[0001] Die folgende Erfindung betrifft eine Führungsschiene zum Führen eines Türflügels
zwischen einer Offenposition und einer Schließposition bzgl. einer Türöffnung in einer
Türzarge nach dem Oberbegriff des unabhängigen Vorrichtungsanspruches. Ferner betrifft
die Erfindung ein System zum zumindest teilweise automatischen Betätigen eines Türflügels
zwischen einer Offenposition und einer Schließposition mit einer entsprechenden Führungsschiene
und einer Vorrichtung zum Antreiben des Türflügels zumindest teilweise bei der Überführung
des Türflügels aus der Offenposition in die Schließposition nach dem Oberbegriff des
Systemanspruches.
[0002] Führungsschienen zum Führen eines Türflügels zwischen einer Offenposition und einer
Schließposition sind grundsätzlich bekannt. Solche Führungsschienen werden oft mit
Vorrichtungen zum zumindest teilweise automatischen Antreiben eines Türflügels eingesetzt.
Solche Vorrichtungen können den Türflügel mithilfe eines elektrischen Antriebes entweder
vollautomatisch antreiben oder zumindest bei der Überführung des Türflügels aus der
Offenposition in die Schließposition die Bewegung des Türflügels unterstützen oder
verlangsamen. Zum Antrieb automatischer oder teilautomatischer Vorrichtungen wird
oftmals elektrische Energie, insbesondere Strom, genutzt. Zudem sind Vorrichtungen
bekannt, die als reine Türschließer ausgebildet sind und die beim Öffnen des Türflügels
eine Schließenergie bspw. mithilfe einer vorgespannten Feder speichern können, um
den Türflügel aus der Offenposition in die Schließposition zu überführen. Zur Überwachung
und/oder Steuerung automatischer, teilautomatischer oder rein mechanischer Vorrichtungen
wird oftmals zumindest eine Datenverbindung zwischen dem Türflügel und einer Türzarge
an einer Wand hergestellt. Der Strom und/oder Daten werden zumeist über ein Übertragungsmittel
zwischen dem Türflügel und der Türzarge und dazwischen über die Führungsschiene geleitet.
Das Übertragungsmittel kann in Form eines Kabels ausgebildet und innerhalb der Führungsschiene
verlegt sein. Außerdem kann in der Führungsschiene ein Getriebe vorgesehen sein, um
einen Längenüberschuss des Übertragungsmittels umzulenken, während sich ein Gleitelement
innerhalb der Führungsschiene bewegt.
[0003] Um das Übertragungselement außerhalb der Führungsschiene an eine türzargenseitige
Energiequelle anzuschließen, werden in der Führungsschiene mindestens ein Anschlusselement,
bspw. in Form einer Anschlussöffnung für das Übertragungsmittel und/oder eines elektrischen
Steckanschlusses, ausgebildet. Dabei hat sich jedoch als Nachteil herausgestellt,
dass die Führungsschiene je nach Einsatzort immer unterschiedlich ausgeführt sein
muss, um am Türflügel oder an der Türzarge mit einem DIN-Linksanschlag oder einem
DIN-Rechtsanschlag an einer Bandseite oder an einer Bandgegenseite des Türflügels
oder der Türzarge angeordnet zu werden. Das kann aus dem Grund geschehen, dass je
nach Einsatzort der Führungsschiene die Position der Energiequelle sich verändern
kann, sodass das Anschlusselement bzw. die Anschlussöffnung für das Übertragungsmittel
und/oder der elektrische Steckanschluss falsch ausgerichtet sind. Außerdem kann sich
dadurch die Ausrichtung bzw. Anordnung einzelner Abschnitte in der Führungsschiene
zueinander und zu einer Montagefläche an der Türzarge oder am Türflügel verändern,
sodass gewisse Funktionen dieser Abschnitte nicht mehr gewährleistet sind. Durch unterschiedliche
Ausführungen der Führungsschienen wird deren Produktion verkompliziert. Zudem wird
es für einen Laien schwierig, eine passende Führungsschiene für einen bestimmten Aufbau
eines Türflügels und/oder eine Türzarge auszusuchen. Weiterhin gestaltet sich die
Montage solcher unterschiedlicher Führungsschienen nicht immer einfach.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile
bei einer Führungsschiene zum Führen eines Türflügels zumindest zum Teil zu überwinden.
Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Führungsschiene zum Führen
eines Türflügels bereitzustellen, die einfach und kostengünstig herstellbar ist, die
einfach zusammenbaubar ist, die universell einsetzbar ist und die eine kostengünstige,
einfache und flexible Montage an unterschiedlich ausgestalteten Türflügeln oder Türzargen
ermöglicht. Zudem ist es Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes System zum zumindest
teilweise automatischen Betätigen eines Türflügels mit einer entsprechenden Führungsschiene
und einer Vorrichtung zum Antreiben des Türflügels zumindest teilweise bei der Überführung
des Türflügels aus der Offenposition in die Schließposition bereitzustellen.
[0005] Die Erfindung stellt eine Führungsschiene zum Führen eines Türflügels zwischen einer
Offenposition und einer Schließposition bzgl. einer Türöffnung in einer Türzarge bereit,
aufweisend: mindestens einen Führungsabschnitt mit einem Führungsraum, in welchem
ein Gleitelement bewegbar aufgenommen ist, wobei der Führungsabschnitt eine Führungsöffnung
aufweist, durch welche eine Lagerachse des Gleitelementes zumindest zum Teil aus dem
Führungsraum austritt, an welcher ein Hebelelement rotationsbeweglich lagerbar ist,
um eine Wirkverbindung zwischen dem Gleitelement und dem Türflügel herzustellen, mindestens
einen Funktionsabschnitt, mit einem Funktionsraum, in welchem ein Übertragungsmittel
aufnehmbar ist, welches zum Übertragen von elektrischer Energie und/oder Daten zwischen
zumindest einer zargenseitigen Energiequelle und einem türflügelseitigen Energieempfänger
dient, und mit einem Getriebe, um einen Längenausgleich für das Übertragungsmittel
bei einer Bewegung des Gleitelementes entlang des Führungsabschnittes zu schaffen.
Hierzu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine Montageeinheit vorgesehen ist,
um die Führungsschiene am Türflügel oder an der Türzarge mit einem DIN-Linksanschlag
oder einem DIN-Rechtsanschlag an einer Bandseite oder an einer Bandgegenseite des
Türflügels oder der Türzarge anzuordnen.
[0006] Das Hebelelement wird rotationsbeweglich am Gleitelement angeordnet, welches entlang
der Führungsschiene geführt wird. Das Übertragungsmittel wird, bspw. mit einem Längenausgleich,
innerhalb der Führungsschiene verlegt, dann an das Gleitelement elektrisch und/oder
mechanisch angeschlossen und über das Gleitelement auf das Hebelelement geleitet.
Die Führungsschiene kann dabei auf einer Zargenseite der Wand oder auf dem Türflügel
angeordnet sein und bspw. einen horizontalen Verlauf aufweisen. Dabei kann das Gleitelement
vorteilhafterweise nahezu reibungsfrei in der Führungsschiene gleiten. Das Gleitelement
dient somit dazu, die Bewegung des Türflügels zwischen der Offenposition und der Schließposition
zumindest zum Teil zu unterstützen. Gleichzeitig führt das Hebelelement an einem anderen
Ende eine Rotationsbewegung um eine Antriebs-Drehachse durch, an welcher ein Federelement
vorgesehen sein kann, um eine Schließenergie bei der Bewegung des Türflügels aus der
Schließposition in die Offenposition zu akkumulieren, die bei der Bewegung des Türflügels
zurück in die Schließposition zumindest teilweise wieder abgegeben werden kann. Es
ist zudem denkbar, dass das Gleitelement federbelastet ausgestaltet und durch eine
Feder führbar sein kann. Da das Übertragungsmittel in jeder Position des Gleitelementes
in der Führungsschiene mechanisch und/oder elektrisch mit diesem verbunden ist, soll
das Übertragungsmittel eine derartige Länge aufweisen, um bei einer entferntesten
Position des Gleitelementes in der Führungsschiene zu der stationären wandseitigen
Energiequelle zu führen. In einer anderen, näheren Position des Gleitelementes zu
der stationären wandseitigen Energiequelle kann ein Überschuss an Länge des Übertragungsmittels
entstehen, bspw. in Form einer Schlaufe. Dabei kann das Getriebe vorteilhafterweise
dafür sorgen, dass der Überschuss an Länge des Übertragungsmittels falt- und knettumgelegt
wird, sodass sich kein Stau innerhalb des Funktionsabschnittes bildet.
[0007] Der Erfindungsgedanke liegt dabei darin, eine Führungsschiene mit einer derart ausgebildeten
Montageeinheit auszuführen, die dafür sorgt, dass die Führungsschiene in ein und derselben
Ausführung an unterschiedlichen Einsatzorten universell einsetzbar ist. Mit anderen
Worten wird gemäß der Erfindung nicht die Führungsschiene vom Einsatz zum Einsatzort
umgebaut oder anders ausgeführt, sondern nur eine einzige einheitliche Ausführung
der Führungsschiene bereitgestellt, die für alle Arten der Türflügel oder der Türzargen
geeignet ist. Auch die Montageeinheit ist dabei einheitlich und hilft dazu, eine Montage
der Führungsschiene flexibel an unterschiedlichen Einsatzorten zu ermöglichen. Die
Erfindung ermöglicht somit die notwendige Montagefreiheit für vier bzw. acht unterschiedliche
Einsatzorte der Führungsschiene. Die unterschiedlichen Montagepositionen lassen sich
dahingehend unterscheiden, dass ein DIN Linksanschlag von einem DIN Rechtsanschlag
zu unterscheiden ist. Für beide Anschlagsarten ist eine Montage am Türflügel sowie
an der Türzarge bzw. auf der Bandseite und der Bandgegenseite denkbar. In Summe ergeben
sich auf diese Weise im Wesentlichen acht unterschiedliche Einsatzorte der Führungsschiene.
[0008] Die erfindungsgemäße Montageeinheit sorgt außerdem dazu, dass ohne bauliche Veränderung
die vorgeschlagene technische Umsetzung der Führungsschiene ein Längenausgleich des
Übertragungsmittels und/oder der elektrische Anschluss des Übertragungsmittels an
eine Energiequelle in allen Montagemöglichkeiten bzw. Ausrichtungen gegeben sind.
Denkbar ist zum einen, dass die Führungsschiene verschiebbar ausgeführt sein kann,
um an Türflügeln oder Türzargen mit einem DIN-Linksanschlag oder einem DIN-Rechtsanschlag
angeordnet zu werden. Zum anderen ist es denkbar, dass die Führungsschiene verklappbar
ausgeführt sein kann, um an Türflügeln oder Türzargen mit einem DIN-Linksanschlag
oder einem DIN-Rechtsanschlag sowie an einer Bandseite oder an einer Bandgegenseite
des Türflügels oder der Türzarge angeordnet zu werden. Zudem kann die Führungsschiene
mittels eines zweiteiligen Profils umgesetzt sein, wobei durch ein austauschbares
Anordnen der zwei Module zueinander sowohl eine Bandseite, als auch eine Bandgegenseite
des Türflügels oder der Türzarge als Einsatzort der Führungsschiene möglich sind.
Ferner ist es denkbar, dass eine mittige Anordnung der Drehachse des Gleitelementes
hergestellt werden kann, sodass eine symmetrische oder im Wesentlichen symmetrische
Achse mit dem Bezug zum Abstand zur Wand in der jeweiligen Montageposition der Führungsschiene
entsteht. Weiterhin ist es denkbar, dass im Wesentlichen zwei symmetrische Abschnitte
für das Übertragungsmittel vorgesehen sein können, wobei nur ein Abschnitt funktionsgemäß
für den Längenausgleich verwendet wird, je nach dem an welcher Seite des Türflügels
und/oder der Türzarge die Führungsschiene angeordnet sein wird. Der leerbleibende
Abschnitt kann vorteilhafterweise für weitere Baumodule, z. B. Rauchmelder, Feststellvorrichtungen
oder ähnliches verwendet werden.
[0009] Somit wird eine Führungsschiene zum Führen eines Türflügels bereitgestellt, die einfach
und kostengünstig in Herstellung ist, die einfach zusammengebaut werden kann, die
universell einsetzbar ist und die eine kostengünstige, einfache und flexible Montage
an unterschiedlich ausgestalteten Türflügeln oder Türzargen ermöglicht.
[0010] Ferner kann die Erfindung bei einer Führungsschiene vorsehen, dass die Montageeinheit
bzgl. einer Längserstreckungsachse der Führungsschiene ein erstes Anschlusselement,
vorzugsweise in Form einer Anschlussöffnung oder eines elektrischen Steckanschlusses,
an einem ersten Ende und/oder ein zweites Anschlusselement, vorzugsweise in Form einer
Anschlussöffnung oder eines elektrischen Steckanschlusses, an einem zweiten Ende des
Funktionsabschnittes für das Übertragungsmittel aufweist. Somit kann der Vorteil erreicht
werden, dass zum Montieren der Führungsschiene am Türflügel oder an der Türzarge mit
einem DIN-Linksanschlag oder einem DIN-Rechtsanschlag die Führungsschiene einfach
und bequem nach links oder nach rechts bzgl. einer Längserstreckungsachse der Führungsschiene
verschoben werden kann. Die erfindungsgemäße Führungsschiene bietet dabei sowohl links
an einem ersten Ende als auch rechts an einem zweiten Ende eine Anschlussmöglichkeit
für das Übertragungsmittel an der türzargenseitigen Energiequelle. Anders ausgedrückt
ist die Führungsschiene verschiebbar ausgebildet.
[0011] Weiterhin kann im Rahmen der Erfindung bei einer Führungsschiene vorgesehen sein,
dass die Montageeinheit an mindestens einer Wandung, die den Führungsabschnitt oder
den Funktionsabschnitt begrenzt und die parallel zu einer Erstreckungsebene einer
Wand anordbar ist, mindestens ein Befestigungsmittel aufweist. Somit kann der Vorteil
erreicht werden, dass zum Montieren der Führungsschiene am Türflügel oder an der Türzarge
mit einem DIN-Linksanschlag oder einem DIN-Rechtsanschlag sowie an einer Bandseite
oder an einer Bandgegenseite des Türflügels oder der Türzarge die Führungsschiene
lediglich um eine Hochachse verklappt werden kann. Die erfindungsgemäße Führungsschiene
bietet dabei sowohl vorne als auch hinten mindestens ein Befestigungsmittel zur Befestigung
am Türflügel oder an der Türzarge bzw. an der Wand. Dabei ist es denkbar, dass die
Führungsschiene direkt oder indirekt, bspw. mittels einer speziellen Montageplatte,
am Türflügel oder an der Türzarge oder an der Wand befestigt werden kann.
[0012] Des Weiteren kann im Rahmen der Erfindung bei einer Führungsschiene vorgesehen sein,
dass die Montageeinheit einen Schienenkörper aufweist, der symmetrisch bzgl. einer
Längserstreckungsachse der Führungsschiene, vorzugsweise mit einer Wandung zwischen
dem Führungsabschnitt und dem Funktionsabschnitt, ausgeführt ist. Dabei ist es denkbar,
dass der Führungsabschnitt und der Funktionsabschnitt austauschbar eingesetzt werden
und sowohl zum Aufnehmen des Gleitelementes als auch des Übertragungsmittels mit dem
Getriebe dienen können. Dadurch kann der Vorteil erreicht werden, dass die Führungsschiene
verklappbar und/oder verschiebbar sein kann. Somit kann die Führungsschiene einfach
und unkompliziert sowohl am Türflügel oder an der Türzarge mit einem DIN-Linksanschlag
oder einem DIN-Rechtsanschlag, als auch an einer Bandseite oder an einer Bandgegenseite
des Türflügels oder der Türzarge montiert werden.
[0013] Zudem kann die Erfindung vorsehen, dass die Lagerachse des Gleitelementes abgewinkelt,
vorzugsweise senkrecht zur Lagerachse, mit einer Befestigungsnase für das Hebelelement
ausgebildet ist. Hierbei ist es denkbar, dass der Führungsabschnitt und der Funktionsabschnitt
unterschiedlich ausgestaltet sein können, bspw. unterschiedlichen Querschnitt aufweisen
können. Durch die abgewinkelte Befestigungsnase kann vorteilhafterweise der Abstand
zum Hebelelement immer gleich bleiben, ungeachtet dessen an welcher Bandseite oder
wie verklappt die Führungsschiene am Türflügel oder an der Türzarge angeordnet ist.
Auch dadurch kann der Vorteil erreicht werden, dass die Führungsschiene verklappbar
und/oder verschiebbar sein kann, um einfach und unkompliziert sowohl am Türflügel
oder an der Türzarge mit einem DIN-Linksanschlag oder einem DIN-Rechtsanschlag, als
auch an einer Bandseite oder an einer Bandgegenseite des Türflügels oder der Türzarge
montiert zu werden.
[0014] Außerdem kann im Rahmen der Erfindung bei einer Führungsschiene vorgesehen sein,
dass in eine Querrichtung zu einer Erstreckungsebene einer Wand gesehen der Funktionsabschnitt
beabstandet und ein zweiter Funktionsabschnitt benachbart zur Erstreckungsebene der
Wand angeordnet sind, sodass der Führungsabschnitt zwischen dem Funktionsabschnitt
und dem zweiten Funktionsabschnitt angeordnet ist. Mit anderen Worten kann somit eine
Führungsschiene mit drei nebeneinander angeordneten Abschnitten zur Verfügung gestellt
werden. Dabei kann im Querschnitt der Führungsschiene gesehen jeweils ein Funktionsabschnitt
links und rechts neben dem Führungsabschnitt ausgebildet sein. Dabei kann jeweils
nur einer der beiden Funktionsabschnitte mit dem Übertragungsmittel besetzt sein und
der zweite frei bleiben oder mit einer weiteren Funktion belegt werden, bspw. zur
Aufnahme eines Rauchmelders, einer, vorzugsweise überfahrbaren, Feststellvorrichtung
oder ähnliches. Auch dadurch kann ermöglicht werden, dass die Führungsschiene verklappbar
und/oder verschiebbar sein kann, um einfach und unkompliziert sowohl am Türflügel
oder an der Türzarge mit einem DIN-Linksanschlag oder einem DIN-Rechtsanschlag, als
auch an einer Bandseite oder an einer Bandgegenseite des Türflügels oder der Türzarge
montiert zu werden.
[0015] Ferner kann die Erfindung vorsehen, dass zwischen dem Führungsraum und dem Funktionsraum
eine Labyrinthführung ausgebildet sein kann, um das Gleitelement mechanisch und/oder
elektrisch mit dem Übertragungsmittel zu verbinden, wobei die Labyrinthführung derart
mit einem Abstand zu einer Längserstreckungsachse der Führungsöffnung angeordnet ist,
dass sie außerhalb eines Eindringsektors in den Führungsraum durch die Führungsöffnung
liegt. Dadurch kann eine labyrinthartige Führung im Inneren der Führungsschiene geschaffen
werden, durch welche das Gleitelement mit dem Übertragungsmittel elektrisch und/oder
mechanisch mit dem Übertragungsmittel verbunden werden kann. Die Labyrinthführung
kann dabei unzugänglich von außen, außerhalb des Eindringsektors in den Führungsraum
durch die Führungsöffnung positioniert werden, um zu vermeiden, dass man mit einem
Werkzeug oder sogar von Hand in die Führungsschiene, insbesondere in den Funktionsabschnitt
der Führungsschiene, eingreifen kann, in dem das Übertragungsmittel verlegt ist. Mit
anderen Worten werden zwei Abschnitte innerhalb der Führungsschiene geschaffen, nämlich
ein Führungsabschnitt für das Gleitelement, welches nach außen durch die Führungsöffnung
offen ist, und ein Funktionsabschnitt, welches das Übertragungsmittel aufnimmt. Die
Labyrinthführung bildet einen Übergang zwischen den Abschnitten, der jedoch derart
zur Führungsöffnung versetzt angeordnet ist, dass kein Werkzeug und keine Hand durch
die Führungsöffnung und durch die Labyrinthführung zum Übertragungsmittel gelangen
können. Dabei kann die Labyrinthführung möglichst unten und möglichst weg von der
Montageoberfläche der Führungsschiene an der Wand oder am Türflügel ausgebildet sein,
damit beim Eingriff in die Führungsöffnung die Labyrinthführung sicher außerhalb des
Eingriffssektors in den Führungsraum liegt. Der Eindringsektor wird dabei vorteilhafterweise
mit mindestens drei Stufen definiert, und zwar inwieweit ein Auge in die Führungsschiene
durch die Führungsöffnung einsehen und inwieweit eine Hand oder ein Werkzeug in die
Führungsschiene durch die Führungsöffnung eingreifen kann. Die Labyrinthführung kann
dabei bspw. als eine Längsnut zwischen den zwei Abschnitten ausgebildet sein, die
im Inneren der Führungsschiene versteckt ist. Zudem kann durch eine derartige Anordnung
der Labyrinthführung oberhalb des Gleitelementes in der Führungsschiene ein Freiraum
geschaffen werden, welcher als ein weiterer Funktionsabschnitt, z. B. für weitere
Baumodule, z. B. einen Rauchmelder, ein Steuer- und/oder Regelungsmodul oder eine
elektromagnetische, vorzugsweise überfahrbare, Feststellvorrichtung für das Gleitelement
genutzt werden kann. Somit kann eine Führungsschiene geschaffen werden, die durch
die versteckte Labyrinthführung im Inneren der Führungsschiene eine sogenannte Blockadevorrichtung
bzw. eine Schutzvorrichtung für das Übertragungsmittel schafft. Somit kann das Übertragungsmittel
unzugänglich von außen in der Führungsschiene, insbesondere im Funktionsabschnitt
der Führungsschiene, angeordnet sein und somit zuverlässig vor Beschädigungen geschützt
werden.
[0016] Ferner kann es im Rahmen der Erfindung bei einer Führungsschiene vorgesehen sein,
dass die Labyrinthführung an einer Wandung im Führungsraum des Führungsabschnittes
ausgebildet ist, die sich im Wesentlichen parallel und mit einem Abstand zu einer
Erstreckungsebene der Wand erstreckt. Vorteilhafterweise kann somit die Wandung den
Führungsabschnitt vom Funktionsabschnitt trennen. Weiterhin kann dadurch der Vorteil
erreicht werden, dass die Labyrinthführung weg von der Montageoberfläche an der Wand
oder am Türflügel versetzt werden kann, um den Eingriffssektor in die Führungsschiene
durch die Führungsöffnung zu begrenzen. Wenn ein Werkzeug nicht weiter als zur Montageoberfläche
geneigt werden kann, weil es an der Wand stößt, wird ein möglicher maximaler Eingriffswinkel
an einer Kante der Führungsöffnung zur Montageoberfläche begrenzt. Dadurch wird der
Eingriffssektor in die Führungsschiene durch die Führungsöffnung verkleinert. Zudem
wird der Eingriffshebel am Rande der Führungsöffnung begrenzt, sodass die Kraft beim
Eingriff in die Führungsschiene ebenfalls begrenzt wird.
[0017] Weiterhin kann die Erfindung vorsehen, dass im Querschnitt des Führungsabschnittes
gesehen die Labyrinthführung an einem unteren Blockadebereich des Führungsabschnittes
ausgebildet ist, welcher durch die Führungsöffnung unzugänglich ist. Somit wird der
Vorteil erreicht, dass die Labyrinthführung weiter weg vom Eingriffssektor in die
Führungsschiene positioniert wird. Je tiefer liegt dabei die Labyrinthführung, desto
schwieriger ist ein unbefugter Eingriff in die Führungsschiene. Somit kann die Blockadewirkung
bzw. die Schutzwirkung der Labyrinthführung verbessert werden.
[0018] Des Weiteren kann es im Rahmen der Erfindung bei einer Führungsschiene vorgesehen
sein, dass der Funktionsabschnitt eine gemeinsame Wandung mit dem Führungsabschnitt
aufweist, die sich in eine Querrichtung zu einer Erstreckungsebene der Wand erstreckt
und an deren Kante sich die Führungsöffnung bildet. Die gemeinsame Wandung begrenzt
somit den Führungsraum und verschließt den Funktionsraum von unten.
[0019] Zudem kann es im Rahmen der Erfindung bei einer Führungsschiene vorgesehen sein,
dass der Funktionsabschnitt, insbesondere die gemeinsam mit dem Führungsabschnitt
ausgeführte Wandung des Funktionsabschnittes, einen Vorsprung aufweist, der in die
Führungsöffnung eingreift und der den Eindringsektor in den Führungsraum bestimmt,
vorzugsweise begrenzt. Mit anderen Worten kann der Vorsprung soweit hervorstehen,
dass der Abstand zwischen der Führungsöffnung und der Wand noch weiter reduziert wird.
Dadurch wird außerdem sowohl der Eingriffswinkel als auch der Eingriffshebel am Rande
der Führungsöffnung reduziert. Mithin wird die Labyrinthführung weiter weg von der
Längserstreckungsachse der Führungsöffnung in Richtung weg von der Wand versetzt.
Die Blockadewirkung bzw. die Schutzwirkung der Labyrinthführung kann somit erhöht
werden.
[0020] Außerdem kann es im Rahmen der Erfindung bei einer Führungsschiene vorgesehen sein,
dass am Gleitelement ein Verbindungselement form- und/oder kraftschlüssig, vorzugsweise
lösbar, befestigt ist, welches in der Labyrinthführung beweglich aufgenommen ist,
um das Gleitelement mechanisch und/oder elektrisch, vorzugsweise reversibel, bevorzugt
flexibel, mit dem Übertragungsmittel zu verbinden, und/oder dass das Verbindungselement
einen Steckanschluss für das Übertragungsmittel aufweist. Somit können eine einfache
Montage der Führungsschiene und eine einfache Anbindung des Gleitelementes an das
Übertragungsmittel ermöglicht werden. Hierzu müsste der Monteur lediglich das Verbindungselement
am Gleitelement befestigen, bspw. einrasten, und anschließend das Übertragungsmittel
im Steckanschluss am Verbindungselement einstecken. Dadurch kann außerdem der Vorteil
erreicht werden, dass verschiedene Komponenten der Führungsschiene, insbesondere das
Gleitelement, leicht ausgetauscht werden können, bspw. zwecks Reparatur und/oder Wartung.
[0021] Weiterhin ist es denkbar, dass das Getriebe als ein Flaschenzug-Getriebe ausgebildet
ist. Ein solches Getriebe ist einfach und kostengünstig und kann auf eine vorteilhafte
Weise für einen Längenausgleich des Übertragungsmittels bei einer Bewegung des Gleitelementes
entlang des Führungsabschnittes sorgen.
[0022] Des Weiteren ist es denkbar, dass mindestens ein Teil des Führungsabschnitts, des
Funktionsabschnitts oder eines weiteren Funktionsabschnitts in Form eines standardisierten
Bauteils zum Zusammensetzen der Führungsschiene in Form eines Bausatzes ausgebildet
ist. Somit kann der Vorteil erreicht werden, dass die Führungsschiene mit unterschiedlichen
Systemen zum Betätigen des Türflügels eingesetzt werden können, die Vorrichtungen
zum automatischen, teilautomatischen und/oder mechanischen Antreiben des Türflügels
aufweisen können. Außerdem ist es vorteilhaft, dass somit sogar vorhandene Führungsschienen
mit einem erfindungsgemäßen Funktionsabschnitt aufgerüstet werden können. Nach einem
weiteren Vorteil kann der Benutzer sich zudem entscheiden, welche Abschnitte er benutzen
möchte und an welchen Anlagen. So kann bspw. eine Führungsschiene in einem privaten
Bereich günstiger, bspw. ohne den Funktionsabschnitt mit einer Labyrinthführung ausgebildet
sein, als die Führungsschiene für den Einsatz in einem öffentlichen Bereich, die besser
geschützt werden muss. Nach Art des Bausatzes kann die Funktionalität der Führungsschiene
mit einem weiteren Funktionsabschnitt, bspw. für eine Anordnung eines Rauchmelders,
eines Steuer- und/oder Regelungsmoduls und/oder einer Feststellvorrichtung für das
Gleitelement in einer bestimmten Position innerhalb der Führungsschiene, noch weiter
ausgebaut werden.
[0023] Zudem kann die Erfindung vorsehen, dass der Funktionsabschnitt in eine Querrichtung
zu einer Erstreckungsebene der Wand gesehen weiter weg von der Wand entfernt ist als
der Führungsabschnitt, welcher an der Wand anliegt. Somit kann der Funktionsabschnitt
nur von der Seite der Wand angegriffen werden, wobei der Abstand zur Wand den Eingriffshebel
und den möglichen Eingriffswinkel in die Führungsöffnung des Führungsabschnittes derart
begrenzt, dass der Funktionsabschnitt außerhalb des Eingriffssektors in die Führungsschiene
liegt. Somit kann ein wirksamer Vandalismusschutz für das Übertragungsmittel bereitgestellt
werden.
[0024] Außerdem kann es im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass der Funktionsabschnitt
in eine Querrichtung zu einer Erstreckungsebene der Wand gesehen benachbart zum Führungsabschnitt
angeordnet ist. Somit kann der Abstand des Funktionsabschnittes zur Wand reduziert
werden, wodurch der Eingriffshebel durch die Führungsöffnung noch weiter begrenzt
wird. Folglich kann die Blockadewirkung bzw. die Schutzwirkung der Labyrinthführung
innerhalb der Führungsschiene verbessert werden.
[0025] Ferner kann die Erfindung vorsehen, dass mindestens ein weiterer Funktionsabschnitt
mit einem weiteren Funktionsraum vorgesehen ist, in welchem mindestens eine Feststellvorrichtung
zum Feststellen des Türflügels in einer Feststellposition zwischen der Offenposition
und der Schließposition, ein Rauchmelder und/oder eine Steuer- und/oder Regelungseinheit
zum zumindest teilweise automatischen Betätigen des Türflügels angeordnet ist. Somit
kann die Funktionalität der Führungsschiene erweitert werden. Dabei ist es denkbar,
dass der weitere Funktionsabschnitt neben dem Funktionsabschnitt mit dem Übertragungsmittel
oder oberhalb des Führungsabschnittes angeordnet sein kann.
[0026] Weiterhin kann es im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass ein weiterer Funktionsabschnitt
mit einem weiteren Funktionsraum in einer Ebene parallel zu einer Erstreckungsebene
der Wand oberhalb des Führungsabschnittes angeordnet ist. Durch die Anordnung der
erfindungsgemäßen Labyrinthführung unten im Führungsraum und beabstandet zur Längserstreckungsachse
der Führungsöffnung wird vorteilhafterweise ein freier Raum oberhalb des Gleitelementes
geschaffen, der wiederum als ein weiterer Funktionsraum genutzt werden kann. Vorteilhafterweise
kann somit eine Feststellvorrichtung im weiteren Funktionsraum angeordnet sein, die
für das Gleitelement auf eine vorteilhafte Weise überfahrbar sein kann.
[0027] Des Weiteren kann es im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass zwischen dem Führungsraum
und dem weiteren Funktionsraum eine Funktionsöffnung ausgebildet ist, um eine mechanische
und/oder elektrische Verbindung zum Gleitelement bereitzustellen. Damit kann die Wirkverbindung
zum Gleitelement bereitgestellt werden, bspw. für den Fall, um das Gleitelement an
einer Feststellvorrichtung einrasten zu lassen.
[0028] Zudem ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass das Übertragungsmittel zumindest
abschnittsweise als ein Flachkabel, Flachbandkabel oder eine flexible Leiterplatte
ausgestaltet ist und/oder das Übertragungsmittel zumindest abschnittsweise als ein
Rundkabel ausgestaltet ist. Ein Flachkabel bzw. ein Flachbandkabel ist ein mehradriges
Kabel, in dem die einzelnen Adern parallel nebeneinander geführt sind. Mehradrige
Flachbandkabel haben den Vorteil, dass sie mehrere Adern auf einmal verbinden, statt
einzeln isoliert zu verlöten. Ebenfalls ist es denkbar, dass die Flach- bzw. Flachbandkabel
mit einer Abschirmung ausgestaltet sind, die insbesondere aus Aluminium oder Kupferfolie
bestehen kann. Bei einer flexiblen Leiterplatte kann es sich um eine gedruckte Schaltung
handeln, die insbesondere auf flexiblen Kunststoffträgern aufgebaut sein kann. Dabei
kann Kupfer als Leitermaterial eingesetzt werden. Darüber hinaus sind ebenfalls Rundkabel
als Übertragungsmittel denkbar, die einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen und
in denen die einzelnen Adern rund um den Mittelpunkt angeordnet sind. Rundkabel können
dieselbe Funktion wie Flach- bzw. Flachbandkabel aufweisen. Vorteilhafterweise können
Flachbandkabel einfach tordiert und/oder umgelenkt werden, da die einzelnen Adern
beim Tordieren und/oder Umlenken eines Flachkabels wenig abgeknickt werden. Bspw.
kann bei einem Biegeradius von ungefähr 5 mm ein Flachbandkabel eine Lebensdauer von
mindestens 200.000 Biege-Zyklen aufweisen, bei einem Biegeradius von ungefähr 8 mm
eine Lebensdauer von mindestens 2 Mio. Biege-Zyklen. Durch einen möglichst großen
Biegeradius ist eine mechanische Belastung des Übertragungsmittels reduziert und die
Lebensdauer des Übertragungsmittels kann somit deutlich erhöht werden.
[0029] Des Weiteren wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein System zum zumindest teilweise
automatischen Betätigen eines Türflügels zwischen einer Offenposition und einer Schließposition
gelöst, aufweisend: eine Vorrichtung zum Antreiben des Türflügels zumindest teilweise
bei der Überführung des Türflügels aus der Offenposition in die Schließposition, und
eine Führungsschiene, die wie oben beschrieben ausgeführt sein kann. Dabei werden
die gleichen Vorteile erreicht, die oben im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Führungsschiene beschrieben wurden, auf die vorliegend vollumfänglich Bezug genommen
wird. Zudem ist es vorteilhaft, dass das System zum Betätigen des Türflügels mit unterschiedlichen
Vorrichtungen zum automatischen, teilautomatischen und/oder mechanischen Antreiben
des Türflügels ausgebildet sein kann.
[0030] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend mit der Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.
Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils
einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Dabei ist
zu beachten, dass die Figuren nur einen beschreibenden Charakter haben und nicht dazu
gedacht sind, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken. Es zeigen:
- Fig. 1 1
- eine schematische Darstellung einer universellen Führungsschiene mit einer erfindungsgemäßen
Montageeinheit,
- Fig. 2
- eine Führungsschiene gemäß einer Variante der Erfindung,
- Fig. 3
- eine Führungsschiene gemäß einer weiteren Variante der Erfindung,
- Fig. 4a
- eine mögliche Ausführung einer Führungsschiene im Querschnitt,
- Fig. 4b
- eine weitere mögliche Ausführung einer Führungsschiene im Querschnitt,
- Fig. 4c
- eine weitere mögliche Ausführung einer Führungsschiene im Querschnitt,
- Fig. 5a
- einen Türflügel mit einer erfindungsgemäßen Führungsschiene in einer Schließposition,
- Fig. 5b
- einen Türflügel mit einer erfindungsgemäßen Führungsschiene in einer Feststellposition,
- Fig. 5c
- einen Türflügel mit einer erfindungsgemäßen Führungsschiene in einer Offenposition,
- Fig. 6a
- eine erfindungsgemäße Führungsschiene im Querschnitt mit einem Übertragungsmittel
in einem Funktionsraum und einem Gleitelement in einem Führungsraum sowie einer optionalen
Feststellvorrichtung in einem weiteren Funktionsraum,
- Fig. 6b
- eine erfindungsgemäße Führungsschiene im Querschnitt, und
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems.
[0031] In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile der erfindungsgemäßen Führungsschiene
100 und des erfindungsgemäßen Systems 110 stets mit denselben Bezugszeichen versehen,
weshalb diese in der Regel nur einmal beschrieben werden.
[0032] Die Figur 1 zeigt eine Führungsschiene 100 zum Führen eines Türflügels 101 zwischen
einer Offenposition III und einer Schließposition I bzgl. einer Türöffnung 104 in
einer Türzarge 102, die im Nachfolgenden in den Figuren 5a und 5c gezeigt sind. Die
Führungsschiene 100 umfasst mindestens einen Führungsabschnitt 1 mit einem Führungsraum
10, der in den Figuren 4a bis 4c sowie 6a und 6b gezeigt ist und in welchem ein Gleitelement
11 bewegbar aufgenommen ist. Der Führungsabschnitt 1 mündet in eine unten liegende
Führungsöffnung 13, durch welche eine Lagerachse 14 des Gleitelementes 11 zumindest
zum Teil aus dem Führungsraum 10 austritt, an welcher ein Hebelelement 15 rotationsbeweglich
lagerbar ist, um eine Wirkverbindung zwischen dem Gleitelement 11 und dem Türflügel
101 herzustellen. Zudem umfasst die Führungsschiene 100 mindestens einen Funktionsabschnitt
2, mit einem Funktionsraum 20, in welchem ein Übertragungsmittel 21, bspw. in Form
eines Kabels, aufnehmbar ist, welches zum Übertragen von elektrischer Energie und/oder
Daten zwischen zumindest einer zargenseitigen Energiequelle 22 und einem türflügelseitigen
Energieempfänger 23 dient, und mit einem Getriebe G, um einen Längenausgleich für
das Übertragungsmittel 21 bei einer Bewegung des Gleitelementes 11 entlang des Führungsabschnittes
1 zu schaffen. Da das Übertragungsmittel 21 in jeder Position des Gleitelementes 11
in der Führungsschiene 100 mechanisch und/oder elektrisch mit diesem verbunden ist,
weist das Übertragungsmittel 21 eine derartige Länge auf, um sogar bei einer entferntesten
Position des Gleitelementes 11 zu der stationären wandseitigen Energiequelle 22 zu
führen. In einer anderen, näheren Position des Gleitelementes 11 kann ein Überschuss
an Länge des Übertragungsmittels 21 entstehen, bspw. in Form einer Schlaufe. Dabei
kann das Getriebe G vorteilhafterweise dafür sorgen, dass der Überschuss an Länge
des Übertragungsmittels 21 falt- und knettumgelegt wird und sich kein Stau innerhalb
des Funktionsabschnittes 2 bildet. Denkbar ist im Rahmen der Erfindung, dass das Getriebe
G als ein Flaschenzug-Getriebe ausgebildet sein kann.
[0033] Die Führungsschiene 100 kann bspw. einen horizontalen Verlauf aufweisen. Dabei kann
das Gleitelement 11 innerhalb der Führungsschiene 100 verfahren. Gleichzeitig führt
das Hebelelement 15 an einem anderen Ende eine Rotationsbewegung um eine Antriebs-Drehachse
durch, an welcher ein nicht näher dargestelltes Federelement vorgesehen sein kann,
um eine Schließenergie bei der Bewegung des Türflügels 101 aus der Schließposition
I in die Offenposition III zu speichern, die bei der Bewegung des Türflügels 101 zurück
in die Schließposition I zumindest teilweise wieder abgegeben werden kann. Alternativ
oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Gleitelement 11 ebenfalls federbelastet
ausgestaltet und durch eine Feder führbar sein kann.
[0034] Erfindungsgemäß ist die Führungsschiene 100 mit einer Montageeinheit M ausgeführt,
die dazu ausgelegt ist, um die Führungsschiene 100 am Türflügel 101 oder an der Türzarge
102 (s. Montagerichtung MR1 in der Figur 1) mit einem DIN-Linksanschlag L oder einem
DIN-Rechtsanschlag R (s. Montagerichtung MR3 in der Figur 1) an einer Bandseite In
oder an einer Bandgegenseite Out (s. Montagerichtung MR2 in der Figur 1) des Türflügels
101 oder der Türzarge 102 anzuordnen.
[0035] Die Montageeinheit M sorgt dafür, dass die Führungsschiene 100 in ein und derselben
Ausführung an unterschiedlichen Einsatzorten universell einsetzbar ist. Mit anderen
Worten wird gemäß der Erfindung nicht die Führungsschiene 100 vom Einsatz zum Einsatzort
umgebaut oder anders ausgeführt, sondern nur eine einzige einheitliche Ausführung
der Führungsschiene 100 bereitgestellt, die für alle Arten der Türflügel 101 oder
der Türzargen 102 geeignet ist. Auch die Montageeinheit M ist dabei einheitlich. Die
Erfindung ermöglicht somit die notwendige Montagefreiheit für vier bzw. acht unterschiedliche
Einsatzorte der Führungsschiene 100.
[0036] Die Montageeinheit M sorgt vorteilhafterweise dazu, dass ohne bauliche Veränderung
die universelle Führungsschiene 100 einen Längenausgleich des Übertragungsmittels
21 und/oder einen elektrischen Anschluss des Übertragungsmittels 21 an eine türzargenseitige
Energiequelle 22 ermöglicht. Die erfindungsgemäße Führungsschiene 100 ist somit einheitlich
für unterschiedliche Einsatzorte und daher einfach und kostengünstig in Herstellung.
Außerdem kann die erfindungsgemäße Führungsschiene 100 einfach zusammengebaut werden
und eine kostengünstige, einfache und flexible Montage an unterschiedlich ausgestalteten
Türflügeln 101 oder Türzargen 102 ermöglichen.
[0037] Wie es die Figur 2 zeigt, kann die Montageeinheit M bzgl. einer Längserstreckungsachse
L1 der Führungsschiene 100 ein erstes Anschlusselement M1, bspw. in Form einer Anschlussöffnung
oder eines elektrischen Steckanschlusses, an einem ersten Ende E1 und/oder ein zweites
Anschlusselement M2, bspw. in Form einer Anschlussöffnung oder eines elektrischen
Steckanschlusses, an einem zweiten Ende E2 des Funktionsabschnittes 2 für das Übertragungsmittel
21 aufweisen. Somit kann die Führungsschiene 100 bei der Montage am Türflügel 101
oder an der Türzarge 102 mit einem DIN-Linksanschlag L oder einem DIN-Rechtsanschlag
R einfach und bequem nach links oder nach rechts verschoben werden (s. Montagerichtung
MR in der Figur 2). Die erfindungsgemäße Führungsschiene 100 bietet dabei sowohl links
als auch rechts eine Anschlussmöglichkeit für das Übertragungsmittel 21 an der türzargenseitigen
Energiequelle 22. Anders ausgedrückt ist die Führungsschiene 100 verschiebbar in die
Montagerichtung MR ausgebildet.
[0038] Wie es die Figur 3 zeigt, kann die Montageeinheit M an mindestens einer Wandung W2
oder W4, die den Führungsabschnitt 1 oder den Funktionsabschnitt 2 begrenzt und die
parallel zu einer Erstreckungsebene x, z einer Wand 103 anordbar ist, mindestens ein
Befestigungsmittel B aufweisen. Somit kann zum Montieren der Führungsschiene 100 am
Türflügel 101 oder an der Türzarge 102 mit einem DIN-Linksanschlag L oder einem DIN-Rechtsanschlag
R (s. Montagerichtung MR in der Figur 3) sowie an einer Bandseite In oder an einer
Bandgegenseite Out (s. die Figuren 4a bis 4c) des Türflügels 101 oder der Türzarge
102 die Führungsschiene 100 lediglich um eine Hochachse z verklappt werden. Die erfindungsgemäße
Führungsschiene 100 stellt dabei sowohl vorne an der Wandung W2 als auch hinten an
der Wandung W4 mindestens ein Befestigungsmittel B zur Befestigung am Türflügel 101
oder an der Türzarge 102 bereit.
[0039] Wie es die Figur 4a zeigt, kann die Montageeinheit M einen Schienenkörper S aufweisen,
der symmetrisch bzgl. einer Längserstreckungsachse L1 der Führungsschiene 100, vorzugsweise
mit einer Wandung W1 zwischen dem Führungsabschnitt 1 und dem Funktionsabschnitt 2,
ausgeführt sein. Dabei können der Führungsabschnitt 1 und der Funktionsabschnitt 2
der Funktion nach austauschbar sein und sowohl zum Aufnehmen des Gleitelementes 11
als auch des Übertragungsmittels 21 mit dem Getriebe G zum Umlenken des Übertragungsmittels
21 dienen. Somit kann die Führungsschiene 100 sowohl verklappbar als auch verschiebbar
in unterschiedliche Montagerichtungen MR montiert werden. Eine solche Führungsschiene
100 kann schließlich einfach und mit wenig Aufwand sowohl am Türflügel 101 oder an
der Türzarge 102 mit einem DIN-Linksanschlag L oder einem DIN-Rechtsanschlag R, als
auch an einer Bandseite In oder an einer Bandgegenseite Out des Türflügels 101 oder
der Türzarge 102 montiert werden.
[0040] Wie es die Figur 4b zeigt, kann in eine Querrichtung y zu einer Erstreckungsebene
x, z einer Wand 103 gesehen der Funktionsabschnitt 2 beabstandet und ein zweiter Funktionsabschnitt
2 benachbart zur Erstreckungsebene x, z der Wand 102 angeordnet sein, sodass der Führungsabschnitt
1 zwischen dem Funktionsabschnitt 2 und dem zweiten Funktionsabschnitt 2 angeordnet
ist. Mit anderen Worten kann somit eine Führungsschiene 100 mit drei nebeneinander
angeordneten Abschnitten 1, 2 zur Verfügung gestellt werden. Dabei kann im Querschnitt
der Führungsschiene 100 gesehen jeweils ein Funktionsabschnitt 2 links und rechts
neben dem Führungsabschnitt 1 ausgebildet sein. Dabei kann jeweils nur einer der beiden
Funktionsabschnitte 2 mit dem Übertragungsmittel besetzt sein und der zweite frei
bleibende mit einer weiteren Funktion belegt werden, bspw. zur Aufnahme eines Rauchmelders,
einer Feststellvorrichtung 31, die beispielhaft in den Figuren 5a bis 5c gezeigt ist,
oder ähnliches. Eine solche Führungsschiene 100 ist ebenfalls verklappbar und/oder
verschiebbar bei der Montage am Türflügel 101 oder an der Türzarge 102 mit einem DIN-Linksanschlag
L oder einem DIN-Rechtsanschlag R, als auch an einer Bandseite In oder an einer Bandgegenseite
Out des Türflügels 101 oder der Türzarge 102.
[0041] Wie es die Figur 4c zeigt, kann die Lagerachse 14 des Gleitelementes 11 abgewinkelt,
vorzugsweise senkrecht zur Lagerachse 14, mit einer Befestigungsnase N für das Hebelelement
15 ausgebildet sein. Hierbei ist es denkbar, dass der Führungsabschnitt 1 und der
Funktionsabschnitt 2 unterschiedlich breit ausgestaltet sein können. Durch die abgewinkelte
Befestigungsnase N kann vorteilhafterweise der Abstand zum Hebelelement 15 immer gleich
bleiben, ungeachtet dessen an welcher Bandseite In, Out oder wie verklappt die Führungsschiene
100 am Türflügel 101 oder an der Türzarge 102 angeordnet ist. Auch somit kann die
Führungsschiene 100 verklappbar und/oder verschiebbar ausgeführt sein, um einfach
und unkompliziert sowohl am Türflügel 101 oder an der Türzarge 102 mit einem DIN-Linksanschlag
L oder einem DIN-Rechtsanschlag R, als auch an einer Bandseite In oder an einer Bandgegenseite
Out des Türflügels 101 oder der Türzarge 102 angeordnet zu werden.
[0042] Die Figuren 5a, 5b und 5c zeigen einen Türflügel 101 zuerst in einer Schließposition
I in der Ansicht der Figur 5a, danach in einer optionalen Feststellposition II in
der Ansicht der Figur 5b und schließlich in einer Offenposition III in der Ansicht
der Figur 5c. In der Offenposition III ist der Türflügel 101 am weitesten aufgeschwenkt
und gibt eine Türöffnung 104 in der Wand 103 frei, die durch die Türzarge 102 begrenzt
ist. Die Führungsschiene 100 dient dabei zum Unterstützen der Bewegung eines Türflügels
101 zwischen der Offenposition III und der Schließposition I bzgl. der Türöffnung
104 in der Wand 103.
[0043] Die Figuren 5a bis 5c deuten an, dass das Übertragungsmittel 21 mittels eines Getriebes
G mit einem Längenausgleich innerhalb der Führungsschiene 100 verlegt wird. Von der
Führungsschiene 100 wird das Übertragungsmittel 21 an das Gleitelement 11 elektrisch
und/oder mechanisch angeschlossen und über das Gleitelement 11 auf das Hebelelement
15 geleitet, bis es zum türflügelseitigen Energieempfänger 23 gelangt.
[0044] Die Führungsschiene 100 ist in den Figuren 5a bis 5c auf einer Zargenseite der Wand
103 lediglich schematisch dargestellt, wobei anhand der Beschreibung zu den Figuren
1 bis 4c ersichtlich ist, dass die Führungsschiene 100 ebenfalls auf dem Türflügel
101 angeordnet sein kann. Außerdem kann die Führungsschiene 100 links L und rechts
R, drinnen In oder draußen Out angeordnet sein.
[0045] Wie es die Figuren 6a und 6c verdeutlichen, ist zwischen dem Führungsraum 10 und
dem Funktionsraum 20 eine Labyrinthführung 12 ausgebildet, um das Gleitelement 11
mechanisch und/oder elektrisch mit dem Übertragungsmittel 21, bspw. mithilfe eines
lösbar am Gleitelement 11 angeordneten Verbindungselementes 16, zu verbinden. Das
Verbindungselement 16 kann dabei form- und/oder kraftschlüssig am Gleitelement 11
befestigt, bspw. eingerastet, sein. Das Verbindungselement 16 wird längsverschieblich
in der Labyrinthführung 12 geführt und bleibt während der Bewegung des Gleitelementes
11 innerhalb der Führungsabschnittes 1 mechanisch und/oder elektrisch mit dem Übertragungsmittel
21 verbunden. Von der Seite des Übertragungsmittels 21 kann das Verbindungselement
16 einen Steckanschluss 17 für das Übertragungsmittel 21 aufweisen.
[0046] Die Figur 6b zeigt zudem, dass die Labyrinthführung 12 derart mit einem Abstand A1
zu einer Längserstreckungsachse L der Führungsöffnung 13 angeordnet sein kann, dass
sie außerhalb eines Eindringsektors ES in den Führungsraum 10 durch die Führungsöffnung
13 liegt. Somit kann vermieden werden, dass man mit einem Werkzeug oder sogar von
Hand in die Führungsschiene 100, insbesondere in den Funktionsabschnitt 2 der Führungsschiene
100, eingreifen kann, oder dass man in den Funktionsabschnitt 2 der Führungsschiene
100 einsehen kann, in dem das Übertragungsmittel 21 verlegt ist.
[0047] Der Führungsabschnitt 1 und der Funktionsabschnitt 2 werden dabei innerhalb der Führungsschiene
100 geschaffen, wobei der Führungsabschnitt 1 für das Gleitelement 11 nach außen durch
die Führungsöffnung 13 offen ist, und wobei der Funktionsabschnitt 2 für das Übertragungsmittel
21 unzugänglich und versteckt bzw. nicht einsehbar von außen ausgebildet ist. Die
Labyrinthführung 12 bildet einen Übergang zwischen den beiden Abschnitten 10, 20,
der jedoch derart zur Führungsöffnung 13 versetzt angeordnet ist, dass kein Werkzeug
und keine Hand durch die Führungsöffnung 13 und durch die Labyrinthführung 12 zum
Übertragungsmittel 21 gelangen können. Durch eine derartige Anordnung der Labyrinthführung
12 kann oberhalb des Gleitelementes 11 in der Führungsschiene 100 ein Freiraum geschaffen
werden, welcher als ein weiterer Funktionsraum 30 eines weiteren Funktionsabschnittes
3, z. B. für weitere Baumodule, wie z. B. einen Rauchmelder, ein Steuer- und/oder
Regelungsmodul oder eine elektromagnetische Feststellvorrichtung 31 für das Gleitelement
11 genutzt werden kann. Die Feststellvorrichtung 31 kann den Türflügel 101 bspw. in
der Feststellposition II, die in der Figur 5b gezeigt ist, halten, indem die Feststellvorrichtung
31 das Gleitelement 11 innerhalb der Führungsschiene 100 arretiert. Zur Herstellung
einer Wirkverbindung zwischen dem Gleitelement 11 und der Feststellvorrichtung 31
kann zwischen dem Führungsabschnitt 1 und dem weiteren Funktionsabschnitt 3 eine Funktionsöffnung
32, bspw. in Form eines Langloches ausgebildet sein. Vorteilhafterweise kann das Gleitelement
11 die Feststellvorrichtung 31 überfahren, sodass eine Feststellung sogar in mehreren
Positionen des Türflügels 101 denkbar ist.
[0048] Die erfindungsgemäße Führungsschiene 100 wird somit mit einer versteckten Labyrinthführung
12 im Inneren der Führungsschiene 100 ausgebildet, die somit eine sogenannte Blockadevorrichtung
bzw. eine Schutzvorrichtung für das Übertragungsmittel 21 bildet und das Übertragungsmittel
21 somit zuverlässig vor Beschädigungen schützt.
[0049] Wie es die Figur 6b im Weiteren zeigt, ist die Labyrinthführung 12 an einer Wandung
W1 im Führungsraum 10 des Führungsabschnittes 1 ausgebildet, die sich im Wesentlichen
parallel und mit einem Abstand A2 zu einer Erstreckungsebene x, z der Wand 103 erstreckt.
Dabei trennt die Wandung W1 den Führungsabschnitt 1 vom Funktionsabschnitt 2. Die
Labyrinthführung 12 ist in der Ansicht der Figur 6b nach links bzw. weg von der Erstreckungsebene
x, z der Wand 103 versetzt, um den Eingriffssektor ES in die Führungsschiene 100 durch
die Führungsöffnung 13 zu begrenzen. Wenn ein Werkzeug nicht weiter als zur Wand 103
geneigt werden kann, weil es an der Wand 103 stößt, wird außerdem ein möglicher maximaler
Eingriffswinkel zur Wand 103 sowie ein möglicher Eingriffshebel am linken Rande der
Führungsöffnung 13 relativ zur Wand 103 begrenzt. In der Figur 6b ist bspw. ein Öffnungswinkel
ω gezeigt, welcher bspw. dadurch bestimmt wird, inwieweit ein Unbefugter mit bloßem
Auge, mit einer Hand und/oder mit einem Werkzeug in die Führungsschiene 100 einsehen
bzw. gelangen kann.
[0050] Wie es außerdem aus der Figur 6b ersichtlich ist, ist im Querschnitt der Führungsschiene
100 gesehen die Labyrinthführung 12 an einem unteren Blockadebereich UB des Führungsabschnittes
1 ausgebildet, welcher durch die Führungsöffnung 13 unzugänglich ist. Je tiefer liegt
dabei die Labyrinthführung 12, desto schwieriger ist ein unbefugter Eingriff in die
Führungsschiene 100.
[0051] Im unteren Bereich der Führungsschiene 100 ist eine gemeinsame Wandung W3 für den
Funktionsabschnitt 2 und den Führungsabschnitt 1 vorgesehen, die sich in eine Querrichtung
y zur Erstreckungsebene x, z der Wand 103 erstreckt und die an einer Kante die Führungsöffnung
13 begrenzt, die in der Ansicht der Figur 6b rechts liegt. Die gemeinsame Wandung
W3 begrenzt dabei nicht nur den Führungsraum 10, sondern verschließt außerdem den
Funktionsraum 20 von unten.
[0052] Diese gemeinsame Wandung W3 des Funktionsabschnittes 2 mit dem Führungsabschnitt
1 ist mit einem Vorsprung 24 versehen, der in die Führungsöffnung 13 eingreift und
der den Eindringsektor ES in den Führungsraum 10 bestimmt, vorzugsweise begrenzt.
Der Vorsprung 24 kann soweit in die Führungsöffnung 13 eingreifen, dass der Abstand
zwischen der Längserstreckungsachse L der Führungsöffnung 13 und der Wand 103 und
somit der mögliche Eingriffswinkel durch die Führungsöffnung 13 noch weiter reduziert
werden kann. Dadurch kann ebenfalls die Labyrinthführung 12 weiter weg von der Längserstreckungsachse
L der Führungsöffnung 13 in Richtung weg von der Wand 103 versetzt werden. Die Blockadewirkung
bzw. die Schutzwirkung der Labyrinthführung 12 kann somit verstärkt werden.
[0053] Wie es aus den Figuren 6a und 6b ersichtlich ist, ist der Funktionsabschnitt 2 in
die Querrichtung y zur Erstreckungsebene x, z der Wand 103 gesehen weiter weg von
der Wand 103 entfernt als der Führungsabschnitt 1, welcher an der Wand 103 unmittelbar
mit einer Wandung W2 anliegt. Somit kann der Funktionsabschnitt 2 nur von der Seite
der Wand 103 erreicht werden, wobei der Abstand A2 zur Wand 103 den Eingriffshebel
und den möglichen Eingriffswinkel in die Führungsöffnung 13 des Führungsabschnittes
1 derart begrenzt, dass der Funktionsabschnitt 2 außerhalb des Eingriffssektors ES
in die Führungsschiene 100 liegt.
[0054] Der Funktionsabschnitt 2 liegt in der Querrichtung y zur Erstreckungsebene x, z der
Wand 103 benachbart zum Führungsabschnitt 1, um den Abstand A2 der Labyrinthführung
12 zur Wand 103 zu reduzieren.
[0055] Ferner kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass mindestens der Führungsabschnitt
1, der Funktionsabschnitt 2 oder der weitere Funktionsabschnitt 3 in Form eines standardisierten
Bauteils zum Zusammensetzen der Führungsschiene 100 in Form eines Bausatzes ausgebildet
sein kann.
[0056] Schließlich zeigt die Figur 7 ein erfindungsgemäßes System 110 zum zumindest teilweise
automatischen Betätigen des Türflügels 101 zwischen der Offenposition III der Figur
5c und der Schließposition I der Figur 5a. Das System 110 umfasst eine Vorrichtung
200 zum Antreiben des Türflügels 101 zumindest teilweise bei der Überführung des Türflügels
101 aus der Offenposition III in die Schließposition I, und eine Führungsschiene 100,
die wie oben anhand der Figuren 1 bis 6b beschrieben ausgeführt sein kann. Dabei ist
es vorteilhaft, dass das System 110 zum Betätigen des Türflügels 101 mit unterschiedlichen
Vorrichtungen 200 zum automatischen, teilautomatischen und/oder mechanischen Antreiben
des Türflügels 101 ausgebildet sein kann.
[0057] Die voranstehende Beschreibung der Figuren 1 bis 7 beschreibt die vorliegende Erfindung
ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale
der Ausführungsformen, sofern es technisch sinnvoll ist, frei miteinander kombiniert
werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 100
- Führungsschiene
- 101
- Türflügel
- 102
- Türzarge
- 103
- Wand
- 104
- Türöffnung
- 200
- Vorrichtung zum Antreiben des Türflügels
- 1
- Führungsabschnitt
- 10
- Führungsraum
- 11
- Gleitelement
- 12
- Labyrinthführung
- 13
- Führungsöffnung
- 14
- Lagerachse
- 15
- Hebelelement
- 16
- Verbindungselement
- 17
- Steckanschluss
- 2
- Funktionsabschnitt
- 20
- Funktionsraum
- 21
- Übertragungsmittel
- 22
- zargenseitige Energiequelle
- 23
- türflügelseitiger Energieempfänger
- 24
- Vorsprung
- 3
- Funktionsabschnitt
- 30
- Funktionsraum
- 31
- Feststellvorrichtung
- 32
- Funktionsöffnung
- I
- Schließposition
- II
- Feststellposition
- III
- Offenposition
- ES
- Eindringsektor
- UB
- Blockadebereich
- A1
- Abstand zwischen der Labyrinthführung und der Längserstreckungsachse der Führungsöffnung
- A2
- Abstand zwischen der Labyrinthführung und der Wand
- B
- Befestigungsmittel
- L
- DIN-Linksanschlag
- L1
- Längserstreckungsachse der Führungsschiene
- L2
- Längserstreckungsachse der Führungsöffnung
- M
- Montageeinheit
- M1
- erstes Anschlusselement
- M2
- zweites Anschlusselement
- MR
- Montagerichtung
- MR1
- Montagerichtung
- MR2
- Montagerichtung
- MR3
- Montagerichtung
- E1
- erstes Ende des Funktionsabschnittes
- E2
- zweites Ende des Funktionsabschnittes
- G
- Getriebe
- N
- Befestigungsnase
- S
- Schienenkörper
- R
- DIN-Rechtsanschlag
- W1
- Wandung
- W2
- Wandung
- W3
- Wandung
- In
- Bandseite
- Out
- Bandgegenseite
- x, z
- Erstreckungsebene der Wand
- y
- Querrichtung zur Wand
- z
- Hochachse
- ω
- Öffnungswinkel
1. Führungsschiene (100) zum Führen eines Türflügels (101) zwischen einer Offenposition
(III) und einer Schließposition (I) bzgl. einer Türöffnung (104) in einer Türzarge
(102), aufweisend:
mindestens einen Führungsabschnitt (1) mit einem Führungsraum (10), in welchem ein
Gleitelement (11) bewegbar aufgenommen ist, wobei der Führungsabschnitt (1) eine Führungsöffnung
(13) aufweist, durch welche eine Lagerachse (14) des Gleitelementes (11) zumindest
zum Teil aus dem Führungsraum (10) austritt, an welcher ein Hebelelement (15) rotationsbeweglich
lagerbar ist, um eine Wirkverbindung zwischen dem Gleitelement (11) und dem Türflügel
(101) herzustellen,
mindestens einen Funktionsabschnitt (2), mit einem Funktionsraum (20), in welchem
ein Übertragungsmittel (21) aufnehmbar ist, welches zum Übertragen von elektrischer
Energie und/oder Daten zwischen zumindest einer zargenseitigen Energiequelle (22)
und einem türflügelseitigen Energieempfänger (23) dient, und mit einem Getriebe (G),
um einen Längenausgleich für das Übertragungsmittel (21) bei einer Bewegung des Gleitelementes
(11) entlang des Führungsabschnittes (1) zu schaffen,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Montageeinheit (M) vorgesehen ist, um die Führungsschiene (100) am Türflügel
(101) oder an der Türzarge (102) mit einem DIN-Linksanschlag (L) oder einem DIN-Rechtsanschlag
(R) an einer Bandseite (In) oder an einer Bandgegenseite (Out) des Türflügels (101)
oder der Türzarge (102) anzuordnen.
2. Führungsschiene (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Montageeinheit (M) bzgl. einer Längserstreckungsachse (L1) der Führungsschiene
(100) ein erstes Anschlusselement (M1), vorzugsweise in Form einer Anschlussöffnung
oder eines elektrischen Steckanschlusses, an einem ersten Ende (E1) und/oder ein zweites
Anschlusselement (M2), vorzugsweise in Form einer Anschlussöffnung oder eines elektrischen
Steckanschlusses, an einem zweiten Ende (E2) des Funktionsabschnittes (2) für das
Übertragungsmittel (21) aufweist.
3. Führungsschiene (100) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Montageeinheit (M) an mindestens einer Wandung (W2, W4), die den Führungsabschnitt
(1) oder den Funktionsabschnitt (2) begrenzt und die parallel zu einer Erstreckungsebene
(x, z) einer Wand (103) anordbar ist, mindestens ein Befestigungsmittel (B) aufweist.
4. Führungsschiene (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Montageeinheit (M) einen Schienenkörper (S) aufweist, der symmetrisch bzgl. einer
Längserstreckungsachse (L1) der Führungsschiene (100), vorzugsweise mit einer Wandung
(W1) zwischen dem Führungsabschnitt (1) und dem Funktionsabschnitt (2), ausgeführt
ist.
5. Führungsschiene (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lagerachse (14) des Gleitelementes (11) abgewinkelt, vorzugsweise senkrecht zur
Lagerachse (14), mit einer Befestigungsnase (N) für das Hebelelement (15) ausgebildet
ist.
6. Führungsschiene (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in eine Querrichtung (y) zu einer Erstreckungsebene (x, z) einer Wand (103) gesehen
der Funktionsabschnitt (2) beabstandet und ein zweiter Funktionsabschnitt (2) benachbart
zur Erstreckungsebene (x, z) der Wand (103) angeordnet sind, sodass der Führungsabschnitt
(1) zwischen dem Funktionsabschnitt (2) und dem zweiten Funktionsabschnitt (2) angeordnet
ist.
7. Führungsschiene (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Führungsraum (10) und dem Funktionsraum (20) eine Labyrinthführung (12)
ausgebildet ist, um das Gleitelement (11) mechanisch und/oder elektrisch mit dem Übertragungsmittel
(21) zu verbinden,
wobei die Labyrinthführung (12) derart mit einem Abstand (A1) zu einer Längserstreckungsachse
(L2) der Führungsöffnung (13) angeordnet ist, dass sie außerhalb eines Eindringsektors
(ES) in den Führungsraum (10) durch die Führungsöffnung (13) liegt.
8. Führungsschiene (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Labyrinthführung (12) an einer Wandung (W1) im Führungsraum (10) des Führungsabschnittes
(1) ausgebildet ist, die sich im Wesentlichen parallel und mit einem Abstand (A2)
zu einer Erstreckungsebene (x, z) einer Wand (103) erstreckt,
und/oder dass im Querschnitt des Führungsabschnittes (1) gesehen die Labyrinthführung
(12) an einem unteren Blockadebereich (UB) des Führungsabschnittes (1) ausgebildet
ist, welcher durch die Führungsöffnung (13) unzugänglich ist.
9. Führungsschiene (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Funktionsabschnitt (2) eine gemeinsame Wandung (W3) mit dem Führungsabschnitt
(11) aufweist, die sich in eine Querrichtung (y) zu einer Erstreckungsebene (x, z)
einer Wand (103) erstreckt und an deren Kante sich die Führungsöffnung (13) bildet,
und/oder dass der Funktionsabschnitt (2), insbesondere die gemeinsame mit dem Führungsabschnitt
(1) Wandung (W3) des Funktionsabschnittes (2), einen Vorsprung (24) aufweist, der
in die Führungsöffnung (13) eingreift und der den Eindringsektor (ES) in den Führungsraum
(10) bestimmt, vorzugsweise begrenzt.
10. Führungsschiene (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Gleitelement (11) ein Verbindungselement (16) form- und/oder kraftschlüssig, vorzugsweise
lösbar, bevorzugt flexibel, befestigt ist, welches in der Labyrinthführung (12) beweglich
aufgenommen ist, um das Gleitelement (11) mechanisch und/oder elektrisch, vorzugsweise
reversibel, mit dem Übertragungsmittel (21) zu verbinden,
und/oder dass das Verbindungselement (16) einen Steckanschluss (17) für das Übertragungsmittel
(21) aufweist.
11. Führungsschiene (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Getriebe (G) als ein Flaschenzug-Getriebe ausgebildet ist.
12. Führungsschiene (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Teil des Führungsabschnitts (1), des Funktionsabschnitts (2) oder
eines weiteren Funktionsabschnitts (3) in Form eines standardisierten Bauteils zum
Zusammensetzen der Führungsschiene (100) in Form eines Bausatzes ausgebildet ist.
13. Führungsschiene (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Funktionsabschnitt (2) in eine Querrichtung (y) zu einer Erstreckungsebene (x,
z) einer Wand (103) gesehen weiter weg von der Wand (103) entfernt ist als der Führungsabschnitt
(1), welcher an der Wand (103) anliegt,
und/oder dass der Funktionsabschnitt (2) in eine Querrichtung (y) zu einer Erstreckungsebene
(x, z) einer Wand (103) gesehen benachbart zum Führungsabschnitt (1) angeordnet ist.
14. Führungsschiene (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein weiterer Funktionsabschnitt (3) mit einem weiteren Funktionsraum (30)
vorgesehen ist, in welchem mindestens eine Feststellvorrichtung (31) zum Feststellen
des Türflügels (101) in einer Feststellposition (II) zwischen der Offenposition (III)
und der Schließposition (I), ein Rauchmelder und/oder eine Steuer- und/oder Regelungseinheit
zum zumindest teilweise automatischen Betätigen des Türflügels (101) angeordnet ist.
15. Führungsschiene (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein weiterer Funktionsabschnitt (3) mit einem weiteren Funktionsraum (30) in einer
Ebene parallel zu einer Erstreckungsebene (x, z) einer Wand (103) oberhalb des Führungsabschnittes
(1) angeordnet ist,
und/oder dass zwischen dem Führungsraum (10) und dem weiteren Funktionsraum (30) eine
Funktionsöffnung (32) ausgebildet ist, um eine mechanische und/oder elektrische Verbindung
zum Gleitelement (11) bereitzustellen.
16. Führungsschiene (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Übertragungsmittel (21) zumindest abschnittsweise als ein Flachkabel, Flachbandkabel
oder eine flexible Leiterplatte, ausgestaltet ist und/oder das Übertragungsmittel
(21) zumindest abschnittsweise als Rundkabel ausgestaltet ist.
17. System (110) zum zumindest teilweise automatischen Betätigen eines Türflügels (101)
zwischen einer Offenposition (III) und einer Schließposition (I), aufweisend:
eine Vorrichtung (200) zum Antreiben des Türflügels (101) zumindest teilweise bei
der Überführung des Türflügels (101) aus der Offenposition (III) in die Schließposition
(I),
und eine Führungsschiene (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.