[0001] Die Erfindung betrifft eine Dachziegelpresse, eine Oberform einer Dachziegelpresse
und eine Zwischenplatte einer Dachziegelpresse.
[0002] Eine Dachziegelpresse dient zur Formgebung eines Dachziegels und zur Verdichtung
des Ausgangsmaterials des Dachziegels. Typischerweise werden Dachziegel aus Ton und
Lehm gefertigt. In einer Dachziegelpresse wird aus einem plastischen Rohling ein gepresster
Formling hergestellt. Hierzu wird der Rohling in eine Unterform gelegt und dann mittels
einer Oberform, die an einem Pressstempel angeordnet ist, zu einem Formling gepresst.
Anschließend wird der Formling aus der Dachziegelpresse entnommen. Diese Arbeitsschritte
erfolgen an verschiedenen Bearbeitungsstellen der Dachziegelpresse. Hierzu zählen
eine Befüllstelle zur Befüllung der Unterform mit einem Rohling, eine Pressstelle
zur Pressung des Rohlings zu einem Formling und eine Entnahmestelle, an der der gepresste
Formling aus der Dachziegelpresse entnommen wird. Die Dachziegelpresse umfasst eine
Bewegungseinrichtung, mittels der die Unterform zyklisch von einer Bearbeitungsstelle
zur nächsten bewegt wird.
[0003] Typischerweise umfasst der Pressstempel eine Zwischenplatte, die individuell an die
verwendete Oberform angepasst ist. Die Oberform besitzt eine Unterseite, die während
des Pressvorgangs der Unterform zugewandt ist, und eine Oberseite, die dem Pressstempel,
bzw. der Zwischenplatte, zugewandt ist. Zwischen der Oberseite und der Unterseite
liegen Seitenflächen der Oberform. Die Seitenflächen liegen weder am Pressstempel
noch während des Pressens am Rohling an. Der Rohling wird beim Pressen über die Unterseite
der Oberform kontaktiert. Während des Pressvorgangs wird Flüssigkeit aus dem Rohling
gepresst, die über die Unterseite der Oberform in deren poröses Material aufgenommen
und über einen Oberformabsaugkanal zu der Seitenfläche der Oberform abgesaugt wird.
An der Seitenfläche ist eine Oberformöffnung des Oberformabsaugkanals angeordnet,
die zur Außenseite der Oberform hin geöffnet ist. Die Verbindung des Oberformabsaugkanals
mit einer Vakuumpumpe erfolgt über eine Adapterplatte, die an der Seitenfläche der
Oberform angebracht und mit der Oberformöffnung verbunden ist.
[0004] Der Verschleiß der Oberform während des Pressvorgangs macht einen regelmäßigen Austausch
der Oberform erforderlich. Die Oberform ist hierfür mittels eines lösbaren Befestigungsmittels
am Pressstempel befestigt. Das Befestigungsmittel lässt sich über eine Steuereinheit
in eine Entnahmestellung und eine Befestigungsstellung umstellen. Vor dem Lösen des
Befestigungsmittels wird mittels der Bewegungseinrichtung die Unterform unter die
Oberform bewegt. Wenn das Befestigungsmittel der Oberform in die Entnahmestellung
verstellt wird, kommt die Oberform auf der Unterform zu liegen. Anschließend kann
die Oberform mittels der Bewegungseinrichtung gemeinsam mit der Unterform zur Entnahmestelle
bewegt werden und dort aus der Dachziegelpresse entnommen werden. Darauffolgend wird
die Unterform zur Befüllstelle bewegt, wo eine neue Oberform auf der Unterform positioniert
wird. Gemeinsam mit der Unterform wird die neue Oberform dann mittels der Bewegungseinrichtung
zur Pressstelle bewegt. Der Pressstempel wird so über der neuen Oberform positioniert,
dass bei einer Betätigung der Befestigungsmittel in die Befestigungsstellung die Befestigungsmittel
die neue Oberform am Pressstempel halten..
[0005] Bei jedem Austausch muss die Adapterplatte zunächst von der alten Oberform demontiert
werden. Nachdem die Oberform am Pressstempel befestigt ist, muss die Adapterplatte
manuell an der neuen Oberform montiert werden. Anders als bei der Betätigung der Befestigungsmittel
für die Oberform erfolgen Montage und Demontage der Adapterplatte rein manuell, was
für sich genommen schon wertvolle Produktionszeit kostet und zu einem nicht unerheblichen
Produktionsausfall der Dachziegelpresse führt. Außerdem bedeutet dies einen Eingriff
in den Sicherheitsbereich der Dachziegelpresse, was mit zusätzlich zeitintensiven
Sicherheitsmaßnahmen verbunden ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Dachziegelpresse derart
weiterzubilden, dass eine schnelle und einfache Montage und/oder Demontage der Oberform
in der Dachziegelpresse möglich ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Dachziegelpresse mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
[0008] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine gattungsgemäße Oberform derart
weiterzubilden, dass eine schnelle und einfache Montage und/oder Demontage in einer
Dachziegelpresse möglich ist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch eine Oberform mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
[0010] Schließlich besteht eine weitere Aufgabe der Erfindung noch darin, eine gattungsgemäße
Zwischenplatte derart weiterzubilden, dass eine schnelle und einfache Anbindung einer
Oberform daran möglich ist.
[0011] Diese Aufgabe wird durch eine Zwischenplatte mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
[0012] Der Pressstempel der erfindungsgemäßen Dachziegelpresse weist einen Pressstempelabsaugkanal
mit einer Pressstempelöffnung zur Pressseite des Pressstempels auf. Die Oberformöffnung
des Oberformabsaugkanals ist an der Oberseite der Oberform korrespondierend zur Pressstempelöffnung
angeordnet.
[0013] Die erfindungsgemäße Zwischenplatte eines Pressstempels der Dachziegelpresse umfasst
den Pressstempelabsaugkanal mit der Pressstempelöffnung, wobei die Zwischenplatte
eine Pressseite besitzt, die im Betrieb der Oberform zugewandt ist, und wobei die
Pressstempelöffnung an der Pressseite angeordnet ist.
[0014] Durch die erfindungsgemäße Ausführung ist der Anschluss einer Adapterplatte zur Verbindung
des Oberformabsaugkanals mit weiterführenden Leitungen oder Kanälen und/oder einer
Vakuumpumpe an einer Seitenfläche der Oberform abweichend vom Stand der Technik überflüssig.
Der Oberformabsaugkanal kann bei einer erfindungsgemäßen Dachziegelpresse, bzw. bei
der erfindungsgemäßen Oberform schnell und einfach mit dem Pressstempelabsaugkanal,
der von der Oberform wegführt, verbunden werden. Darüber hinaus weist die erfindungsgemäße
Zwischenplatte den Vorteil auf, dass der Pressstempelabsaugkanal der Zwischenplatte
schnell und einfach mit einem Oberformabsaugkanal einer Oberform verbunden werden
kann. Der Oberformabsaugkanal kann während einer Befestigung der Oberform am Pressstempel
wie im Stand der Technik schnell und einfach mit dem Pressstempelabsaugkanal verbunden
werden. So kann eine Verbindung des Oberformabsaugkanals mit einem weiterführenden
Kanal und/oder einer Vakuumpumpe im selben Arbeitsschritt wie die Befestigung der
Oberform am Pressstempel erfolgen. Dadurch fällt bei der Montage der Oberform in der
Dachziegelpresse ein kompletter Arbeitsschritt weg, und der Produktionsausfall während
eines Austauschs der Oberform wird minimiert.
[0015] Der Anschluss des Oberformabsaugkanals an beispielsweise eine Vakuumpumpe kann über
eine Verbindung des Pressstempelabsaugkanals mit einer Vakuumpumpe erfolgen. Diese
Verbindung muss nicht bei jeder Montage einer neuen Oberform gelöst werden, sondern
kann bei der Montage der Oberform unverändert bleiben. So ist eine schnelle und einfache
Montage der Oberform in der Dachziegelpresse möglich.
[0016] Die Montage und Demontage der Oberform kann vollautomatisch erfolgen. Hierzu erfolgt
die Befestigung der Oberform am Pressstempel automatisiert, wie bisher nach dem Stand
der Technik üblich. Bei der erfindungsgemäßen Dachziegelpresse kann dann im selben
automatisierten Arbeitsschritt ein Anschluss des Oberformabsaugkanals an den Pressstempelabsaugkanal
und/oder eine Vakuumpumpe erfolgen. Ein manueller Eingriff in den Sicherheitsbereich
der Dachziegelpresse zum Anschluss einer Adapterplatte ist nicht erforderlich. Damit
fallen auch für den Bediener lästige und zeitintensive Sicherheitsprozeduren weg.
Beispielsweise muss keine Anfrage mehr wegen eines Zugangs zum Sicherheitsbereich
gestellt werden. Der regelmäßige Austausch der Oberform ist auf diese Weise schnell
und einfach möglich.
[0017] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist zwischen der Oberform und dem Pressstempel
im Bereich der Pressstempelöffnung ein Dichtelement angeordnet. Dadurch kann die Verbindung
zwischen dem Oberformabsaugkanal und dem Pressstempelabsaugkanal abgedichtet werden.
So entsteht ein gemeinsamer nach außen dichter Kanal aus Oberformabsaugkanal und Pressstempelabsaugkanal.
Dieser Kanal kann evakuiert werden, ohne dass signifikante Vakuumverluste durch undichte
Stellen an der Verbindungsstelle zwischen Oberformabsaugkanal und Pressstempelabsaugkanal
entstehen.
[0018] Zweckmäßig umfasst das Dichtelement einen Andockstutzen und ein elastisches Element,
insbesondere eine Feder. Der Andockstutzen ist beweglich im Pressstempelabsaugkanal
gelagert. Das elastische Element drückt den Andockstutzen in Richtung der Oberform.
Dadurch kann der Andockstutzen zur Abdichtung der Verbindung zwischen dem Oberformabsaugkanal
und dem Pressstempelabsaugkanal genutzt werden. Hierzu kann beispielsweise vorgesehen
sein, dass der Andockstutzen einen Dichtkörper gegen die Oberform drückt.
[0019] Vorteilhaft weist der Andockstutzen einen Andockstutzenkanal auf, der vom Pressstempelabsaugkanal
umfasst ist. Dadurch kann der Andockstutzen gegen die Oberform gedrückt werden und
hierbei die Verbindung zwischen Pressstempelabsaugkanal und Oberformabsaugkanal abdichten.
Ebenso kann vorgesehen sein, dass zwischen dem Andockstutzenkanal und dem Oberformabsaugkanal
ein Dichtkörper angeordnet ist, der den Kanal aus Oberformabsaugkanal und Pressstempelabsaugkanal
abdichtet. Vorteilhaft liegt der Andockstutzen an der Oberform an. Dadurch ist der
Oberformabsaugkanal auf einfache Weise dicht mit dem Pressstempelabsaugkanal verbunden.
[0020] Zweckmäßig ist in der Pressstempelöffnung ein Anschlag für den Andockstutzen angeordnet.
Dadurch kann verhindert werden, dass der Andockstutzen von dem elastischen Element
vollständig aus der Pressstempelöffnung gedrückt wird, insbesondere, wenn keine Oberform
an der Pressseite des Pressstempels angeordnet ist. Dadurch kann sichergestellt werden,
dass der Andockstutzen immer in der Pressstempelöffnung gehalten ist.
[0021] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung umfasst die Dachziegelpresse Positioniermittel
zur Positionierung der Oberform in Relation zum Pressstempel. Bei einer derartigen
Positionierung ist sichergestellt, dass auch die Oberformöffnung des Oberformabsaugkanals
korrekt, nämlich korrespondierend zur Pressstempelöffnung des Pressstempelabsaugkanals
angeordnet ist.
[0022] Vorteilhaft umfasst der Pressstempel eine austauschbare Zwischenplatte, wobei die
Pressseite durch eine austauschbare Zwischenplatte gebildet ist, und wobei folglich
die Pressstempelöffnung in der Zwischenplatte angeordnet ist. Dadurch kann für eine
Oberform mit einer anderen Form oder eines anderen Typs eine andere Zwischenplatte
verwendet werden. So muss bei Verwendung einer Oberform mit einer anderen Form oder
eines anderen Typs nicht der gesamte Pressstempel ausgetauscht werden, sondern lediglich
die Zwischenplatte. Die Position der Pressstempelöffnung auf der Zwischenplatte kann
für verschiedene Zwischenplatten jeweils an die Position der Oberformöffnung der verschiedenen
Oberformen angepasst sein.
[0023] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer schematischen Perspektivdarstellung eine Dachziegelpresse,
- Fig. 2
- in einer Vertikalschnittdarstellung die Dachziegelpresse aus Fig. 1 mit weiteren Details,
- Fig. 3
- in einer Perspektivdarstellung mit Blick auf die Pressseite den Pressstempel der Dachziegelpresse
nach den Fig. 1 und 2 mit einigen daran befestigten erfindungsgemäßen Oberformen,
- Fig. 4
- in einer perspektivischen Ansicht den Pressstempel nach Fig. 3 mit einem vollständigen
Satz von daran montierten Oberformen und weiteren Einzelheiten,
- Fig. 5
- in einer Stirnansicht den Pressstempel nach den Fig. 4 mit zusätzlichen Details,
- Fig. 6
- in einer Schnittdarstellung gemäß der in Fig. 5 mit VI gekennzeichneten Schnittebene
den Pressstempel aus den Fig. 3 bis 5 mit Einzelheiten zum Oberformabsaugkanal und
zum Pressstempelabsaugkanal der Zwischenplatte des Pressstempels, und
- Fig. 7
- in einer vergrößerte Detaildarstellung des in Fig. 6 mit dem Rechteck VII markierten
Bereichs den Pressstempel aus den Fig. 3 bis 6 mit Einzelheiten zum Dichtelement.
[0024] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäß ausgeführte Dachziegelpresse 1. In der Dachziegelpresse
1 wird aus einem plastischen Rohling 2 ein Formling 22 hergestellt. Der Rohling 2
wird auf einem Förderband 21 zur Dachziegelpresse 1 gefördert. Der fertige Formling
22 wird mit einem Förderer 16 von der Dachziegelpresse 1 zur Weiterprozessierung abtransportiert.
[0025] Wie in Fig. 2 dargestellt, wird der Formling 22 durch Verpressen des Rohlings 2 zwischen
einer Oberform 4 und einer Unterform 6 an einer Pressstelle 7 der Dachziegelpresse
1 hergestellt. Die Formen können abhängig vom Ziegeltyp und regionalen Präferenzen
unterschiedlich aufgebaut sein. Sie können beispielsweise einen Aluminiumkörper mit
einer Kunststoffeinlage und einer Gummimembran oder einem Gummituch umfassen oder
aus einem Stahlkörper hergestellt sein. Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1, 2
und 4 bis 7 und im Beispiel für den Stand der Technik nach Fig. 3 umfassen sowohl
die Oberform 4 als auch die Unterform 6 einen Aluminiumkörper und eine darin angeordnete
Gipseinlage. Die Oberform 4 ist am unteren Ende eines Pressstempels 3 befestigt. Der
Pressstempel 3 ist in einer Pressrichtung 80 hin- und her bewegbar gelagert. Der Pressstempel
3 ist mittels einer Kurvenscheibe 23 in der Pressrichtung 80 hin- und her bewegbar.
Insbesondere lässt sich der Pressstempel 3 mittels einer Kurvenscheibe 23 der Dachziegelpresse
1 nach unten in Richtung auf die Bewegungseinrichtung 5 und auf die Unterform 6 drücken.
Die Pressrichtung 80 ist senkrecht zur Längsachse 90 der Bewegungseinrichtung 5 orientiert.
Die Pressrichtung 80 verläuft im Ausführungsbeispiel vertikal.
[0026] Die Unterform 6 ist auf einer Bewegungseinrichtung 5 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel
ist die Bewegungseinrichtung 5 eine Trommel. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass
die Bewegungseinrichtung ein schwenkbar gelagerter Tisch ist und die Unterform auf
einer Oberfläche des Tischs angeordnet ist. Die Trommel im Ausführungsbeispiel ist
um eine Längsachse 90 drehbar gelagert. Die Längsachse 90 verläuft horizontal. In
einem Schnitt senkrecht zur Längsachse bildet die Umfangsfläche der Trommel ein gleichseitiges
Sechseck. Auf jeder Seite der sechseckigen Umfangsfläche sind je vier Unterformen
6 angeordnet. Insgesamt sind vierundzwanzig Unterformen 6 vorhanden. Korrespondierend
zur Anzahl der auf einer Trommelfläche befindlichen Unterformen 6 weist die Dachziegelpresse
1 die gleiche Anzahl, hier also vier, Oberformen 4 auf.
[0027] Im Betrieb führt die Dachziegelpresse 1 mehrere Bearbeitungsschritte an verschiedenen
Rohlingen 2 und Formlingen 22 gleichzeitig aus. Die Dachziegelpresse 1 umfasst verschiedene
Bearbeitungsstellen zur Bearbeitung des Rohlings 2 und des Formlings 22. Die Bearbeitungsstellen
umfassen eine Befüllstelle 12 zur Befüllung der Unterform 6 mit dem zu pressenden
Rohling 2, die schon erwähnte Pressstelle 7 zur Pressung des Rohlings 2 zwischen der
Oberform 4 und der Unterform 6, eine Entnahmestelle 8 zur Entnahme des gepressten
Formlings 22 aus der Unterform 6, sowie eine Abwurfstelle 11 zur Entfernung eines
möglicherweise ungewollt in der Unterform 6 verbliebenen Inhalts 19. Die Bewegungseinrichtung
5 bewegt die Unterform 6 in einer Bewegungsrichtung 100 zyklisch von einer Bearbeitungsstelle
zur nächsten. Im Ausführungsbeispiel verläuft die Bewegungsrichtung 100 kreisförmig
im Uhrzeigersinn um die Längsachse 90 der Trommel. Die Bewegungsrichtung 100 verläuft
in Richtung von der Entnahmestelle 8 über die Befüllstelle 12 zur Pressstelle 7 und
von der Pressstelle 7 wieder zurück zur Entnahmestelle 8. Die Trommel dreht sich im
Uhrzeigersinn in ihre Umfangsrichtung. Die Trommel wird über ein Dreh- oder Rastgetriebe
angetrieben. Im Ausführungsbeispiel ist das Dreh- oder Rastgetriebe ein nicht dargestelltes
Maltesergetriebe. Dadurch wird die Unterform 6, die auf einer Seitenfläche der Trommel
angeordnet ist, im Betrieb der Dachziegelpresse 1 um einen bestimmten Drehwinkel um
die Längsachse 90 der Trommel gedreht und verharrt dann eine bestimmte Zeit in einer
Position. Anschließend wird die Trommel und damit auch die auf der Seitenfläche angeordnete
Unterform 6 um den Drehwinkel weiter um die Längsachse 90 gedreht. Im Ausführungsbeispiel
beträgt der Drehwinkel 60°. Nach einer bestimmten Anzahl Drehungen erreichen die Unterform
6 und die Bewegungseinrichtung 5 wieder ihren Ausgangszustand. Im Ausführungsbeispiel
geschieht dies nach sechs Drehungen.
[0028] Die Bewegungseinrichtung 5 und die Unterform 6 durchlaufen einen Zyklus. Als Startpunkt
9 dieses Zyklus' ist die Entnahmestelle 8 definiert. Ausgehend von diesem Startpunkt
9 durchläuft die Unterform 6, bzw. die Bewegungseinrichtung 5, der Reihe nach in Bewegungsrichtung
100 die Abwurfstelle 11, die Befüllstelle 12 und die Pressstelle 7. Anschließend kehrt
die Unterform 6, bzw. die Bewegungseinrichtung 5, wieder zum Startpunkt 9 in ihre
Ausgangsstellung zurück. An dieser Stelle hat die Unterform 6 eine volle Umdrehung
von 360° um die Längsachse 90 der Trommel zurückgelegt.
[0029] Fig. 3 zeigt den erfindungsgemäßen Pressstempel 3 der Dachziegelpresse 1 nach den
Fig. 1 und 2 in einer Ansicht von unten auf eine Pressseite 39. Der Pressstempel 3
umfasst eine erfindungsgemäße Zwischenplatte 47. Die Zwischenplatte 47 ist austauschbar
an einem Pressstempelkörper 66 des Pressstempels 3 befestigt. Es kann auch vorgesehen
sein, dass der Pressstempel einteilig mit der Zwischenplatte ausgebildet ist. In diesem
Fall ist die Zwischenplatte nicht austauschbar, sondern unlösbarer Bestandteil des
Pressstempels. Die Zwischenplatte 47 besitzt eine in Fig. 3 nicht sichtbare, aber
in Fig. 6 dargestellte Anlageseite 54, mit der sie an einer Unterseite 56 des Pressstempelkörpers
66 anliegt. Die Anlageseite 54 liegt einer Pressseite 39 gegenüber. Die Anlageseite
54 und die Pressseite 39 der Zwischenplatte 47 sind über eine Seitenfläche 55 der
Zwischenplatte 47 miteinander verbunden. Die Seitenfläche 55 liegt nicht an der Unterseite
56 des Pressstempelkörpers 66 an. Die Pressseite 39 ist der in Fig. 2 dargestellten
Bewegungseinrichtung 5 zugewandt, wenn der Pressstempel 3 in die Dachziegelpresse
1 eingebaut ist. Die Pressseite 39 ist senkrecht zur Pressrichtung 80 orientiert.
Während des Pressvorgangs an der Pressstelle 7 ist die Pressseite 39 des Pressstempels
3 der Unterform 6 zugewandt. Wie in Fig. 3 gezeigt, ist an der Pressseite 39 die erfindungsgemäße
Oberform 4 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel der Erfindung können vier Oberformen
4 nebeneinander am Pressstempel 3 angeordnet werden. In der Fig. 3 sind lediglich
drei Oberformen 4 am Pressstempel 3 angeordnet, so dass die Pressseite 39 im Bereich
der fehlenden Oberform sichtbar ist.
[0030] Die Oberform 4 ist mittels eines Befestigungsmittels 46 an der Zwischenplatte 47
befestigt. Das Befestigungsmittel 46 umfasst einen schwenkbar an der Zwischenplatte
47 gelagerten Schwenkspannzylinder 61 und ein an der Oberform 54 angeordnetes Anlageelement
62 zur Anlage für den Schwenkspannzylinder 61. Alternativ kann das Befestigungsmittel
auch ein Nullpunktspannsystem sein. Nach dem Ausführungsbeispiel ist der Schwenkspannzylinder
61 zwischen einer Offenstellung des Befestigungsmittels 46 und einer Befestigungsstellung
des Befestigungsmittels 46 schwenkbar an der Zwischenplatte 47 gelagert. In der in
Fig. 3 dargestellten Befestigungsstellung liegt der Schwenkspannzylinder 61 am Anlageelement
62 der Oberform 4 an, und die Oberform 4 ist an der Zwischenplatte 47 befestigt. In
der Offenstellung des Befestigungsmittels 46 kann die Oberform 4 von der Zwischenplatte
47 abgenommen werden.
[0031] Die Dachziegelpresse 1 umfasst eine Betätigungsvorrichtung 52 zur Umstellung des
Schwenkspannzylinders 61 zwischen der Offenstellung und der Befestigungsstellung.
Die Betätigungsvorrichtung 52 kann beispielsweise ein Elektromotor sein. Es kann auch
vorgesehen sein, dass die Umstellung des Schwenkspannzylinders hydraulisch erfolgt.
Im Ausführungsbeispiel ist die Betätigungsvorrichtung 52 eine Druckluftanlage. Die
Betätigungsvorrichtung 52 ist über eine Leitung 51 mit einer Steuervorrichtung 13
verbunden. Über die Steuervorrichtung 13 und die Betätigungsvorrichtung 52 lässt sich
der Schwenkspannzylinder 61, bzw. das Befestigungsmittel 46, ferngesteuert und/oder
automatisch zwischen der Offenstellung und der Befestigungsstellung umstellen.
[0032] Bei einer Montage der Oberform 4 am Pressstempel 3 auf einem freien Platz auf der
Pressseite 39 der Zwischenplatte 47 wird zunächst eine Unterform 6 mittels der Bewegungseinrichtung
5 an die in Fig. 2 dargestellte Befüllstelle 12 bewegt. Dann wird die neue Oberform
4 auf der Unterform 6 platziert. Hierbei ist eine Oberseite 34 der Oberform 4 der
Unterform 6 abgewandt. Die Oberform 4 wird in Relation zur Unterform 6 so über der
Unterform 6 positioniert, wie sie während eines Pressvorgangs in Relation zur Unterform
6 über der Unterform 6 positioniert ist. Anschließend wird die Unterform 6 zusammen
mit der auf ihr angeordneten Oberform 4 mittels der Bewegungseinrichtung 5 zur Pressstelle
7 bewegt. An der Pressstelle 7 erfolgt die Befestigung der Oberform 4 am Pressstempel
7. Hierzu wird der Pressstempel 7 mittels der Kurvenscheibe 23 in der Pressrichtung
80 auf die Bewegungseinrichtung 5 zu bewegt bis er an der Oberform 4 anliegt. Dann
wird das in Fig. 3 dargestellte Befestigungsmittel 46 ferngesteuert und/oder automatisch
über die Steuereinrichtung 13 und die Betätigungsvorrichtung 52 von der Offenstellung
in die Befestigungsstellung umgestellt. Hierzu wird der Schwenkspannzylinder 61 von
der Offenstellung in die Befestigungsstellung verschwenkt. Der Schwenkspannzylinder
61 liegt dann am Anlageelement 62 der Oberform 4 an. Die Oberform 4 ist am Pressstempel
3 befestigt. Die Oberseite 34 der Oberform 4 liegt an der Pressseite 39 an.
[0033] Beim Austausch der am Pressstempel 3 befestigten Oberform 4 muss zunächst die Unterform
6 mittels der in Fig. 2 gezeigten Bewegungseinrichtung 5 zur Pressstelle 7 bewegt
werden. Dann wird der Pressstempel 7 mittels der Kurvenscheibe 23 in der Pressrichtung
80 auf die Bewegungseinrichtung 5 zu bewegt, bis die Oberform 4 auf der Unterform
6 aufliegt. Anschließend wird das in Fig. 3 dargestellte Befestigungsmittel 46 ferngesteuert
und/oder automatisch über die Steuereinrichtung 13 und die Betätigungsvorrichtung
52 von der Befestigungsstellung in die Offenstellung verstellt. Hierzu wird der Schwenkspannzylinder
61 von der Befestigungsstellung in die Offenstellung verschwenkt. Die Oberform 4 ist
dann nicht mehr am Pressstempel 3 befestigt, und der Pressstempel 3 wird mittels der
Kurvenscheibe 23 von der Oberform 4 entfernt. Die Oberform 4 bleibt aufgrund der auf
sie wirkenden Schwerkraft auf der Unterform 6 liegen. Dann wird die Unterform 6 gemeinsam
mit der auf ihr platzierten Oberform 4 mittels der Bewegungseinrichtung 5 zur Entnahmestelle
8 bewegt. An der Entnahmestelle 8 wird die Oberform 4 entnommen. Eine neue Oberform
4 wird wie oben beschrieben am Pressstempel 3 montiert.
[0034] Fig. 4 zeigt den Pressstempel 3 mit vier an ihm befestigten Oberformen 4. Der Oberseite
34 der Oberform 4 gegenüberliegend besitzt die Oberform 4 eine Unterseite 65. Die
Unterseite 65 wird während eines Pressvorgangs gegen den Rohling 2 gedrückt. Die Oberseite
34 und die Unterseite 65 der Oberform 4 sind über eine Seitenfläche 55 der Oberform
4 miteinander verbunden. Die Seitenfläche 55 liegt nicht an der Pressseite 39 der
Zwischenplatte 47 des Pressstempels 3 an. Im Gegensatz zur erfindungsgemäßen Ausgestaltung
ist im in der Zeichnung nicht dargestellten Stand der Technik in der Seitenfläche
der Oberform eine Oberformöffnung eines sich ins Innere der Oberform erstreckenden
Kanals angeordnet. Im Stand der Technik ist die Oberformöffnung mit einer Adapterplatte
für den Anschluss einer Leitung verbunden. An einer der Oberform abgewandten Außenseite
der Adapterplatte ist ein Anschlussventil angeordnet. Am Anschlussventil kann die
Leitung angeschlossen werden, die beispielsweise mit einer Vakuumpumpe verbunden ist.
Auf diese Weise kann Flüssigkeit aus der Oberform und dem Bereich der Pressstelle
7 über den Oberformabsaugkanal abgesaugt werden.
[0035] Aufgrund des Verschleißes der Oberform während des Pressvorgangs ist ein regelmäßiger
Austausch der Oberform erforderlich. Bei jedem Austausch der Oberform muss die nach
dem Stand der Technik vorgesehene Adapterplatte zunächst von der alten Oberform demontiert
werden. Hierbei muss manuell in den Sicherheitsbereich der Dachziegelpresse, nämlich
in den Bereich der Pressstelle, eingegriffen werden. Erst nach der manuellen Demontage
der Adapterplatte kann die Oberform ausgetauscht werden. Anschließend muss die Adapterplatte
wiederum manuell montiert werden. Diese Prozedur ist mit den oben beschriebenen Nachteilen
verbunden.
[0036] Abweichend vom genannten Stand der Technik ist gemäß Fig. 3 eine Pressstempelöffnung
38 vorgesehen und in der Pressseite 39 der Zwischenplatte 47 angeordnet. Die Pressstempelöffnung
38 definiert einen Andockpunkt 48 für die Oberform 6. Wie in Fig. 5 gestrichelt dargestellt,
erstreckt sich ausgehend von der Pressstempelöffnung 38 ein Pressstempelabsaugkanal
37 in der Zwischenplatte 47 des Pressstempels 3.
[0037] Fig. 6 zeigt den Verlauf des Pressstempelabsaugkanals 37. Der Pressstempelabsaugkanal
37 erstreckt sich von der Pressstempelöffnung 38 zu einer Seitenöffnung 53 der Zwischenplatte
47. Die Seitenöffnung 53 ist in der Seitenfläche 54 der Zwischenplatte 47 angeordnet.
In der Seitenöffnung 53 ist ein Anschlussventil 57 zum Anschluss einer weiterführenden
Leitung angeordnet. Das Anschlussventil 57 ist im Ausführungsbeispiel über eine Leitung
mit einer nicht dargestellten Vakuumpumpe verbunden.
[0038] Wie in Fig. 6 dargestellt, besitzt die Oberform 4 eine Oberformöffnung 36. Die Oberformöffnung
36 ist in der Oberseite 34 der Oberform 4 angeordnet. Die Oberseite 34 ist im befestigten
Zustand der Zwischenplatte 47 zugewandt. Ausgehend von der Oberformöffnung 34 erstreckt
sich ein Oberformabsaugkanal 35 ins Innere der Oberform 4. Im Ausführungsbeispiel
verbindet der Oberformabsaugkanal 35 die Oberseite 34 der Oberform 4 mit der Unterseite
65 der Oberform 4. Der Oberformabsaugkanal 35 durchdringt die Oberform 4 vollständig.
Die Oberform 4 besitzt an ihrer Unterseite 65 eine Unterseitenöffnung 67. Der Oberformabsaugkanal
35 besitzt die Unterseitenöffnung 67. Über die Unterseitenöffnung 67, den Oberformabsaugkanal
35 und die Oberformöffnung 34 kann Flüssigkeit von der Unterseite 65 der Oberform
4 abgesaugt werden.
[0039] Die Oberformöffnung 36 des Oberformabsaugkanals 35 ist korrespondierend zur Pressstempelöffnung
38 des Pressstempelabsaugkanals 37 angeordnet. Die Oberformöffnung 36 ist im Andockpunkt
48 angeordnet. Es kann vorgesehen sein, dass die Oberform mehrere Absaugkanäle besitzt.
In diesem Fall laufen alle Absaugkanäle der Oberform zweckmäßig im Andockpunkt zusammen.
Im Ausführungsbeispiel besitzen der Oberformabsaugkanal 35 und der Pressstempelabsaugkanal
37 im Andockpunkt 48 im Rahmen der Fertigungsungenauigkeit die gleiche Querschnittsfläche.
Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Fläche der Oberformöffnung die Fläche
der Pressstempelöffnung einschließt oder umgekehrt. Die Fläche der Oberformöffnung
und die Fläche der Pressstempelöffnung überlappen sich zumindest teilweise.
[0040] Zwischen der Oberform 4 und dem Pressstempel 3 ist im Bereich der Pressstempelöffnung
38 ein Dichtelement 40 angeordnet. Das Dichtelement 40 umfasst einen Andockstutzen
41. Der Andockstutzen 41 ist beweglich im Pressstempelabsaugkanal 37 gelagert. Zwischen
dem Andockstutzen 41 und dem Pressstempelabsaugkanal 37 ist ein Dichtring 58 angeordnet.
Der Dichtring 58 dichtet den Bereich zwischen dem Andockstutzen 41 und dem Pressstempelabsaugkanal
37 ab. Wie in Fig. 7 dargestellt, umfasst das Dichtelement 40 ein elastisches Element
43. Im Ausführungsbeispiel ist das elastische Element 43 eine Druckfeder. Das elastische
Element 43 ist an einem oberen Ende 59 des Andockstutzens 41 angeordnet. Das obere
Ende 59 des Andockstutzens 41 ist der Pressstempelöffnung 38 abgewandt. Das elastische
Element 43 ist zwischen dem oberen Ende 59 und einem Vorsprung 60 des Pressstempelabsaugkanals
37 angeordnet. Das elastische Element 43 wirkt einer Bewegung des Andockstutzens 41
im Pressstempelabsaugkanal 37 weg von der Oberform 4, bzw. der Bewegungseinrichtung
5, entgegen. Im befestigten Zustand der Oberform 4 drückt das elastische Element 43
den Andockstutzen 41 in Richtung der Oberform 4.
[0041] Im Presstempelabsaugkanal 37 ist ein Anschlag 44 für den Andockstutzen 41 angeordnet.
Der Andockstutzen 41 weist einen Anschlagsvorsprung 63 auf. Der Anschlag 44 begrenzt
eine Bewegung des Andockstutzens 41 im Pressstempelabsaugkanal 37 in Richtung weg
vom Vorsprung 60 des Pressstempelabsaugkanals 37. Bei einer solchen Bewegung stößt
der Anschlagsvorsprung 63 des Andockstutzens 41 gegen den Anschlag 44 und verhindert
eine weitere Verschiebung des Andockstutzens 41.
[0042] Der Andockstutzen 41 weist einen Andockstutzenkanal 49 auf. Der Andockstutzen 41
ist vom Andockstutzenkanal 49 vollständig durchdrungen. Der Andockstutzenkanal 49
besitzt eine obere Stutzenöffnung 68 und eine untere Stutzenöffnung 69. Die obere
Stutzenöffnung 68 ist der Oberform 4 abgewandt. Die untere Stutzenöffnung 70 ist der
Oberform 4 zugewandt. Der Andockstutzenkanal 49 ist ein Teil des Pressstempelabsaugkanals
37. Die unter Stutzenöffnung 69 bildet die Pressstempelöffnung 38. Der Andockstutzenkanal
49 erstreckt sich ausgehend von der Pressstempelöffnung 38 und bildet einen ersten
Teil des Pressstempelabsaugkanals 37. Im Ausführungsbeispiel liegt der Andockstutzen
41 im befestigten Zustand der Oberform 4 unmittelbar an der Oberform 4 an. Durch den
Kontakt zwischen Andockstutzen 41 und der Oberseite 34 der Oberform 4 ist die Verbindung
zwischen dem Oberformabsaugkanal 35 und dem Pressstempelabsaugkanal 37 abgedichtet.
Das elastische Element 43 ist so ausgebildet, dass es den Andockstutzen 41 mit einer
zur Abdichtung ausreichenden Kraft gegen die Oberform 4 drückt. Für den Fall der Verwendung
einer sogenannten Oberformnachstelleinrichtung, also einer Vorrichtung, durch welche
ein Abstand zwischen der Oberseite 34 der Oberform 4 und der Pressseite 39 der Zwischenplatte
47 einstellbar ist, ist das elastische Element 43 ausreichend vorgespannt, um einen
maximalen Verstellweg der Oberformnachstelleinrichtung auszugleichen. Auch bei einem
maximalen Abstand zwischen der Oberseite 34 der Oberform 4 und der Pressseite 39 der
Zwischenplatte 47 reicht die Kraft, mit der das elastische Element 43 den Andockstutzen
41 gegen die Oberseite 34 der Oberform 4 drückt aus, um den Oberformabsaugkanal 35
dicht mit dem Pressstempelabsaugkanal 37 zu verbinden.
[0043] Es kann aber auch vorgesehen sein, dass zwischen dem Andockstutzen 41 und der Oberseite
34 der Oberform 4 ein Dichtring oder eine vergleichbare Dichtung angeordnet ist. Ebenso
kann vorgesehen sein, dass als Dichtelement ausschließlich ein Dichtring zum Einsatz
kommt.
[0044] Bei der bereits beschriebenen Befestigung der Oberform 4 am Pressstempel 3 wird gleichzeitig
eine Verbindung zwischen dem Oberformabsaugkanal 35 und dem Pressstempelabsaugkanal
37 hergestellt. Im unbefestigten Zustand der Oberform 4, wenn die Oberform 4 nicht
auf der in Fig. 3 dargestellten Pressseite 39 der Zwischenplatte 47 angeordnet ist,
ragt der Andockstutzen 41 aus der Pressseite 39 aus der Pressstempelöffnung 38 heraus.
Der Anschlagsvorsprung 63 des Andockstutzens 41 liegt dann am Anschlag 44 des Pressstempelabsaugkanals
37 an. Das elastische Element 43 drückt den Anschlagsvorsprung 63 gegen den Anschlag
44. Es kann vorgesehen sein, dass der Andockstutzen zur Positionierung der Oberform
auf der Pressseite genutzt wird. In diesem Fall weist die Oberform eine mit dem aus
der Pressseite herausragenden Andockstutzen korrespondierende Vertiefung auf. Im Ausführungsbeispiel
besitzt die Zwischenplatte 47 getrennt vom Andockstutzen 47 ausgebildete Positioniermittel
45. Die Positioniermittel 45 stehen über eine Ebene der Pressseite 47 hervor. Die
Positioniermittel 45 sind im Ausführungsbeispiel zylinderförmige Bolzen. An der Oberform
4 sind korrespondierend zu den Positionierungsmitteln 45 der Zwischenplatte 47 Ausnehmungen
in der Oberseite 34 der Oberform 4 angeordnet. Zur Positionierung der Oberform 4 auf
der Pressseite 39 der Zwischenplatte 47 greifen die Positioniermittel 45 der Zwischenplatte
47 in die Ausnehmungen der Oberform ein. Nach dem Ausführungsbeispiel sind genau zwei
Positioniermittel 45 auf der Pressseite 39 angeordnet. Die Positioniermittel 45 sind
so auf der Pressseite 39 der Zwischenplatte 47 angeordnet und die Ausnehmungen sind
so in der Oberseite 34 der Oberform 4 angeordnet, dass bei einer Positionierung der
Oberform 4 auf dem Pressstempel 3 die Oberformöffnung 36 auf der Pressstempelöffnung
38 zu liegen kommt. Die Oberformöffnung 36 und die Pressstempelöffnung 38 befinden
sich im Andockpunkt 48.
1. Dachziegelpresse zur Herstellung eines gepressten Formlings (22) aus einem plastischen
Rohling (2), wobei die Dachziegelpresse (1) eine Unterform (6) und eine Oberform (4)
zur Pressung des Rohlings (2) dazwischen umfasst, wobei die Dachziegelpresse (1) einen
Pressstempel (3) mit einer Pressseite (39) umfasst, an der die Oberform (4) angeordnet
ist, wobei die Oberform (4) eine Oberseite (34) aufweist, die der Pressseite (39)
zugewandt ist, wobei in der Oberform (4) ein Oberformabsaugkanal (35) mit einer Oberformöffnung
(36) zur Außenseite der Oberform (4) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Pressstempel (3) einen Pressstempelabsaugkanal (37) mit einer Pressstempelöffnung
(38) zur Pressseite (39) aufweist, und dass die Oberformöffnung (36) des Oberformabsaugkanals
(35) an der Oberseite (34) der Oberform (4) korrespondierend zur Pressstempelöffnung
(38) angeordnet ist.
2. Dachziegelpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Oberform (4) und dem Pressstempel (3) im Bereich der Pressstempelöffnung
(38) ein Dichtelement (40) angeordnet ist.
3. Dachziegelpresse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (40) einen Andockstutzen (41) und ein elastisches Element (43),
insbesondere eine Feder, umfasst, dass der Andockstutzen (41) beweglich im Pressstempelabsaugkanal
(37) gelagert ist, und dass das elastische Element (43) den Andockstutzen (41) in
Richtung der Oberform (4) drückt.
4. Dachziegelpresse nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Andockstutzen (41) einen Andockstutzenkanal (49) aufweist, und dass der Pressstempelabsaugkanal
(37) den Andockstutzenkanal (49) umfasst.
5. Dachziegelpresse nach einem der Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Pressstempelöffnung (38) ein Anschlag (44) für den Andockstutzen (41) angeordnet
ist.
6. Dachziegelpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dachziegelpresse (1) Positioniermittel (45) zur Positionierung der Oberform (4)
in Relation zum Pressstempel (3) umfasst.
7. Dachziegelpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Pressseite (39) durch eine austauschbare Zwischenplatte (47) gebildet ist, und
dass die Pressstempelöffnung (38) in der Zwischenplatte (47) angeordnet ist.
8. Oberform einer Dachziegelpresse, wobei die Oberform (4) eine Oberseite (34) aufweist,
die zur Positionierung an einer Pressseite (39) eines Pressstempels (3) der Dachziegelpresse
(1) ausgelegt ist, wobei in der Oberform (4) ein Oberformabsaugkanal (35) mit einer
Oberformöffnung (36) zur Außenseite der Oberform (4) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberformöffnung (36) an der Oberseite (34) der Oberform (4) angeordnet ist.
9. Zwischenplatte eines Pressstempels einer Dachziegelpresse,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenplatte (47) einen Pressstempelabsaugkanal (37) mit einer Pressstempelöffnung
(38) zur Verbindung mit einem Oberformabsaugkanal (35) einer Oberform (4) der Dachziegelpresse
(1) umfasst, dass die Zwischenplatte (47) eine Pressseite (39) besitzt, die im Betrieb
der Oberform (4) zugewandt ist, und dass die Pressstempelöffnung (38) an der Pressseite
(39) angeordnet ist.