[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinderschlüssel mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1. Zudem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Schließzylinderschlüssels gemäß dem nebengeordneten Anspruch. Weiter betrifft die
Erfindung ein Schließsystem bestehend aus einem solchen Schließzylinderschlüssel und
einem zugehörigen Schließzylinder.
[0002] Schließzylinderschlüssel sowie Schließsysteme der eingangs genannten Art sind aus
dem Stand der Technik, bspw. aus der
EP 2 388 415 A1, bekannt. Derartige Schließzylinderschlüssel weisen eine Schlüsselreide und einen
sich von der Schlüsselreide entlang einer Axialrichtung erstreckenden Schlüsselschaft
auf, an dem Ausnehmungen zum mechanischen Ausrichten von Zuhaltungen ausgebildet sind,
die an einem zugehörigen Schließzylinder vorgesehen sind. Derartige Schließzylinderschlüssel
haben sich bewährt, da diese u.a. aufgrund der hohen Anzahl individueller Schließkombinationen
für den Verbraucher eine hohe Sicherheit bieten.
[0003] Allerdings besteht Raum für Optimierungen. So sind der Vorhalteaufwand sowie der
Materialeinsatz bei der Herstellung entsprechender Schließzylinderschlüssel recht
hoch. Zudem treten in der Praxis auf Grund von Beschädigungen an Schließzylinderschlüsseln
sowie Funktionsstörungen an zugehörigen Schließzylindern durch Eindringen von Fremdkörpern
immer wieder Probleme auf. Im Extremfall lässt sich durch einen Schließzylinderschlüssel
der zugehörige Schließzylinder nicht mehr betätigen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Schließzylinderschlüssel mit
einfachen konstruktiven Mitteln und bei reduziertem Materialeinsatz einen zuverlässigen
Betrieb zu ermöglichen.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch einen Schließzylinderschlüssel mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Danach zeichnet sich der Schließzylinderschlüssel dadurch aus, dass
der Schlüsselschaft in seiner von der Schlüsselreide axial abgewandten Hälfte (distale
bzw. vordere Hälfte des Schlüsselschafts) einen Stabilisationseinsatz aufweist, der
über eine höhere Festigkeit als das Material des Schlüsselschafts verfügt.
[0006] Eine solche Ausgestaltung hat den Vorteil, dass der Stabilisationseinsatz dem Schlüsselschaft
eine höhere Festigkeit verleiht. Dadurch wird der Schlüsselschaft verstärkt und stabilisiert.
Das Risiko einer Beschädigung des Schlüsselschafts, insbesondere durch Verbiegen oder
Abbrechen, ist somit erheblich reduziert. Dabei ist erkannt worden, dass die Gefahr
einer solchen Beschädigung dann am größten ist, wenn der Schließzylinderschlüssel
teilweise aus dem Schließkanal eines Schließzylinders herausgezogen ist und infolge
einer Bewegung der Bedienperson des Schließzylinderschlüssels relativ zu einem den
Schließzylinder beherbergenden Türflügel durch ein Moment quer zur Axialrichtung des
Schlüsselschafts beaufschlagt wird. Der Stabilisationseinsatz im Schlüsselschaft wirkt
diesen Einflüssen entgegen. Dadurch ist ein Abbruchschutz oder Biegeschutz realisiert.
[0007] Der Stabilisationseinsatz ermöglicht zudem eine geringere Materialstärke des Schließzylinderschlüssels,
insbesondere des Schlüsselschafts sowie der Schlüsselreide, so dass eine Materialeinsparung
ermöglicht ist. Zudem ermöglicht der Stabilisationseinsatz die Ausgestaltung eines
Schlüsselkanals eines zugehörigen Schließzylinders mit geringerem Querschnitt, insbesondere
mit einem vergleichsweise schmalen Schließkanal, so dass Manipulationen oder Angriffe
mit Werkzeugen erschwert und das Risiko eines Eindringens von Fremdkörpern reduziert
sind.
[0008] Wie zuvor bereits erläutert, befindet sich der Stabilisationseinsatz in der vorderen
Hälfte, insbesondere im vorderen Drittel, des Schlüsselschafts. Beim dem Stabilisationseinsatz
kann es sich um einen metallischen Einsatz handeln, bspw. aus einem höherfesten Metall
mit höherer Festigkeit als das Material des Schlüsselschafts. Auch der Schlüsselschaft,
der Schließzylinderschlüssel, kann metallisch ausgebildet sein.
[0009] Bei dem Schließzylinderschlüssel kann es sich insbesondere um einen Profilzylinderschlüssel
handeln. Der zugehörige Schließzylinder kann insbesondere als Profilzylinder ausgebildet
sein.
[0010] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Stabilisationseinsatz in einen
im Schlüsselschaft ausgebildeten, insbesondere gestanzten, Durchgang eingepresst sein.
Das Stanzen des Durchgangs und/oder das Einpressen kann direkt beim Stanzen des Schließzylinderschlüssels
(Schlüsselrohling) erfolgen. Damit ist der Schlüssel in wenigen Schritten einfach
herzustellen, wobei eine stabile Ausgestaltung erreicht ist. Die Kontur des Durchgangs
kann durchgehend (Durchgang mit nach außen geschlossener Kontur) oder unterbrochen
sein (Durchgang mit zumindest abschnittsweise nach außen hin offener Kontur). Die
Längsachse des Durchgangs ist insbesondere quer oder orthogonal zur Axialrichtung
orientiert. Mit anderen Worten ragt der Durchgang somit insbesondere von einer Seite
des Schlüsselschafts zur anderen Seite des Schlüsselschafts.
[0011] In vorteilhafter Weise kann sich der Querschnitt des Durchgangs innerhalb des Durchgangs
reduzieren. Hiermit kann eine definierte Einpresstiefe erreicht werden, so dass der
Stabilisationseinsatz in einer definierten Position im Schlüsselschaft oder Querschnitt
angeordnet ist. Die Querschnittsreduzierung kann durch einen relativ zu einer Seitenfläche
des Schlüsselschafts zurückgesetzten Absatz erfolgen. Der Absatz kann umlaufend oder
teilweise umlaufend ausgebildet sein. Der Durchgang kann somit einen Abschnitt mit
einem ersten Querschnitt (bspw. einem ersten Durchmesser), einen Absatz und einen
Abschnitt mit reduziertem Querschnitt (bspw. einem kleineren Durchmesser) aufweisen.
Auch eine Ausgestaltung des Durchgangs mit im Querschnitt ballig oder konvex ausgebildeten
Innenwänden, die den Querschnitt des Durchgangs reduzieren, ist denkbar. Im Rahmen
einer möglichen Ausgestaltung kann der Stabilisationseinsatz derart ausgebildet sein,
dass dieser bezogen auf die Schlüsselschaftseitenflächen bündig oder vertieft angeordnet
ist. Hiermit wird der Schlüsselschaft stabilisiert, dessen Kontur jedoch nicht durch
Vorsprünge oder dergleichen beeinträchtigt.
[0012] Alternativ hierzu kann der Stabilisationseinsatz einen einseitig oder beidseitig
aus dem Schlüsselschaft hervorstehenden und zur Schließcodierung dienenden Vorsprung
aufweisen. Der Vorsprung stellt somit ein Schließmerkmal dar, das zur Schließcodierung
beiträgt. Die individuelle Ausgestaltung des Vorsprungs (bspw. Höhe und Dicke des
Vorsprungs) erhöht die Anzahl der möglichen Schließkombinationen. Der einseitige oder
beidseitige Vorsprung ragt über die Seitenfläche des Schlüsselschafts hinaus.
[0013] In vorteilhafter Weise kann der Schlüsselschaft mindestens einen weiteren Einsatz
aufweisen, der axial zwischen der Schlüsselreide und dem Stabilisationseinsatz angeordnet
ist. Der Einsatz kann als Funktionseinsatz weitere Funktionen übernehmen. Zusammen
mit dem Stabilisationseinsatz kann der Schlüsselschaft mit insgesamt zwei oder drei
Einsätzen ausgestattet werden. Die Einsätze können eingeklebt oder eingepresst werden.
[0014] Im Konkreten kann der weitere Einsatz einen einseitig oder beidseitig aus dem Schlüsselschaft
vorstehenden und zur Schließcodierung dienenden Vorsprung, eine Farbcodierung, ein
Piktogramm und/oder einen RFID-Transponder aufweisen. Durch einen einseitig oder beidseitig
aus dem Schlüsselschaft hervorstehenden Vorsprung kann ein (weiteres) Schließmerkmal
realisiert werden, das zur Schließkodierung beiträgt. Durch die Farbcodierung kann
eine optische Zuordnung des Schließzylinderschlüssels zu einer Schließhierarchie oder
einem Produktprogramm erfolgen. Durch das Piktogramm kann ein Benutzungshinweis oder
ein Firmenlogo eines Herstellers oder eines Kunden aufgebracht werden. Durch einen
RFID-Transponder kann alternativ oder ergänzend zu einer mechanischen Schließkodierung
auch eine elektronische Schließcodierung verwirklicht werden.
[0015] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung können die Seitenflächen des Schlüsselschafts
zueinander parallel und profilfrei ausgebildet sein (Seitenflächen frei von axialen
Vertiefungen und Erhebungen). Dies erleichtert die Herstellung und reduziert die Lagerhaltung
bei der Schlüsselherstellung, da stets auf das gleiche Grundmaterial zurückgegriffen
werden kann. Das Risiko fehlerhafter Schlüssel (falscher Profilquerschnitt) ist somit
reduziert. Der Querschnitt des Schlüsselschaftes selbst trägt somit nicht zur Schließcodierung
bei, sondern lediglich die dem Schlüsselschaft einverleibten Merkmale, bspw. durch
an in den Schlüsselschaft eingesetzten Einsätzen ausgebildete Vorsprünge und/oder
durch im Schlüsselschaft ausgebildete (bartseitige) Ausnehmungen zur Betätigung von
schlossseitigen Zuhaltungen. Bei dem Grundmaterial zur Schlüsselherstellung kann es
sich somit um unprofilierte Platten, bspw. Metall- oder Blechplatten, handeln.
[0016] In vorteilhafter Weise kann der Schlüsselschaft zur Schließcodierung dienende Ausnehmungen
aufweisen und im Bereich der Ausnehmungen kann eine durchgehende Außenkante ausgebildet
sein. Auf diese Weise bilden die Ausnehmungen und die dazwischen befindlichen Erhebungen
kein scharfkantiges Profil. Die Gefahr von Verletzungen an Schlüsselbenutzern und
Beschädigung deren Kleidungsstücke ist somit reduziert.
[0017] Zweckmäßigerweise kann die durchgehende Außenkante durch einen sich in Axialrichtung
erstreckenden Steg gebildet sein, zu dem beidseitig die Ausnehmungen zur Schließcodierung
angeordnet sind. Somit kann der Steg bezogen auf die Stärke des Schlüsselschaftes
insbesondere mittig angeordnet sein, wobei sich der Steg zwischen den beiden Reihen
von Ausnehmungen befindet und den Schlüsselschaft stabilisiert. Mit anderen Worten
ist eine zweireihige Ausführung der Ausnehmungen mit Steg als zwischenliegendem Element
geschaffen.
[0018] In vorteilhafter Weise kann der Schließzylinderschlüssel als Profilzylinderschlüssel
in Form eines Bartschlüssels ("herkömmlicher Profilzylinderschlüssel") ausgebildet
sein. Ein Bartschlüssel ist nur in einer Orientierung in einen zugehörigen Schließzylinder
einsteckbar. Alternativ kann der Schließzylinderschlüssel als Profilzylinderschlüssel
in Form eines Wendeschlüssels ausgebildet sein. Ein Wendeschlüssel ist in mehreren,
insbesondere in zwei, Orientierungen in einen zugehörigen Schließzylinder einsteckbar.
Somit kann bauartunabhängig eine stabilisierte Schlüsselausführung bereitgestellt
werden.
[0019] Im Konkreten kann der Schlüsselschaft, insbesondere die Schlüsselreide und der Schlüsselschaft,
eine Materialstärke von 1,5mm bis 2,5mm (Millimeter), vorzugsweise 1,7mm bis 2,3mm,
weiter vorzugsweise 1,8mm bis 2,2mm, noch weiter vorzugsweise 2,0mm, aufweisen. Auf
Grund des Stabilisationseinsatzes ist auch bei einer vergleichsweise geringen Materialstärke
von Schlüsselschaft und/oder Schlüsselreide ein zuverlässiger Betrieb eines entsprechenden
Schließzylinderschlüssels ermöglicht.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Schließzylinderschlüssel aus nickelarmem
Metall oder einer nickelarmen Metalllegierung, insbesondere aus einem nichtrostenden
Chromstahl, ausgebildet sein. Somit können Allergien, die auf Seiten der Schlüsselbenutzer
durch Kontakt mit einem solchen Schließzylinderschlüssel entstehen können, vermieden
werden. Dabei wird der Begriff "nickelarm" dahingehend verstanden, dass die Nickelabgabe
unterhalb einer für Allergiker relevanten oder spürbaren Abgaberate liegt, insbesondere
unterhalb von wöchentlich 0,5 µg Nickel pro cm2.
[0020] Die eingangs genannte Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zur Herstellung eines
Schließzylinderschlüssels mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs gelöst.
Hinsichtlich der damit erzielbaren Vorteile sei auf die Ausführungen im Zusammenhang
mit dem oben beschriebenen Schließzylinderschlüssel verwiesen.
[0021] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann mindestens ein weiterer Einsatz in
den Schlüsselschaft eingebracht, insbesondere eingepresst, werden. Somit ist in wenigen
Schritten ein Schließzylinderschlüssel herstellbar, bei dem der weitere Einsatz als
Funktionseinsatz weitere Funktionen übernehmen kann.
[0022] Zur vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens können zudem die im Zusammenhang mit
dem Schließzylinderschlüssel beschriebenen Maßnahmen dienen.
[0023] Die eingangs genannte Aufgabe wird außerdem durch ein Schließsystem mit den Merkmalen
des weiter nebengeordneten Anspruchs gelöst. Dieser umfasst einen Schließzylinderschlüssel,
der wie voranstehend beschrieben ausgebildet sein kann, und einen zugehörigen Schließzylinder.
Dabei ist der Schließzylinder hinsichtlich seiner Schließcodierung individuell an
den Schließzylinderschlüssel angepasst.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche
oder funktional gleiche Elemente teilweise lediglich einmal mit Bezugszeichen versehen
sind. Es zeigen:
- Figur 1
- einen als Bartschlüssel ausgebildeten Schließzylinderschlüssel ohne Stabilisationseinsatz
in einer perspektivischen Ansicht;
- Figur 2
- den Schließzylinderschlüssel aus Figur 1 mit Stabilisationseinsatz in einer Seitenansicht;
- Figur 3
- den Schließzylinderschlüssel in einer stirnseitigen Ansicht gemäß Pfeil III in Figur
2;
- Figur 4
- einen als Wendeschlüssel ausgebildeten Schließzylinderschlüssel ohne Stabilisationseinsatz
in einer perspektivischen Ansicht;
- Figur 5
- den Schließzylinderschlüssel aus Figur 4 mit Stabilisationseinsatz in einer Seitenansicht;
und
- Figur 6
- den Schließzylinderschlüssel in einer stirnseitigen Ansicht gemäß Pfeil VI in Figur
5.
[0025] Figur 1 zeigt einen Schließzylinderschlüssel, der insgesamt mit dem Bezugszeichen
10 bezeichnet ist. Der Schließzylinderschlüssel 10 weist eine Schlüsselreide 12 und
einen sich entlang einer Axialrichtung 14 erstreckenden Schlüsselschaft 16 auf. Der
Schlüsselschaft 16 weist eine von der Schlüsselreide 12 axial abgewandte Hälfte 18
(vordere Hälfte 18 des Schlüsselschafts 16) und eine der Schlüsselreide 12 axial zugewandte
Hälfte 20 auf (hintere Hälfte 20 des Schlüsselschafts 16).
[0026] Der Schlüsselschaft 16 weist in seiner von der Schlüsselreide 12 axial abgewandten
Hälfte 18 einen Stabilisationseinsatz 22 auf (siehe Figur 2). Der Stabilisationseinsatz
22 verfügt über eine höhere Festigkeit als das Material des Schlüsselschafts 16.
[0027] Der Stabilisationseinsatz 22 ist in einen im Schlüsselschaft 16 ausgebildeten, insbesondere
gestanzten, Durchgang 24 eingepresst. Das Einpressen des Stabilisationseinsatzes 22
kann direkt beim Stanzen des Schließzylinderschlüssels 10 erfolgen. Der Durchgang
24 ragt von einer Seite 26 des Schlüsselschafts 16 zur anderen Seite 28 des Schlüsselschaft
16. Die Längsachse 30 des Durchgangs 24 ist quer oder orthogonal zur axialen Richtung
14 orientiert (siehe Figur 1).
[0028] Der Querschnitt des Durchgangs 24 kann sich innerhalb des Durchgangs 24 reduzieren
(nicht dargestellt). Dies kann durch einen zu einer Schlüsselschaftseitenfläche 32,
34 zurückgesetzten Absatz erfolgen, der den Querschnitt des Durchgangs 24 reduziert.
Alternativ hierzu kann der Stabilisationseinsatz 22 im Querschnitt ballig oder konvex
ausgebildet sein.
[0029] Der Stabilisationseinsatz 22 weist einen beidseitig aus dem Schlüsselschaft 16 hervorstehenden
und zur Schließcodierung dienenden Vorsprung 36, 38 auf (siehe Figur 2 und 3 und 6).
Dieser Vorsprung 36, 38 kann mit zusätzlichen Schließcodierungen im zugehörigen Schließzylinder
zusammenwirken. Alternativ hierzu kann der Stabilisationseinsatz 22 lediglich einen
einseitig hervorstehenden Vorsprung 36, 38 aufweisen oder bezogen auf die Schlüsselschaftseitenflächen
32, 34 bündig oder vertieft angeordnet sein (nicht dargestellt).
[0030] Der Schlüsselschaft 16 kann mindestens einen weiteren Einsatz aufweisen, der axial
zwischen der Schlüsselreide 12 und dem Stabilisationseinsatz 22 angeordnet ist (nicht
dargestellt). Der weitere Einsatz kann als Funktionseinsatz weitere Funktionen übernehmen.
Der weitere Einsatz kann einen einseitig oder beidseitig aus dem Schlüsselschaft 16
vorstehenden und zur Schließcodierung dienenden Vorsprung, eine Farbcodierung, ein
Piktogramm und/oder einen RFID-Transponder aufweisen, wie oben beschrieben.
[0031] Die Seitenflächen 32, 34 des Schlüsselschafts 16 sind parallel zueinander orientiert
und profilfrei ausgebildet. Mit anderen Worten sind die Seitenflächen 32, 34 eben
und frei von axialen Vertiefungen oder Erhebungen.
[0032] Der Schlüsselschaft 16 weist zur Schließcodierung dienende Ausnehmungen 40, 41 (Einschnitte)
auf, wobei im Bereich der zur Schließcodierung dienenden Ausnehmungen 40 eine durchgehende
Außenkante 42 ausgebildet ist. Die durchgehende Außenkante 42 ist durch einen sich
in axialer Richtung 14 erstreckenden Steg 44 gebildet, zu dem beidseitig die Ausnehmungen
40, 41 zur Schließcodierung angeordnet sind. Durch die Ausnehmungen 40, 41 ist eine
zweireihige Ausführung der Ausnehmungen mit dem Steg 44 als zwischenliegendem Element
gebildet (zwei Reihen von Schließcodierungen 40,1 mit zwischenliegendem Steg 44).
Der Steg 44 ist bezogen auf die Materialstärke des Schlüsselschaftes 16 insbesondere
mittig angeordnet.
[0033] Der Schließzylinderschlüssel 10 ist vorliegend als Bartschlüssel ("herkömmlicher
Profilzylinderschlüssel") ausgebildet. Als Bartschlüssel ist der Schließzylinderschlüssel
10 nur in einer Orientierung in einen zugehörigen Schließzylinder einsteckbar.
[0034] Der Schließzylinderschlüssel 10, insbesondere die Schlüsselreide 12 und der Schlüsselschaft
16, können eine Materialstärke von 1,5mm bis 2,5 mm, vorzugsweise 1,7mm bis 2,3mm,
weiter vorzugsweise 1,8mm bis 2,2mm, noch weiter vorzugsweise 2,0mm, aufweisen. Der
Schließzylinderschlüssel 10 kann aus nickelarmem Metall oder einer nickelarmen Metalllegierung
ausgebildet sein, wie oben beschrieben.
[0035] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Schließzylinderschlüssels, der insgesamt
mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet ist. Der vorliegende Schließzylinderschlüssel
10 entspricht zu weiten Teilen der im Zusammenhang mit Figur 1-3 beschriebenen Ausführungsform.
Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher auf die obigen Ausführungen verwiesen.
[0036] Abweichend davon ist der Schließzylinderschlüssel 10 als Wendeschlüssel ausgebildet.
Als Wendeschlüssel ist der Schließzylinderschlüssel 10 in mehreren, vorliegend in
zwei Orientierungen in einen zugehörigen Schließzylinder einsteckbar. Der Stabilisationseinsatz
22 kann in der vorderen Hälfte 18 des Schlüsselschafts 16 oder, wie vorliegend dargestellt,
im vorderen Drittel des Schlüsselschafts 16 angeordnet sein.
[0037] Das Verfahren zur Herstellung eines Schließzylinderschlüssels 10 mit einer Schlüsselreide
12 und einem sich von der Schlüsselreide 12 axial erstreckenden Schlüsselschaft 16
kann folgendermaßen ablaufen:
Der Schließzylinderschlüssel 10 wird durch einen Stanzvorgang ausgebildet, erhält
also durch einen Stanzvorgang seine Form, die Schlüsselreide 12 und den Schlüsselschaft
16 umfasst (gestanzter Schlüsselrohling).
[0038] Beim Stanzen des Schließzylinderschlüssels 10 wird ein Stabilisierungseinsatz 22
mit höherer Festigkeit als das Material des Schlüsselschafts 16 in die von der Schlüsselreide
12 abgewandte Hälfte 18 des Schlüsselschafts 16 eingebracht. Dies erfolgt insbesondere
durch Einpressen des Stabilisationseinsatzes 22 in den Schlüsselschaft 16. Auch ein
Einbringen in das vordere Drittel des Schlüsselschafts 16 ist denkbar. Während des
Stanzvorgangs wird auch der Durchgang 24 ausgebildet, in den der Stabilisationseinsatz
22 eingesetzt wird.
[0039] Während oder nach dem formgebenden Stanzvorgang kann auch ein weiterer Einsatz in
den Schlüsselschaft 16 eingebracht, insbesondere eingepresst werden. Als Funktionseinsatz
kann der weitere Einsatz weitere Funktionen übernehmen, wie oben beschrieben.
1. Schließzylinderschlüssel (10) mit einer Schlüsselreide (12) und einem sich von der
Schlüsselreide (12) entlang einer Axialrichtung (14) erstreckenden Schlüsselschaft
(16), dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüsselschaft (16) in seiner von der Schlüsselreide (12) axial abgewandten
Hälfte (18) einen Stabilisationseinsatz (22) aufweist, der über eine höhere Festigkeit
als das Material des Schlüsselschafts (16) verfügt.
2. Schließzylinderschlüssel (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stabilisationseinsatz (22) in einen im Schlüsselschaft (16) ausgebildeten, insbesondere
gestanzten, Durchgang (24) eingepresst ist.
3. Schließzylinderschlüssel (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Querschnitt des Durchgangs (24) innerhalb des Durchgangs (24) reduziert.
4. Schließzylinderschlüssel (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stabilisationseinsatz (22) einen einseitig oder beidseitig aus dem Schlüsselschaft
(16) hervorstehenden und zur Schließcodierung dienenden Vorsprung (36, 38) aufweist.
5. Schließzylinderschlüssel (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüsselschaft (16) mindestens einen weiteren Einsatz aufweist, der axial zwischen
der Schlüsselreide (12) und dem Stabilisationseinsatz (22) angeordnet ist.
6. Schließzylinderschlüssel (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Einsatz einen einseitig oder beidseitig aus dem Schlüsselschaft (16)
vorstehenden und zur Schließcodierung dienenden Vorsprung, eine Farbcodierung, ein
Piktogramm und/oder einen RFID-Transponder aufweist.
7. Schließzylinderschlüssel (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenflächen (32, 34) des Schlüsselschafts (16) zueinander parallel und profilfrei
ausgebildet sind.
8. Schließzylinderschlüssel (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüsselschaft (16) zur Schließcodierung dienenden Ausnehmungen (40, 41) aufweist
und im Bereich der Ausnehmungen (40, 41) eine durchgehende Außenkante (42) ausgebildet
ist.
9. Schließzylinderschlüssel (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die durchgehende Außenkante (42) durch einen sich in Axialrichtung (14) erstreckenden
Steg (44) gebildet ist, zu dem beidseitig die Ausnehmungen (40, 41) zur Schließcodierung
angeordnet sind.
10. Schließzylinderschlüssel (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließzylinderschlüssel (10) als Bartschlüssel oder als Wendeschlüssel ausgebildet
ist.
11. Schließzylinderschlüssel (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließzylinderschlüssel (10), insbesondere die Schlüsselreide (12) und der Schlüsselschaft
(16), eine Materialstärke von 1,5mm bis 2,5mm, vorzugsweise 1,7mm bis 2,3mm, weiter
vorzugsweise 1,8mm bis 2,2mm, noch weiter vorzugsweise 2,0mm, aufweist.
12. Schließzylinderschlüssel (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließzylinderschlüssel (10) aus nickelarmenm Metall oder einer nickelarmen
Metalllegierung, insbesondere aus einem nichtrostenden Chromstahl, ausgebildet ist.
13. Verfahren zur Herstellung eines
Schließzylinderschlüssels (10) mit einer Schlüsselreide (12) und einem sich von der
Schlüsselreide (12) erstreckenden Schlüsselschaft (16), insbesondere eines Schließzylinderschlüssels
(10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei der Schließzylinderschlüssel (10)
durch einen Stanzvorgang ausgebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass beim Stanzen des Schließzylinderschlüssels (10) ein Stabilisationseinsatz (22) mit
höherer Festigkeit als das Material des Schlüsselschaftes (16) in die von der Schlüsselreide
(12) abgewandte Hälfte (18) des Schlüsselschaftes (16) eingebracht, insbesondere eingepresst,
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein weiterer Einsatz in den Schlüsselschaft (16) eingebracht, insbesondere
eingepresst, wird.
15. Schließsystem, umfassend einen
Schließzylinderschlüssel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 und einen zugehörigen
Schließzylinder.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Schließzylinderschlüssel (10) mit einer Schlüsselreide (12) und einem sich von der
Schlüsselreide (12) entlang einer Axialrichtung (14) erstreckenden Schlüsselschaft
(16), wobei der Schlüsselschaft (16) in seiner von der Schlüsselreide (12) axial abgewandten
Hälfte (18) einen Stabilisationseinsatz (22) aufweist, der über eine höhere Festigkeit
als das Material des Schlüsselschafts (16) verfügt, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließzylinderschlüssel (10) aus nickelarmem Metall oder einer nickelarmen Metalllegierung
ausgebildet ist, insbesondere aus einem nichtrostenden Chromstahl.
2. Schließzylinderschlüssel (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stabilisationseinsatz (22) in einen im Schlüsselschaft (16) ausgebildeten, insbesondere
gestanzten, Durchgang (24) eingepresst ist.
3. Schließzylinderschlüssel (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Querschnitt des Durchgangs (24) innerhalb des Durchgangs (24) reduziert.
4. Schließzylinderschlüssel (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stabilisationseinsatz (22) einen einseitig oder beidseitig aus dem Schlüsselschaft
(16) hervorstehenden und zur Schließcodierung dienenden Vorsprung (36, 38) aufweist.
5. Schließzylinderschlüssel (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüsselschaft (16) mindestens einen weiteren Einsatz aufweist, der axial zwischen
der Schlüsselreide (12) und dem Stabilisationseinsatz (22) angeordnet ist.
6. Schließzylinderschlüssel (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Einsatz einen einseitig oder beidseitig aus dem Schlüsselschaft (16)
vorstehenden und zur Schließcodierung dienenden Vorsprung, eine Farbcodierung, ein
Piktogramm und/oder einen RFID-Transponder aufweist.
7. Schließzylinderschlüssel (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenflächen (32, 34) des Schlüsselschafts (16) zueinander parallel und profilfrei
ausgebildet sind.
8. Schließzylinderschlüssel (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüsselschaft (16) zur Schließcodierung dienenden Ausnehmungen (40, 41) aufweist
und im Bereich der Ausnehmungen (40, 41) eine durchgehende Außenkante (42) ausgebildet
ist.
9. Schließzylinderschlüssel (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die durchgehende Außenkante (42) durch einen sich in Axialrichtung (14) erstreckenden
Steg (44) gebildet ist, zu dem beidseitig die Ausnehmungen (40, 41) zur Schließcodierung
angeordnet sind.
10. Schließzylinderschlüssel (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließzylinderschlüssel (10) als Bartschlüssel oder als Wendeschlüssel ausgebildet
ist.
11. Schließzylinderschlüssel (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließzylinderschlüssel (10), insbesondere die Schlüsselreide (12) und der Schlüsselschaft
(16), eine Materialstärke von 1,5mm bis 2,5mm, vorzugsweise 1,7mm bis 2,3mm, weiter
vorzugsweise 1,8mm bis 2,2mm, noch weiter vorzugsweise 2,0mm, aufweist.
12. Verfahren zur Herstellung eines Schließzylinderschlüssels (10) mit einer Schlüsselreide
(12) und einem sich von der Schlüsselreide (12) erstreckenden Schlüsselschaft (16),
insbesondere eines Schließzylinderschlüssels (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schließzylinderschlüssel (10) durch einen Stanzvorgang aus nickelarmem Metall
oder einer nickelarmen Metalllegierung, insbesondere aus einem nichtrostenden Chromstahl,
ausgebildet wird und dass beim Stanzen des Schließzylinderschlüssels (10) ein Stabilisationseinsatz
(22) mit höherer Festigkeit als das Material des Schlüsselschaftes (16) in die von
der Schlüsselreide (12) abgewandte Hälfte (18) des Schlüsselschaftes (16) eingebracht,
insbesondere eingepresst, wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein weiterer Einsatz in den Schlüsselschaft (16) eingebracht, insbesondere
eingepresst, wird.
14. Schließsystem, umfassend einen Schließzylinderschlüssel (10) nach einem der Ansprüche
1 bis 11 und einen zugehörigen Schließzylinder.