(19)
(11) EP 3 486 056 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.05.2019  Patentblatt  2019/21

(21) Anmeldenummer: 17400067.9

(22) Anmeldetag:  16.11.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B28B 5/12(2006.01)
B28B 7/46(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: HÄNDLE GmbH Maschinen und Anlagenbau
75417 Mühlacker (DE)

(72) Erfinder:
  • TREUT, Andreas
    75417 Mühlacker (DE)
  • BAYRL, Sven
    75417 Mühlacker (DE)
  • HÄNDLE, Philipp
    75417 Mühlacker (DE)

(74) Vertreter: Zurhorst, Stefan et al
Patentanwälte Dipl.Ing. W. Jackisch & Partner mbB Menzelstraße 40
70192 Stuttgart
70192 Stuttgart (DE)

   


(54) DACHZIEGELPRESSE, OBERFORM UND ZWISCHENPLATTE


(57) Die Erfindung betrifft eine Dachziegelpresse zur Herstellung eines gepressten Formlings (22) aus einem Rohling (2), eine Oberform einer Dachziegelpresse und eine Zwischenplatte eines Pressstempels einer Dachziegelpresse. Die Dachziegelpresse (1) umfasst eine Unterform (6) und eine Oberform (4) zur Pressung des Rohlings (2) dazwischen. Die Dachziegelpresse (1) umfasst einen Pressstempel (3) mit einer Pressseite (39), an der die Oberform (4) angeordnet ist. Die Oberform (4) weist eine Oberseite (34) auf, die der Pressseite (39) zugewandt ist, und die zur Positionierung an einer Pressseite (39) eines Pressstempels (3) der Dachziegelpresse (1) ausgelegt ist. In der Oberform (4) ist ein Oberformabsaugkanal (35) mit einer Oberformöffnung (36) zur Außenseite der Oberform (4) angeordnet. Der Pressstempel (3) weist einen Pressstempelabsaugkanal (37) mit einer Pressstempelöffnung (38) zur Pressseite (39) auf. Die Oberformöffnung (36) des Oberformabsaugkanals (35) ist an der Oberseite (34) der Oberform (4) korrespondierend zur Pressstempelöffnung (38) angeordnet. Die Pressseite (39) kann auch an einer Zwischenplatte (47) des Pressstempels (3) angeordnet sein und die Zwischenplatte (47) den Pressstempelabsaugkanal (37) umfassen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Dachziegelpresse, eine Oberform einer Dachziegelpresse und eine Zwischenplatte einer Dachziegelpresse.

[0002] Eine Dachziegelpresse dient zur Formgebung eines Dachziegels und zur Verdichtung des Ausgangsmaterials des Dachziegels. Typischerweise werden Dachziegel aus Ton und Lehm gefertigt. In einer Dachziegelpresse wird aus einem plastischen Rohling ein gepresster Formling hergestellt. Hierzu wird der Rohling in eine Unterform gelegt und dann mittels einer Oberform, die an einem Pressstempel angeordnet ist, zu einem Formling gepresst. Anschließend wird der Formling aus der Dachziegelpresse entnommen. Diese Arbeitsschritte erfolgen an verschiedenen Bearbeitungsstellen der Dachziegelpresse. Hierzu zählen eine Befüllstelle zur Befüllung der Unterform mit einem Rohling, eine Pressstelle zur Pressung des Rohlings zu einem Formling und eine Entnahmestelle, an der der gepresste Formling aus der Dachziegelpresse entnommen wird. Die Dachziegelpresse umfasst eine Bewegungseinrichtung, mittels der die Unterform zyklisch von einer Bearbeitungsstelle zur nächsten bewegt wird.

[0003] Typischerweise umfasst der Pressstempel eine Zwischenplatte, die individuell an die verwendete Oberform angepasst ist. Die Oberform besitzt eine Unterseite, die während des Pressvorgangs der Unterform zugewandt ist, und eine Oberseite, die dem Pressstempel, bzw. der Zwischenplatte, zugewandt ist. Zwischen der Oberseite und der Unterseite liegen Seitenflächen der Oberform. Die Seitenflächen liegen weder am Pressstempel noch während des Pressens am Rohling an. Der Rohling wird beim Pressen über die Unterseite der Oberform kontaktiert. Während des Pressvorgangs wird Flüssigkeit aus dem Rohling gepresst, die über die Unterseite der Oberform in deren poröses Material aufgenommen und über einen Oberformabsaugkanal zu der Seitenfläche der Oberform abgesaugt wird. An der Seitenfläche ist eine Oberformöffnung des Oberformabsaugkanals angeordnet, die zur Außenseite der Oberform hin geöffnet ist. Die Verbindung des Oberformabsaugkanals mit einer Vakuumpumpe erfolgt über eine Adapterplatte, die an der Seitenfläche der Oberform angebracht und mit der Oberformöffnung verbunden ist.

[0004] Der Verschleiß der Oberform während des Pressvorgangs macht einen regelmäßigen Austausch der Oberform erforderlich. Die Oberform ist hierfür mittels eines lösbaren Befestigungsmittels am Pressstempel befestigt. Das Befestigungsmittel lässt sich über eine Steuereinheit in eine Entnahmestellung und eine Befestigungsstellung umstellen. Vor dem Lösen des Befestigungsmittels wird mittels der Bewegungseinrichtung die Unterform unter die Oberform bewegt. Wenn das Befestigungsmittel der Oberform in die Entnahmestellung verstellt wird, kommt die Oberform auf der Unterform zu liegen. Anschließend kann die Oberform mittels der Bewegungseinrichtung gemeinsam mit der Unterform zur Entnahmestelle bewegt werden und dort aus der Dachziegelpresse entnommen werden. Darauffolgend wird die Unterform zur Befüllstelle bewegt, wo eine neue Oberform auf der Unterform positioniert wird. Gemeinsam mit der Unterform wird die neue Oberform dann mittels der Bewegungseinrichtung zur Pressstelle bewegt. Der Pressstempel wird so über der neuen Oberform positioniert, dass bei einer Betätigung der Befestigungsmittel in die Befestigungsstellung die Befestigungsmittel die neue Oberform am Pressstempel halten..

[0005] Bei jedem Austausch muss die Adapterplatte zunächst von der alten Oberform demontiert werden. Nachdem die Oberform am Pressstempel befestigt ist, muss die Adapterplatte manuell an der neuen Oberform montiert werden. Anders als bei der Betätigung der Befestigungsmittel für die Oberform erfolgen Montage und Demontage der Adapterplatte rein manuell, was für sich genommen schon wertvolle Produktionszeit kostet und zu einem nicht unerheblichen Produktionsausfall der Dachziegelpresse führt. Außerdem bedeutet dies einen Eingriff in den Sicherheitsbereich der Dachziegelpresse, was mit zusätzlich zeitintensiven Sicherheitsmaßnahmen verbunden ist.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Dachziegelpresse derart weiterzubilden, dass eine schnelle und einfache Montage und/oder Demontage der Oberform in der Dachziegelpresse möglich ist.

[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Dachziegelpresse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0008] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine gattungsgemäße Oberform derart weiterzubilden, dass eine schnelle und einfache Montage und/oder Demontage in einer Dachziegelpresse möglich ist.

[0009] Diese Aufgabe wird durch eine Oberform mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.

[0010] Schließlich besteht eine weitere Aufgabe der Erfindung noch darin, eine gattungsgemäße Zwischenplatte derart weiterzubilden, dass eine schnelle und einfache Anbindung einer Oberform daran möglich ist.

[0011] Diese Aufgabe wird durch eine Zwischenplatte mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.

[0012] Der Pressstempel der erfindungsgemäßen Dachziegelpresse weist einen Pressstempelabsaugkanal mit einer Pressstempelöffnung zur Pressseite des Pressstempels auf. Die Oberformöffnung des Oberformabsaugkanals ist an der Oberseite der Oberform korrespondierend zur Pressstempelöffnung angeordnet.

[0013] Die erfindungsgemäße Zwischenplatte eines Pressstempels der Dachziegelpresse umfasst den Pressstempelabsaugkanal mit der Pressstempelöffnung, wobei die Zwischenplatte eine Pressseite besitzt, die im Betrieb der Oberform zugewandt ist, und wobei die Pressstempelöffnung an der Pressseite angeordnet ist.

[0014] Durch die erfindungsgemäße Ausführung ist der Anschluss einer Adapterplatte zur Verbindung des Oberformabsaugkanals mit weiterführenden Leitungen oder Kanälen und/oder einer Vakuumpumpe an einer Seitenfläche der Oberform abweichend vom Stand der Technik überflüssig. Der Oberformabsaugkanal kann bei einer erfindungsgemäßen Dachziegelpresse, bzw. bei der erfindungsgemäßen Oberform schnell und einfach mit dem Pressstempelabsaugkanal, der von der Oberform wegführt, verbunden werden. Darüber hinaus weist die erfindungsgemäße Zwischenplatte den Vorteil auf, dass der Pressstempelabsaugkanal der Zwischenplatte schnell und einfach mit einem Oberformabsaugkanal einer Oberform verbunden werden kann. Der Oberformabsaugkanal kann während einer Befestigung der Oberform am Pressstempel wie im Stand der Technik schnell und einfach mit dem Pressstempelabsaugkanal verbunden werden. So kann eine Verbindung des Oberformabsaugkanals mit einem weiterführenden Kanal und/oder einer Vakuumpumpe im selben Arbeitsschritt wie die Befestigung der Oberform am Pressstempel erfolgen. Dadurch fällt bei der Montage der Oberform in der Dachziegelpresse ein kompletter Arbeitsschritt weg, und der Produktionsausfall während eines Austauschs der Oberform wird minimiert.

[0015] Der Anschluss des Oberformabsaugkanals an beispielsweise eine Vakuumpumpe kann über eine Verbindung des Pressstempelabsaugkanals mit einer Vakuumpumpe erfolgen. Diese Verbindung muss nicht bei jeder Montage einer neuen Oberform gelöst werden, sondern kann bei der Montage der Oberform unverändert bleiben. So ist eine schnelle und einfache Montage der Oberform in der Dachziegelpresse möglich.

[0016] Die Montage und Demontage der Oberform kann vollautomatisch erfolgen. Hierzu erfolgt die Befestigung der Oberform am Pressstempel automatisiert, wie bisher nach dem Stand der Technik üblich. Bei der erfindungsgemäßen Dachziegelpresse kann dann im selben automatisierten Arbeitsschritt ein Anschluss des Oberformabsaugkanals an den Pressstempelabsaugkanal und/oder eine Vakuumpumpe erfolgen. Ein manueller Eingriff in den Sicherheitsbereich der Dachziegelpresse zum Anschluss einer Adapterplatte ist nicht erforderlich. Damit fallen auch für den Bediener lästige und zeitintensive Sicherheitsprozeduren weg. Beispielsweise muss keine Anfrage mehr wegen eines Zugangs zum Sicherheitsbereich gestellt werden. Der regelmäßige Austausch der Oberform ist auf diese Weise schnell und einfach möglich.

[0017] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist zwischen der Oberform und dem Pressstempel im Bereich der Pressstempelöffnung ein Dichtelement angeordnet. Dadurch kann die Verbindung zwischen dem Oberformabsaugkanal und dem Pressstempelabsaugkanal abgedichtet werden. So entsteht ein gemeinsamer nach außen dichter Kanal aus Oberformabsaugkanal und Pressstempelabsaugkanal. Dieser Kanal kann evakuiert werden, ohne dass signifikante Vakuumverluste durch undichte Stellen an der Verbindungsstelle zwischen Oberformabsaugkanal und Pressstempelabsaugkanal entstehen.

[0018] Zweckmäßig umfasst das Dichtelement einen Andockstutzen und ein elastisches Element, insbesondere eine Feder. Der Andockstutzen ist beweglich im Pressstempelabsaugkanal gelagert. Das elastische Element drückt den Andockstutzen in Richtung der Oberform. Dadurch kann der Andockstutzen zur Abdichtung der Verbindung zwischen dem Oberformabsaugkanal und dem Pressstempelabsaugkanal genutzt werden. Hierzu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Andockstutzen einen Dichtkörper gegen die Oberform drückt.

[0019] Vorteilhaft weist der Andockstutzen einen Andockstutzenkanal auf, der vom Pressstempelabsaugkanal umfasst ist. Dadurch kann der Andockstutzen gegen die Oberform gedrückt werden und hierbei die Verbindung zwischen Pressstempelabsaugkanal und Oberformabsaugkanal abdichten. Ebenso kann vorgesehen sein, dass zwischen dem Andockstutzenkanal und dem Oberformabsaugkanal ein Dichtkörper angeordnet ist, der den Kanal aus Oberformabsaugkanal und Pressstempelabsaugkanal abdichtet. Vorteilhaft liegt der Andockstutzen an der Oberform an. Dadurch ist der Oberformabsaugkanal auf einfache Weise dicht mit dem Pressstempelabsaugkanal verbunden.

[0020] Zweckmäßig ist in der Pressstempelöffnung ein Anschlag für den Andockstutzen angeordnet. Dadurch kann verhindert werden, dass der Andockstutzen von dem elastischen Element vollständig aus der Pressstempelöffnung gedrückt wird, insbesondere, wenn keine Oberform an der Pressseite des Pressstempels angeordnet ist. Dadurch kann sichergestellt werden, dass der Andockstutzen immer in der Pressstempelöffnung gehalten ist.

[0021] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung umfasst die Dachziegelpresse Positioniermittel zur Positionierung der Oberform in Relation zum Pressstempel. Bei einer derartigen Positionierung ist sichergestellt, dass auch die Oberformöffnung des Oberformabsaugkanals korrekt, nämlich korrespondierend zur Pressstempelöffnung des Pressstempelabsaugkanals angeordnet ist.

[0022] Vorteilhaft umfasst der Pressstempel eine austauschbare Zwischenplatte, wobei die Pressseite durch eine austauschbare Zwischenplatte gebildet ist, und wobei folglich die Pressstempelöffnung in der Zwischenplatte angeordnet ist. Dadurch kann für eine Oberform mit einer anderen Form oder eines anderen Typs eine andere Zwischenplatte verwendet werden. So muss bei Verwendung einer Oberform mit einer anderen Form oder eines anderen Typs nicht der gesamte Pressstempel ausgetauscht werden, sondern lediglich die Zwischenplatte. Die Position der Pressstempelöffnung auf der Zwischenplatte kann für verschiedene Zwischenplatten jeweils an die Position der Oberformöffnung der verschiedenen Oberformen angepasst sein.

[0023] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
in einer schematischen Perspektivdarstellung eine Dachziegelpresse,
Fig. 2
in einer Vertikalschnittdarstellung die Dachziegelpresse aus Fig. 1 mit weiteren Details,
Fig. 3
in einer Perspektivdarstellung mit Blick auf die Pressseite den Pressstempel der Dachziegelpresse nach den Fig. 1 und 2 mit einigen daran befestigten erfindungsgemäßen Oberformen,
Fig. 4
in einer perspektivischen Ansicht den Pressstempel nach Fig. 3 mit einem vollständigen Satz von daran montierten Oberformen und weiteren Einzelheiten,
Fig. 5
in einer Stirnansicht den Pressstempel nach den Fig. 4 mit zusätzlichen Details,
Fig. 6
in einer Schnittdarstellung gemäß der in Fig. 5 mit VI gekennzeichneten Schnittebene den Pressstempel aus den Fig. 3 bis 5 mit Einzelheiten zum Oberformabsaugkanal und zum Pressstempelabsaugkanal der Zwischenplatte des Pressstempels, und
Fig. 7
in einer vergrößerte Detaildarstellung des in Fig. 6 mit dem Rechteck VII markierten Bereichs den Pressstempel aus den Fig. 3 bis 6 mit Einzelheiten zum Dichtelement.


[0024] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäß ausgeführte Dachziegelpresse 1. In der Dachziegelpresse 1 wird aus einem plastischen Rohling 2 ein Formling 22 hergestellt. Der Rohling 2 wird auf einem Förderband 21 zur Dachziegelpresse 1 gefördert. Der fertige Formling 22 wird mit einem Förderer 16 von der Dachziegelpresse 1 zur Weiterprozessierung abtransportiert.

[0025] Wie in Fig. 2 dargestellt, wird der Formling 22 durch Verpressen des Rohlings 2 zwischen einer Oberform 4 und einer Unterform 6 an einer Pressstelle 7 der Dachziegelpresse 1 hergestellt. Die Formen können abhängig vom Ziegeltyp und regionalen Präferenzen unterschiedlich aufgebaut sein. Sie können beispielsweise einen Aluminiumkörper mit einer Kunststoffeinlage und einer Gummimembran oder einem Gummituch umfassen oder aus einem Stahlkörper hergestellt sein. Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1, 2 und 4 bis 7 und im Beispiel für den Stand der Technik nach Fig. 3 umfassen sowohl die Oberform 4 als auch die Unterform 6 einen Aluminiumkörper und eine darin angeordnete Gipseinlage. Die Oberform 4 ist am unteren Ende eines Pressstempels 3 befestigt. Der Pressstempel 3 ist in einer Pressrichtung 80 hin- und her bewegbar gelagert. Der Pressstempel 3 ist mittels einer Kurvenscheibe 23 in der Pressrichtung 80 hin- und her bewegbar. Insbesondere lässt sich der Pressstempel 3 mittels einer Kurvenscheibe 23 der Dachziegelpresse 1 nach unten in Richtung auf die Bewegungseinrichtung 5 und auf die Unterform 6 drücken. Die Pressrichtung 80 ist senkrecht zur Längsachse 90 der Bewegungseinrichtung 5 orientiert. Die Pressrichtung 80 verläuft im Ausführungsbeispiel vertikal.

[0026] Die Unterform 6 ist auf einer Bewegungseinrichtung 5 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel ist die Bewegungseinrichtung 5 eine Trommel. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Bewegungseinrichtung ein schwenkbar gelagerter Tisch ist und die Unterform auf einer Oberfläche des Tischs angeordnet ist. Die Trommel im Ausführungsbeispiel ist um eine Längsachse 90 drehbar gelagert. Die Längsachse 90 verläuft horizontal. In einem Schnitt senkrecht zur Längsachse bildet die Umfangsfläche der Trommel ein gleichseitiges Sechseck. Auf jeder Seite der sechseckigen Umfangsfläche sind je vier Unterformen 6 angeordnet. Insgesamt sind vierundzwanzig Unterformen 6 vorhanden. Korrespondierend zur Anzahl der auf einer Trommelfläche befindlichen Unterformen 6 weist die Dachziegelpresse 1 die gleiche Anzahl, hier also vier, Oberformen 4 auf.

[0027] Im Betrieb führt die Dachziegelpresse 1 mehrere Bearbeitungsschritte an verschiedenen Rohlingen 2 und Formlingen 22 gleichzeitig aus. Die Dachziegelpresse 1 umfasst verschiedene Bearbeitungsstellen zur Bearbeitung des Rohlings 2 und des Formlings 22. Die Bearbeitungsstellen umfassen eine Befüllstelle 12 zur Befüllung der Unterform 6 mit dem zu pressenden Rohling 2, die schon erwähnte Pressstelle 7 zur Pressung des Rohlings 2 zwischen der Oberform 4 und der Unterform 6, eine Entnahmestelle 8 zur Entnahme des gepressten Formlings 22 aus der Unterform 6, sowie eine Abwurfstelle 11 zur Entfernung eines möglicherweise ungewollt in der Unterform 6 verbliebenen Inhalts 19. Die Bewegungseinrichtung 5 bewegt die Unterform 6 in einer Bewegungsrichtung 100 zyklisch von einer Bearbeitungsstelle zur nächsten. Im Ausführungsbeispiel verläuft die Bewegungsrichtung 100 kreisförmig im Uhrzeigersinn um die Längsachse 90 der Trommel. Die Bewegungsrichtung 100 verläuft in Richtung von der Entnahmestelle 8 über die Befüllstelle 12 zur Pressstelle 7 und von der Pressstelle 7 wieder zurück zur Entnahmestelle 8. Die Trommel dreht sich im Uhrzeigersinn in ihre Umfangsrichtung. Die Trommel wird über ein Dreh- oder Rastgetriebe angetrieben. Im Ausführungsbeispiel ist das Dreh- oder Rastgetriebe ein nicht dargestelltes Maltesergetriebe. Dadurch wird die Unterform 6, die auf einer Seitenfläche der Trommel angeordnet ist, im Betrieb der Dachziegelpresse 1 um einen bestimmten Drehwinkel um die Längsachse 90 der Trommel gedreht und verharrt dann eine bestimmte Zeit in einer Position. Anschließend wird die Trommel und damit auch die auf der Seitenfläche angeordnete Unterform 6 um den Drehwinkel weiter um die Längsachse 90 gedreht. Im Ausführungsbeispiel beträgt der Drehwinkel 60°. Nach einer bestimmten Anzahl Drehungen erreichen die Unterform 6 und die Bewegungseinrichtung 5 wieder ihren Ausgangszustand. Im Ausführungsbeispiel geschieht dies nach sechs Drehungen.

[0028] Die Bewegungseinrichtung 5 und die Unterform 6 durchlaufen einen Zyklus. Als Startpunkt 9 dieses Zyklus' ist die Entnahmestelle 8 definiert. Ausgehend von diesem Startpunkt 9 durchläuft die Unterform 6, bzw. die Bewegungseinrichtung 5, der Reihe nach in Bewegungsrichtung 100 die Abwurfstelle 11, die Befüllstelle 12 und die Pressstelle 7. Anschließend kehrt die Unterform 6, bzw. die Bewegungseinrichtung 5, wieder zum Startpunkt 9 in ihre Ausgangsstellung zurück. An dieser Stelle hat die Unterform 6 eine volle Umdrehung von 360° um die Längsachse 90 der Trommel zurückgelegt.

[0029] Fig. 3 zeigt den erfindungsgemäßen Pressstempel 3 der Dachziegelpresse 1 nach den Fig. 1 und 2 in einer Ansicht von unten auf eine Pressseite 39. Der Pressstempel 3 umfasst eine erfindungsgemäße Zwischenplatte 47. Die Zwischenplatte 47 ist austauschbar an einem Pressstempelkörper 66 des Pressstempels 3 befestigt. Es kann auch vorgesehen sein, dass der Pressstempel einteilig mit der Zwischenplatte ausgebildet ist. In diesem Fall ist die Zwischenplatte nicht austauschbar, sondern unlösbarer Bestandteil des Pressstempels. Die Zwischenplatte 47 besitzt eine in Fig. 3 nicht sichtbare, aber in Fig. 6 dargestellte Anlageseite 54, mit der sie an einer Unterseite 56 des Pressstempelkörpers 66 anliegt. Die Anlageseite 54 liegt einer Pressseite 39 gegenüber. Die Anlageseite 54 und die Pressseite 39 der Zwischenplatte 47 sind über eine Seitenfläche 55 der Zwischenplatte 47 miteinander verbunden. Die Seitenfläche 55 liegt nicht an der Unterseite 56 des Pressstempelkörpers 66 an. Die Pressseite 39 ist der in Fig. 2 dargestellten Bewegungseinrichtung 5 zugewandt, wenn der Pressstempel 3 in die Dachziegelpresse 1 eingebaut ist. Die Pressseite 39 ist senkrecht zur Pressrichtung 80 orientiert. Während des Pressvorgangs an der Pressstelle 7 ist die Pressseite 39 des Pressstempels 3 der Unterform 6 zugewandt. Wie in Fig. 3 gezeigt, ist an der Pressseite 39 die erfindungsgemäße Oberform 4 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel der Erfindung können vier Oberformen 4 nebeneinander am Pressstempel 3 angeordnet werden. In der Fig. 3 sind lediglich drei Oberformen 4 am Pressstempel 3 angeordnet, so dass die Pressseite 39 im Bereich der fehlenden Oberform sichtbar ist.

[0030] Die Oberform 4 ist mittels eines Befestigungsmittels 46 an der Zwischenplatte 47 befestigt. Das Befestigungsmittel 46 umfasst einen schwenkbar an der Zwischenplatte 47 gelagerten Schwenkspannzylinder 61 und ein an der Oberform 54 angeordnetes Anlageelement 62 zur Anlage für den Schwenkspannzylinder 61. Alternativ kann das Befestigungsmittel auch ein Nullpunktspannsystem sein. Nach dem Ausführungsbeispiel ist der Schwenkspannzylinder 61 zwischen einer Offenstellung des Befestigungsmittels 46 und einer Befestigungsstellung des Befestigungsmittels 46 schwenkbar an der Zwischenplatte 47 gelagert. In der in Fig. 3 dargestellten Befestigungsstellung liegt der Schwenkspannzylinder 61 am Anlageelement 62 der Oberform 4 an, und die Oberform 4 ist an der Zwischenplatte 47 befestigt. In der Offenstellung des Befestigungsmittels 46 kann die Oberform 4 von der Zwischenplatte 47 abgenommen werden.

[0031] Die Dachziegelpresse 1 umfasst eine Betätigungsvorrichtung 52 zur Umstellung des Schwenkspannzylinders 61 zwischen der Offenstellung und der Befestigungsstellung. Die Betätigungsvorrichtung 52 kann beispielsweise ein Elektromotor sein. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Umstellung des Schwenkspannzylinders hydraulisch erfolgt. Im Ausführungsbeispiel ist die Betätigungsvorrichtung 52 eine Druckluftanlage. Die Betätigungsvorrichtung 52 ist über eine Leitung 51 mit einer Steuervorrichtung 13 verbunden. Über die Steuervorrichtung 13 und die Betätigungsvorrichtung 52 lässt sich der Schwenkspannzylinder 61, bzw. das Befestigungsmittel 46, ferngesteuert und/oder automatisch zwischen der Offenstellung und der Befestigungsstellung umstellen.

[0032] Bei einer Montage der Oberform 4 am Pressstempel 3 auf einem freien Platz auf der Pressseite 39 der Zwischenplatte 47 wird zunächst eine Unterform 6 mittels der Bewegungseinrichtung 5 an die in Fig. 2 dargestellte Befüllstelle 12 bewegt. Dann wird die neue Oberform 4 auf der Unterform 6 platziert. Hierbei ist eine Oberseite 34 der Oberform 4 der Unterform 6 abgewandt. Die Oberform 4 wird in Relation zur Unterform 6 so über der Unterform 6 positioniert, wie sie während eines Pressvorgangs in Relation zur Unterform 6 über der Unterform 6 positioniert ist. Anschließend wird die Unterform 6 zusammen mit der auf ihr angeordneten Oberform 4 mittels der Bewegungseinrichtung 5 zur Pressstelle 7 bewegt. An der Pressstelle 7 erfolgt die Befestigung der Oberform 4 am Pressstempel 7. Hierzu wird der Pressstempel 7 mittels der Kurvenscheibe 23 in der Pressrichtung 80 auf die Bewegungseinrichtung 5 zu bewegt bis er an der Oberform 4 anliegt. Dann wird das in Fig. 3 dargestellte Befestigungsmittel 46 ferngesteuert und/oder automatisch über die Steuereinrichtung 13 und die Betätigungsvorrichtung 52 von der Offenstellung in die Befestigungsstellung umgestellt. Hierzu wird der Schwenkspannzylinder 61 von der Offenstellung in die Befestigungsstellung verschwenkt. Der Schwenkspannzylinder 61 liegt dann am Anlageelement 62 der Oberform 4 an. Die Oberform 4 ist am Pressstempel 3 befestigt. Die Oberseite 34 der Oberform 4 liegt an der Pressseite 39 an.

[0033] Beim Austausch der am Pressstempel 3 befestigten Oberform 4 muss zunächst die Unterform 6 mittels der in Fig. 2 gezeigten Bewegungseinrichtung 5 zur Pressstelle 7 bewegt werden. Dann wird der Pressstempel 7 mittels der Kurvenscheibe 23 in der Pressrichtung 80 auf die Bewegungseinrichtung 5 zu bewegt, bis die Oberform 4 auf der Unterform 6 aufliegt. Anschließend wird das in Fig. 3 dargestellte Befestigungsmittel 46 ferngesteuert und/oder automatisch über die Steuereinrichtung 13 und die Betätigungsvorrichtung 52 von der Befestigungsstellung in die Offenstellung verstellt. Hierzu wird der Schwenkspannzylinder 61 von der Befestigungsstellung in die Offenstellung verschwenkt. Die Oberform 4 ist dann nicht mehr am Pressstempel 3 befestigt, und der Pressstempel 3 wird mittels der Kurvenscheibe 23 von der Oberform 4 entfernt. Die Oberform 4 bleibt aufgrund der auf sie wirkenden Schwerkraft auf der Unterform 6 liegen. Dann wird die Unterform 6 gemeinsam mit der auf ihr platzierten Oberform 4 mittels der Bewegungseinrichtung 5 zur Entnahmestelle 8 bewegt. An der Entnahmestelle 8 wird die Oberform 4 entnommen. Eine neue Oberform 4 wird wie oben beschrieben am Pressstempel 3 montiert.

[0034] Fig. 4 zeigt den Pressstempel 3 mit vier an ihm befestigten Oberformen 4. Der Oberseite 34 der Oberform 4 gegenüberliegend besitzt die Oberform 4 eine Unterseite 65. Die Unterseite 65 wird während eines Pressvorgangs gegen den Rohling 2 gedrückt. Die Oberseite 34 und die Unterseite 65 der Oberform 4 sind über eine Seitenfläche 55 der Oberform 4 miteinander verbunden. Die Seitenfläche 55 liegt nicht an der Pressseite 39 der Zwischenplatte 47 des Pressstempels 3 an. Im Gegensatz zur erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist im in der Zeichnung nicht dargestellten Stand der Technik in der Seitenfläche der Oberform eine Oberformöffnung eines sich ins Innere der Oberform erstreckenden Kanals angeordnet. Im Stand der Technik ist die Oberformöffnung mit einer Adapterplatte für den Anschluss einer Leitung verbunden. An einer der Oberform abgewandten Außenseite der Adapterplatte ist ein Anschlussventil angeordnet. Am Anschlussventil kann die Leitung angeschlossen werden, die beispielsweise mit einer Vakuumpumpe verbunden ist. Auf diese Weise kann Flüssigkeit aus der Oberform und dem Bereich der Pressstelle 7 über den Oberformabsaugkanal abgesaugt werden.

[0035] Aufgrund des Verschleißes der Oberform während des Pressvorgangs ist ein regelmäßiger Austausch der Oberform erforderlich. Bei jedem Austausch der Oberform muss die nach dem Stand der Technik vorgesehene Adapterplatte zunächst von der alten Oberform demontiert werden. Hierbei muss manuell in den Sicherheitsbereich der Dachziegelpresse, nämlich in den Bereich der Pressstelle, eingegriffen werden. Erst nach der manuellen Demontage der Adapterplatte kann die Oberform ausgetauscht werden. Anschließend muss die Adapterplatte wiederum manuell montiert werden. Diese Prozedur ist mit den oben beschriebenen Nachteilen verbunden.

[0036] Abweichend vom genannten Stand der Technik ist gemäß Fig. 3 eine Pressstempelöffnung 38 vorgesehen und in der Pressseite 39 der Zwischenplatte 47 angeordnet. Die Pressstempelöffnung 38 definiert einen Andockpunkt 48 für die Oberform 6. Wie in Fig. 5 gestrichelt dargestellt, erstreckt sich ausgehend von der Pressstempelöffnung 38 ein Pressstempelabsaugkanal 37 in der Zwischenplatte 47 des Pressstempels 3.

[0037] Fig. 6 zeigt den Verlauf des Pressstempelabsaugkanals 37. Der Pressstempelabsaugkanal 37 erstreckt sich von der Pressstempelöffnung 38 zu einer Seitenöffnung 53 der Zwischenplatte 47. Die Seitenöffnung 53 ist in der Seitenfläche 54 der Zwischenplatte 47 angeordnet. In der Seitenöffnung 53 ist ein Anschlussventil 57 zum Anschluss einer weiterführenden Leitung angeordnet. Das Anschlussventil 57 ist im Ausführungsbeispiel über eine Leitung mit einer nicht dargestellten Vakuumpumpe verbunden.

[0038] Wie in Fig. 6 dargestellt, besitzt die Oberform 4 eine Oberformöffnung 36. Die Oberformöffnung 36 ist in der Oberseite 34 der Oberform 4 angeordnet. Die Oberseite 34 ist im befestigten Zustand der Zwischenplatte 47 zugewandt. Ausgehend von der Oberformöffnung 34 erstreckt sich ein Oberformabsaugkanal 35 ins Innere der Oberform 4. Im Ausführungsbeispiel verbindet der Oberformabsaugkanal 35 die Oberseite 34 der Oberform 4 mit der Unterseite 65 der Oberform 4. Der Oberformabsaugkanal 35 durchdringt die Oberform 4 vollständig. Die Oberform 4 besitzt an ihrer Unterseite 65 eine Unterseitenöffnung 67. Der Oberformabsaugkanal 35 besitzt die Unterseitenöffnung 67. Über die Unterseitenöffnung 67, den Oberformabsaugkanal 35 und die Oberformöffnung 34 kann Flüssigkeit von der Unterseite 65 der Oberform 4 abgesaugt werden.

[0039] Die Oberformöffnung 36 des Oberformabsaugkanals 35 ist korrespondierend zur Pressstempelöffnung 38 des Pressstempelabsaugkanals 37 angeordnet. Die Oberformöffnung 36 ist im Andockpunkt 48 angeordnet. Es kann vorgesehen sein, dass die Oberform mehrere Absaugkanäle besitzt. In diesem Fall laufen alle Absaugkanäle der Oberform zweckmäßig im Andockpunkt zusammen. Im Ausführungsbeispiel besitzen der Oberformabsaugkanal 35 und der Pressstempelabsaugkanal 37 im Andockpunkt 48 im Rahmen der Fertigungsungenauigkeit die gleiche Querschnittsfläche. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Fläche der Oberformöffnung die Fläche der Pressstempelöffnung einschließt oder umgekehrt. Die Fläche der Oberformöffnung und die Fläche der Pressstempelöffnung überlappen sich zumindest teilweise.

[0040] Zwischen der Oberform 4 und dem Pressstempel 3 ist im Bereich der Pressstempelöffnung 38 ein Dichtelement 40 angeordnet. Das Dichtelement 40 umfasst einen Andockstutzen 41. Der Andockstutzen 41 ist beweglich im Pressstempelabsaugkanal 37 gelagert. Zwischen dem Andockstutzen 41 und dem Pressstempelabsaugkanal 37 ist ein Dichtring 58 angeordnet. Der Dichtring 58 dichtet den Bereich zwischen dem Andockstutzen 41 und dem Pressstempelabsaugkanal 37 ab. Wie in Fig. 7 dargestellt, umfasst das Dichtelement 40 ein elastisches Element 43. Im Ausführungsbeispiel ist das elastische Element 43 eine Druckfeder. Das elastische Element 43 ist an einem oberen Ende 59 des Andockstutzens 41 angeordnet. Das obere Ende 59 des Andockstutzens 41 ist der Pressstempelöffnung 38 abgewandt. Das elastische Element 43 ist zwischen dem oberen Ende 59 und einem Vorsprung 60 des Pressstempelabsaugkanals 37 angeordnet. Das elastische Element 43 wirkt einer Bewegung des Andockstutzens 41 im Pressstempelabsaugkanal 37 weg von der Oberform 4, bzw. der Bewegungseinrichtung 5, entgegen. Im befestigten Zustand der Oberform 4 drückt das elastische Element 43 den Andockstutzen 41 in Richtung der Oberform 4.

[0041] Im Presstempelabsaugkanal 37 ist ein Anschlag 44 für den Andockstutzen 41 angeordnet. Der Andockstutzen 41 weist einen Anschlagsvorsprung 63 auf. Der Anschlag 44 begrenzt eine Bewegung des Andockstutzens 41 im Pressstempelabsaugkanal 37 in Richtung weg vom Vorsprung 60 des Pressstempelabsaugkanals 37. Bei einer solchen Bewegung stößt der Anschlagsvorsprung 63 des Andockstutzens 41 gegen den Anschlag 44 und verhindert eine weitere Verschiebung des Andockstutzens 41.

[0042] Der Andockstutzen 41 weist einen Andockstutzenkanal 49 auf. Der Andockstutzen 41 ist vom Andockstutzenkanal 49 vollständig durchdrungen. Der Andockstutzenkanal 49 besitzt eine obere Stutzenöffnung 68 und eine untere Stutzenöffnung 69. Die obere Stutzenöffnung 68 ist der Oberform 4 abgewandt. Die untere Stutzenöffnung 70 ist der Oberform 4 zugewandt. Der Andockstutzenkanal 49 ist ein Teil des Pressstempelabsaugkanals 37. Die unter Stutzenöffnung 69 bildet die Pressstempelöffnung 38. Der Andockstutzenkanal 49 erstreckt sich ausgehend von der Pressstempelöffnung 38 und bildet einen ersten Teil des Pressstempelabsaugkanals 37. Im Ausführungsbeispiel liegt der Andockstutzen 41 im befestigten Zustand der Oberform 4 unmittelbar an der Oberform 4 an. Durch den Kontakt zwischen Andockstutzen 41 und der Oberseite 34 der Oberform 4 ist die Verbindung zwischen dem Oberformabsaugkanal 35 und dem Pressstempelabsaugkanal 37 abgedichtet. Das elastische Element 43 ist so ausgebildet, dass es den Andockstutzen 41 mit einer zur Abdichtung ausreichenden Kraft gegen die Oberform 4 drückt. Für den Fall der Verwendung einer sogenannten Oberformnachstelleinrichtung, also einer Vorrichtung, durch welche ein Abstand zwischen der Oberseite 34 der Oberform 4 und der Pressseite 39 der Zwischenplatte 47 einstellbar ist, ist das elastische Element 43 ausreichend vorgespannt, um einen maximalen Verstellweg der Oberformnachstelleinrichtung auszugleichen. Auch bei einem maximalen Abstand zwischen der Oberseite 34 der Oberform 4 und der Pressseite 39 der Zwischenplatte 47 reicht die Kraft, mit der das elastische Element 43 den Andockstutzen 41 gegen die Oberseite 34 der Oberform 4 drückt aus, um den Oberformabsaugkanal 35 dicht mit dem Pressstempelabsaugkanal 37 zu verbinden.

[0043] Es kann aber auch vorgesehen sein, dass zwischen dem Andockstutzen 41 und der Oberseite 34 der Oberform 4 ein Dichtring oder eine vergleichbare Dichtung angeordnet ist. Ebenso kann vorgesehen sein, dass als Dichtelement ausschließlich ein Dichtring zum Einsatz kommt.

[0044] Bei der bereits beschriebenen Befestigung der Oberform 4 am Pressstempel 3 wird gleichzeitig eine Verbindung zwischen dem Oberformabsaugkanal 35 und dem Pressstempelabsaugkanal 37 hergestellt. Im unbefestigten Zustand der Oberform 4, wenn die Oberform 4 nicht auf der in Fig. 3 dargestellten Pressseite 39 der Zwischenplatte 47 angeordnet ist, ragt der Andockstutzen 41 aus der Pressseite 39 aus der Pressstempelöffnung 38 heraus. Der Anschlagsvorsprung 63 des Andockstutzens 41 liegt dann am Anschlag 44 des Pressstempelabsaugkanals 37 an. Das elastische Element 43 drückt den Anschlagsvorsprung 63 gegen den Anschlag 44. Es kann vorgesehen sein, dass der Andockstutzen zur Positionierung der Oberform auf der Pressseite genutzt wird. In diesem Fall weist die Oberform eine mit dem aus der Pressseite herausragenden Andockstutzen korrespondierende Vertiefung auf. Im Ausführungsbeispiel besitzt die Zwischenplatte 47 getrennt vom Andockstutzen 47 ausgebildete Positioniermittel 45. Die Positioniermittel 45 stehen über eine Ebene der Pressseite 47 hervor. Die Positioniermittel 45 sind im Ausführungsbeispiel zylinderförmige Bolzen. An der Oberform 4 sind korrespondierend zu den Positionierungsmitteln 45 der Zwischenplatte 47 Ausnehmungen in der Oberseite 34 der Oberform 4 angeordnet. Zur Positionierung der Oberform 4 auf der Pressseite 39 der Zwischenplatte 47 greifen die Positioniermittel 45 der Zwischenplatte 47 in die Ausnehmungen der Oberform ein. Nach dem Ausführungsbeispiel sind genau zwei Positioniermittel 45 auf der Pressseite 39 angeordnet. Die Positioniermittel 45 sind so auf der Pressseite 39 der Zwischenplatte 47 angeordnet und die Ausnehmungen sind so in der Oberseite 34 der Oberform 4 angeordnet, dass bei einer Positionierung der Oberform 4 auf dem Pressstempel 3 die Oberformöffnung 36 auf der Pressstempelöffnung 38 zu liegen kommt. Die Oberformöffnung 36 und die Pressstempelöffnung 38 befinden sich im Andockpunkt 48.


Ansprüche

1. Dachziegelpresse zur Herstellung eines gepressten Formlings (22) aus einem plastischen Rohling (2), wobei die Dachziegelpresse (1) eine Unterform (6) und eine Oberform (4) zur Pressung des Rohlings (2) dazwischen umfasst, wobei die Dachziegelpresse (1) einen Pressstempel (3) mit einer Pressseite (39) umfasst, an der die Oberform (4) angeordnet ist, wobei die Oberform (4) eine Oberseite (34) aufweist, die der Pressseite (39) zugewandt ist, wobei in der Oberform (4) ein Oberformabsaugkanal (35) mit einer Oberformöffnung (36) zur Außenseite der Oberform (4) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Pressstempel (3) einen Pressstempelabsaugkanal (37) mit einer Pressstempelöffnung (38) zur Pressseite (39) aufweist, und dass die Oberformöffnung (36) des Oberformabsaugkanals (35) an der Oberseite (34) der Oberform (4) korrespondierend zur Pressstempelöffnung (38) angeordnet ist.
 
2. Dachziegelpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Oberform (4) und dem Pressstempel (3) im Bereich der Pressstempelöffnung (38) ein Dichtelement (40) angeordnet ist.
 
3. Dachziegelpresse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (40) einen Andockstutzen (41) und ein elastisches Element (43), insbesondere eine Feder, umfasst, dass der Andockstutzen (41) beweglich im Pressstempelabsaugkanal (37) gelagert ist, und dass das elastische Element (43) den Andockstutzen (41) in Richtung der Oberform (4) drückt.
 
4. Dachziegelpresse nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Andockstutzen (41) einen Andockstutzenkanal (49) aufweist, und dass der Pressstempelabsaugkanal (37) den Andockstutzenkanal (49) umfasst.
 
5. Dachziegelpresse nach einem der Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Pressstempelöffnung (38) ein Anschlag (44) für den Andockstutzen (41) angeordnet ist.
 
6. Dachziegelpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dachziegelpresse (1) Positioniermittel (45) zur Positionierung der Oberform (4) in Relation zum Pressstempel (3) umfasst.
 
7. Dachziegelpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Pressseite (39) durch eine austauschbare Zwischenplatte (47) gebildet ist, und dass die Pressstempelöffnung (38) in der Zwischenplatte (47) angeordnet ist.
 
8. Oberform einer Dachziegelpresse, wobei die Oberform (4) eine Oberseite (34) aufweist, die zur Positionierung an einer Pressseite (39) eines Pressstempels (3) der Dachziegelpresse (1) ausgelegt ist, wobei in der Oberform (4) ein Oberformabsaugkanal (35) mit einer Oberformöffnung (36) zur Außenseite der Oberform (4) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberformöffnung (36) an der Oberseite (34) der Oberform (4) angeordnet ist.
 
9. Zwischenplatte eines Pressstempels einer Dachziegelpresse,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenplatte (47) einen Pressstempelabsaugkanal (37) mit einer Pressstempelöffnung (38) zur Verbindung mit einem Oberformabsaugkanal (35) einer Oberform (4) der Dachziegelpresse (1) umfasst, dass die Zwischenplatte (47) eine Pressseite (39) besitzt, die im Betrieb der Oberform (4) zugewandt ist, und dass die Pressstempelöffnung (38) an der Pressseite (39) angeordnet ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht