[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Strukturieren einer Oberfläche für eine
Tiefdruckform oder ein Prägewerkzeug. Weiter betrifft die Erfindung eine Tiefdruckform
oder ein Prägewerkzeug aufweisend eine Oberfläche, wobei die Oberfläche zumindest
teilweise mit einem erfindungsgemäßen Verfahren strukturiert wurde sowie eine Verwendung
von Laserstrahlung zum Strukturieren einer Oberfläche für eine Tiefdruckform oder
ein Prägewerkzeug.
[0002] Die Oberflächen von Tiefdruckformen werden mit Näpfchen zur Aufnahme von Tinte strukturiert.
Vor dem Druckvorgang wird die Tinte auf die strukturierte Oberfläche und in die Näpfchen
der Tiefdruckform gebracht. Überschüssige Tinte wird mittels einer Abstreichvorrichtung,
insbesondere einer Rakel, von der Oberfläche entfernt. Damit verbleibt die Tinte überwiegend
nur in den Näpfchen. Durch Druck kann das durch die Tinte in den Näpfchen gebildete
Druckbild direkt auf das zu bedruckende Material übertragen werden.
[0003] Dabei bestehen an die Strukturierung der Oberfläche einer Tiefdruckform spezifische
Anforderungen. Durch das Verwenden einer Abstreichvorrichtung können die Näpfchen
nicht beliebig groß ausgestaltet werden, da ansonsten beim Abstreichen auch Tinte
aus den Näpfchen entfernt wird. Daher werden auch breitere zu bedruckende Flächen
durch eine Vielzahl von Näpfchen mit zwischenliegenden Stegen gebildet, wobei die
Stege für eine hohe Druckqualität sehr fein ausgestaltet werden müssen. Weiter kann
es für die Farbgebung erforderlich sein, die Näpfchen mit verschiedenen Tiefen auszustatten,
so dass je nach Tiefe mehr oder weniger Tinte von dem jeweiligen Näpfchen aufgenommen
wird. Schließlich ist die Oberfläche der Tiefdruckform durch den Druckvorgang und
insbesondere das Abstreichen der Tinte einem Verschleiß ausgesetzt.
[0004] Auch die Form der Näpfchen wirkt sich auf die Farbgebung beim Bedrucken aus. Üblicherweise
soll die von der Tiefdruckform bzw. den Näpfchen aufgenommene Tinte möglichst vollständig
beim Aufdrucken auf das zu bedruckende Material abgegeben werden, so dass das Druckbild
vollständig abgegeben wird und auch keine Reste der Tinte in der Tiefdruckform verbleiben.
[0005] Die Oberflächen von Prägewerkzeugen werden mit Vertiefungen zur Bereitstellung eines
Prägebilds strukturiert. Die Vertiefungen müssen eine bestimmte Auflösung für das
Prägebild aufweisen und auch eine Form bzw. ein Tiefenprofil aufweisen, welches eine
Prägung auf verschiedenen Materialien erlaubt. Die Vertiefungen von Prägewerkzeugen
sind üblicherweise komplex geformt, d.h. die Vertiefungen weisen ein Profil bzw. Tiefenprofil
auf, welches sich mit dem Abstand zur ursprünglichen Oberfläche verändert, beispielsweise
verjüngt, um eine prozesssichere Prägung zu gewährleisten.
[0006] Zur Strukturierung der Oberfläche für Tiefdruckformen und Prägewerkzeuge sind verschiedene
Verfahren bekannt. Einerseits können ätztechnische Methoden verwendet werden. Hierbei
wird zunächst eine flächendeckende Schablonenschicht aus einem fotosensitiven Material
auf die Oberfläche aufgebracht. Die Schablonenschicht wird selektiv belichtet, womit
die Löslichkeit der belichteten Bereiche der Schablonenschicht verändert wird. Durch
die anschließende Ablösung von Teilbereichen der Schablonenschicht mit einem Lösemittel
wird die Schablonenschicht strukturiert. Eine ätztechnische Behandlung der Oberfläche
wird vorgenommen, mit welcher die Teilbereiche der Oberfläche, welche nicht von der
Schablone abgedeckt werden, selektiv geätzt werden. Entsprechende ätztechnische Methoden
sind jedoch oft nicht für hohe Prozessgeschwindigkeiten geeignet und im Hinblick auf
die erforderliche feine Strukturierung der Oberfläche zu ungenau.
[0007] In der
US 2004/0216627 A1 wird vorgeschlagen, eine UV-aushärtbare Polymerschicht auf eine Oberfläche einer
Druckform aufzutragen. Auf der UV-aushärtbare Polymerschicht wird wiederum eine Maskenschicht
aufgetragen, welche mittels Laserablation strukturiert wird. Über die strukturierte
Maskenschicht wird die UV-aushärtbare Polymerschicht anschließend selektiv belichtet
und selektiv entfernt.
[0008] Zur Steigerung der Prozessgeschwindigkeit kann alternativ die Oberfläche mechanisch
bearbeitet werden, wobei die Näpfchen bzw. Vertiefungen durch eine mechanische Gravur
mittels eines Stichels eingebracht werden. Eine elektromechanische Gravur kann beispielsweise
auf Grundlage einer Vorlage, die gleichzeitig abgetastet wird, oder auch computerbasiert
ausgeführt werden. Ebenso ist es bekannt, eine Struktur der Oberfläche einer Tiefdruckform
oder eines Prägewerkzeugs mittels einer Lasergravur direkt einzubringen. Entsprechende
Vorrichtungen für elektromechanische oder lasertechnische Gravuren sind jedoch oft
aufwändig und kostenintensiv.
[0009] Nach der Gravur wird die Oberfläche der Tiefdruckform oder des Prägewerkzeugs üblicherweise
verchromt. Die Chromschicht erhöht die Härte und Lebensdauer der Oberfläche. Jedoch
ist das Verchromen aufgrund der damit verbundenen Sicherheitserfordernisse aufwändig
und wenig umweltfreundlich.
[0010] Die
EP 3 205 499 A1 offenbart ein Verfahren zum Strukturieren der Oberfläche einer Tiefdruckform, wobei
eine Schablonenschicht selektiv mittels Aufjetten von Tröpfchen aufgedruckt wird.
Anschließend wird Material auf die Oberfläche chemisch aufgebracht oder entfernt,
um eine Struktur zu erzeugen.
[0011] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zum Strukturieren einer Oberfläche für eine Tiefdruckform oder ein Prägewerkzeug
vorzuschlagen, wobei eine Strukturierung mit hoher Auflösung und Prozessgeschwindigkeit
erreicht wird und die Form der Strukturierung verbessert werden kann. Weiter soll
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, eine Tiefdruckform oder ein Prägewerkzeug
sowie eine Verwendung von Laserstrahlung zum Strukturieren angegeben werden.
[0012] Gemäß der ersten Lehre der Erfindung wird zur Lösung der oben genannten Aufgabe ein
Verfahren zum Strukturieren einer Oberfläche für eine Tiefdruckform oder ein Prägewerkzeug
angegeben, bei dem eine Schablonenschicht auf die Oberfläche aufgebracht wird, wobei
die Schablonenschicht ein elektrisch isolierendes Schablonenmaterial umfasst, bei
die Schablonenschicht einer Laserablation unterzogen wird, wobei Laserstrahlung die
Schablonenschicht bereichsweise entfernt und dadurch Ausnehmungen in der Schablonenschicht
bereitgestellt werden, wobei die Oberfläche im Bereich der Ausnehmungen freiliegt,
bei dem eine elektrochemische Behandlung der Oberfläche vorgenommen wird, wobei Material
auf die Oberfläche aufgebracht wird, so dass im Bereich der Ausnehmungen der Schablonenschicht
erhöhte Bereiche auf der Oberfläche ausgebildet werden.
[0013] Die zu strukturierende Oberfläche kann eine Oberfläche oder ein Teil einer Oberfläche
eines Rohlings für eine Tiefdruckform oder ein Prägewerkzeug sein. Die zu strukturierende
Oberfläche weist insbesondere ein Material auf, welches für einen Druckvorgang oder
Prägevorgang geeignet ist und hierfür insbesondere ausreichende Härte, Abnutzungseigenschaften
und/oder chemische Eigenschaften aufweist. Die Oberfläche kann beispielsweise eine
metallische Oberfläche sein und insbesondere Stahl, Nickel, Kupfer, Chrom sowie deren
Verbindungen aufweisen oder hieraus bestehen.
[0014] Die Schablonenschicht umfasst hierbei ein elektrisch isolierendes Schablonenmaterial,
so dass die Bereiche, in denen die Schablonenschicht nach der Laserablation auf der
Oberfläche verbleibt, nicht von der elektrochemischen Behandlung betroffen sind bzw.
in den entsprechenden Bereichen im Wesentlichen kein Material aufgebracht wird. Insbesondere
besteht die Schablonenschicht aus elektrisch isolierendem Schablonenmaterial. Die
Schablonenschicht kann die Oberfläche vollständig oder bereichsweise abdecken. Die
Schablonenschicht wird insbesondere direkt auf die zu strukturierende Oberfläche aufgebracht,
d.h. nach dem Aufbringen steht die Schablonenschicht im direkten (unmittelbaren) Kontakt
zur zu strukturierenden Oberfläche, insbesondere zu einer metallischen Oberfläche.
Insbesondere sind keine weiteren Schichten zwischen der Schablonenschicht und der
zu strukturierenden Oberfläche vorgesehen.
[0015] Mit der Laserablation wird über Laserstrahlung die Schablonenschicht bereichsweise
von der Oberfläche entfernt. Insbesondere wird die Schablonenschicht bereichsweise
soweit durch die Laserablation abgetragen, dass die Schablonenschicht bereichsweise
vollständig, d.h. über die gesamte Schichtdicke der Schablonenschicht entfernt wird.
Ausnehmungen werden in der Schablonenschicht bereitgestellt, wobei die zu strukturierende
Oberfläche im Bereich der Ausnehmungen freiliegt. Unter einem Freiliegen der Oberfläche
ist insbesondere zu verstehen, dass die zu strukturierende Oberfläche im Bereich der
Ausnehmungen die äußerste Schicht bildet und für eine elektrochemische Behandlung
direkt zugänglich ist. Mit den Ausnehmungen liegen somit abgelaserte, blanke Bereiche
in der Schablonenschicht vor, in welchen die zu strukturierende Oberfläche freiliegt
und wobei die strukturierte Schablonenschicht ein Muster zum Aufbringen von Material
auf die Oberfläche bildet. Insbesondere wird die Oberfläche durch die Laserablation
der Schablonenschicht nur unwesentlich bzw. nicht beeinflusst und/oder abgetragen.
Die Oberfläche kann direkt nach der Strukturierung der Schablonenschicht der chemischen
Behandlung zur Aufbringung von Material zugeführt werden, ohne dass weitere Schritte
zur Konturierung der Schablone oder weiterer Schichten anfallen.
[0016] Die elektrochemische Behandlung der Oberfläche der Tiefdruckform bewirkt das Aufbringen
von Material auf die Oberfläche. Durch die elektrisch isolierenden Eigenschaften der
strukturierten Schablonenschicht wird insbesondere Material im Wesentlichen nur im
Bereich der Ausnehmungen auf die Oberfläche aufgebracht. Im Bereich der Ausnehmungen
der Schablonenschicht bilden sich entsprechend dem über die Laserablation eingebrachten
Muster erhöhte Bereiche bzw. Aufdickungen auf der Oberfläche, welche ein Druckbild
bzw. Prägebild bereitstellen können.
[0017] Die Schablonenschicht kann während der elektrochemischen Behandlung oder nach der
elektrochemischen Behandlung in einem zusätzlichen Schritt entfernt werden, so dass
die strukturierte Oberfläche freigelegt wird.
[0018] Vorteilhaft an dem beschriebenen Verfahren ist einerseits die hohe Prozessgeschwindigkeit
und hohe Auflösung, welche über die Laserablation der Schablonenschicht erreichbar
sind. Die Laserablation der Schablonenschicht kann hierbei schneller und einfacher
durchgeführt werden als eine Laserablation des Materials der Oberfläche selbst, wie
in einer Lasergravur der Oberfläche erforderlich ist. Beispielsweise kann das Material
der Schablonenschicht für eine schnelle Ablation besser geeignet sein als das Material
der Oberfläche, welches üblicherweise aus einem harten Metall besteht. Im Vergleich
zu ätztechnischen Methoden oder einer mechanischen Gravur, beispielsweise mittels
eines Stichels, kann eine deutlich höhere Auflösung und Genauigkeit der Strukturierung
der Oberfläche erreicht werden.
[0019] Andererseits hat sich herausgestellt, dass die Form der Näpfchen bzw. der Vertiefungen,
welche über eine Strukturierung mit dem beschriebenen Verfahren erzeugt wird, insbesondere
beim Tiefdruck eine verbesserte Farbabgabe aufweisen. Die Form der Näpfchen nach dem
beschriebenen Verfahren unterscheidet sich hierbei insbesondere von der Form der durch
mechanische Gravur, ätztechnisch hergestellten oder durch Laserablation der Oberfläche
erzeugten Näpfchen, welche durch eine Abtragung von Material entstehen. Die Form der
mit den herkömmlichen Verfahren hergestellten Näpfchen sind hierbei durch die Art
der Abtragung bestimmt, beispielsweise die Form des Stichels oder die Einwirkung des
Ätzvorgangs bzw. des Lasers. Beim hier beschriebenen Verfahren wird dagegen die Oberfläche
durch die Laserablation der Schablonenschicht insbesondere nur unwesentlich beeinflusst,
womit beispielsweise auf eine im Wesentlichen flache Oberfläche erhöhte Bereiche aufgebracht
werden.
[0020] Schließlich stellt das beschriebene Verfahren auch eine sehr kostengünstige Strukturierung
der Oberfläche bereit. Hohe Prozessgeschwindigkeiten können erreicht werden. Zudem
bedeutet das Aufbringen von Material auf die Oberfläche, dass im Gegensatz zu den
Verfahren aus dem Stand der Technik, welche auf einem Entfernen von Material von der
Oberfläche beruhen, insgesamt Material eingespart werden kann.
[0021] In einer ersten Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der ersten Lehre umfasst das Aufbringen
der Schablonenschicht auf die Oberfläche ein Aufrakeln und/oder Aufspritzen von Schablonenmaterial.
Über ein Aufrakeln und/oder Aufspritzen des Schablonenmaterials kann eine hohe Prozessgeschwindigkeit
erreicht werden, wobei gleichzeitig die Schablonenschicht prozesssicher, haltbar und
insbesondere besonders gleichförmig (insbesondere mit homogener Schichtdicke) aufgebracht
werden kann.
[0022] Denkbar ist ein Aufbringen von Material umfassend Chrom und/oder Chromverbindungen
auf die Oberfläche, insbesondere in Form einer elektrochemischen Verchromung, womit
eine besonders harte und verschleißfeste strukturierte Oberfläche bereitgestellt wird.
In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der ersten Lehre umfasst das
auf die Oberfläche aufgebrachte Material jedoch Nickel und/oder Nickelverbindungen
und es wird beispielsweise eine Vernickelung durchgeführt. Damit kann eine erhöhte
Verschleißfestigkeit sowie Härte der Oberfläche erreicht werden, ohne dass auf eine
aufwändigere Verchromung zurückgegriffen werden muss. Insbesondere weist das auf der
Oberfläche aufgebrachte Material mindestens 50 Gew.-%, bevorzugt mindestens 75 Gew.-%,
weiter bevorzugt mindestens 90 Gew.-% Nickel und/oder Nickelverbindungen auf. Für
die elektrochemische Behandlung kann ein entsprechendes Nickelbad verwendet werden,
wobei insbesondere ein Nickelniederschlag selektiv auf die Oberfläche in den Bereichen
der Ausnehmungen aufgetragen wird.
[0023] Die Verwendung von Nickel und/oder Nickelverbindungen in dem aufzubringenden Material
hat sich in Verbindung mit der Laserablation der Schablonenschicht als vorteilhaft
für die Auflösung der Strukturierung herausgestellt. Weiter kann mit der Verwendung
von Nickel und/oder Nickelverbindungen eine im Wesentlichen chromfreie strukturierte
Oberfläche bereitgestellt werden.
[0024] In einer weiteren Ausgestaltung kann auch für entsprechende Anforderungen eine Verchromung
vor und/oder nach dem Aufbringen von Nickel und/oder Nickelverbindungen auf die Oberfläche
durchgeführt werden. Vorzugsweise wird nach dem Aufbringen von Nickel und/oder Nickelverbindungen
verchromt, so dass die durch Verchromung aufgebrachte Schicht als besonders verschleißfeste
Außenschicht wirkt.
[0025] In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der ersten Lehre weist die Oberfläche
vor dem Aufbringen der Schablonenschicht zumindest teilweise eine Vernickelung auf.
Hierbei kann die Oberfläche bereits vor der Strukturierung Nickel und/oder Nickelverbindungen
aufweisen (insbesondere mindestens 50 Gew.-%, bevorzugt mindestens 75 Gew.-%, weiter
bevorzugt mindestens 90 Gew.-% Nickel und/oder Nickelverbindungen) oder hieraus bestehen.
Neben den bereits zuvor genannten Vorteilen gegenüber einer verchromten Oberfläche
hat eine vernickelte Oberfläche auch den Vorteil, dass eine weitere Aufbringung von
Nickel und/oder Nickelverbindungen erleichtert wird.
[0026] In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der ersten Lehre wird eine Schablonenschicht
mit einer Schichtdicke von 1 µm bis 50 µm aufgebracht. Entsprechende Schichtdicken
gewährleisten eine prozesssichere Aufbringung von Material in der elektrochemischen
Behandlung und erlauben eine schnelle Aufbringung der Schablonenschicht sowie eine
schnelle Laserablation. Eine hohe Prozessgeschwindigkeit kann insbesondere mit einer
Schichtdicke von 2 µm bis 30 µm für die Schablonenschicht erreicht werden. Als Material
für die Schablonenschicht wird insbesondere ein Material basierend auf Polymeren oder
bestehend aus Polymeren verwendet.
[0027] Beispielsweise wird die Laserstrahlung über mindestens einen akustooptischen Deflektor
(AOD) gesteuert. Über die Verwendung des AODs kann sich sowohl die erreichbare Auflösung
der Strukturierung der Schablonenschicht als auch die Prozessgeschwindigkeit deutlich
erhöhen lassen. Gleichzeitig wird die Prozesssicherheit verbessert. Der AOD kann weiter
mit mindestens einem akustooptischen Modulator (AOM) als schaltendes Bauelement kombiniert
werden, beispielsweise als Güteschalter (auch Q-Switch genannt), mit denen Laserpulse
hoher Intensität erzeugt werden können.
[0028] In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der ersten Lehre wird Laserstrahlung
mit mehreren gleichzeitig auf die Schablonenschicht einwirkenden Laserstrahlen verwendet,
wobei insbesondere mindestens vier Laserstrahlen verwendet werden. Hierbei kann ein
Laserstrahl auf mehrere Laserstrahlen aufgeteilt werden, wobei unter dem aufzuteilenden
Laserstrahl hierbei die von einer Laserquelle emittierte Strahlung verstanden werden
kann. Der Laserstrahl wird in mehrere Laserstrahlen aufgeteilt, wobei insbesondere
die durch die Aufteilung erzeugten Laserstrahlen zueinander verschiedene Ausbreitungsrichtungen
aufweisen. Insbesondere die schnellen Schaltzeiten eines AODs erlauben es, einen auf
den AOD eingehenden Laserstrahl in einem kurzen Zeitintervall auf mehrere Punkte der
Schablonenschicht zu verteilen, so dass in diesem Zeitintervall mehrere Punkte annähernd
gleichzeitig strukturiert werden.
[0029] Ebenso ist die Verwendung eines Strahlteilers denkbar. Ein AOD erlaubt beispielsweise
die Ablenkung mehrerer auf den AOD eingehenden Laserstrahlen, so dass insbesondere
ein Strahlteiler in Strahlrichtung vor dem AOD verwendet werden kann, um mehrere Laserstrahlen
gleichzeitig vom AOD steuern zu lassen und verschiedene Punkte der Schablonenschicht
gleichzeitig zu strukturieren. Auch kann ein Strahlteiler in Strahlrichtung nach dem
AOD angeordnet werden, um einen vom AOD ausgehenden Laserstrahl aufzuteilen.
[0030] In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der ersten Lehre wird eine Auflösung
der Struktur der Oberfläche von 2540 dpi, insbesondere von 5080 dpi bereitgestellt.
Insbesondere im Vergleich zu den Einschränkungen einer mechanischen oder ätztechnischen
Strukturierung der Oberfläche sind entsprechende Auflösungen durch die Laserablation
der Schablonenschicht prozesssicher zu erreichen.
[0031] In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der ersten Lehre werden nach
dem erfolgten Aufbringen des Materials auf die Oberfläche die Verfahrensschritte des
beschriebenen Verfahrens wiederholt, um weiteres Material auf die Oberfläche aufzubringen.
Im Ergebnis kann ein additives Verfahren bereitgestellt werden, womit mehrere strukturierte
Schichten von Material auf die Oberfläche aufgebracht werden.
[0032] Beispielsweise können verschiedene Materialen nacheinander auf die Oberfläche aufgebracht
werden, so dass eine Abfolge von verschiedenen Materialen auf der Oberfläche erzeugt
wird. Beispielsweise können verschiedene Typen von Nickelbeschichtungen und/oder Chrombeschichtungen
aufgebracht werden.
[0033] Insbesondere werden die nacheinander aufgebrachten Schablonenschichten unterschiedlich
strukturiert, so dass die nacheinander aufgebrachten erhöhten Bereiche zueinander
unterschiedlich sind. Entsprechend kann die Oberfläche "dreidimensional" bzw. mit
einem definierten Tiefenprofil strukturiert werden, so dass die erhöhten Bereiche
in verschiedenen Tiefen bzw. Höhen unterschiedliche Muster aufweisen. Somit kann die
Form der Näpfchen bei Tiefdruckformen weiter hinsichtlich einer besseren Farbabgabe
ausgestaltet werden. Insbesondere bei der Strukturierung der Oberfläche für ein Prägewerkzeug
können die für eine zuverlässige Prägung erforderlichen komplexen Formen der Vertiefungen
auf einfache Weise hergestellt werden, ohne dass auf die aus dem Stand der Technik
bekannten, aufwändigen und oft ungenauen mehrstufigen ätztechnischen Verfahren zurückgegriffen
werden muss. Schließlich lassen sich die Tiefenprofile auch durch einen sukzessiven
Aufbau von Material erreichen und nicht durch Entfernung von Material, womit bei der
Gestaltung der Tiefenprofile der Näpfchen bzw. Vertiefungen mehr Möglichkeiten gegeben
sind.
[0034] Gemäß der zweiten Lehre der Erfindung wird zur Lösung der oben genannten Aufgabe
eine Vorrichtung zur Strukturierung einer Oberfläche für eine Tiefdruckform oder ein
Prägewerkzeug in einem Verfahren gemäß der ersten Lehre angegeben, mit einer Halterung
für einen Rohling für eine Tiefdruckform oder ein Prägewerkzeug, mit einem Mittel
zum Aufbringen einer Schablonenschicht auf den Rohling, mit mindestens einer Laserstrahlungsquelle,
welche zum bereichsweise Entfernen der Schablonenschicht eingerichtet ist und mit
mindestens einem Mittel für eine elektrochemische Behandlung der Oberfläche, welches
dafür eingerichtet ist, Material auf die Oberfläche aufzubringen.
[0035] Gemäß der dritten Lehre der Erfindung wird zur Lösung der oben genannten Aufgabe
eine Tiefdruckform oder ein Prägewerkzeug aufweisend eine Oberfläche angegeben, wobei
die Oberfläche zumindest teilweise mit einem Verfahren gemäß der ersten Lehre strukturiert
wurde. Wie bereit zum Verfahren ausgeführt, ergibt sich über die Strukturierung der
Oberfläche mittels eine Laserablation der Schablonenschicht und einer Aufbringung
von Material eine Form bzw. ein Tiefenprofil der Näpfchen bzw. der Vertiefungen, welche
sich strukturell insbesondere von der durch eine Entfernung von Material erzeugten
Form unterscheidet, beispielsweise von der Form der Näpfchen bzw. der Vertiefungen
nach einer mechanischen Gravur, einer ätztechnischen Strukturierung oder einer direkten
Strukturierung mittels Laserablation der Oberfläche.
[0036] Gemäß einer Ausgestaltung der Tiefdruckform oder des Prägewerkzeugs gemäß der dritten
Lehre ist die Tiefdruckform oder das Prägewerkzeug als Platte, Walze oder Walzenmantel
(Sleeve) ausgestaltet ist. Beispielsweise umfassen Walzen für Tiefdruckformen oder
Prägewerkzeuge Stahl und/oder Stahllegierungen oder bestehen hieraus, wobei insbesondere
Kupfer Stahl, Nickel, Chrom sowie deren Verbindungen als Material für die Oberfläche
der Walze bzw. den Walzenmantel verwendet wird.
[0037] Gemäß der vierten Lehre der Erfindung wird zur Lösung der oben genannten Aufgabe
eine Verwendung von Laserstrahlung zum Strukturieren einer Oberfläche für eine Tiefdruckform
oder ein Prägewerkzeug angegeben, wobei eine auf der Oberfläche angeordnete Schablonenschicht
einer Laserablation unterzogen wird und die Laserstrahlung die Schablonenschicht bereichsweise
entfernt und dadurch Ausnehmungen in der Schablonenschicht bereitgestellt werden.
[0038] Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäßen Lehren auszugestalten
und weiterzubilden. Zu weiteren Ausgestaltungen der Vorrichtung, der Tiefdruckform,
des Prägewerkzeugs und der Verwendung wird auch auf die Ausführungen zu den jeweiligen
anderen Lehren verwiesen. Weiterhin wird beispielhaft verwiesen auf die nachfolgende
Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung
zeigt
- Fig. 1a-c
- schematische Ansichten von strukturierten Oberflächen 2 von Tiefdruckformen oder Prägewerkzeugen
4 aus dem Stand der Technik,
- Fig. 2a-e
- schematische Ansichten eines Ausführungsbeispiels des Verfahrens zum Strukturieren
einer Oberfläche 8 bzw. der Verwendung und
- Fig. 3a-d
- schematische Ansichten eines weiteren Ausführungsbeispiels des Verfahrens zum Strukturieren
einer Oberfläche 8 bzw. der Verwendung.
[0039] Fig. 1a-c zeigen zunächst schematische Ansichten von strukturierten Oberflächen 2
von Tiefdruckformen oder Prägewerkzeugen 4, wie diese mittels Verfahren zur Strukturierung
aus dem Stand der Technik erzeugt werden.
[0040] In Fig. 1a ist eine Oberfläche 2 gezeigt, welche eine durch eine mechanische Gravur
über einen Stichels eingebrachte Struktur aufweist. Über den Stichel (nicht gezeigt)
werden Näpfchen bzw. Vertiefungen 6 erzeugt, deren Form typischerweise durch die Form
des Stichels bedingt ist und welche sich insbesondere wie in Fig. 1a gezeigt in der
Tiefe verjüngt und insbesondere spitz zulaufend ausgestaltet ist.
[0041] In Fig. 1b ist eine Oberfläche 2 gezeigt, welche eine über Lasergravur bzw. direkt
Laserablation eingebrachte Struktur aufweist. Mittels Laserablation wird von der Oberfläche
2 direkt Material entfernt, so dass Näpfchen bzw. Vertiefungen 6 erzeugt werden. Die
Form der Näpfchen bzw. Vertiefungen 6 ist abhängig von den Eigenschaften des Materials
der Oberfläche unter Einwirkung der Laserstrahlung während der Ablation und ist insbesondere
wie in Fig. 1b gezeigt in der Tiefe bzw. im Tiefenprofil abgerundet.
[0042] In Fig. 1c ist eine Oberfläche 2 gezeigt, welche eine über ätztechnische Methoden
eingebrachte Struktur aufweist. Auf die Oberfläche 2 wird zunächst ein Schablonenmaterial
aufgebracht (nicht gezeigt) und insbesondere über eine Belichtung strukturiert und
teilweise abgelöst. In den abgelösten Bereichen wird die Oberfläche 2 mit einer ätzenden
Lösung angegriffen, so dass Näpfchen bzw. Vertiefungen 6 entstehen. Die Form der Näpfchen
bzw. Vertiefungen 6 ist durch den Ätzangriff auf das Material der Oberfläche 2 bestimmt
und ist typischerweise in der Tiefe bzw. im Tiefenprofil abgerundet. Auch können wie
in Fig. 1c angedeutet Unterschneidungen der Schablone und der Oberfläche entstehen.
[0043] Fig. 2a-e zeigen schematische Ansichten des Verfahrens zum Strukturieren einer Oberfläche
8 für eine Tiefdruckform oder ein Prägewerkzeug 10 bzw. der Verwendung von Laserstrahlung
zum Strukturieren einer Oberfläche 8 für eine Tiefdruckform oder ein Prägewerkzeug
10.
[0044] In Fig. 2a ist zunächst die Oberfläche 8 vor der Strukturierung gezeigt. Die Oberfläche
8 kann beispielsweise eine metallische Oberfläche sein und insbesondere Stahl, Nickel,
Kupfer, Chrom sowie deren Verbindungen aufweisen oder hieraus bestehen. Insbesondere
ist die Oberfläche 8 vernickelt. Die Oberfläche 8 kann hierbei eine Oberfläche eines
Rohlings für eine Tiefdruckform oder ein Prägewerkzeug und beispielsweise eine Oberfläche
einer Platte, einer Walze oder eines Walzenmantels sein.
[0045] In Fig. 2b ist weiter eine Schablonenschicht 10 dargestellt, welche auf die Oberfläche
8 aufgebracht ist. Die Schablonenschicht 10 umfasst ein elektrisch isolierendes Schablonenmaterial
und basiert insbesondere auf Polymeren oder besteht hieraus. Das Aufbringen der Schablonenschicht
10 auf die Oberfläche 8 umfasst ein Aufrakeln und/oder Aufspritzen von Schablonenmaterial.
Die Schablonenschicht 10 wird mit einer Schichtdicke von 1 µm bis 50 µm, insbesondere
mit einer Schichtdicke von 2 µm bis 30 µm aufgebracht.
[0046] In Fig. 2c ist die Schablonenschicht 10 gezeigt, nachdem diese einer Laserablation
unterzogen wurde. Die Laserstrahlung entfernt die Schablonenschicht 10 bereichsweise,
wodurch Ausnehmungen 12 in der Schablonenschicht 10 bereitgestellt werden, wobei die
Oberfläche 8 im Bereich der Ausnehmungen 12 freiliegt. Die Schablonenschicht 10 verbleibt
teilweise als strukturierte Schablonenschicht 10' auf der Oberfläche 8. Insbesondere
wird Laserstrahlung mit mehreren gleichzeitig auf die Schablonenschicht 10 einwirkenden
Laserstrahlen verwendet.
[0047] Es wird eine elektrochemische Behandlung der Oberfläche 8 vorgenommen, wobei Material
14 auf die Oberfläche 8 aufgebracht wird. Aufgrund der elektrisch isolierenden Materialien
in der strukturierten Schablonenschicht 10' wird auf der Schablonenschicht 10' im
Wesentlichen kein Material aufgebracht. Im Bereich der Ausnehmungen 12 der Schablonenschicht
10' werden jedoch wie in Fig. 2d gezeigt erhöhte Bereiche 14 auf der Oberfläche 8
ausgebildet. Das auf die Oberfläche 8 aufgebrachte Material umfasst Nickel oder Nickelverbindungen,
wobei die elektrochemische Behandlung eine Vernickelung umfasst, beispielsweise durch
Eintauchen in ein Nickelbad. Optional kann anschließend eine Verchromung vorgenommen
werden (nicht gezeigt).
[0048] Die Schablonenschicht 10' kann während der elektrochemischen Behandlung oder nach
der elektrochemischen Behandlung in einem zusätzlichen Schritt entfernt werden, so
dass eine strukturierte Oberfläche freigelegt wird, welche insbesondere teilweise
von der Oberfläche 8 und den erhöhten Bereichen 14 gebildet wird. Eine solche strukturierte
Oberfläche ist in Fig. 2e gezeigt, wobei die strukturierte Oberfläche als Oberfläche
einer Tiefdruckform oder eines Prägewerkzeugs 16 dienen kann. Zwischen den erhöhten
Bereichen 14 sind Näpfchen bzw. Vertiefungen 18 ausgebildet, welche einer Farbaufnahme
bzw. einer Prägung dienen können.
[0049] Mit dem beschriebenen Verfahren kann somit die Oberfläche 8 kostengünstig strukturiert
werden, wobei hohe Prozessgeschwindigkeiten erreichbar sind und auch durch das Auftragen
von Material ein geringerer Materialaufwand entsteht. Die Form der Näpfchen bzw. der
Vertiefungen, welche über eine Strukturierung mit dem beschriebenen Verfahren erzeugt
wird, können insbesondere beim Tiefdruck eine im Vergleich zum Stand der Technik verbesserte
Farbabgabe aufweisen. Insbesondere ist das Tiefenprofil der Näpfchen bzw. Vertiefungen
18 weniger abgerundet als bei den Verfahren aus dem Stand der Technik (vgl. Fig. la-c).
Schließlich können auch hohe Auflösungen der Struktur bereitgestellt werden, wobei
die Auflösung insbesondere 2540 dpi oder 5080 dpi beträgt.
[0050] Ausgehend von der strukturierten Oberfläche aus Fig. 2e kann die Oberfläche 8 auch
weiter strukturiert werden, um komplexe Formen der Näpfchen bzw. der Vertiefungen
zu erhalten. Dies ist insbesondere bei Prägewerkzeugen vorteilhaft.
[0051] Hierzu werden nach dem erfolgten Aufbringen des Materials auf die Oberfläche die
beschriebenen Verfahrensschritte wiederholt, um weiteres Material auf die Oberfläche
aufzubringen, was in ein einem weiteren Ausführungsbeispiel in Fig. 3a-d dargestellt
ist.
[0052] In Fig. 3a ist zunächst eine weitere Schablonenschicht 20 dargestellt, welche auf
die strukturierte Oberfläche aus Fig. 2e aufgebracht wurde. Die Schablonenschicht
20 wird einer Laserablation unterzogen, wobei Laserstrahlung die Schablonenschicht
20 bereichsweise entfernt und dadurch wie in Fig. 3b gezeigt Ausnehmungen 22 in einer
strukturierten Schablonenschicht 20' bereitgestellt werden. Eine elektrochemische
Behandlung der strukturierten Oberfläche wird vorgenommen, wobei Material aufgebracht
wird, so dass im Bereich der Ausnehmungen 22 der strukturierten Schablonenschicht
20' erhöhte Bereiche 24 ausgebildet werden. Beispielsweise wird erneut eine Vernickelung
durchgeführt oder ein anderes Material als in der vorigen elektrochemischen Behandlung
aufgetragen.
[0053] Nach einer Ablösung der strukturierten Schablonenschicht 20' verbleibt nun eine strukturierte
Oberfläche mit einem mehrschichtigen Aufbau von erhöhten Bereichen 14, 24 sowie der
ursprünglichen Oberfläche 8. Die strukturierte Oberfläche kann als Oberfläche einer
Tiefdruckform oder eines Prägewerkzeugs 26 dienen. Die Verfahrensschritte können beliebig
oft wiederholt werden, womit entsprechend komplexe Formen und verschiedene Materialzusammensetzungen
der erhöhten Bereiche 14, 24 bzw. komplexe Formen der zwischenliegenden Näpfchen bzw.
Vertiefungen 28 erzeugt werden können.
1. Verfahren zum Strukturieren einer Oberfläche (8) für eine Tiefdruckform oder ein Prägewerkzeug
(16, 26),
- bei dem eine Schablonenschicht (10, 20) auf die Oberfläche (8) aufgebracht wird,
wobei die Schablonenschicht (10, 20) ein elektrisch isolierendes Schablonenmaterial
umfasst,
- bei die Schablonenschicht (10, 20) einer Laserablation unterzogen wird, wobei Laserstrahlung
die Schablonenschicht (10, 20) bereichsweise von der Oberfläche (8) entfernt wird
und dadurch Ausnehmungen (12, 22) in der Schablonenschicht (10, 20) bereitgestellt
werden, wobei die Oberfläche (8) im Bereich der Ausnehmungen (12, 22) freiliegt,
- bei dem eine elektrochemische Behandlung der Oberfläche (8) vorgenommen wird, wobei
Material auf die Oberfläche (8) aufgebracht wird, so dass im Bereich der Ausnehmungen
(12, 22) der Schablonenschicht erhöhte Bereiche (14, 24) auf der Oberfläche (8) ausgebildet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Aufbringen der Schablonenschicht (10, 20) auf die Oberfläche (8) ein Aufrakeln
und/oder Aufspritzen von Schablonenmaterial umfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das auf die Oberfläche (8) aufgebrachte Material Nickel oder Nickelverbindungen umfasst.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Oberfläche (8) vor dem Aufbringen der Schablonenschicht (10, 20) zumindest teilweise
eine Vernickelung aufweist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Schablonenschicht (10, 20) mit einer Schichtdicke von 1 µm bis 50 µm, insbesondere
mit einer Schichtdicke von 2 µm bis 30 µm aufgebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
Laserstrahlung mit mehreren gleichzeitig auf die Schablonenschicht (10, 20) einwirkenden
Laserstrahlen verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Auflösung der Struktur der Oberfläche (8) von 2540 dpi, insbesondere von 5080
dpi bereitgestellt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
nach dem erfolgten Aufbringen des Materials auf die Oberfläche (8) die Verfahrensschritte
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 wiederholt werden, um weiteres Material auf die
Oberfläche (8) aufzubringen.
9. Vorrichtung zur Strukturierung einer Oberfläche (8) für eine Tiefdruckform oder ein
Prägewerkzeug (16, 26) in einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
- mit einer Halterung für einen Rohling für eine Tiefdruckform oder ein Prägewerkzeug
(16, 26),
- mit einem Mittel zum Aufbringen einer Schablonenschicht (10, 20) auf den Rohling,
- mit mindestens einer Laserstrahlungsquelle, welche zum bereichsweise Entfernen der
Schablonenschicht (10, 20) eingerichtet ist und
- mit mindestens einem Mittel für eine elektrochemische Behandlung der Oberfläche
(8), welches dafür eingerichtet ist, Material auf die Oberfläche (8) aufzubringen.
10. Tiefdruckform oder Prägewerkzeug (16, 26) aufweisend eine Oberfläche (8),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Oberfläche (2) zumindest teilweise mit einem Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 8 strukturiert wurde.
11. Tiefdruckform oder Prägewerkzeug (16, 26) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Tiefdruckform oder das Prägewerkzeug als Platte, Walze oder Walzenmantel ausgestaltet
ist.
12. Verwendung von Laserstrahlung zum Strukturieren einer Oberfläche (8) für eine Tiefdruckform
oder ein Prägewerkzeug (16, 26), insbesondere in einem Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine auf der Oberfläche (8) angeordnete Schablonenschicht (10, 20) einer Laserablation
unterzogen wird und
- die Laserstrahlung die Schablonenschicht (10, 20) bereichsweise entfernt und dadurch
Ausnehmungen (12, 22) in der Schablonenschicht (10, 20) bereitgestellt werden, wobei
die Oberfläche (8) im Bereich der Ausnehmungen (12, 22) freiliegt.