(19)
(11) EP 3 486 092 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.05.2019  Patentblatt  2019/21

(21) Anmeldenummer: 18000911.0

(22) Anmeldetag:  19.11.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B42D 25/355(2014.01)
B42D 25/351(2014.01)
B42D 25/324(2014.01)
B42D 25/435(2014.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 21.11.2017 DE 102017010744

(71) Anmelder: Giesecke+Devrient Currency Technology GmbH
81677 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Rauch, Andreas
    82441 Ohlstadt (DE)

   


(54) VERFAHREN ZUM HERSTELLEN EINES SICHERHEITSELEMENTES


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines streifenförmigen Sicherheitselements für Wertdokumente wie Banknoten, Ausweise oder dergleichen, wobei das Sicherheitselement aus einer polymeren Trägerschicht (1) mit einer Vorderseite und einer Rückseite besteht. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst hierbei die folgenden Schritte: Aufbringen einer Prägelackschicht (2.1) auf die Vorderseite der polymeren Trägerschicht (1); Einbringen einer Prägestruktur in die Prägelackschicht (2.1); Aufbringen einer opaken metallischen Schicht (3.1) auf die Oberseite der Prägestruktur, wobei die metallische Schicht (3.1) die Oberseite der Prägestruktur mindestens teilweise abdeckt; Aufbringen einer Waschfarbe (4.1) auf die Oberseite der metallischen Schicht (3.1), wobei sich die Waschfarbe (4.1) und die metallische Schicht (3.1) mindestens teilweise überlappen und wobei der Umriss der Waschfarbe (4.1) eine für einen Betrachter erkennbare Information bildet; Entfernen oder Transparentisieren der metallischen Schicht (3.1) von der Oberseite der Prägestruktur mittels eines Laserstrahls, wobei die metallische Schicht (3.1) an den Stellen, an denen sie mit der Waschfarbe (4.1) überlappt, nicht entfernt oder transparentisiert wird; Abwaschen der Waschfarbe (4.1) von der Oberfläche der metallischen Schicht (3.1) mit einer Waschflüssigkeit.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines streifenförmigen Sicherheitselements für Wertdokumente wie Banknoten, Ausweise oder dergleichen, wobei das Sicherheitselement aus einer polymeren Trägerschicht mit einer Vorderseite und einer Rückseite besteht. Ein derartiges streifenförmiges Sicherheitselement ist beispielsweise ein Sicherheitsfaden, der mindestens teilweise in das Substrat eines Wertdokuments eingebracht ist, oder ein Sicherheitsstreifen, der auf die Oberfläche eines Wertdokuments aufgebracht ist.

[0002] Hierzu ist beispielsweise aus der DE 10 2016 009 440 A1 ein Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitselementes bekannt, bei dem ein für Laserstrahlung transluzentes Substrat ein Wasserzeichen aufweist, das die Opazität des Substrates moduliert. Auf eine Seite des Substrats wird eine Prägeschicht aufgebracht, die das Wasserzeichen zumindest teilweise überdeckt. In die Prägeschicht wird eine Hologrammstruktur geprägt und auf diese eine Reflektorschicht aufgebracht. Das Substrat wird von der gegenüberliegenden Seite mit der Laserstrahlung durchstrahlt, wobei die Intensität der Strahlung so eingestellt wird, dass das Wasserzeichen mittels der von ihm bewirkten Opazitätsmodulation als Maske wirkt, so dass die Reflektorschicht durch die Strahlung im Passer zum Wasserzeichen strukturiert abgetragen wird.

[0003] Das aus der DE 10 2016 009 440 A1 bekannte Verfahren setzt jedoch ein Substrat mit einem Wasserzeichen voraus und ist bei einem Substrat ohne Wasserzeichen nicht anwendbar.

[0004] Aus WO 2009/109343 A2 ist ein Metalltransfer-Verfahren zur Herstellung eines Folienelements mit zueinander registrierten metallischen Schichten sowie ein mittels eines solchen Verfahrens herstellbares Folienelement bekannt. Eine auf einer ersten Oberfläche einer flexiblen, ein oder mehrschichtigen Trägerfolie vorgesehene erste metallische Schicht und eine auf der der ersten Oberfläche gegenüberliegenden zweiten Oberfläche der Trägerfolie vorgesehene Maskierungsschicht werden mittels zueinander synchronisierten, strukturgebenden Prozesse zueinander passergenau strukturiert. Nach der Strukturierung der ersten metallischen Schicht und der Maskierungsschicht werden ein oder mehrere weitere Schichten auf die erste metallische Schicht aufgebracht. Auf die ein oder mehreren weiteren Schichten wird eine zweite metallische Schicht aufgebracht, auf die eine erste photoaktivierbare Schicht aufgebracht wird. Die erste photoaktivierbare Schicht wird mittels Durchbelichtung durch die Maskierungsschicht, die erste metallische Schicht, die ein oder mehreren weiteren Schichten und die zweite metallische Schicht von Seiten der Maskierungsschicht mittels elektromagnetischer Strahlung einer Wellenlänge strukturiert, für die die erste photoaktivierbare Schicht empfindlich ist, oder die erste photoaktivierbare Schicht wird gesteuert durch die Maskierungsschicht von der der Maskierungsschicht gegenüberliegenden Seite des Folienkörpers her belichtet.

[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements derart weiterzubilden, dass die Nachteile des Standes der Technik behoben werden und die Anzahl der Verfahrensschritte und die Komplexität des Herstellungsverfahrens insgesamt reduziert wird

[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

[0007] Erfindungsgemäß weist das Herstellungsverfahren die folgenden Schritte auf:
  1. a. Aufbringen einer Prägelackschicht auf die Vorderseite der polymeren Trägerschicht,
  2. b. Einbringen einer Prägestruktur in die Prägelackschicht,
  3. c. Aufbringen einer opaken metallischen Schicht auf die Oberseite der Prägestruktur, wobei die metallische Schicht die Oberseite der Prägestruktur mindestens teilweise abdeckt,
  4. d. Aufbringen einer Waschfarbe auf die Oberseite der metallischen Schicht, wobei sich die Waschfarbe und die metallische Schicht mindestens teilweise überlappen und wobei der Umriss der Waschfarbe eine für einen Betrachter erkennbare Information bildet,
  5. e. Entfernen oder Transparentisieren der metallischen Schicht von der Oberseite der Prägestruktur mittels eines Laserstrahls, wobei die metallische Schicht an den Stellen, an denen sie mit der Waschfarbe überlappt, nicht entfernt oder transparentisiert wird,
  6. f. Abwaschen der Waschfarbe von der Oberfläche der metallischen Schicht mit einer Waschflüssigkeit.


[0008] Eine Waschfarbe ist hierbei eine laserresistive Farbe, also eine für Laserstrahlung undurchlässige und nahezu unbeeinflussbare Farbe, die durch einen nachfolgenden Waschvorgang wieder entfernt werden kann. Eine derartige Waschfarbe ist beispielsweise aus EP 1023499 B1, EP 1609619 B1 oder EP 1972462 B1 bekannt. Im Stand der Technik ist die Waschfarbe allerdings unterhalb einer metallischen Beschichtung angeordnet, so dass bei einem Waschvorgang der Teil der metallischen Beschichtung, der sich unmittelbar über der Waschfarbe befindet, abgewaschen wird und eine Öffnung innerhalb der metallischen Beschichtung entsteht, der sogenannte Cleartext. Erfindungsgemäß entsteht der Cleartext durch Entfernen oder Transparentisieren der metallischen Schicht mittels eines Laserstrahls, wobei die metallische Schicht an den Stellen, an denen sie mit der für Laserstrahlung undurchlässigen Waschfarbe bedeckt ist, nicht entfernt oder transparentisiert wird. Die Waschfarbe dient also als Maske für die Laserstrahlung und schirmt diese in dem gesamten Bereich der Schichtfolge ab, die im "Kernschatten" unterhalb der Waschfarbe angeordnet sind. Ion diesen Bereichen bleibt das Sicherheitselement opak, in den umgebenden Bereichen neben der Waschfarbe wird das Sicherheitselement transluzent oder transparent.

[0009] In einem abschließenden Verfahrensschritt wird die Waschfarbe mit einer Waschflüssigkeit, beispielsweise Wasser, bevorzugt unter Zuhilfenahme einer rotierenden, mit Filz beschichteten Walze wieder vollständig entfernt.

[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den besonderen Vorteil, dass, es keine Haftungsprobleme auf einem Substrat eines Wertdokuments durch verbleibende Tonung ergibt. Die angegebene Tonung bzw. die dadurch entstehenden Haftungsprobleme haben ihre Ursache darin, dass bei aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren Tiefdruck verwendet wird. Bei Tiefdruck entsteht jedoch immer ein Tonungsfilm, da das Rakel nie zu 100% in der Lage ist, die Farbe in nicht zu bedruckenden Bereichen des Tiefdruckzylinders zu entfernen. Dieser dünne Tonungsfilm in nun eine zusätzlich Schicht, welche zu Schwächen im Schichtaufbau oder bei der Haftung auf einem Substrat führen kann.

[0011] Weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass es weniger Arbeitsgänge als bei einem beispielsweise aus WO 2009/109343 A2 bekannten Metalltransfer-Verfahren aufweist und dass keine oder weniger Insetter-Arbeitsgänge als bei dem Metalltransfer-Verfahren erforderlich sind. Beispielhaft können die folgenden Materialien verwendet werden:
  • als polymere Trägerschicht eine beidseitig druckvorbehandelte Folie z.B. M816 von Dupont Teijin Films. Bei der Vorbehandlung handelt es sich um eine chemische Acrylatschicht. Alternativ kann auch eine Folie beidseitig mit einem geeigneten Primer versehen werden, welcher eine gute Haftung für den UV-Lack herstellt.
  • als Prägelackschicht einen UV-Lack: UVR010 bzw. UVR012 oder ähnliche Acrylate, welche durch UV-Strahlung und mit Hilfe eine Photoinitiators polymerisiert werden.
  • als metallische Schicht eine mit PVD- oder CVD-Verfahren aufgedampftem Schicht Metallen, beispielsweise Aluminium, und Interenzaufbauten wie Color-Shift und Color-Change.
  • als Waschfarbe beispielsweise WAF025 bzw. WAF035. Hier handelt es sich um Farben, die sich sehr leicht in Wasser lösen, beispielsweise Polyvinypyrrolidon oder Hydroxypropylcellulose. Alternativ kann neben einer Wasserlöslichkeit auch eine erhöhte Löslichkeit gegenüber einem anderen Lösungsmittel gegeben sein, mit welchem die Schicht dann entfernt werden kann, wie beispielsweise Aceton.


[0012] Die Schichtdicke der Prägelackschicht beträgt bevorzugt 0,5 µm bis 20 µm und besonders bevorzugt 2 µm bis 5 µm jeweils pro Prägelacksicht.

[0013] Die Schichtdicke der metallischen Schicht, beispielsweise der AluminiumSchicht, beträgt bevorzugt 5 nm bis 200 nm bzw. die metallische Schicht hat eine optische Dichte von 0,1 o.D. (optische Dichte) bis 5 o.D. Wird eine beispielsweise aus WO 2005/108110 A1 bekannte Colorshift-Beschichtung verwendet, sind die Sichtdicken größer.

[0014] Die Schichtdicke der Waschfarbe beträgt bevorzugt 0,5 µm bis 15 µm.

[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass zwischen Schritt c und d mindestens eine weitere Schichtfolge aus Prägelackschicht und opaker metallischer Schicht aufgebracht wird. Es ergibt sich somit eine alternierende Schichtfolge aus mehreren Prägelackschichten und opaken metallischen Schichten, wobei lediglich auf die oberste metallische Schicht Waschfarbe aufgebracht wird. Die Waschfarbe dient dabei als Lasermaske für alle darunter angeordneten Schichten.

[0016] Besonders zweckmäßig ist es darüber hinaus, wenn die Schritte a bis c und e zusätzlich auch auf der Rückseite der polymeren Trägerschicht durchgeführt werden. Hierbei wird nicht nur auf der Vorderseite der polymeren Trägerschicht Prägelackschicht und eine opake metallische Schicht bzw. eine derartige Schichtfolge aufgebracht, sondern auch auf die Rückseite der polymeren Trägerschicht. Die Waschfarbe wird auch in diesem Fall lediglich auf die oberste metallische Schicht der Vorderseite aufgebracht und dient als Lasermaske für alle darunter angeordneten Schichten und die Schichten auf der Rückseite der polymeren Trägerschicht. Es ergibt sich besonders vorteilhaft eine exakte Passerung der Demetallisierung der beiden Metallschichten auf Vorder- und Rückseite.

[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird auch eine Waschfarbe auf die Oberseite der äußersten metallischen Schicht aufgebracht, die sich auf der Rückseite der polymeren Trägerschicht befindet. Die Waschfarbe wird hierbei auf der Rückseite der polymeren Trägerschicht im exakten Passer zu der Waschfarbe auf der Vorderseite der polymeren Trägerschicht aufgebracht. Nach dem Entfernen oder Transparentisieren der metallischen Schicht von der Oberseite der Prägestruktur mittels eines Laserstrahls wird auch diese Waschfarbe wieder von der Oberfläche der metallischen Schicht abgewaschen. Besonderer Vorteil ist hierbei, dass das Sicherheitselement von beiden Seiten mit einem Laserstrahl beaufschlagt werden kann und sich in beiden Fällen die gleiche Öffnung innerhalb der metallischen Schicht beziehungsweise die gleiche graphische Abbildung ergibt. Die Orientierung des Sicherheitselements bei der Zuführung in eine Laseranlage, also ob es mit seiner Vorder- oder Rückseite in die Laseranlage geführt wird, ist dabei unerheblich.

[0018] Transluzenz im Sinne dieser Erfindung bedeutet, dass ein Objekt, wie das Substrat oder die Kunststofffolie, auftreffendes Licht in einem bestimmten Anteil hindurchtreten lässt. Trifft Licht auf eine Seite des Objekts auf, wird ein bestimmter Anteil des Lichtes bis zu der anderen Seite des Objekts hindurch gelassen und tritt dort wieder aus. Je größer der prozentuale Anteil des hindurchtretenden Lichtes bezogen auf das auftreffende Licht ist, desto transluzenter ist das Objekt. Liegt der prozentuale Anteil bei mindestens 90 %, d.h. lässt das Objekt das auftreffende Licht wie bei einem Fenster nahezu ungeschwächt hindurchtreten, wird das Objekt als transparent bezeichnet. Ein Objekt hingegen, das weniger als 10 % und bevorzugt etwa 0 % des auftreffenden Lichtes hindurchtreten lässt, d.h. bei dem der Anteil des hindurchtretenden Lichtes bezogen auf das auftreffende Licht gering oder nahe oder gleich Null ist, wird als opak oder als nicht lichtdurchlässig bezeichnet.

[0019] Durchsicht liegt vor, wenn die Beleuchtung des Substrats von der einen Seite und die Betrachtung von der anderen Seite erfolgt. Aufsicht liegt vor, wenn die Beleuchtung und Betrachtung von der selben Seite des Substrats aus erfolgt.

[0020] Wertdokumente, in die ein derartiges Sicherheitselement ein- oder aufgebracht werden kann, sind insbesondere Banknoten, Aktien, Anleihen, Urkunden, Gutscheine, Schecks, hochwertige Eintrittskarten, aber auch andere fälschungsgefährdete Papiere, wie Pässe und sonstige Ausweisdokumente, sowie Karten, wie beispielsweise Kredit- oder Debitkarten, deren Kartenkörper mindestens eine Lage eines Sicherheitspapiers aufweist, und auch Produktsicherungselemente, wie Etiketten, Siegel, Verpackungen, Faltschachteln, Beipackzettel und dergleichen.

[0021] Die vereinfachte Benennung Wertdokument schließt alle oben genannten Materialien, Dokumente und Produktsicherungsmittel ein.

[0022] Als Passer oder Register im Sinne dieser Erfindung wird die Lagegenauigkeit von Druckbildern oder anderer Elemente zueinander auf Vorder- und/oder Rückseite eines Substrats bezeichnet. Beispielsweise stören bei Teilen von Druckbildern, die sich in Durchsicht zu einem Gesamtdruckbild ergänzen, bereits geringe Abweichungen von weniger als 0,1 mm zwischen den jeweiligen Druckbildern den visuellen Eindruck in Durchsicht erheblich. Die DIN 16500-2: 1987-01 definiert als Passer die Genauigkeit in der Drucktechnik, mit der die vorgesehene Wiedergabegüte der zu reproduzierenden Details erreicht bzw. eingehalten wird.

[0023] Die Begriffe "Vorderseite" oder "Rückseite" des Substrats oder Wertdokuments sind relative Begriffe, die auch als "die eine" und "die gegenüberliegende" Seite bezeichnet werden können und die den überwiegenden Anteil der Gesamtoberfläche des Substrats oder Wertdokuments bilden. Ausdrücklich nicht umfasst mit diesen Begriffen sind die Seitenflächen eines Substrats oder Wertdokuments, die bei einer Dicke eines Substrats oder Wertdokuments, die bei Kartenkörpern nur etwa einen Millimeter oder bei Banknoten nur Bruchteile eines Millimeters beträgt, verschwindend gering sind und üblicherweise nicht mit Sicherheitselementen oder Beschichtungen versehen werden bzw. werden können. Insbesondere können mit den Seitenflächen auch keine Durchsichtseffekte erzielt werden.

[0024] Eine Information im Sinne dieser Erfindung ist eine musterförmig gestaltete und visuell wahrnehmbare Darstellung. Diese kann beispielsweise eine alphanumerische Zeichenfolge aus Ziffern und/oder Buchstaben, eine graphische Abbildung, ein Bild, einen Text oder sonstige Zeichen bilden. Besonders bevorzugt besteht die Information dabei aus positiven oder/und negativen Motiven. Bei einem positiven Motiv wird hierbei ein Motivelement selbst auf das Substrat aufgebracht, wohingegen bei einem negativen Motiv der das Motivelement umgebende Bereich auf das Substrat aufgebracht wird. Ein positives Motiv ist beispielsweise ein in dunkler Farbe auf das helle Substrat aufgedruckter Buchstabe. Ein negatives Motiv ist beispielsweise eine in dunkler Farbe auf das helle Substrat aufgebrachte Fläche, die innerhalb der Fläche einen unbedruckten Bereich in Form eines Buchstabens aufweist.

[0025] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen, soweit dies von dem Schutzumfang der Ansprüche erfasst ist.

[0026] Anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele und der ergänzenden Figuren werden die Vorteile der Erfindung erläutert. Die Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen dar, auf die jedoch die Erfindung in keinerlei Weise beschränkt sein soll. Des Weiteren sind die Darstellungen in den Figuren des besseren Verständnisses wegen stark schematisiert und spiegeln nicht die realen Gegebenheiten wider. Insbesondere entsprechen die in den Figuren gezeigten Proportionen nicht den in der Realität vorliegenden Verhältnissen und dienen ausschließlich zur Verbesserung der Anschaulichkeit. Des Weiteren sind die in den folgenden Ausführungsbeispielen beschriebenen Ausführungsformen der besseren Verständlichkeit wegen auf die wesentlichen Kerninformationen reduziert. Bei der praktischen Umsetzung können wesentlich komplexere Muster oder Bilder zur Anwendung kommen.

[0027] Im Einzelnen zeigen schematisch:
Fig. 1
in Seitenansicht eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sicherheitselements vor Beaufschlagung mit Laserstrahlung,
Fig. 2
in Seitenansicht das erfindungsgemäße Sicherheitselement aus Fig. 1 nach Beaufschlagung mit Laserstrahlung und Abwaschen der Waschfarbe,
Fig. 3
in Seitenansicht eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sicherheitselements vor Beaufschlagung mit Laserstrahlung.


[0028] Die Fig. 1 zeigt in Seitenansicht eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sicherheitselements vor Beaufschlagung mit Laserstrahlung, das aus einem transparenten polymeren Träger 1 besteht, auf dessen Vorderseite eine erste transparente Prägelackschicht 2.1 mit einer eingeprägten Prägestruktur (angedeutet durch die wellenartige Oberfläche der Prägelackschicht 2.1) aufgebracht und darauf eine erste opake metallische Schicht 3.1 aufgedampft ist. Hier und im Folgenden werden gleiche, gleichartige oder funktionell ähnliche Schichten durch eine gleiche Schraffur dargestellt. Auf die metallische Schicht 3.1 ist eine für Laserstrahlung undurchlässige Waschfarbe 4.1 aufgebracht, wobei die Waschfarbe nur Teile der metallischen Schicht 3.1 bedeckt. Der Umriss der Waschfarbe bildet eine für einen Betrachter erkennbare Information, beispielsweise eine graphische Abbildung, Buchstaben, Ziffern oder geometrische Strukturen.

[0029] Auf der Rückseite des polymeren Trägers 1 ist spiegelbildlich die gleiche Schichtfolge wie auf der Vorderseite aufgebracht, bestehend aus einer zweiten transparenten Prägelackschicht 2.2, einer zweiten opaken metallischen Schicht 3.2 und Waschfarbe 4.2.

[0030] Wird nun die Vorderseite des Sicherheitselements mit Laserstrahlung beaufschlagt, wobei der entsprechende Laserstrahl L senkrecht auf die Oberfläche des Sicherheitselements auftrifft und parallel zur Oberfläche des Sicherheitselements geführt wird, durchdringt die Laserstrahlung die gesamte Schichtfolge des Sicherheitselements von der Vorderseite bis zur Rückseite, mit Ausnahme der Teile der Schichtfolge, die sich unterhalb der Waschfarbe 4.1 befinden. Die metallischen Schichten 3.1 und 3.2 werden dabei von der Laserstrahlung an allen Stellen entfernt, die sich nicht unterhalb der Waschfarbe 4.1 befinden. An den Stellen unterhalb der Waschfarbe 4.1 hingegen bleiben die metallischen Schichten 3.1 und 3.2 erhalten. Der Laserstrahl verändert oder trägt hierbei lediglich die metallischen Schichten 3.1 und 3.2 ab, alle anderen Schichten des Sicherheitselements werden durch den Laserstrahl nicht oder nahezu nicht beziehungsweise in einem für diese Erfindung nicht relevanten Umfang beeinflusst.

[0031] Wird in einem abschließenden Waschvorgang die Waschfarbe 4.1 und 4.2 mit Wasser und einem rotierenden Wischzylinder mit einer Filzbeschichtung wieder abgewaschen, ergibt sich das in Fig. 2 gezeigte Sicherheitselement. Die metallischen Schichten 3.1 und 3.2 sind nur noch an den Stellen 5.1 und 5.2 übrig geblieben, an denen sie vorher mit der Waschfarbe 4.1 und 4.2 bedeckt waren, wobei die Stellen 5.2 auf der Rückseite im exakten Passer zu den Stellen 5.1 auf der Vorderseite angeordnet sind.

[0032] Zwischen den Stellen 5.1 und 5.2 mit der opaken metallischen Schicht befinden sich Öffnungen 6.1 und 6.2, die ebenso wie die Stellen 5.1 und 5.2 im exakten Passer zueinander ausgerichtet sind. In den Öffnungen 6.1 und 6.2 blickt ein Betrachter nur auf die transparenten Prägelackschichten 2.1 und 2.2 sowie den transparenten polymeren Träger 1 und kann somit durch das Sicherheitselement hindurchblicken. Es ergibt sich eine opake graphische Abbildung aus Buchstaben, Ziffern oder geometrische Strukturen, die aus den Stellen 5.1 und 5.2 bestehen, und transparenten Öffnungen 6.1 und 6.2.

[0033] Fig. 3 zeigt in Seitenansicht eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sicherheitselements vor Beaufschlagung mit Laserstrahlung, das sich im Gegensatz zu der Ausführungsform aus Fig. 1 und Fig. 2 nur auf der Vorderseite des Trägers 1 befindet. Das Sicherheitselements besteht aus einem transparenten polymeren Träger 1, auf dessen Vorderseite eine erste transparente Prägelackschicht 2.1 mit einer ersten eingeprägten Prägestruktur aufgebracht und darauf eine erste opake metallische Schicht 3.1 aufgedampft ist. Auf die metallische Schicht 3.1 ist eine weitere transparente Prägelackschicht 2.3 aufgebracht, die die Prägestruktur der ersten Prägelackschicht 2.1 mindestens teilweise auffüllt und in die eine zweite, von der ersten Prägestruktur bevorzugt verschiedene Prägestruktur eingeprägt ist. Die zweite Prägestruktur kann selbstverständlich auch gleich der ersten Prägestruktur ausgebildet sein. Auf die zweite Prägestruktur ist eine zweite metallische Schicht 3.2 aufgedampft und auf diese eine für Laserstrahlung undurchlässige Waschfarbe 4.1 aufgebracht, wobei die Waschfarbe ebenso wie in Fig. 1 nur Teile der metallischen Schicht 3.1 bedeckt. Der Umriss der Waschfarbe bildet auch in dieser Ausführungsform eine für einen Betrachter erkennbare Information, beispielsweise eine graphische Abbildung, Buchstaben, Ziffern oder geometrische Strukturen.

[0034] Die zweite metallische Schicht 3.2 ist hierbei für Laserstrahlung transparent, so dass Laserstrahlung den Schichtaufbau bis zu der ersten metallischen Schicht 3.1 durchdringt und diese verändert, verdampft oder abträgt und dabei die über der ersten metallischen Schicht 3.1 liegenden Schichten mit verdampft oder abträgt.

[0035] Alternativ dazu kann die zweite metallische Schicht 3.2 auch opak für Laserstrahlung ausgeführt sein, so dass der Laserstrahl zunächst die zweite metallische Schicht 3.2 verändert oder abträgt und bei ausreichend langer Belichtungszeit anschließend durch den Schichtaufbau hindurch auch die erste metallische Schicht 3.1 verändert oder abträgt und dabei die über der ersten metallischen Schicht 3.1 liegenden Schichten mit verändert oder abträgt.

[0036] Der anschließende Waschvorgang entspricht dem Waschvorgang der ersten Ausführungsform aus Fig. 1 und Fig. 2.


Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines streifenförmigen Sicherheitselements für Wertdokumente wie Banknoten, Ausweise oder dergleichen, wobei das Sicherheitselement aus einer polymeren Trägerschicht mit einer Vorderseite und einer Rückseite besteht, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte

a. Aufbringen einer Prägelackschicht auf die Vorderseite der polymeren Trägerschicht,

b. Einbringen einer Prägestruktur in die Prägelackschicht,

c. Aufbringen einer opaken metallischen Schicht auf die Oberseite der Prägestruktur, wobei die metallische Schicht die Oberseite der Prägestruktur mindestens teilweise abdeckt,

d. Aufbringen einer Waschfarbe auf die Oberseite der metallischen Schicht, wobei sich die Waschfarbe und die metallische Schicht mindestens teilweise überlappen und wobei der Umriss der Waschfarbe eine für einen Betrachter erkennbare Information bildet,

e. Entfernen oder Transparentisieren der metallischen Schicht von der Oberseite der Prägestruktur mittels eines Laserstrahls, wobei die metallische Schicht an den Stellen, an denen sie mit der Waschfarbe überlappt, nicht entfernt oder transparentisiert wird,

f. Abwaschen der Waschfarbe von der Oberfläche der metallischen Schicht mit einer Waschflüssigkeit.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Schritt c und d mindestens eine weitere Schichtfolge aus Prägelackschicht und opaker metallischer Schicht aufgebracht wird.
 
3. Verfahren nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte a bis c und e zusätzlich auch auf der Rückseite der polymeren Trägerschicht durchgeführt werden.
 
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Waschfarbe auf die Oberseite der äußersten metallischen Schicht, die sich auf der Rückseite der polymeren Trägerschicht befindet, aufgebracht wird, wobei die Waschfarbe auf der Rückseite der polymeren Trägerschicht im exakten Passer zu der Waschfarbe auf der Vorderseite der polymeren Trägerschicht aufgebracht wird und nach dem Entfernen oder Transparentisieren der metallischen Schicht von der Oberseite der Prägestruktur mittels eines Laserstrahls von der Oberfläche der metallischen Schicht wieder abgewaschen wird.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente