[0001] Die Erfindung betrifft einen Kühlkreislauf für eine Antriebseinheit eines Kraftfahrzeuges.
[0002] Aus der
EP 0 861 368 B1 ist ein Kühlkreislauf mit einem Kühlmittelkühler und einem Niedertemperaturkühlmittelkühler
bekannt. Zur Regelung der Kühlleistung des Kühlkreislaufs ist ein Ventil vorgesehen,
durch das mehrere Kühlmittelströme unterschiedlich miteinander verschaltbar sind.
[0003] Derartige Kühler bilden einerseits für ein zu kühlendes Fluid durchströmbare Kanäle,
die mit Rippen zur Verbesserung der Wärmeübertragung versehen sind. Andererseits werden
die Kanäle bzw. die Rippen von einem Gas (z. B. Luft, Fahrtwind) überströmt, so dass
eine Kühlung des in einem Kühlkreislauf zirkulierenden Fluids erfolgen kann.
[0004] Es besteht ein ständiges Bedürfnis, die Kühlkreisläufe in Kraftfahrzeugen möglichst
einfach und kompakt zu gestalten, wobei eine möglichst flexible Zusammenschaltung
von Fluidströmen zur Einstellung der Temperatur eines Fluidstroms in Abhängigkeit
von einem Betriebspunkt des Kraftfahrzeuges bzw. einer Antriebseinheit ermöglicht
werden soll.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die mit Bezug auf den Stand der Technik
angeführten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere soll ein Kühlkreislauf
vorgeschlagen werden, der kompakt aufgebaut ist und eine unterschiedliche Verschaltung
von Fluidströmen ermöglicht.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgaben trägt ein Kühlkreislauf mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
1 bei. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
Die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in technologisch sinnvoller
Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte aus der Beschreibung
und/oder Details aus den Figuren ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten
der Erfindung aufgezeigt werden.
[0007] Es wird ein Kühlkreislauf einer Antriebseinheit eines Kraftfahrzeuges vorgeschlagen.
Die Antriebseinheit ist insbesondere zumindest eine Verbrennungskraftmaschine und/oder
mindestens eine elektrische Maschine. Die Antriebseinheit ist bevorzugt zum Antrieb
des Kraftfahrzeuges vorgesehen.
[0008] Der Kühlkreislauf weist zumindest einen Hochtemperaturkreislauf auf, der über einen
ersten Zulaufanschluss und einen ersten Ablaufanschluss mit einem ersten Kühler zur
Durchleitung eines ersten Fluids durch den ersten Kühler verbunden ist. Der Kühlkreislauf
weist weiter einen Niedertemperaturkreislauf auf, der über einen zweiten Zulaufanschluss
und einen zweiten Ablaufanschluss mit einem zweiten Kühler zur Durchleitung eines
zweiten Fluids durch den zweiten Kühler verbindbar ist. Der erste Kühler und der zweite
Kühler sind miteinander verbunden und insbesondere in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet.
Der zweite Zulaufanschluss und der zweite Ablaufanschluss sind über ein Bypass-Ventil
mit dem zweiten Kühler verbunden. Über das Bypass-Ventil ist das zweite Fluid von
dem zweiten Zulaufanschluss hin zu dem zweiten Ablaufanschluss unter Umgehung des
zweiten Kühlers umleitbar.
[0009] Das in dem Hochtemperaturkreislauf geförderte erste Fluid weist zumindest durchschnittlich
eine höhere Temperatur auf (mindestens 5 Grad Celsius) als das in dem Niedertemperaturkreislauf
geförderte zweite Fluid (zumindest während eines Betriebs der Antriebseinheit).
[0010] Der erste Kühler und der zweite Kühler bilden insbesondere einen sogenannten
"Kombokühler" (einen Kombinationskühler), der zwei Zulaufanschlüsse und zwei Ablaufanschlüsse aufweist.
Der erste Kühler und der zweite Kühler können dazu in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet
sein, wobei eine (direkte) strömungstechnische Verbindung zwischen dem ersten Kühler
und dem zweiten Kühler bevorzugt nicht vorgesehen ist. Möglich ist, dass der erste
Kühler und der zweite Kühler über eine Verbindung miteinander verbunden sind, wobei
diese Verbindung dann (ausschließlich) zur Reduktion von Thermospannungen vorgesehen
ist. Der über die Verbindung ermöglichte Austausch von Fluid zwischen dem ersten Kühler
und dem zweiten Kühler kann für einen Fluidstrom so begrenzt ausgelegt sein, dass
dieser höchstens 5 %, insbesondere höchstens 1 %, des durch den ersten Kühler oder
durch den zweiten Kühler strömenden (maximalen) Fluidstroms beträgt.
[0011] Die Kühler können jeweils von einem (ersten bzw. zweiten) Fluid (insbesondere Kühlwasser,
möglicherweise auch Öl) durchströmt werden, wobei das Fluid in den Kühlern durch einen
Luftstrom zur Kühlung beaufschlagbar ist.
[0012] Insbesondere ist der zweite Kühler unterhalb des ersten Kühlers angeordnet (in Bezug
auf die Schwerkraft und den Verbau der Kühler in einem Kraftfahrzeug).
[0013] Insbesondere wird der erste Kühler von einem ersten Fluid von oben nach unten (in
Bezug auf die Schwerkraft und den Verbau der Kühler in einem Kraftfahrzeug) durchströmt,
wobei der erste Zulaufanschluss und der erste Ablaufanschluss an einer Seite des ersten
Kühlers angeordnet sind.
[0014] Über das Bypass-Ventil kann das zweite Fluid von dem zweiten Zulaufanschluss hin
zu dem zweiten Ablaufanschluss unter Umgehung des zweiten Kühlers umgeleitet werden.
Das Bypass-Ventil ist insbesondere über eine Steuervorrichtung ansteuerbar und betätigbar.
Wird das Bypass-Ventil so geschaltet, dass der zweite Kühler umgangen wird, kann das
zweite Fluid (z. B. nach einem Kaltstart der Antriebseinheit) schneller eine vorgesehene
Mindesttemperatur erreichen. Wird die Mindesttemperatur erreicht, kann das Bypass-Ventil
so geschaltet werden, dass das zweite Fluid durch den zweiten Kühler geleitet wird.
[0015] Bevorzugt kann das Bypass-Ventil unmittelbar an dem zweiten Kühler angeordnet sein.
"Unmittelbar" kann bedeuten, dass keine Leitung zwischen dem zweiten Kühler und dem
Bypass-Ventil vorgesehen ist, die selber mit dem zweiten Kühler und/oder dem Bypass-Ventil
zu verbinden ist. Insbesondere kann das Bypass-Ventil einen zweiten Zulaufanschluss
und einen zweiten Ablaufanschluss zur Einbindung des zweiten Kühlers in den zweiten
Kühlkreislauf aufweisen. Das Bypass-Ventil kann einen ersten Anschluss und einen zweiten
Anschluss zur Verbindung des Bypass-Ventils mit dem zweiten Kühler aufweisen.
[0016] Das zweite Fluid kann über einen (dritten) Leitungsabschnitt zu dem zweiten Zulaufanschluss
(z. B. über eine (zweite) Pumpe, insbesondere eine elektrisch betriebene Niedertemperaturpumpe,
hin gefördert werden. Innerhalb des Bypass-Ventils kann das zweite Fluid entweder
über einen Bypassvorlauf direkt zu dem zweiten Ablaufanschluss und in einen vierten
Leitungsabschnitt weitergeleitet werden oder alternativ hin zu dem ersten Anschluss.
Über den ersten Anschluss kann das zweite Fluid in den zweiten Kühler einströmen,
den zweiten Kühler durchströmen und den zweiten Kühler über den zweiten Anschluss
verlassen. Über den zweiten Anschluss kann das zweite Fluid dann in das Bypass-Ventil
einströmen und weiter zum zweiten Ablaufanschluss und in den vierten Leitungsabschnitt
geleitet werden.
[0017] Das Bypass-Ventil kann so angeordnet sein, dass der zweite Kühler von dem zweiten
Fluid von unten nach oben (in Bezug auf die Schwerkraft und den Verbau der Kühler
in einem Kraftfahrzeug) durchströmbar ist. Diese Durchströmung des zweiten Kühlers
hat bei der vorliegenden Anordnung eine überraschende Verbesserung der Kühlleistung
ermöglicht. Insbesondere kann sich so keine oder zumindest weniger Luft im zweiten
Kühler ansammeln, die im Übrigen infolge der Durchströmung von unten nach oben auch
schneller aus dem zweiten Kühler ausgetragen wird. Luft im Kühler kann zumindest im
Vergleich mit Wasser als zweites Fluid die Wärmeübertragung im Kühler verringern,
so dass damit die Kühlleistung gesenkt werden würde.
[0018] Insbesondere sind der erste Anschluss und der zweite Anschluss seitlich an dem zweiten
Kühler angeordnet. Insbesondere ist der erste Anschluss unterhalb von dem zweiten
Anschluss angeordnet (in Bezug auf die Schwerkraft und den Verbau in einem Kraftfahrzeug).
[0019] Der zweite Anschluss kann (in Bezug auf die Schwerkraft und den Verbau in einem Kraftfahrzeug)
oberhalb des zweiten Ablaufanschlusses angeordnet sein.
[0020] Das Bypass-Ventil kann an dem zweiten Kühler über zumindest eine Steckverbindung
angeordnet sein. Insbesondere ist das Bypass-Ventil mit dem ersten Anschluss und/oder
mit dem zweiten Anschluss über (jeweils) eine Steckverbindung mit dem zweiten Kühler
bzw. mit dem Gehäuse der Kühler verbunden.
[0021] Der zweite Kühler kann mit dem ersten Kühler in einem gemeinsamen Gehäuse und (vollständig)
unterhalb des ersten Kühlers angeordnet sein.
[0022] Insbesondere weist der erste Kühler keine strömungstechnische Verbindung für das
erste Fluid oder das zweite Fluid hin zu dem zweiten Kühler auf. Insbesondere ist
nur die bereits erwähnte Verbindung zur Reduktion von Thermospannungen vorgesehen,
wobei über diese Verbindung ein nur unwesentlicher Fluidstrom zwischen den Kühlern
strömen kann.
[0023] Insbesondere sind der Hochtemperaturkreislauf und der Niedertemperaturkreislauf ausschließlich
außerhalb der Kühler über einen Ausgleichsbehälter strömungstechnisch miteinander
verbunden. Insbesondere sind also das erste Fluid und das zweite Fluid gleichartige
Fluide.
[0024] Es wird weiter ein Verfahren zum Betrieb eines bereits beschriebenen Kühlkreislaufs
in einem Kraftfahrzeug vorgeschlagen, wobei das Verfahren zumindest die folgenden
Schritte umfasst:
- i. Erfassen einer Temperatur des zweiten Fluids;
und, wenn die Temperatur unterhalb einer Mindesttemperatur liegt,
- ii. Betätigen des Bypass-Ventils und Umleiten des zweiten Fluids von dem zweiten Zulaufanschluss
hin zu dem zweiten Ablaufanschluss (über einen Bypass-Vorlauf) unter Umgehung des
zweiten Kühlers;
wobei, wenn die Temperatur die Mindesttemperatur erreicht hat oder darüber liegt,
- iii. Betätigen des Bypass-Ventils und Durchleiten des zweiten Fluids von dem zweiten
Zulaufanschluss (über den ersten Anschluss und) über den zweiten Kühler (und über
den zweiten Anschluss) hin zu dem zweiten Ablaufanschluss.
[0025] Die Mindesttemperatur kann zwischen 30 und 40 Grad Celsius betragen. Die Mindesttemperatur
kann über eine Steuervorrichtung vorgegeben und die Temperatur über die Steuervorrichtung
überwacht werden. Weiter kann das Bypass-Ventil über die Steuervorrichtung in Abhängigkeit
von der Temperatur betätigt werden. Die Temperatur kann über Sensoren gemessen und/oder
mittels einer Steuervorrichtung oder Kontrolleinheit anhand der durchlaufenden bzw.
vorliegenden Betriebspunkte des Kraftfahrzeuges bzw. Kühlkreislaufs rechnerisch errechnet
oder bestimmt werden.
[0026] Es wird weiter ein Kraftfahrzeug mit einer Antriebseinheit zum Antrieb des Kraftfahrzeuges,
einer Steuervorrichtung und einem bereits beschriebenen Kühlkreislauf vorgeschlagen,
wobei über den Hochtemperaturkühlkreislauf die Antriebseinheit kühlbar ist. Die Steuervorrichtung
ist zur Durchführung des hier vorgeschlagenen Verfahrens geeignet ausgeführt und/oder
eingerichtet.
[0027] Die Ausführungen zu dem Kühlkreislauf gelten gleichermaßen für das Verfahren und
das Kraftfahrzeug und umgekehrt.
[0028] Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter ("erste", "zweite",
...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen
oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge dieser
Gegenstände, Größen oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit
und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt
sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung.
[0029] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der
vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass
die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch
sind. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein Kraftfahrzeug mit einem Kühlkreislauf;
- Fig. 2:
- die Kühler in einem gemeinsamen Gehäuse;
- Fig. 3:
- ein Bypass-Ventil in einem ersten Schaltzustand in einer perspektivischen Ansicht;
und
- Fig. 4:
- das Bypass-Ventil nach Fig. 3 in einem zweiten Schaltzustand in einer perspektivischen
Ansicht.
[0030] Die Fig. 1 zeigt ein Kraftfahrzeug 3 mit einem Kühlkreislauf 1. Das Kraftfahrzeug
3 umfasst eine Antriebseinheit 2 (z. B. eine Verbrennungskraftmaschine) zum Antrieb
des Kraftfahrzeuges 3, eine Steuervorrichtung 18 und einen Kühlkreislauf 1. Über einen
Hochtemperaturkühlkreislauf 4 ist die Antriebseinheit 2 (z. B. Zylinderkopf einer
Verbrennungskraftmaschine oder Leistungsteil einer elektrischen Maschine) kühlbar.
Über den Niedertemperaturkreislauf 8 ist ein dritter Kühler 22 (z. B. ein wassergekühlter
Ladeluftkühler einer Verbrennungskraftmaschine oder, im Falle einer elektrischen Maschine
als Antriebseinheit 2, eine Batteriekühleinheit) kühlbar.
[0031] Der Kühlkreislauf 1 weist einen Hochtemperaturkreislauf 4 auf, der über einen ersten
Zulaufanschluss 5 und einen ersten Ablaufanschluss 6 mit einem ersten Kühler 7 zur
Durchleitung eines ersten Fluids durch den ersten Kühler 7 verbunden ist. Der Kühlkreislauf
1 weist weiter einen Niedertemperaturkreislauf 8 auf, der über einen zweiten Zulaufanschluss
9 und einen zweiten Ablaufanschluss 10 mit einem zweiten Kühler 11 zur Durchleitung
eines zweiten Fluids durch den zweiten Kühler 11 verbindbar ist. Der erste Kühler
7 und der zweite Kühler 11 sind miteinander verbunden und in einem gemeinsamen Gehäuse
14 angeordnet. Der zweite Zulaufanschluss 9 und der zweite Ablaufanschluss 10 sind
über ein Bypass-Ventil 12 mit dem zweiten Kühler 11 verbunden. Über das Bypass-Ventil
12 ist das zweite Fluid von dem zweiten Zulaufanschluss 9 hin zu dem zweiten Ablaufanschluss
10 unter Umgehung des zweiten Kühlers 11 umleitbar.
[0032] Der erste Kühler 7 und der zweite Kühler 11 bilden einen sogenannten
"Kombokühler" (einen Kombinationskühler), der zwei Zulaufanschlüsse 5, 9 und zwei Ablaufanschlüsse
6, 10 aufweist.
[0033] Der zweite Kühler 11 ist unterhalb des ersten Kühlers 7 angeordnet (in Bezug auf
die Schwerkraft 35 und den Verbau in einem Kraftfahrzeug 3).
[0034] Über das Bypass-Ventil 12 kann das zweite Fluid von dem zweiten Zulaufanschluss 9
hin zu dem zweiten Ablaufanschluss 10 unter Umgehung des zweiten Kühlers 11 umgeleitet
werden. Das Bypass-Ventil 12 ist über die Steuervorrichtung 18 ansteuerbar und betätigbar.
[0035] Der Hochtemperaturkreislauf 4 und der Niedertemperaturkreislauf 8 sind ausschließlich
außerhalb der Kühler 7, 11 über einen Ausgleichsbehälter 15 strömungstechnisch miteinander
verbunden.
[0036] Der Hochtemperaturkreislauf 4 umfasst hier, ausgehend von der Antriebseinheit 2 und
entlang der Strömungsrichtung des ersten Fluids, einen ersten Kühlervorlauf 21, davon
abzweigend eine erste Entlüftungsleitung 20, die den ersten Kühlervorlauf 21 mit dem
Ausgleichsbehälter 15 verbindet, den ersten Kühler 7, einen ersten Kühlerrücklauf
23 sowie eine erste Pumpe 29 (Motor-Hauptwasserpumpe) zum Fördern des ersten Fluids.
Der erste Kühlervorlauf 21 ist mit dem ersten Kühler 7 über den ersten Zulaufanschluss
5 verbunden. Der erste Kühlerrücklauf 23 ist über den ersten Ablaufanschluss 6 mit
dem ersten Kühler 7 verbunden.
[0037] Der Niedertemperaturkreislauf 8 umfasst hier, ausgehend von dem dritten Kühler 22
und entlang der Strömungsrichtung des zweiten Fluids, einen ersten Leitungsabschnitt
25, der den dritten Kühler 22 mit einer zweiten Pumpe 30 (elektrische Niedertemperaturpumpe)
verbindet, einen dritten Leitungsabschnitt 27, das Bypass-Ventil 12, den Bypass-Vorlauf
24 oder den zweiten Kühler 11 sowie einen vierten Leitungsabschnitt 28.
[0038] Von dem ersten Leitungsabschnitt 25 zweigt ein zweiter Leitungsabschnitt 26 ab, der
den ersten Leitungsabschnitt 25 mit dem Ausgleichsbehälter 15 verbindet. Der Ausgleichsbehälter
15 ist gegenüber der Schwerkraft 35 oberhalb des Kühlkreislaufs 1 angeordnet bzw.
oberhalb des Hochtemperaturkreislaufs 4 und des Niedertemperaturkreislaufs 8.
[0039] Über die zweite Pumpe 30 wird das zweite Fluid in einen dritten Leitungsabschnitt
27 gefördert, der mit dem zweiten Zulaufanschluss 9 an dem Bypass-Ventil 12 verbunden
ist. An dem zweiten Ablaufanschluss 10 des Bypass-Ventils 12 ist der vierte Leitungsabschnitt
28 angebunden, über den das Bypass-Ventil 12 mit dem dritten Kühler 22 verbunden ist.
[0040] Fig. 2 zeigt den ersten Kühler 7 und den zweiten Kühler 11 in einem gemeinsamen Gehäuse
14. Der erste Kühler 7 wird von einem ersten Fluid von oben nach unten durchströmt,
wobei der erste Zulaufanschluss 5, an dem der erste Kühlervorlauf 21 angeschlossen
ist, und der erste Ablaufanschluss 6, an dem der erste Kühlerrücklauf 23 angeschlossen
ist, (untereinander) an einer Seite des ersten Kühlers 7 angeordnet sind. Das Bypass-Ventil
12 ist so angeordnet, dass der zweite Kühler 11 von dem zweiten Fluid von unten nach
oben durchströmbar ist. Der erste Anschluss 31 und der zweite Anschluss 32, zur Anbindung
des Bypass-Ventils 12 an dem zweiten Kühler 11 bzw. an dem Gehäuse 14, sind seitlich
an dem zweiten Kühler 11 angeordnet. Der erste Anschluss 31 ist unterhalb von dem
zweiten Anschluss 32 angeordnet. Der zweite Kühler 11 ist mit dem ersten Kühler 7
in einem gemeinsamen Gehäuse 14 und der zweite Kühler 11 vollständig unterhalb des
ersten Kühlers 7 angeordnet. Der erste Kühler 7 und der zweite Kühler 11 sind durch
einen Trennbereich 19 voneinander strömungstechnisch getrennt angeordnet.
[0041] Fig. 3 zeigt ein Bypass-Ventil 12 in einem ersten Schaltzustand 33 in einer perspektivischen
Ansicht. Fig. 4 zeigt das Bypass-Ventil 12 nach Fig. 3 in einem zweiten Schaltzustand
34 in einer perspektivischen Ansicht. Die Fig. 3 und 4 werden im Folgenden gemeinsam
beschrieben.
[0042] Das Bypass-Ventil 12 kann mit den Anschlüssen 31, 32 unmittelbar an dem zweiten Kühler
11 angeordnet werden. Unmittelbar heißt hier, dass keine Leitungen zwischen dem zweiten
Kühler 11 und dem Bypass-Ventil 12 vorgesehen sind, die selber mit dem zweiten Kühler
11 und/oder dem Bypass-Ventil 12 zu verbinden sind. Das Bypass-Ventil 12 weist einen
zweiten Zulaufanschluss 9, an dem ein dritter Leitungsabschnitt 27 anordenbar ist,
und einen zweiten Ablaufanschluss 10, an dem ein vierter Leitungsabschnitt 28 anordenbar
ist, zur Einbindung des zweiten Kühlers 11 in den zweiten Kühlkreislauf 8 auf. Weiter
weist das Bypass-Ventil 12 einen ersten Anschluss 31 und einen zweiten Anschluss 32
zur Verbindung des Bypass-Ventils 12 mit dem zweiten Kühler 11 auf.
[0043] Das zweite Fluid kann also über einen dritten Leitungsabschnitt 27 zu dem zweiten
Zulaufanschluss 9 hin gefördert werden. Innerhalb des Bypass-Ventils 12 kann das zweite
Fluid entweder über einen Bypassvorlauf 24 direkt zu dem zweiten Ablaufanschluss 10
und in einen vierten Leitungsabschnitt (siehe Fig. 3, erster Schaltzustand 33) weitergeleitet
werden oder alternativ hin zu dem ersten Anschluss 31 (siehe Fig. 4, zweiter Schaltzustand
34). Über den ersten Anschluss 31 kann das zweite Fluid in den zweiten Kühler 11 einströmen,
den zweiten Kühler 11 durchströmen und den zweiten Kühler 11 über den zweiten Anschluss
32 verlassen. Über den zweiten Anschluss 32 kann das zweite Fluid dann in das Bypass-Ventil
12 einströmen und weiter zum zweiten Ablaufanschluss 10 und in den vierten Leitungsabschnitt
28 geleitet werden.
[0044] Das Bypass-Ventil 12 kann an dem zweiten Kühler 11 über Steckverbindungen 13 angeordnet
werden. Hier wird das Bypass-Ventil 12 mit dem ersten Anschluss 31 und mit dem zweiten
Anschluss 32 über jeweils eine Steckverbindung 13 mit dem zweiten Kühler 11 bzw. mit
dem Gehäuse 14 der Kühler 7, 11 verbunden.
[0045] Bei dem Verfahren wird in einem Schritt i. eine Temperatur 16 des zweiten Fluids
erfasst und, wenn die Temperatur 16 unterhalb einer Mindesttemperatur 17 liegt, in
einem Schritt ii. das Bypass-Ventil 12 betätigt und das zweite Fluid von dem zweiten
Zulaufanschluss 9 hin zu dem zweiten Ablaufanschluss 10 über einen Bypass-Vorlauf
24 unter Umgehung des zweiten Kühlers 11 geleitet (erster Schaltzustand 33). Wenn
die Temperatur 16 die Mindesttemperatur 17 erreicht hat oder darüber liegt, wird in
einem Schritt iii. das Bypass-Ventil 12 betätigt und das zweite Fluid von dem zweiten
Zulaufanschluss 9 über den ersten Anschluss 31 und über den zweiten Kühler 11 und
über den zweiten Anschluss 32 hin zu dem zweiten Ablaufanschluss 10 geleitet (zweiter
Schaltzustand 34). Die Mindesttemperatur 17 kann über eine Steuervorrichtung 18 vorgegeben
und die Temperatur 16 über die Steuervorrichtung 18 überwacht werden. Das Bypass-Ventil
12 kann über die Steuervorrichtung 18 in Abhängigkeit von der Temperatur 16 betätigt
werden.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Kühlkreislauf
- 2
- Antriebseinheit
- 3
- Kraftfahrzeug
- 4
- Hochtemperaturkreislauf
- 5
- erster Zulaufanschluss
- 6
- erster Ablaufanschluss
- 7
- erster Kühler
- 8
- Niedertemperaturkreislauf
- 9
- zweiter Zulaufanschluss
- 10
- zweiter Ablaufanschluss
- 11
- zweiter Kühler
- 12
- Bypass-Ventil
- 13
- Steckverbindung
- 14
- Gehäuse
- 15
- Ausgleichsbehälter
- 16
- Temperatur
- 17
- Mindesttemperatur
- 18
- Steuervorrichtung
- 19
- Trennbereich
- 20
- erste Entlüftungsleitung
- 21
- erster Kühlervorlauf
- 22
- dritter Kühler
- 23
- erster Kühlerrücklauf
- 24
- Bypass-Vorlauf
- 25
- erster Leitungsabschnitt
- 26
- zweiter Leitungsabschnitt
- 27
- dritter Leitungsabschnitt
- 28
- vierter Leitungsabschnitt
- 29
- erste Pumpe
- 30
- zweite Pumpe
- 31
- erster Anschluss
- 32
- zweiter Anschluss
- 33
- erster Schaltzustand
- 34
- zweiter Schaltzustand
1. Kühlkreislauf (1) einer Antriebseinheit (2) eines Kraftfahrzeuges (3), zumindest aufweisend
einen Hochtemperaturkreislauf (4), der über einen ersten Zulaufanschluss (5) und einen
ersten Ablaufanschluss (6) mit einem ersten Kühler (7) zur Durchleitung eines ersten
Fluids durch den ersten Kühler (7) verbunden ist; und einen Niedertemperaturkreislauf
(8), der über einen zweiten Zulaufanschluss (9) und einen zweiten Ablaufanschluss
(10) mit einem zweiten Kühler (11) zur Durchleitung eines zweiten Fluids durch den
zweiten Kühler (11) verbindbar ist; wobei der erste Kühler (7) und der zweite Kühler
(11) miteinander verbunden sind; wobei der zweite Zulaufanschluss (9) und der zweite
Ablaufanschluss (10) über ein Bypass-Ventil (12) mit dem zweiten Kühler (11) verbunden
sind; wobei über das Bypass-Ventil (12) das zweite Fluid von dem zweiten Zulaufanschluss
(9) hin zu dem zweiten Ablaufanschluss (10) unter Umgehung des zweiten Kühlers (11)
umleitbar ist.
2. Kühlkreislauf (1) nach Patentanspruch 1, wobei das Bypass-Ventil (12) unmittelbar
an dem zweiten Kühler (11) angeordnet ist.
3. Kühlkreislauf (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Bypass-Ventil
(12) so angeordnet ist, dass der zweite Kühler (11) von dem zweiten Fluid von unten
nach oben durchströmbar ist.
4. Kühlkreislauf (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Bypass-Ventil
(12) an dem zweiten Kühler (11) über zumindest eine Steckverbindung (13) angeordnet
ist.
5. Kühlkreislauf (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der zweite
Kühler (11) mit dem ersten Kühler (9) in einem gemeinsamen Gehäuse (14) und unterhalb
des ersten Kühlers (7) angeordnet ist.
6. Kühlkreislauf (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der erste Kühler
(7) keine strömungstechnische Verbindung für das erste Fluid oder das zweite Fluid
zu dem zweiten Kühler (11) aufweist.
7. Kühlkreislauf (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der Hochtemperaturkreislauf
(4) und der Niedertemperaturkreislauf (8) ausschließlich außerhalb der Kühler (7,
11) über einen Ausgleichsbehälter (15) strömungstechnisch miteinander verbunden sind.
8. Verfahren zum Betrieb eines Kühlkreislaufs (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche
in einem Kraftfahrzeug, wobei das Verfahren zumindest die folgenden Schritte umfasst:
i. Erfassen einer Temperatur (16) des zweiten Fluids;
und, wenn die Temperatur (16) unterhalb einer Mindesttemperatur (17) liegt,
ii. Betätigen des Bypass-Ventils (12) und Umleiten des zweiten Fluids von dem zweiten
Zulaufanschluss (9) hin zu dem zweiten Ablaufanschluss (10) unter Umgehung des zweiten
Kühlers (11);
wobei, wenn die Temperatur (16) die Mindesttemperatur (17) erreicht hat oder darüber
liegt,
iii. Betätigen des Bypass-Ventils (12) und Durchleiten des zweiten Fluids von dem
zweiten Zulaufanschluss (9) über den zweiten Kühler (11) hin zu dem zweiten Ablaufanschluss
(10).
9. Verfahren nach Patentanspruch 8, wobei die Mindesttemperatur (17) zwischen 30 und
40 Grad Celsius beträgt.
10. Kraftfahrzeug (3) mit einer Antriebseinheit (2) zum Antrieb des Kraftfahrzeuges (3),
einer Steuervorrichtung (18) und einem Kühlkreislauf (1) nach einem der vorhergehenden
Patentansprüche 1 bis 7, wobei über den Hochtemperaturkreislauf (4) die Antriebseinheit
(2) kühlbar ist; wobei die Steuervorrichtung (18) zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Patentansprüche 8 und 9 eingerichtet ist.