[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Erfassungshaube zur Erfassung von Abluft
oberhalb von Kochstellen, Produktionseinrichtungen und dergleichen, umfassend eine
Dunstkammer, eine Absaugkammer und eine Luftzufuhrkammer, die sich horizontal und
zueinander parallel in einer Längsrichtung erstrecken, wobei
- die Dunstkammer unten zur Umgebung der Erfassungshaube hin offen ist, sich im Querschnitt
nach oben verjüngt und oben geschlossen ist,
- die Absaugkammer und die Luftzufuhrkammer im Querschnitt an gegenüberliegenden Seiten
der Dunstkammer angeordnet sind,
- die Absaugkammer durch ein Filter oder einen Abscheider in Fluidverbindung mit der
Dunstkammer steht, wobei das Filter oder der Abscheider eine geneigte Begrenzung der
sich nach oben verjüngenden Dunstkammer bildet, und
- die Luftzufuhrkammer am unteren Ende in einen gekrümmten Umlenkbereich übergeht, der
in eine Ausblasöffnung mündet, welche am unteren Ende der Dunstkammer gegenüber der
Absaugkammer so angeordnet ist, dass eine Zuluft, die in die Luftzufuhrkammer eingeblasen
wird, aus der Ausblasöffnung quer zur Längsrichtung horizontal oder schräg nach oben
in Richtung des Filters oder des Abscheiders austritt.
[0002] Eine Erfassungshaube dieser Art, wie sie beispielsweise in der
US 3,978,777 beschrieben wird, ist bei der Erfassung von Abluft, die von einer Kochstelle oder
Produktionseinrichtung aufsteigt, wesentlich effizienter als Erfassungshauben einfacherer
Bauart, die ausschließlich über eine Absaugung verfügen. Ein bevorzugter Einsatzbereich
betrifft Großküchen in der Gastronomie, wobei Kochstellen in diesem Zusammenhang jegliche
Kücheneinrichtungen sein können, bei denen eine Erfassung der Abluft erforderlich
oder wünschenswert ist, also Herde, Grills, Bräter, Fritteusen usw. Die zu erfassende
Abluft enthält hier vor allem Wasserdampf, Öl und Fett. Der Einsatz solcher Erfassungshauben
ist jedoch nicht auf Kochstellen beschränkt, sie können z.B. auch bei Produktionsprozessen
jeglicher Art zur Erfassung von Abluft zum Einsatz kommen, insbesondere in der Lebensmittelindustrie
oder auch bei der industriellen Fertigung.
[0003] Das Funktionsprinzip der gattungsgemäßen Erfassungshauben geht von der allgemeinen
Problematik aus, dass die Reichweite der Sogwirkung einer Absaugkammer relativ begrenzt
ist, so dass bei Erfassungshauben, die ausschließlich mittels Absaugung arbeiten,
immer ein relativ großer Anteil der in der Dunstkammer erfassten Abluft an der Absaugkammer
und dem Filter oder Abscheider vorbeigeht und nicht sofort abgesaugt wird. Die so
erfasste Abluft verweilt sehr lange in der Dunstkammer und rotiert innerhalb dieser
in einer Strömungswalze, bis sie von der Absaugkammer erfasst und abgesaugt wird.
Deshalb wird mit Hilfe der Luftzufuhrkammer eine gerichtete Luftströmung erzeugt,
die von der Ausblasöffnung zum Filter oder Abscheider verläuft und dabei die Dunstkammer,
in der sich die aufsteigende Abluft sammelt, durchquert. Dieser Luftstrom erfasst
die Abluft, so dass diese sehr effektiv durch das Filter oder den Abscheider in die
Absaugkammer strömt und dort schneller als bei einer herkömmlichen Erfassungshaube
ohne Luftzufuhrkammer abgesaugt werden kann.
[0004] Gemäß dem Stand der Technik wird die Zuluft, die bei derartigen Erfassungshauben
in die Zuluftkammer eingeblasen wird, von außerhalb des Gebäudes, in dem die Erfassungshaube
installiert ist, zugeführt. Es wird also Außenluft benötigt, die über entsprechende
Leitungssysteme zu der Erfassungshaube transportiert werden muss. Je nach Größe des
Gebäudes und Lage der Erfassungshaube ist dies mit einem erheblichen zusätzlichen
Aufwand bei der Installationstechnik verbunden. Die Zuführung von Außenluft in das
Gebäude kann auch unter gesundheitlichen Aspekten problematisch sein, wenn eine Belastung
mit Schadstoffen zu befürchten ist, so dass ggf. zusätzliche Maßnahmen zur Luftreinigung
erforderlich sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Erfassungshaube so
weiterzubilden, dass die oben genannten Probleme vermieden werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird bei der Erfassungshaube der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass die Erfassungshaube eine oder mehrere Ansaugöffnungen umfasst,
die so angeordnet sind, dass durch sie eine Umgebungsluft unmittelbar aus der Umgebung
der Erfassungshaube der Luftzufuhrkammer als Zuluft zuführbar ist.
[0007] Gemäß der Erfindung kann demnach auf die Zuleitung von Außenluft (d.h. von Luft außerhalb
des Gebäudes) vollständig verzichtet werden. Stattdessen handelt es sich, wenn die
Erfassungshaube in einem Innenraum eines Gebäudes installiert ist, bei der zugeführten
Umgebungsluft um die Raumluft des Innenraums. Diese wird durch die eine oder mehrere
Ansaugöffnungen unmittelbar der Luftzufuhrkammer als Zuluft zugeführt.
[0008] Es hat sich gezeigt, dass mit der Erfindung auf einfache und effektive Weise das
Funktionsprinzip einer zur Absaugkammer hin gerichteten Luftströmung verwirklicht
werden kann. Dabei ist nicht zu befürchten, dass die von der Kochstelle oder Produktionseinrichtung
aufsteigende Abluft in nennenswertem Ausmaß in die zusätzlich vorgesehenen Ansaugöffnungen
eintritt, zumal die aus der Ausblasöffnung austretende Luftströmung ja gerade dafür
sorgt, dass die Abluft effektiv in Richtung des Filters oder Abscheiders geleitet
wird.
[0009] In diesem Zusammenhang ist auch zu betonen, dass bei der erfindungsgemäßen Erfassungshaube
dem Innenraum nicht wesentlich mehr Luft entnommen wird als bei einer Erfassungshaube,
die ausschließlich über eine Absaugung verfügt. Bei letzterer ist es nämlich unvermeidlich,
dass die von der Kochstelle aufsteigenden Dämpfe usw. die Umgebungsluft mitreißen,
so dass auch hier permanent ein Anteil an Raumluft abgesaugt wird, allerdings in Form
von turbulenten Strömungen oder Verwirbelungen. Bei der vorliegenden Erfindung werden
diese turbulenten Strömungen weitestgehend durch eine laminare, gerichtete Strömung
ersetzt, die gleichzeitig dafür sorgt, dass die Erfassung der Abluft effizienter und
vollständiger ist. Die Luftbilanz des Innenraums bleibt aber im Wesentlichen unbeeinflusst.
[0010] Es ist günstig, wenn die eine oder mehrere Ansaugöffnungen in einem Bereich der Erfassungshaube
angeordnet sind, der im Querschnitt der Absaugkammer gegenüberliegt. Bei einer typischen
Einbausituation der Erfassungshaube entlang einer Gebäudewand entspricht dies dem
vorderen Bereich der Erfassungshaube, der zum Innenraum hin orientiert ist. Die Ansaugöffnungen
befinden sich dann auch in räumlicher Nähe der Luftzufuhrkammer, was unter konstruktiven
Gesichtspunkten vorteilhaft ist.
[0011] Die eine oder mehrere Ansaugöffnungen können nach unten und/oder horizontal nach
außen orientiert sein. Nach unten orientierte Ansaugöffnungen sollten sich dabei außerhalb
des Bereiches befinden, von dem die Abluft aufsteigt. Typischerweise ragt die Erfassungshaube
über die Kochstelle oder Produktionseinrichtung hinaus in den Innenraum. In der Regel
wird jedoch eine horizontale Anordnung der Ansaugöffnungen bevorzugt sein, um eine
Wechselwirkung mit der Abluftströmung zuverlässig vermeiden zu können.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind mehrere Ansaugöffnungen
vorgesehen, die entlang der Längsrichtung der Erfassungshaube nebeneinander angeordnet
sind. Alternativ oder zusätzlich können auch Ansaugöffnungen an den Stirnseiten der
Erfassungshaube vorgesehen sein.
[0013] Die Erfassungshaube umfasst bevorzugt mindestens ein Zuluftgebläse, durch das die
Zuluft der oder den Ansaugöffnungen der Luftzufuhrkammer zuführbar ist. Je nach Größe
der Erfassungshaube können ein oder mehrere Zuluftgebläse entlang der Längsrichtung
der Erfassungshaube vorgesehen sein.
[0014] Das mindestens eine Zuluftgebläse ist vorzugsweise oberhalb der Luftzufuhrkammer
und/oder im Querschnitt auf der der Absaugkammer gegenüberliegenden Seite der Luftzufuhrkammer
angeordnet. Aufgrund der sich nach oben verjüngenden Dunstkammer steht in diesem Bereich
ausreichend Platz zur Verfügung, um das oder die Zuluftgebläse in einer Erfassungshaube
mit einem insgesamt rechteckigen Querschnitt unterzubringen.
[0015] Weiter bevorzugt umfasst die Erfassungshaube mindestens ein Sauggebläse, durch das
die Abluft von oben aus der Absaugkammer abgesaugt werden kann. Die abgesaugte Abluft
kann in der Regel an die Außenluft abgegeben werden, da Öle und Fette, die typischerweise
in Form von feinen Tröpfchen in der Abluft enthalten sind, sowie ggf. Feststoffpartikel
weitgehend durch das Filter oder den Abscheider entfernt wurden. Als Filter werden
in diesem Zusammenhang Materialien mit einer eher feinporigen Struktur bezeichnet
(z.B. Metallgewebe oder Stahlwolle), als Abscheider hingegen Elemente mit einer definierten
Geometrie, die eine gezielte Abscheidung insbesondere von Öl und Fetttröpfchen aus
dem Abluftstrom ermöglichen. Geeignete Filter und Abscheider für Erfassungshauben
sind aus dem Stand der Technik bekannt.
[0016] Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Dunstkammer nach unten zur Umgebung hin offen
und verjüngt sich nach oben. Die Begrenzung der Dunstkammer kann dabei im Querschnitt
insbesondere im Wesentlichen dreieckig oder trapezförmig sein. Am oberen, geschlossenen
Ende der Dunstkammer kann insbesondere bei einer Trapezform eine Beleuchtungseinrichtung
vorgesehen sein.
[0017] Die Begrenzung der Dunstkammer zur Absaugkammer hin wird durch das Filter oder den
Abscheider gebildet. Vorzugsweise ist das Filter oder der Abscheider um einen Winkel
von 40° bis 70° gegenüber der Horizontalen geneigt.
[0018] Die dem Filter oder Abscheider gegenüberliegende geneigte Begrenzung der Dunstkammer
wird bevorzugt ganz oder teilweise durch eine Wandung gebildet, welche die Dunstkammer
von der Luftzufuhrkammer trennt. Diese Wandung kann insbesondere, wie auch die meisten
anderen Bestandteile der Erfassungshaube, aus einem Edelstahlblech gebildet sein.
[0019] Das Funktionsprinzip der erfindungsgemäßen Erfassungshaube lässt sich umso effektiver
verwirklichen, je mehr der Zuluftstrom aus der horizontalen in eine schräg nach oben
verlaufende Richtung gelenkt werden kann, da ja bezüglich der Abluft eine möglichst
nach oben gerichtete Strömung bewirkt werden soll. Allerdings kann dies mit üblichen
konstruktiven Maßnahmen kaum realisiert werden, da hierfür eine Umlenkung der von
oben in den gekrümmten Umlenkbereich einströmenden Zuluft in einem spitzen Winkel
erfolgen muss. Der gekrümmte Umlenkbereich kann zwar mit einer entsprechenden Geometrie
ausgelegt werden, allerdings hat sich in der Praxis gezeigt, dass dann Turbulenzen
auftreten und der Innenradius des Umlenkbereichs weitgehend strömungstot ist, so dass
die aus der Ausblasöffnung austretende Luftströmung häufig eine zu geringe Steigung
aufweist oder sogar leicht abfallend ist.
[0020] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Erfassungshaube
ist daher vorgesehen, dass die Erfassungshaube ferner eine Unterdruckkammer umfasst,
die im Bereich der Luftzufuhrkammer angeordnet ist, wobei die Unterdruckkammer allseitig
geschlossen ist mit Ausnahme einer Sogöffnung an ihrem unteren Ende, die im Bereich
eines Innenradius des gekrümmten Umlenkbereichs der Luftzufuhrkammer in diesen mündet,
und wobei die Unterdruckkammer und die Luftzufuhrkammer entlang eines Induktionsbereichs,
der sich an die Sogöffnung bzw. an den Umlenkbereich nach oben anschließt, durch eine
Wandung voneinander getrennt sind, die eine Mehrzahl einzelner Durchbrüche aufweist,
die in Längsrichtung der Erfassungshaube aufeinanderfolgend angeordnet sind.
[0021] Der Wirkungsweise dieser Anordnung liegt dabei folgendes Phänomen zugrunde: Die Zuluft,
die die Luftzufuhrkammer von oben nach unten durchströmt, wird durch deren verjüngende
Struktur beschleunigt und passiert die Wandung des Induktionsbereichs mit einer relativ
hohen Strömungsgeschwindigkeit. Dadurch wird über die Durchbrüche in dieser Wandung
ein Unterdruck in der angrenzenden Unterdruckkammer induziert, der über die Sogöffnung
wiederum eine Sogwirkung in dem Umlenkbereich, in den die Sogöffnung mündet, bewirkt.
Diese Mündung befindet sich am Innenradius, d.h. oberhalb des in eine in etwa horizontale
Richtung umgelenkten Luftstromes. Dieser Luftstrom wird aufgrund der Sogöffnung also
etwas "nach oben gezogen", so dass er mit einer stärkeren Steigung aus der Ausblasöffnung
austritt, als dies ohne die erfindungsgemäße Luftzufuhrkammer mit dem Induktionsbereich
und der Sogöffnung der Fall wäre.
[0022] Konkret hat sich gezeigt, dass durch diese Maßnahme die Steigung des austretenden
Luftstromes bei gleicher Geometrie der Luftzufuhrkammer und des Umlenkbereiches um
etwa 10° bis 15° erhöht werden kann, was bereits zu einer merklichen Steigerung der
Effizienz der Erfassungshaube führt, wenn dadurch die Strömungsrichtung eine zusätzliche
Aufwärtskomponente erhält.
[0023] Die Weite der Sogöffnung beträgt günstigerweise 20% bis 50% der Weite der Ausblasöffnung.
Mit der Weite ist jeweils die Öffnungsweite senkrecht zur Längsrichtung der Erfassungshaube
gemeint, wobei sich sowohl die Ausblasöffnung als auch die Sogöffnung schlitzförmig
entlang dieser Längsrichtung erstrecken. Generell beziehen sich die Angaben zur Geometrie
der Erfassungshaube auf eine Betrachtung im Querschnitt, sofern nicht explizit anders
angegeben.
[0024] Die absolute Weite der Öffnungen ist natürlich von der Dimensionierung der Erfassungshaube
abhängig, wobei bei einer typischen Ausführung die Ausblasöffnung z.B. eine Weite
von etwa 5 cm aufweisen kann, die Weite der Sogöffnung wäre dann entsprechend im Bereich
von etwa 1 bis 2,5 cm.
[0025] Die Wandung zwischen der Luftzufuhrkammer und der Unterdruckkammer in dem Induktionsbereich
ist bevorzugt im Wesentlichen vertikal orientiert. Dies gilt ebenso für die gegenüberliegende
Wandung der Luftzufuhrkammer, welche weiter unten in den Außenradius des gekrümmten
Umlenkbereiches übergeht. Somit tritt die Zuluft vertikal nach unten in den Umlenkbereich
ein.
[0026] Die einzelnen Durchbrüche in dem Induktionsbereich, d.h. in der Wandung zwischen
der Unterdruckkammer und der Luftzufuhrkammer in diesem Bereich, können verschiedene
Formen aufweisen, wobei die Durchbrüche im Hinblick auf die Induktion eines Unterdrucks
durch die vorbeiströmende Zuluft optimiert sein sollten.
[0027] Als besonders günstig hat sich erwiesen, wenn die einzelnen Durchbrüche eine runde
Form aufweisen. Die Durchbrüche können dabei insbesondere einen Durchmesser von 10
bis 20 mm aufweisen.
[0028] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in der Luftzufuhrkammer
oberhalb des Induktionsbereichs ein Strömungsbeschleunigungselement angeordnet, welches
im Wesentlichen senkrecht zur Strömungsrichtung der Zuluft orientiert ist und eine
Vielzahl von Durchbrüchen aufweist. Dadurch wird der Strömungsquerschnitt der Luftzufuhrkammer
reduziert und die Strömungsgeschwindigkeit im nachfolgenden Induktionsbereich erhöht,
wodurch die Induktion eines Unterdrucks in der Unterdruckkammer noch effektiver wird.
Die Form der Durchbrüche in dem Strömungsbeschleunigungselement kann im Prinzip relativ
frei gewählt werden, wobei im einfachsten Fall runde Durchbrüche vorgesehen sind.
Als Strömungsbeschleunigungselement kann insbesondere ein Lochblech eingesetzt werden.
[0029] Günstigerweise ist das Strömungsbeschleunigungselement im Wesentlichen senkrecht
zu der Wandung im Induktionsbereich orientiert. Typischerweise ist also das Strömungsbeschleunigungselement
horizontal und die Wandung im Induktionsbereich vertikal angeordnet.
[0030] Günstig ist es, wenn der gekrümmte Umlenkbereich im Bereich seines Außenradius eine
abgerundete Wandung aufweist, die an der Ausblasöffnung mit einer Steigung endet,
die mindestens so groß ist wie die gewünschte Steigung des aus der Ausblasöffnung
austretenden Luftstroms. Eine solche Geometrie des Umlenkbereiches ist zwar wie oben
beschrieben nicht ausreichend, um die gewünschte Steigung des Luftstroms tatsächlich
zu erreichen, sie kann jedoch die Wirkung der Sogöffnung unterstützen.
[0031] Bevorzugt ist die Dunstkammer von der Unterdruckkammer durch eine Wandung getrennt,
die eine dem Filter oder Abscheider gegenüberliegende geneigte Begrenzung der Dunstkammer
bildet (bzw. einen Abschnitt dieser Begrenzung). Die Neigung dieser Wandung entspricht
im Wesentlichen der gewünschten Steigung des aus der Ausblasöffnung austretenden Luftstroms.
[0032] Insbesondere kann die Wandung zwischen der Dunstkammer und der Unterdruckkammer um
einen Winkel von 15° bis 30° gegenüber der Horizontalen geneigt sein.
[0033] Diese und weitere Vorteile der Erfindung werden anhand des nachfolgenden Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
[0034] Es zeigen im Einzelnen:
- Figur 1:
- Eine Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Erfassungshaube; und
- Figur 2:
- eine perspektivische Darstellung eines Teils der Erfassungshaube gemäß Figur 1.
[0035] Die Figur 1 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Erfassungshaube, die als Ganzes mit 10 bezeichnet ist. Die Erfassungshaube 10 erstreckt
sich in einer Längsrichtung, die hier senkrecht zur Zeichenebene verläuft. Aus Gründen
der Übersichtlichkeit sind in der Figur 1 nur die wesentlichen Elemente der Erfassungshaube
10 dargestellt.
[0036] Die Erfassungshaube 10 umfasst eine zentral angeordnete Dunstkammer 12, die nach
unten zur Umgebung hin offen ist und sich nach oben verjüngt. Beiderseits der Dunstkammer
12 sind eine Absaugkammer 14 und eine Luftzufuhrkammer 16 angeordnet, wobei die Absaugkammer
14 durch einen Abscheider 18 in Fluidverbindung mit der Dunstkammer 12 steht, und
wobei der Abscheider 18 eine geneigte Begrenzung der Dunstkammer 12 bildet. Auf der
gegenüberliegenden Seite ist die Dunstkammer 12 in einem oberen Bereich durch eine
Wandung 36 von der Luftzufuhrkammer 16 getrennt, während in einem unteren Bereich
eine Unterdruckkammer 20 zwischen der Dunstkammer 12 und der Luftzufuhrkammer 16 angeordnet
ist. Die Unterdruckkammer 20 ist von der Dunstkammer 12 durch eine Wandung 38 getrennt,
welche gegenüber der Horizontalen weniger stark geneigt ist als die Wandung 36.
[0037] Die Dunstkammer 12, Absaugkammer 14, Luftzufuhrkammer 16 und Unterdruckkammer 20
erstrecken sich horizontal und zueinander parallel in Längsrichtung. An den beiden
Stirnseiten der Erfassungshaube 10 werden alle Kammern jeweils durch eine stirnseitige
Wandung 22 begrenzt, deren unterer Rand in der Figur 1 dargestellt ist.
[0038] Die Erfassungshaube 10 wird oberhalb einer Kochstelle und sonstigen Einrichtung,
bei der eine zu erfassende Abluft gebildet wird, installiert, wobei die Abluft in
die Dunstkammer 12 aufsteigt. Von dort tritt sie durch den Abscheider 18 in die Absaugkammer
14 über und wird mittels eines Absauggebläses, das in der Figur nicht dargestellt
ist, durch die am oberen Ende der Absaugkammer 14 angeordnete Absaugöffnung 24 entfernt.
Der Abscheider 18 entfernt Verunreinigungen, insbesondere Öl- und Fetttröpfchen sowie
ggf. Feststoffpartikel aus der Abluft, die in Richtung des unteren Endes der Absaugkammer
14 absinken und sich dort sammeln.
[0039] In die Luftzufuhrkammer 16 wird mittels eines Zuluftgebläses 48 eine Zuluft eingeblasen
und strömt in dieser nach unten. Das Zuluftgebläse 48 ist oberhalb bzw. rechts der
Luftzufuhrkammer 16 angeordnet, wobei die Luftzufuhrkammer 16 eine abgewinkelte Querschnittsform
aufweist. Dabei ist der untere, sich horizontal erstreckende Abschnitt der Luftzufuhrkammer
16 gegenüber dem oberen, sich in etwa vertikal erstreckenden Abschnitt verjüngt. Je
nach Länge der Erfassungshaube 10 können auch mehrere Zuluftgebläse 48 entlang der
Längsrichtung angeordnet sein.
[0040] Die Zuluft wird von dem Zuluftgebläse 48 durch mehrere Ansaugöffnungen 50 angesaugt,
und zwar unmittelbar aus der Umgebung der Erfassungshaube 10, d.h. aus der Raumluft
des Innenraums, in dem die Erfassungshaube 10 installiert ist.
[0041] Diese Ansaugöffnungen 50 sind in einem der Absaugkammer 18 gegenüberliegenden Bereich
der Erfassungshaube 10 angeordnet, also in einem nach vorne orientierten Bereich,
wenn die Erfassungshaube 10 typischerweise mit der Absaugkammer 14 entlang einer Wand
des Innenraums installiert ist. Die Ansaugöffnungen 50 sind entlang der Längsrichtung
der Erfassungshaube 10 nebeneinander angeordnet, wobei in diesem Beispiel ein Teil
der Ansaugöffnungen 50a nach unten orientiert ist und ein Teil der Ansaugöffnungen
50b horizontal nach außen. Statt einer Mehrzahl von Ansaugöffnungen 50a bzw. 50b kann
aber auch jeweils eine einzelne, sich in Längsrichtung erstreckende Ansaugöffnung
vorgesehen sein.
[0042] Die Luftzufuhrkammer 16 geht an ihrem unteren Ende in einen gekrümmten Umlenkbereich
26 über, der schließlich in eine Ausblasöffnung 28 mündet. Der Umlenkbereich 26 weist
im Bereich seines Außenradius eine abgerundete Wandung 30 auf, die an der Ausblasöffnung
28 mit einer positiven Steigung endet. Der aus der Ausblasöffnung austretende Luftstrom
durchquert die Dunstkammer 12 in Richtung des Abscheiders 18, wodurch die Erfassung
der von unten aufsteigenden Abluft und deren Durchtritt in die Absaugkammer 14 wesentlich
verbessert wird.
[0043] Die Unterdruckkammer 20 der erfindungsgemäßen Erfassungshaube 10 ist mit Ausnahme
einer Sogöffnung 32, die im Bereich des Innenradius des gekrümmten Umlenkbereichs
26 in diesen mündet, allseitig geschlossen (vgl. die oben erwähnten stirnseitigen
Begrenzungen sämtlicher Kammern). Von der Luftzufuhrkammer 16 ist die Unterdruckkammer
20 durch eine Wandung 34 getrennt, die eine Begrenzung des verjüngten unteren Abschnitts
der Luftzufuhrkammer 16 bildet. Die Wandung 38 zwischen der Unterdruckkammer 20 und
der Dunstkammer 12 weist eine Neigung auf, die im Wesentlichen der gewünschten Steigung
des aus der Ausblasöffnung 28 austretenden Luftstroms entspricht.
[0044] Der Verlauf der Luftströmung von den Ansaugöffnungen 50 zum Zuluftgebläse 48, durch
die Luftzufuhrkammer 16 und den gekrümmten Umlenkbereich 26 zur Ausblasöffnung 28,
und durch die Absaugkammer 14 in Richtung des Abscheiders 18 ist in der Figur 1 durch
Pfeile dargestellt.
[0045] Die Steigung des die Ausblasöffnung 28 verlassenden Luftstroms wird dadurch erhöht,
dass der Luftstrom im Umlenkbereich 26 aufgrund des Unterdrucks in der Unterdruckkammer
20 in Richtung der Sogöffnung 32 "nach oben gezogen" wird. Dieser Unterdruck entsteht
durch einen Induktionsbereich 40, wobei entlang dieses Induktionsbereichs 40 die Unterdruckkammer
20 und die Luftzufuhrkammer 16 durch eine Wandung 42 voneinander getrennt sind, die
eine Mehrzahl einzelner Durchbrüche 44 aufweist, die in Längsrichtung der Erfassungshaube
10 aufeinander folgend angeordnet sind und eine runde Form aufweisen. Der Induktionsbereich
40 ist unmittelbar oberhalb des Umlenkbereichs 26 und unterhalb des verjüngten Bereichs
der Luftzufuhrkammer 16 angeordnet, so dass die Strömungsgeschwindigkeit der Zuluft
im Induktionsbereich relativ groß ist.
[0046] Die Strömungsgeschwindigkeit der Zuluft im Induktionsbereich 40 wird zusätzlich verstärkt
durch ein Strömungsbeschleunigungselement 46, welches oberhalb des Induktionsbereichs
40 angeordnet ist. Das Strömungsbeschleunigungselement 46 weist eine Vielzahl von
Durchbrüchen auf, wobei es sich in diesem Beispiel um ein Lochblech handelt. Dabei
ist das Strömungsbeschleunigungselement horizontal und die Wandung 42 im Induktionsbereich
40 vertikal orientiert.
[0047] Die Figur 2 zeigt einen Teil der Erfassungshaube 10 in einer perspektivischen Darstellung,
wobei insbesondere die Gestaltung des Induktionsbereichs 40 und der Sogöffnung 32
besser zu erkennen sind. Die Sogöffnung 32 hat bei diesem Ausführungsbeispiel eine
Weite von ca. 2 cm, wobei die Weite der Ausblasöffnung 28 ca. 6 cm beträgt. Die Durchbrüche
44 in der Wandung 42 des Induktionsbereichs 40 haben jeweils einen Durchmesser von
ca. 15 mm. Die Durchbrüche in dem Strömungsbeschleunigungselement 46 haben einen Durchmesser
von ca. 5 mm. Es versteht sich, dass diese Maße lediglich beispielhaft sind und je
nach Dimensionierung und Gestaltung der Erfassungshaube entsprechend angepasst werden
können.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 10
- Erfassungshaube
- 12
- Dunstkammer
- 14
- Absaugkammer
- 16
- Luftzufuhrkammer
- 18
- Abscheider
- 20
- Unterdruckkammer
- 22
- stirnseitige Wandung
- 24
- Absaugöffnung
- 26
- Umlenkbereich
- 28
- Ausblasöffnung
- 30
- abgerundete Wandung von 26
- 32
- Sogöffnung
- 34
- Wandung
- 36
- Wandung
- 38
- Wandung
- 40
- Induktionsbereich
- 42
- Wandung von 40
- 44
- Durchbrüche von 42
- 46
- Strömungsbeschleunigungselement
- 48
- Zuluftgebläse
- 50
- Ansaugöffnungen
1. Erfassungshaube (10) zur Erfassung von Abluft oberhalb von Kochstellen, Produktionseinrichtungen
und dergleichen, umfassend eine Dunstkammer (12), eine Absaugkammer (14) und eine
Luftzufuhrkammer (16), die sich horizontal und zueinander parallel in einer Längsrichtung
erstrecken, wobei
- die Dunstkammer (12) unten zur Umgebung (50) der Erfassungshaube (10) hin offen
ist, sich im Querschnitt nach oben verjüngt und oben geschlossen ist,
- die Absaugkammer (14) und die Luftzufuhrkammer (16) im Querschnitt an gegenüberliegenden
Seiten der Dunstkammer (12) angeordnet sind,
- die Absaugkammer (14) durch ein Filter oder einen Abscheider (18) in Fluidverbindung
mit der Dunstkammer (12) steht, wobei das Filter oder der Abscheider (18) eine geneigte
Begrenzung der sich nach oben verjüngenden Dunstkammer (12) bildet, und
- die Luftzufuhrkammer (16) an ihrem unteren Ende in einen gekrümmten Umlenkbereich
(26) übergeht, der in eine Ausblasöffnung (28) mündet, welche am unteren Ende der
Dunstkammer (12) gegenüber der Absaugkammer (14) so angeordnet ist, dass eine Zuluft,
die in die Luftzufuhrkammer (16) eingeblasen wird, aus der Ausblasöffnung (28) quer
zur Längsrichtung horizontal oder schräg nach oben in Richtung des Filters oder des
Abscheiders (18) austritt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungshaube (10) eine oder mehrere Ansaugöffnungen (50) umfasst, die so angeordnet
sind, dass durch sie eine Umgebungsluft unmittelbar aus der Umgebung der Erfassungshaube
(10) der Luftzufuhrkammer (16) als Zuluft zuführbar ist.
2. Erfassungshaube nach Anspruch 1, wobei die Erfassungshaube (10) in einem Innenraum
eines Gebäudes installiert ist, und wobei durch die eine oder mehrere Ansaugöffnungen
(50) unmittelbar die Raumluft des Innenraums der Luftzufuhrkammer (16) als Zuluft
zuführbar ist.
3. Erfassungshaube (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die eine oder mehrere Ansaugöffnungen
(50) in einem Bereich der Erfassungshaube (10) angeordnet sind, der im Querschnitt
der Absaugkammer (14) gegenüberliegt, und bevorzugt wobei die eine oder mehrere Ansaugöffnungen
(50) nach unten und/oder horizontal nach außen orientiert sind.
4. Erfassungshaube (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mehrere Ansaugöffnungen
(50) entlang der Längsrichtung der Erfassungshaube (10) nebeneinander angeordnet sind.
5. Erfassungshaube (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend mindestens
ein Zuluftgebläse (48), durch das die Zuluft von der oder den Ansaugöffnungen (50)
der Luftzufuhrkammer (16) zuführbar ist, wobei das mindestens eine Zuluftgebläse (48)
bevorzugt oberhalb der Luftzufuhrkammer (16) und/oder im Querschnitt auf der der Absaugkammer
(14) gegenüberliegenden Seite der Luftzufuhrkammer (16) angeordnet ist.
6. Erfassungshaube (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend mindestens
ein Sauggebläse, durch das die Abluft von oben aus der Absaugkammer (14) absaugbar
ist.
7. Erfassungshaube (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Begrenzung
der Dunstkammer (12) im Querschnitt im Wesentlichen dreieckig oder trapezförmig ist.
8. Erfassungshaube (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Filter oder
der Abscheider (18) um einen Winkel von 40° bis 70° gegenüber der Horizontalen geneigt
ist.
9. Erfassungshaube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Unterdruckkammer
(20), die im Bereich der Luftzufuhrkammer (16) angeordnet ist, wobei die Unterdruckkammer
(20) allseitig geschlossen ist mit Ausnahme einer Sogöffnung (32) an ihrem unteren
Ende, die im Bereich eines Innenradius des gekrümmten Umlenkbereichs (26) der Luftzufuhrkammer
(16) in diesen mündet, wobei die Unterdruckkammer (20) und die Luftzufuhrkammer (16)
entlang eines Induktionsbereichs (40), der sich an die Sogöffnung (32) bzw. an den
Umlenkbereich (26) nach oben anschließt, durch eine Wandung (42) voneinander getrennt
sind, die eine Mehrzahl einzelner Durchbrüche (44) aufweist, die in Längsrichtung
der Erfassungshaube (10) aufeinanderfolgend angeordnet sind.
10. Erfassungshaube (10) nach Anspruch 9, wobei die Weite der Sogöffnung (32) 20% bis
50% der Weite der Ausblasöffnung (28) beträgt.
11. Erfassungshaube (10) nach Anspruch 9 oder 10, wobei die Wandung (42) in dem Induktionsbereich
(40) im Wesentlich vertikal orientiert ist.
12. Erfassungshaube (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei die einzelnen Durchbrüche
(44) in dem Induktionsbereich (40) eine runde Form aufweisen, und bevorzugt einen
Durchmesser von 10 bis 20 mm aufweisen.
13. Erfassungshaube (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei in der Luftzufuhrkammer
(16) oberhalb des Induktionsbereichs (40) ein Strömungsbeschleunigungselement (46)
angeordnet ist, welches im Wesentlichen senkrecht zur Strömungsrichtung der Zuluft
orientiert ist und eine Vielzahl von Durchbrüchen aufweist, und bevorzugt wobei das
Strömungsbeschleunigungselement (46) im Wesentlichen senkrecht zu der Wandung (42)
im Induktionsbereich (40) orientiert ist.
14. Erfassungshaube (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 13, wobei der gekrümmte Umlenkbereich
(26) im Bereich seines Außenradius eine abgerundete Wandung (30) aufweist, die an
der Ausblasöffnung (28) mit einer Steigung endet, die mindestens so groß ist wie die
gewünschten Steigung des aus der Ausblasöffnung (28) austretenden Luftstroms.
15. Erfassungshaube (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 14, wobei die Dunstkammer (12)
von der Unterdruckkammer (20) durch eine Wandung (38) getrennt ist, die eine dem Filter
oder Abscheider (18) gegenüber liegende geneigte Begrenzung der Dunstkammer (12) bildet,
und die im Wesentlichen der gewünschten Steigung des aus der Ausblasöffnung (28) austretenden
Luftstroms entspricht, und bevorzugt wobei die Wandung (38) zwischen der Dunstkammer
(12) und der Unterdruckkammer (20) um einen Winkel von 15° bis 30° gegenüber der Horizontalen
geneigt ist.