[0001] Die Erfindung betrifft eine Kombination einer Pisten- oder Alpinskibindung, insbesondere
eines Vorderbackens der Pistenskibindung, mit einem Skischuh. Der Skischuh umfasst
eine starre Skischuhschale und eine Skischuhsohle mit einem vorderen Sohlenende, einem
hinteren Sohlenende, einer Sohlenoberseite und einer Sohlenunterseite. Die Pistenskibindung
umfasst einen Vorderbacken und einen Hinterbacken und eine Aufstandstruktur oder Aufstandplatte
für die Skischuhsohle, wobei die Aufstandstruktur einen Scheitelpunkt hat, der von
dem in der Pistenskibindung gehaltenen vorderen Sohlenende in Längsrichtung einen
Abstand von wenigstens 28 mm hat, und wobei der Scheitelpunkt von der Sohlenoberseite
wenigstens in einem Punkt einen senkrechten Abstand von 19 mm ± 2 mm aufweist. Die
Erfindung betrifft weiterhin einen Vorderbacken mit der Aufstandstruktur und die Aufstandstruktur
selbst.
[0002] Aus der
DE 202 00 272 U1 ist eine Pistenskibindung mit einem vorderen Halteelement für einen alpinen Skischuh
oder Pistenskischuh bekannt. Das vordere Halteelement umfasst eine Basisplatte, ein
Gehäuse, wenigstens einen Sohlenhalter und eine Abstützungseinrichtung, auf der der
in dem vorderen Halteelement gehaltene Skischuh mit seiner Schuhsohle aufsteht. Die
Abstützungseinrichtung umfasst eine im Wesentlichen plane Abstützfläche und hat von
oben gesehen eine kreuzähnliche Form. Die
DE 202 00 272 schlägt mehrere Einstellmöglichkeiten für die Sohlenhalter oder die Abstützfläche
vor, mit denen ein vertikaler Abstand zwischen der Abstützfläche und den Sohlenhaltern
an Skischuhe mit unterschiedlich dicken Sohlen angepasst werden kann.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Vorderbacken für eine Pistenskibindung bereit
zu stellen, der es ermöglicht, mit einem bevorzugt speziell hergerichteten Tourenskischuh
sicher abzufahren, ohne dass dazu der Vorderbacken oder ein Teil des Vorderbackens,
wie der Sohlenhalter oder die Abstützfläche, in ihrer Höhe verstellt werden müssen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Kombination gemäß Anspruch 1, den Gegenstand gemäß Anspruch
8 und den Gegenstand gemäß Anspruch 13 gelöst.
[0005] Die abhängigen Ansprüche betreffen Merkmale, die einzeln oder in Kombination dazu
geeignet sind, die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche vorteilhaft weiterzubilden.
Dabei können Merkmale der unabhängigen Ansprüche, wenn dies sinnvoll ist, jeden Gegenstand
eines unabhängigen Anspruchs weiterbilden, unabhängig davon welchem unabhängigen Anspruch
sie unmittelbar zugeordnet sind und unabhängig von der Kategorie der unabhängigen
Ansprüche.
[0006] Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Kombination einer Pistenski- oder Alpinskibindung
mit einem Skischuh. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Kombination eines Vorderbackens
der Pistenskibindung mit dem Skischuh.
[0007] Der Skischuh umfasst eine bevorzugt starre Skischuhschale und eine Skischuhsohle
mit einem vorderen Sohlenende, einem hinteren Sohlenende und einer Sohlenunterseite.
Der Skischuh kann ein Tourenskischuh sein, der so hergerichtet ist, dass er mit der
im Anschluss beschriebenen Pistenskibindung verwendet werden kann. Es kann sich beispielsweise
um einen Skischuh handeln, der in einem vorderen Anschlussbereich so gebildet ist,
dass er die Anforderungen der zum Anmeldetag gültigen DIN ISO 5355 an einen Pistenskischuh
und die Anforderungen der zum Anmeldetag gültigen DIN ISO 9523 für Tourenskischuh
erfüllt. Eine Anmeldung für solch einen geeigneten Skischuh wird parallel zu dieser
Anmeldung eingereicht.
[0008] Die Pistenbindung umfasst einen Vorderbacken, einen Hinterbacken und eine Aufstandstruktur,
wobei die Aufstandstruktur einen Scheitelpunkt hat, der von dem in der Pistenskibindung
gehaltenen vorderen Sohlenende eines Skischuhs in Längsrichtung einen Abstand von
wenigstens 28 mm und höchstens 34 mm, bevorzugt von 31 mm ± 3 mm, besonders bevorzugt
von 32 ± 2 mm hat, und wobei der Scheitelpunkt der Aufstandstruktur von der Sohlenoberseite
des in dem Vorderbacken gesicherten und auf dem Scheitelpunkt stehenden Skischuhs
wenigstens in einem Punkt einen senkrechten Abstand von 19 mm ± 2 mm hat. Unter dem
Begriff des Scheitelpunkts soll auch eine Linie von zahlreichen aneinander liegenden
Punkten verstanden werden, die gemeinsam eine Scheitellinie bilden oder eine zweidimensionale
Fläche, die aus zahlreichen Punkten gebildet ist und somit eine Scheitelfläche ausbildet.
Das heißt, durch die Wortwahl soll die Erfindung nicht auf einen punktförmigen Scheitel
begrenzt sein, wie zum Beispiel die Auflagefläche einer Linie auf einer Kugel, sondern
kann auch ein linienförmiger Scheitel, zum Beispiel die Auflagelinie einer Fläche
auf einer Kreiszylinderumfangsfläche, oder ein flächiger Scheitel, zum Beispiel die
Auflagefläche einer Fläche auf einem Kegelstumpf, sein.
[0009] Der Abstand des Scheitelpunkts zu dem vorderen Ende des in der Pistenskibindung gehaltenen
Skischuhs kann insbesondere 32 mm ± 1 mm sein, der vertikale oder senkrechte Abstand
der Oberfläche der Skischuhsohle zu dem Scheitelpunkt der Aufstandstruktur kann insbesondere
19 mm ± 1 mm oder 19 mm ± 0,3 mm sein. Folgt man den Vorgaben beider genannten Normen,
kann der vertikale Abstand der Oberfläche der Skischuhsohle zu dem Scheitelpunkt der
Aufstandstruktur jeden Wert zwischen 17 mm und 21 mm haben, der horizontale Abstand
des Scheitelpunkts der Aufstandstruktur zum vorderen Sohlenende kann zwischen etwa
28 mm und 34 mm liegen.
[0010] Der Skischuh weist in einem vorderen Anschlussbereich einen speziell vorbereiteten
Abschnitt auf, der bei dem im Vorderbacken gehaltenen Skischuh den Auflagepunkt, die
Auflagelinie oder die Auflagefläche umfasst, mit der der Skischuh auf dem Scheitel
der Aufstandstruktur aufliegt. Dieser vorbereitete Abschnitt kann eine Vertiefung
sein, ein Abschnitt der Sohlenunterseite mit speziellen Eigenschaften, wie Härte,
Gleitfähigkeit, etc. Der Abschnitt beginnt vom vorderen Ende der Skischuhsole betrachtet
in einem Abstand in Längsrichtung, der bevorzugt kleiner als der Abstand des Scheitelpunkts
der Aufstandstruktur von dem vorderen Sohlenende ist.
[0011] Eine Oberseite der Aufstandstruktur kann mit der Sohlenunterseite in einem Bereich
in Skilaufrichtung hinter dem Scheitelpunkt einen Freiraum bilden, in dem die Skischuhsohle
keinen Kontakt mit der Aufstandstruktur hat. Der Freiraum kann insbesondere in der
Ansicht eines vertikalen Schnitts entlang der Mittellängsline des Skischuhs als flächiger
Freiraum erkennbar sein, was bedeutet, dass die Form der Skischuhsohle in Skilaufrichtung
hinter dem Scheitelpunkt bevorzugt nicht der Form der Aufstandstruktur in diesem Bereich
folgt, und umgekehrt. Der Freiraum kann insbesondere von der Aufstandstruktur und
einer Unterseite einer planen Skischuhsohle nach DIN ISO 5355 nach vorne bzw. nach
oben begrenzt sein und in einem Abstand von ca. 20 mm vom Scheitelpunkt oder ca. 52
mm von dem vorderen Sohlenende eine senkrecht zur Skioberfläche gemessene Höhe von
wenigstens 5 mm aufweisen.
[0012] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Vorderbacken einer Pistenskibindung.
Der Vorderbacken kann insbesondere eine Basisstruktur, die mit einem Ski verbunden
ist oder verbunden werden kann, und ein Gehäuse, das mit der Basisstruktur verbunden
ist oder verbunden werden kann, umfassen. Der Vorderbacken umfasst weiterhin wenigstens
einen Sohlenhalter, der mit dem Gehäuse schwenkbar verbunden ist. Eine Schwenkachse,
die den Sohlenhalter mit dem Gehäuse verbindet, kann im Wesentlichen senkrecht zur
Skioberfläche weisen. Der Sohlenhalter kann mittels einer Federkraft auf die Skisohlen
zu gespannt sein und die Schuhsohle des Skischuhs auf den Ski drücken. Statt Sohlenhalter
kann der Vorderbacken auch Pins aufweisen, die mit entsprechenden Pinaufnahmen eines
Skischuhs zusammenwirken können, um den Skischuh in dem Vorderbacken während der Fahrt
zu sichern.
[0013] Der Vorderbacken umfasst weiterhin eine Aufstandstruktur für die Sohle des Skischuhs.
Die Aufstandstruktur ist mit der Basisstruktur des Vorderbackens oder mit dem Ski
verbunden oder kann mit der Basisstruktur oder dem Ski verbunden werden. Die Aufstandstruktur
kann relativ zu der Basisstruktur fest sein, so dass sie sich relativ zu der Basisstruktur
nicht bewegen kann. Oder die Aufstandstruktur kann relativ zu der Basisstruktur beweglich,
zum Beispiel linear oder bogenförmig beweglich sein. Die Bewegungsrichtung kann insbesondere
im Wesentlichen quer zu einer Skilaufrichtung gerichtet sein, so dass bei einer Querauslösung
der Skibindung sich die Aufstandstruktur zusammen mit dem Skischuh quer zur Skilaufrichtung
bewegen kann.
[0014] Die Aufstandstruktur hat eine Form mit einem Scheitelpunkt, einer Scheitellinie oder
einer Scheitelfläche. Der Scheitelpunkt, die Scheitellinie oder die Scheitelfläche
bildet einen Aufstand für die Sohle des Skischuhs.
[0015] Die Aufstandstruktur kann insbesondere eine konkave Form haben, bevorzugt eine gewölbte,
insbesondere eine stark gewölbte Form, wie zum Beispiel einen Halbkreis, eine Halblinse,
ein Kreisabschnitt, ein Dreieck oder eine ähnliche Form. Der Scheitelpunkt bildet
dabei den Punkt, die Linie oder die Fläche der Aufstandstruktur, die einen größten
Abstand der Aufstandstruktur zur Basisstruktur oder einer Skioberfläche gemessen orthogonal
zur Oberseite des Skis hat.
[0016] Von oben betrachtet kann eine Projektionsfläche der Aufstandstruktur jede beliebige
Form aufweisen, zum Beispiel eine ovale, runde, kreisrunde, linsenförmige, viereckige,
oder polygone Form.
[0017] Der Scheitelpunkt oder Aufstand kann in Skilaufrichtung an der Aufstandstruktur mittig
oder außermittig ausgebildet sein. Das heißt, der Scheitelpunkt kann in Skilaufrichtung
gesehen, die Mitte der Aufstandstruktur bilden, wobei die beiden Hälften vor und hinter
dem Scheitelpunkt gleich geformt sein können oder unterschiedliche Formen aufweisen
können. So kann bei einer stark gewölbten Aufstandsplatte eine in Skilaufrichtung
vordere Hälfte beispielsweise durch einen Kreisabschnitt gebildet sein, während eine
in Skilaufrichtung hintere Hälfte eine Gerade sein kann, oder eine konkave Form aufweisen
kann.
[0018] Liegt der Aufstand außerhalb der Mitte der Aufstandstruktur, kann der Scheitelpunkt
in Skilaufrichtung im vorderen oder hinteren Bereich der Aufstandstruktur ausgebildet
oder angeordnet sein. Bevorzugt ist es, wenn in diesem Fall der Scheitelpunkt in dem
vorderen Bereich der Aufstandsplatte ausgebildet ist.
[0019] Dabei kann die Form des vorderen Bereichs und des hinteren Bereichs frei gewählt
werden. Die stark gewölbte Form der Aufstandstruktur kann beispielsweise aus einem
ersten Kreisabschnitt mit einem ersten Radius R1 und einem zweiten Kreisabschnitt
mit einem zweiten Radius R2 gebildet sein. Den Scheitelpunkt kann in diesem Fall der
Punkt bilden, in dem die beiden Kreisabschnitte zusammentreffen. Das heißt, die in
Skilaufrichtung in einen vorderen und hinteren Bereich unterschiedlicher Länge aufgeteilte
Aufstandstruktur, weist eine Wölbung auf, die beispielsweise aus einem kürzeren Bereich
mit dem Radius R1 und einem längeren Bereich mit dem Radius R2 gebildet ist, wobei
der Radius R1 nicht dem Radius R2 entspricht, sondern R1 größer oder kleiner als R2
ist.
[0020] Handelt es sich um eine Aufstandstruktur, die in Skilaufrichtung aus zwei Bereichen
unterschiedlicher Länge gebildet ist, wobei der Scheitelpunkt der Aufstandsplatte
dort ausgebildet ist, wo der kürzere Bereich und der längere Bereich aneinanderstoßen,
ist es bevorzugt, dass der kürzere Bereich in Skilaufrichtung vor dem längeren Bereich
liegt. Das heißt, im Falle einer Wölbung aus zwei Kreisabschnitten unterschiedlicher
Radien, dass der Kreisabschnitt mit dem kleineren Radius R1 in Skilaufrichtung vor
dem zweiten Kreisabschnitt mit dem größeren Radius R2 liegt.
[0021] Die Aufstandstruktur, die mit dem Vorderbacken, respektive der Basisstruktur für
den Vorderbacken oder dem Ski beweglich verbunden ist oder verbunden werden kann,
kann Führungsabschnitte aufweisen, die mit von der Basisstruktur oder dem Ski gebildeten
Führungselementen gemeinsam eine Führung für die Aufstandstruktur bilden. Wie bereits
weiter oben beschrieben, kann die Aufstandstruktur in eine Richtung quer zur Skilaufrichtung
relativ zu der Basisstruktur bewegt werden, um eine entsprechende Bewegung des Skischuhs
bei zum Beispiel einer Querauslösung des Vorderbackens zu ermöglichen oder zu unterstützen.
Die Führungsabschnitte können an dem in Skilaufrichtung vorderen oder hinteren Ende
der Aufstandstruktur gebildet sein. Wenigstens einer der Führungsabschnitte kann von
einer Basis der Aufstandstruktur gebildet sein. Bei der Ausführung der Aufstandstruktur
mit den zwei unterschiedlich langen Bereichen kann der Führungsabschnitt im Teil der
Basis des längeren der beiden Bereiche gebildet oder integriert sein.
[0022] Ein weiterer Aspekt betrifft eine Aufstandstruktur für die Sohle eines Skischuhs,
die mit einem Vorderbacken oder einer Basisstruktur eines Vorderbackens einer Skibindung
oder mit der Skibindung oder dem Ski verbunden werden kann. Bei der Skibindung kann
es sich insbesondere um eine Pistenski- oder Alpinskibindung handeln. Die Aufstandstruktur
weist einen Aufstand auf, der die Skisohle stützt, wenn der Skischuh von dem Zehenhalter
auf dem Ski gehalten wird. Der Aufstand kann beispielsweise punkt- oder linienförmig
gebildet sein oder eine Aufstandfläche für die Skischuhsohle bilden.
[0023] Die Aufstandstruktur kann ein Körper aus einem einzigen Material, wie zum Beispiel
einem Metall oder einem Kunststoff sein. Das Metall kann insbesondere ein Leichtmetall,
wie Aluminium, oder ein nicht rostender Stahl sein, der Kunststoff ein harter Kunststoff
mit metallähnlichen Materialeigenschaften in Bezug auf zum Beispiel die Elastizität,
die Kältebeständigkeit, den Abrieb, die Gleitfähigkeit, etc. Der Körper kann insgesamt
oder teilweise ein Vollstoffkörper und/oder ein Hohlkörper sein.
[0024] Die Aufstandstruktur kann mehrere Materialien umfassen, die schichtweise übereinander
liegen und/oder einander vollflächig umgeben. Die äußerste Schicht der Aufstandsplatte
im Bereich und/oder der Umgebung der Aufstandsfläche für den Skischuh kann eine Struktur
aufweisen, die verhindert oder zumindest erschwert, dass der Skischuh sich in einem
im Vorderbacken eingespannten Zustand relativ zu der Aufstandfläche bewegen kann.
[0025] Die Aufstandstruktur umfasst einen Aufstandpunkt, eine Aufstandlinie oder eine Aufstandfläche
und einen Führungsbereich, der die Basis der Aufstandstruktur mit bilden kann oder
in der Basis der Aufstandstruktur ausgebildet ist. Der Führungsbereich umfasst wenigstens
ein Führungselement, das so ausgebildet ist, dass der Führungsbereich zusammen mit
dem wenigstens einem Führungselement, das am Vorderbacken oder der Basisstruktur des
Vorderbackens oder dem Ski gebildet ist, eine Führung für die Aufstandstruktur quer
zu einer Skilaufrichtung bildet. Diese Führung kann eine Querauslösung der Skibindung
ermöglichen oder zumindest erleichtern.
[0026] Bei der Aufstandstruktur handelt es sich um die im ersten und zweiten Aspekt beschriebene
Aufstandstruktur. Dabei gelten sämtliche Merkmale und/oder Merkmalskombinationen,
die zu dem Aspekt der Kombination und dem Aspekt des Vorderbackens und dem Aspekt
der Aufstandstruktur beschrieben wurden, wechselseitig für die Kombination, den Zehenhalter
und die Aufstandstruktur.
[0027] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel einer Aufstandstruktur anhand von Figuren
näher erläutert, ohne dass die Erfindung auf das Ausführungsbeispiel beschränkt ist.
Erfindungswesentliche Merkmale und Merkmalskombinationen, die alleine in den Figuren
wiedergegeben sind, gehören zum Umfang der Erfindung und können den Gegenstand des
Anspruchs 1 vorteilhaft weiterbilden.
[0028] Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- Figur 1
- Vorderbacken mit Skischuh und Aufstandstruktur
- Figur 2
- Aufstandstruktur mit mittigem Aufstand
- Figur 3
- Aufstandstruktur mit außermittigem Aufstand
- Figur 4
- Freiraum zwischen Aufstandstruktur und Skischuhsohle
[0029] Die Figur 1 zeigt eine Kombination einer Skibindung, insbesondere einer Pistenskibindung
mit einem Skischuh 10. Gezeigt ist nur der Vorderbacken 20 der Bindung und der vordere
Anschlussbereichs des Skischuhs 10. Der Skischuh 10 umfasst eine bevorzugt starre
Skischuhschale 11 und eine Skischuhsohle 1, mit einer Oberseite 1a, einem vorderen
Ende 1b und einer Skischuhsohle 1c. Der Vorderbacken 20 umfasst einen Sohlenhalter
21 und eine Basisstruktur 22. Die Basisstruktur 22 weist zwei Führungselemente 23
auf.
[0030] Im gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst die Bindung oder der Vorderbacken 20 die
Aufstandstruktur 2. Die Aufstandstruktur 2 hat eine konkav gewölbte Form mit einer
Basis 3, die an beiden Enden je einen Führungsabschnitt 4 quer zur Skilaufrichtung
aufweist. Die Aufstandstruktur 2 weist weiterhin einen Aufstand auf, der einen Scheitelpunkt
5 der Aufstandstruktur 2 bildet. Die Aufstandstruktur 2 ist im Ausführungsbeispiel
beweglich in der Basisstruktur 22 des Vorderbackens 20 gelagert.
[0031] Der Skischuh 10 weist in einem vorderen Anschlussbereich in der Sohlenunterseite
1c eine Vertiefung 8 auf, die den Auflagepunkt, die Auflagelinie oder die Auflagefläche
des Skischuhs 10 auf dem Scheitelpunkt 5 der Aufstandstruktur 2 umfasst.
[0032] Die Figur 2 zeigt die von dem Vorderbacken 10 separierte Aufstandstruktur 2 der Figur
1 in einer Schnittansicht parallel zu einer gedachten Skilängsachse eines Skis, der
mit dem Vorderbacken 20 der Figur 1 verbunden ist. Die Aufstandstruktur 2 umfasst
eine Basis 3, über die sie mit der Basisstruktur 22 des Vorderbackens verbunden werden
kann.
[0033] Die Basis 3 umfasst an einem in Skilaufrichtung vorderen und hinteren Ende 2a der
Aufstandstruktur 2 je einen Führungsabschnitt 4, der zusammen mit den in der Figur
1 eingezeichneten Führungselementen 23 ein Führungsgelenk für die Aufstandstruktur
2 bildet. Die Wölbung der Aufstandstruktur 2 hat im Ausführungsbeispiel eine teilkreisförmige
Form mit einem Scheitelpunkt 5 des Teilkreises, der einen Aufstand für einen Skischuh
10 bildet.
[0034] Im Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Aufstandstruktur 2 um einen Körper
aus einem Vollmaterial. Bei dem Material kann es sich um ein Metall oder um einen
geeigneten Kunststoff, mit den entsprechenden Eigenschaften, wie Elastizität, Festigkeit,
Temperaturbeständigkeit, etc. handeln. Die Aufstandstruktur 2 kann alternativ auch
als Hohlstruktur ausgebildet sein, mit oder ohne Verstärkungsrippen.
[0035] Die Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Aufstandstruktur
2. Diese Aufstandstruktur 2 hat eine gewölbte Form, die aus zwei unterschiedlich stark
gewölbten Bereichen 2b, 2c besteht. Die beiden Bereiche 2b, 2c sind jeweils aus einem
Kreisabschnitt gebildet. Der Kreisabschnitt des ersten Bereichs 2b weist einen Radius
auf, der Kreisabschnitt des zweiten Bereichs 2c einen Radius, wobei im Ausführungsbeispiel
der Radius des zweiten Bereichs 2c größer ist als der Radius des ersten Bereichs 2b.
[0036] Der Scheitelpunkt 5 ist an einem äußeren Berührungspunkt oder einer äußeren Berührungslinie
der beiden Bereiche 2b, 2c gebildet, das heißt in einem Oberflächenpunkt oder einer
Oberflächenlinie, in der die beiden Bereiche 2b, 2c sich berühren. Das bedeutet für
das gezeigte Ausführungsbeispiel, dass der Scheitelpunkt 5 der Wölbung in einem in
Skilaufrichtung vorderen Teil der Aufstandstruktur 2, gebildet ist.
[0037] Die Basis 3 der Aufstandstruktur 2 umfasst einen Führungsabschnitt 4 und eine Führung
6. Während der in Skilaufrichtung vordere Führungsabschnitt 4, wie bei der Aufstandstruktur
2 der Figur 2, ein Ende 2a der Aufstandstruktur 2 bildet, ist die Führung 6 in die
Basis 3 der Aufstandstruktur 2 in den zweiten Bereich 2c eingearbeitet oder integriert.
[0038] Die Figur 4 entspricht im Wesentlichen der Figur 3. In der Figur wurde zusätzlich
ein Freiraum 7 eingezeichnet, der sich zwischen dem Scheitelpunkt 5 und einem in Skilaufrichtung
hinteren Ende 2a der Aufstandstruktur 2 und der Skischuhsohle 1c eines in dem Vorderbacken
20 gehaltenen Skischuhs bildet. Die Darstellung zeigt, dass die Skischuhsohle 1c in
dem zweiten Bereich 2c der Aufstandstruktur 2 keinen Kontakt mit der Aufstandstruktur
2 hat, sondern der Skischuh 10 respektive die Skischuhsohle 1c erst in Skilaufrichtung
hinter der Aufstandstruktur 2 auf dem Ski oder der Basisstruktur 22 des Vorderbacken
20 aufsteht. Die Form der Skischuhsohle 1c hinter dem Scheitelpunkt 5 folgt nicht
der Form der Aufstandstruktur 2, so dass ein flächiger Freiraum 7 gebildet wird. Der
Freiraum 7 beginnt am Scheitelpunkt 5 und hat in einem Abstand X2 von ca. 20 mm in
Skilaufrichtung hinter dem Scheitelpunkt 5 einen lichten Abstand Y1 zwischen einer
Unterseite einer planen Schuhsohle nach DIN ISO 5355 und einer von dem Ski wegweisenden
Oberfläche der Aufstandstruktur 2 oder der entsprechenden Oberfläche der Basis 3 der
Aufstandstruktur 2 oder einer Skioberseite von wenigstens 5 mm. Dies gewährleistet,
dass die Skischuhsohle 1c auf der Aufstandstruktur 2 nur im Scheitelpunkt 5 aufsitzt.
Anders als ein zum Beispiel spaltförmiger Freiraum verhindert der flächige Freiraum
7, dass der Freiraum 7 durch Schneeeinlagerung verstopft wird.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Skischuhsohle
- 1a
- Oberseite
- 1b
- vorderes Ende
- 1c
- Sohlenunterseite
- 2
- Aufstandstruktur
- 2a
- Ende
- 2b
- erster Bereich
- 2c
- zweiter Bereich
- 3
- Basis
- 4
- Führungsabschnitt
- 5
- Scheitelpunkt
- 6
- Führung
- 7
- Freiraum
- 8
- Vertiefung
- 10
- Skischuh
- 11
- Skischuhschale
- 20
- Vorderbacken
- 21
- Sohlenhalter
- 22
- Basisstruktur
- 23
- Führungselement
- X
- Richtung, Längsrichtung
- Y
- Richtung, Hochrichtung
- X1
- Abstand
- X2
- Abstand
- Y1
- Abstand
- Y2
- Abstand
1. Kombination einer Pistenbindung oder Pistenskibindung, insbesondere eines Vorderbackens
der Pistenbindung, mit einem Skischuh,
(a) der Skischuh (10) umfassend eine Skischuhschale (11) und eine Skischuhsohle (1)
mit einem vorderen Sohlenende (1b), einer Sohlenrückseite, einer Sohlenoberseite (1a)
und einer Sohlenunterseite (1c), und
(b) die Pistenbindung umfassend einen Vorderbacken (20) und einen Hinterbacken,
(c) wobei die Pistenbindung eine Aufstandstruktur (2) für die Skischuhsohle (1) umfasst,
wobei
(d) die Aufstandstruktur (2) einen Scheitelpunkt (5) hat, der von dem in der Pistenbindung
gehaltenen vorderen Sohlenende (1b) in Längsrichtung (X) einen Abstand (X1) von wenigstens
28 mm und höchstens 34 mm hat, und wobei der Scheitelpunkt (5) von der Sohlenoberseite
(1a) des in der Pistenbindung gehaltenen Skischuhs wenigstens in einem Punkt einen
senkrechten Abstand (Y2) von 19 mm ± 2 mm aufweist.
2. Kombination nach Anspruch 1, wobei der Abstand (X1) 32 mm ± 2 mm, bevorzugt 32 ± 1mm
und/oder der senkrechte Abstand (Y) 19 mm ± 1 mm, bevorzugt 19 mm ± 0,3 mm ist.
3. Kombination nach Anspruch 1 oder 2, wobei eine Oberseite (2a) der Aufstandstruktur
(2) in Skilaufrichtung hinter dem Scheitelpunkt (5) mit der Sohlenunterseite (1c)
des Skischuhs keinen Kontakt hat und zwischen der Oberseite (2a) der Aufstandstruktur
und der Sohlenunterseite (1c) ein bevorzugt flächiger Freiraum (7) gebildet ist.
4. Kombination nach Anspruch 3, wobei der Freiraum 7 in einem Abstand (X2) von 20 mm
± 1 mm in Skilaufrichtung hinter dem Scheitelpunkt (5) einen Abstand (Y1) zu einer
Unterseite einer planen Skischuhsohle nach DIN ISO 5355 von wenigstens 5 mm aufweist.
5. Kombination nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei der Skischuh (10) in einem
vorderen Anschlussbereich in der Sohlenunterseite (1a) einen Aufstandbereich umfasst,
mit dem der Skischuh (10) auf dem Scheitelpunkt der Aufstandstruktur (2) aufliegt.
6. Kombination nach dem vorgehenden Anspruch, wobei der Aufstandbereich eine flächige
Vertiefung (8) umfasst, und der in der Pistenskibindung gehaltene Skischuhs (10) im
Bereich der flächigen Vertiefung (8) auf dem Scheitelpunkt (5) der Aufstandstruktur
(2) aufliegt.
7. Kombination nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Aufstandsbereich vom vorderen
Ende der Skischuhsohle (1) betrachtet in einem Abstand in Längsrichtung beginnt, der
kleiner ist als der Abstand des Scheitelpunkts (5) der Aufstandstruktur (2) von dem
vorderen Ende der Skischuhsohle (1).
8. Vorderbacken einer Pistenbindung, mit einem Vorderbacken (20) und einem Hinterbacken
und einer Aufstandstruktur (2) für eine Skischuhsohle (1) eines Skischuhs (10) nach
Anspruch 1.
9. Vorderbacken nach Anspruch 6, wobei der Scheitelpunkt (5) mittig oder in einem in
Skilaufrichtung vorderen Bereich der Aufstandstruktur (2) ausgebildet ist oder der
Scheitelpunkt (5) einen in Skilaufrichtung hinteren Endbereich der Aufstandstruktur
(2) bildet.
10. Vorderbacken nach einem der zwei vorgehenden Ansprüche, wobei die Aufstandstruktur
(2) eine bevorzugt konkave Wölbung umfasst, die aus einem ersten Bereich (2a) mit
einem ersten Radius oder einer im Wesentlichen geraden Linie und einem zweiten Bereich
(2b) mit einem zweiten Radius oder einer im Wesentlichen geraden Linie gebildet ist.
11. Vorderbacken nach dem vorgehenden Anspruch, wobei der zweite Radius größer als der
erste Radius ist.
12. Vorderbacken nach einem der vier vorgehenden Ansprüche, wobei die Aufstandstruktur
(2) mit dem Vorderbacken (20) so verbunden ist, dass sich die Aufstandstruktur (2)
zum Beispiel im Falle einer Querauslösung der Skibindung, relativ zum Vorderbacken
(20) bewegen kann.
13. Vorderbacken nach einem der fünf vorgehenden Ansprüche, wobei die Bindung weiterhin
eine Basisstruktur (22) umfasst und in einer Basis (3) der Aufstandstruktur (2), bevorzugt
im in Skilaufrichtung hinteren Bereich der Aufstandstruktur (2), eine Führung (6)
für ein von der Basisstruktur (22) gebildetes Führungselement (23) gebildet oder integriert
ist.
14. Aufstandstruktur zum Verbinden mit einem Vorderbacken einer Pistenbindung, wobei es
sich bei der Aufstandstruktur (2) um die Aufstandstruktur (2) nach einem der Ansprüche
1 bis 12 handelt und, optional, die Aufstandstruktur (2) ein Vollkörper oder ein bevorzugt
mittels Rippen verstärkter Hohlkörper aus einem Metall und/oder einem Kunststoff ist.
15. Aufstandstruktur nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest eine
Oberfläche der Aufstandstruktur (2) im Bereich des Scheitelpunkts (5) als Gleitfläche
für die Skischuhsohle (1) ausgebildet ist.