[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Wärmeübergabestation, welche bedarfsgerecht
Wärme von Wärmequellen auf unterschiedlichem Temperaturniveau auf Wärmesenken mit
unterschiedlichen Temperaturvorgaben überträgt.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bedarfsgerecht mit möglichst
geringen Energieverlusten Brauchwasser und Heizungswärme zur Verfügung zu stellen.
[0003] Dies wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich durch die Merkmale der
abhängigen Ansprüche.
[0004] Die Erfindung wird nun anhand der Figuren detailliert erläutert. Hierbei zeigen:
Figur 1 eine erfindungsgemäße Wärmeübergabestation,
Figur 2 eine erfindungsgemäße Wärmeübergabestation in einer Etageninstallation und
Figur 3 eine Gebäudeinstallation mit mehreren erfindungsgemäßen Wärmeübergabestationen.
[0005] Figur 1 zeigt eine Wärmeübergangstation 1 mit einem Wärmeübertrager 2, welcher mit
vier Anschlüssen 3, 4, 5, 6 verbunden ist, bei denen es sich einer ersten Eingang
3, einen ersten Ausgang 4, einen zweiten Eingang 5 und einen zweiten Ausgang 6 handelt.
Der erste Eingang 3 ist fluidführend über den Wärmeübertrager 2 mit dem ersten Ausgang
4 verbunden. Hiervon über die Wärmetauscherfläche des Wärmeübertragers 2 getrennt,
ist der zweite Eingang 5 fluidführend über den Wärmeübertrager 2 mit dem zweiten Ausgang
6 verbunden. Stromauf des zweiten Eingangs 5 sind hintereinander in einer Zuführleitung
7 ein Umschaltventil 8, eine in der Förderleistung regelbare Umwälzpumpe 9 und ein
Mischventil 10 angeordnet ist. Die Umwälzpumpe 9 verfügt ferner über einen integrierten
Volumenstromsensor. Das Mischventil 10 ist mit je einem Anschluss mit dem zweiten
Eingang 5, dem zweiten Ausgang 6, einer ersten Wärmequellen-Vorlaufleitung 11 und
einer zweiten Wärmequellen-Vorlaufleitung 12 verbunden. Der zweite Ausgang 6 ist mit
einer Wärmequellen-Rücklaufleitung 13 verbunden. Das Umschaltventil 8 ist mit je einem
Anschluss mit dem zweiten Eingang 5, der Zuführleitung 7 und einem Heizkreisvorlauf
15 verbunden. Der zweiten Ausgang 6 ist mit einem Heizkreisrücklauf 16 verbunden.
Das Mischventil 10 ist stets zum zweiten Eingang 5 geöffnet, während die Zuführungen
zum zweiten Ausgang 6, der ersten Wärmequellen-Vorlaufleitung 11 und der zweiten Wärmequellen-Vorlaufleitung
12 stetig verriegelbar.
[0006] Figur 2 zeigt die Einbindung der Wärmeübergangsstation 1 mit einem Regler 20 in ein
System. An den ersten Eingang 3 ist eine Frischwasserzuführung (KW=Kaltwasser), an
den ersten Ausgang 4 ist mindestens eine Warmwasserszapfstelle 14 (WW=Warmwasser)
angeschlossen. Zwischen dem Anschluss für den Heizkreisvorlauf 15 und dem Anschluss
für den Heizkreisrücklauf 16 sind zwei Wärmesenken 17 in Form von Heizkörpern in zu
beheizenden Räumen angeschlossen.
[0007] Ein erster Schichtenspeicher 18.1 ist mit seinem oberen Bereich mit der ersten Wärmequellen-Vorlaufleitung
11 und mit seinem unteren Bereich mit der Wärmequellen-Rücklaufleitung 13 verbunden.
Ein zweiter Schichtenspeicher 18.2 ist mit seinem oberen Bereich mit der zweiten Wärmequellen-Vorlaufleitung
12 und mit seinem unteren Bereich ebenfalls mit der Wärmequellen-Rücklaufleitung 13
verbunden. Der zweite Ausgang 6 des Wärmeübertragers 2 ist über eine Bypassleitung
19 mit einem Eingang des Mischventils 10 verbunden.
[0008] Bei Brauchwasserzapfung wird das Umschaltventil 8 in die Position gebracht, dass
die Zuführleitung 7 mit dem zweiten Eingang 5 verbunden ist. Die Umwälzpumpe 9 fördert
das Fluid zum Wärmeübertrager 2, wo es thermische Energie auf Brauchwasser, welches
über die Frischwasserzuführung des Eingang 3 durch den Wärmeübertrager 2 und den ersten
Ausgang 4 zur Warmwasserszapfstelle 14 strömt, überträgt.
[0009] Der erste Schichtenspeicher 18.1 befindet sich auf einem höheren Temperaturniveau
als der zweite Schichtenspeicher 18.2. Das Fluid, welches zum zweiten Eingang 5 des
Wärmeübertrager 2 strömt, wird im Mischventil 10 bedarfsgerecht aus Fluid aus der
ersten Wärmequellen-Vorlaufleitung 11, der zweiten Wärmequellen-Vorlaufleitung 12
und / oder Rücklauf aus der Bypassleitung 17 gemischt. Je höher die benötigte Temperatur
ist, desto mehr Fluid aus der ersten Wärmequellen-Vorlaufleitung 11 wird verwendet,
da dort die höchste Temperatur aus dem ersten Schichtenspeicher 18.1 abgezogen wird.
Mit fallender benötigter Temperatur wird weniger Fluid aus der ersten Wärmequellen-Vorlaufleitung
11 und mehr Fluid aus der zweiten Wärmequellen-Vorlaufleitung 12 und dem zweiten Schichtenspeicher
18.2 im Mischventil 10 zugemischt. Bei noch geringeren benötigten Temperaturen kann
Fluid aus der zweiten Wärmequellen-Vorlaufleitung 12 im Mischventil 10 mit Fluid aus
der Bypassleitung 19 vermischt werden.
[0010] Ohne Brauchwasseranforderung, wenn Heizwärme benötigt wird, wird das Umschaltventil
8 derart geschaltet, dass die Zuführleitung 7 mit dem Heizkreisvorlauf 15 verbunden
ist. Die Umwälzpumpe 9 übernimmt die Förderung des Fluids, das über die Wärmesenke
17 und den Heizkreisrücklauf 16 zur Wärmequellen-Rücklaufleitung 13 führt. Auf der
Wärmequellenseite erfolgt die Schaltung anlog zur Brauchwasseranforderung.
[0011] Figur 3 zeigt eine Gebäudeinstallation mit mehreren erfindungsgemäßen Wärmeübergabestationen
1. Mehrere Wärmeübergabestationen 1 verfügen hier über gemeinsam über einen ersten
Schichtenspeicher 18.1 auf einem höheren Temperaturniveau und einem zweiten Schichtenspeicher
18.2 auf einem niedrigerem Niveau. Eine Wärmepumpe 21 verfügt über eine Umweltwärmequelle
23 zur Übertragung von thermischer Energie aus Umgebungsluft auf einen Solekreislauf
22. Bei der Umweltwärmequelle 23 kann es sich um einen Luftwärmetauscher, einem Erdwärmetauscher,
einem Grundwasserwärmetauscher oder einer andern Quelle handeln. Der Solekreislauf
22 kann einerseits den Verdampfer der Wärmepumpe 21 bedienen. Andererseits kann auch
über einen Solewärmetauscher 24 Wärme aus dem Solekreislauf 22 auf den zweiten Schichtenspeicher
18.2 übertragen werden.
[0012] Zum Kühlen von Räumen kann Wärme von einem Heizkörper, der dann als Kühlkörper 17
agiert über eine Wärmeübergabestation 1 an den zweiten Schichtenspeicher 18.2 übertragen
werden. Die so gespeicherte Wärme kann später wieder über die Wärmeübergabestation
1 zur Brauchwassererwärmung genutzt werden. Kann die gespeicherte Wärme nicht sinnvoll
genutzt werden, so kann die Wärme über den Solewärmetauscher 24 auf den Solekreislauf
22 übertragen und in der Umweltwärmequelle 23, beispielsweise einem Luftwärmetauscher
an die Umgebung abgegeben werden. Die Wärmepumpe 21 kann auch mit umgedrehter Prozessführung
als Klimaanalage verwendet werden; auch in diesem Fall kann letztendlich Wärme über
die Umweltwärmequelle 23, die in diesem Fall eine Wärmesenke ist, an die Umgebung
abgegeben werden.
1. Wärmeübergangstation (1) mit einem Wärmeübertrager (2), welcher mit vier Anschlüssen
(3, 4, 5, 6) verbunden ist, bei denen es sich einer ersten Eingang (3), einen ersten
Ausgang (4), einen zweiten Eingang (5) und einen zweiten Ausgang (6) handelt, wobei
der erste Eingang (3) fluidführend über den Wärmeübertrager (2) mit dem ersten Ausgang
(4) und der zweite Eingang (5) fluidführend über den Wärmeübertrager (2) mit dem zweiten
Ausgang (6) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass stromauf des zweiten Eingangs (5) in einer Zuführleitung (7) ein Umschaltventil (8),
eine Umwälzpumpe (9) und ein Mischventil (10) angeordnet ist.
2. Wärmeübergangstation (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischventil (10) mit je einem Anschluss mit dem zweiten Eingang (5), dem zweiten
Ausgang(6), einer ersten Wärmequellen-Vorlaufleitung (11) und einer zweiten Wärmequellen-Vorlaufleitung
(12) verbunden ist.
3. Wärmeübergangstation (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Umschaltventil (8) mit je einem Anschluss mit dem zweiten Eingang (5), der Zuführleitung
(7) und einem Heizkreisvorlauf (15) verbunden ist.
4. Wärmeübergangstation (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweiten Ausgang (6) mit einem Heizkreisrücklauf (16) verbunden ist.
5. Wärmeübergangstation (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischventil (10) zum zweiten Eingang (5) stets geöffnet ist, während die Zuführungen
zum zweiten Ausgang(6), der ersten Wärmequellen-Vorlaufleitung (11) und der zweiten
Wärmequellen-Vorlaufleitung (12) verriegelbar, vorzugsweise stetig verriegelbar sind.