Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch
1.
Technisches Gebiet der Erfindung
[0002] Die Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der grafischen Industrie und dort
insbesondere im Bereich des industriellen Tintendrucks (Inkjet) auf flache Substrate,
d.h. des Auftragens und Trocknens von flüssiger Tinte auf bogen- oder bahnförmige
Bedruckstoffe, bevorzugt aus Papier, Pappe, Karton oder Kunststoff.
Stand der Technik
[0003] Das Auftragen flüssiger Tinte erfolgt bei dem bekannten DOD-Tintendruckverfahren
(drop-on-demand), indem ein Druckbild auf einem flachen Bedruckstoff erzeugt wird,
wobei ein Tintendruckkopf (kurz: Kopf) mit einzeln ansteuerbaren Düsen dem zu druckenden
Bild entsprechend feinste Tintentropfen, bevorzugt im Pikoliter-Bereich, erzeugt und
diese berührungslos als Druckpunkte auf den Bedruckstoff überträgt. Das Ansteuern
der Düsen kann mittels Piezoaktoren erfolgen.
[0004] Die
DE102015210435A1 offenbart zur Korrektur des Druckabstandes ein Verfahren zum Einstellen des Druckabstandes
eines Tintenstrahl-Druckkopfes einer Druckmaschine zu einem bedruckstoff-führenden
Transportelement bzw. dessen Oberfläche, z.B. einem Zylinder, mit einem - mittels
eines Antriebs - bewegbaren und somit verstellbaren Druckkopf und einem Sensor. Der
Druckkopf wird an einen festgelegten Ort bewegt und von dort eine festgelegte Strecke
in Richtung Oberfläche weiterbewegt. Eine solche Korrektur kann z.B. durchgeführt
werden, wenn eine Wärmeausdehnung der Maschine gemessen wird.
[0005] Die
KR20070066648A1 offenbart ein Verfahren zum Tinten-Drucken mit einer sensorischen Messung des Abstands
zwischen einem Druckkopf und einer Führung für einen Bedruckstoff, wobei ein dem Kopf
gegenüber angeordneter Sensor zum Einsatz kommt.
[0006] Im Stand der Technik und insbesondere beim Tintendrucken und Trocknen kann somit
das Problem auftreten, dass ein Wärmeeintrag in die Maschine (und infolge eine Wärmeausdehnung
von Teilen der Maschine) zu Störungen im Druckprozess und/oder im Druckprodukt führt.
Aufgabe
[0007] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Verbesserung gegenüber dem Stand der
Technik zu schaffen, welche es insbesondere ermöglicht, Störungen des Druckprozesses
zu verhindern.
Erfindungsgemäße Lösung
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
und daher bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0009] In den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen werden folgende Begriffe
verwendet: "Bedruckstoff" meint Papier, Karton oder Pappe (auch Wellpappe), jeweils
als Bogen.
[0010] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Bedrucken von Bedruckstoff, z.B. Papier, mit
Tinte umfasst folgende Schritte: Vorsehen eines Förderelements, z.B. eines Zylinders,
und Fördern des Bedruckstoffs unter Einsatz des Förderelements; Vorsehen wenigstens
eines Druckkopfs an einer Druckkopfposition in einem vorgegebenen Druckabstand zum
Förderelement und Auftragen von wasserbasierter Tinte auf den geförderten Bedruckstoff
unter Einsatz des Druckkopfs; Vorsehen eines thermischen Trockners, z.B. eines IR-Trockners,
und Trocknen der aufgetragenen Tinte unter Einsatz des Trockners; Vorsehen eines ersten
Sensors und kontinuierliches oder quasi-kontinuierliches Bestimmen einer insbesondere
temperaturabhängigen Höhenposition des Bedruckstoffs unter Verwendung des Sensors;
Erzeugen eines Signals, wenn die Höhenposition eine vorgegebene Maximal-Höhenposition
überschreitet; und im Falle des Signals und einer - während einer vorgegebenen Zeitspanne
- kontinuierlich oder quasi-kontinuierlich sich ändernden, insbesondere zunehmenden
Höhenposition: Ändern der Maximal-Höhenposition und Ändern der Druckkopfposition unter
Beibehalten des Druckabstands.
[0011] Die Erfindung ermöglicht in vorteilhafter Weise, Störungen des Druckprozesses zu
verhindern.
[0012] Mit der Erfindung sind folgende Vorteile verbunden: Mit der beschriebenen Erfindung
lassen sich nicht nur Druckabstandsänderungen aufgrund von Temperaturänderungen erfassen,
sondern alle Einflussfaktoren auf den Druckabstand kompensieren. Die Maschine wird
thermisch robuster, die Langzeitstabilität und die Verfügbarkeit steigen. Das Risiko
einer Kopfbeschädigung aufgrund einer Kollision mit dem Bedruckstoff sinkt.
[0013] Die Verfügbarkeit der Maschine wird durch die Anpassung der Schaltschwelle der Bogenhöhenkontrollen
verbessert, da immer die komplette Toleranzfeldbreite bis zum Schwellwert zur Verfügung
steht. Die Maschine wird robuster und langzeitstabiler.
Weiterbildungen der Erfindung
[0014] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung kann sich auszeichnen durch: Vorsehen
des Förderelements als Förderzylinder mit einem Zylinderkanal und Vorsehen wenigstens
einer ersten Referenzfläche für den ersten Sensor im Zylinderkanal.
[0015] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung kann sich auszeichnen durch: Vorsehen
eines zweiten Sensors und Bestimmen des temperaturabhängigen Abstands des Druckkopfs
vom Förderelement.
[0016] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung kann sich auszeichnen durch: Vorsehen
des Förderelements als Förderzylinder mit einem Zylinderkanal und Vorsehen des zweiten
Sensors im Zylinderkanal.
[0017] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung kann sich auszeichnen durch: Vorsehen
einer zweiten Referenzfläche für den zweiten Sensor am Druckkopf.
[0018] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung kann sich auszeichnen durch: Vorsehen
eines Antriebs und eines Getriebes, insbesondere eines Schraubengetriebes, für das
Verändern des Abstands des Druckkopfs vom Förderelement.
[0019] Die Merkmale der Erfindung, der Weiterbildungen der Erfindung und der Ausführungsbeispiele
zur Erfindung stellen auch in beliebiger Kombination miteinander vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung dar. Weiterbildungen der Erfindung können zudem die - im obigen Abschnitt
"Technisches Gebiet der Erfindung" offenbarten - Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen
aufweisen.
Ausführungsbeispiele zur Erfindung
[0020] Die Erfindung und deren bevorzugte Weiterbildungen werden nachfolgend unter Bezug
auf die Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Einander entsprechende Merkmale sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0021] Die Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- Eine Vorrichtung, ein erfindungsgemäßes Verfahren durchführend
- Figur 2
- Eine Vorrichtung, ein erfindungsgemäßes Verfahren durchführend
- Figur 3
- Ein Diagramm
- Figur 4
- Eine Vorrichtung, ein erfindungsgemäßes Verfahren durchführend
- Figur 5
- Ein Diagramm
[0022] Die Figuren 1, 2 und 4 zeigen jeweils ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung beim Durchführen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Verfahrens. Die Figuren 3 und 4 zeigen jeweils ein Diagramm zur Verdeutlichung des
bevorzugten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0023] Figur 1 zeigt eine Tintendruckmaschine 1 bei der Durchführung einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Zu sehen ist eine Schnittansicht durch die Tintendruckmaschine
1, in welcher ein Bedruckstoff-Bogen 2 mit Tinte 3 in Form von Tropfen dem Druckbild
entsprechend bedruckt wird.
[0024] In einer (in die Ansicht projizierten) Seitenwand 4 der Maschine 1 ist ein Förderelement
5, genauer ein Förderzylinder 5, gelagert. Dieser umfasst wenigstens einen Zylinderkanal
5a (im gezeigten Beispiel: vier Kanäle 5a) und rotiert während des Druckens in einer
Förderrichtung 6.
[0025] Im Zylinderkanal 5a (bzw. in jedem Kanal 5a) ist ein Greifer 7a zum Halten einer
Vorderkante des Bogens 2 angeordnet (Vorderkantengreifer 7a). Weiterhin kann optional
auch ein Hinterkantengreifer 7b vorgesehen sein.
[0026] Die Maschine 1 umfasst ferner einen vorgeordneten Förderzylinder 8, sowie einen ersten
und einen zweiten nachgeordneten Förderzylinder 9 und 10. Zwischen den rotierenden
Zylindern erfolgt beim Fördern des Bedruckstoffs jeweils eine Bogenübergabe.
[0027] Das Drucken erfolgt mittels der dargestellten Tintendruckköpfe 11. Dargestellt sind
der Übersichtlichkeit wegen nur drei Tintendruckköpfe, bevorzugt werden aber 4 (CMYK)
oder 7 (CMYKOGV) Tintendruckköpfe vorgesehen. Die Tintendruckköpfe 11 können radial
bezüglich der Achse des Zylinders 5 verstellt werden und z. B. in die gezeigte Position
12 verfahren werden. Hierdurch kann der Druckkopfabstand 13 zur Zylinderoberfläche
(oder zum Bogen bzw. dessen Oberfläche) eingestellt werden.
[0028] In Figur 4 ist erkennbar, dass für das Verstellen des Abstands 13 bzw. zum Einstellen
der gezeigten Höhen h1, h2 und h3 der Köpfe 11 über dem Bogen 2 jeweils ein Antrieb
16 und jeweils ein Schraubengewinde 17 vorgesehen sind. Die Antriebe samt Getriebe
dienen der so genannten "Papierdickeneinstellung", d. h. der Einstellung des Tintendruckkopf-Abstands
13 auf die jeweilige Dicke des Bedruckstoffs 2 für den aktuellen Druckauftrag.
[0029] Figur 1 zeigt auch einen Trockner 18 und einen weiteren Trockner 19. Beide Trockner
sind bevorzugt thermische Trockner und emittieren Infrarot- Strahlung (IR-Trockner).
Durch den Energie- bzw. Wärmeeintrag in die Maschine 1 dehnt sich deren Seitenwand
4 aus, was in den Doppelpfeilen 21 dargestellt ist. Auch der Zylinder 5 kann sich
(z. B. radial) ausdehnen, was mit der gestrichelten Kreislinie 22 dargestellt ist.
Zudem können sich auch die Tintendruckköpfe 11 ausdehnen und/oder verlagern, was durch
die gestrichelten Linien 12 dargestellt ist.
[0030] Der Trockner 18 erzeugt z. B. etwa 200°C heiße Abluft, welche die Maschine 1, deren
Seitenwand 4 und den Förderzylinder 5 erwärmt. Die Seitenwand in der Nähe des Trockners
kann dadurch z. B. etwa 70°C heiß werden und der Förderzylinder etwa 34°C. Der Förderzylinder
darf allerdings nicht wärmer als etwa 28°C werden. Die Seitenwand in der Nähe der
Tintendruckköpfe 11 kann etwa 35°C warm werden, wodurch sich auch die Tintendruckköpfe
auf etwa 30°C erwärmen und ausdehnen/verlagern.
[0031] Es können zudem auch Temperatur-Unterschiede zwischen der Bedienseite und der Antriebs-/Versorgungsseite
der Maschine 1 bestehen. Der Spalt bzw. Druckabstand 13 zwischen der Oberfläche des
Förderzylinders 5 und der Düsenflächen der Tintendruckköpfe 11 soll jedoch möglichst
konstant bei etwa 0,65 mm gehalten werden. Die wärmebedingte Spaltverringerung liegt
im Bereich von mehreren 1/100 mm bis zu 1/10 mm und ist daher bereits kritisch.
[0032] Die Erfindung löst jedoch das Problem der Spaltverringerung durch ein Nachführen
der Tintendruckkopf-Positionen 12 bzw. eine Korrektur der Abstände 13. In der Maschine
1 ist in der Nähe zum Umfang des Zylinders 5 ein erster Sensor 24 vorgesehen, dessen
Funktion als "Bogenhöhenkontrolle" bezeichnet werden kann. Dieser Sensor kann tatsächlich
zwei Sensoren umfassen, insbesondere Lasersensoren in Verbindung mit CCD-Zeilen (eine
Laserlichtquelle auf Bedienseite und eine CCD-Zeile auf Antriebs-/Versorgungsseite).
Diesen Messvorrichtungen (Sensor und CCD-Zeile) zugeordnet ist eine erste Referenzfläche
24a, welche am Zylinder insbesondere an dessen Umfang angeordnet ist. Die "Bogenhöhenkontrolle"
schlägt z. B. an, wenn ein fehlerhafter Bogen, z. B. mit sogenannten Eselsohren oder
einer Welle durchläuft. In einem solchen Fall werden die Tintendruckköpfe 11 dynamisch
angehoben, so dass der fehlerhafte Bogen ohne die Tintendruckköpfe zu beschädigen
an den Tintendruckköpfen vorbeitransportiert werden kann.
[0033] Infolge der Wärmeausdehnung würde auch die "Bogenhöhenkontrolle" bei 5/10 mm Annäherung
(d. h. radiale Ausdehnung der Förderzylinder-Oberfläche) auslösen bzw. anschlagen.
[0034] Die Erfindung löst auch dieses Problem durch ein Nachführen der Maximal-Höhenposition
27 (siehe weiter unten).
[0035] In Figur 2 sind Details der Figur 1 vergrößert dargestellt, insbesondere ist die
wärmebedingte Ausdehnung 22 des Förderzylinders 5 besser erkennbar. Durch diese Ausdehnung
wandert die Oberfläche des Bogens radial nach außen und dessen Höhenposition 26 verändert
sich entsprechend. Ebenso wandert die erste Referenzfläche 24a radial nach außen,
maximal bis zu einer vorgegebenen Maximal-Höhenposition 27. Die Positionsänderung
der Fläche 24a wird dabei von dem ersten Sensor 24 erfasst und über eine Signal- oder
Datenverbindung an eine Steuerung 28 weitergegeben. Dort kann z. B. das Signal 29,
welches das Erreichen der Maximal-Höhenposition 27 anzeigt, weiterverarbeitet werden.
[0036] Figur 3 zeigt in der unteren Abbildung den Verlauf der sogenannten "Bogenhöhenkontrolle",
d. h. den Verlauf der Messwerte zum Zeitpunkt, zu dem der Sensor 24 die Referenzfläche
24a sieht. Jede Messung liefert zwei Werte, dargestellt durch die Linienpaare. Die
jeweils untere Linie entspricht dem Messwert der ersten Referenzfläche 24a auf der
Bedienseite der Maschine 1 und die jeweils obere Linie dem entsprechenden Messwert
auf der Antriebs-/Versorgungsseite der Maschine 1. Erkennbar ist, dass die Linienpaare
bei Wärmeausdehnung bzw. bei Änderung der Höhenposition 16 ansteigen (im Beispiel
von 0 bis über +0,2).
[0037] Das Ansteigen erfolgt bei Wärmeausdehnung kontinuierlich oder quasi-kontinuierlich
(entsprechend einer getakteten Messreihe). Erfindungsgemäß wird bei einem solchen
Ansteigen während einer (z. B. vorgegebenen) Zeitspanne 30 über einen (z. B. ebenfalls
vorgegebenen) Grenzwert die "Bogenhöhenkontrolle", d. h. die Maximal-Höhenposition
27 des Sensors 24, nachgeführt (angehoben). Dies ist in der oberen Abbildung der Figur
3 dargestellt. Es ist auch dargestellt, dass die Maximal-Höhenposition 27 wieder abgesenkt
wird, wenn entsprechend die Messwerte (Linienpaare) wieder fallen.
[0038] In Figur 4 ist der Förderzylinder 5 mit einem integrierten zweiten Sensor 25 gezeigt.
Dieser Sensor misst den Abstand zu einer jeweiligen zweiten Referenzfläche 25a eines
oder eines jeden Tintendruckkopfs 11: h1, h2 und h3 (allgemein: hn). Anstelle eines
Sensors 25 können auch zwei Sensoren 25 vorgesehen sein, je einer auf der Bedienseite
und der Antriebs-/Versorgungsseite der Maschine 1.
[0039] Eine Grundeinstellung kann bei "kalter" Maschine 1 erfolgen, wobei der zweite Sensor
25 hn misst und die Steuerung 28 die Köpfe 11 auf etwa hn = 1 mm verfährt. Dies kann
auch geregelt erfolgen. Eine weniger bevorzugte Alternative kann stattdessen eine
Referenzfläche 25a am Zylinder 5 und je einen zweiten Sensor 25 an jedem Druckkopf
11 vorsehen.
[0040] Figur 5 zeigt den zeitlichen Verlauf einer gemessenen Höhe hn bzw. des Druckkopfabstands
13. Bei Wärmeausdehnung nimmt hn ausgehend vom Sollwert ab. Bei einem (z. B. vorgegebenen)
Minimalwert (min) veranlasst die Steuerung 28 ein Nachführen des Kopfes 11 (oder aller
Köpfe) über ein Ansteuern des Antriebs 16. Die Kurve in Figur 5 zeigt demzufolge einen
Sprung nach oben zum Sollwert (soll). Dann kann die Kurve wieder abnehmen. Ein Abkühlen
führt zu einem Steigen der Kurve und bei einem Maximalwert (max) erfolgt ein Nachführen
und demzufolge ein Sprung nach unten zum Sollwert.
[0041] Das in Figur 3 gezeigte Nachführen der "Bogenköhenkontrolle" (d. h. das Anheben der
Maximal-Höhenposition 27) und das in Figur 5 gezeigte Nachführen der Druckkopfposition
13 bzw. der Höhen hn kann über die Steuerung 28 gekoppelt erfolgen. In diesem Fall
wird bei Ansprechen der "Bogenhöhenkontrolle" bzw. des ersten Sensors 24, d .h. bei
Signal 29, nicht nur die "Bogenhöhenkontrolle" nachgeführt, sondern werden(getriggert
und im Wesentlichen gleichzeitig) auch die Druckkopf-Abstände 13 (die Werte hn) gesteuert
oder geregelt nachgeführt. Auch die Umkehrung ist möglich: ein Ansprechen des zweiten
Sensors 25 führt zu einem Nachführen der Abstände 13 (der Werte hn) und (getriggert
und im Wesentlichen gleichzeitig) zum Nachführung der "Bogenhöhenkontrolle".
[0042] Alternativ ist auch eine Lösung ohne zweiten Sensor 25 möglich: ein Ansprechen der
"Bogenhöhenkontrolle" führt über die Steuerung 28 direkt zu einem gesteuerten Nachführen
der Abstände 13 (der hn), d. h. ohne sensorische Kontrolle.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Tinten-Druckmaschine
- 2
- Bedruckstoff/Bogen
- 3
- Tinte
- 4
- Seitenwand
- 5
- Förderelement/Förderzylinder
- 5a
- Zylinderkanal
- 6
- Förderrichtung
- 7a, 7b
- Greifer
- 8
- vorgeordneter Förderzylinder
- 9, 10
- erster und zweiter nachgeordneter Förderzylinder
- 11
- Druckköpfe
- 12
- Druckkopfposition
- 13
- Druckabstand
- 16
- Antrieb
- 17
- Schraubengetriebe
- 18
- Trockner
- 19
- weiterer Trockner
- 21
- thermische Ausdehnung der Seitenwand
- 22
- Förderelement bei thermischer Ausdehnung
- 23
- Druckkopf bei thermischer Ausdehnung
- 24
- erster Sensor
- 24a
- erste Referenzfläche
- 25
- zweiter Sensor
- 25a
- zweite Referenzfläche
- 26
- Höhenposition
- 27
- vorgegebene Maximal-Höhenposition
- 28
- Steuerung
- 29
- Signal
- 30
- Zeitspanne
- h1, h2, h3
- Druckkopfhöhe
1. Verfahren zum Bedrucken von Bedruckstoff mit Tinte, mit folgenden Schritten:
- Vorsehen eines Förderelements (5) und Fördern des Bedruckstoffs (2) unter Einsatz
des Förderelements;
- Vorsehen wenigstens eines Druckkopfs (11) an einer Druckkopfposition (12) in einem
Druckabstand (13) zum Förderelement und Auftragen von wasserbasierter Tinte (3) auf
den geförderten Bedruckstoff unter Einsatz des Druckkopfs;
- Vorsehen eines thermischen Trockners (18, 19) und Trocknen der aufgetragenen Tinte
unter Einsatz des Trockners;
- Vorsehen eines ersten Sensors (24) und kontinuierliches oder quasi-kontinuierliches
Bestimmen einer insbesondere temperaturabhängigen Höhenposition (26) des Bedruckstoffs
unter Verwendung des Sensors;
- Erzeugen eines Signals (29), wenn die Höhenposition eine vorgegebene Maximal-Höhenposition
(27) überschreitet; und
- im Falle des Signals und einer - während einer Zeitspanne (30) - kontinuierlich
oder quasi-kontinuierlich sich ändernden, insbesondere zunehmenden Höhenposition:
Ändern der Maximal-Höhenposition und Ändern der Druckkopfposition unter Beibehalten
des Druckabstands.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
Vorsehen des Förderelements (5) als Förderzylinder (5) mit einem Zylinderkanal (5a)
und Vorsehen wenigstens einer ersten Referenzfläche (24a) für den ersten Sensor (24)
im Zylinderkanal.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
Vorsehen eines zweiten Sensors (25) und Bestimmen des temperaturabhängigen Druckabstands
(13) des Druckkopfs (11) vom Förderelement (5).
4. Verfahren nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch
Vorsehen des Förderelements (5) als Förderzylinder (5) mit einem Zylinderkanal (5a)
und Vorsehen des zweiten Sensors (25) im Zylinderkanal.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
gekennzeichnet durch
Vorsehen einer zweiten Referenzfläche (25a) für den zweiten Sensor (25) am Druckkopf
(11).
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
Vorsehen eines Antriebs (16) und eines Getriebes (17), insbesondere eines Schraubengetriebes
(17), für das Korrigieren des Druckabstands (13) des Druckkopfs (11) vom Förderelement
(5).