[0001] Die Erfindung betrifft die Saugleistungsoptimierung an einem Bodensauggerät. Insbesondere
betrifft die Erfindung die Optimierung an einem autonomen Staubsaugroboter.
[0002] Ein Staubsaugroboter ist dazu eingerichtet, auf einer Bodenfläche autonom zu operieren
und Schmutz mittels eines Luftstroms vom Boden zu entfernen. Schmutz wird mittels
eines Filtersystems aus dem Luftstrom zurückgehalten und der gereinigte Luftstrom
in die Umgebung entlassen. Ist das Filtersystem durch eine größere Menge Schmutz belastet,
so kann die Saugleistung des Bodensauggeräts abnehmen. Üblicherweise wird dann ein
Benutzer dazu aufgefordert, das Filtersystem zu reinigen bzw. einen Schmutzbehälter
des Filtersystems auszuleeren.
[0003] Es hat sich gezeigt, dass die Saugleistung eines Bodensauggeräts bereits signifikant
abnehmen kann, bevor das Filtersystem mit Schmutz gesättigt bzw. der Schmutzbehälter
gefüllt ist. Eine der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin,
eine verbesserte Technik zur Aufrechterhaltung der Saugleistung an einem Bodensauggerät
anzugeben. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen
Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
[0004] Ein Bodensauggerät umfasst ein Gebläse zum Ansaugen eines Luftstroms in Bodennähe;
einen Schmutzbehälter, in dessen oberen Bereich der Luftstrom geleitet wird; einen
Filter, der an einer Oberseite des Schmutzbehälters angeordnet ist, wobei der Filter
dazu eingerichtet ist, Schmutz aus dem Luftstrom zurückzuhalten und einen gereinigten
Luftstrom passieren zu lassen; und eine Steuervorrichtung. Ein Verfahren zum Steuern
des Bodensauggeräts umfasst Schritte des Ansteuerns des Gebläses, um den Luftstrom
zu verringern oder zu unterbrechen und des Herbeiführens einer Bewegung des Bodensauggeräts.
[0005] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass der Filter dazu neigt, mit Schmutz zugesetzt
zu werden, noch bevor der Schmutzbehälter gefüllt ist. Der Schmutz sammelt sich zunächst
am Filter an und wird durch den passierenden Luftstrom dort festgehalten. Nicht durch
Schmutz abgedeckte Stellen des Filters werden daher verstärkt durchströmt. Dementsprechend
sammelt sich an diesen Stellen ebenfalls Schmutz an, bis der Filter einseitig mit
einer Schicht Schmutz bedeckt sein kann, die durch den passierenden Luftstrom am Filter
gehalten wird und den Luftstrom insgesamt verringert. Wird der Luftstrom nun noch
weiter verringert, beispielsweise indem das Gebläse auf eine niedrige Leistung geschaltet
oder deaktiviert wird, so kann die Bewegung des Bodensauggeräts dazu führen, dass
der Schmutz vom Filter abgeschüttelt wird und in den Schmutzbehälter fällt. Dadurch
kann der Filter mit Bordmitteln gereinigt werden, sodass die Saugleistung wieder verbessert
ist. Dadurch kann insbesondere ein autonom agierendes Bodensauggerät, beispielsweise
in Form eines Staubsaugroboters, den Boden verbessert reinigen und seltener einen
Eingriff eines Benutzers zum Reinigen des Filters bzw. zum Ausleeren des Schmutzbehälters
erfordern. Das durch die Steuervorrichtung durchgeführte Verfahren kann beispielsweise
periodisch oder ereignisgesteuert eingeleitet werden. Insbesondere bei regelmäßiger
Durchführung des Verfahrens kann eine Energieaufnahme des Gebläses durch den insgesamt
schwächer oder seltener verstopften Filter verringert sein, sodass das Bodensauggerät
länger oder auf einer größeren Bodenfläche arbeiten kann.
[0006] Ein Ereignis, das zum Durchführen des Verfahrens benutzt werden kann, besteht im
Bestimmen einer verringerten Saugleistung. Die Saugleistung kann bestimmt werden,
indem Luftdrücke vor und nach dem Filter miteinander verglichen werden. Überschreitet
eine Druckdifferenz über den Filter einen vorbestimmten Schwellenwert, so ist davon
auszugehen, dass die Saugleistung nachgelassen hat. Diese Vorgehensweise wird bereits
an üblichen Bodensauggeräten durchgeführt. Vorteilhaft kann das Verfahren von einer
entsprechenden Mess- oder Verarbeitungseinrichtung Gebrauch machen.
[0007] Es ist weiterhin bevorzugt, dass die Bewegung möglichst ruckartig gesteuert wird.
Dabei kann die Bewegung in unterschiedlichen Ausführungsformen in horizontaler, in
vertikaler oder in beiden Richtungen erfolgen. Beispielsweise kann in horizontaler
Richtung eine Beschleunigung oder Verzögerung gesteuert werden. Es kann auch eine
Serie kurzer Beschleunigungs- und/oder Verzögerungsimpulse gesteuert werden.
[0008] Für eine Bewegung in vertikaler Richtung kann ein Fahren des Bodensauggeräts über
eine Bodenunebenheit gesteuert werden. Das Bodensauggerät kann in einem Haushalt verwendet
werden, in welchem Bodenunebenheiten wie eine Schwelle, eine Teppichkante oder eine
Fuge durch das Bodensauggerät überfahren werden können. Das Bodensauggerät ist üblicherweise
dazu eingerichtet, den von ihm zu bearbeitenden Boden selbst zu kartographieren. Dabei
kann eine erfasste Bodenunebenheit festgehalten und zur Laufzeit des Verfahrens aktiv
aufgesucht werden. Alternativ dazu kann auch eine längere Bewegung des Bodensauggeräts
in horizontaler Richtung gesteuert werden, um Bodenunebenheiten auszunutzen, die nicht
detektiert oder nicht kartographiert sind. Das Überfahren der Bodenunebenheit kann
bevorzugt mit hoher Geschwindigkeit erfolgen. Eine bekannte oder beim Überfahren detektierte
Bodenunebenheit kann daher beispielsweise mit gesteigerter Geschwindigkeit erneut
überfahren werden.
[0009] Die Bodenunebenheit kann auch in wechselnden Richtungen überfahren werden. Insbesondere
kann die Bodenunebenheit abwechselnd vorwärts und rückwärts überfahren werden. Andere
Fahrtrichtungen, beispielsweise schräg oder senkrecht zur initialen Fahrtrichtung,
sind ebenfalls möglich. Dadurch können ungleichförmige Erschütterungen des Bodensauggeräts
bewirkt werden, die ein besonders effizientes Abklopfen von Schmutz vom Filter bewirken
können.
[0010] Das Bodensauggerät kann einen Antriebsmotor umfassen, der mit einem Antriebsrad gekoppelt
ist. Der Antriebsmotor kann dazu angesteuert werden, das Bodensauggerät so zu beschleunigen,
dass ein in Fahrtrichtung des Antriebsrads liegender Abschnitt des Bodensauggeräts
vom Boden abgehoben wird. Diese Fahrtechnik ist auch unter der Bezeichnung Wheelie
bekannt. Je nach Lage eines Schwerpunkts und einer Fahrwerksgeometrie des Bodensauggeräts
sowie einer Leistungsfähigkeit des Antriebsmotors kann der Abschnitt eines üblichen
Bodensauggeräts einige Millimeter bis zu mehr als einem Zentimeter vom Boden abgehoben
werden. Sowohl beim Anheben als auch später beim Zurückfallen auf den Boden können
Erschütterungen auf den Filter wirken, die den Schmutz von ihm abklopfen.
[0011] Das Bodensauggerät wird bevorzugt abgebremst, wenn der Abschnitt einen maximalen
vertikalen Abstand vom Boden erreicht hat. Dies kann beispielsweise mittels eines
Neigungssensors bestimmt werden oder eine geeignete Beschleunigungsdauer wird auf
der Basis von Fahrversuchen ermittelt und fest vorgegeben. Auch diese Form der Beschleunigung
kann mehrmals wiederholt werden. In einer Ausführungsform kann eine Federung eines
Fahrwerks des Bodensauggeräts ausgenutzt werden, um den auf den Boden aufschlagenden
Abschnitt mit einem weiteren Beschleunigungsstoß erneut vom Boden abzuheben.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform kann das Bodensauggerät in horizontaler Richtung
mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit gegen ein Hindernis gefahren werden. Dazu
kann ein vorbestimmtes Hindernis gewählt werden, beispielsweise eine Ladestation,
die dazu ausgebildet sein kann, bei diesem Manöver keinen Schaden zu nehmen. Je größer
die Aufprallgeschwindigkeit und je härter der Aufprall, desto stärker können die auf
den Filter wirkenden Erschütterungen sein. Es ist ratsam, die Geschwindigkeit auf
ein vorbestimmtes Maß zu begrenzen, um einen Schaden am Bodensauggerät zu vermeiden.
[0013] Das hierin beschriebene Verfahren kann insbesondere mittels der Steuervorrichtung
des Bodensauggeräts gesteuert werden. Dazu kann die Steuervorrichtung insbesondere
eine Verarbeitungseinrichtung umfassen, die beispielsweise als programmierbarer Mikrocomputer
oder Mikrocontroller ausgebildet ist. Das beschriebene Verfahren kann ganz oder teilweise
in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen und insbesondere
auf der Verarbeitungseinrichtung ablaufen. Merkmale oder Vorteile des Verfahrens können
auf das Bodensauggerät übertragen werden und umgekehrt.
[0014] Das Bodensauggerät kann einen ersten Drucksensor zur Bestimmung eines pneumatischen
Drucks stromaufwärts des Filters und einen zweiten Drucksensor zur Bestimmung eines
pneumatischen Drucks stromabwärts des Filters umfassen. Dabei ist die Steuervorrichtung
dazu eingerichtet, eine verringerte Saugleistung zu bestimmen, wenn eine Differenz
der pneumatischen Drücke an den Drucksensoren einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet.
Ist dies der Fall, so kann das hierin beschriebene Reinigen des Filters durchgeführt
werden.
[0015] Die Erfindung wird nun unter Bezug auf die beiliegenden Figuren genauer beschrieben,
in denen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines beispielhaften Bodensauggeräts;
- Figur 2
- eine seitliche Ansicht des Bodensauggeräts von Figur 1;
- Figur 3
- einen Längsschnitt durch ein Bodensauggerät in einer weiteren beispielhaften Ausführungsform;
- Figur 4
- eine Explosionsdarstellung eines exemplarischen Filtersystems für das Bodensauggerät
von Figur 3;
- Figur 5
- eine weitere Ansicht des Filtersystems von Figur 4; und
- Figur 6
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Steuern eines Bodensauggeräts
darstellt.
[0016] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines beispielhaften Bodensauggeräts 100.
Das Bodensauggerät 100 ist dazu eingerichtet, bevorzugt selbsttätig einen Boden 105
zu befahren und dabei zu reinigen. Das Bodensauggerät 100 kann insbesondere in einem
Haushalt, beispielsweise auf einer vorbestimmten Wohnfläche, zur Reinigung eingesetzt
werden. Der Boden 105 kann in unterschiedliche Abschnitte unterteilt werden, wobei
auf oder zwischen den Abschnitten eine Bodenunebenheit 110 vorliegen kann.
[0017] Das Bodensauggerät 100 umfasst bevorzugt ein Gebläse 115 zum Ansaugen eines Luftstroms
in der Nähe des Bodens 105, und einen Schmutzbehälter 120, in den der Luftstrom geleitet
wird. Der Schmutzbehälter 120 ist bevorzugt an seiner Oberseite mittels eines Filters
130 abgeschlossen, durch den der Luftstrom passieren muss, um den Schmutzbehälter
120 wieder zu verlassen. Der Filter 125 kann insbesondere ein Vlies, ein Sieb oder
einen anderen mechanischen Porenfilter umfassen. Aus dem Filter 125 kann der Luftstrom
in einer Umgebung des Bodensauggeräts 100 entlassen werden.
[0018] Das Bodensauggerät 100 umfasst ferner eine Steuervorrichtung 130, die bevorzugt sowohl
zur Steuerung der Reinigungsfunktion als auch zur Steuerung der Bewegung des Bodensauggeräts
100 eingerichtet ist. Das Bodensauggerät 100 kann einen oder mehrere Antriebsmotoren
135 umfassen, die bevorzugt jeweils auf ein Antriebsrad 140 wirken. In der dargestellten
Ausführungsform sind zwei Antriebsräder 140 vorgesehen, die unabhängig voneinander
mit jeweils zugeordneten Naben-Antriebsmotoren 135 angetrieben werden können. Andere
Ausführungsformen sind ebenfalls möglich.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform sind ein erster Drucksensor 145 stromaufwärts
des Filters 125 und ein zweiter Drucksensor 150 stromabwärts des Filters 125 vorgesehen.
Die Steuervorrichtung 130 ist dazu eingerichtet, auf der Basis einer mittels der Drucksensoren
145, 150 bestimmten Druckdifferenz zu bestimmen, ob eine Saugleistung des Bodensauggeräts
verringert ist. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn die Druckdifferenz
über eine vorbestimmte Zeit einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt.
[0020] Das Bodensauggerät umfasst üblicherweise noch weitere Komponenten, beispielsweise
zur Navigation, zur Kollisionsvermeidung oder zur Energieversorgung, die in Fig. 1
nicht dargestellt sind.
[0021] Es wird vorgeschlagen, dass die Steuervorrichtung 130 dazu eingerichtet ist, einen
durch Schmutz zugesetzten Filter 125 selbsttätig dadurch zu reinigen, dass das Gebläse
115 in seiner Leistung reduziert oder abgeschaltet wird und das Bodensauggerät 100
derart in Bewegung versetzt wird, dass es Vibrationen ausgesetzt ist, die ein Abklopfen
von Schmutz aus dem Filter 125 begünstigen. Dieser Vorgang kann insbesondere dann
ausgelöst werden, wenn zuvor eine verringerte Saugleistung bestimmt wurde. In anderen
Ausführungsformen kann das Reinigen auch beispielsweise periodisch oder auf der Basis
eines anderen Ereignisses gesteuert werden.
[0022] Fig. 2 zeigt eine seitliche Ansicht des Bodensauggeräts 100 von Fig. 1. Es stehen
unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung, das Bodensauggerät 100 derart zu bewegen,
dass der Filter 125 möglichst effizient gereinigt wird. In einer Ausführungsform kann
das Bodensauggerät 100 in horizontaler Richtung beschleunigt oder abgebremst werden.
In einer weiteren Ausführungsform kann es mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit
gegen ein insbesondere stehendes Hindernis gefahren werden. In noch einer weiteren
Ausführungsform kann die Bodenunebenheit überfahren werden. Geschwindigkeit, Richtung
und Häufigkeit der Bewegungen lassen sich jeweils variieren.
[0023] In noch einer weiteren Ausführungsform können die Antriebsmotoren 135 dazu angesteuert
werden, das Bodensauggerät 100 so stark zu beschleunigen, dass ein Abschnitt vom Boden
105 abgehoben wird. In der dargestellten Ausführungsform umfasst das Bodensauggerät
100 einen Einlass 205, durch den der Luftstrom und ggf. Schmutz vom Bereich des Bodens
105 eingesaugt werden soll. Der Einlass 205 kann auf dem Boden 105 entlanggleiten
oder mittels eines Rads, eines Gleitelements oder einer anderen Einrichtung in einem
vorbestimmten Abstand über den Boden 105 geführt werden. Ein Schwerpunkt 210 liegt
in horizontaler Richtung möglichst nahe an dem Antriebsrad 140. Dabei liegt der Schwerpunkt
210 zwischen dem Antriebsrad 140 und dem Einlass 205 oder dem beschriebenen, korrespondierenden
Abstützelement. Beschleunigt der Antriebsmotor 135 das Antriebsrad 140, so wirkt ein
Drehmoment auf den Schwerpunkt 210 um die Drehachse des Antriebsrads 140. Bei ausreichender
Leistung des Antriebsmotors 135 und passender Geometrie kann erreicht werden, dass
ein in Fahrtrichtung liegender Abschnitt des Bodensauggeräts 100 in vertikaler Richtung
vom Boden 105 abgehoben wird. Üblicherweise fällt dieser Abschnitt anschließend wieder
auf den Boden 105 zurück. Das Zurückfallen kann durch ein entsprechendes Abbremsen
des Antriebsrads 140 begünstigt bzw. verstärkt werden.
[0024] Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch ein Bodensauggerät 100 in einer weiteren beispielhaften
Ausführungsform. Anders als bei der beispielhaften Ausführungsform der Figuren 1 und
2 liegt hier das Gebläse 115 stromabwärts des Filters 125. Der Luftstrom wird hier
im Bereich des Einlasses 205 angesaugt und in einen oberen Bereich des Schmutzbehälters
120 geführt. Bevorzugt erfolgt das Einleiten so, dass der Luftstrom eine Kreis- oder
Spiralbewegung im Schmutzbehälter 120 vollführen kann. Dadurch können Bereiche mit
verringerter Strömungsgeschwindigkeit entstehen, in welchen Schmutz aus dem Luftstrom
fallen und sich am unteren Bereich des Schmutzbehälters 120 sammeln kann. Der Luftstrom
verlässt den Schmutzbehälter 120 durch den im oberen Bereich angeordneten Filter 125.
Anschließend passiert der Luftstrom das Gebläse 115 und wird unterhalb des Bodensauggeräts
100 ausgestoßen.
[0025] Fig. 4 zeigt eine Explosionsdarstellung eines exemplarischen Filtersystems 400, insbesondere
für das Bodensauggerät 100 in der Ausführungsform von Fig. 3. An einer dem Betrachter
zugewandten Seite tritt der verunreinigte Luftstrom in den Schmutzbehälter 120 ein,
durchläuft diesen dann wie angedeutet bevorzugt auf einer Kreis- oder Spiralbahn,
verläuft dann vertikal durch den Filter 125 und verlässt das Filtersystem 400 in einem
vom Betrachter abgewandten Bereich. Der Filter 125 ist zur Maximierung seiner Oberfläche
bevorzugt als Fächer- oder Faltenfilter ausgeführt. Andere Ausführungsformen sind
ebenfalls möglich.
[0026] Fig. 5 zeigt eine weitere Ansicht des Filtersystems 400 von Fig. 4. Dargestellt ist
eine Ansicht auf den oberen Abschnitt des Schmutzbehälters 120 von der Seite aus,
auf der sich der Schmutz sammeln soll. Bezüglich der Darstellung von Fig. 4 ist der
dargestellte Teil des Schmutzbehälters 120 umgedreht. Der eintretende Luftstrom wird
in der Darstellung von Fig. 5 also zunächst nach oben geleitet und kann den Schmutzbehälter
120 später vertikal nach unten durch den Filter 125 wieder verlassen.
[0027] Fig. 6 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 600 zum Steuern eines Bodensauggeräts
100. Das im Rahmen dieses Dokuments vorgestellte Verfahren kann einen üblichen Betrieb
des Bodensauggeräts 100 unterbrechen. Der übliche Betrieb kann, muss jedoch nicht
zum Verfahren 600 gezählt werden.
[0028] In einem optionalen Schritt 605 befindet sich das Bodensauggerät 100 in einem üblichen
Betrieb. In einem Schritt 605 kann bestimmt werden, dass die Saugleistung des Bodensauggeräts
100 in einem vorbestimmten Maß abgenommen hat. Dieses Maß kann insbesondere durch
einen Schwellenwert definiert sein, den eine Druckdifferenz zwischen einer stromaufwärtigen
und einer stromabwärtigen Seite des Filters 125 übersteigt. Wurde keine Abnahme der
Saugleistung bestimmt, so kann der Betrieb fortgesetzt werden. In anderen Ausführungsformen
kann auch auf eine andere Weise bestimmt werden, ob der Filter 125 gereinigt werden
soll.
[0029] Zur Reinigung kann in einem Schritt 615 das Gebläse 115 in seiner Leistung reduziert
oder insbesondere abgeschaltet werden. Gleichzeitig oder anschließend kann in einem
Schritt 620 eine Bewegung des Bodensauggeräts 100 gesteuert werden, die bevorzugt
dazu geeignet ist, Schmutz, der an der Unterseite des Filters 125 anhaftet, abzuklopfen.
Abfallender Schmutz kann sich insbesondere im unteren Bereich des Schmutzbehälters
120 ansammeln. Nach Abschluss des Schmutzlösens kann der übliche Betrieb des Bodensauggeräts
100 in einem optionalen Schritt 625 fortgesetzt werden.
[0030] In einer weiteren Ausführungsform kann nach dem Reinigen des Filters 125 bestimmt
werden, ob die Reinigung erfolgreich war. Dies kann insbesondere dann der Fall sein,
wenn die beschriebene Druckdifferenz unter den vorbestimmten Schwellenwert abgefallen
ist. War die Reinigung nicht erfolgreich, so kann bestimmt werden, dass der Schmutzbehälter
120 nicht weiter aufnahmefähig ist. In diesem Fall kann beispielsweise ein Benutzer
zum Entleeren des Schmutzbehälters 120 aufgefordert werden.
Bezugszeichen
[0031]
- 100
- Bodensauggerät
- 105
- Boden
- 110
- Bodenunebenheit
- 115
- Gebläse
- 120
- Schmutzbehälter
- 125
- Filter
- 130
- Steuervorrichtung
- 135
- Antriebsmotor
- 140
- Antriebsrad
- 145
- erster Drucksensor
- 150
- zweiter Drucksensor
- 205
- Einlass
- 210
- Schwerpunkt
- 400
- Filtersystem
- 600
- Verfahren
- 605
- Betrieb
- 610
- Bestimmen Abnahme Saugleistung
- 615
- Abschalten Gebläse
- 620
- Steuern Bewegung
- 625
- Betrieb
1. Verfahren (600) zum Steuern eines Bodensauggeräts (100), wobei das Bodensauggerät
(100) folgendes umfasst:
- ein Gebläse (115) zum Ansaugen eines Luftstroms in Bodennähe;
- einen Schmutzbehälter (120), in dessen, insbesondere oberen, Bereich der Luftstrom
geleitet wird;
- einen Filter (125), der am Schmutzbehälter (120), insbesondere an einer Oberseite
des Schmutzbehälters (120), angeordnet ist,
- wobei der Filter (125) dazu eingerichtet ist, Schmutz aus dem Luftstrom zurückzuhalten
und einen gereinigten Luftstrom passieren zu lassen,
wobei das Verfahren (600) folgende Schritte umfasst:
- Ansteuern (610) des Gebläses (115), um den Luftstrom zu verringern; und
- Herbeiführen (620) einer Bewegung des Bodensauggeräts (100).
2. Verfahren (600) nach Anspruch 1, ferner umfassend ein Bestimmen (610) einer verringerten
Saugleistung.
3. Verfahren (600) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Bewegung ruckartig ist.
4. Verfahren (600) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein Fahren des Bodensauggeräts
(100) über eine Bodenunebenheit (110) gesteuert (620) wird.
5. Verfahren (600) nach Anspruch 4, wobei die Bodenunebenheit (110) in wechselnden Richtungen
überfahren (620) wird.
6. Verfahren (600) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Bodensauggerät (100)
einen Antriebsmotor (135) umfasst, der mit einem Antriebsrad (140) gekoppelt ist,
und der Antriebsmotor (135) dazu angesteuert wird, das Bodensauggerät (100) so zu
beschleunigen, dass ein in Fahrtrichtung des Antriebsrads (140) liegender Abschnitt
(205) des Bodensauggeräts (100) vom Boden (105) angehoben wird.
7. Verfahren (600) nach Anspruch 5, wobei das Bodensauggerät (100) abgebremst wird, wenn
der Abschnitt (205) einen maximalen vertikalen Abstand vom Boden (105) erreicht hat.
8. Verfahren (600) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Bodensauggerät (100)
in horizontaler Richtung mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit gegen ein Hindernis
gefahren wird.
9. Bodensauggerät (100), insbesondere autonomer Staubsaugroboter, umfassend:
- ein Gebläse (115) zum Ansaugen eines Luftstroms in Bodennähe;
- einen Schmutzbehälter (120), in dessen, insbesondere oberen, Bereich der Luftstrom
geleitet wird;
- einen Filter (125), der am Schmutzbehälter, insbesondere an einer Oberseite des
Schmutzbehälters (120), angeordnet ist,
- wobei der Filter (125) dazu eingerichtet ist, Schmutz aus dem Luftstrom zurückzuhalten
und einen gereinigten Luftstrom passieren zu lassen; und
- eine Steuervorrichtung (130), die dazu eingerichtet ist, das Gebläse (115) anzusteuern,
um den Luftstrom zu verringern und eine Bewegung des Bodensauggeräts (100) herbeizuführen.
10. Bodensauggerät (100) nach Anspruch 9, ferner umfassend einen ersten Drucksensor (145)
zur Bestimmung eines pneumatischen Drucks stromaufwärts des Filters (125) und einen
zweiten Drucksensor (150) zur Bestimmung eines pneumatischen Drucks stromabwärts des
Filters (125), wobei die Steuervorrichtung (130) dazu eingerichtet ist, eine verringerte
Saugleistung zu bestimmen, wenn eine Differenz der pneumatischen Drücke der Drucksensoren
(145, 150) einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet.