[0001] Die Erfindung betrifft eine aushärtbare Aluminiumlegierung, ein Aluminiumblech oder
-band aus solch einer Aluminiumlegierung, ein Formteil sowie ein Verfahren zur Herstellung
solch eines Formteils und eine Verwendung einer Platine.
[0002] Um bei einem Aluminiumblech sowohl eine hohe Verformbarkeit beim Umformen, als auch
eine Festigkeit nach einem Einbrennzyklus (beispielsweise bei einem KTL-Verfahren)
unter vergleichsweise niedrigen Einbrenntemperaturen zu ermöglichen, schlägt die
DE 112011 103667 T5 eine Aluminiumlegierung mit 1,5 bis 4 Gew.-% Zink (Zn), mit 0,3 bis 1,5 Gew.-% Magnesium
(Mg) und mit 0 bis 0,5 Gew.-% Silizium (Si) vor. Die Aluminiumlegierungen der
DE112011103667T5 weisen einen vergleichsweise hohen Ausscheidungsdruck beispielsweise an Mg
2Si-Phasen auf, was zwar festigkeitssteigend wirkt, nachteilig jedoch ein Blechumformen
mit einer niedrigen ersten Streckgrenze R
p0,2 von beispielsweise höchstens 160 MPa nicht zulässt. Formteile mit vergleichsweise
komplexer Geometrie - wie dies beispielsweise bei Fahrzeugteilen, vorzugsweise Karosserieteilen,
insbesondere der Außenhaut - gefordert ist, sind sohin nicht herstellbar.
[0003] Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine Aluminiumlegierung zur Verfügung
zu stellen, die nicht nur eine hohe plastische Verformbarkeit beim Umformen, sondern
auch eine hohe Warmaushärtereaktion, insbesondere Lackeinbrennreaktion (Paint Bake
Response bzw. PBR), aufweist.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe nach den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0005] Die in den Legierungselementen Magnesium (Mg) und Silizium (Si) gegenüber Zink (Zn)
ausgewogene Aluminiumlegierung nach Anspruch 1 kann Mg
2Si-Phasen zulassen, welche festigkeitssteigernd wirken - wodurch die Aluminiumlegierung
trotz vergleichsweise niedriger Warmaushärtetemperatur, beispielsweise Einbrenntemperatur,
im Zustand T6 eine zweite Streckgrenze R
p0,2 von mindestens 250 MPa erreichen kann. Die Aluminiumlegierung kann sich daher durch
eine vergleichsweise hohe Warmaushärtereaktion, insbesondere Lackeinbrennreaktion
(Paint Bake Response bzw. PBR), auszeichnen.
Nachteilig wirken diese Mg
2Si Phasen auch festigkeitserhöhend auf eine Aluminiumlegierung im Zustand T4 bzw.
Zustand T4-FH - was, insbesondere kaltes, Umformen, insbesondere Blechumformen, mit
einer ersten Streckgrenze R
p0,2 von maximal 160 MPa nicht zulässt.
Dieser nachteilige Effekt kann jedoch zurückgedrängt werden, indem sowohl die Legierungsbestandteile
Magnesium (Mg), Silizium (Si) und Zink (Zn) der Aluminiumlegierung sich in besondere
Gehaltsgrenzen bewegen, als auch Magnesium (Mg) und Silizium (Si) eine Ordnungsrelation
nach Anspruch 1 erfüllen. Dies sorgt nämlich für eine ausreichende, insbesondere auch
überraschend hohe, Löslichkeit von leerstellenaktiven Legierungselementen, nämlich
Zinn (Sn), Indium (In), Cadmium (Cd), etc., in der festen Lösung der Aluminiumlegierung.
Sohin kann die erfindungsgemäß in den Legierungselementen Mg, Si und Zn sowie den
Spurenelementen Sn und/oder Cd und/oder In eingestellte Aluminiumlegierung nicht nur
die zweite Streckgrenze R
p0,2 erfüllen, sondern auch die erste Streckgrenze R
p0,2 im Zustand T4 oder Zustand T4-FH gewährleisten - dies selbst bei vergleichsweise
niedriger Warmaushärtetemperatur.
Zudem kann durch diese in den Gehaltsgrenzen erfindungsgemäße Aluminiumlegierung eine
mit einer Aluminiumlegierung vom Typ EN AW 6016 ähnliche Gleichmaßdehnung A
g sicherstellen, wodurch eine ausgezeichneten plastische Verformbarkeit gewährleistet
werden kann.
Die erfindungsgemäße Aluminiumlegierung kann daher eine besonders gute Eignung für
ein gewalztes Aluminiumblech oder -band aufweisen, welches sich für ein Verfahren
zur Herstellung eines Formteils eines Fahrzeugs, vorzugsweise Karosserieteils, beispielsweise
der Außenhaut, eignen kann.
[0006] Im Allgemeinen wird erwähnt, dass die Aluminiumlegierung herstellungsbedingt unvermeidbare
Verunreinigungen mit jeweils maximal 0,05 Gew.-% und gesamt höchstens 0,15 Gew.-%
aufweisen kann.
Weiter wird im Allgemeinen erwähnt, dass unter Fahrzeug beispielsweise ein Land-,
Wasser- und/oder Luftfahrzeug zu verstehen ist.
Im Allgemeinen wird weiter erwähnt, dass der Zustand T4-FH durch eine Stabilisierungsglühbehandlung
erreicht wird, indem die Aluminiumlegierung im Zustand T4 (Lösungsglühen und Abschrecken)
einer Wärmebehandlung, insbesondere einem Wärmestoß, unterworfen wird. Diese Wärmebehandlung
schließt vorzugsweise an die T4 Behandlung (Lösungsglühen und Abschrecken) an - Beispiele
für solch eine Stabilisierungsglühbehandlung sind aus der Literatur (vgl.
Friedrich Ostermann: Anwendungstechnologie Aluminium, 3. Auflage, Erscheinungsjahr
2014, ISBN 987-3-662-43806-0, Seite 138),
DE 112011 103667 T5 etc. bekannt - was auch oftmals als Vorauslagerungsbehandlung bezeichnet wird.
[0007] Eine erste Streckgrenze R
p0,2 von maximal 160 MPa und eine zweite Streckgrenze R
p0,2 von mindestens 250 MPa der Aluminiumlegierung können reproduzierbar ermöglicht werden,
wenn diese 2,5 bis 3,4 Gew.-% Zn aufweist. Dies insbesondere, wenn die Aluminiumlegierung
von 2,7 bis 3,3 Gew.-% Zn aufweist. Zudem ist es damit möglich, auch die Löslichkeit
der Spurenelemente Sn und/oder Cd und/oder In in der festen Lösung der Aluminiumlegierung
zu verbessern.
[0008] Hohe Festigkeit im Zustand T6 trotz geringer Einbrenntemperatur kann ermöglicht werden,
wenn die Aluminiumlegierung von 0,8 bis 1,2 Gew.-% Mg, insbesondere 0,85 bis 1,15
Gew.-% Mg, aufweist.
[0009] Die vorstehend genannten Vorteile sind weiter erhöhbar, wenn die Aluminiumlegierung
von 0,35 bis 0,7 Gew.-% Si, insbesondere 0,4 bis 0,6 Gew.-% Si, aufweist.
[0010] Für eine ausreichende Verminderung einer Kaltaushärtung einerseits und einer ausreichenden
Steigerung der Warmaushärtung der Aluminiumlegierung im Einbrennzyklus mit vergleichsweise
niedrigen Einbrenntemperaturen andererseits, kann gesorgt werden, wenn Zinn (Sn) und/oder
Indium (In) und/oder Cadmium (Cd) in der Aluminiumlegierung einen Anteil von über
40, insbesondere über 80, bis unter 400, insbesondere unter 200, Atom-ppm ausmacht.
Vorzugsweise haben Zinn (Sn) und/oder Indium (In) und/oder Cadmium (Cd) in der Aluminiumlegierung
einen Anteil von 100 Atom-ppm.
[0011] Weist die Aluminiumlegierung von 0,15 bis 0,35 Gew.-% Kupfer (Cu) und/oder von 0,1
bis 0,3 Gew.-% Silber (Ag) und/oder von 0,05 bis 0,25 Gew.-% Eisen (Fe) und/oder von
0,05 bis 0,12 Gew.-% Mangan (Mn) und/oder von 0,05 bis 0,15 Gew.-% Titan (Ti) und/oder
von 0,02 bis 0,2 Gew.-% Zinn (Sn) und/oder Indium (In) und/oder Cadmium (Cd) auf,
ist eine nachteiligen Beeinflussung der Abstimmung der Aluminiumlegierung in den Legierungselementen
Mg, Si und Zn sowie den Spurenelementen Sn, Cd und/oder In nicht zu befürchten.
Kupfer (Cu), Eisen (Fe) und/oder Silber (Ag) kann die Festigkeit der Aluminiumlegierung
weiter erhöhen - insbesondere kann sich diesbezüglich Fe auszeichnen. Mangan (Mn)
kann in gewissem Maße Fe in der Aluminiumlegierung binden und damit negative Effekte
von Eisen auf die plastische Verformbarkeit der Aluminiumlegierung verringern.
Titan (Ti) kann zur Kornfeinung beitragen und die plastische Verformbarkeit sowie
Festigkeit weiter steigern.
[0012] Weist die Aluminiumlegierung von 0,25 bis 0,35 Gew.-% Kupfer (Cu) auf, ist die Festigkeit
der Aluminiumlegierung erhöhbar - ohne dabei mit einer nachteiligen Beeinflussung
der Abstimmung der Aluminiumlegierung in den Legierungselementen Mg, Si und Zn sowie
den Spurenelementen Sn, Cd und/oder In befürchten zu müssen.
[0013] Unter anderem kann sich die erfindungsgemäße aushärtbare Aluminiumlegierung speziell
für ein Aluminiumblech oder -band eignen - etwa, um damit ein Formteil eines Fahrzeugs,
vorzugsweise Karosserieteils, beispielsweise der Außenhaut, herzustellen.
[0014] Dies insbesondere, wenn sich das Aluminiumblech oder -band im Zustand T4 oder im
Zustand T4-FH ("Fast-Hardening") befindet.
[0015] Ein Aluminiumblech oder -band mit einer Dicke von 0,5 bis 4 mm, insbesondere von
1 bis 3 mm, kann sich speziell auch zur Herstellung eines Formteils eines Fahrzeugs
eignen.
[0016] Wird ein Formteil, insbesondere Fahrzeugteil, vorzugsweise Karosserieteil, aus einem
erfindungsgemäßen Aluminiumblech oder -band gefertigt, kann dies nach einem Warmaushärten,
beispielsweise einem Einbrennzyklus, vorzugsweise Lackeinbrennzyklus, höchste Streckgrenze
Rp0,2 und Duktilität sicherstellen.
[0017] Ein Formteil, beispielsweise mit komplexen Geometrie und hoher Streckgrenze R
p0,2 von mindestens 250 MPa, kann geschaffen werden, wenn folgende Verfahrensschritte
durchgeführt werden:
- Aus dem Aluminiumblech oder -band wird eine Platine (z. B. Blechzuschnitt) hergestellt,
beispielsweise durch ein Trennverfahren, vorzugsweise durch Ausstanzen,
- aus der Platine wird durch ein, insbesondere kaltes, Umformverfahren, insbesondere
Blechumformverfahren, das Formteil erzeugt und
- in einem nächsten Schritt wird das Formteil einem Warmaushärten, insbesondere Einbrennzyklus,
vorzugsweise Lackeinbrennzyklus unterworfen.
Im Allgemeinen wird erwähnt, dass unter Umformverfahren beispielsweise ein Tiefziehen,
Strecktiefziehen, Pressen etc. verstanden werden kann, um damit die Form des Aluminiumblechs
oder -bands oder der Platine plastisch zu verändern. Unter Umformverfahren ist ein
Kalt- oder Halbwarm- oder Warmumformen etc. zu verstehen. Bevorzugt wird ein Kaltumformen,
vorzugsweise Kaltblechumformen, verwendet. Des Weiteren kann ein Einbrennzyklus, beispielsweise
Lackeinbrennzyklus, die Wärmebehandlung in einem elektrochemisches Verfahren ("Bake-Hardening"),
z.B.: KTL-Prozess, darstellen.
[0018] Vorzugsweise beträgt die Temperatur, insbesondere Einbrenntemperatur, beim Warmaushärten
höchstens 165 Grad Celsius.
[0019] Die erfindungsgemäßen Vorteile in hoher Verformbarkeit für komplexe Geometrie und
hoher Streckgrenze R
p0,2 von mindestens 250 MPa, beispielsweise nach einem Einbrennzyklus mit niedriger Einbrenntemperatur,
können sich als besonders vorteilhaft herausstellen, wenn eine Platine aus dem erfindungsgemäßen
Aluminiumblech oder -band zum, insbesondere kalten, Umformen, insbesondere Blechumformen,
und Warmaushärten, insbesondere Einbrennen, vorzugsweise Lackeinbrennen, zu einem
Formteil, insbesondere Fahrzeugteil, vorzugsweise Karosserieteil, beispielsweise der
Außenhaut, in einem Fahrzeug verwendet wird.
[0020] Zum Nachweis der erzielten Effekte wurden beispielsweise gewalzte Halbzeuge, nämlich
Feinbleche aus verschiedenen Aluminiumlegierungen hergestellt - diese Feinbleche im
Zustand T4-FH werden nach einer Woche Lagerung bei Raumtemperatur jeweils zu einem
Formteil, nämlich Karosserieteil der Außenhaut, durch Kaltblechumformen umgeformt.
Nach dem Umformen wurden diese Formteile einer kathodischen Tauchlackierung (KTL)
mit einem Einbrennzyklus mit einer Einbrenntemperatur von 165 Grad Celsius unterworfen.
[0021] Die Zusammensetzungen der untersuchten Legierungen sind in der Tabelle 1 angeführt
- wobei zu den in dieser Tabelle angeführten Legierungselementen als Rest Aluminium
und herstellungsbedingt unvermeidbare Verunreinigungen hinzukommen.
Tabelle 1: Übersicht zu den untersuchten Legierungen in Gew.%.
| Legierungen |
Zn |
Mg |
Si |
Sn |
Cu |
Mn |
Cr |
Ag |
Fe |
Ti |
| 1 |
2 |
1 |
0,3 |
< 0,05 |
< 0,05 |
< 0,05 |
< 0,05 |
< 0,05 |
< 0,1 |
< 0,1 |
| 2 |
3 |
1 |
0,5 |
0,04 |
< 0,05 |
< 0,05 |
< 0,05 |
< 0,05 |
< 0,1 |
< 0,1 |
| 3 |
3 |
1 |
0,5 |
0,04 |
0,17 |
0,08 |
< 0,05 |
< 0,05 |
0,16 |
0,07 |
| 4 |
3 |
1 |
0,5 |
0,04 |
0,17 |
0,08 |
< 0,05 |
0,15 |
0,16 |
0,07 |
[0022] Die Legierungen 2, 3 und 4 bewegen sich in den erfindungsgemäßen Gehaltsgrenzen nach
Anspruch 1. Auch wird von den Legierungen 2, 3 und 4 die Ordnungsrelation erfüllt,
da deren Magnesium (Mg) mit 1 Gew.-% im Gehalt sowohl kleiner (0,7/0,5 Gew.-% Si)-0,2=1,2
als auch größer (0,4/0,5 Gew.-% Si)-0,15=0,65 ist.
[0023] Von den untersuchten Aluminiumlegierungen wurden nach der Lagerung bei Raumtemperatur
und unmittelbar vor dem Blechumformen die erste Streckgrenze R
p0,2 und die Gleichmaßdehnung A
g der Aluminiumlegierung im Zustand T4-FH bestimmt.
Nach dem Einbrennzyklus wurden die zweite Streckgrenze R
p0,2 und auch die Gleichmaßdehnung A
g der Aluminiumlegierung im Zustand T6 bestimmt.
[0024] Die erhaltenen Messwerte sind in der Tabelle 2 zusammengefasst.
Tabelle 2: Mechanische Kennwerte der untersuchten Legierungen.
| Legierungen |
T4-FH |
T6 |
| Rp0,2 [MPa] |
Ag [%] |
Rp0,2 [MPa] |
Ag [%] |
| 1 |
120 |
20 |
210 |
17 |
| 2 |
150 |
19 |
245 |
15 |
| 3 |
150 |
19 |
250 |
15 |
| 4 |
160 |
18 |
265 |
14 |
[0025] Wie dieser Tabelle 2 zu entnehmen, erfüllen die erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungen
2, 3 und 4 die geforderte erste Streckgrenze R
p0,2 von 150 MPa als unter 160 MPa und die geforderte zweite Streckgrenze R
p0,2 im Bereich von 250 MPA - dies selbst bei einer vergleichsweise geringen Einbrenntemperatur
von 165 Grad Celsius zur Erreichung des T6 Zustands. Im Vergleich zu den Aluminiumlegierungen
2, 3 weist die Aluminiumlegierung 4 mit Silber im Zustand T6 eine gesteigerte Streckgrenze
R
p0,2 mit vernachlässigbar verringerter Gleichmaßdehnung A
g auf.
[0026] Im Vergleich mit der Aluminiumlegierung 1 zeichnen sich die erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungen
2, 3 und 4 durch eine in den Legierungselementen Mg, Si und Zn sowie den Spurenelementen
Sn, Cd und/oder In besonders eingestellten Legierung aus.
Derart können die Legierungselemente auf die Warmhärtung der Aluminiumlegierung vorteilhaft
einwirken, um alle geforderten Streckgrenzen R
p0,2 im Zustand T4 bzw. T4-FH sowie in T6 sicherzustellen - Letztgenannte zweite Streckgrenzen
R
p0,2 im Zustand T6 selbst bei Anwendung einer geringen Warmhärtetemperatur, was zu einer
hohen Lackeinbrennreaktion (Paint Bake Response bzw. PBR) führt.
Zudem zeigen alle erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungen 2, 3 und 4 im Zustand T4-FH
eine hohe Gleichmaßdehnung A
g beim Umformen, insbesondere Kaltblechumformen, was komplexe Geometrien am Formteil
zulässt.
Die Gleichmaßdehnung A
g der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungen 2, 3 und 4 im T6 Zustand ist zudem hoch,
was für eine hohe Duktilität am Formteil sorgt. Aus diesem Grunde weisen die erfindungsgemäße
Aluminiumlegierungen 2, 3 und 4 auch eine besonders gute Eignung für Formteile der
Karosserie auf.
1. Aushärtbare Aluminiumlegierung, aufweisend
| von 2,5 bis 3,5 |
Gew.-% Zink (Zn), |
| von 0,5 bis 1,5 |
Gew.-% Magnesium (Mg), |
| von 0,2 bis 0,8 |
Gew.-% Silizium (Si), |
| von 0,005 bis 0,2 |
Gew.-% Zinn (Sn) und/oder Indium (In) und/oder Cadmium (Cd), |
| optional |
|
| bis 0,35 |
Gew.-% Kupfer (Cu), |
| bis 0,3 |
Gew.-% Silber (Ag), |
| bis 0,25 |
Gew.-% Eisen (Fe), |
| bis 0,12 |
Gew.-% Mangan (Mn), |
| bis 0,15 |
Gew.-% Titan (Ti) |
und als Rest Aluminium sowie herstellungsbedingt unvermeidbare Verunreinigungen, wobei
der Gehalt von Magnesium (Mg) und Silizium (Si) die Ordnungsrelation

erfüllt.
2. Aushärtbare Aluminiumlegierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aluminiumlegierung von 2,5 bis 3,4 Gew.-% Zn, insbesondere von 2,7 bis 3,3 Gew.-%
Zn, aufweist.
3. Aushärtbare Aluminiumlegierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aluminiumlegierung von 0,8 bis 1,2 Gew.-% Mg, insbesondere 0,85 bis 1,15 Gew.-%
Mg, aufweist.
4. Aushärtbare Aluminiumlegierung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aluminiumlegierung von 0,35 bis 0,7 Gew.-% Si, insbesondere 0,4 bis 0,6 Gew.-%
Si, aufweist.
5. Aushärtbare Aluminiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Zinn (Sn) und/oder Indium (In) und/oder Cadmium (Cd) in der Aluminiumlegierung einen
Anteil von über 40, insbesondere über 80, bis unter 400, insbesondere unter 200, beispielsweise
100, Atom-ppm ausmacht.
6. Aushärtbare Aluminiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aluminiumlegierung
| von 0,15 bis 0,35 |
Gew.-% Kupfer (Cu) und/oder |
| von 0,1 bis 0,3 |
Gew.-% Silber (Ag) und/oder |
| von 0,05 bis 0,25 |
Gew.-% Eisen (Fe) und/oder |
| von 0,05 bis 0,12 |
Gew.-% Mangan (Mn) und/oder |
| von 0,05 bis 0,15 |
Gew.-% Titan (Ti) und/oder |
| von 0,02 bis 0,2 |
Gew.-% Zinn (Sn) und/oder Indium (In) und/oder Cadmium (Cd) |
| aufweist. |
|
7. Aushärtbare Aluminiumlegierung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aluminiumlegierung von 0,25 bis 0,35 Gew.-%, Kupfer (Cu) aufweist.
8. Aluminiumblech oder -band aus einer aushärtbaren Aluminiumlegierung nach einem der
Ansprüche 1 bis 7.
9. Aluminiumblech oder -band nach Anspruch 8 im Zustand T4 oder im Zustand T4 mit einer
Stabilisierungsglühbehandlung (T4-FH).
10. Aluminiumblech oder -band nach Anspruch 8 oder 9 mit einer Dicke von 0,5 bis 4 mm,
insbesondere von 1 bis 3 mm.
11. Formteil, insbesondere Fahrzeugteil, vorzugsweise Karosserieteil, gefertigt aus einem
Aluminiumblech oder -band nach einem der Ansprüche 8 bis 10.
12. Verfahren zur Herstellung eines Formteils, insbesondere Fahrzeugteils, vorzugsweise
Karosserieteils, bei dem aus dem Aluminiumblech oder -band nach einem der Ansprüche
8 bis 10 eine Platine hergestellt, aus der Platine durch ein, insbesondere kaltes,
Umformverfahren, insbesondere Blechumformverfahren, das Formteil erzeugt und in einem
nächsten Schritt das Formteil einem Warmaushärten, insbesondere Einbrennzyklus, vorzugsweise
Lackeinbrennzyklus, unterworfen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dass das Formteil einem Warmaushärten mit einer Temperatur,
insbesondere Einbrenntemperatur, von höchstens 165 Grad Celsius unterworfen wird.
14. Verwendung einer Platine aus einem Aluminiumblech oder -band nach einem der Ansprüche
8 bis 10 zum, insbesondere kalten, Umformen, insbesondere Blechumformen, und Warmaushärten,
insbesondere Einbrennen, vorzugsweise Lackeinbrennen, zu einem Formteil, insbesondere
Fahrzeugteil, vorzugsweise Karosserieteil, beispielsweise der Außenhaut, in einem
Fahrzeug.