[0001] Die Erfindung betrifft eine Überprüfungsvorrichtung für ein Fahrzeug zum Erfassen
einer rechtswidrigen Handlung nach Anspruch 1, eine Auslösevorrichtung zum Erfassen
einer rechtswidrigen Handlung anhand eines Fahrzeugzustandes nach Anspruch 5, ein
Überprüfungssystem zum Erfassen einer rechtswidrigen Handlung anhand eines Fahrzeugzustandes
nach Anspruch 7, ein Verfahren zum Erfassen einer rechtswidrigen Handlung anhand eines
Fahrzeugzustandes nach Anspruch 10 und ein Computerprogrammprodukt nach Anspruch 14.
[0002] Im Fall eines Fahrzeugdiebstahls ist nicht immer ermittelbar, wer das Fahrzeug geführt
hat oder aktuell führt. Weiter ist nicht immer ermittelbar, wo sich das Fahrzeug aktuell
befindet. Ferner ist nicht immer ermittelbar, ob sich mehr als eine Person im Fahrzeug
befindet. Illegale Grenzübertritte mit gestohlenen Fahrzeugen haben immer noch eine
niedrige Aufklärungsquote. In Deutschland liegt diese Aufklärungsquote bei ca. 30%.
Gestohlene Fahrzeuge, mit denen in der Folge weitere Gesetzesverletzungen begangen
werden, werden potenziell im Straßenverkehr ebenfalls in der Regel zu spät erkannt.
Derartige Gesetzesverletzungen sind zum Beispiel Banküberfälle oder Attentate.
[0003] Ferner ist bei einer Verletzung von Straßenverkehrsregeln mit Fokus auf Verkehrssicherheit
nicht immer ermittelbar, wer das Fahrzeug geführt hat. Beispiele für derartige Verletzungen
sind
- ein Überschreiten einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit,
- ein Nicht-Anschnallen eines Fahrzeuginsassen,
- eine Einfahrt in eine Zone, die für bestimmte Fahrzeuge gesperrt ist,
- ein Nichteinhalten eines zulässigen Sicherheitsabstandes,
- ein Führen eines Fahrzeuges bei unzulässiger Benutzung von mobilen Endgeräten,
- ein Fahren ohne erforderliche Fahrzeugbeleuchtung,
- ein Fahren trotz abgelaufener Zulassung und/oder
- ein Fahren mit Anhänger über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit des Anhängers und/oder
über das zulässige Beladungsgewicht des Anhängers.
[0004] Zum Beispiel ist die Missachtung der Gurtpflicht eine der häufigsten Verstöße und
führt gegebenenfalls zu einem stark erhöhten Gefährdungspotenzial der Insassen im
Falle eines Unfalls.
[0005] Da bei einer Verletzung von Straßenverkehrsregeln auch nicht immer einfach und schnell
ermittelbar ist, wer diesen Regelverstoß begangen hat, folgt in der Regel eine Umweltbelastung,
zum Beispiel durch
- dauerhaftes Fahren trotz emissionsrelevanter Fahrzeugfehler und/oder
- Einfahrt in für bestimmte Fahrzeugtypen gesperrte Bereiche, wie zum Beispiel Umweltzonen
in Innenstädten.
[0006] Zusätzlich wird bei mautpflichtigen Straßen entweder wie in Österreich ein System
mit einer kostenpflichtigen Plakette oder wie in Deutschland ein System mit Toll Collect
realisiert. Toll Collect ist ein System zur Einnahme einer LKW-Maut. Beispielsweise
werden über fest installierte Kontrollbrücken sich nähernde Fahrzeuge registriert
und überprüft, ob die mautpflichtigen Lkw ordnungsgemäß im System eingebucht sind.
Die deutsche Maut-Abbuchung ist unflexibel. Die österreichische Maut-Abbuchung benötigt
Personal vor Ort zur Kontrolle. Für Straßen, die mautpflichtig werden und bei denen
eine automatisierte Kontrolle erfolgen soll, ist in Deutschland eine erhebliche Anfangsinvestition
zu leisten. Deshalb gibt es mautpflichtige Straßen, die nicht automatisch überwacht
werden. Das führt aber zu Einnahmeverlusten auf Betreiberseite.
[0007] Außerdem sind Verfolgungsfahrten im öffentlichen Raum grundsätzlich mit hohen Risiken
für alle beteiligten und unbeteiligten Straßenverkehrsteilnehmer verbunden. Ferner
sind Verfolgungsfahrten in der Regel nicht schnell und vorhersehbar zu beenden.
[0008] Grundsätzlich sind stationäre, aber auch mobile Verkehrsüberwachungen immer mit technischem
Aufwand, hohen Investitionen, zum Beispiel bei der Anschaffung, und laufenden Betriebskosten,
zum Beispiel bei der Eichung, verbunden. Die Folgen, die sich daraus ergeben, sind
- unnötige Erhöhung des Unfallrisikos im Straßenverkehr,
- ein erhöhter Verwaltungs- und Ermittlungsaufwand für Behörden und/oder Versicherungen,
- eine Verteilung der Kosten bei Fahrzeugdiebstahl auf alle Versicherten bei der jeweiligen
Versicherungsgesellschaft über die Prämien beziehungsweise auf die Allgemeinheit.
[0009] Der Übergang der Gesellschaft in die Phase des vollautomatisierten Fahrens wird erschwert,
da die Differenz zwischen dem Fahrverhalten automatisiert fahrender Fahrzeuge und
manuell gesteuerter Fahrzeuge groß ist.
[0010] Weitere Folgen sind Einnahmeverluste bei gebührenpflichtigen Straßen und Umweltschäden.
[0011] Aus dem Stand der Technik sind Systeme bekannt, bei denen externe Einrichtungen auf
unterschiedliche Fahrzeugsysteme aktiv zugreifen können. Stand der Technik ist beispielsweise
in der
DE 10 2009 015 055 A1 offenbart.
[0012] Hier setzt die Erfindung an. Der Erfindung hat die Aufgabe zugrunde gelegen, Erfassungen
von Ordnungswidrigkeiten, Straftaten und/oder der verursachenden Personen zu verbessern.
[0013] Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Überprüfungsvorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1, einer Auslösevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 5, einem Überprüfungssystem
mit den Merkmalen des Anspruchs 7, einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
10 und einem Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 14.
[0014] Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0015] Kern der Erfindung ist ein System, welches auf Basis der in Fahrzeugen verbauten
Technik in Kombination mit einer Fahrzeug-zu-Fahrzeug und/oder Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikationseinheit
unter anderem folgende Funktionalitäten bereitstellt:
- bildliche Dokumentation des Fahrers auf eine Anforderung von einem externen, außerhalb
des Fahrzeuges befindlichen Systems,
- Bestätigung an das externe System und
- Übertragung der erzeugten Daten an das externe System.
[0016] Beispiele für in Fahrzeugen verbaute Technik sind Sensoren und Aktuatoren zur optimalen
Innen- und Außenspiegeleinstellung oder Innenraumkamera basierter Müdigkeitserkennungssysteme.
[0017] Anwendungsfälle ergeben sich beispielsweise
- bei Fahrzeugdiebstahl, zum Beispiel durch Meldungserzeugung an Polizei, Behörden und/oder
Versicherungen,
- bei Fahrzeugbenutzung im Umfeld von anderen Straftaten,
- bei illegalen Grenzübertritten mit Fahrzeugen,
- bei flexiblen Straßenverkehrskontrollen mit Fokus auf Verkehrssicherheit und/oder
Umwelt,
- bei flexibler Gebührenerhebung beim Befahren mautpflichtiger Straßen und/oder Gebieten
und/oder
- bei flexibler Gebührenkontrolle von mautpflichtigen Straßen und/oder Gebieten.
[0018] Die erfindungsgemäße Überprüfungsvorrichtung für ein Fahrzeug ist ausgeführt, eine
rechtswidrige Handlung zu erfassen. Die Überprüfungsvorrichtung weist eine Eingangsschnittstelle
auf, um eine Anforderung eines Anforderers von außerhalb des Fahrzeuges zur Ausführung
einer Prüfung eines Fahrzeugzustandes zu erhalten. Außerdem weist die Überprüfungsvorrichtung
eine Fahrzeugschnittstelle auf, um innerhalb des Fahrzeuges verfügbare Daten zu erhalten.
Dabei ist die Überprüfungsvorrichtung durch den Erhalt der Anforderung auslösbar,
die Überprüfung auszuführen. Die Überprüfungsvorrichtung ist ausgeführt, in Abhängigkeit
von der Anforderung die Daten zu sammeln und anhand dieser Daten den Fahrzeugzustand
zu bestimmen. Ferner weist die Überprüfungsvorrichtung eine Ausgangsschnittstelle
auf, um den Fahrzeugzustand für den Anforderer bereitzustellen.
[0019] Fahrzeuge sind insbesondere Personenkraftwagen.
[0020] Eine Überprüfungsvorrichtung für ein Fahrzeug zum Erfassen einer rechtswidrigen Handlung
ist eine Vorrichtung, die in oder an ein Fahrzeug anordenbar oder einbaubar ist und
bei Betrieb in oder an einem Fahrzeug angeordnet oder eingebaut ist. Die Überprüfungsvorrichtung
erhält eine Anforderung zur Ausführung einer Überprüfung, führt diese Überprüfung
durch und stellt ein Ergebnis dieser Überprüfung bereit.
[0021] Eine rechtswidrige Handlung ist eine Ordnungswidrigkeit oder eine Straftat. Eine
Ordnungswidrigkeit ist eine solche rechtswidrige und grundsätzlich vorwerfbare Handlung,
die den Tatbestand eines Gesetzes verwirklicht und die Ahndung einer Geldbuße zulässt.
Ein Überschreiten einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit ist zum Beispiel eine Ordnungswidrigkeit.
Eine Straftat ist eine solche rechtswidrige und grundsätzlich vorwerfbare Handlung,
die den Tatbestand eines Gesetzes verwirklicht, welches insbesondere dem Schutz mindestens
eines besonderen Rechtsguts wie Leben, Gesundheit, Eigentum oder Sicherheit und Integrität
des Staates dient.
[0022] Eine Schnittstelle ist eine Einrichtung zwischen wenigstens zwei Funktionseinheiten,
an der ein Austausch von logischen Größen, zum Beispiel Daten, oder physikalischen
Größen, zum Beispiel elektrischen Signalen, erfolgt, entweder nur unidirektional oder
bidirektional. Der Austausch kann analog oder digital erfolgen. Der Austausch kann
ferner drahtgebunden oder drahtlos erfolgen.
[0023] Die Eingangsschnittstelle der Überprüfungsvorrichtung ist insbesondere eine Schnittstelle
zu einer Empfangseinheit der Überprüfungsvorrichtung oder des Fahrzeuges, wobei die
Überprüfungsvorrichtung oder das Fahrzeug über die Empfangseinheit eine Anforderung
drahtlos erhalten kann.
[0024] Die Ausgangsschnittstelle ist vorzugsweise eine Schnittstelle zu einer Sendeeinheit
der Überprüfungsvorrichtung oder des Fahrzeuges.
[0025] Die Fahrzeugschnittstelle ist eine Schnittstelle zu einem fahrzeuginternen System
oder Funktionseinheit, zum Beispiel eine Schnittstelle zu einem Control Area Network
(CAN) Bus. Mittels des CAN-Busses ist zum Beispiel über eine Abfrage von einer Anzahl
von Radumdrehungen, im Englischen wheelticks genannt, eine Geschwindigkeit des Fahrzeuges
feststellbar. Die Fahrzeugschnittstelle befindet sich intern im Fahrzeug und stellt
einen Austausch zu einer in dem Fahrzeug verbauten technischen Ausrüstung dar.
[0026] Ein Anforderer ist eine Einrichtung oder eine Person, mit der eine Anforderung, zum
Beispiel ein Protokoll von Anweisungen, abgeschickt werden kann.
[0027] Dass die Anforderung von einem Anforderer von außerhalb des Fahrzeuges von der Eingangsschnittstelle
erhalten wird, bedeutet, dass der Anforderer extern von dem Fahrzeug angeordnet ist
und mit dem Fahrzeug nicht physisch verbunden ist.
[0028] Die Überprüfungsvorrichtung wird folglich von außerhalb des Fahrzeuges angetriggert.
Das heißt, die Überprüfungsvorrichtung wird für die Durchführung der Überprüfung von
außerhalb des Fahrzeuges ausgelöst. Abhängig von der jeweiligen Anforderung führt
die Überprüfungsvorrichtung die von außerhalb angeforderte Überprüfung innerhalb des
Fahrzeuges unter Zuhilfenahme von im Fahrzeug verfügbaren Daten durch.
[0029] Dabei werden abhängig von der jeweiligen Anforderung auch nur bestimmte Daten gesammelt.
[0030] Der Fahrzeugzustand ist ein Istzustand des Fahrzeuges, der über die Ausgangsschnittstelle
der Überprüfungsvorrichtung bereitgestellt wird. Es werden also nicht nur reine Daten
bereitgestellt, sondern eine diesen Daten zugrunde liegende Bedeutung, die den Fahrzeugzustand
charakterisiert, insbesondere, ob eine rechtswidrige Handlung vorliegt.
[0031] Lautet zum Beispiel die Anforderung zur Ausführung einer Überprüfung der Geschwindigkeit,
dass die aktuelle Geschwindigkeitsbegrenzung bei 50 km/h liegt, sammelt die Überprüfungsvorrichtung
die aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeuges, und stellt als Fahrzeugzustand eine Differenz
zwischen der aktuellen Geschwindigkeit und der geforderten Geschwindigkeit bereit.
Der Fahrzeugzustand lautet dann konkret, dass die zulässige Geschwindigkeitsbegrenzung
um diese Differenz über- oder unterschritten ist. Die aktuelle Geschwindigkeit wird
beispielsweise über eine Fahrzeugschnittstelle zu dem CAN-Bus gesammelt. Anstatt oder
zusätzlich zu dem Fahrzeugzustand kann die Überprüfungsvorrichtung auch die aktuelle
Geschwindigkeit des Fahrzeuges bereitstellen.
[0032] Wenn die Überprüfungsvorrichtung entsprechend einer bestimmten Anforderung mehrere
fahrzeuginterne Daten sammeln und auswerten muss und folglich der Fahrzeugzustand
durch mehrere Daten gekennzeichnet ist, ist die Überprüfungsvorrichtung ausgeführt,
den Fahrzeugzustand als ein Datenpaket bereitzustellen.
[0033] Ein Datenpaket ist eine in sich geschlossene Einheit von mehreren Daten.
[0034] In dem Datenpaket sind alle Daten, die den Fahrzeugzustand kennzeichnen, zusammengefasst.
Damit werden hinsichtlich der Bereitstellung nicht mehrere Fahrzeugzustände einzeln
bereitgestellt. Vorteilhafterweise wird ein Datenpaket bereitgestellt, das mehrere
Fahrzeugzustände enthält. Dies ist insbesondere für Datenfernübertragung von Vorteil.
[0035] Zum Beispiel enthält das Datenpaket die Fahrzeugzustände, dass
- eine zulässige Geschwindigkeitsbegrenzung um 20 km/h überschritten ist,
- eine Fahrzeugbeleuchtung regelwidrig ausgeschaltet ist und
- ein zulässiger Sicherheitsabstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug nicht eingehalten
ist.
[0036] Das Datenpaket wird derart bereitgestellt, dass es nachträglich nicht mehr verändert
werden kann. Zum Beispiel kann das Datenpaket mit Mitteln der Kryptographie verschlüsselt
werden.
[0037] Erfindungswesentlich ist, dass die Überprüfungsvorrichtung, die bei Verwendung an
oder innerhalb des Fahrzeuges angeordnet ist, extern, das heißt von außerhalb des
Fahrzeuges, angetriggert wird und fahrzeugintern die angeforderten Daten erfasst und
intern auswertet. Die Überprüfungsvorrichtung ist demnach verschieden von einem System,
das fahrzeuginterne Daten extern auswertet. Die Überprüfungsvorrichtung ist insbesondere
verschieden von einem Messdatenerfassungssystem zur Auswertung der Daten außerhalb
des Fahrzeugs.
[0038] Vorzugsweise wird der Fahrzeugzustand nur dann bereitgestellt, wenn auch ein Verstoß
gegen eine bestimmte Regelung vorliegt. Wird kein Verstoß festgestellt, findet gemäß
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung keine Rückmeldung zu dem Anforderer,
statt.
[0039] Mit der erfindungsgemäßen Überprüfungsvorrichtung lassen sich rechtswidrige Handlungen
vorteilhafterweise einfach erfassen, nämlich durch ein externes Antriggern der fahrzeuginternen
Überprüfungsvorrichtung.
[0040] Vorteilhafterweise wird der bestimmte Fahrzeugzustand fahrzeuglokal geschützt abgelegt
und falls möglich direkt an den Anforderer gesendet. Zum Beispiel weist die Überprüfungsvorrichtung
eine Speicherschnittstelle zu einem fahrzeuginternen Speicher auf. Der bestimmte Fahrzeugzustand
wird in diesem fahrzeuginternen Speicher abgespeichert. Vorzugsweise ist der Zugriff
auf diesen fahrzeuginternen Speicher nur berechtigten Einrichtungen und/oder Personen,
zum Beispiel amtlichen Behörden, möglich.
[0041] Falls keine sofortige Übertragung möglich ist, sind zum Beispiel im Bereich von Tankstellen,
Ladestationen und/oder Grenzen stationäre Zwischenspeichervorrichtungen angeordnet.
Diese stationären Zwischenspeichervorrichtungen weisen eine, vorzugsweise drahtlose,
Schnittstelle zu der Überprüfungsvorrichtung auf, um einen nicht erfolgreich übertragenen
Fahrzeugzustand zu erhalten. Die stationären Zwischenspeichervorrichtungen stellen
den erhaltenen Fahrzeugzustand für eine weitere Verwendung, beispielsweise für amtliche
Behörden, bereit. Außerdem sind mobile Zwischenspeichervorrichtungen vorgesehen.
[0042] Bevorzugt wird ein Fahrer des Fahrzeuges über die Ausgangsschnittstelle der Überprüfungsvorrichtung
darüber informiert, ob eine Anforderung zur Ausführung einer Überprüfung erhalten
worden ist, gegebenenfalls auch über deren Ergebnis. Hierzu ist insbesondere eine
Alarmfunktionalität in der Überprüfungsvorrichtung implementiert.
[0043] In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Eingangsschnittstelle ausgeführt, ein
Kennzeichen zur Identifizierung des Anforderers und/oder eine Zeitangabe zum Bestimmen
eines Auslösezeitpunktes der Anforderung zu erhalten. Die Überprüfungsvorrichtung
ist ausgeführt, das Kennzeichen und/oder die Zeitangabe als weitere Daten zu sammeln
und aus diesen weiteren Daten zusammen mit dem Fahrzeugzustand ein Datenpaket zu erstellen.
Die Ausgangsschnittstelle ist ausgeführt, dieses Datenpaket für den Anforderer bereitzustellen.
Das Datenpaket wird derart bereitgestellt, dass es nachträglich nicht mehr verändert
werden kann. Zum Beispiel kann das Datenpaket mit Mitteln der Kryptographie verschlüsselt
werden. Über das Kennzeichen ist es vorteilhafterweise möglich, rechtssicher zuordnen
zu können, wer welche Anforderung zur Ausführung einer Überprüfung angestoßen hat.
Das Kennzeichen kann zum Beispiel eine Identifikationsnummer sein oder ein sonstiger
Identifikator, über der der Anforderer eindeutig identifizierbar ist. Mittels der
Zeitangabe kann vorteilhafterweise rechtssicher zugeordnet werden, wann welche Anforderung
zur Ausführung einer Überprüfung angestoßen wurde, das heißt, wann die Kommunikation
der Anforderung stattfand. Die Zeitangabe ist eine Uhrzeitangabe und/oder eine Datumsangabe.
Vorzugsweise enthält die Zeitangabe auch eine Zeitzonenangabe.
[0044] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Fahrzeugschnittstelle
ausgeführt, ein Fahrzeuginsassenfoto von einer Innenraumkamera des Fahrzeuges zu erhalten.
Die Überprüfungsvorrichtung ist ausgeführt, bei einer Anforderung zur Ausführung einer
Überprüfung eines Fahrzeuginsassen die Innenraumkamera zur Aufnahme des Fahrzeuginsassenfotos
anzusteuern und das Fahrzeuginsassenfoto zu sammeln. Über das Fahrzeuginsassenfoto
kann insbesondere erkannt werden, wer das Fahrzeug führt. Außerdem kann festgestellt
werden, ob ein Fahrer ein mobiles Endgerät, zum Beispiel ein Smartphone, während der
Fahrt verwendet. Die Überprüfungsvorrichtung kann auch ausgeführt sein, die Innenraumkamera
zur Aufnahme eines einzelnen Fahrzeuginsassenfotos oder zu einer Serienaufnahme ansteuern.
[0045] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Fahrzeugschnittstelle
ausgeführt, Fahrzeugzustandsdaten, vorzugsweise Ortsdaten, Zeitdaten, Geschwindigkeitsdaten,
Signalisierungsdaten, Abstandsdaten, Wegfahrsperrdaten, Fahrgestelldaten und/oder
Nummernschilddaten des Fahrzeuges zu erhalten. Die Überprüfungsvorrichtung ist ausgeführt,
den Fahrzeugzustand anhand eines Vergleichs der Fahrzeugzustandsdaten mit in der Anforderung
zur Ausführung der Überprüfung enthaltenen Sollwerten zu bestimmen und in Abhängigkeit
des Vergleichs eine rechtswidrige Handlung zu erfassen. Die Ausgangsschnittstelle
ist ausgeführt, die rechtswidrige Handlung für den Anforderer bereitzustellen.
[0046] Ortsdaten sind zum Beispiel GPS-Koordinaten des Fahrzeuges. GPS steht für Global-Position-System
und ist ein amerikanisches Satellitennavigationssystem Diese Ortsdaten können über
eine Fahrzeugschnittstelle zu einem fahrzeuginternen GPS-Empfänger erhalten werden.
Ortsdaten können auch Daten eines anderen Satellitensystems, zum Beispiel des europäischen
Satellitennavigationssystems Galileo, sein. Damit kann rechtssicher zugeordnet werden,
wo sich das Fahrzeug zum Zeitpunkt der Kommunikation mit dem Anforderer befand.
[0047] Zeitdaten sind Uhrzeitangaben, Zeitzonenangaben und/oder Datumsangaben.
[0048] Mit Signalisierungsdaten werden Signalisierungseinrichtungen des Fahrzeuges überprüft,
zum Beispiel Lichtanlage oder Blinkeranlage. Damit kann überprüft werden, ob das Fahrzeug
das Fahrzeuglicht angeschaltet hat oder ob eine Blinkeranlage betätigt ist.
[0049] Abstandsdaten sind insbesondere Daten über einen Abstand zu einem vorausfahrenden
Fahrzeug. Mit Abstandsdaten kann festgestellt werden, ob das Fahrzeug einen vorgeschriebenen
Mindestabstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug einhält. Um eine Diebstahlsüberprüfung
von außen anstoßen zu können, ist es vorteilhaft, den aktuellen Zustand der Wegfahrsperre,
im Englischen immobilizer state, einzulesen, was durch die Wegfahrsperrdaten ermöglicht
wird.
[0050] Um rechtssicher einen Vorfall einem Fahrzeug zuordnen zu können, muss die Fahrgestellnummer
eingelesen werden, was durch die Fahrgestelldaten ermöglicht wird. Die Fahrgestellnummer,
auch Fahrzeug-Identifikationsnummer genannt, ist die international genormte, 17-stellige
Seriennummer, mit der ein Kraftfahrzeug eindeutig identifizierbar ist.
[0051] Um rechtssicher einen Vorfall einem Fahrzeughalter zuordnen zu können, muss das dem
Fahrzeug zugeordnete Kennzeichen eingelesen werden, was durch die Nummernschilddaten
ermöglicht wird. Durch die Nummernschilddaten kann auch eine TÜV-Plakette eingelesen.
TÜV steht für Technischer-Überwachungs-Verein, der als technische Prüforganisation
Sicherheitskontrollen durchführt. Mittels der TÜV-Plakette kann festgestellt werden,
wann eine nächste TÜV-Untersuchung ansteht und/oder ob ein Zeitpunkt für eine nächste
TÜV-Untersuchung überschritten wurde.
[0052] Vorzugsweise wird für einen Plausibilitätscheck zwischen dem von dem externen Anforderer
gesendeten Zeitangaben und einer fahrzeuginternen Uhrzeit, inklusive Datum, die fahrzeuginterne
Uhrzeit, inklusive Datum, eingelesen. Die fahrzeuginterne Uhrzeit, die mit dem GPS-Signal
versendet werden kann, dient als einheitliche Basis.
[0053] Der Vergleich der Fahrzeugzustandsdaten mit vorgegebenen und angeforderten Sollwerten
wird als ein Datenpaket bestehend aus
- Fahrerbild,
- Fahrzeugidentifikationsinformationen,
- Zeitstem pel,
- Art des Vorfalls,
- Anforderer Kennzeichen,
- durchgeführte Überprüfungen und
- weiteren Daten des Fahrzeugzustandes
bereitgestellt.
[0054] Zur Dokumentation eines gesetzlich relevanten Vorfalls wird ein Datenpaket erzeugt,
das nachträglich nicht verändert werden kann, beispielsweise mittels Verschlüsselung.
[0055] Vorzugsweise wird der Fahrzeugführer über die ausgeführten Überprüfungen informiert,
zum Beispiel über ein Kombiinstrument des Fahrzeuges, eine entsprechende Anzeigevorrichtung
oder eine Mensch-Maschinen-Schnittstelle, einem sogenannten Human-Machine-Interface,
abgekürzt HMI. Dabei kann die Art der Überprüfung mit weiteren Informationen dem Fahrer
bekannt gemacht werden, zum Beispiel als Geschwindigkeitsübertretung um 23 km/h.
[0056] Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass bei verschiedenen Vorfällen nach außen
hin ein sichtbares Zeichen abgesetzt wird. Zum Beispiel wird die Warnblinkanlage als
Reaktion auf eine behördliche Überprüfung des Fahrzeuges eingeschaltet.
[0057] Die erfindungsgemäße Auslösevorrichtung zum Erfassen einer rechtswidrigen Handlung
anhand eines Fahrzeugzustandes eines ersten Fahrzeuges weist eine Sendeeinheit auf,
um eine Anforderung zur Ausführung einer Überprüfung des Fahrzeugzustandes an das
erste Fahrzeug zu senden. Die Auslösevorrichtung ist außerhalb des ersten Fahrzeuges
angeordnet und ausgeführt, die Ausführung der Überprüfung in dem ersten Fahrzeug auszulösen.
Ferner weist die Auslösevorrichtung eine Empfangseinheit auf, um den in dem ersten
Fahrzeug bestimmten Fahrzeugzustand zu erhalten. Die Auslösevorrichtung ist eine externe
Einrichtung, die vorzugsweise von behördlichen Instanzen, wie zum Beispiel Polizei,
verwendet werden kann, um eine Überprüfung eines Fahrzeugzustandes außerhalb des Fahrzeuges
anzutriggern und den im Fahrzeug bestimmten Fahrzeugzustand zu empfangen, um eine
rechtswidrige Handlung festzustellen.
[0058] Vorteilhafterweise ist die Auslösevorrichtung stationär oder mobil, vorzugsweise
in einem zweiten Fahrzeug, angeordnet. Eine stationäre Auslösevorrichtung kann vorzugsweise
an Stellen mit hohem Verkehrsaufkommen oder an sonstigen verkehrskritischen Stellen
installiert sein. Eine mobile Auslösevorrichtung in einem zweiten Fahrzeug kann insbesondere
bei Verfolgungsfahrten verwendet werden.
[0059] Besonders bevorzugt ist die Auslösevorrichtung verdeckt an einem Straßenrand angeordnet,
stationär oder mobil, und triggert die Überprüfung von Geschwindigkeitsüberschreitungen
in herannahenden Fahrzeugen an. Radarfallen wie Blitzer werden damit überflüssig.
[0060] Das erfindungsgemäße Überprüfungssystem zum Erfassen einer rechtswidrigen Handlung
anhand eines Fahrzeugzustandes weist eine Auslösevorrichtung auf mit einer Sendeeinheit,
um eine Anforderung zur Ausführung einer Überprüfung eines Fahrzeugzustandes an ein
Fahrzeug zu senden. Die Auslösevorrichtung ist außerhalb des Fahrzeuges angeordnet
und ausgeführt ist, die Ausführung der Überprüfung in dem Fahrzeug auszulösen. Ferner
weist das Überprüfungssystem eine Empfangseinheit auf, um den in dem Fahrzeug bestimmten
Fahrzeugzustand zu erhalten. Außerdem gehört zu dem Überprüfungssystem das Fahrzeug
mit einer Fahrzeugempfangseinheit, um die Anforderung zur Ausführung der Überprüfung
des Fahrzeugzustandes zu erhalten. Des Weiteren weist das Überprüfungssystem eine
Überprüfungsvorrichtung auf, die durch den Erhalt der Anforderung auslösbar ist, die
Überprüfung auszuführen. Die Überprüfungsvorrichtung ist ausgeführt, abhängig von
der Anforderung innerhalb des Fahrzeuges verfügbare Daten zu sammeln und anhand dieser
Daten den Fahrzeugzustand zu bestimmen. Ferner weist das Überprüfungssystem eine Fahrzeugsendeeinheit
auf, um diesen Fahrzeugzustand für die Empfangseinheit bereitzustellen.
[0061] Das Überprüfungssystem besteht erfindungsgemäß aus einem externen Gerät, der Auslösevorrichtung,
welches stationär oder in einem anderen Fahrzeug verbaut sein kann. Die Überprüfungsvorrichtung
im Fahrzeug wird von außerhalb des Fahrzeuges angetriggert. Teil des Triggers ist
die Anforderung zur Ausführung einer Überprüfung und/oder eine Aktion, die angestoßen
werden soll. Im Fahrzeug befindet sich eine Empfangseinheit, die diesen Wunsch empfängt,
die angeforderten Überprüfungen unter Zuhilfenahme von im Fahrzeug verfügbaren Daten
durchführt und in Abhängigkeit der Überprüfung den Fahrzeugzustand oder mehrere einzelne
Fahrzeugzustände als einen Gesamtfahrzeugzustand als ein Datenpaket bereitstellt.
Dieses Datenpaket besteht unter anderem zum Beispiel aus
- dem Fahrerbild,
- der durchgeführten Überprüfung,
- den durchgeführten Aktivitäten,
- dem Kilometerstand des Fahrzeuges,
- der Zeitangabe der Überprüfung,
- Ortskoordinaten des Fahrzeuges,
- dem Kennzeichen des Anforderers,
- der Fahrgestellnummer und/oder
- dem polizeilichen Kennzeichen des Fahrzeuges.
[0062] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Überprüfungssystems ist die Auslösevorrichtung
eine erfindungsgemäße Auslösevorrichtung und die Überprüfungsvorrichtung eine erfindungsgemäße
Überprüfungsvorrichtung.
[0063] Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des Überprüfungssystems ist eine
Kommunikation zwischen der Auslösevorrichtung und der Überprüfungsvorrichtung eine
Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation und/oder eine Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation.
[0064] Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation, im Englischen vehicle-to-vehiclecommunication,
abgekürzt V2V, und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation, im Englischen vehicle-to-X-communication,
abgekürzt V2X, sind jeweils Kommunikationssysteme, die verwendet werden, um gefährliche
Situationen zu erfassen. Bei der V2V Kommunikation sind die Kommunikationspartner
Fahrzeuge. Bei der V2X Kommunikation sind die Kommunikationspartner wenigstens ein
Fahrzeug und wenigstens ein Gegenstand einer Infrastruktur. Zur Infrastruktur zählen
insbesondere Ampeln, Gebäudeeinrichtungen und Fußgänger. Für die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation
und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation stehen diverse Technologien zur Verfügung.
Relevant sind Wireless LAN und Mobilfunk. Für einige Anwendungen sind auch digitaler
Rundfunk und Bluetooth interessant. Der WLAN-Standard nach ITSG5 für Fahrzeug-zu-Fahrzeug-
und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation basiert auf dem aus der heutigen Computerwelt
bekannten Protokoll des Standards IEEE 802.11a/b/g. Aufbauend auf diese Standards
wurde eine spezielle Version für die Fahrzeugkommunikation entwickelt, der IEEE 802.11p,
die unter anderem wesentlich schnellere ad-hoc-Verbindungen ermöglicht. Zudem werden
dafür andere, speziell lizenzierte Frequenzen, zum Beispiel 5 GHz-Band, verwendet.
Dies wiederum gestattet die Übertragung sicherheitsrelevanter Informationen, ohne
dass eine Beeinflussung durch den sonstigen Datenverkehr erfolgt.
[0065] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Erfassen einer rechtswidrigen Handlung anhand
eines Fahrzeugzustandes weist die folgenden Verfahrensschritte auf:
- mit einer Überprüfungsvorrichtung Empfangen einer Anforderung eines Anforderers von
außerhalb eines Fahrzeuges zur Ausführung einer Überprüfung eines Fahrzeugzustandes
innerhalb des Fahrzeuges,
- Auslösen der Überprüfung durch den Erhalt der Anforderung,
- abhängig von der Anforderung Sammeln von innerhalb des Fahrzeuges verfügbaren Daten,
- Bestimmen des Fahrzeugzustandes anhand eines Vergleichs dieser Daten mit in der Anforderung
zur Ausführung der Überprüfung enthaltenen Sollwerten,
- Senden dieses Fahrzeugzustandes an den Anforderer.
[0066] Mit diesem Verfahren kann eine rechtswidrige Handlung vorteilhafterweise einfach
erfasst werden, nämlich durch ein externes Antriggern einer fahrzeuginternen Überprüfungsvorrichtung.
Diese Überprüfungsvorrichtung führt fahrzeugintern eine Überprüfung durch und das
Ergebnis der Überprüfung an den fahrzeugexternen Anforderer.
[0067] In einer Weiterbildung des Verfahrens wird die Anforderung zur Ausführung einer Überprüfung
des Fahrzeugzustandes mit einer Auslösevorrichtung an das Fahrzeug gesendet.
[0068] Vorteilhafterweise wird zur Durchführung des Verfahrens eine erfindungsgemäße Überprüfungsvorrichtung
und/oder eine erfindungsgemäße Auslösevorrichtung verwendet.
[0069] Bevorzugt weist die Anforderung die Ausführung
- einer Geschwindigkeitskontrolle,
- einer Überprüfung der Sicherheitsgurtschlösser in Verbindung mit einer Sitz-Belegungs-Erkennung,
- einer Mautkontrolle,
- einer TÜV-Kontrolle,
- einer Abstandskontrolle,
- einer Lichtkontrolle,
- einer On-Board-Diagnosekontrolle,
- einer mobilen Endgerätkontrolle und/oder
- einer Insassenkontrolle auf, wobei die Überprüfungsvorrichtung
- bei einer angeforderten Geschwindigkeitskontrolle eine Fahrzeuggeschwindigkeit mit
einem Geschwindigkeitssollwert vergleicht und im Fall einer Verletzung einer Geschwindigkeitsbegrenzung
diese Verletzung speichert,
- bei einer angeforderten Mautkontrolle Ortsdaten, vorzugsweise GPS-Daten, des Fahrzeuges
speichert,
- bei einer angeforderten TÜV-Kontrolle eine TÜV-Plakette einliest und speichert,
- bei einer angeforderten Abstandskontrolle einen Fahrzeugabstand zu einem vorausfahrenden
Fahrzeug mit einem Abstandssollwert vergleicht und im Fall einer Verletzung einer
Abstandsregelung diese Verletzung speichert,
- bei einer angeforderten Lichtkontrolle einen Lichtzustand des Fahrzeuges mit einem
Lichtsollwert vergleicht und im Fall einer Verletzung einer Lichtregelung diese Verletzung
speichert,
- bei einer angeforderten On-Board-Diagnosekontrolle eine On-Board-Diagnose ausführt,
deren Ergebnis mit Solldiagnosewerten vergleicht und im Fall einer Verletzung einer
Diagnoseregelung diese Verletzung speichert,
- bei einer angeforderten mobilen Endgerätkontrolle die Aktivität eines mobilen Endgerätes
überprüft und in Abhängigkeit der Aktivität diese speichert, und
- bei einer angeforderten Insassenkontrolle eine Innenraumkamera zur Aufnahme eines
Fahrzeuginsassenfotos ansteuert und das Fahrzeuginsassenfoto speichert.
[0070] Aus den gespeicherten Daten und einem erhaltenen Kennzeichen zur Identifizierung
des Anforderers und/oder einer Zeitangabe zum Bestimmen eines Auslösezeitpunktes der
Anforderung wird ein Datenpaket erstellt. Dieses Datenpaket wird an den Anforderer
gesendet.
[0071] Bei der On-Board-Diagnose, abgekürzt OBD, werden fahrzeuginterne Steuergeräte, deren
Daten über die Fahrzeugschnittstelle zugänglich sind, überprüft.
[0072] Damit ist eine Überprüfung des Fahrzeuges relativ einfach möglich.
[0073] Das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt ist ausgeführt, in einen Speicher eines
Computers geladen zu werden, und umfasst Softwarecodeabschnitte, mit denen eines der
erfindungsgemäßen Verfahren ausführbar ist, wenn das Computerprogrammprodukt auf dem
Computer läuft.
[0074] Computerprogrammprodukte umfassen in der Regel eine Folge von Befehlen, durch die
die Hardware bei geladenem Programm veranlasst wird, ein bestimmtes technisches Verfahren
durchzuführen, das zu einem bestimmten technischen Ergebnis führt. Wenn das betreffende
Programm auf einem Computer zum Einsatz kommt, ruft das Computerprogramm einen technischen
Effekt hervor, nämlich das Überprüfen eines Fahrzeugzustandes abhängig von einer Anforderung
zur Ausführung der Überprüfung und Bereitstellen eines Datenpakets mit dem Ergebnis
dieser Überprüfung.
[0075] Ein Computer ist eine Einrichtung zum Verarbeiten von Daten, die mittels programmierbarer
Rechenschriften Daten verarbeitet.
[0076] Ein Speicher ist ein Medium für die Sicherung von Daten.
[0077] Software ist ein Sammelbegriff für Programme und die dazugehörigen Daten. Das Komplement
zu Software ist Hardware. Hardware bezeichnet die mechanische und elektronische Ausrichtung
eines datenverarbeitenden Systems.
[0078] Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren ausführlich beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein Ausführungsbeispiel eines Fahrzeuges mit einem Ausführungsbeispiel einer Überprüfungsvorrichtung,
- Fig. 2:
- ein Ausführungsbeispiel einer Auslösevorrichtung,
- Fig. 3:
- ein Ausführungsbeispiel einer stationär angeordneten Auslösevorrichtung zum Überwachen,
- Fig. 4:
- ein Ausführungsbeispiel einer mobilen Auslösevorrichtung zum Überwachen,
- Fig. 5:
- ein Ausführungsbeispiel einer stationären Auslösevorrichtung,
- Fig. 6:
- ein Ausführungsbeispiel einer mobilen Auslösevorrichtung,
- Fig. 7:
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Überprüfungssystems
mit Ein- und Ausgängen,
- Fig. 8:
- ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zum Initialisieren eines Computerprogrammprodukts,
- Fig. 9:
- ein Ausführungsbeispiel eines Ablaufs eines Computerprogrammprodukts,
- Fig. 10:
- ein Ausführungsbeispiel eines Computerprogrammprodukts,
- Fig. 11:
- ein Ausführungsbeispiel eines Computerprogrammprodukts,
- Fig. 12:
- ein Ausführungsbeispiel eines Computerprogrammprodukts,
- Fig. 13:
- ein Ausführungsbeispiel eines Computerprogrammprodukts,
- Fig. 14:
- ein Ausführungsbeispiel eines Computerprogrammprodukts und
- Fig. 15:
- ein Ausführungsbeispiel eines Computers.
[0079] In den Figuren bezeichnen selbe Bezugsziffern selbe Teile oder funktionsähnliche
Teile. In den jeweiligen Figuren werden die relevanten Bezugsteile beziffert.
[0080] Fig. 1 zeigt ein Fahrzeug 1 mit einer Überprüfungsvorrichtung 10. Die Überprüfungsvorrichtung
10 weist eine Eingangsschnittstelle 11 auf. Über die Eingangsschnittstelle 11 erhält
die Überprüfungsvorrichtung 10 von einer Fahrzeugempfangseinheit 4 eine Anforderung
zur Ausführung einer Überprüfung eines Fahrzeugzustandes. Die Anforderung empfängt
die Fahrzeugempfangseinheit 4 drahtlos über Wireless LAN.
[0081] Über eine Fahrzeugschnittstelle 12 sammelt die Überprüfungsvorrichtung 10 die in
der Anforderung angeforderten Daten zur Überprüfung. Diese Daten werden in der Überprüfungsvorrichtung
10 mit Sollwerten 9 der Anforderung verglichen und aus diesem Vergleich der Fahrzeugzustand
über eine Ausgangsschnittstelle 13 mittels einer Fahrzeugsendeeinheit 5 als ein Datenpaket
14 gesendet.
[0082] Über die Fahrzeugschnittstelle 12 sammelt die Überprüfungsvorrichtung 10 nicht nur
fahrzeuginterne Daten, sondern kann auch abhängig von der Anforderung zur Ausführung
der Überprüfung aktiv auf fahrzeuginterne Systeme zugreifen und diese steuern. Zum
Beispiel kann die Überprüfungsvorrichtung 10 eine Innenraumkamera 2 des Fahrzeuges
1 steuern.
[0083] Die Innenraumkamera 2 kann ein Foto von einem Fahrzeuginsassen 3 machen kann. Die
Innenraumkamera 2 macht abhängig von der Anforderung ein Einzelfoto von dem Fahrzeuginsassen
3 oder eine Serienaufnahme über einen oder zufälligen Zeitabschnitt. Dieses Foto liest
die Überprüfungsvorrichtung 10 über die Fahrzeugschnittstelle 12 ein und gibt es im
Datenpaket 14 aus.
[0084] Über die Fahrzeugschnittstelle 12 liest die Überprüfungsvorrichtung 10 außerdem ein
Nummernschild 6 zusammen mit einer TÜV-Plakette 7 ein, um bei der Überprüfung, ob
ein TÜV abgelaufen ist und wer der Fahrzeughalter ist, entsprechende Daten zu erhalten.
[0085] Fig. 2 zeigt eine Auslösevorrichtung 20 mit einer Sendeeinheit 22 und einer Empfangseinheit
23. Über die Sendeeinheit 22 triggert die Auslösevorrichtung 20 von extern eine fahrzeuginterne
Überprüfung mittels der Überprüfungsvorrichtung 10 an und erhält das Ergebnis dieser
Überprüfung als Datenpaket 14 über die Empfangseinheit 23.
[0086] Die Auslösevorrichtung 20 kann stationär oder mobil in einem anderen Fahrzeug 1,
21, 24, 25 angeordnet oder verbaut sein.
[0087] Fig. 3 zeigt ein Überprüfungssystem 30. Das Überprüfungssystem 30 weist eine stationäre
Auslösevorrichtung 20 und Fahrzeuge 1 auf. Jedes Fahrzeug 1 weist die Überprüfungsvorrichtung
10 auf. Die Auslösevorrichtung 20 sendet mittels Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation
eine Anforderung 8 an die Überprüfungsvorrichtung 10 des Fahrzeuges 1. Die Überprüfungsvorrichtung
10 führt fahrzeugintern eine Überprüfung durch und sendet den Fahrzeugzustand als
Datenpaket 14 zurück an die Auslösevorrichtung 20. Die Fahrzeuge 1 befinden sich innerhalb
einer Kommunikationsreichweite 31 der Auslösevorrichtung 20. Ein dem Fahrzeug 1 vorausfahrendes
Fahrzeug 25 ist außerhalb der Kommunikationsreichweite 31 und nimmt an der Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation
nicht teil. Die Sollwerte 9, die von der Auslösevorrichtung 20 abgefragt werden, sind
Fahrverbote für Dieselfahrzeuge, generelle Fahrverbote, Geschwindigkeitsbegrenzungen,
Abstandsvorgaben, Unfallhinweise, mobile Geräteverbote, abgelaufene TÜV-Plaketten,
Mautstraßen, On-Board-Diagnosen, Licht-an-Überprüfungen und Geschwindigkeitsvorgaben.
[0088] In Fig. 4 ist die Auslösevorrichtung 20 mobil in einem zweiten Fahrzeug 24 angeordnet.
Das zweite Fahrzeug 24 ist der Anforderer 15, der mit der Auslösevorrichtung 20 die
Anforderung 8 an ein erstes Fahrzeug 21 sendet und das Datenpaket 14 von dem ersten
Fahrzeug erhält. Die Kommunikation zwischen der Auslösevorrichtung 20 und dem zweiten
Fahrzeug 24 ist eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation.
[0089] In Fig. 5 ist die Auslösevorrichtung 20 stationär angeordnet. Es findet keine Überwachung
statt, sondern es besteht eine Eingriffsmöglichkeit in das Fahrzeug 1. Der Anforderer
15 ist ein zweites Fahrzeug 24, der von der Auslösevorrichtung 20 das Datenpaket 14
innerhalb der Kommunikationsreichweite 31 erhält.
[0090] Fig. 5 zeigt eine Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation. Dagegen zeigt Fig. 6 eine
Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation, bei der die Auslösevorrichtung 20 in dem zweiten
Fahrzeug 24 mobil angeordnet ist und ein Datenaustausch zwischen dem ersten Fahrzeug
und dem zweiten Fahrzeug 24, das hier das vorausfahrende Fahrzeug 25 ist, stattfindet.
[0091] Fig. 7 stellt das Überprüfungssystem 30 schematisch dar. Die Eingänge des Überprüfungssystems
30 sind
- Request for Driver Image,
- Request ID,
- Date, Time, und
- Mode Request.
[0092] Diese Eingänge bilden einen Input in das Überprüfungssystem 30, der von außerhalb
des Fahrzeuges 1 erhalten wird.
[0093] Der Eingang Request for Driver Image beinhaltet die Aufforderung für das Fahrzeug
1, wenn möglich, ein Fahrerbild über die im Fahrzeug 1 verbaute Innenraumkamera 2
zu machen. Dazu gehört die Information, ob nur ein Bild erzeugt werden soll oder eine
Reihe von Bildern.
[0094] Über den Eingang Request for ID wird rechtssicher zugeordnet, wer welche Anforderung
zur Überprüfung angestoßen hat. Dies erfolgt dadurch, dass der Anforderer 15 über
einen Identifikator identifizierbar ist.
[0095] Über den Eingang Date, Time wird festgestellt, wann die Kommunikation der Anforderung
8 stattgefunden hat.
[0096] Über den Eingang Mode Request wird festgelegt, welche Überprüfung angefordert wird,
zum Beispiel
- Überprüfung der Geschwindigkeit,
- Überprüfung der Sicherheitsgurtschlösser in Verbindung mit einer Sitz-Belegungs-Erkennung,
- Überprüfung, ob sich das Fahrzeug 1 auf einer Mautstraße befindet,
- Überprüfung, ob ein TÜV abgelaufen ist,
- Überprüfung, wie groß der Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug 25 ist,
- Überprüfung, ob Licht angeschaltet ist,
- Überprüfung einer On-Board-Diagnose,
- Überprüfung, ob ein Diebstahl vorliegt, zum Beispiel über Daten der Wegfahrsperre,
- Überprüfung, ob der Fahrer ein Smartphone benutzt, zum Beispiel über das Fahrerfoto,
bis hin zu behördlicher Fahrzeugdeaktivierung.
[0097] Bei der Überprüfung der Sicherheitsgurtschlösser in Verbindung mit einer Sitz-Belegungs-Erkennung
wird geprüft, ob der Sitz belegt ist und die Person angeschnallt ist.
[0098] Die fahrzeuginternen Daten, die die Überprüfungsvorrichtung 10 bei Auslösung durch
die Auslösevorrichtung 20 über die Fahrzeugschnittstelle 12 abfragt, sind
- GPS-Koordinaten, um rechtssicher zuordnen zu können, wo sich das Fahrzeug zum Zeitpunkt
der Kommunikation mit der Auslösevorrichtung 20 befand,
- der State-of-Vehicle, das heißt der Fahrzeugzustand,
- der Immobilizer State, das heißt Datenzustand der Wegfahrsperre,
- Date, Time, um über einen Plausibilitätscheck zu bestimmen, ob die Zeitangabe des
Anforderers 15 mit einer fahrzeuginternen Zeitangabe übereinstimmt, sowie die
- Vehicle ID, das heißt Fahrgestellnummer, um rechtssicher einen Vorfall einem Fahrzeug
zuordnen zu können sowie
- die License Plate Number, das heißt Kennzeichen, um rechtssicher einen Vorfall einem
Fahrzeughalter zuordnen zu können.
[0099] Die Daten der jeweiligen Ausgänge werden als Datenpaket 14 bereitgestellt.
[0100] Über den Ausgang Incident Report to Driver wird der Fahrer darüber informiert, dass
er eine rechtswidrige Handlung begangen hat, zum Beispiel eine Geschwindigkeitsübertretung
um 23 km/h.
[0101] Über den Ausgang Acknowledge to Requester wird im Rahmen der Kommunikation mit der
Auslösevorrichtung 20 eine von dieser abgesetzte Anforderung 8 als angekommen bestätigt.
[0102] Über den Ausgang Hazard Lights On Request kann ein nach außen hin sichtbares Zeichen
abgesetzt werden, zum Beispiel das Einschalten der Warnblinkanlage als Reaktion auf
eine behördliche Außerbetriebsetzung des Fahrzeuges 1.
[0103] Über den Ausgang Engine Off Request ist es möglich, bei externer Anforderung 8 einer
behördlichen Außerbetriebsetzung das Fahrzeug 1 anzuhalten.
[0104] Die Ergebnisse des Vergleichs zwischen fahrzeuginternen Daten und vorgegebenen Sollwerten
9 werden über die Ausgänge Driver Image for Police Insurance Company Including Time
Stamp and Location and Requester ID and Vehicle ID ausgegeben.
[0105] Fig. 8 stellt den Ablauf eines Computerprogrammprodukts 40.
[0106] Im Zustand Initialization wird zunächst die Hardware, zum Beispiel die Überprüfungsvorrichtung
10, auf der das Computerprogrammprodukt 40 läuft, sowie die fahrzeuginternen Systeme,
inklusive Aktuatorik, wie zum Beispiel Spiegel und Kamera, initialisiert. Außerdem
wird die Kommunikation zu allen weiteren Informationsquellen im Fahrzeug aufgebaut.
Eine Kommunikation außerhalb des Fahrzeugs gibt es in Verbindung mit der Auslösevorrichtung.
[0107] Transition 1 ist der Übergang aus dem Zustand Initialization in den Zustand Inactive.
Der Zustand Inactive wird immer dann eingenommen, wenn eine Anforderung 8 vollständig
abgearbeitet wurde oder die Kommunikation mit der externen Auslösevorrichtung 20 zusammengebrochen
ist und sich nicht selbst wieder etablieren kann.
[0108] Transition 12 ist der Übergang aus dem Zustand Initialization in den Zustand Failure
mode. In dem Zustand Failure mode liegt eine oder mehrere schwere Fehler vor. In diesem
Failure mode Zustand sind keine weiteren Funktionen verfügbar. Die Information über
den Fehler wird an das Fahrzeug 1 versendet. Das Fahrzeug kann daraus Nachrichten
für das Kombiinstrument, eine Anzeigevorrichtung oder ein HMI erzeugen, um den Fahrer
über den Funktionsausfall und/oder die Art der Fehlfunktion zu informieren. Solange
mindestens eine Überprüfung möglich ist, wird der Failure mode Zustand nicht erreicht.
[0109] Wird im Inactive-Zustand ein Fehler erkannt, wird über Transition 4 der Übergang
aus dem Inactive Zustand in den Failure mode Zustand erreicht. Liegt kein schwerer
Fehler mehr vor, wird über Transition 9 der Übergang aus dem Failure mode Zustand
in den Inactive Zustand erreicht.
[0110] Der Check mode Zustand ist der Zustand, in dem das Computerprogrammprodukt 40 implementiert
ist, und in dem die die angeforderte Überprüfung durchgeführt wird. Über Transition
5 wird aus dem Inactive Zustand der Check mode Zustand erreicht. Über Transition 10
wird aus dem Failure mode Zustand der Check mode Zustand erreicht. Die übrigen der
in Fig. 8 gezeigten Zustandsübergänge haben eine entsprechend analoge Bedeutung.
[0111] Im Normalzustand befindet sich die Überprüfungsvorrichtung 10 oder das Überprüfungssystem
30, auf der bzw. auf dem das Computerprogrammprodukt 40 läuft, entweder im Failure
Mode, Inactive Mode oder Check Mode. Über Transition 12 wird dieser Normalzustand
abgeschaltet. Nach Abschaltung ist der Zustand Shut down eingenommen.
[0112] Der Garage in-plant tester Mode ist der Zustand, über den das Überwachungssystem
30 über einen von außen in das Fahrzeug 1 eingespeisten Test in einen Testmode versetzt
und gesteuert werden kann. In diesem Zustand werden die einzelnen Funktionalitäten
des Überprüfungssystems getestet, insbesondere dessen Ausgänge. Diese Betriebsart
ist für eine Werkstatt interessant oder auch für den Herstellungsprozess des Fahrzeuges
1 bei einem Original Equipment Manufacturer im Rahmen eines finalen Fahrzeugtests.
Aus jedem anderen Zustand kann mittels des Shutdown-Zustandes ein kontrolliertes Beenden
der Funktionalität erfolgen. Zum Beispiel wird die Kommunikation zu anderen Kommunikationspartnern
kontrolliert beendet.
[0113] Die Figuren 9 bis 14 zeigen den Ablauf des Check Mode-Zustandes. Jede einzelne Figur
der Fig. 9 bis 14 kann den Ablauf eines eigenen Computerprogrammprodukts 40 darstellen.
Der Ablauf des Computerprogrammprodukts 40 kann aber auch eine Kombination der in
den Fig. 9 bis 14 gezeigten Abläufe sein. Ferner können alle der Fig. 9 bis 14 zusammen
den Ablauf des Computerprogrammprodukts 40 darstellen.
[0114] Falls ein Fehler erkannt wurde, wird das Überwachungssystem 30 in den Failure Mode
gesetzt. Liegt kein Fehler vor, wird überprüft, ob ein Testbefehl vorliegt. Im Fall
eines Vorliegens eines Testbefehls wird der Garage in-plant tester Mode Zustand eingenommen.
[0115] Liegt kein Testbefehl vor, wird überprüft, ob das System ausgeschaltet werden soll.
Gegebenenfalls wird das System in den Shutdown-Zustand gesetzt. Soll das System nicht
ausgeschaltet werden, wird überprüft, ob die Eingänge verfügbar sind. Wenn die Eingänge
nicht verfügbar sind, wird das System in den Inactive-Zustand gesetzt.
[0116] Liegen Signale an den Eingängen an, startet das Computerprogrammprodukt 40 mit Aufnahme
von Insassenfotos, entweder als Einzelbildaufnahme oder Mehrfachaufnahme. Ferner kann
der Check mode Zustand gestartet werden. Dieser generelle Ablauf ist in Fig. 9 gezeigt.
[0117] Falls die Anforderung 8 eine Geschwindigkeitsüberprüfung beinhaltet, wird ein Vergleich
der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit mit der vorgegebenen Sollgeschwindigkeit durchgeführt.
Bei einer Geschwindigkeitsverletzung wird der Vorfall der Geschwindigkeitsverletzung
mit Angabe des Wertes der Überschreitung der vorgegebenen Geschwindigkeit gespeichert.
[0118] Liegt keine Geschwindigkeitsverletzung vor oder beinhaltet die Anforderung 8 keine
Geschwindigkeitsüberprüfung, wird überprüft, ob sich das Fahrzeug auf einer Mautstraße
oder einem Mautgebiet befindet. Falls ja, wird dieser Zustand gespeichert, um nachträglich
eine Mautgebühr von dem Fahrzeugführer zu fordern.
[0119] Befindet sich das Fahrzeug 1 nicht auf einer Mautstraße oder einem Mautgebiet oder
wurde bereits eine entsprechende Maut gezahlt, wird überprüft, ob die TÜV-Untersuchung
abgelaufen ist. Falls ja, wird diese Verletzung gespeichert. Diese Überprüfungen sind
in Fig. 10 dargestellt.
[0120] Ist der TÜV noch gültig, und enthält die Anforderung 8 die Ausführung einer Überprüfung
eines Abstandes, wird der Abstand des Fahrzeuges 1 zu dem vorausfahrenden Fahrzeug
25 bestimmt. Falls eine Verletzung einer Abstandsregelung vorliegt, wird diese Verletzung
mit dem Wert der Verletzung gespeichert. Enthält die Anforderung 8 keine Anforderung
zur Ausführung einer Abstandskontrolle oder wird eine Abstandsregelung nicht verletzt,
wird überprüft, ob die Anforderung eine Überprüfung des Lichtsignals beinhaltet. Falls
überprüft werden soll, ob eine Lichtregelung befolgt wird, wird geprüft, ob das Licht
entsprechend an oder aus ist und eine Verletzung entsprechend gespeichert.
[0121] Soll keine Lichtüberprüfung stattfinden oder wird eine Lichtregelung befolgt, wird
überprüft, ob die Anforderung 8 eine On-Board-Diagnoseüberprüfung beinhaltet. Falls
ja, wird überprüft, ob eine On-Board-Diagnoseregelung verletzt wird. Im Falle einer
Verletzung wird die Verletzung abgespeichert.
[0122] Die Überprüfungen des Abstandes, des Lichtes und der On-Board-Diagnose sind in Fig.
11 dargestellt.
[0123] Fig. 12 zeigt weitere Überprüfungen, wie zum Beispiel Überprüfung, ob eine Versicherung
vorliegt, ob ein Mobiltelefon aktiv ist und ob die Fahrgestellnummer mit der Kennzeichennummer
übereinstimmt.
[0124] In Fig. 13 können weitere Überprüfungen ausgeführt werden.
[0125] In Fig. 14 wird ein Signal zur Ansteuerung der Innenraumkamera 2 vorbereitet und
eine Aufnahme von Bildern ausgelöst. Aus allen abgespeicherten Daten wird das Datenpaket
14 zusammen mit dem Insassenfoto erstellt. Das Datenpaket 14 wird an den Anforderer
15 gesendet. Der Fahrzeugführer wird über die erfolgte Überprüfung informiert.
Fig. 15 zeigt einen Computer 42 mit einem Speicher 41. Das Computerprogrammprodukt
40 wird in den Speicher 41 des Computers 42 geladen und führt dabei die in den Figuren
9 bis 14 gezeigten Schritte aus.
[0126] Bezuqszeichen
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Innenraumkamera
- 3
- Fahrzeuginsasse
- 4
- Fahrzeugempfangseinheit
- 5
- Fahrzeugsendeeinheit
- 6
- Nummernschild
- 7
- TÜV-Plakette
- 8
- Anforderung
- 9
- Sollwerte
- 10
- Überprüfungsvorrichtung
- 11
- Eingangsschnittstelle
- 12
- Fahrzeugschnittstelle
- 13
- Ausgangsschnittstelle
- 14
- Datenpaket
- 15
- Anforderer
- 20
- Auslösevorrichtung
- 21
- erstes Fahrzeug
- 22
- Sendeeinheit
- 23
- Empfangseinheit
- 24
- zweites Fahrzeug
- 25
- vorausfahrendes Fahrzeug
- 30
- Überprüfungssystem
- 31
- Kommunikationsreichweite
- 40
- Computerprogrammprodukt
- 41
- Speicher
- 42
- Computer
1. Überprüfungsvorrichtung (10) für ein Fahrzeug (1, 21) zum Erfassen einer rechtswidrigen
Handlung mit
- einer Eingangsschnittstelle (11), um eine Anforderung (8) eines Anforderers (15)
von außerhalb des Fahrzeuges (1, 21) zur Ausführung einer Überprüfung eines Fahrzeugzustandes
zu erhalten,
- einer Fahrzeugschnittstelle (12), um innerhalb des Fahrzeuges (1, 21) verfügbare
Daten zu erhalten,
- wobei die Überprüfungsvorrichtung (10)
• durch den Erhalt der Anforderung (8) auslösbar ist, die Überprüfung auszuführen,
und
• ausgeführt ist, abhängig von der Anforderung (8) die Daten zu sammeln und anhand
dieser Daten den Fahrzeugzustand zu bestimmen
und
- einer Ausgangsschnittstelle (13), um den Fahrzeugzustand für den Anforderer (15)
bereitzustellen.
2. Überprüfungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Eingangsschnittstelle (11) ausgeführt ist, ein Kennzeichen zur Identifizierung
des Anforderers (15) und/oder eine Zeitangabe zum Bestimmen eines Auslösezeitpunktes
der Anforderung (8) zu erhalten,
- die Überprüfungsvorrichtung (10) ausgeführt ist,
- das Kennzeichen und/oder die Zeitangabe als weitere Daten zu sammeln
- und aus diesen weiteren Daten zusammen mit dem Fahrzeugzustand ein Datenpaket (14)
zu erstellen, und
- die Ausgangsschnittstelle (13) ausgeführt ist, dieses Datenpaket (14) für den Anforderer
(15) bereitzustellen.
3. Überprüfungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Fahrzeugschnittstelle (12) ausgeführt ist, ein Fahrzeuginsassenfoto von einer
Innenraumkamera (2) des Fahrzeuges (1, 21) zu erhalten,
- wobei die Überprüfungsvorrichtung (10) ausgeführt ist, bei einer Anforderung (8)
zur Ausführung einer Überprüfung eines Fahrzeuginsassen (3) die Innenraumkamera (2)
zur Aufnahme des Fahrzeuginsassenfotos anzusteuern und das Fahrzeuginsassenfoto zu
sammeln.
4. Überprüfungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Fahrzeugschnittstelle (12) ausgeführt ist, Fahrzeugzustandsdaten, vorzugsweise
Ortsdaten, Zeitdaten, Geschwindigkeitsdaten, Signalisierungsdaten, Abstandsdaten,
Wegfahrsperrdaten, Fahrgestelldaten und/oder Nummernschilddaten des Fahrzeuges, zu
erhalten,
- die Überprüfungsvorrichtung (10) ausgeführt ist,
- den Fahrzeugzustand anhand eines Vergleichs der Fahrzeugzustandsdaten mit in der
Anforderung (8) zur Ausführung der Überprüfung enthaltenen Sollwerten zu bestimmen
und
- in Abhängigkeit des Vergleichs eine rechtswidrige Handlung zu erfassen, und
- die Ausgangsschnittstelle (13) ausgeführt ist, die rechtswidrige Handlung für den
Anforderer (15) bereitzustellen.
5. Auslösevorrichtung (20) zum Erfassen einer rechtswidrigen Handlung anhand eines Fahrzeugzustandes
eines ersten Fahrzeuges (21) mit
- einer Sendeeinheit (22), um eine Anforderung (8) zur Ausführung einer Überprüfung
des Fahrzeugzustandes an das erste Fahrzeug (21) zu senden,
- wobei die Auslösevorrichtung (20)
• außerhalb des ersten Fahrzeuges (21) angeordnet ist und
• ausgeführt ist, die Ausführung der Überprüfung in dem ersten Fahrzeug (21) auszulösen,
und
- einer Empfangseinheit (23), um den in dem ersten Fahrzeug (21) bestimmten Fahrzeugzustand
zu erhalten.
6. Auslösevorrichtung (20) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslösevorrichtung (20) stationär oder mobil, vorzugsweise in einem zweiten Fahrzeug
(24), angeordnet ist.
7. Überprüfungssystem (30) zum Erfassen einer rechtswidrigen Handlung anhand eines Fahrzeugzustandes
aufweisend
- eine Auslösevorrichtung (20) mit
• einer Sendeeinheit (22), um eine Anforderung (8) zur Ausführung einer Überprüfung
eines Fahrzeugzustandes an ein Fahrzeug (1, 21) zu senden,
• wobei die Auslösevorrichtung (20) außerhalb des Fahrzeuges (1, 21) angeordnet ist
und ausgeführt ist, die Ausführung der Überprüfung in dem Fahrzeug (1, 21) auszulösen,
und
• einer Empfangseinheit (23), um den in dem Fahrzeug (1, 21) bestimmten Fahrzeugzustand
zu erhalten,
und
- das Fahrzeug (1, 21) mit
• einer Fahrzeugempfangseinheit (4), um die Anforderung (8) zur Ausführung der Überprüfung
des Fahrzeugzustandes zu erhalten,
• einer Überprüfungsvorrichtung (10), die durch den Erhalt der Anforderung (8) auslösbar
ist, die Überprüfung innerhalb des Fahrzeuges auszuführen, und ausgeführt ist, abhängig
von der Anforderung (8) innerhalb des Fahrzeuges (1, 21) verfügbare Daten zu sammeln
und anhand dieser Daten den Fahrzeugzustand zu bestimmen, und
• einer Fahrzeugsendeeinheit (5), um diesen Fahrzeugzustand für die Empfangseinheit
(23) bereitzustellen.
8. Überprüfungssystem (30) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslösevorrichtung (20) eine Auslösevorrichtung (20) nach Anspruch 5 oder 6 ist
und/oder die Überprüfungsvorrichtung (10) eine Überprüfungsvorrichtung (10) nach einem
der Ansprüche 1 bis 4 ist.
9. Überprüfungssystem (30) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kommunikation zwischen der Auslösevorrichtung (20) und der Überprüfungsvorrichtung
(10) eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation und/oder eine Fahrzeug-zu-Infrastruktur
Kommunikation ist.
10. Verfahren zum Erfassen einer rechtswidrigen Handlung anhand eines Fahrzeugzustandes
mit den folgenden Verfahrensschritten:
- mit einer Überprüfungsvorrichtung Empfangen einer Anforderung (8) eines Anforderers
(15) von außerhalb eines Fahrzeuges (1, 21) zur Ausführung einer Überprüfung eines
Fahrzeugzustandes innerhalb des Fahrzeuges (1, 21),
- Auslösen der Überprüfung durch den Erhalt der Anforderung (8),
- abhängig von der Anforderung (8) Sammeln von innerhalb des Fahrzeuges (1, 21) verfügbaren
Daten,
- Bestimmen des Fahrzeugzustandes anhand eines Vergleichs dieser Daten mit in der
Anforderung (8) zur Ausführung der Überprüfung enthaltenen Sollwerten,
- Senden dieses Fahrzeugstandes an den Anforderer (15).
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Anforderung (8) zur Ausführung einer Überprüfung des Fahrzeugzustandes mit einer
Auslösevorrichtung (20) an das Fahrzeug gesendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Durchführung des Verfahrens eine Überprüfungsvorrichtung (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis 4 und/oder eine Auslösevorrichtung (20) nach einem der Ansprüche 5
oder 6 verwendet werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anforderung (8) die Ausführung einer Geschwindigkeitskontrolle, einer Mautkontrolle,
einer TÜV-Kontrolle, einer Abstandskontrolle, einer Lichtkontrolle, einer On-Board-Diagnose-Kontrolle,
einer mobilen Endgerät-Kontrolle und/oder einer Insassenkontrolle aufweist, wobei
die Überprüfungsvorrichtung (10)
- bei einer angeforderten Geschwindigkeitskontrolle eine Fahrzeuggeschwindigkeit mit
einem Geschwindigkeitssollwert vergleicht und im Fall einer Verletzung einer Geschwindigkeitsbegrenzung
diese Verletzung speichert,
- bei einer angeforderten Mautkontrolle Ortsdaten, vorzugsweise GPS-Daten, des Fahrzeuges
(1, 21) speichert,
- bei einer angeforderten TÜV-Kontrolle eine TÜV-Plakette (7) einließt und speichert,
- bei einer angeforderten Abstandskontrolle einen Fahrzeugabstand zu einem vorausfahrenden
Fahrzeug (25) mit einem Abstandssollwert vergleicht und im Fall einer Verletzung einer
Abstandsregelung diese Verletzung speichert,
- bei einer angeforderten Lichtkontrolle einen Lichtzustand des Fahrzeuges (1, 21)
mit einem Lichtsollwert vergleicht und im Fall einer Verletzung einer Lichtregelung
diese Verletzung speichert,
- bei einer angeforderten On-Board-Diagnose-Kontrolle die On-Board-Diagnose ausführt,
deren Ergebnis mit Solldiagnosewerten vergleicht und im Fall einer Verletzung einer
Diagnoseregelung diese Verletzung speichert,
- bei einer angeforderten mobilen Endgerät-Kontrolle die Aktivität eines mobilen Endgerätes
überprüft und in Abhängigkeit der Aktivität diese speichert, und
- bei einer angeforderten Insassenkontrolle eine Innenraumkamera (2) zur Aufnahme
eines Fahrzeuginsassenfotos ansteuert und das Fahrzeuginsassenfoto speichert,
- aus den gespeicherten Daten und einem erhaltenen Kennzeichen zur Identifizierung
des Anforderers (15) und/oder einer Zeitangabe zum Bestimmen eines Auslösezeitpunktes
der Anforderung ein Datenpaket (14) erstellt
- und dieses Datenpaket (14) an den Anforderer (15) sendet.
14. Computerprogrammprodukt (40), das ausgeführt ist, in einen Speicher (41) eines Computers
(42) geladen zu werden, und das Softwarecodeabschnitte umfasst, mit denen ein Verfahren
nach einem der Ansprüche 10 bis 13 ausführbar ist, wenn das Computerprogrammprodukt
(40) auf dem Computer (42) läuft.