[0001] Die folgende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum zumindest teilweise automatischen
Betätigen eines Türflügels. Ferner betrifft die Erfindung ein System zum zumindest
teilweise automatischen Betätigen eines Türflügels.
[0002] Vorrichtungen zum zumindest teilweise automatischen Betätigen eines Türflügels sind
grundsätzlich bekannt. Zum Antrieb automatischer oder teilautomatischer Vorrichtungen
wird oftmals elektrische Energie, insbesondere Strom, genutzt. Zur Überwachung und/oder
Steuerung automatischer, teilautomatischer oder rein mechanischer Vorrichtungen wird
oftmals zumindest eine Datenverbindung zwischen dem Türflügel und einer Türzarge hergestellt.
Der Strom und/oder Daten werden zumeist über ein Übertragungsmittel zwischen dem Türflügel
und der Türzarge geleitet. Das Übertragungsmittel kann in Form eines Kabels außen
zwischen dem Türflügel und der Türzarge verlegt werden. Dabei hat sich als Nachteil
herausgestellt, dass derartige Übertragungsmittel oftmals das Design der Tür beeinträchtigen
und ferner der Gefahr von Beschädigungen ausgesetzt sind.
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile
bei einer Vorrichtung zum automatischen Betätigen eines Türflügels zumindest zum Teil
zu überwinden. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
zum zumindest teilweisen automatischen Betätigen eines Türflügels bereitzustellen,
die einfach und mit wenigen Bauteilen aufgebaut ist, die eine kostengünstige und einfache
Montage erlaubt, die eine erweiterte und verbesserte Funktionalität aufweist, die
ein hochwertiges Erscheinungsbild liefert und die zuverlässig vor Beschädigungen geschützt
ist.
[0004] Voranstehende Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen
Vorrichtungsanspruches, insbesondere aus dem kennzeichnenden Teil, durch ein System
mit den Merkmalen des unabhängigen Systemanspruches, insbesondere aus dem kennzeichnenden
Teil, gelöst.
[0005] Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im
Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen System und jeweils umgekehrt, sodass bzgl.
der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen
wird bzw. werden kann.
[0006] Die Erfindung stellt eine Vorrichtung zum zumindest teilweise automatischen Betätigen
eines Türflügels bereit, aufweisend einen Antrieb mit einer Antriebs-Drehachse zum
Antreiben des Türflügels zumindest teilweise bei einer Bewegung zwischen einer Offenposition
und einer Schließposition, ein Zargenelement mit einer Zargen-Drehachse zum Unterstützen
einer Bewegung des Türflügels, eine Hebelkinematik mit mindestens einem Hebelelement
zum Herstellen einer Wirkverbindung zwischen dem Antrieb und dem Zargenelement, wobei
die Hebelkinematik zumindest ein Übertragungsmittel zur Übertragung von elektrischer
Energie und/oder Daten zwischen zumindest einer zargenseitigen Energiequelle und einem
antriebsseitigen Energieempfänger aufweist.
[0007] Hierzu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Hebelkinematik eine Schutzabdeckung
für das Übertragungsmittel aufweist, wobei die Schutzabdeckung am Hebelelement form-
und/oder kraftschlüssig befestigt ist, und wobei zwischen der Schutzabdeckung und
dem Hebelelement ein abgeschlossener Führungsraum für das Übertragungsmittel ausgebildet
ist.
[0008] Die Hebelkinematik im Sinne der Erfindung kann in einem ersten Ausführungsbeispiel
vorteilhafterweise mindestens ein Hebelelement aufweisen. Ferner ist es denkbar, dass
die Hebelkinematik in einem weiteren Ausführungsbeispiel zwei Hebelelemente aufweist.
[0009] Im ersten Ausführungsbeispiel mit einer Hebelkinematik mit einem Hebelelement ist
dieses an einer Zargen-Drehachse des Zargenelementes rotationsbeweglich angeordnet.
Die Zargen-Drehachse kann dabei vorteilhafterweise in Form einer Gleit-Drehachse ausgebildet
sein. Das Zargenelement kann bspw. in Form eines Gleitelementes ausgebildet sein.
Das Zargenelement bzw. das Gleitelement wird in einer zargenseitigen Führungsschiene,
insbesondere einer horizontalen Gleitschiene, angeordnet und durch die Gleitschiene,
vorzugsweise linear, geführt. Dabei kann das Zargenelement vorteilhafterweise nahezu
reibungsfrei in der Führungsschiene gleiten. Das Zargenelement wird mit anderen Worten
als Stützelement an der Türzarge verwendet, um die Bewegung des Türflügels zumindest
zum Teil zu unterstützen. Gleichzeitig führt das Hebelelement an einem Anschlussabschnitt
eine Rotationsbewegung um die Antriebs-Drehachse durch. Dadurch ist der Türflügel
in eine Offenposition und/oder in eine Schließposition überführbar. Es ist denkbar,
dass das Gleitelement federbelastet ausgestaltet und durch eine Feder führbar ist.
[0010] In einem zweiten Ausführungsbeispiel mit einer Hebelkinematik mit zwei Hebelelementen
sind diese ebenfalls an einer Zargen-Drehachse des Zargenelementes angeordnet. Das
Zargenelement kann vorteilhafterweise türzargenseitig stationär angeordnet sein. Die
Zargen-Drehachse ist dabei vorteilhafterweise in Form einer stationären Verbindungs-Drehachse
ausgebildet, um das Zargenelement rotationsbeweglich an der Türzarge anzuordnen. Während
einer Überführung des Türflügels von der Offenposition in die Schließposition rotiert
ein zweites Hebelelement der Hebelkinematik um diese Zargen-Drehachse. Ein erstes
Hebelelement der Hebelkinematik ist ferner rotationsbeweglich mit der Antriebs-Drehachse
verbunden. Bei einer Überführung des Türflügels von der Offenposition in die Schließposition
oder umgekehrt werden die beiden Hebelelemente um ein Gelenk, insbesondere ein Drehgelenk,
miteinander verbunden, sodass diese beiden Hebelelemente in der Offenposition des
Türflügels einen größeren Winkel zueinander bilden als in der Schließposition des
Türflügels.
[0011] Das Übertragungsmittel wird zur Übertragung von elektrischer Energie und/oder Daten
zwischen der zargenseitigen Energiequelle und dem antriebsseitigen Energieempfänger
auf dem Türflügel verwendet. Als Energie kann insbesondere elektrischer Strom verstanden
werden, wobei es sich bei der Energiequelle um eine Stromquelle handeln kann. Ferner
können alternativ oder zusätzlich Daten übertragen werden, insbesondere über den Zustand
des Türflügels. Derartige Daten können bspw. zur Positionserfassung des Türflügels
oder zum Anzeigen des Zustandes des Türflügels dienen. Dabei kann auf einem Energieempfänger,
wie bspw. einer Anzeigevorrichtung die Offenposition, die Schließposition oder die
durchgeführte Bewegung des Türflügels angezeigt werden. Ferner kann bei einem Betätigen
des Türflügels bspw. elektrische Energie genutzt werden, um diesen von der Offenposition
in die Schließposition zu überführen. Der Türflügel kann weiterhin ebenfalls in einer
Position, insbesondere der Offenposition und/oder der Schließposition gehalten werden.
Ferner kann durch die Zufuhr von elektrischer Energie, die zur Überführung des Türflügels
von der Offenposition in die Schließposition notwendige Kraft reduziert, vergrößert
oder nach einem bestimmten Musterverlauf eingestellt werden. Bei dem Übertragungsmittel
kann es sich vorteilhafterweise um ein elektrisches Kabel, bspw. ein mehrdrahtiges
Flachbandkabel, handeln. Bevorzugt ist das Übertragungsmittel damit unterbrechungslos
geführt.
[0012] Der Erfindungsgedanke liegt dabei darin, dass die Hebelkinematik eine Schutzabdeckung
für das Übertragungsmittel aufweist, die vorteilhafterweise einfach und ohne großen
Montageaufwand form- und/oder kraftschlüssig und somit lösbar am Hebelelement befestigt
ist. Ein weiterer Vorteil der Schutzabdeckung liegt erfindungsgemäß darin, dass zwischen
der Schutzabdeckung und dem Hebelelement ein abgeschlossener Führungsraum für das
Übertragungsmittel ausgebildet ist, in welchem das Übertragungsmittel sicher und zuverlässig
vor mechanischen und witterungsbedingten Einflüssen geschützt ist. Ein weiterer Vorteil
der Erfindung liegt darin, dass im abgeschlossenen Führungsraum ein Platz geschaffen
wird, um weitere Funktionskomponenten der Vorrichtung geschützt vor mechanischen und
witterungsbedingten Einflüssen aufzunehmen. Als Funktionskomponenten sind dabei bspw.
elektronische und/oder elektrische und/oder elektromagnetische Komponenten, wie z.
B. Sensoren, Kommunikationsschnittstellen und/oder Steuer- und/oder Regelungseinheiten
oder dergleichen denkbar. Somit kann nicht nur die Sicherheit im Betrieb der Vorrichtung
erhöht werden, sondern auch die Lebensdauer der Vorrichtung verlängert werden. Zudem
kann durch die erfindungsgemäße Schutzabdeckung die Funktionalität der Vorrichtung
erheblich erweitert werden, wodurch die Kundenfreundlichkeit erhöht werden und die
Vorrichtung an unterschiedliche individuelle Kundenwünsche leicht angepasst werden
kann. Außerdem ist eine solche Vorrichtung einfach im Zusammenbau, in der Montage,
in der Wartung, wobei die Anbringung der Schutzabdeckung einfach und intuitiv, bspw.
durch aufstecken am Hebelelement erfolgen kann.
[0013] Ferner kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass die Schutzabdeckung
derart komplementär zum Hebelelement, bspw. in Form einer Haube, ausgebildet ist,
dass die Schutzabdeckung in eine vertikale Richtung gesehen von oben oder von unten
auf das Hebelelement aufsteckbar ist. Dadurch kann erreicht werden, dass die Schutzabdeckung
einfach und intuitiv, durch eine einfache Bewegung, sogar einhändig am Hebelelement
befestigt werden kann. Außerdem kann dadurch der Vorteil erreicht werden, dass sogar
herkömmliche Vorrichtungen mit der erfindungsgemäßen Schutzabdeckung aufgerüstet werden
können. Durch die spezifischen Bedingungen vor Ort kann es bequemer sein, wenn die
Schutzabdeckung entweder von oben oder von unten am Hebelelement aufgesteckt wird.
Die Schutzabdeckung kann vorteilhafterweise derart ausgeführt sein, dass sie nach
Wunsch oder nach Möglichkeit aus unterschiedlichen Richtungen am Hebelelement aufgesteckt
werden kann. Der Zusammenbau der Vorrichtung und die Montage der Vorrichtung am Türflügel
können dadurch erheblich erleichtert werden.
[0014] Weiterhin kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass die Schutzabdeckung
mindestens ein Rastelement aufweist, welches mit einem Gegenrastelement am Hebelelement
zusammenwirkt. Zudem kann vorgesehen sein, dass das Rastelement direkt an der Schutzabdeckung
ausgeformt werden kann. Die Anzahl der Bauteile der Vorrichtung kann dadurch verringert
werden. Der Zusammenbau der Vorrichtung kann dadurch erleichtert werden, weil der
Monteur weniger separate Bauteile hantieren muss, um die Vorrichtung zusammenzubauen.
Das Gegenrastelement kann ebenfalls monolithisch mit dem Hebelelement ausgeformt oder
als ein separates Bauteil bereitgestellt sein. Durch Verwenden mindestens eines Rastelementes
und mindestens eines Gegenrastelementes kann der Vorteil erreicht werden, dass durch
deren Zusammenwirken die richtige Endposition der Schutzabdeckung am Hebelelement
markiert werden kann. Durch Verrasten des Rastelementes mit dem Gegenrastelement kann
der Monteur eine haptische Rückmeldung über die Richtigkeit des Zusammenbaues erhalten.
Somit kann der Zusammenbau der Vorrichtung noch einfacher gestaltet werden.
[0015] Des Weiteren kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass die Schutzabdeckung
zumindest zweiteilig mit einem ersten Schutzteil und einem zweiten Schutzteil ausgebildet
ist. Dadurch kann der Vorteil erreicht werden, dass der Zugang zum Führungsraum ohne
Abnehmen und/oder ohne Festhalten der Schutzabdeckung ermöglicht werden kann. Somit
kann der Monteur in den Führungsraum mit beiden Händen eingreifen, um bspw. das Übertragungselement
und/oder ein weiteres Funktionselement der Vorrichtung einzusetzen, zu überprüfen,
abzulesen oder auszutauschen. Dadurch kann die Handhabung der Vorrichtung verbessert
werden.
[0016] Zudem kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass das erste Schutzteil
und das zweite Schutzteil zumindest am Hebelelement und/oder miteinander form- und/oder
kraftschlüssig befestigt sind. Somit kann der Vorteil erreicht werden, dass der Zusammenbau
der Vorrichtung einfach gestaltet werden kann. Ferner ist es denkbar, dass das erste
Schutzteil und das zweite Schutzteil in Form von Fensterläden oder Rolloelementen
oder Lamellen ausgebildet sein können, um die Handhabung der Vorrichtung und den Zugang
zum Führungsraum weiterhin zu erleichtern.
[0017] Außerdem kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass der Führungsraum
durch Befestigen des ersten Schutzteils am zweiten Schutzteil abschließbar und/oder
abdichtbar ist. Somit kann ein abgesicherter und vorzugsweise angedichteter Führungsraum
geschaffen werden, um das Übertragungselement und weitere Funktionselemente der Vorrichtung
sicher vor Wandalismus zu schützen und eine zuverlässige Arbeitsweise der Vorrichtung
mit einer verlängerten Lebensdauer zu ermöglichen.
[0018] Ferner kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass das Hebelelement eine
Führungsnut für das Übertragungsmittel aufweist, wobei die Schutzabdeckung als eine
Nutabdeckung für die Führungsnut ausgebildet ist. Somit kann in der vertikalen Richtung
der Bauraum für das Übertragungsmittel gespart werden. Zudem kann somit das Übertragungsmittel
in der Führungsnut abgesenkt werden und somit zuverlässiger vor Manipulationen und/oder
Umwelteinflüssen geschont werden, ohne das Erscheinungsbild der Vorrichtung zu beeinträchtigen.
[0019] Weiterhin kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass die Schutzabdeckung
mindestens eine Oberflächenstruktur, insbesondere eine verchromte Oberflächenschicht,
mit definierten optischen und/oder haptischen Eigenschaften aufweist. Durch die Oberflächenstruktur
kann eine bestimmte Optik und Haptik der Schutzabdeckung auf eine einfache Weise bereitgestellt
werden. Außerdem kann die Oberflächenstruktur die Außenseite der Schutzabdeckung kennzeichnen,
um beim Zusammenbau der Vorrichtung eine intuitive Handhabung der Schutzabdeckung
zu ermöglichen. Eine verchromte Oberflächenschicht kann außerdem für ein hochwertiges
Erscheinungsbild der Vorrichtung sorgen.
[0020] Des Weiteren kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass an der Schutzabdeckung
mindestens eine, vorzugsweise umlaufende, Dichtung vorgesehen ist, um den Führungsraum
abzudichten. Dadurch kann sichergestellt werden, dass der Führungsraum zuverlässig
vor Feuchtigkeit geschützt werden kann. Somit kann die Vorrichtung sogar im Außenraum
eingesetzt werden, ohne elektrische und/oder elektronische und/oder elektromagnetische
Komponenten im Führungsraum durch Witterungseinflüsse zu gefährden.
[0021] Zudem kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass die Schutzabdeckung
mindestens eine Anzeigeeinheit und/oder eine Eingabeeinheit und/oder eine kombinierte
Anzeige- und Eingabeeinheit aufweist, um mindestens eine Position des Türflügels zwischen
der Offenposition und der Schließposition, einen Öffnungswinkel, eine durchgeführte
Bewegung oder eine Geschwindigkeit des Türflügels anzuzeigen und/oder einzustellen.
Dadurch kann eine Schnittstelle zum Benutzer geschaffen werden, über die der Benutzer
die Funktionsweise der Vorrichtung überprüfen und/oder individuell einstellen kann,
ohne die Vorrichtung auseinander bauen zu müssen. Dadurch können nicht nur gewünschte
Einstellungen an der Vorrichtung überprüft und/oder eingestellt werden, sondern auch
die Steuerung der Vorrichtung erleichtert werden.
[0022] Außerdem kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass im Führungsraum
mindestens ein Sensor angeordnet ist, um mindestens eine Position des Türflügels zwischen
der Offenposition und der Schließposition, einen Öffnungswinkel, eine durchgeführte
Bewegung oder eine Geschwindigkeit des Türflügels zu erfassen. Dadurch kann die richtige
Funktionsweise der Vorrichtung überprüft und die Steuerung der Vorrichtung verbessert
werden. Außerdem können dadurch die Steuermöglichkeiten der Vorrichtung erweitert
werden, bspw. wenn nicht nur die Endpositionen des Türflügels sondern auch mindestens
eine Zwischen-Position bzw. der Öffnungswinkel des Türflügels erfasst werden kann.
Die Bewegung des Türflügels kann dabei vorteilhafterweise abschnittsweise gestaltet
werden, indem die Geschwindigkeit des Türflügels am Anfang und/oder Ende der Bewegung
vergrößert und/oder verkleinert werden kann. Außerdem kann dadurch ein Hindernis am
Türflügel schneller erkannt werden und somit die Sicherheit im Betrieb der Vorrichtung
erheblich erhöht werden.
[0023] Ferner ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass im Führungsraum mindestens eine,
vorzugsweise drahtlose, Kommunikationsschnittstelle zu einem benutzerseitigen Gerät,
insbesondere einem Mobiltelefon, und/oder eine Steuer- und/oder Regelungseinheit für
den Antrieb vorgesehen ist. Durch eine Kommunikationsschnittstelle zum Mobiltelefon
kann der Vorteil erreicht werden, dass die Steuerung der Vorrichtung flexibel von
unterschiedlichen Orten und/oder an verschiedenen benutzerseitigen Geräten ausgeführt
werden kann. Hierzu kann an den benutzerseitigen Geräten eine Software und/oder eine
App installiert werden. Durch Anordnen der Steuer- und/oder Regelungseinheit für den
Antrieb des Türflügels im Führungsraum kann ein bequemer Zugang zur Steuer- und/oder
Regelungseinheit für einen berechtigten Benutzer geschaffen werden, ohne dass der
Antrieb auseinander gebaut werden muss, wenn bspw. eine Wartung der Steuer- und/oder
Regelungseinheit ansteht.
[0024] Weiterhin kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass das Hebelelement einen
antriebsseitigen Anschlussabschnitt aufweist, welcher rotationsbeweglich um die Antriebs-Drehachse
gelagert ist, wobei der Anschlussabschnitt des Hebelelementes einen gekröpften Verlauf
aufweist, wobei über den gekröpften Verlauf des Anschlussabschnittes ein mehrschichtiger
Funktionsraum zum mechanischen Verbinden des Hebelelementes und zum elektrischen Verbinden
des Übertragungsmittels mit dem Antrieb ausgebildet ist. Der Funktionsraum kann für
eine Vielzahl unterschiedlicher Einsatzmöglichkeiten ausgenutzt werden. Zum einen
kann durch den Anschlussabschnitt zumindest eine Montageschicht im Funktionsraum ausgebildet
werden, in der der Anschlussabschnitt mit einem unteren Endstück rotationsbeweglich
um die Antriebs-Drehachse montiert werden kann. Zum anderen kann der Funktionsraum
in einer Aufnahmeschicht als ein Zusatzraum genutzt werden, um ein Befestigungsmittel
für den Anschlussabschnitt am Antrieb bei der Montage der Vorrichtung bequem ansetzen
und positionieren zu können. Weiterhin kann der Funktionsraum in einer Führungsschicht
als ein Kabelraum zum störungsfreien Durchführen des Übertragungsmittels verwendet
werden. Darüber hinaus kann der Funktionsraum derart ausgestaltet werden, dass in
der Führungsschicht eine Steckeinheit angeordnet werden kann, um das Übertragungsmittel
einfach durch ein Einstecken in die Steckeinheit elektrisch mit dem Antrieb zu verbinden.
Zudem kann der Funktionsraum, bspw. in der Führungsschicht eine Zugentlastungseinheit
für das Übertragungsmittel aufnehmen. Weiterhin kann der Funktionsraum, zumindest
in der Führungsschicht zum Tordieren und/oder Umlenken des Übertragungsmittels genutzt
werden, um einen verbesserten Längen- und/oder Rotationsausgleich für das Übertragungsmittel
zu schaffen. Zudem kann der Funktionsraum vorteilhafterweise als ein abdeckbarer und/oder
abdichtbarer Raum ausgeführt werden, um das Übertragungsmittel am Übergang zum Antrieb
geschützt vor mechanischen Eingriffen und/oder vor Umwelteinflüssen aufzunehmen.
[0025] Des Weiteren kann die Erfindung vorsehen, dass ein antriebsseitiger Anschlussabschnitt
des Hebelelementes ein Deckelelement aufweist, um den Funktionsraum zumindest abzugrenzen,
mechanisch abzusichern und/oder abzudichten, und/oder dass das Deckelelement an der
Schutzabdeckung und/oder am Hebelelement form- und/oder kraftschlüssig befestigbar
ist. Somit können Komponenten im Funktionsraum zuverlässig vor Manipulation und/oder
vor Witterungseinflüssen geschützt werden. Dabei kann das Deckelelement als eine Verlängerung
der Schutzabdeckung oder als ein separates Teil der Schutzabdeckung ausgebildet sein,
welches form- und/oder kraftschlüssig an der Schutzabdeckung befestigbar sein kann.
Über ein separates Deckelelement kann ein vom Führungsraum unabhängiger Zugang zum
Funktionsraum geschaffen werden. Die Handhabung der Vorrichtung kann dadurch vereinfacht
werden.
[0026] Zudem ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass ein antriebsseitiger Anschlussabschnitt
des Hebelelementes an einem Eintrittsbereich in einen Funktionsraum eine Zugentlastungseinheit
mit einem ersten Verbindungselement und einem zweiten Verbindungselement aufweist,
um das Übertragungsmittel form- und/oder kraftschlüssig zwischen dem ersten Verbindungselement
und dem zweiten Verbindungselement zu fixieren. Mit anderen Worten kann das Übertragungsmittel
zwischen dem ersten Verbindungselement und dem zweiten Verbindungselement der Zugentlastungseinheit
in einer fixierten Position festgehalten werden, um das Übertragen eines mechanischen
Zuges an die elektrischen Anschlussstellen zum Antrieb zu unterbinden und ein Lösen
des Übertragungsmittels vom Antrieb zu verhindern. Dabei ist anzumerken, dass ein
Kraftschluss nicht durch Eindrücken auf das Übertragungsmittel hergestellt wird, sondern
durch ein leichtes, vorzugsweise mehrfaches, Biegen des Übertragungsmittels, wodurch
ein knickfreier Reibschluss geschaffen wird. Zargenseitig kann das Übertragungsmittel
einen veränderlichen Längenausgleich aufweisen und unter Spannung angebunden sein,
wenn bspw. das Zargenelement in einer Führungsschiene geführt wird. Aber auch bei
einer reinen Rotationslagerung des Zargenelementes kann eine Spannung im Übertragungsmittel
vorhanden sein. Diese Spannung kann antriebsseitig durch die Zugentlastungseinheit
aus dem Übertragungsmittel herausgenommen werden.
[0027] Außerdem kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass die Zugentlastungseinheit
eine Labyrinthführung zwischen dem ersten Verbindungselement und dem zweiten Verbindungselement
aufweist. Durch die Labyrinthführung kann der Vorteil erreicht werden, dass der Zug
leicht vom Übertragungsmittel an die Zugentlastungseinheit abgeleitet werden kann.
Die Labyrinthführung kann zudem die Zugkraft mehrfach umlenken und die Verteilung
der Zugkraft an der Zugentlastungseinheit verbessern. Außerdem kann durch die Labyrinthführung
der Vorteil erreicht werden, dass das Übertragungsmittel darin keine Knick- und/oder
Bruchstellen erleidet.
[0028] Ferner kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass die Labyrinthführung
derart ausgestaltet ist, dass das Übertragungsmittel tordiert um einen ersten Tordierwinkel
durch die Labyrinthführung durchgeführt ist.
Als Tordierung kann ein Verdrillen bzw. Verdrehen des Übertragungsmittels um seine
Längsachse verstanden werden. Die Tordierung wird durch ein Tordiermoment herbeigeführt,
welches außenseitig und senkrecht zur Längsachse des Übertragungsmittels an diesem
einwirkt. Eine solche tordierte Fixierung des Übertragungsmittels in der Labyrinthführung
hilft einen Rotationsausgleich am Übertragungsmittel herbeizuführen, wenn sich die
Hebelkinematik und die Antriebs-Drehachse relativ zueinander verdrehen. Insbesondere
bei einem Flachbandkabel ist ein Rotationsausgleich in der Ebene des Flachbandes schwierig,
weil unterschiedliche Winkel und/oder Spannungen entlang der Breite des Flachbandkabels
ausgeglichen werden müssen. Durch eine Tordierung des Flachbandkabels kann vorteilhafterweise
ein Streifen am Flachbandkabel geschaffen werden, der unterschiedliche Winkel und/oder
Spannungen vergleichmäßigt. Dieser Streifen am Flachbandkabel kann dann vorteilhafterweise
als Rotationsausgleich genutzt werden.
[0029] Weiterhin kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass das Übertragungsmittel
mindestens eine erste Tordierung um einen ersten Tordierwinkel, vorzugsweise von 90°,
an einem Eintrittsbereich in den Funktionsraum, oder eine zweite Tordierung um einen
zweiten Tordierwinkel, vorzugsweise von 90°, an einem Austrittsbereich aus dem Funktionsraum
aufweist. Durch die erste Tordierung können vorteilhafterweise Spannungen abgefangen
und vergleichmäßigt werden, die in der Rotationsebene des Hebelelementes entstehen.
Durch die zweite Tordierung können zudem Spannungen abgefangen und vergleichmäßigt
werden, die in der Ebene entstehen, die durch die Längsachse des Hebelelementes und
die Antriebs-Drehachse bestimmt ist. Somit kann auf eine einfache und vorteilhafte
Weise ein zuverlässiger 3-dimensionaler Rotationsausgleich am Übertragungsmittel,
sogar in Form eines Flachbandkabels, geschaffen werden.
[0030] Des Weiteren kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass das Übertragungsmittel
mindestens eine Umlenkung mit einem Umlenkwinkel, vorzugsweise von 45°, (d. h. eine
Knickung unter einer Richtungsänderung von 90°) an einem Austrittsbereich aus dem
Funktionsraum aufweist, um das Übertragungsmittel aus einer Ausrichtung quer zur Antriebs-Drehachse
des Antriebs in eine Ausrichtung parallel zur Antriebs-Drehachse umzulenken. Durch
Umlenken des Übertragungsmittels parallel zur Antriebs-Drehachse kann der Vorteil
erreicht werden, dass das Übertragungsmittel unter den Anschlussabschnitt, direkt
zum Antrieb geführt werden kann.
[0031] Zudem kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass ein antriebsseitiger
Anschlussabschnitt des Hebelelementes an einem Austrittsbereich aus dem Funktionsraum
eine Steckeinheit für das Übertragungsmittel aufweist, um das Übertragungsmittel elektrisch
mit dem Antrieb zu verbinden. Somit kann eine einfache Kontaktierung des Übertragungsmittels
mit dem Antrieb geschaffen werden. Hierzu kann der Monteur sogar einhändig das freie
Ende des Übertragungsmittels greifen und in der Steckeinheit, bspw. bis zu einem Anschlag,
einstecken.
[0032] Ferner kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass die Steckeinheit derart
ausgeführt ist, dass das Übertragungsmittel zumindest umgelenkt um einen Umlenkwinkel,
vorzugsweise von 45°, oder tordiert um einen zweiten Tordierwinkel durch die Steckeinheit
durchgeführt ist. Dadurch kann der Vorteil erreicht werden, dass die zweite Tordierung
und/oder Umlenkung (bzw. Knickung unter einer Richtungsänderung, vorzugsweise um 90°)
des Übertragungsmittels am Austrittsbereich aus dem Funktionsraum durch die Steckeinheit
unmittelbar abgesichert werden kann. Mittelbar kann die Steckeinheit eine weitere
Zugentlastung für das Übertragungsmittel bereitstellen.
[0033] Weiterhin kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass die Steckeinheit
eine zumindest zum Teil zylindermantelförmig zur Antriebs-Drehachse des Antriebs ausgeführte
Steckführung aufweist, um das Übertragungsmittel aus einer Ausrichtung quer zur Antriebs-Drehachse
in eine Ausrichtung parallel zur Antriebs-Drehachse umzulenken, wobei die Steckführung
einen parallel zur Antriebs-Drehachse des Antriebs ausgerichteten Schlitz aufweist,
um das Übertragungsmittel tordiert in die Steckführung einzuführen. Somit kann in
der Steckeinheit ein Flachbandkabel als das Übertragungsmittel knick- und bruchfrei
und somit geschont aufgenommen werden, wobei das Flachbandkabel umgelenkt in der zylindermantelförmig
ausgestalteten Steckführung der Steckeinheit, und/oder tordiert durch den parallel
zu Antriebs-Drehachse ausgerichteten Schlitz aufgenommen werden kann. Mit anderen
Worten kann die zylindermantelförmig ausgebildete Steckführung mit einem parallel
zur Antriebs-Drehachse verlaufenden Schlitz das Flachbandkabel unter einer Zugentlastung
und einem Rotationsausgleich zum Antrieb führen.
[0034] Im Rahmen der Erfindung ist zudem denkbar, dass das Übertragungsmittel zumindest
abschnittsweise als ein Flachkabel, Flachbandkabel oder eine flexible Leiterplatte
oder ein Rundkabel ausgestaltet ist. Ein Flachkabel bzw. ein Flachbandkabel ist ein
mehradriges Kabel, in dem die einzelnen Adern parallel nebeneinander geführt sind.
Mehradrige Flachbandkabel haben den Vorteil, dass sie mehrere Adern auf einmal verbinden,
statt einzeln isoliert zu verlöten. Ebenfalls ist es denkbar, dass die Flach- bzw.
Flachbandkabel mit einer Abschirmung ausgestaltet sind, die insbesondere aus Aluminium
oder Kupferfolie bestehen kann. Bei einer flexiblen Leiterplatte kann es sich um eine
gedruckte Schaltung handeln, die insbesondere auf flexiblen Kunststoffträgern aufgebaut
sein kann. Dabei kann Kupfer als Leitermaterial eingesetzt werden. Darüber hinaus
sind eben-falls Rundkabel als Übertragungsmittel denkbar, die einen kreisförmigen
Querschnitt aufweisen und in denen die einzelnen Adern rund um den Mittelpunkt angeordnet
sind. Rundkabel können dieselbe Funktion wie Flach- bzw. Flachbandkabel aufweisen.
Vorteilhafterweise können Flachbandkabel einfach tordiert und/oder umgelenkt werden,
da die einzelnen Adern beim Tordieren und/oder Umlenken eines Flachkabels wenig abgeknickt
werden. Bspw. kann bei einem Biegeradius von ungefähr 5 mm ein Flachbandkabel eine
Lebensdauer von mindestens 200.000 Biege-Zyklen aufweisen, bei einem Biegeradius von
ungefähr 8 mm eine Lebensdauer von mindestens 2 Mio. Biege-Zyklen. Durch einen möglichst
großen Biegeradius ist eine mechanische Belastung des Übertragungsmittels reduziert
und die Lebensdauer des Übertragungsmittels kann somit deutlich erhöht werden.
[0035] Ferner kann die Erfindung bei einer Vorrichtung vorsehen, dass der Energieempfänger
zumindest einer der folgenden ist:
- Elektromotor,
- hydraulischer Aktor,
- pneumatischer Aktor,
- Zylinder,
- elektrochemischer Aktor,
- elektromechanischer Aktor,
- Piezoelement,
- Magnetelement,
- Formgedächtniselement,
- optisches Element,
- akustisches Element,
- Anzeigeelement,
- Steuerungseinheit,
- Sende-/Empfangseinheit,
- Sensoreinheit,
- Verriegelungseinheit,
- Schnittstelle.
[0036] Bei der voranstehenden Liste handelt es sich um eine nicht abschließende Aufzählung.
Bei Elektromotoren handelt es sich um elektromechanische Wandler mit einem hohen Wirkungsgrad
und zusätzlich geringen Abmessungen, die dadurch einfach und platzsparend zu verbauen
sind. Weiterhin ist ein hydraulischer Aktor denkbar, der unter Verwendung einer Flüssigkeit
eine Energieübertragung durchführt. Vorteilhafterweise benötigen hydraulische Aktoren
ebenfalls lediglich einen geringen Bauraum, sodass eine flexible Anpassung an Raumvorgaben
gegeben ist. Ebenfalls lassen sich hydraulische Aktoren stufenlos in ihrer Geschwindigkeit
regeln, haben eine hohe Stellgenauigkeit und sind geräuscharm. Darüber hinaus sind
ebenfalls pneumatische Aktoren denkbar, die durch den Einsatz von Druckluft mechanische
Arbeit verrichten. Pneumatische Aktoren sind ebenfalls stufenlos einstellbar, unempfindlich
gegenüber Temperaturschwankungen und erlauben hohe Arbeitsgeschwindigkeiten. Ferner
sind pneumatische Aktoren ebenfalls geräuscharm. Darüber hinaus ist ebenfalls ein
Zylinder denkbar, der als Hohlzylinder ausgestaltet sein kann. Es kann sich ferner
um eine röhrenförmige Kammer handeln, um welche ein Kolben betrieben werden kann,
die damit als Hubsäule oder Teleskopantrieb fungieren kann. Darüber hinaus sind ebenfalls
Pneumatik- und Hydraulikzylinder denkbar, die stufenlos einstellbar sind und geräuscharm
funktionieren. Ebenfalls denkbar sind elektrochemische Aktoren, die eine chemische
Reaktion mit elektrischer Energie verknüpfen. Dabei ist ebenfalls ein insbesondere
geräuscharmer Gebrauch gewährleistet. Ferner ist ein Piezoelement denkbar, wobei Piezoelemente
durch Anlegen einer elektrischen Spannung eine mechanische Bewegung ausführen können.
Piezoelemente können insbesondere mit bestimmten Kristallen oder piezoelektrischen
Keramiken ausgestaltet sein. Vorteilhafterweise ist bei einem Piezoelement durch eine
relativ hohe Spannung in hoher Frequenz eine kleine Bewegungsamplitude durchführbar.
Weiterhin ist ein Magnetelement denkbar, das ein magnetisches Feld anlegt, durch welches
ein Körper in diesem Feld bewegt werden kann. Ein Magnetelement arbeitet insbesondere
energiearm sowie geräuscharm und ist daher besonders kostengünstig und benutzerfreundlich.
Darüber hinaus kann ebenfalls eine Formgedächtnislegierung eingesetzt werden, wobei
es sich um ein Metall handelt, das in verschiedene Strukturen gebracht werden kann.
Durch das Anlegen eines Impulses, insbesondere einer Energie, wird das Formgedächtniselement
in seine Ursprungsform zurückversetzt. Dabei ist ein Formgedächtniselement besonders
lange mit einem geringen Energieaufwand nutzbar. Darüber hinaus funktioniert ein Formgedächtniselement
besonders geräuscharm. Ebenfalls sind optische, akustische oder sonstige Anzeigeelemente
denkbar, die den aktuellen Zustand des Türflügels anzeigen. Dies kann insbesondere
über optische Elemente, insbesondere eine LED oder OLED, erfolgen, die einen Zustand
insbesondere in einem bestimmten Farbcode, wie z. B. grün oder rot für den Öffnungs-
bzw. Schließzustand, visualisiert. Weiterhin ist eine Beleuchtung über eine Beleuchtungseinheit
des Türflügels denkbar, die den Türflügel sowie den Durchgangsraum beleuchten kann.
Ferner sind akustische Signale, beispielsweise während des Öffnungs- oder Schließvorganges
des Türflügels, denkbar, die insbesondere einen Zustandswechsel anzeigen können. Darüber
hinaus können ebenfalls Anzeigeelemente, wie in Form eines Displays, beispielsweise
ein Schriftzug oder Symbole, insbesondere verschiedene Türzustände angezeigt werden.
Weiterhin sind Steuerungseinheiten denkbar, welche den Türflügel in verschiedene Positionen,
insbesondere die Offenposition oder die Schließposition überführen können. Weiterhin
ist es möglich, dass der Türflügel durch eine Steuerungseinheit in einer Position,
insbesondere in der Offenposition und/oder der Schließposition gehalten werden kann.
Ferner kann eine Steuerungseinheit ebenfalls eine Kraft generieren, welche die notwendige
Kraft zur Überführung des Türflügels von der Offenposition in die Schließposition
reduziert, vergrößert und/oder entlang einer Kurve steuert. Weiterhin sind ebenfalls
Sende- und/oder Empfangseinheiten sowie Sensoreinheiten denkbar, welche Daten, insbesondere
über den aktuellen Zustand des Türflügels generieren können. Bei derartigen Daten
kann es sich beispielsweise um Daten zur Positionserfassung des Türflügels handeln,
insbesondere ob dieser sich in der Offenposition oder Schließposition befindet. Weiterhin
sind Sensoreinheiten denkbar, die die Position des Türflügels, insbesondere den Grad
der Öffnung des Türflügels, detektieren können. Derartige Daten können ebenfalls an
eine zusätzliche Schnittstelle übertragen werden, die in Verbindung zu einem Datennetzwerk
stehen kann. Ferner kann ein derartiges Datennetzwerk eine Verbindung zu beispielsweise
einem Kontrollzentrum entfernt vom Türflügel, beispielsweise einem zentralen Kontrollzentrum
herstellen, in welchem eine Ferndiagnose, insbesondere über den Zustand des Türflügels
und ebenfalls eine Überwachung der Positionen des Türflügels stattfinden kann. Weiterhin
ist es denkbar, dass durch eine derartige Schnittstelle der Türflügel mit einem Überwachungssystem,
insbesondere einem Gebäude- Überwachungssystem in Verbindung steht. Dadurch können
nicht nur die Funktionen und Positionen des Türflügels überwacht werden, sondern es
können darüber hinaus ebenfalls die weiteren Energieempfänger wie akustische und optische
Elemente oder Anzeigeelemente gesteuert werden. Vorteilhafterweise können durch den
Einsatz mehrere Energieempfänger diese als Personenleitsystem eingesetzt werden und
insbesondere in einer Not- oder Gefahrensituation Fluchtwege kennzeichnen und/oder
freigeben. Die Übertragung der Daten kann über ein Übertragungsmittel, insbesondere
ein Kabel oder ebenfalls kabellos erfolgen, wobei die Daten beispielsweise über Funk
übertragen werden können. Weiterhin kann es sich bei der Sensoreinheit um eine Überwachungseinheit
handeln. Dabei kann ein berechtigter Durchgang durch den Türflügel oder der Abstand
eines Benutzers zum Türflügel überwacht werden. Zusätzlich ist ebenfalls eine Kameraeinheit
denkbar, welche den Durchgang durch den Türflügel überwacht bzw. aufzeichnet. Insbesondere
ist eine Kopplung einer Kameraeinheit mit einer Sensoreinheit denkbar, so dass eine
Aufnahmefunktion der Kameraeinheit durch die Sensoreinheit aktiviert wird. Ferner
sind Sensoreinheiten zur Überwachung von Sicherheitsfunktionen denkbar, wie beispielsweise
eine Schließkantenabsicherung. Weiterhin ist ein Verriegelungssystem denkbar, welches
den Türflügel in einen Verriegelungszustand und einen Entriegelungszustand überführen
kann. In einem Verriegelungszustand befindet sich der Türflügel in der Schließposition
und kann nicht in die Offenposition überführt werden.
[0037] Weiterhin wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein System zum zumindest teilweise
automatischen Betätigen eines Türflügels gelöst, aufweisend: eine Führungsvorrichtung
in Form einer Führungsschiene oder einer Rotationslagerung für eine führende Aufnahme
eines Zargenelementes an einer Türzarge und eine Vorrichtung, die wie oben beschrieben
ausgeführt sein kann. Dabei werden die gleichen Vorteile erreicht, die oben im Zusammenhang
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben wurden, auf die vorliegend vollumfänglich
Bezug genommen wird.
[0038] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend mit der Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.
Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils
einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Dabei ist
zu beachten, dass die Figuren nur einen beschreibenden Charakter haben und nicht dazu
gedacht sind, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken. Es zeigen:
- Fig. 1a
- einen Türflügel mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Schließposition in
einem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 1 b
- einen Türflügel mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Offenposition in
einem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2a
- einen Türflügel mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Schließposition in
einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2b
- einen Türflügel mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Offenposition in
einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3a
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Längsschnitt
durch ein Hebelelement und eine erfindungsgemäße Schutzabdeckung,
- Fig. 3b
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Ansicht von
oben auf eine erfindungsgemäße Schutzabdeckung in einem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3c
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Querschnitt durch
ein Hebelelement und eine erfindungsgemäße Schutzabdeckung in einem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4a
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Ansicht von
oben auf eine erfindungsgemäße Schutzabdeckung in einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4b
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Querschnitt durch
ein Hebelelement und eine erfindungsgemäße Schutzabdeckung in einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- Fig.5
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Querschnitt durch
ein Hebelelement und eine erfindungsgemäße Schutzabdeckung in einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Querschnitt durch
ein Hebelelement und eine erfindungsgemäße Schutzabdeckung in einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- Fig.7
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Ansicht von
oben auf eine erfindungsgemäße Schutzabdeckung in einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Ansicht von
oben auf eine erfindungsgemäße Schutzabdeckung in einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- Fig.9a
- einen antriebsseitigen Anschlussabschnitt eines Hebelelementes in einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- Fig.9b
- einen antriebsseitigen Anschlussabschnitt eines Hebelelementes in einem weiteren Ausführungsbeispiel,
und
- Fig.10
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems.
[0039] In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile der Vorrichtung 100 und des Systems
110 stets mit denselben Bezugszeichen versehen, weshalb diese in der Regel nur einmal
beschrieben werden.
[0040] Die Figuren 1a und 2a zeigen einen Türflügel 101 in einer Schließposition I. Die
Figuren 1b und 2b zeigen den Türflügel 101 in einer Offenposition II. Der Türflügel
101 ist mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 100 zum zumindest teilweise automatischen
Betätigen des Türflügels 101 ausgestattet.
[0041] Die Figuren 1a und 1b betreffen eine erste Ausführungsform der Vorrichtung 100 und
die Figuren 2a und 2b eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung 100.
[0042] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 100 weist dabei einen Antrieb 10 auf, der eine Antriebs-Drehachse
11 aufweist. Ferner weist die Vorrichtung 100 eine Hebelkinematik 30 mit einem Hebelelement
31 (s. Figuren 1a und 1b) oder mit zwei Hebelelementen 31, 35 (s. Figuren 2a und 2b)
auf.
[0043] Von der Seite des Antriebes 10 ist die Hebelkinematik 30 mit einem Anschlussabschnitt
1 rotationsbeweglich um die Antriebs-Drehachse 11 des Antriebes 10 gelagert. Von der
Seite einer Türzarge 102 ist die Hebelkinematik 30 mit einem Führungsabschnitt 2 rotationsbeweglich
um eine Zargen-Drehachse 21 gelagert. Die Zargen-Drehachse 21 ist an einer türzargenseitigen
Führungsvorrichtung 200 angeordnet, die die Zargen-Drehachse 21 linear und drehbar
in einer Führungsschiene 201 (s. Figuren 2a und 2b) oder nur drehbar an einer Rotationslagerung
202 (s. Figuren 1a und 1b) führen kann. Ferner weist die Hebelkinematik 30 zumindest
ein Übertragungsmittel 33 zur Übertragung von elektrischer Energie und/oder Daten
zwischen zumindest einer zargenseitigen Energiequelle 22 und einem antriebsseitigen
Energieempfänger 12 auf.
[0044] Durch den Antrieb 10 und die Hebelkinematik 30 kann der Türflügel 101 von der Schließposition
I (s. Figuren 1a und 2a) in die Offenposition II (s. Figuren 1b und 2b) überführt
werden.
[0045] Im Ausführungsbeispiel der Figuren 1a und 1b ist das Zargenelement 20 als ein stationäres
Verbindungselement zur Türzarge 102 gezeigt, wobei dieses Verbindungselement rotationsbeweglich
um die Zargen-Drehachse 21 als eine stationäre Verbindungs-Drehachse an der Rotationslagerung
202 gelagert ist. Ferner sind das erste Hebelelement 31 und das zweite Hebelelement
35 um ein Gelenk 36 rotationsbeweglich zueinander gelagert. Bei einer Überführung
des Türflügels 101 von der Offenposition II in die Schließposition I oder umgekehrt
werden die beiden Hebelelemente 31, 35 um das Gelenk 36 zueinander rotiert, sodass
diese beiden Hebelelemente 31, 35 in der Offenposition II des Türflügels 101 einen
größeren Winkel zueinander bilden als in der Schließposition I des Türflügels 101.
[0046] Im Ausführungsbeispiel der Figuren 2a und 2b ist das Zargenelement 20 als ein Gleitelement
gezeigt, wobei dieses rotationsbeweglich um eine Zargen-Drehachse 21 als eine Gleit-Drehachse
gelagert ist. Dabei wird das Zargenelement 20, insbesondere das Gleitelement, als
Übertragungselement zur Führungsschiene 201 an der Türzarge 102 verwendet. Die Führungsschiene
201 kann vorteilhafterweise als eine horizontale Führung ausgebildet sein und die
Bewegung des Türflügels 101 stützen. Dabei weist die Hebelkinematik 30 nur ein Hebelelement
31 auf.
[0047] Die Figuren 3a bis 3c zeigen eine erfindungsgemäße Vorrichtung 100, bei der die Hebelkinematik
30 mit einer Schutzabdeckung 34 für das Übertragungsmittel 33 ausgeführt ist, wobei
die Schutzabdeckung 34 am Hebelelement 31 form- und/oder kraftschlüssig befestigt
ist, und wobei zwischen der Schutzabdeckung 34 und dem Hebelelement 31 ein abgeschlossener
Führungsraum 37 für das Übertragungsmittel 33 ausgebildet ist. Bei dem Übertragungsmittel
33 kann es sich bspw. um ein elektrisches Kabel, bspw. ein mehrdrahtiges Flachbandkabel,
handeln. Bevorzugt ist das Übertragungsmittel 33 unterbrechungslos zwischen der zargenseitigen
Energiequelle 22 und dem antriebsseitigen Energieempfänger 12 geführt.
[0048] Erfindungsgemäß ist die Schutzabdeckung 34 derart ausgebildet, um einfach, ohne großen
Montageaufwand und vorteilhafterweise lösbar am Hebelelement 31 befestigt zu werden.
Vorteilhafterweise wird zwischen der Schutzabdeckung 34 und dem Hebelelement 31 ein
abgeschlossener Führungsraum 37 für das Übertragungsmittel 33 gebildet, in welchem
das Übertragungsmittel 33 sicher und zuverlässig vor mechanischen und witterungsbedingten
Einflüssen geschützt ist. Zudem können im abgeschlossenen Führungsraum 37 weitere
Funktionskomponenten der Vorrichtung geschützt vor mechanischen und witterungsbedingten
Einflüssen aufgenommen werden. Als Funktionskomponenten sind dabei bspw. elektronische
und/oder elektrische und/oder elektromagnetische Komponenten, wie z. B. Anzeige- und/oder
Eingabeeinheiten (s. Figur 7), Sensoren P (s. Figur 8), Kommunikationsschnittstellen
K (s. Figur 7) und/oder Steuer- und/oder Regelungseinheiten (s. Figur 8) denkbar.
Somit kann durch die erfindungsgemäße Schutzabdeckung 34 und den abgeschlossenen Führungsraum
37 die Funktionalität, die Steuerbarkeit erweitert und die Kundenfreundlichkeit der
Vorrichtung 100 erhöht werden. Ferner kann eine solche Vorrichtung 100 einfach zusammengebaut,
am Türflügel 101 und/oder an der Türzarge 102 montiert und/oder gewartet werden.
[0049] Wie es die Figuren 3a, 3b und 3c verdeutlichen, kann die Schutzabdeckung 34 derart
komplementär zum Hebelelement 31, bspw. in Form einer Haube, ausgebildet sein, dass
die Schutzabdeckung 34 in die vertikale Richtung z gesehen von oben (in den Figuren
3a bis 3c gezeigtes Bsp.) oder von unten (nicht dargestellt) auf das Hebelelement
31 aufgesteckt werden kann. Somit kann die Schutzabdeckung 34 nach Wunsch und/oder
nach Möglichkeit und/oder nach bestimmten Bedingungen am Einsatzort flexibel und bequem
am Hebelelement 31 befestigt werden.
[0050] Wie es die Figur 3c zeigt, kann an der Schutzabdeckung 34 mindestens ein Rastelement
R1 vorgesehen sein, welches mit einem Gegenrastelement R2 am Hebelelement 31 zusammenwirken
kann, um die Schutzabdeckung 34 form- und/oder kraftschlüssig am Hebelelement 31 zu
befestigen. Dabei ist es möglich, dass das Rastelement R1 direkt an der Schutzabdeckung
34 ausgeformt oder an dieser befestigt werden kann. Das Gegenrastelement R2 kann ebenfalls
monolithisch mit dem Hebelelement 31 ausgeformt oder als ein separates Bauteil bereitgestellt
werden. Durch Verrasten des Rastelementes R1 mit dem Gegenrastelement R2 kann die
richtige Endposition der Schutzabdeckung 34 bestimmt und haptisch angedeutet werden.
[0051] Die Figuren 4a und 4b zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schutzabdeckung
34 im Sinne der Erfindung, die zumindest zweiteilig mit einem ersten Schutzteil S1
und einem zweiten Schutzteil S2 ausgebildet ist. Dadurch kann der Zugang zum Führungsraum
37 auch ohne Abnehmen und/oder Festhalten der Schutzabdeckung 34 ermöglicht werden.
Im dargestellten Beispiel der Figuren 4a und 4b sind das erste Schutzteil S1 und das
zweite Schutzteil S2 in Form von Fensterläden gezeigt. Dies ist nur eine Möglichkeit,
wie das erste Schutzteil S1 und das zweite Schutzteil S2 ausgebildet sein können.
Schutzteile S1, S2 sind weiterhin in Form von Lamellen, Rolloelementen oder dergleichen
denkbar.
[0052] Wie es die Figur 4b zeigt, ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass das erste
Schutzteil S1 und das zweite Schutzteil S2 zumindest am Hebelelement 31 (s. Rastelement
R1 und Gegenrastelement R2) und/oder miteinander (s. Rastelement R3 und Gegenrastelement
R4) form- und/oder kraftschlüssig befestigt sind. Somit kann der Vorteil erreicht
werden, dass der Zusammenbau der Vorrichtung 100 einfach gestaltet werden kann. Weiterhin
ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass der Führungsraum 37 durch Befestigen
des ersten Schutzteils S1 am zweiten Schutzteil S2 abschließbar und/oder abdichtbar
sein kann.
[0053] Wie es aus den Figuren 3c, 4b, 5 und 6 ersichtlich ist, kann das Hebelelement 31
eine Führungsnut 32 für das Übertragungsmittel 33 aufweisen, wobei die Schutzabdeckung
34 als eine Nutabdeckung für die Führungsnut 32 ausgebildet sein kann. Durch Anordnen
des Übertragungsmittels 33 in der Führungsnut 32 kann der Bauraum in der vertikalen
Richtung z gespart werden.
[0054] Wie es die Figur 5 zeigt, kann in einer Ausführungsform der Erfindung die Schutzabdeckung
34 mindestens eine Oberflächenstruktur 38, bspw. in Form einer verchromten Oberflächenschicht,
mit definierten optischen und/oder haptischen Eigenschaften aufweisen. Durch die Oberflächenstruktur
38 kann eine bestimmte Optik und Haptik der Schutzabdeckung 34 bereitgestellt werden.
Eine verchromte Oberflächenschicht sorgt für ein hochwertiges Erscheinungsbild der
Vorrichtung 100.
[0055] Wie es weiterhin die Figur 6 zeigt, kann an der Schutzabdeckung 34 mindestens eine,
vorzugsweise umlaufende, Dichtung D vorgesehen sein, um den Führungsraum 37 abzudichten
und somit vor dem Eindringen der Feuchtigkeit zu schützen. Somit kann die Vorrichtung
100 sogar im Außenraum eingesetzt werden.
[0056] Wie es die Figur 7 zeigt, kann in einer Ausführungsform der Erfindung die Schutzabdeckung
34 mindestens eine Anzeigeeinheit 39 und/oder eine Eingabeeinheit und/oder eine kombinierte
Anzeige- und Eingabeeinheit aufweisen, um mindestens eine Position des Türflügels
101 zwischen der Offenposition II und der Schließposition I, einen Öffnungswinkel
α, eine durchgeführte Bewegung s oder eine Geschwindigkeit v des Türflügels 101 anzuzeigen
und/oder einzustellen. Dadurch kann eine Schnittstelle zum Benutzer geschaffen werden,
um eine bequeme Ansteuerung der Vorrichtung 100 zu ermöglichen.
[0057] Wie es zudem die Figur 7 zeigt, kann im Führungsraum 37 mindestens eine, vorzugsweise
drahtlose, Kommunikationsschnittstelle K zu einem benutzerseitigen Gerät, insbesondere
einem Mobiltelefon M, vorgesehen sein. Dadurch kann die Steuerung der Vorrichtung
100 flexibel von unterschiedlichen Orten und bequem an gewohnten benutzerseitigen
Geräten ausgeführt werden. Hierzu kann an den benutzerseitigen Geräten eine Software
und/oder eine App installiert werden.
[0058] Wie es die Figur 8 zeigt, kann in einer Ausführungsform der Erfindung im Führungsraum
37 mindestens ein Sensor P angeordnet sein, um mindestens eine Position des Türflügels
101 zwischen der Offenposition II und der Schließposition I, einen Öffnungswinkel
α, eine durchgeführte Bewegung s oder eine Geschwindigkeit v des Türflügels 101 zu
erfassen. Dadurch können die Steuermöglichkeiten der Vorrichtung 100 erweitert werden.
Außerdem kann dadurch eine Hinderniserkennung am Türflügel 101 zuverlässig ausgeführt
werden.
[0059] Wie es zudem die Figur 8 zeigt, kann im Führungsraum 37 eine Steuer- und/oder Regelungseinheit
SR für den Antrieb 10 vorgesehen sein. Dadurch kann ein bequemer Zugang zur Steuer-
und/oder Regelungseinheit SR für einen berechtigten Benutzer geschaffen werden, ohne
dass der Antrieb 10 auseinander gebaut werden muss.
[0060] Wie es die Figuren 9a und 9b zeigen, kann über einen gekröpften Verlauf eines antriebsseitigen
Anschlussabschnittes 1 des Hebelelementes 31 ein mehrschichtiger Funktionsraum F mit
mehreren Schichten gebildet werden. Der Funktionsraum F kann dadurch für eine Vielzahl
unterschiedlicher Einsatzmöglichkeiten ausgenutzt werden. Zum einen kann durch den
Anschlussabschnitt 1 zumindest eine Montageschicht im Funktionsraum F gebildet werden,
in der der Anschlussabschnitt 1 mit einem unteren Endstück rotationsbeweglich um die
Antriebs-Drehachse 11 mithilfe eines Befestigungsmittels 4, bspw. in Form einer Schraube,
montiert werden kann. Das Befestigungsmittel 4 kann dabei drehfest mit einem drehbaren
Bolzen 5 verbunden werden, um eine Rotation des Hebels 31 um die Antriebs-Drehachse
11 zu ermöglichen. Zum anderen kann der Funktionsraum F in einer weiteren Aufnahmeschicht
als ein Zusatzraum genutzt werden, um das Befestigungsmittel 4 bei der Montage der
Vorrichtung 100 bequem innerhalb des Funktionsraumes F ansetzen und positionieren
zu können. Weiterhin kann der Funktionsraum F in einer Führungsschicht als ein Kabelraum
zum Durchführen des Übertragungsmittels 33 verwendet werden. Darüber hinaus kann der
Funktionsraum F derart ausgestaltet sein, dass in der Führungsschicht eine Steckeinheit
50 angeordnet werden kann, um das Übertragungsmittel 33 einfach durch ein Einstecken
in die Steckeinheit 50 elektrisch mit dem Antrieb 10 zu verbinden. Unterschiedliche
Ausgestaltungen der Steckeinheit 50 werden im Nachfolgenden im Detail erklärt. Zudem
kann der Funktionsraum F, insbesondere die Führungsschicht mit einer Zugentlastungseinheit
40 für das Übertragungsmittel 33 ausgeführt werden. Unterschiedliche Ausgestaltungen
der Zugentlastungseinheit 40 werden ebenfalls im Nachfolgenden im Detail erklärt.
[0061] Vorteilhafterweise kann der Funktionsraum F, zumindest in der Führungsschicht zum
Tordieren und/oder Umlenken des Übertragungsmittels 33 genutzt werden, um einen verbesserten
Längen- und Rotationsausgleich für das Übertragungsmittel 33 innerhalb des Funktionsraumes
F zu schaffen.
[0062] Ferner zeigen die Figuren 9a und 9b, dass der Anschlussabschnitt 1 ein Deckelelement
3 aufweisen kann, um den Funktionsraum F zumindest abzugrenzen, mechanisch abzusichern
und/oder abzudichten. Hierzu kann ein Schließelement 6 und/oder ein Dichtelement oder
ein kombiniertes Schließ- und Dichtelement verwendet werden. Somit kann das Innere
des Funktionsraums F mit empfindlichen elektrischen Anschlüssen, ggf. Sensoriken und
mechanischen Befestigungsmitteln 4 abgeschlossen und/oder abgedichtet werden.
[0063] Die Zugentlastungseinheit 40 ist schematisch in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
in der Figur 9a (ohne Tordierung) und in der Figur 9b (mit Tordierung) dargestellt.
Die Zugentlastungseinheit 40 kann grundsätzlich mit einem ersten Verbindungselement
41 und einem zweiten Verbindungselement 42 ausgeführt werden, um das Übertragungsmittel
33 form- und/oder kraftschlüssig zwischen dem ersten Verbindungselement 41 und dem
zweiten Verbindungselement 42 zu fixieren. Dabei ist anzumerken, dass ein Kraftschluss
nicht durch Eindrücken auf das Übertragungsmittel 33 hergestellt wird, sondern durch
ein leichtes, vorzugsweise mehrfaches, Umlenken des Übertragungsmittels 33, wodurch
ein knickfreier Reibschluss geschaffen wird. Die Zugentlastungseinheit 40 dient dazu,
das Übertragen eines mechanischen Zuges an die elektrischen Anschlussstellen zum Antrieb
10 zu unterbinden und ein Lösen des Übertragungsmittels 33 vom Antrieb 10 zu verhindern.
Insbesondere bei einem Ausführungsbeispiel der Führungsvorrichtung 200 gemäß den Figuren
2a und 2b in Form einer Führungsschiene 201 kann das Übertragungsmittel 33 unter Spannung
am Zargenelement 20 geführt werden. Aber auch bei einer reinen Rotationslagerung 202
des Zargenelementes 20 gemäß den Figuren 1a und 1b kann eine Spannung im Übertragungsmittel
33 vorhanden sein. Diese Spannung kann antriebsseitig durch die Zugentlastungseinheit
40 aus dem Übertragungsmittel 33 herausgenommen werden.
[0064] Die Zugentlastungseinheit 40 kann hierzu eine Labyrinthführung 43 zwischen dem ersten
Verbindungselement 41 und dem zweiten Verbindungselement 42 aufweisen, wie es die
Figuren 9a bis 9b in der vergrößerten Ansicht der Zugentlastungseinheit 40 zeigen.
Durch die Labyrinthführung 43 kann die Zugspannung vom Übertragungsmittel 33 an die
Zugentlastungseinheit 40 abgeleitet werden. Die Labyrinthführung 43 kann die Zugkraft
mehrfach umlenken und die Verteilung der Zugkraft an der Zugentlastungseinheit 40
verbessern. Durch die Labyrinthführung 43 kann das Übertragungsmittel 33 jedoch knickfrei
gehalten werden, indem ein gewisser Reibschluss geschaffen wird.
[0065] Wie es die Figur 9b zeigt, kann die Labyrinthführung 43 derart ausgestaltet sein,
dass das Übertragungsmittel 33 tordiert um einen ersten Tordierwinkel β1 durch die
Labyrinthführung 43 durchgeführt wird. Dadurch kann das Übertragungsmittel 33 um seine
Längsachse L um den ersten Tordierwinkel β1 verdreht werden, wie es die vergrößerte
Ansicht der Zugentlastungseinheit 40 in der Figur 9b zeigt. Eine tordierte Fixierung
des Übertragungsmittels 33 an der Zugentlastungseinheit 40 hilft einen Rotationsausgleich
am Übertragungsmittel 33 herbeizuführen, wenn sich die Hebelkinematik 30 und die Antriebs-Drehachse
11 relativ zueinander verdrehen. Insbesondere bei einem Flachbandkabel als ein Übertragungsmittel
33 ist ein Rotationsausgleich durch eine Tordierung vorteilhaft.
[0066] Wie es die Figur 9b zeigt, kann das Übertragungsmittel 33 eine erste Tordierung um
einen ersten Tordierwinkel β1, vorzugsweise von 90°, an einem Eintrittsbereich E1
in den Funktionsraum F, und eine zweite Tordierung um einen zweiten Tordierwinkel
β2, vorzugsweise von 90°, an einem Austrittsbereich E2 aus dem Funktionsraum F aufweisen.
Durch die erste Tordierung können vorteilhafterweise Spannungen abgefangen und vergleichmäßigt
werden, die in der Rotationsebene x, z des Hebelelementes 31 entstehen, wie es die
vergrößerte Ansicht der Zugentlastungseinheit 40 in der Figur 9b andeutet. Durch die
zweite Tordierung können zudem Spannungen abgefangen und vergleichmäßigt werden, die
in der Ebene x, y entstehen, die durch die Längsachse L des Hebelelementes und die
Antriebs-Drehachse 11 bestimmt ist, wie es die Figur 9b andeutet. Somit kann auf eine
einfache und vorteilhafte Weise ein zuverlässiger 3-dimensionaler Rotationsausgleich
am Übertragungsmittel 33, sogar in Form eines Flachbandkabels, geschaffen werden.
[0067] Wie es die Figur 9b weiterhin zeigt, kann das Übertragungsmittel 33 mindestens eine
Umlenkung mit einem Umlenkwinkel ω, vorzugsweise von 45°, an einem Austrittsbereich
E2 aus dem Funktionsraum F aufweisen, um das Übertragungsmittel 33 aus einer Ausrichtung
quer zur Antriebs-Drehachse 11 des Antriebes 10 in eine Ausrichtung parallel zur Antriebs-Drehachse
11 umzulenken. Durch Umlenken des Übertragungsmittels 33 in die Richtung parallel
zur Antriebs-Drehachse 11 kann das Übertragungsmittel 33 unter den Anschlussabschnitt
1 direkt zum Antrieb 10 geführt werden.
[0068] Wie es die Figuren 9a und 9b ferner zeigen, kann der Anschlussabschnitt 1 an einem
Austrittsbereich E2 aus dem Funktionsraum F eine Steckeinheit 50 für das Übertragungsmittel
33 aufweisen, um das Übertragungsmittel 33 elektrisch mit dem Antrieb 10 zu verbinden.
Somit kann eine einfache Kontaktierung des Übertragungsmittels 33 mit dem Antrieb
10 geschaffen werden.
[0069] Wie es die Figur 9b zeigt, kann die Steckeinheit 50 derart ausgeführt sein, dass
das Übertragungsmittel 33 um einen Umlenkwinkel ω, vorzugsweise von 45°, umgelenkt
(d. h. geknickt unter einer Richtungsänderung von 90°) und/oder um einen zweiten Tordierwinkel
β2 tordiert durch die Steckeinheit 50 durchgeführt wird. Dadurch kann das Übertragungsmittel
33 am Austrittsbereich E2 aus dem Funktionsraum F durch die Steckeinheit 50, vorzugsweise
unter Rotationsausgleich und/oder Zugentlastung, aufgenommen werden.
[0070] Im Ausführungsbeispiel der Figur 9b kann die Steckeinheit 50 eine zumindest zum Teil
zylindermantelförmig zur Antriebs-Drehachse 11 des Antriebes 10 ausgeführte Steckführung
51 aufweisen, um das Übertragungsmittel 33 aus einer Ausrichtung quer zur Antriebs-Drehachse
11 in eine Ausrichtung parallel zur Antriebs-Drehachse 11 umzulenken, wobei die Steckführung
51 zudem einen parallel zur Antriebs-Drehachse 11 des Antriebes 10 ausgerichteten
Schlitz 52 aufweisen kann, um das Übertragungsmittel 33 tordiert in die Steckführung
51 einzuführen.
[0071] Links in der Figur 9b ist die Steckeinheit 50 vergrößert dargestellt, um die zumindest
zum Teil zylindermantelförmig ausgestaltete Steckführung 51 und den parallel zur Antriebs-Drehachse
11 verlaufenden Schlitz 52 am Eintritt in die Steckführung 51 zu veranschaulichen.
Somit kann in der Steckeinheit 50 ein Flachbandkabel als das Übertragungsmittel 33
knick- und bruchfrei aufgenommen werden, wobei das Flachbandkabel umgelenkt in der
zylindermantelförmig ausgestalteten Steckführung 51 der Steckeinheit 50 und/oder tordiert
durch den parallel zur Antriebs-Drehachse 11 ausgerichteten Schlitz 52 aufgenommen
werden kann. Mit anderen Worten kann die zylindermantelförmig ausgebildete Steckführung
51 mit einem parallel zur Antriebs-Drehachse 11 verlaufenden Schlitz 52 das Flachbandkabel
unter einer Zugentlastung und einem Rotationsausgleich zum Antrieb 10 führen.
[0072] Schließlich zeigt die Figur 10 ein erfindungsgemäßes System 110 zum zumindest teilweise
automatischen Betätigen eines Türflügels 101, aufweisend: eine Führungsvorrichtung
200 in Form einer Führungsschiene 201 oder einer Rotationslagerung 202 für eine führende
Aufnahme eines Zargenelementes 20 an einer Türzarge 102 und eine Vorrichtung 100,
die wie oben beschrieben ausgeführt sein kann.
[0073] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 100 und das erfindungsgemäße System 110 weisen zahlreiche
Vorteile auf, wie ein einfacher Aufbau mit wenigen Bauteilen, eine kostengünstige,
einfache und bequeme Montage, eine erweiterte und verbesserte Funktionalität und ein
hochwertiges Erscheinungsbild der Vorrichtung sowie ein hoher Schutz vor Manipulationen.
[0074] Die voranstehende Beschreibung der Figuren 1 bis 10 beschreibt die vorliegende Erfindung
ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale
der Ausführungsformen, sofern es technisch sinnvoll ist, frei miteinander kombiniert
werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0075]
- 100
- Vorrichtung
- 101
- Türflügel
- 102
- Türzarge
- 110
- System
- 1
- Anschlussabschnitt
- 2
- Führungsabschnitt
- 3
- Deckelelement
- 4
- Befestigungsmittel
- 5
- Bolzen
- 6
- Schließelement
- 10
- Antrieb
- 11
- Antriebs-Drehachse
- 12
- Energieempfänger
- 20
- Zargenelement
- 21
- Zargen-Drehachse
- 22
- Energiequelle
- 30
- Hebelkinematik
- 31
- Hebelelement
- 32
- Führungsnut
- 33
- Übertragungsmittel
- 34
- Schutzabdeckung
- 35
- zweites Hebelelement
- 36
- Gelenk
- 37
- Führungsraum
- 38
- Oberflächenstruktur
- 39
- Anzeigeeinheit
- 40
- Zugentlastungseinheit
- 41
- erstes Verbindungselement
- 42
- zweites Verbindungselement
- 43
- Labyrinthführung
- 50
- Steckeinheit
- 51
- Steckführung
- 52
- Schlitz
- 200
- Führungsvorrichtung
- 201
- Führungsschiene
- 202
- Rotationslagerung
- D
- Dichtung
- E1
- Eintrittsbereich
- E2
- Austrittsbereich
- F
- Funktionsraum
- K
- Kommunikationsschnittstelle
- L
- Längsachse des Übertragungsmittels bzw. des Hebelelementes
- M
- Mobiltelefon
- P
- Sensor
- R1
- Rastelement
- R2
- Gegenrastelement
- R3
- Rastelement
- R4
- Gegenrastelement
- SR
- Steuer- und/oder Regelungseinheit
- S1
- erstes Schutzteil
- S2
- zweites Schutzteil
- x
- Längsrichtung des Hebelelementes
- y
- Querrichtung des Hebelelementes
- z
- vertikale Richtung
- s
- durchgeführte Bewegung des Türflügels
- v
- Geschwindigkeit des Türflügels
- α
- Öffnungswinkel des Türflügels
- ω
- Umlenkwinkel des Übertragungsmittels
- β1
- erster Tordierwinkel des Übertragungsmittels
- β2
- zweiter Tordierwinkel des Übertragungsmittels
- I
- Schließposition des Türflügels
- II
- Offenposition des Türflügels
1. Vorrichtung (100) zum zumindest teilweise automatischen Betätigen eines Türflügels
(101), aufweisend:
einen Antrieb (10) mit einer Antriebs-Drehachse (11) zum Antreiben des Türflügels
(101) zumindest teilweise bei einer Bewegung zwischen einer Offenposition (II) und
einer Schließposition (I),
ein Zargenelement (20) mit einer Zargen-Drehachse (21) zum Unterstützen einer Bewegung
des Türflügels (101),
eine Hebelkinematik (30) mit mindestens einem Hebelelement (31) zum Herstellen einer
Wirkverbindung zwischen dem Antrieb (10) und dem Zargenelement (20),
wobei die Hebelkinematik (30) zumindest ein Übertragungsmittel (33) zur Übertragung
von elektrischer Energie und/oder Daten zwischen zumindest einer zargenseitigen Energiequelle
(22) und einem antriebsseitigen Energieempfänger (12) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hebelkinematik (30) eine Schutzabdeckung (34) für das Übertragungsmittel (33)
aufweist,
wobei die Schutzabdeckung (34) am Hebelelement (31) form- und/oder kraftschlüssig
befestigt ist,
und wobei zwischen der Schutzabdeckung (34) und dem Hebelelement (31) ein abgeschlossener
Führungsraum (37) für das Übertragungsmittel (33) ausgebildet ist.
[BE: um das Übertragungsmittel (33) vor mechanischen und witterungsbedingten Einflüssen
zu schützen]
2. Vorrichtung (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzabdeckung (34) derart komplementär zum Hebelelement (31), bspw. in Form
einer Haube, ausgebildet ist, dass die Schutzabdeckung (34) in eine vertikale Richtung
(z) gesehen von oben oder von unten auf das Hebelelement (31) aufsteckbar ist.
3. Vorrichtung (100) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzabdeckung (34) mindestens ein Rastelement (R1) aufweist, welches mit einem
Gegenrastelement (R2) am Hebelelement (31) zusammenwirkt.
4. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzabdeckung (34) zumindest zweiteilig mit einem ersten Schutzteil (S1) und
einem zweiten Schutzteil (S2) ausgebildet ist,
und/oder dass das erste Schutzteil (S1) und das zweite Schutzteil (S2) zumindest am
Hebelelement (31) und/oder miteinander form- und/oder kraftschlüssig befestigt sind,
und/oder dass der Führungsraum (37) durch Befestigen des ersten Schutzteils (S1) am
zweiten Schutzteil (S2) abschließbar und/oder abdichtbar ist.
[wie Fensterläden oder ein Rollo oder Lamellen]
5. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hebelelement (31) eine Führungsnut (32) für das Übertragungsmittel (33) aufweist,
wobei die Schutzabdeckung (34) als eine Nutabdeckung für die Führungsnut (32) ausgebildet
ist.
6. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzabdeckung (34) mindestens eine Oberflächenstruktur (38), insbesondere eine
verchromte Oberflächenschicht, mit definierten optischen und/oder haptischen Eigenschaften
aufweist.
7. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Schutzabdeckung (34) mindestens eine, vorzugsweise umlaufende, Dichtung (D)
vorgesehen ist, um den Führungsraum (37) abzudichten.
8. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzabdeckung (34) mindestens eine Anzeigeeinheit (39) und/oder eine Eingabeeinheit
und/oder eine kombinierte Anzeige- und Eingabeeinheit aufweist, um mindestens eine
Position des Türflügels (101) zwischen der Offenposition (II) und der Schließposition
(I), einen Öffnungswinkel (α), eine durchgeführte Bewegung (s) oder eine Geschwindigkeit
(v) des Türflügels (101) anzuzeigen und/oder einzustellen.
9. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Führungsraum (37) mindestens ein Sensor (P) angeordnet ist, um mindestens eine
Position des Türflügels (101) zwischen der Offenposition (II) und der Schließposition
(I), einen Öffnungswinkel (α), eine durchgeführte Bewegung (s) oder eine Geschwindigkeit
(v) des Türflügels (101) zu erfassen.
10. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Führungsraum (37) mindestens eine, vorzugsweise drahtlose, Kommunikationsschnittstelle
(K) zu einem benutzerseitigen Gerät, insbesondere einem Mobiltelefon (M), und/oder
eine Steuer- und/oder Regelungseinheit (SR) für den Antrieb (10) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hebelelement (31) einen antriebsseitigen Anschlussabschnitt (1) aufweist, welcher
rotationsbeweglich um die Antriebs-Drehachse (11) gelagert ist,
wobei der Anschlussabschnitt (1) des Hebelelementes (31) einen gekröpften Verlauf
aufweist, wobei über den gekröpften Verlauf des Anschlussabschnittes (1) ein mehrschichtiger
Funktionsraum (F) zum mechanischen Verbinden des Hebelelementes (31) und zum elektrischen
Verbinden des Übertragungsmittels (33) mit dem Antrieb (10) ausgebildet ist.
12. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein antriebsseitiger Anschlussabschnitt (1) des Hebelelementes (31) ein Deckelelement
(3) aufweist, um den Funktionsraum (1) zumindest abzugrenzen, mechanisch abzusichern
und/oder abzudichten,
und/oder dass das Deckelelement (3) an der Schutzabdeckung (34) und/oder am Hebelelement
(31) form- und/oder kraftschlüssig befestigbar ist.
13. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein antriebsseitiger Anschlussabschnitt (1) des Hebelelementes (31) an einem Eintrittsbereich
(E1) in einen Funktionsraum (F) eine Zugentlastungseinheit (40) mit einem ersten Verbindungselement
(41) und einem zweiten Verbindungselement (42) aufweist, um das Übertragungsmittel
(33) form- und/oder kraftschlüssig zwischen dem ersten Verbindungselement (41) und
dem zweiten Verbindungselement (42) zu fixieren.
14. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein antriebsseitiger Anschlussabschnitt (1) des Hebelelementes (31) an einem Austrittsbereich
(E2) aus einem Funktionsraum (F) eine Steckeinheit (50) für das Übertragungsmittel
(33) aufweist, um das Übertragungsmittel (33) elektrisch mit dem Antrieb (10) zu verbinden.
15. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Übertragungsmittel (33) zumindest abschnittsweise als ein Flachkabel, Flachbandkabel,
eine flexible Leiterplatte oder ein Rundkabel ausgestaltet ist.
16. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Energieempfänger (12) zumindest einer der folgenden ist:
- Elektromotor,
- hydraulischer Aktor,
- pneumatischer Aktor,
- Zylinder,
- elektrochemischer Aktor,
- elektromechanischer Aktor,
- Piezoelement,
- Magnetelement,
- Formgedächtniselement,
- optisches Element,
- akustisches Element,
- Anzeigeelement,
- Steuerungseinheit,
- Sende-/Empfangseinheit,
- Sensoreinheit,
- Verriegelungseinheit,
- Schnittstelle.
17. System (110) zum zumindest teilweise automatischen Betätigen eines Türflügels (101),
aufweisend:
eine Führungsvorrichtung (200) in Form einer Führungsschiene (201) oder einer Rotationslagerung
(202) für eine führende Aufnahme eines Zargenelementes (20) an einer Türzarge
und eine Vorrichtung (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.