[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur Herstellung von Beton-Hohlelementen,
insbesondere zur Herstellung von Fertigelementbauteilen, wie Decken oder Wände.
[0002] Aus der
DE 10 2013 214 058 A1 und der
DE 71 39 155 U sind Deckenplatten aus Beton bekannt, die im Wesentlichen symmetrisch geformte, oft
zylindrische Hohlräume, die sich längs durch die Deckenplatte erstrecken, sowie Bewehrungselemente,
vorgespannt oder schlaff armiert, aufweisen. Typischerweise werden derartige Hohlelementdecken
endlos, zum Beispiel durch Stranggussverfahren erzeugt, bei dem entweder Extruderschnecken
den Beton auf einer Produktionsbahn formgebend verdichten und dabei die Hohlkonturen
erzeugen, oder ein Gleitfertiger den Beton auf einer Produktionsbahn über Kernelemente
verdichtet, die als Negativformen die Hohlkonturen erzeugen. Die Hohlelementdecken
werden in einem kontinuierlichen Prozess erzeugt, bei der der im Stranggussverfahren
erzeugte Strang meist mit einer Säge in Segmente mit definierter Länge gesägt wird.
Der Nachteil des kontinuierlichen Stranggussverfahrens besteht darin, dass in erheblichen
Maß Verschnitt erzeugt wird, Querarmierungen, Aussparungen, Einbauteile oder Verbindungselemente
in Querrichtung, sowie über das Betonteil hinausragende Armierungen gar nicht oder
nur mit großem Aufwand hergestellt werden können.
[0003] Ausgehend hiervon ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und
eine Anlage bereitzustellen, mit denen insbesondere vorgespannte Beton-Hohlelemente
effektiv herstellbar sind, unter Vermeidung der oben angeführten Nachteile.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung basiert dabei auf der Idee, dass die Hohlelemente im Umlaufverfahren,
insbesondere analog zu den Betonfertigteil-Vollelementen, hergestellt werden. Hierbei
wird auf einer verschiedene Stationen durchlaufenden Palette mit Schalungselementen
ein Raum definiert, der der äußeren Kontur des herzustellenden Beton-Hohlelements
entspricht und in den dann Beton eingefüllt wird. Aussparungen lassen sich durch das
Einbringen von Schalungselementen einfach realisieren. Spanndrähte können seitlich
aus dem Element herausragen. Einbauteile und auch andere Verbindungselemente als überstehende
Spanndrähte können in die Elemente einbetoniert werden. Dadurch wird die kraftschlüssige
Montage auf der Baustelle erleichtert, da die Drähte oder Verbindungselemente zur
Verbindung des Hohlelements mit angrenzenden Deckenelementen und Wänden benutzt werden
können. Es sind zudem Bewehrungen in Quer- und Längsrichtung möglich. Hierbei wird
es bevorzugt, wenn die Stahlpalette derart ausgeführt ist, dass Längs-Schalungselemente
und an beiden Palettenenden Quer-Schalungselemente gesetzt oder fest fixiert sind.
Typischerweise werden die Schalungselemente so auf die Palette gesetzt, dass zwei
oder mehr Hohlelemente nebeneinander auf der Palette hergestellt werden können.
[0005] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Beton-Hohlelementen, insbesondere
im Umlaufverfahren, weist beispielsweise folgende Schritte auf: Bereitstellen einer
Palette, Aufbringen von Schalungselementen auf die Palette, anschließend Transport
der Palette in eine Bewehrungsstation, in der in den von der Palette und den Schalungselementen
definierten Raum Spanndrähte eingelegt und vorgespannt werden, anschließend Transport
der Palette in eine Betonierstation, in der in den von der Palette und den Schalungselementen
definierten Raum wenigstens eine erste Schicht Beton eingefüllt wird, Einbringen von
Kernelementen in den von der Palette und den Schalungselementen definierten Raum vor,
während oder nach dem Einbringen des Betons, anschließend Transport der Palette in
eine Aushärtestation oder Härtekammer, in der der Beton ausgehärtet wird, und anschließend
Transport der Palette in eine Entspannstation, in der die Spanndrähte entspannt werden.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn zunächst eine erste Schicht Beton,
z.B. etwa bis zur Position der Unterkante der herzustellenden Hohlräume, eingefüllt
wird, danach Kernelemente zur Ausbildung der Hohlräume in den von der Palette und
den Schalungselementen definierten Raum eingebracht werden und anschließend wenigstens
eine weitere Schicht Beton in den von der Palette und den Schalungselementen definierten
Raum eingefüllt wird.
[0006] Dabei können die Spanndrähte durch Öffnungen in wenigstens zwei einander gegenüberliegenden
Schalungselementen geführt werden und auf der dem von der Palette und den Schalungselementen
definierten Raum abgewandten Seite dieser Schalungselemente in einer Spann- und/oder
Halteeinrichtung festgelegt werden. Zusätzlich oder alternativ können die Spanndrähte
in einem Spannjoch befestigt werden, das zum Aufbringen der Vorspannung relativ zu
der Palette in eine von dem herzustellenden Beton-Hohlelement wegweisende erste Richtung
bewegt wird.
[0007] Nach einer Ausführungsform der Erfindung können auf einer Seite der Palette die Spanndrähte
befestigt werden, z.B. an den Quer-Schalungselementen oder an Stirnseiten der Palette.
Die Spanndrähte können in einem Höhenabstand von typischerweise 0 bis 50 mm oberhalb
der Palette liegen und werden in Spannklötzen, die neben den Quer-Schalungselementen
auf der Palette fixiert sind, auf diesem Höhenabstand geführt. Außerhalb der Spannklötze
können dann Spannhülsen auf die Spanndrähte gesetzt werden. Beispielsweise spannen
hydraulische Spannzylinder mit Hilfe der Spannhülsen die Spanndrähte und erzeugen
eine Vorspannung in den Spanndrähten. Die Vorspannung wird den Spanndrähten somit
von außen eingeprägt. Pro Hohlelement werden typischerweise 10 bis 20 Spanndrähte
eingebracht, die pro Spanndraht mit einer Vorspannkraft von bis zu ca. 120 kN beaufschlagt
werden. Die gesamte Vorspannkraft pro Hohlelement hat Werte typischerweise im Bereich
1.000 bis 2.000 kN.
[0008] Diese Kräfte werden z.B. über die Spannklötze auf die Palette übertragen. Aus diesem
Grund wird es bevorzugt, wenn die Palette sehr steif ausgeführt ist. Eine Idee hierfür
besteht darin, sie durch große Stahlträger zu versteifen oder mit Beton auszugießen.
[0009] Insbesondere neu an der vorliegen Erfindung ist, sowohl die Paletten mit versteifendem
Beton auszugießen, als auch die Palette während des laufenden Produktionsprozesses
durch Gegenhalter-Drähte nachzuspannen, wie nachstehend beschrieben. Hierdurch werden
die durch die Vorspannkräfte des herzustellenden Betonelements in die Palette eingebrachten
Biegemomente aufgefangen, die Palette bleibt eben. Vorzugsweise sind die Gegenhalter-Drähte
oder Spannlitzen selektiv nachspannbar und entspannbar, um die durch die Vorspannkräfte
des herzustellenden Betonteils in die Palette eingebrachten Verformungsmomente zumindest
teilweise aufzunehmen und/oder auszugleichen.
[0010] Vor, während oder nach dem Aufbringen der Vorspannung in den Spanndrähten kann wenigstens
eine Haltekonsole und/oder wenigstens ein Hydraulikstempel zwischen das Spannjoch
und die Palette eingebracht werden, um die Vorspannung während der nachfolgenden Herstellungsschritte
zu halten. Hierbei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die wenigstens eine Haltekonsole
und/oder der wenigstens eine Hydraulikstempel durch eine Hubbewegung in eine zur Ebene
der Palette zumindest im Wesentlichen senkrechte zweite Richtung zwischen das Spannjoch
und die Palette eingebracht wird. Zweckmäßigerweise werden wenigstens zwei Abstandselemente,
d.h. Haltekonsolen und/oder Hydraulikstempel, zwischen Spannjoch und Palette vorgesehen,
um die Kräfte aufzunehmen, ohne wesentliche Momente in dem Joch zu erzeugen.
[0011] Eine konkrete Ausführung für die Erzeugung der Vorspannung besteht beispielsweise
darin, ein Spann-/Entspann-Joch seitlich an den Paletten zu befestigen. In dem Joch
sind Bohrungen vorgesehen, durch die die Spanndrähte geführt werden. Die Bohrungen
sind z.B. in zwei oder mehreren Reihen übereinander in das Joch eingebracht. Durch
die obere Bohrungsreihe können die Spanndrähte verlaufen, die über die Palette verlaufen.
Durch die untere Bohrungsreihe können dann Gegenhalter-Spanndrähte verlaufen, die
außen an der Palette befestigt sind. Die Spannkräfte, die durch die Gegenhalter-Drähte
verlaufen, erzeugen beim Spannprozess ein Gleichgewicht zu den Spanndrähten auf der
Palette. Die Gegenhalter-Drähte lassen sich alternativ durch eine andere Lösung ersetzen,
die sich beim Spannen in Längsrichtung elastisch verformt oder den Verformungsweg
ausgleicht. Das Spann-/Entspann-Joch wird beispielsweise durch Führungsdorne in Längsrichtung
geführt.
[0012] Prinzipiell gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, die Drähte zu spannen:
1) Gleichzeitiges Spannen aller Drähte durch das Spann-/Entspannjoch (Gruppenspannen)
[0013] Auf einer Seite werden die zu spannenden Drähte an der Palette befestigt (passive
Seite, ohne Spann-/Entspannjoch)
[0014] Auf der anderen Seite (aktive Seite) werden die zu spannenden Drähte wie oben beschrieben
im Spann-/Entspannjoch befestigt, wobei das Spann-/Entspannjoch bei möglichst vollständig
eingefahrenen Spannzylindern so nahe als möglich am Palettenrand ist. Nach Befestigung
aller zu spannenden Drähte am Spann-/Entspannjoch drückt ein oder mehrere Hydraulikzylinder
das Spannjoch in Spannrichtung von der Palette weg und spannt so alle Drähte gleichzeitig.
[0015] Nach Abschluss des Spannvorgangs können Haltekonsolen zwischen Spann-/Entspann-Joch
und dem Palettenrand eingefügt werden. Die Funktion der Haltekonsolen besteht darin,
die durch die Spannvorrichtung aufgebrachten Spannkräfte gegen die Palette abzustützen.
Nach Einfügen der Haltekonsolen, ist eine Entfernung der Spannvorrichtung möglich.
Eine Idee besteht darin, die Spann- oder auch Entspannzylinder hydraulisch nach unten
und oben zu verfahren, so dass diese in den Wirkbereich zwischen Palette und Spann-/Entspann-Joch
hinein oder heraus gefahren werden können.
2) Einzelnes Spannen aller Drähte (Einzelspannen)
[0016] Auf einer Seite werden die zu spannenden Drähte an der Palette befestigt (passive
Seite, ohne Spann-/Entspannjoch)
[0017] Auf der anderen Seite werden die zu spannenden Drähte wie oben beschrieben im Spann-/Entspannjoch
befestigt, wobei das Spann-/Entspannjoch bereits mindestens um den Entspannweg und
die Baubreite des eingefahrenen Entspannzylinders von der Palette entfernt ist, und
das Spann-/Entspannjoch durch Halteplatten gegen das Verschieben in Spannrichtung
zur Palette hin durch Halteplatten gesichert ist.
Alle Drähte werden dann einzeln gespannt, zum Beispiel durch handelsübliche Spannpressen.
[0018] Das Entspannen der Spanndrähte kann z.B. dadurch erfolgen, dass zunächst der wenigstens
eine Hydraulikstempel das Spann-/Entspannjoch soweit von der Palette in Spannrichtung
wegdrückt, dass die Haltekonsolen zwischen dem Spann-/Entspannjoch entlastet und entfernt
werden können. Danach wird der Haltedruck des Hydraulikzylinders sukzessive reduziert;
die Spannkräfte welche auf das Spann-/Entspannjoch wirken, drücken den Hydraulikzylinder
in Spannrichtung langsam ein. Sobald der Hydraulikzylinder ausreichend weit eingedrückt
ist, wirken keine Spannkräfte mehr auf die Befestigungen der Spanndrähte am Spann-/Entspannjoch,
so dass die Befestigungen der Drähte gelöst, und das vorgespannte Betonteil von der
Palette abgenommen werden kann..
[0019] Die oben genannte Aufgabe wird weiter mit einer Anlage zur Herstellung von Beton-Hohlelementen
im Paletten-Umlaufverfahren gelöst. Diese Anlage weist z.B. wenigstens eine Reinigungsstation,
wenigstens eine Schalstation, wenigstens eine Bewehrungsstation, wenigstens eine Betonierstation,
wenigstens eine Aushärtestation und wenigstens eine Entformstation sowie eine Transporteinrichtung
zur Förderung von Paletten zwischen den einzelnen Stationen auf. Es können weitere
Stationen in die Umlauf-Anlage integriert sein, beispielsweise wenigstens eine Plotterstation,
in der Markierungen auf der Palette aufgebracht werden, wenigstens eine Verdichterstation
zum Verdichten des Betons, wenigstens eine Glättstation zur Oberflächenbearbeitung
und/oder wenigstens eine Pufferstation zum Zwischenlagern von Paletten. Vorzugsweise
ist diese Anlage so automatisiert, dass die Paletten computergesteuert zu einzelnen
Stationen transportiert werden und die an einzelnen Stationen auszuführenden Arbeitsschritte
maschinell und/oder computergesteuert erfolgen. Erfindungsgemäß kann die Bewehrungsstation
und/oder eine zusätzliche Spannstation eine Einrichtung zum Einlegen von Spanndrähten
aufweisen. Weiter kann die Bewehrungsstation und/oder eine zusätzliche Spannstation
Mittel zum Aufbringen einer Vorspannung auf die Spanndrähte aufweisen. Die Entformstation
und/oder eine zusätzliche Entspannstation kann zudem Mittel zum Entspannen der Spanndrähte
aufweisen.
[0020] Die Mittel zum Aufbringen einer Vorspannung auf die Spanndrähte weisen z.B. wenigstens
einen, insbesondere lösbar mit den Paletten verbindbaren, hydraulischen Spannzylinder
auf, der über Spannhülsen mit den Spanndrähten verbindbar ist. Alternativ oder zusätzlich
können die Mittel zum Aufbringen einer Vorspannung auf die Spanndrähte wenigstens
ein mit den Spanndrähten verbindbares Spannjoch aufweisen, das zusätzlich mit Gegenhalterspanndrähten
zum Aufbringen einer Vorspannung auf die Spanndrähte verbunden ist.
[0021] Weiter kann die Bewehrungsstation und/oder die zusätzliche Spannstation eine Einrichtung
zum Einbringen wenigstens einer Haltekonsole und/oder wenigstens eines Hydraulikstempels
zwischen die Palette und ein mit den Spanndrähten verbundenes Element, insbesondere
das Spannjoch, aufweisen.
[0022] Um in dem Beton-Hohlelement Hohlräume auszubilden, kann die Betonierstation und/oder
eine weitere Station der Anlage Mittel zum Einbringen von Kernelementen in den von
der jeweiligen Palette und auf dieser angeordneten Schalungselementen definierten
Raum aufweisen. Beispielsweise können in den Quer-Schalungselementen, die einteilig
oder zweiteilig ausgeführt sein können, bspw. runde oder viereckige Öffnungen enthalten
sein, durch die (Kern-)Rohre oder Profile geschoben werden können, die die Hohlräume
in dem Betonelement erzeugen. Die Kernelemente, d.h. Rohre oder sonstige Profile,
können zum Beispiel durch eine Rohrziehmaschine von rechts und links durch die Bohrungen
der Quer-Schalungselemente geschoben werden. Eine andere Lösung besteht darin, die
Profile einfach manuell oder anders technisch unterstützt durch die Bohrungen der
Quer-Schalungselemente zu schieben, oder von oben einzulegen. Die Rohre bzw. Profile
werden vorzugsweise in den Bohrungen der Quer-Schalungselemente gelagert. Auch mit
Flüssigkeit oder Gas befüllte Schläuche können zur Erzeugung der Hohlräume benutzt
werden.
[0023] Die Längs-Schalungselemente können eine Schubverzahnung aufweisen, um entsprechende
Ausformungen in den Betonelementen zu erzeugen, durch die eine besonders feste Betonverbindung,
insbesondere für Erdbebengebiete, unter Einfügung von Ortbeton hergestellt werden
kann.
[0024] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich den Gegenstand der Erfindung unabhängig von ihrer
Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbezügen.
[0025] Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Anlage,
- Fig. 2
- in Perspektivansicht eine Palette mit Beton-Hohlelementen,
- Fig. 3
- in Schnittansicht ein Detail der Spannstation,
- Fig. 4
- in Perspektivansicht ein weiteres Detail der Spannstation, und
- Fig. 5
- in Schnittansicht ein weiteres Detail der Spannstation.
[0026] Figur 1 zeigt eine Prinzipskizze einer Anlage zur Herstellung von Beton-Hohlelementen
im Paletten-Umlaufverfahren. In der Reihenfolge des Produktionsablaufs weist diese
Anlage einen Puffer 1, eine Reinigungsstation 2, eine Plotterstation 3, mehrere Schalstationen
4, Bewehrungsstationen 5, eine Spannstation 6, eine Betonierstation 7, einen Puffer
8, eine Kontrollstation 9, eine Entschalstation 10, eine Härtestation 11 mit mehreren
Regalen, weitere Entschalstationen 12, eine Entspannstation 13 und eine Entladestation
14 auf. Die einzelnen Stationen sind untereinander über eine Fördereinrichtung derart
verbunden, dass Paletten 15 insbesondere automatisiert zu den Stationen transportiert
werden können. Beispielsweise werden die Paletten 15 mit Reibradantrieben in einem
Umlauf zwischen den Stationen transportiert.
[0027] Abweichend von der dargestellten Ausführungsform mit einer separaten Spannstation
6 und einer separaten Entspannstation 13 können diese Stationen auch in anderen Bearbeitungsstationen
integriert sein.
[0028] Die Herstellung von Beton-Hohlelementen erfolgt dabei im Wesentlichen in folgender
Reihenfolge:
Aus dem Puffer 1 wird eine leere Palette 15 in die Reinigungsstation 2 gefördert.
Die Palette 15 wird dort gereinigt und ggf. geölt. Danach wird die Palette 15 in die
Plotterstation 3 gefördert und dort optional geplottet, z.B. falls manuell Einlegeteile
als Schalungsergänzung eingefügt werden.
[0029] Die Palette 15 durchläuft dann eine oder mehrere der Schalstationen 4, in denen Schalungselemente
16, 17 auf die Palette 15 aufgebracht und dort fixiert werden. Beim Schalen werden
Längs-Schalungselemente 17 längs auf die Palette (in x-Richtung) gesetzt, um das herzustellende
Hohlelement 18 seitlich zu begrenzen. In Querrichtung (y-Richtung) wird das Hohlelement
18 durch die Quer-Schalungselemente 16 begrenzt.
[0030] Die derart vorbereitete Palette 15 wird dann in eine der Bewehrungsstationen 5, in
denen Armierungen und/oder Spanndrähte 19 eingebracht werden. Sofern Spanndrähte eingebracht
wurden, wird die Palette 15 in die Spannstation 6 gefördert. Dort werden die Spanndrähte
19, die typischerweise längs der Palette durch die Quer-Schalungselemente 16 und durch
Spannklötze 20 verlaufen, in unten näher beschriebener Weise vorgespannt. Danach wird
in mindestens einer Arbeitsstation (Betonierstation 7) betoniert. Das Betonieren erfolgt
z.B. mit Hilfe eines Betonverteilers, der schichtweise betoniert. Hierbei wird zunächst
eine dünne Schicht Beton auf der Palette 15 verteilt, dann werden Kernelemente 21,
bspw. Rohre, die die Hohlräume erzeugen, von außen durch die Quer-Schalungselemente
16 eingeschoben und danach wird eine zweite und ggf. weitere Schicht betoniert, bis
der Hohlraum innerhalb der Schalungselemente 16, 17 gefüllt ist. Die gefüllte Palette
15 wird dann verdichtet, z.B. mit einer separaten Rüttel- oder Schüttelstation (nicht
dargestellt) oder direkt in der Betonierstation 7. Die Qualität des Betonier- und
Verdichtungsvorgangs kann in einer separaten Kontrollstation 9 kontrolliert werden.
[0031] Optional wird die Oberfläche der Betonelemente 18 durch eine Abziehvorrichtung geglättet
(nicht dargestellt). Die Palette 15 wird weiter gefördert und mit Hilfe eines Regalbediengerätes
in die Härtekammer 11 gefahren. Die Schalungselemente 16, 17 können vor und/oder nach
der Härtekammer entfernt werden. In der Härtekammer 11 härten die Betonelemente 18
auf den Paletten 15 aus. Aus der Härtekammer 11 wird die Palette 15 mit dem Regalbediengerät
heraustransportiert. In einer nachfolgenden Arbeitsstation 13 werden die Spanndrähte
19 entspannt. Hierbei wird bevorzugt, dass alle Spanndrähte 19 gleichzeitig entspannt
werden, damit keine Risse im Betonelement 18 entstehen.
[0032] In der Entladestation 14 werden die Betonelemente 18 von den Paletten 15 entladen
und von dort einem Lagerplatz zugeführt. Die Paletten 15 gelangen entweder über den
zwischengeschalteten Puffer 1 oder unmittelbar in die Reinigungsstation 2.
[0033] In Figur 2 ist eine Palette 15 dargestellt, auf der ein Betonelement 18 vorgesehen
ist. In Figur 2 ist zu erkennen, dass in dem in der Figur linken/unteren Betonelement
18 in Längsrichtung verlaufende Hohlräume ausgebildet sind. Diese werden erzeugt,
indem vor, während oder nach dem Betoniervorgang die Kernelemente 21, beispielsweise
Rohre, durch entsprechende Öffnungen 22 in den Quer-Schalungselementen 16 eingeschoben
werden.
[0034] Weiter ist zu erkennen, dass in dem in der Figur linken/unteren Betonelement 18 in
Längsrichtung verlaufende Spanndrähte 19 vorgesehen sind, die in dem dargestellten
Beispiel unterhalb der Hohlräume verlaufen. Die Spanndrähte 19 verlaufen durch Öffnungen
in den Quer-Schalungselementen 16 und werden außerhalb der Quer-Schalungselemente
16 durch Spannklötze 20 geführt. Außerhalb der Spannklötze 20 werden Spannhülsen auf
die Spanndrähte 19 gesetzt, mit deren Hilfe hydraulische Spannzylinder (nicht dargestellt)
die Spanndrähte 19 spannen und eine Vorspannung in den Spanndrähten erzeugen.
[0035] Um die Vorspannkraft von z.B. etwa 100 kN pro Spanndraht 19 aufzunehmen, kann die
Palette 15 entsprechend versteift sein. In Figur 5 ist hierzu ein Beispiel gezeigt,
bei dem unter dem Deckblech der Palette 15 eine Betonschicht 23 eingebracht ist, in
der Hüllrohre 24 zum Nachspannen verlaufen. Die Hüllrohre 24 ermöglichen es, mittels
Nachspannlitzen in die Palette 15 eine Spannung einzubringen, die bewirkt, dass die
neutrale Phase möglichst in der Ebene des Deckblechs verläuft. Mit anderen Worten
sollen die durch das Vorspannen der Spanndrähte 19 erzeugten Momente in der Palette
15 durch gezieltes Aufbringen eines entgegengesetzten Moments mittels der Nachspannlitzen
zumindest teilweise ausgeglichen werden.
[0036] Figuren 3 und 4 zeigen, wie die in die Spanndrähte 19 eingebrachte Spannung während
der Herstellung der Beton-Hohlelemente 18, d.h. insbesondere während der Bearbeitung
in der Betonierstation 7, der Kontrollstation 9, der Härtestation 11 und den Entschalstationen
10, 12, gehalten werden kann. In den Figuren 3 und 4 sind die Spanndrähte 19 im gespannten
Zustand in einem Joch 25 fixiert, das über Führungsstifte 26 relativ zu der Palette
15 parallel zur Palettenebene verschiebbar geführt ist. Die Spanndrähte 19 werden
dabei durch den Spannklotz 20, der an der Palette 15 fixiert ist, geführt und in Position
gehalten.
[0037] Zwischen der Seitenkante der Palette 15 und dem Joch 25 sind in dem dargestellten
Beispiel zwei Hydraulikstempel 27 sowie zwei Haltekonsolen 28 vorgesehen, wobei die
Hydraulikstempel 27 eine Bewegung des Jochs 25 relativ zu der Palette 15 entlang der
Führungsstifte 26, bspw. zum definierten Entspannen der Spanndrähte 19 nach Entfernen
der Haltekonsolen 28, ermöglichen, wogegen die Haltekonsolen 28 das Joch 25 gegenüber
der Palette 15 abstützen. Abweichend von der dargestellten Ausführungsform kann das
Joch 25 auch nur mittels der Haltekonsolen 28 abgestützt und zum Entspannen der Spanndrähte
19 auf andere Weise, z.B. durch außen an dem Joch 25 angreifende Gegenhalterspanndrähten
(nicht dargestellt), definiert bewegt werden.
[0038] Die Hydraulikstempel 27 und/oder die Haltekonsolen 28 können mittels eines Hubantriebs
29, bspw. einer Hydraulikeinrichtung, in den Zwischenraum zwischen Palette 15 und
Joch 25 angehoben bzw. aus diesem abgesenkt werden. So kann bspw. ein Hubantrieb 29
in der Spannstation 6 vorgesehen sein, um die Hydraulikstempel 27 und/oder die Haltekonsolen
28 nach dem Spannen der Spanndrähte 19 zwischen dem Joch 25 und der Palette 15 anzuordnen,
und ein weiterer Hubantrieb 29 kann in der Entspannstation 13 vorgesehen sein, um
die Hydraulikstempel 27 und/oder die Haltekonsolen 28 nach dem Entspannen der Spanndrähte
19 zwischen dem Joch 25 und der Palette 15 zu entfernen.
[0039] Zusammenfassend ermöglicht die Erfindung durch das Vorsehen einer Einrichtung zum
Spannen von Spanndrähten 19, insbesondere eine separate Spannstation 6, und einer
Einrichtung zum definierten Entspannen der Spanndrähte 19, insbesondere eine separate
Entspannstation 13, in einem Verfahren bzw. einer Anlage im Umlaufverfahren vorgespannte
Beton-Hohlelemente 18 effizient und prozesssicher herzustellen. Vorgespannte Beton-Hohlelemente
18 zeichnen sich dadurch aus, dass in ihnen durch die Spannung der Spanndrähte 19
eine auf den Beton wirkende Druckspannung ausgeübt wird, die sich bei der Verwendung
der Beton-Hohlelemente 18 mit der auf diese wirkenden Gewichtskraft sowie äußeren
Lasten überlagert, so dass die auf den Beton wirkenden Zugspannungen minimiert oder
sogar eliminiert werden. Hierdurch lassen sich bei gleicher Größe höher belastbare
Beton-Hohlelemente 18 bzw. bei gleicher Belastung schlankere Beton-Hohlelemente 18
realisieren.
Bezugszeichen
| 1 |
Puffer |
18 |
Beton-Hohlelement |
| 2 |
Reinigungsstation |
19 |
Spanndraht |
| 3 |
Plotterstation |
20 |
Spannklotz |
| 4 |
Schalstation |
21 |
Kernelement |
| 5 |
Bewehrungsstation |
22 |
Öffnung |
| 6 |
Spannstation |
23 |
Betonschicht |
| 7 |
Betonierstation |
24 |
Nachspannlitze |
| 8 |
Puffer |
25 |
Joch |
| 9 |
Kontrollstation |
26 |
Führungsstift |
| 10 |
Entschalstation |
27 |
Hydraulikstempel |
| 11 |
Härtestation |
28 |
Haltekonsole |
| 12 |
Entschalstation |
29 |
Hubantrieb |
| 13 |
Entspannstation |
|
|
| 14 |
Entladestation |
|
|
| 15 |
Paletten |
|
|
| 16 |
Quer-Schalungselement |
|
|
| 17 |
Längs-Schalungselement |
|
|
1. Verfahren zur Herstellung von Beton-Hohlelementen mit folgenden Schritten, insbesondere
im Umlaufverfahren:
a) Bereitstellen einer Palette (15),
b) Aufbringen von Schalungselementen (16, 17) auf die Palette (15),
c) Transport der Palette (15) in eine Bewehrungsstation (5), in der in den von der
Palette (15) und den Schalungselementen (16, 17) definierten Raum Spanndrähte (19)
eingelegt und vorgespannt werden,
d) Transport der Palette (15) in eine Betonierstation (7), in der in den von der Palette
(15) und den Schalungselementen (16, 17) definierten Raum wenigstens eine erste Schicht
Beton eingefüllt wird,
e) Einbringen von Kernelementen (21) in den von der Palette (15) und den Schalungselementen
(16, 17) definierten Raum,
f) Einfüllen wenigstens einer weiteren Schicht Beton in den von der Palette (15) und
den Schalungselementen (16, 17) definierten Raum,
g) Transport der Palette (15) in eine Aushärtestation (11), in der der Beton ausgehärtet
wird, und
h) Transport der Palette (15) in eine Entspannstation (13), in der die Spanndrähte
(19), insbesondere gleichzeitig, entspannt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt c) die Spanndrähte (19) durch Öffnungen in wenigstens zwei einander gegenüberliegenden
Schalungselementen (16) geführt werden und auf der dem von der Palette (15) und den
Schalungselementen (16, 17) definierten Raum abgewandten Seite dieser Schalungselemente
(16) in einer Spann- und/oder Halteeinrichtung (20, 25) festgelegt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt c) die Spanndrähte (19) in einem Spannjoch (25) befestigt werden, das
zum Aufbringen der Vorspannung relativ zu der Palette (15) in eine von dem herzustellenden
Beton-Hohlelement (18) wegweisende erste Richtung bewegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Aufbringen der Vorspannung in den Spanndrähten (19) wenigstens eine Haltekonsole
(28) und/oder wenigstens ein Hydraulikstempel (27) zwischen das Spannjoch (25) und
die Palette (15) eingebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Haltekonsole (28) und/oder der wenigstens eine Hydraulikstempel
(27) durch eine Hubbewegung in eine zur Ebene der Palette (15) zumindest im Wesentlichen
senkrechte zweite Richtung zwischen das Spannjoch (25) und die Palette (15) eingebracht
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt h) die wenigstens eine Haltekonsole (28) zwischen dem Spannjoch (25) und
der Palette (15) entfernt und/oder der wenigstens eine Hydraulikstempel (27) zwischen
dem Spannjoch (25) und der Palette (15) verkürzt wird, um dadurch das Spannjoch (25)
relativ zu der Palette (15) in eine zu der ersten Richtung entgegengesetzte dritte
Richtung zu bewegen.
7. Anlage zur Herstellung von Beton-Hohlelementen (18) im Paletten-Umlaufverfahren, insbesondere
nach einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit wenigstens einer
Reinigungsstation (2), wenigstens einer Schalstation (4), wenigstens einer Bewehrungsstation
(5), wenigstens einer Betonierstation (7), wenigstens einer Aushärtestation oder Härtekammer
(11) und wenigstens einer Entformstation (12) sowie einer Transporteinrichtung zur
Förderung von Paletten (15) zwischen den einzelnen Stationen (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7,
8, 9, 10, 11, 12, 13, 14), dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrungsstation (5) und/oder eine zusätzliche Spannstation (6) eine Einrichtung
zum Einlegen von Spanndrähten (19) aufweist, dass die Bewehrungsstation (5) und/oder
eine zusätzliche Spannstation (6) Mittel (20, 25) zum Aufbringen einer Vorspannung
auf die Spanndrähte (19) aufweist, und dass die Entformstation (12) und/oder eine
zusätzliche Entspannstation (13) Mittel (27) zum Entspannen der Spanndrähte (19) aufweist.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Aufbringen einer Vorspannung auf die Spanndrähte (15) wenigstens einen,
insbesondere lösbar mit den Paletten (15) verbindbaren, hydraulischen Spannzylinder
(27) aufweisen, der über Spannhülsen mit den Spanndrähten (19) verbindbar ist, und/oder
dass die Mittel zum Aufbringen einer Vorspannung auf die Spanndrähte (19) wenigstens
ein mit den Spanndrähten (19) verbindbares Spannjoch (25) aufweisen, das zusätzlich
mit Gegenhalterspanndrähten zum Aufbringen einer Vorspannung auf die Spanndrähte (19)
verbunden ist.
9. Anlage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrungsstation (5) und/oder die zusätzliche Spannstation (6) eine Einrichtung
(29) zum Einbringen wenigstens einer Haltekonsole (28) und/oder wenigstens eines Hydraulikstempels
(27) zwischen die Palette (15) und ein mit den Spanndrähten (19) verbundenes Element,
insbesondere das Spannjoch (25), aufweist.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Betonierstation (7) und/oder eine weitere Station Mittel zum Einbringen von Kernelementen
(21) in den von der jeweiligen Palette (15) und auf dieser angeordneten Schalungselementen
(16, 17) definierten Raum aufweist, und/oder
dass die Palette (15) zumindest bereichsweise durch versteifenden Beton (23) ausgefüllt
ist und mit selektiv nach- und entspannbaren Gegenhalter-Drähten oder Spannlitzen
(24) versehen ist, um die durch die Vorspannkräfte des herzustellenden Betonteils
(18) in die Palette (15) eingebrachten Verformungsmomente zumindest teilweise aufzunehmen.