[0001] Die Erfindung betrifft eine Spültoilette gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch
1.
[0002] Spültoiletten sind seit geraumer Zeit bekannt, wobei die jeweilige Toilette mit einer
Spülung ausgestattet ist. Die Spülung einer Spültoilette hat hierbei zwei Hauptfunktionen.
Zum einen soll die Spülung dazu dienen die gesamte innere Oberfläche der Toilettenschüssel
reinigend zu spülen und und zum anderen sollen durch die Spülung, respektive mittels
der Spülung, Feststoffe und Schmutzwasser aus dem Siphon entfernt werden.
[0003] Die Merkmale einer funktionell erfolgreichen Spültoilette bestehen darin, eine maximale
innere Oberfläche der Toilettenschüssel zu reinigen sowie Feststoffe und Wasser mit
einer maximalen Spülkraft aus dem Siphon zu entfernen, wobei sowohl die Reinigung
der Toilettenschüsseloberfläche als auch die Spülung des Siphons spritzerfrei erfolgen
soll. Gleichzeitig sind aber auch Designmerkmale wie eine hygienische Oberfläche,
ein reinigungsfreundliches Design ohne tote Ecken und eine leise Spülung erwünscht.
Diese Eigenschaften sind oft antagonistisch und Kompromisse müssen gemacht werden,
um eine geforderte Balance aus Funktionalität, Leistung, Design und Herstellbarkeit
zu erreichen.
[0004] Einen wesentlichen Einfluss hat hierbei die Größe, Form und Gestalt einer Toilettenschüssel,
da bei einer großen zu reinigenden Innenoberfläche der Toilettenschüssel der einströmende
Wasserstrahl sinnvollerweise umgelenkt und in der Trommel verteilt werden muss, so
dass die gesamte Trommeloberfläche abgedeckt ist, respektive mit Spülwasser beaufschlagt
wird.
[0005] Zu diesem Zweck wird häufig ein Wasserverteiler verwendet, der zwischen Wasserzulauf
und Toilettenschüssel angeordnet ist und das Wasser in mehrere Teilströme aufteilt,
um die Toilettenschüssel zu reinigen. Bei herkömmlichen Toiletten mit Rand befindet
sich ein solcher Wasserverteiler in der Mitte der Rückwand der Toilette und ist strukturell
als Teil des Randes ausgebildet, obgleich er in seinen physikalischen Abmessungen
auch lokal nach unten und/oder aus dem Rand heraus in die Toilette hineinreichen kann.
Bei Verwendung eines solchen Wasserverteilers wird das Spülwasser um beide konkave
Innenseiten der Toilettenschüssel herum geleitet, wobei je nach Wasserverteiler etwas
Wasser direkt hinunter in den Siphon geleitet wird.
[0006] Derartige Wasserverteiler finden sich auch in modernen "randlosen" Toiletten, wobei
diese Wasserverteiler in der Mitte der oberen Rückwand des Beckens angeordnet sind.
Da diese "randlosen" Toiletten über keinen Rand verfügen, sind die bei "randlosen"
Toiletten verwendeten Wasserverteiler in der Regel so angeordnet, dass diese Wasserverteiler
in die Toilettenschüssel hineinragen, so dass die austretenden Wasserstrahlen auf
die Schüssel, respektive die Schüsseloberfläche, selbst gerichtet werden können. Das
Wasser verlässt den Verteiler durch eine Reihe von Auslauflöchern oder Schlitzen,
die beispielsweise in einer Trommel vorgesehen sind.
[0007] Durch das klarere Design der "randlosen" Toiletten, wirken Bauelemente wie ein Wasserverteiler
in einer solchen "randlosen" Toilette in der Regel wie ein Fremdkörper, der in die
Toilettenschüssel ragt, was die gewünschte Ästhetik einer klaren Linienführung, insbesondere
in der Toilettenschüssel, empfindlich stört.
[0008] Unter hygienischen Gesichtspunkten ist es ferner problematisch, dass der Wasserverteiler
selbst sowie insbesondere die Oberflächen der Toilettenschüssel in unmittelbarer Nähe
seitlich und/oder unter dem Verteiler kaum durch die von dem Wasserverteiler abgegebenen
Spülwasserströme gereinigt werden. Dies ist umso problematischer, als diese zentrale
hintere Position der Toilettenschüssel sehr anfällig für Verschmutzungen während der
Benutzung der Toilette ist, da sie sich im Gebrauch der Toilette direkt hinter dem
Benutzer befindet. Somit weisen derartige übliche Wasserverteiler einen sehr großen
Bereich auf, der schmutzanfällig ist, konstruktions- und anordnungsbedingt aber beim
Spülen ungereinigt bleibt. Das ist unhygienisch, unansehnlich und unerwünscht.
[0009] Neuere Spülverfahren arbeiten mit einem wirbelnden Wasserströmungsmuster, bei dem
das Einlaufwasser tangential entlang der Toilettenschüsseloberfläche eingebracht wird
und in der Toilettenschüssel spiralförmig wirbelt. Dies unterscheidet sich von der
traditionellen Methode, bei welcher Wasser links und rechts um die innere Oberfläche
der Toilettenschüssel herumfließt, um sich benutzerseitig vorne in der Mitte zu treffen.
Die Schwerkraft führt ferner dazu, dass das Spülwasser seinen Schwung verliert, wenn
es sich in der Toilettenschüssel zirkular bewegt und in der Höhe absinkt, was es schwierig
macht, in der Toilettenschüssel einen voll umlaufenden Kreislauf des Spülwassers zu
erreichen, so dass das Spülwasser zum Ausgangspunkt, d.h. dem Wasserverteiler, zurückkehrt
und sich über den Wasserverteiler und/oder dessen Umgebung ergießt, um diese Bereiche
der Toilette zu spülen. Das Verschmutzungsproblem des Wasserverteilers und das Problem
der Reinigung des Verteilers ist somit auch mit diesen bislang bekannten sogenannten
Wirbelspülern nicht gelöst.
[0010] Ein weiteres Problem besteht ferner darin, dass insbesondere bei "randlosen" Toiletten
zur Abgabe von Spülwasser in der Oberfläche der Toilettenschüssel eine relativ große
Auslaufbohrung vorgesehen sein muss. Da sich diese Auslaufbohrung im rückwärtigen
Teil der Toilettenschüssel befindet, ist diese genau im Blickfeld eines Benutzers
der Toilette angeordnet, was zum einen ästhetisch sehr unschön ist, da sich an diesem
Auslaufloch in der Regel unvermeidliche Verschmutzungen sammeln und zum anderen oft
auch dazu führt, dass das üblicherweise mit Druck auslaufende Wasser, auch aufgrund
der Verschmutzungen, spritzt.
[0011] Ein weiteres Verfahren zu Spülung einer Toilettenschüssel ist eine Verwendung mehrerer
Einzelwasserverteiler, die um einen oberen Rand einer Toilette herum angeordnet sind.
Diesbezüglich sind unterschiedliche Verteilermodelle bekannt, denen jedoch allen eine
komplexe Geometrie und damit komplizierte Herstellung eigen ist, was sehr nachteilig
ist. In der Regel muss bei solchen Toiletten mit mehreren Einzelwasserverteilern mindestens
einer der Verteiler im vorderen Teil des Beckens angeordnet sein, so dass eine Spülrichtung
des Spülwassers nach hinten gerichtet ist. Dazu muss das einströmende Wasser, das
der Toilette von hinten zugeführt wird, eine 180°-Wende machen, um die Richtung so
zu ändern, dass die Strömungsrichtung des Spülwassers nach hinten gerichtet ist. Eine
solche scharfe Biegung nahe des Wasserauslasses im vorderen Bereich der Toilettenschüssel
reduziert den Wasserdruck jedoch erheblich und verringert auf diese Weise die verfügbare
Spülkraft.
[0012] Ein weiteres Problem bisheriger Spülsysteme besteht auch darin, dass ein Wassereintritt
in den Siphon schwer zu kontrollieren ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn mehr
als ein Wasserauslaufloch und/oder eine zusätzliche Düsenbohrung im Siphon verwendet
wird.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde die oben genannten Probleme zu lösen und
eine Spültoilette zur Verfügung zu stellen, die eine optimierte und hygienische Spülung
einer Innenfläche einer Toilettenschüssel sowie des Siphons ermöglicht.
[0015] Diese Aufgabe wird durch eine Spültoilette gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
[0016] Insbesondere wird die Aufgabe durch eine Spültoilette mit einem eine Toilettenschüssel
umfassenden Toilettenkörper und einem Spülwasserauslass gelöst, über welchen Spülwasser
in den Toilettenkörper strömen kann, wobei der Spülwasserauslass bezüglich einer gedachten
Mittellinie, die sich im Wesentlichen mittig von einem vorderen, im Spülbetrieb einem
Benutzer zugewandten Ende des Toilettenkörpers zu einem entgegengesetzten, im Wesentlichen
mittigen, hinteren Ende des Toilettenkörpers erstreckt, asymmetrisch angeordnet ist.
[0017] Ein wesentlicher Punkt Erfindung besteht darin, dass der Spülwasserauslass asymmetrisch
am Toilettenkörper angeordnet ist, so dass es möglich ist durch den Spülwasserauslass
Spülwasser bezüglich einer gedachten Mittellinie, die sich im Wesentlichen mittig
von einem vorderen, im Spülbetrieb einem Benutzer zugewandten Ende des Toilettenkörpers
zu einem entgegengesetzten hinteren Ende des Toilettenkörpers erstreckt, asymmetrisch
abzugeben. Ein wichtiger Punkt der Erfindung besteht hierbei ferner darin, dass es
durch die asymmetrische Anordnung des Spülwasserauslasses möglich ist die Innenfläche
der Toilettenschüssel so zu spülen, dass ein Teil des Spülwassers nicht, wie bisher,
unmittelbar von dem Spülwasserauslass in Richtung Siphon, sondern zunächst über eine
Seitenwand an der Innenseite der Toilettenschüssel geleitet wird, so dass eine Zirkularströmung
entsteht, welche die Innenfläche der Toilettenschüssel besser als bei einer zentralen
Anbringung des Spülwasserauslasses an der Rückseite der Toilettenschüsselinnenseite
mit Spülwasser benetzt und damit reinigt.
[0018] Darüber hinaus wird durch die asymmetrische Anordnung des Spülwasserauslasses in
äußerst vorteilhafter und gleichzeitig äußerst einfacher Weise vermieden, dass der
Spülwasserauslass während einer Benutzung der erfindungsgemäßen Toilette verschmutzt
wird, da der Spülwasserauslass nicht mehr unmittelbar rückwärtig eines Benutzers in
der Toilettenschüssel angeordnet ist.
[0019] Zu diesem Zweck ist der Spülwasserauslass erfindungsgemäß in einem hinteren seitlichen
Bereich, insbesondere in einem hinteren seitlichen Eckbereich, der Toilettenschüssel
angeordnet, wobei das Spülwasser nicht nach unten, sondern in im Wesentlichen horizontaler
Richtung tangential in die Toilettenschüssel abgegeben wird. Durch die tangentiale
Abgabe des Spülwassers kreiselt das Spülwasser in Form einer Zirkularströmung in der
Toilettenschüssel und überspült einen maßgeblichen Teil der Innenfläche der Toilettenschüssel
bevor das Spülwasser anschließend den Siphon spült und damit reinigt.
[0020] Als hinterer seitlicher Eckbereich der Toilettenschüssel ist im Rahmen dieser Erfindung
ein seitlicher hinterer Bereich der Toilettenschüssel definiert, der, je nach Form
des Toilettenkörpers, tatsächlich eine Ecke, gegebenenfalls eine gerundete Ecke der
Toilettenschüssel oder einen hinteren Bereich der Toilettenschüssel darstellt, der
in der Toilettenschüssel auf Höhe der ersten Spülwasserauslassöffnung einen Abstand
von der gedachten Mittellinie hat, der im Bereich von 70 % bis 100 %, bevorzugt 75
% bis 100 %, und besonders bevorzugt 80 % bis 100 % eines maximalen Abstands einer
hinteren seitlichen Innenfläche der Toilettenschüssel von der gedachten Mittellinie
liegt. Je nach Form und Gestalt der Toilettenschüssel kann der maximalen Abstand einer
hinteren seitlichen Innenfläche der Toilettenschüssel von der gedachten Mittellinie
der Toilettenschüssel auf beiden Seiten von der Mittellinie unterschiedlich sein.
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass der Spülwasserauslass im Sinne
dieser Definition nicht als seitliche Innenfläche der Toilettenschüssel gilt.
[0021] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass als hintere Seitenwand der Bereich
der Toilettenschüssel zu verstehen ist, in welchem eine auf Höhe der unteren Begrenzung
der zweiten Spülwasserauslassöffnung an die Innenwand der Toilettenschüssel angelegte
Tangente mit der gedachten Mittellinie einen Winkel zwischen 90° und 45° einschließt.
Analog ist im Rahmen der Erfindung der Bereich einer vorderen Seitenwand der Toilettenschüssel
zu verstehen. Als Bereich einer seitlichen Seitenwand der Toilettenschüssel ist der
Bereich der Toilettenschüssel zu verstehen, in welchem eine auf Höhe der unteren Begrenzung
der zweiten Spülwasserauslassöffnung an die Innenwand der Toilettenschüssel angelegte
Tangente mit der gedachten Mittellinie einen Winkel zwischen kleiner 45° und 0° einschließt,
wobei ein Winkel von 0° zwischen der Tangente mit der gedachten Mittellinie einen
parallelen Verlauf von Tangente und gedachter Mittellinie bezeichnet. Bei dieser Betrachtung
werden im Rahmen dieser Erfindung grundsätzlich nur die Winkel zwischen der angelegten
Tangente und der gedachten Mittellinie betrachtet, die in einem Bereich zwischen 0°
und 90° liegen. Als innere Peripherie der Toilettenschüssel ist eine Linie auf Höhe
der unteren Begrenzung der zweiten Spülwasserauslassöffnung entlang der Innenwand
der Toilettenschüssel zu verstehen, die sich umfänglich der Innenwand der Toilettenschüssel
erstreckt.
[0022] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst
der Spülwasserauslass zumindest eine erste Spülwasserauslassöffnung, durch die Spülwasser
in einer ersten Anfangsspülrichtung abgebbar ist, und zumindest eine zweite Spülwasserauslassöffnung,
durch die Spülwasser in einer zweiten Anfangsspülrichtung abgebbar ist. Auf diese
Weise ist es möglich die Toilettenschüssel in gegenläufiger Richtung zu spülen, wobei
Spülwasser, das durch die erste Spülwasserauslassöffnung abgegeben wird, initial entlang
einer seitlichen inneren Seitenwand der Toilettenschüssel geleitet wird, und Spülwasser,
das durch die zweite Spülwasserauslassöffnung abgegeben wird, initial entlang einer
hinteren inneren Seitenwand der Toilettenschüssel fließt. Das Spülwasser, das entlang
der inneren Seitenwand der Toilettenschüssel geleitet wird, fließt hierbei bevorzugt
von einem rückwärtigen seitlichen Abschnitt der Toilettenschüssel, besonders bevorzugt
von einem "Eckbereich" der Toilettenschüssel, zunächst entlang der seitlichen Wandung
der Toilettenschüssel in einen vorderen Bereich der Toilettenschüssel und im Anschluss
daran wieder in Richtung rückwärtiger Wandung der Toilettenschüssel, wo sich das aus
der ersten Spülwasserauslassöffnung abgegebene Wasser sodann mit dem aus der zweiten
Spülwasserauslassöffnung abgegebenen Spülwasser trifft und in Richtung Siphon fließt.
Das aus der zweiten Spülwasserauslassöffnung abgegebene Wasser wird initial nicht
in Richtung der seitlichen Innenwand der Toilettenschüssel, sondern in Richtung der
inneren Rückwand der Toilettenschüssel geleitet, so dass das aus der zweiten Spülwasserauslassöffnung
abgegebene Wasser dem aus der ersten Spülwasserauslassöffnung abgegebenen und aufgrund
der gekrümmten Form der Innenseite der Toilettenschüssel nach hinten umgelenkten Spülwasser
entgegen fließt.
[0023] Erfindungsgemäß ist ein freier Querschnitt der ersten Spülwasserauslassöffnung größer
als ein freier Querschnitt der zweiten Spülwasserauslassöffnung, so dass eine erste
Spülwassermenge, die aus der ersten Spülwasserauslassöffnung abgegeben wird, größer
als eine zweite Spülwassermenge ist, die aus der zweiten Spülwasserauslassöffnung
abgegeben wird. Dies ist erfindungsgemäß besonders vorteilhaft, da die erste Spülwassermenge
einen bedeutend größeren Flächenbereich der Innenfläche der Toilettenschüssel reinigend
überspülen soll, während die zweite Spülwassermenge lediglich die hintere Heckwand
der Toilettenschüssel reinigt.
[0024] Die Wasserabgabe aus der ersten Spülwasserauslassöffnung und/oder der zweiten Spülwasserauslassöffnung
erfolgt hierbei mit einer Anfangsspülrichtung, wobei sich die erste und/oder die zweite
Anfangsspülrichtung in im Wesentlichen horizontaler Richtung ± 0° bis 5° bezüglich
einer Horizontalen erstrecken und das Spülwasser somit im Wesentlichen horizontal
abgegeben wird. Je nach Wunsch kann die initiale Anfangsspülrichtung hierbei geringfügig
aufwärts gerichtet sein, um einem Gravitationseffekt, durch welchen das Spülwasser
zwangsläufig nach unten in Richtung Siphon geführt wird, etwas entgegenzuwirken und
auf diese Weise zu erreichen, dass der erste Spülwasserstrom den rückwärtigen Teil
der Toilettenschüssel in möglichst hoher Position erreicht.
[0025] Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann die initiale Anfangsspülrichtung
auch geringfügig abwärts gerichtet sein, was insbesondere bei "randlosen" Toilettenschüsseln
wünschenswert sein kann, um ein Überspritzen des "Randes" sicher zu vermeiden.
[0026] Erfindungsgemäß sind die erste und die zweite Anfangsspülrichtung zueinander in einem
Winkel im Bereich von 20° bis 170°, bevorzugt in einem Winkel im Bereich von 45° bis
140°, und besonders bevorzugt in einem Winkel im Bereich von 70° bis 130° ausgerichtet.
[0027] Auf diese Weise kann, je nach Toilettenform, in optimaler Weise eingestellt werden,
dass der erste Spülwasserstrom initial tangential entlang einer seitlichen inneren
Seitenwand der Toilettenschüssel abgegeben wird, und dass das Spülwasser, das durch
die zweite Spülwasserauslassöffnung abgegeben wird, initial und ebenfalls tangential
entlang einer hinteren inneren Seitenwand der Toilettenschüssel fließt.
[0028] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann im Inneren, d.h. an der Innenfläche,
der Toilettenschüssel ein Absatz oder mehrere Absätze und/oder eine Leiste oder mehrere
Leisten vorgesehen sein, die als Wasserleitvorrichtung fungieren, wobei das aus der
ersten Spülwasserauslassöffnung und/oder das aus der zweiten Spülwasserauslassöffnung
austretende Spülwasser entlang eines im Inneren der Toilettenschüssel angeordneten
Absatzes und/oder entlang einer im Inneren der Toilettenschüssel angeordneten Leiste
geleitet wird.
[0029] Auf diese Weise kann das aus den jeweiligen Spülwasserauslassöffnungen austretende
Wasser, insbesondere initial, auf einem bestimmten, vordefinierten Niveau in die Toilettenschüssel
abgegeben und auf diesem Niveau, das durch die Wasserleitvorrichtung vorgegeben ist,
gehalten werden. Die erfindungsgemäß vorgesehene(n) Wasserleitvorrichtung(en), d.h.
insbesondere der Absatz und/oder die Leiste verjüngen sich hierbei von einem der jeweiligen
Spülwasserauslassöffnung nahen Ende zu einem der jeweiligen Spülwasserauslassöffnung
fernen Ende, insbesondere bis auf Null. Die Verjüngung kann hierbei so gestaltet sein,
dass der Absatz oder die Leiste lediglich schmaler werden, so dass die Leitungsfläche
für das Spülwasser auf dem Absatz oder der Leiste mit zunehmendem Abstand von der
jeweiligen Spülwasserauslassöffnung geringer wird. Darüber hinaus kann die Verjüngung
zunächst eine in Richtung Innenseite der Toilettenschüssel gerichtete, gegebenenfalls
scharfe, Kante aufweisen, die an ihrem inneren, der Innenseite der Toilettenschüssel
zugewandten Ende mit zunehmendem Abstand von der jeweiligen Spülwasserauslassöffnung
gegebenenfalls zunehmend abgerundet ausgebildet ist. Ferner kann auch der in der Toilettenschüssel
vorgesehene Absatz oder die in der Toilettenschüssel vorgesehene Leiste Öffnungen
aufweisen, wobei die Öffnungen einen Teilabfluss des auf dem Absatz und/oder der Leiste
geführten Spülwassers ermöglichen.
[0030] Des Weiteren sei in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass eine erfindungsgemäß
zumindest eine an der inneren Oberfläche der Toilettenschüssel ausgebildete Wasserleitvorrichtung,
beispielsweise auch in Form eines Absatzes, auch dadurch gebildet und definiert sein
kann, dass die innere Oberfläche der Toilettenschüssel eine im Wesentlichen horizontal
oder nach Wunsch auch, insbesondere leicht, geneigt verlaufende Ausbuchtung aufweist,
welche den "Absatz" bildet, wobei die Ausbuchtung einen kontinuierlich glatten Verlauf
mit, in vertikaler Betrachtung, zwei Wendepunkten hat, in welchen eine innere Kontur
der Toilettenschüssel zunächst von einer konkaven in eine konvexe Form und anschließend
wieder in eine konkave Form übergeht.
[0031] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann der "Absatz" auch dadurch
gebildet sein, dass eine bei einer aufrecht stehenden Spültoilette in vertikaler Richtung
von oben nach unten gesehen, zunächst konkav verlaufende Innenkontur der Toilettenschüssel
in eine konvex verlaufende Innenkontur der Schüssel übergeht, die, je nach Ausführungsform
bis zu dem Siphon der Spültoilette weiter konvex oder geradlinig konisch verläuft.
[0032] Erfindungsgemäß erstreckt sich die Wasserleitvorrichtung in Bezug auf die jeweilige
erste Spülwasserauslassöffnung und die zweite Spülwasserauslassöffnung unterschiedlich
weit über die innere Oberfläche der Toilettenschüssel, wobei sich die der ersten Spülwasserauslassöffnung
zugeordnete Wasserleitvorrichtung bevorzugt von der ersten Spülwasserauslassöffnung
über wenigstens ein Zehntel bis zur Hälfte oder fast vollständig entlang der inneren
Peripherie der Toilettenschüssel in Richtung der hinteren inneren Seitenwand der Toilettenschüssel
und wobei sich die der zweiten Spülwasserauslassöffnung zugeordnete Wasserleitvorrichtung
bevorzugt von der zweiten Spülwasserauslassöffnung über im Wesentlichen ein Achtel
bis zur Hälfte der Länge der hinteren inneren Seitenwand der Toilettenschüssel erstrecken.
[0033] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, dass sich die jeweilige
Wasserleitvorrichtung lediglich unmittelbar an die jeweiligen Spülwasserauslassöffnungen
anschließen und im Falle der ersten Spülwasserauslassöffnung bereits in einer Entfernung
in einem Bereich von 5 cm bis 25 cm, bevorzugt in einem Bereich von 8 cm bis 20 cm
und besonders bevorzugt in einem Bereich von 8 cm bis 15 cm und im Falle der zweiten
Spülwasserauslassöffnung bereits in einer Entfernung in einem Bereich von 1 cm bis
15 cm, bevorzugt in einem Bereich von 3 cm bis 12 cm und besonders bevorzugt in einem
Bereich von 3 cm bis 10 cm enden.
[0034] Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist es auch möglich, dass
die jeweilige Wasserleitvorrichtung nicht unmittelbar an eine jeweils zugeordnete
Spülwasserauslassöffnung angrenzt, sondern das Spülwasser ausgehend von der jeweiligen
Spülwasserauslassöffnung zunächst gewissermaßen "frei" fließt, bevor es von der in
einem gewissen, vorbestimmten Abstand von der Spülwasserauslassöffnung quasi "aufgefangen"
und auf einem bestimmten Niveau in und um die Sanitärschüssel geleitet wird. Ein derartiger
vorbestimmte Abstand kann erfindungsgemäß in einem Bereich von 0,1 cm bis 15 cm, bevorzugt
in einem Bereich von 1 cm bis 10 cm und besonders bevorzugt in einem Bereich von 1,5
cm bis 5 cm. liegen. Eine solche Ausführungsform ermöglicht n erfinderischer Weise
eine bifurkale Tangentialspülung der Toilettenschüssel, wobei über die Entfernung
der Wasserleitvorrichtung von der Spülwasserauslassöffnung definiert wird, wieviel
Spülwasser über die Wasserleitvorrichtung und wieviel Spülwasser direkt in unter der
Wasserleitvorrichtung liegende Bereiche der Toilettenschüssel geleitet werden soll
und in was für einem Winkel die Teilung der jeweiligen Spülwasserströme erfolgen soll.
Letzteres kann auch über ein der jeweiligen Spülwasserauslassöffnung zugewandtes Ende
der Wasserleitvorrichtung eingestellt werden.
[0035] Erfindungsgemäß liegt der freie Querschnitt der ersten Spülwasseröffnung in einem
Bereich von 4 mm bis 35 mm, bevorzugt in einem Bereich von 10 mm bis 32 mm, und besonders
bevorzugt in einem Bereich von 15 mm bis 30 mm und der freie Querschnitt der zweiten
Spülwasseröffnung in einem Bereich von 4 mm bis 35 mm, bevorzugt in einem Bereich
von 4 mm bis 15 mm, und besonders bevorzugt in einem Bereich von 4 mm bis 12 mm, wobei
durch die Wahl der Größe der Öffnung, respektive des freien Querschnitts der Spülwasserauslassöffnungen,
die Menge des aus diesen Spülwasserauslassöffnungen austretenden Spülwassers eingestellt
werden kann. Die Spülwasserauslassöffnungen können hierbei einen runden oder ovalen,
nach Wunsch jedoch auch eckigen Querschnitt aufweisen, wobei insbesondere für die
eckige Spülwasserauslassöffnung ein hoch oval geformter Querschnitt besonders bevorzugt
ist.
[0036] Des Weiteren können die erste und/oder die zweite Spülwasserauslassöffnung entweder
aus einer einzigen Auslassöffnung bestehen oder aber, beispielsweise durch ein Gitter,
in jeweils eine Vielzahl von voneinander getrennten, jedoch benachbart zueinander
angeordneten Einzelauslassöffnungen unterteilt sein. Auf diese Weise ist es erfindungsgemäß
möglich das austretende Spülwasser strahlartig aufzufächern und auf diese Weise den
mit dem Spülwasser beaufschlagten Flächenbereich der inneren Oberfläche der Toilettenschüssel
definiert und selektiv einstellbar zu benetzen.
[0037] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Spülwasserauslass als
Spülwasserverteiler ausgebildet, der in den Toilettenkörper integriert ist. Diese
Ausführungsform ermöglicht es, den Spülwasserverteiler einstückig mit dem Toilettenkörper
auszubilden und perfekt in den Toilettenkörper zu integrieren, was insbesondere unter
designerischen Gesichtspunkten bevorzugt ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Spülwasserverteiler in Form eines vorgefertigten Bauteils in
den Toilettenkörper integriert.
[0038] Das vorgefertigte Bauteil ist erfindungsgemäß bevorzugt aus einem keramischen Material
hergestellt, in grünem Zustand in das zur Herstellung der Sanitäreinrichtung vorgesehene
keramische Material eingebracht und darin passgenau positioniert und anschließend
gemeinsam mit dem zur Herstellung der Sanitäreinrichtung vorgesehenen keramischen
Material gebrannt und gegebenenfalls endbehandelt.
[0039] Ein maßgeblicher Vorteil eines solchen Spülwasserverteilers, respektive einer solchen
Wasserzuführeinrichtung, die in Form eines vorgefertigten Bauteils vorliegt, bzw.
verwendet wird, besteht darin, dass dieses vorgefertigte Bauteil in einem separaten
Fertigungsprozess mit sehr hoher Präzision hergestellt werden kann und eine äußerst
exakte Spülwasserteilung und/oder Spülwasserführung ermöglicht.
[0040] Die erfindungsgemäße Spültoilette ermöglicht somit eine optimierte Spülung der Sanitärschüssel
sowie ein optimales Entfernen etwaiger Rückstände aus der Toilettenschüssel, da diese
zielgerichtet mit Spülwasser beaufschlagt werden kann, das gemäß einem exakt vordefinierten
Strömungsmuster aus den Spülwasserverteiler in die Sanitärschüssel strömt, ohne dass
Störungen und/oder unerwünschte Turbulenzen im Spülwasserfluss auftreten.
[0041] Der Spülwasserverteiler kann erfindungsgemäß aus einem ersten Hohlelement und einem
mit dem ersten Hohlelement verbundenen zweiten Hohlelement gebildet sein, wobei das
erste und das zweite Hohlelement gemeinsam einen Fluidkanal bilden, der in zwei in
unterschiedliche Richtungen weisende Fluidaustrittsöffnungen mündet, welche jeweils
die erste Spülwasserauslassöffnung und die zweite Spülwasserauslassöffnung bilden
und wobei wir Spülwasserverteiler ferner eine mit dem Fluidkanal kommunizierende Fluideintrittsöffnung
aufweist, welche eine Spülwassereintrittsöffnung ist.
[0042] Die Ausbildung des Spülwasserverteiler als Fertigbauteil, das aus Hohlelementen zusammengesetzt
ist, die zur Erzeugung des vorgefertigten Bauteils entweder nachträglich zusammengefügt
oder unmittelbar einstückig hergestellt wurden, bietet den maßgeblichen erfinderischen
Vorteil, dass diese Hohlelemente einerseits einfach und sehr maßhaltig hergestellt
und darüber hinaus in äußerst flexibler Weise miteinander kombiniert werden können,
so dass ein Fluidkanal oder mehrere Fluidkanäle gebildet werden können, die entweder
sehr einfach und weitgehend geradlinig, oder aber sehr komplex und mit Biegungen und
Kurven versehen, gestaltet sind. Auf diese Weise können somit auch komplizierte Spülwasserzuführeinrichtungen
auf einfache Weise und dennoch sehr exakt hergestellt werden, die anschließend in
die erfindungsgemäße Spültoilette eingebaut und in diese integriert werden. Es sei
darauf hingewiesen, dass der erfindungsgemäß verwendete Spülwasserverteiler auch mehr
als zwei Spülwasserauslassöffnungen aufweisen kann.
[0043] Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Vorteil der erfindungsgemäßen Verwendung
eines als Fertigbauteil ausgebildeten Spülwasserverteilers besteht auch darin, dass
ein solcher Spülwasserverteiler sehr wandnah zu der inneren Oberfläche der Toilettenschüssel
in dem Toilettenkörper angeordnet werden kann, so dass die aus den Spülwasserauslassöffnungen
austretende Spülflüssigkeit in optimaler Weise und mit nahezu laminar Strömung tangential
an die Innenseite der Toilettenschüssel geleitet werden kann, was zu einer weiteren
erfindungsgemäß verbesserten Spülung der erfindungsgemäßen Spültoilette beiträgt.
[0044] Alternativ zu dieser Ausführungsform kann der Spülwasserauslass auch als Spülwasserverteiler
ausgebildet sein, der an eine Hauptspülwasseröffnung, die in dem Toilettenkörper vorgesehen
ist und die sich in Richtung der Toilettenschüssel öffnet, ansetzbar ist. Ein solcher
Spülwasserverteiler kann somit gegebenenfalls auch nachträglich an einen Toilettenkörper
angesetzt und/oder ausgetauscht werden. Dies hat den Vorteil, dass, je nach Wunsch,
ein jeweils an die Bedürfnisse eines Benutzers angepasster Spülwasserverteiler verwendet
werden kann.
[0045] Der Spülwasserverteiler hat erfindungsgemäß eine Breitenerstreckung im Bereich von
30 mm bis 70 mm, bevorzugt im Bereich von 30 mm bis 50 mm und besonders bevorzugt
im Bereich von 35 mm bis 40 mm und eine Tiefenerstreckung im Bereich von 30 mm bis
50 mm, bevorzugt im Bereich von 30 mm bis 40 mm und besonders bevorzugt im Bereich
von 35 mm bis 40 mm, wobei die erste und die zweite Spülwasserauslassöffnung 30 mm
bis 80 mm, bevorzugt 40 mm bis 70 mm und besonders bevorzugt 55 bis 65 mm, bezogen
auf deren nächste einander zugewandte Ränder, voneinander beabstandet sind.
[0046] Wie bereits zuvor erwähnt, ist das erfindungsgemäße Spülsystem besonders gut für
eine "randlose" Spültoilette geeignet.
[0047] Zusammenfassend kann der Kern der Erfindung somit wie folgt festgehalten werden:
Der erfindungsgemäße Wasserverteiler ist kompakt gebaut und leitet das Spülwasser
in zwei entgegengesetzte Richtungen ab. Das Hauptspülwasser wird aus einem großen
Auslauf nach vorne geleitet und ein kleiner Strahl Spülwasser wird nach hinten geleitet,
um die Oberfläche der Innenseite der Toilettenschüssel in dieser meist vernachlässigten
Region zu reinigen. Der Hauptstrom strömt mit gegenläufiger Strömungsrichtung gegen
den kleineren Strom, und der Effekt des Zusammentreffens der Einzelspülwasserströme
besteht darin, dass der kombinierte Spülwasserstrom in den Siphon geleitet, respektive
gelenkt wird, wobei eine bestimmte Richtung durch geometrische Faktoren des Wasserverteilers
selbst gesteuert werden kann.
[0048] Über einen Wasserzulauf ist die Toilette mit einer Wasserquelle, wie beispielsweise
einem Wassertank, verbunden. Der Wasserzulauf, der üblicherweise bezüglich des Toilettenkörpers
zentral angeordnet ist, wird zu diesem Zweck an einen Wasserkanal angeschlossen, der
sich hinter der Oberfläche des WC-Beckens in der Keramik verbirgt. Das Wasser fließt
durch den Wasserzulauf in den Wasserkanal zu dem erfindungsgemäß verwendeten Wasserverteiler,
wo der Wasserstrom geteilt wird und durch die beiden unterschiedlich großen Spülwasserauslassöffnungen
in das WC-Becken fließt. Die große Spülwasserauslassöffnung befindet sich auf der
Oberseite der Toilettenschüssel und leitet einen Großteil des Spülwassers nach vorne,
schräg tangential in die Toilettenschüssel, wobei das Spülwasser dabei entlang einer
seitlich an der Innenseite der Toilettenschüssel verlaufenden Kante um die Innenseite
der Toilettenschüssel herumfließt. Ein Teil dieses Spülwassers verliert dabei permanent
an Strömungsenergie und fließt an den inneren Seitenwänden der Toilettenschüssel herunter,
und reinigt diese hierbei. Die Kante verjüngt sich erfindungsgemäß auf Null, bevor
sie die Rückwand der Toilettenschüssel erreicht. Gemäß einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung kann sich die Kante oder der Absatz auch vollständig und mit gleicher
Dicke um die gesamte Innenfläche der Toilettenschüssel erstrecken. Auch eine Ausführungsform
ohne eine solche Kante und ohne einen solchen Absatz ist erfindungsgemäß möglich.
Der rückwärts gerichtete kleine Spülwasserstrahl ist zum Spülen der Toilettenschüssel
speziell in dieser Region ausgelegt und benötigt gegebenenfalls keine Kante oder Absatz.
[0049] Die kleine Spülwasserauslassöffnung befindet sich im hinteren oberen Teil der Toilettenschüssel
und leitet das Wasser entgegengesetzt zum Hauptstrom aus. Intern in dem Wasserverteiler
ist eine Biegung vorgesehen, um den Spülwasserfluss nach hinten in Richtung rückwärtiger
Innenfläche der Toilettenschüssel umzuleiten. Ein kleiner Wasserstrahl tritt somit
tangential entlang des glatten, hinteren Teils der Toilettenschüssel ein. Dies ist
der Teil der Toilettenschüssel, der mit einem normalen Wasserverteiler normalerweise
nicht oder nur mit dem ständig fallenden Hauptwasserstrom gereinigt werden kann.
[0050] Der Wasserverteiler, sofern dieser aus dem Toilettenkörper ragt, ist ca. 35 mm hoch,
40 mm breit und 35 mm tief. Die beiden Bohrungen sind im Abstand von ca. 60 mm angeordnet
und haben einen Innenwinkel von 110 Grad.
[0051] Die Position des Verteilers befindet sich ca. 60 Grad versetzt in der Toilettenschüssel,
und zwar bezogen auf eine Mittellinie, die sich bezüglich der Toilettenschüssel von
vorne nach hinten erstreckt.
[0052] Die beiden Spülwasserströme treffen aufeinander, und der kleine Strom verhindert
effektiv, dass der Hauptstrom weiter um die Toilettenschüssel herum fließt, und bewirkt
hierbei, dass das Spülwasser in den Siphon geleitet wird. Der gesamte Spülwasserstrom,
der in den Siphon geleitet wird, bewirkt dann die Siphonspülung.
[0053] Kurz gesagt, trennt der Wasserverteiler die jeweiligen Spülschwerpunkte und leitet
den Spülwasserstrom so um, dass die Innenseite der Toilettenschüssel und die sich
in der Toilettenschüssel befindlichen Komponenten in optimaler Weise gereinigt werden.
[0054] Die Hauptvorteile der Erfindung bestehen somit in
- einer kompakten Bauweise, so dass eine durch Spülwasser nicht oder nur schwer zu reinigende
Oberfläche der Innenseite der Toilettenschüssel im Vergleich zu bislang bekannten
Spültoiletten minimiert ist. Dies wird durch eine einzigartige Zusammenführung von
zwei unterschiedlich, insbesondere bezüglich der Toilettenschüssel gegenläufig, ausgerichteten
Spülwasserauslassöffnungen erreicht, die in einem geringen Abstand von ca. 60 mm zueinander
angeordnet sind;
- einer optimierten Richtungsänderung für einen rückwärts gerichteten Wasserstrom;
- einer besseren Oberflächenreinigung des hinteren Teiles der Toilette mit dem gerichteten
kleinen Spülwasserstrahl;
- einer Steuerung und Lenkung des aufgewirbelten Hauptspülwassers in den Siphon für
eine optimale Siphonspülung; und
- einem leiseren Spülen aufgrund der horizontalen Spülrichtung des aus den Spülbohrungen
austretenden Wassers, sowie
- letztendlich einem klareren Design der Rückseite des WC-Beckens.
[0055] Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0056] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, die
anhand der Abbildungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung des Aufbaus und der Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Spültoilette gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Spültoilette entsprechend der
in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform.
[0057] In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben
Bezugsziffern verwendet.
[0058] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung des Aufbaus und der Funktionsweise der
erfindungsgemäßen Spültoilette 10. Die Spültoilette 10 weist einen Toilettenkörper
30 auf, der eine Toilettenschüssel 20 umfasst. Ferner umfasst die Spültoilette 10
einen Spülwasserauslass 40, der in einem hinteren seitlichen Eckbereich der Toilettenschüssel
20 angeordnet ist und aus dem sich Spülwasser in die Toilettenschüssel 20 hineinergießen
kann. Der Spülwasserauslass 40 umfasst seinerseits eine erste Spülwasserauslassöffnung
42 aus der Spülwasser in Richtung einer ersten Anfangsspülrichtung 52 entlang einer
seitlichen inneren Seitenwand 62 der Toilettenschüssel 20 ausströmen kann. Des Weiteren
umfasst der Spülwasserauslass 40 eine zweite Spülwasserauslassöffnung 44 aus der Spülwasser
in Richtung einer zweiten Anfangsspülrichtung 54 entlang einer hinteren inneren Seitenwand
64 der Toilettenschüssel 20 ausströmen kann. Der aus der ersten Spülwasserauslassöffnung
42 ausströmende Spülstrom zirkuliert entlang der der ersten Spülwasserauslassöffnung
42 zugeordneten seitlichen inneren Seitenwand 62 in Richtung vorderer innerer Seitenwand
der Toilettenschüssel 20 und sodann in Richtung der entgegengesetzten seitlichen inneren
Seitenwand der Toilettenschüssel 20. Demgegenüber strömt der aus der zweiten Spülwasseröffnung
44 ausströmende Spülstrom entsprechend der zweiten Anfangsspülrichtung 54 ausgehend
von der zweiten Spülwasserauslassöffnung 44 entlang der hinteren inneren Seitenwand
64 in Richtung der gegenüberliegenden inneren Seitenwand der Toilettenschüssel 20,
wo sich der erste aus der ersten Spülwasserauslassöffnung 42 ausströmende Spülwasserstrom
mit dem zweiten aus der zweiten Spülwasserauslassöffnung 44 ausströmenden Spülwasserstrom
trifft und aufgrund dieses Zusammentreffens jeweils nach unten, d.h. in Richtung Siphon,
umgelenkt wird.
[0059] Wie sowohl aus Fig. 1 als auch als Fig. 2 hervorgeht, schließt sich unmittelbar an
die erste Spülwasserauslassöffnung 42 und an die zweite Spülwasserauslassöffnung 44
jeweils ein als Leiste 80' ausgebildeter Absatz 80 an, die jeweils so ausgebildet
ist, dass aus der jeweiligen Spülwasserauslassöffnung ausströmendes Spülwasser zunächst
oberhalb und/oder auf der jeweiligen Leiste strömt und auf diese Weise entgegen der
Schwerkraftwirkung zunächst im oberen Bereich der Toilettenschüssel 20 verbleibt und
erst in einem gewissen Abstand von der jeweiligen Spülwasserauslassöffnung mit einer
Abwärtstendenz durch die Toilettenschüssel 20 zirkuliert. Die jeweilige Leiste 80',
bzw. der durch die Leiste 80' gebildete Absatz 80 verjüngt sich, insbesondere in Bezug
auf seine Breite, d.h. seine radiale Erstreckung, mit zunehmendem Abstand von der
jeweiligen Spülwasserauslassöffnung und erstreckt sich im Fall der sich an die erste
Spülwasserauslassöffnung anschließenden Leiste 80' über einen Bereich von einem Drittel
bis zur Hälfte der seitlichen inneren Seitenwand 62 und im Fall der sich an die zweite
Spülwasserauslassöffnung 44 anschließenden Leiste 80' über einen Bereich von etwa
einem Sechstel bis zu einem Viertel der Länge der hinteren inneren Seitenwand 64.
[0060] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich
alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten
Details, als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem
Fachmann geläufig.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 10
- Spültoilette
- 20
- Toilettenschüssel
- 30
- Toilettenkörper
- 40
- Spülwasserauslass
- 42
- erste Spülwasserauslassöffnung
- 44
- zweite Spülwasserauslassöffnung
- 50
- Mittellinie
- 52
- erste Anfangsspülrichtung
- 54
- zweite Anfangsspülrichtung
- 60
- vorderes Ende
- 62
- seitliche innere Seitenwand
- 64
- hintere innere Seitenwand
- 70
- hinteres Ende
- 80
- Absatz
- 80'
- Leiste
1. Spültoilette (10) mit einem eine Toilettenschüssel (20) umfassenden Toilettenkörper
(30) und einem Spülwasserauslass (40), über welchen Spülwasser in den Toilettenkörper
abgegeben wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Spülwasserauslass (40) bezüglich einer gedachten Mittellinie (50), die sich im
Wesentlichen mittig von einem vorderen, im Spülbetrieb einem Benutzer zugewandten
Ende (60) des Toilettenkörpers (30) zu einem entgegengesetzten im Wesentlichen mittigen
hinteren Ende (70) des Toilettenkörpers (30) erstreckt, asymmetrisch in einem hinteren
seitlichen Bereich, insbesondere einem hinteren seitlichen Eckbereich, der Toilettenschüssel
(20) angeordnet ist.
2. Spültoilette nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Spülwasserauslass (30) zumindest eine erste Spülwasserauslassöffnung (42), durch
die Spülwasser in einer ersten Anfangsspülrichtung (52) abgebbar ist, und zumindest
eine zweite Spülwasserauslassöffnung (44), durch die Spülwasser in einer zweiten Anfangsspülrichtung
(54) abgebbar ist, umfasst.
3. Spültoilette nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein freier Querschnitt der ersten Spülwasserauslassöffnung (42) größer ist als ein
freier Querschnitt der zweiten Spülwasserauslassöffnung (44).
4. Spültoilette nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die erste und/oder die zweite Anfangsspülrichtung in im Wesentlichen horizontaler
Richtung ± 0° bis 5° bezüglich einer Horizontalen erstrecken.
5. Spültoilette nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste und die zweite Anfangsspülrichtung zueinander in einem Winkel im Bereich
von 20° bis 170°, bevorzugt in einem Winkel im Bereich von 45° bis 140°, und besonders
bevorzugt in einem Winkel im Bereich von 70° bis 130° ausgerichtet sind.
6. Spültoilette nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
Spülwasser, das durch die erste Spülwasserauslassöffnung (42) abgegeben wird, initial
entlang einer seitlichen inneren Seitenwand (62) der Toilettenschüssel (20) fließt,
und dass Spülwasser, das durch die zweite Spülwasserauslassöffnung (44) abgegeben
wird, initial entlang einer hinteren inneren Seitenwand der Toilettenschüssel (20)
fließt.
7. Spültoilette nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das aus der ersten Spülwasserauslassöffnung (42) und/oder das aus der zweiten Spülwasserauslassöffnung
(44) austretende Spülwasser entlang einer im Inneren der Toilettenschüssel (20) angeordneten
Wasserleitvorrichtung, insbesondere entlang eines Absatzes (80) und/oder entlang einer
im Inneren der Toilettenschüssel (20) angeordneten Leiste (80'), geleitet wird.
8. Spültoilette nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Wasserleitvorrichtung von einem der jeweiligen Spülwasserauslassöffnung (42,
44) nahen Ende zu einem der jeweiligen Spülwasserauslassöffnung (42, 44) fernen Ende,
insbesondere bis auf Null, verjüngt.
9. Spültoilette nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Wasserleitvorrichtung in Bezug auf die jeweilige erste Spülwasserauslassöffnung
(42) und die zweite Spülwasserauslassöffnung (44) unterschiedlich weit über die innere
Oberfläche der Toilettenschüssel (20) erstrecken, wobei sich die der ersten Spülwasserauslassöffnung
(42) zugeordnete Wasserleitvorrichtung bevorzugt von der ersten Spülwasserauslassöffnung
(42) über wenigstens ein Zehntel bis zur Hälfte oder fast vollständig entlang der
inneren Peripherie der Toilettenschüssel (20) in Richtung der hinteren inneren Seitenwand
(64) der Toilettenschüssel (20) und wobei sich die der zweiten Spülwasserauslassöffnung
(42) zugeordnete Wasserleitvorrichtung bevorzugt von der zweiten Spülwasserauslassöffnung
(42) über im Wesentlichen ein Achtel bis zur Hälfte der Länge der hinteren inneren
Seitenwand (64) der Toilettenschüssel (20) erstrecken.
10. Spültoilette nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
der freie Querschnitt der ersten Spülwasseröffnung (42) in einem Bereich von 4 mm
bis 35 mm, bevorzugt in einem Bereich von 10 mm bis 32 mm, und besonders bevorzugt
in einem Bereich von 15 mm bis 30 mm und der freie Querschnitt der zweiten Spülwasseröffnung
(44) in einem Bereich von 4 mm bis 35 mm, bevorzugt in einem Bereich von 4 mm bis
15 mm, und besonders bevorzugt in einem Bereich von 4 mm bis 12 mm liegt.
11. Spültoilette nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Spülwasserauslass (40) als Spülwasserverteiler ausgebildet und insbesondere in
Form eines vorgefertigten Bauteils in den Toilettenkörper (30) integriert ist.
12. Sanitäreinrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das vorgefertigte Bauteil aus einem keramischen Material hergestellt, in grünem Zustand
in das zur Herstellung der Sanitäreinrichtung (10) vorgesehene keramische Material
eingebracht und darin passgenau positioniert und gemeinsam mit dem zur Herstellung
der Sanitäreinrichtung (10) vorgesehenen keramischen Material gebrannt und gegebenenfalls
endbehandelt ist.
13. Spültoilette nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Spülwasserauslass (40) als Spülwasserverteiler ausgebildet ist, der an eine Hauptspülwasseröffnung,
die in dem Toilettenkörper (30) vorgesehen ist und die sich in Richtung der Toilettenschüssel
(20) öffnet, ansetzbar ist.
14. Spültoilette nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Spülwasserverteiler eine Breitenerstreckung im Bereich von 20 mm bis 70 mm, bevorzugt
im Bereich von 25 mm bis 50 mm und besonders bevorzugt im Bereich von 35 mm bis 45
mm und eine Tiefenerstreckung im Bereich von 20 mm bis 60 mm, bevorzugt im Bereich
von 25 mm bis 50 mm und besonders bevorzugt im Bereich von 25 mm bis 45 mm hat, wobei
die erste (42) und die zweite Spülwasserauslassöffnung (44) 20 mm bis 80 mm, bevorzugt
30 mm bis 75 mm und besonders bevorzugt 40 bis 65 mm, bezogen auf deren nächste einander
zugewandte Ränder, voneinander beabstandet sind.
15. Spültoilette nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Spültoilette (10) eine randlose Toilette ist.