TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft mobile optische Weitbereichsaufklärungs- und - beobachtungssysteme
(MOWABS; englisch auch "long-range reconnaissance and observation systems", LORROS),
insbesondere für den Einsatz in taktischen Luftverteidigungssystemen, sowie Verfahren
zur mobilen optischen Weitbereichsaufklärung- und -beobachtung.
TECHNISCHER HINTERGRUND
[0002] Luftverteidigungssysteme, LVS, bieten einen Nah- und Nächstbereichsschutz gegen Bedrohungen
aus der Luft. LVS gewährleisten stationären Schutz als auch hochmobilen Begleitschutz
sowie unmittelbare Feuerbereitschaft als eines von mehreren Elementen der integrierten
Luftverteidigung. LVS verwenden häufig eine einheitliche Systemarchitektur zur Anbindung
von Sensoren und Effektoren, die auch eine sichere Aufklärung und Bekämpfung aktueller
Bedrohungen durch taktische ballistische Flugkörper (TBM) und luftatmende Ziele (ABT)
sowie durch Klein- und Kleinstziele gewährleistet.
[0003] Ein Baustein einer leistungsfähigen Systemarchitektur eines LVS sind optische Weitbereichsaufklärungs-
und -beobachtungssysteme (MOWABS; englisch auch "long-range reconnaissance and observation
systerms", LORROS), welche optische Sensoren wie etwa CCD-Bildsensoren als Tagsichtgeräte
und vorwärts gerichtete multispektrale Infrarot- bzw. Wärmebildkameras ("Forward Looking
Infrared", FLIR) als Nachtsichtgeräte einsetzen, um eine Detektion, Klassifikation
und Identifikation von potentiellen Zielobjekten des LVS zu ermöglichen.
[0004] Ein MOWABS wird durch den Gefechtsstand auf ein dem System bekanntes Flugobjekt eingewiesen
und liefert Online-Bild- und/oder Online-Videodaten des verfolgten Flugobjektes in
Echtzeit oder echtzeitnah an den Gefechtsstand. Gemäß vorgegebenen Kriterien zur Zielerfassung,
Zielklassifikation, Zielidentifikation, Risikobewertung und den Einsatzregeln (Rules
of Engagement) kann auf der Basis der durch das MOWABS erfassten optischen Daten eine
manuelle Freigabe einer Zielbekämpfung im halbautomatischen oder manuellen Gefechtsmodus
bzw. eine manuelle Blockierung im vollautomatischen Gefechtsmodus erfolgen.
[0005] Es besteht ein Bedarf an Möglichkeiten zur Erweiterung der Erfassungsreichweite eines
LVS, so dass Wirkreichweiten von durch das LVS eingesetzten Abfangflugkörpern effizienter
ausgenutzt werden können. Ein Ansatz kann darin bestehen, das MOWABS eines LVS über
Fernkommunikationsmittel an den Gefechtsstand anzubinden, um die Gesamtklassifikations-
bzw. - identifikationsreichweite des LVS gegenüber der Klassifikations- bzw. - identifikationsreichweite
der Sensoren in dem MOWABS um die Kommunikationsreichweite der eingesetzten Fernkommunikationsmittel
effektiv zu erhöhen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0007] Eine der Aufgaben der Erfindung besteht darin, die Gesamtklassifikations- bzw. -
identifikationsreichweite eines Luftverteidigungssystems im Rahmen einer integrierten
Luftverteidigung effektiv zu erhöhen und dadurch die Wirksamkeit von durch das Luftverteidigungssystem
eingesetzten Abfangflugkörpern zu optimieren.
[0008] Diese und andere Aufgaben werden durch ein mobiles optisches Weitbereichsaufklärungs-
und -beobachtungssystem (MOWABS) mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Kraftfahrzeug
oder einen Kraftfahrzeuganhänger mit den Merkmalen des Anspruchs 10, ein Luftverteidigungssystem
(LVS) mit den Merkmalen des Anspruchs 11, sowie ein Verfahren zur mobilen optischen
Weitbereichsaufklärung- und -beobachtung mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst.
[0009] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung umfasst ein MOWABS, insbesondere für den
Einsatz in einer Systemarchitektur eines taktischen Luftverteidigungssystems als Element
der integrierten Luftverteidigung, einen Container, ein in dem Container angeordnetes
Kommunikationssubsystem, eine in dem Container angeordnete Schnittstellenvorrichtung,
welche mit dem Kommunikationssubsystem über eine kabelgebundene Datennetzverbindung
in kommunikativer Verbindung steht, eine außen an dem Container angebaute Sensoreinrichtung,
welche mit der Schnittstellenvorrichtung über eine kabelgebundene Datennetzverbindung
in kommunikativer Verbindung steht sowie einen oder mehrere Infrarotsensoren (beispielsweise
Infrarotsensoren im nahen Infrarotbereich, im Kurzwellenlängeninfrarotbereich, im
Mittelwellenlängeninfrarotbereich oder im Langwellenlängeninfrarotbereich), einen
VIS-Sensor (englisch "visible", d.h. sichtbares Licht) und einen Laserentfernungsmesser,
und eine Energieversorgungseinrichtung, welche eine Energiequelle aufweist und welche
dazu ausgelegt ist, die Sensoreinrichtung und das Kommunikationssubsystem mit elektrischer
Energie zu versorgen.
[0010] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung umfasst ein Kraftfahrzeug oder ein Kraftfahrzeuganhänger
ein auf der Ladefläche des Kraftfahrzeugs oder des Kraftfahrzeuganhängers montiertes
MOWABS gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung.
[0011] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung umfasst ein Luftverteidigungssystem einen
Gefechtsstand, ein Radargerät, eine Flugabwehrkörperabschusseinrichtung und ein MOWABS
gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung, welches mit dem Gefechtsstand in Kommunikationsverbindung
steht.
[0012] Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zur mobilen optischen
Weitbereichsaufklärung- und -beobachtung, insbesondere zur Unterstützung der Detektion,
Klassifikation und Identifikation von Zielobjekten in einem Gefechtsstand eines taktischen
Luftverteidigungssystems als Element der integrierten Luftverteidigung, die Schritte
des Anordnens eines Kommunikationssubsystems in einem Container, des Anordnens einer
Schnittstellenvorrichtung, welche mit dem Kommunikationssubsystem über eine kabelgebundene
Datennetzverbindung in kommunikativer Verbindung steht, in dem Container, des Anbauens
einer Sensoreinrichtung, welche mit der Schnittstellenvorrichtung über eine kabelgebundene
Datennetzverbindung in kommunikativer Verbindung steht sowie zumindest einen Infrarotsensor,
eine VIS-Kamera und einen optional einsetzbaren Laserentfernungsmesser aufweist, außen
an dem Container, des Anbauens einer Antenneneinrichtung, welche mit dem Kommunikationssubsystem
über eine kabelgebundene Datennetzverbindung in kommunikativer Verbindung steht, außen
an dem Container, und des Versorgens der Sensoreinrichtung, des Kommunikationssubsystems
und der Antenneneinrichtung mit elektrischer Energie aus einer Energiequelle einer
Energieversorgungseinrichtung.
[0013] Eine wesentliche Idee der Erfindung besteht darin, eine leistungsfähige Sensorik
eines mobilen optischen Weitbereichsaufklärungs- und -beobachtungssystems mit einem
leistungsfähigen Funkkommunikationssubsystem zu kombinieren, um das mobile optische
Weitbereichsaufklärungs- und -beobachtungssystem in ein taktisches Funkkommunikationsnetz
eines Luftverteidigungssystem zu integrieren.
[0014] Ein besonderer Vorteil in den erfindungsgemäßen Lösungen besteht darin, dass durch
die räumliche Trennung der Sensorik vom Gefechtsstand und der Flugkörperabschusseinrichtung
des Luftverteidigungssystems ein passiver Gefechtsmodus ("Silent Engagement Mode")
ermöglicht wird, der durch die verschiedenen Konfigurationen des mobilen optischen
Weitbereichsaufklärungs- und -beobachtungssystems flexibel einstellbar ist. Dies ermöglicht
eine wirkungsvolle Zielverifikation und Zieleinweisung in einem Luftverteidigungssystem
sowie eine Optimierung des Abwehrpotentials beispielsweise eines Laserwaffensystems
zur Abwehr von Flugkörpern wie Kleinstdrohnen.
[0015] Durch die Montierung der wesentlichen Komponenten des mobilen optischen Weitbereichsaufklärungs-
und -beobachtungssystems in oder an einem Container und die Anbindung desselben an
einen Gefechtsstand per Funkkommunikation kann die Entfernung vom Beobachter im Gefechtsstand
zu einem Flugziel so vergrößert werden, dass die Reichweite eines durch ein Luftverteidigungssystem
eingesetzten Abfangflugkörpers effizienter ausgenutzt werden kann. Durch die Nutzung
einer Relais-Station, beispielsweise eines Startgeräts zwischen dem Gefechtsstand
und dem mobilen optischen Weitbereichsaufklärungs- und - beobachtungssystem kann sich
zudem die Gesamtklassifikationsreichweite und die Gesamtidentifikationsreichweite
verbessern lassen.
[0016] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren.
[0017] Gemäß einigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen MOWABS kann das MOWABS weiterhin
eine außen an dem Container angebaute Antenneneinrichtung aufweisen, welche mit dem
Kommunikationssubsystem über eine Datennetzverbindung in kommunikativer Verbindung
steht.
[0018] Gemäß einigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen MOWABS kann das MOWABS weiterhin
eine außen an dem Container angebaute Klimaanlage aufweisen, welche dazu ausgelegt
ist, den Container zu klimatisieren.
[0019] Gemäß einigen weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen MOWABS kann das MOWABS
weiterhin ein an der Sensoreinrichtung angebautes Navigationsgerät aufweisen, welches
über eine kabelgebundene Datennetzverbindung mit der Schnittstelleneinrichtung in
kommunikativer Verbindung steht.
[0020] Gemäß einigen weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen MOWABS kann das MOWABS
weiterhin eine außen an dem Container angebaute Sensorhubvorrichtung aufweisen, welche
die Sensoreinrichtung trägt und welche über eine kabelgebundene Datennetzverbindung
mit der Schnittstelleneinrichtung in kommunikativer Verbindung steht.
[0021] Gemäß einigen weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen MOWABS und des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann das Kommunikationssubsystem einen Kommunikations- und Routingrechner,
einen IT-Sicherheitscontroller mit einer Zeitsynchronisierungseinheit und eine Administratorkonsole
aufweisen.
[0022] Gemäß einigen weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen MOWABS und des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann die Antenneneinrichtung ein Antennenfunkgerät, zumindest eine Funkantenne,
wie beispielsweise eine Sektor-, Richtfunk- oder Stabantenne, und ein Antenneneinrichtungsbedienpanel
aufweisen.
[0023] Gemäß einigen weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen MOWABS und des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann die Energieversorgungseinrichtung eine Energieversorgungsmanagementkomponente
und ein Energieversorgungseinrichtungsbedienpanel aufweisen. Dabei kann die Energiequelle
in einigen Ausführungsformen eine vibrationsarme Brennstoffzelle mit einer daran angeschlossenen
nicht-unterbrechbaren Batterie aufweisen.
[0024] Gemäß einigen weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen MOWABS kann das MOWABS
weiterhin eine an der Unterseite des Containers montierte Adaptervorrichtung aufweisen,
über welche der Container auf einem Kraftfahrzeug oder einem Kraftfahrzeuganhänger
montierbar ist.
[0025] Gemäß einigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Verfahren
weiterhin den Schritt des Montierens des Containers auf einem Kraftfahrzeug oder einem
Kraftfahrzeuganhänger mittels einer an der Unterseite des Containers montierten Adaptervorrichtung
umfassen.
[0026] Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig
miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen
der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im
Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung.
Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen
zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
KURZE INHALTSANGABE DER FIGUREN
[0027] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
Fig. 1 ein schematisches Blockschaubild eines mobilen optischen Weitbereichsaufklärungs-
und -beobachtungssystems gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 ein schematisches Blockschaubild eines mobilen optischen Weitbereichsaufklärungs-
und -beobachtungssystems gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 3 eine beispielhafte Illustration eines Luftverteidigungssystems, in welchem
ein mobiles optisches Weitbereichsaufklärungs- und -beobachtungssystem gemäß einer
der Fig. 1 und 2 eingesetzt werden kann; und
Fig. 4 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Steuerung eines mobilen optischen Weitbereichsaufklärungs-
und -beobachtungssystems gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
[0028] Die beiliegenden Figuren sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der
Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang
mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere
Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die
Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu
zueinander gezeigt. Richtungsangebende Terminologie wie etwa "oben", "unten", "links",
"rechts", "über", "unter", "horizontal", "vertikal", "vorne", "hinten" und ähnliche
Angaben werden lediglich zu erläuternden Zwecken verwendet und dienen nicht der Beschränkung
der Allgemeinheit auf spezifische Ausgestaltungen wie in den Figuren gezeigt.
[0029] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente,
Merkmale und Komponenten - sofern nichts anderes ausgeführt ist - jeweils mit denselben
Bezugszeichen versehen.
BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0030] Fig. 1 zeigt ein schematisches Blockschaubild eines mobilen optischen Weitbereichsaufklärungs-
und -beobachtungssystems 10. Das mobile optische Weitbereichsaufklärungs- und -beobachtungssystem
(MOWABS) 10 weist zunächst einen Container 16 auf. Der Container 16 ermöglicht den
Einbau bzw. Anbau von Komponenten des MOWABS 10 im Innenraum bzw. an den Außenseiten.
Der Container 16 kann beispielsweise ein quaderförmiges Hohlkonstrukt aus Stahl oder
einem anderen geeigneten Material sein. Im Innenraum des Containers 16 kann ausreichend
Bauraum für die diversen Kommunikationskomponenten sowie einen Arbeitsplatz für das
Management der Netzwerke und Domänen und einen Arbeitsplatz für die Bedienung der
diversen Komponenten des MOWABS 10 aufweisen.
[0031] Der Container 16 kann geeignete Schließmechanismen aufweisen, beispielsweise solche,
die der DIN-Norm 18251 für außen angebrachte Stauvorrichtungen genügen. Weiterhin
kann der Container 16 in einer speziellen Stauvorrichtung eine Kabeltrommel 13 aufnehmen,
auf der Ethernet-Kabel zur direkten Verbindung mit dem Gefechtsstand aufgerollt sein
können. Der Container 16 kann zudem in einem Außenraum persönliche Ausrüstungsgegenstände
von Operatoren und Bedienpersonal, Erdungsvorrichten und Blitzschutzvorrichtungen
aufnehmen. Der Container 16 kann im Innenraum geeignete Brandschutzmaßnahmen wie etwa
Rauchmelder oder Feuerlöscher aufnehmen. Zudem kann der Innenraum des Containers 16
durch Trockenmittel gegenüber Tau oder Schwitzwasser geschützt werden.
[0032] Das MOWABS 10 umfasst generell ein in dem Container 16 angeordnetes Kommunikationssubsystem
50, eine in dem Container 16 angeordnete Schnittstellenvorrichtung 70, eine außen
an dem Container 16 angebaute Sensoreinrichtung 63 in einem Sensorsystem 60, eine
außen an dem Container 16 angebaute Antenneneinrichtung 40, und eine Energieversorgungseinrichtung
20. Ferner kann das MOWABS 10 eine außen an dem Container 16 angebaute Klimaanlage
30 mit einem Bedienpanel 31 umfassen, welche dazu ausgelegt ist, den Container 16
zu klimatisieren. Darüber hinaus kann das MOWABS 10 ein außen an dem Container 16
an der Sensoreinrichtung angebautes Navigationsgerät 14 aufweisen.
[0033] Der Container 16 kann über eine an der Unterseite des Containers 16 montierte Adaptervorrichtung
17 auf einem Kraftfahrzeug oder einem Kraftfahrzeuganhänger montiert werden.
[0034] Das Kommunikationssubsystem 50 kann einen Kommunikations- und Routingrechner 51,
einen IT-Sicherheitscontroller 52 mit einer Zeitsynchronisierungseinheit und eine
Administratorkonsole aufweisen. Dabei kann eine nicht gehärtete Variante eines Kommunikationssubsystems
50 gewählt werden, da sie sich im Inneren des Containers 16 befindet. Das Kommunikationssubsystem
50 stellt ein transparentes, IP-basiertes Netzwerk zur Verfügung, in dem Domänen unterschiedlicher
Sicherheitsstufen integriert sind. Der Kommunikations- und Routingrechner 51 kann
Anwendungssoftware für NAT-Routing, VoIP-Telekommunikationsanlage, Netzwerkmanagement,
Statusüberwachung, und Fernwartungszugriff aufweisen. Ferner kann ein Switch mit elektrischen
und optischen Anschlüssen vorgesehen werden, welcher eine Anbindung aller Domänenkomponenten
ermöglicht. Außerdem kann das Kommunikationssubsystem 50 über ein Schlüsselgerät,
einen Analog-Telefon-Adapter und eine Spannungs- und Stromverteilungseinheit verfügen.
[0035] Das Kommunikationssubsystem 50 beinhaltet ein Funkgerät, welches Punkt-zu-Punkt-
sowie Punkt-zu-Mehrpunkt-Verbindungen aufbauen kann, OFDM-Verfahren zur drahtlosen
Hochgeschwindigkeitsdatenübertragung unterstützt, militärisch relevante Frequenzbänder
unterstützt, geringe Latenz für bandbreitenintensive Echtzeitanwendungen aufweist,
eine erweiterte Störerunterdrückung mit automatischer Sendeleistungsregelung und adaptiver
Modulation beinhaltet, zusammen mit Funkantennen (Sektor-, Richtfunk- oder Stabantenne)
betrieben werden kann, eine Antennenausrichtungseinheit aufweist sowie ein geringes
Gewicht und eine geringe Größe für eine direkte Montage an einem Antennenmast aufweist.
[0036] Das Funkgerät des Kommunikationssubsystems 50 kann beispielsweise an einem Antennenmast
der Antenneneinrichtung 40 zusammen mit einer in der Antenneneinrichtung 40 umfassten
Funkantenne 43 montiert werden. Die Funkantenne (Sektor-, Richtfunkantenne) kann dabei
mittels des Antenneneinrichtungsbedienpanels 41 der Antenneneinrichtung 40 elektrisch
im Azimutwinkel und im Elevationswinkel ausrichtbar sein. Die Antenneneinrichtung
40 steht mit dem Kommunikationssubsystem 50 über eine diskrete Datenbusleitung in
kommunikativer Verbindung.
[0037] Die Antenneneinrichtung 40 kann ein Antennenfunkgerät 42, zumindest eine Funkantenne
43 und ein Antenneneinrichtungsbedienpanel 41 aufweisen. Mehrere Sektorantennen oder
Richtfunkantennen werden vorzugsweise dann verwendet, wenn mehrere Gefechtsstände
parallel in Echtzeit mit Bild-/Videodaten beispielsweise über ein Weitbereichsfunknetz
versorgt werden müssen. Funkantennen 43 können zusammen mit dem Funkgerät des Kommunikationssubsystems
50 an einem zumindest 10 Meter hohen Rohrmast mit zugehöriger Aufrichteinheit montiert
werden. Die Aufrichteinheit kann den Antennenmast in Betriebsstellung (senkrecht zum
Container) oder in Transportstellung (waagerecht zum Container) heben bzw. kippen.
In der Betriebsstellung kann der Antennenmast entsprechend nivelliert werden. Eine
Teleskopfunktion des Antennenmastes ermöglicht die kontinuierliche Verstellung der
Masthöhe. Ein mobiles Bedienpanel im Innenraum des Containers 16 kann zur Bedienung
des Antennenmastes eingesetzt werden, auf dem zusätzlich Betriebsinformationen der
Antenneneinrichtung 40 angezeigt werden können. Der Antennenmast kann mit elektrischer
Energie betrieben werden, so dass keine Hydraulik oder Pneumatik notwendig ist. Das
Antennenfunkgerät 42 und die Funkantenne 43 können auf dem außen am Container 16 angebrachten
Antennenmastsystem an der Spitze angebracht werden.
[0038] Die Energieversorgungseinrichtung 20 weist eine Energiequelle 23 auf und ist dazu
ausgelegt, die Sensoreinrichtung 63, das Kommunikationssubsystem 50 und die Antenneneinrichtung
40 mit elektrischer Energie zu versorgen. Dazu kann das Energieversorgungssystem 20
über eine vibrationsarme Brennstoffzelle mit einer daran angeschlossenen nicht-unterbrechbaren
Batterie als Energiequelle 23 verfügen, die die elektrische Energie in ein Stromnetz
P des MOWABS 10 einspeist. Aus dem Stromnetz können die jeweiligen anderen Komponenten
des MOWABS mit Energie versorgt werden.
[0039] Die Energieversorgungseinrichtung 20 weist zudem eine Energieversorgungsmanagementkomponente
22 und ein Energieversorgungseinrichtungsbedienpanel 21 auf. Die Energieversorgungsmanagementkomponente
22 ermöglicht die manuelle und automatische Steuerung der Stromversorgung, der Klimatisierung
über die Klimaanlage 30, der Schnittstelleneinrichtung 70, des Antennenmastes, des
Kommunikationssubsystems 50 und der Beleuchtung des Containers 16. Damit dient die
Energieversorgungsmanagementkomponente 22 als Containersteuergerät. Die Energieversorgungsmanagementkomponente
22 unterhält eine Ethernetverbindung zum Kommunikations- und Routingrechner 51 des
Kommunikationssubsystems 50 und zur Schnittstelleneinrichtung 70, um eine Fernwartung,
Fernkonfiguration und einen Datentransfer zu ermöglichen. Die Datenkommunikation kann
dabei bevorzugt paketbasiert erfolgen, beispielsweise in einem Zeitmultiplexübertragungsverfahren
(TDMA) oder einem Codemultiplexverfahren (CDMA). Die Energieversorgungsmanagementkomponente
22 kann sicherstellen, dass der Innenraum des Containers 16 ausreichend durch die
Klimaanlage 30 klimatisiert ist, bevor die installierten elektrischen Komponenten
aktiviert werden, um für betriebsfähige Umweltbedingungen zu sorgen.
[0040] Die Stromversorgung über die Energiequelle 23 kann vorzugsweise durch eine vibrationsarme
Brennstoffzelle, eine Verteilereinheit und einen Akkumulator gewährleistet werden.
Die Komponenten sind durch ein Dämpfungssystem mit dem Container 16 verbunden, um
die Übertragung von Vibrationen auf den Container 16 und damit auf die multispektrale
Sensorik zu vermeiden. Die Brennstoffzelle kann mit Methanol betrieben werden, ist
akustisch ab einer Entfernung von etwa sieben Metern nicht mehr wahrnehmbar, erzeugt
kaum detektierbare Emissionen und ist wartungsarm. Die Energiequelle 23 ermöglicht
einen autonomen Betrieb für mindestens 32 Stunden ohne Eingriff durch einen Operator
und kann von außen mit Spannungen alternativ zur eigenen Spannungsversorgung versorgt
werden. Der Wechsel von der eigenen Brennstoffzellspannung zu einer externen Spannungsversorgung
und umgekehrt ist dabei unterbrechungsfrei möglich. Es erfolgt hierbei ein automatischer
Wechsel im Falle des Spannungsverlustes der aktuellen Quelle oder ein manueller Wechsel
mit Hilfe des Energieversorgungseinrichtungsbedienpanels 21. Ferner kann die Energiequelle
23 Hilfsspannung über einen Hilfsspannungsanschluss 11 nach außen liefern und verfügt
über einen Not-Aus-Schalter, mit dem die Energiequelle 23 im Notfall deaktiviert werden
kann, wenn der Schalter betätigt wird. Der Not-Aus-Schalter kann beispielsweise ein
roter Knopf sein.
[0041] Die Klimaanlage 30 mit dem Bedienpanel 31 hält Temperatur und Feuchtigkeit im Containerinneren
im für den Betrieb der elektrischen Komponenten zulässigen Bereich. Die Klimaanlage
30 liefert zudem Frischluft über einen Staub-/NBC-Filter in den Innenraum des Containers
16. Die Klimaanlage 30 sorgt für die Wärmeleistung aus dem Innenraum des Containers
16 nach außen und ist durch ein Dämpfungssystem mit dem Container 16 verbunden.
[0042] Die Schnittstelleneinrichtung 70 kann ein lokales Display 71 für einen Operator aufweisen.
Neben der Möglichkeit der Umschaltung zwischen lokalem und ferngesteuertem Betrieb
der Komponenten des MOWABS 10 ermöglicht die Schnittstelleneinrichtung 70 eine geordnete
Deaktivierung aller Komponenten. In einem entnehmbaren und über USB oder SATA auslesbaren
Speicher (z.B. ein Flash-SSD) der Schnittstelleneinrichtung 70 können verschiedene
Betriebsparameter mit Zeitstempeln gespeichert werden, wie etwa Betriebsstunden, Sensorstatus,
Fehlercodes, Fehlerbilder, Logdateien von Fehlfunktionen, Testergebnisse, Videos,
Snapshots, Konfigurationsdaten, Prognostikdaten sowie unterschiedliche Versionen der
Betriebssoftware.
[0043] Die Schnittstelleneinrichtung 70 kann ferner eine Energieverteilungseinheit aufweisen,
die die verfügbare Leistung auf die Elemente des Sensorsystems 60 verteilen kann.
Die Schnittstelleneinrichtung 70 kann des Weiteren als zentrale Verteilerstelle für
Daten von dem und für das Sensorsystem 60 dienen und kann hierzu über eine kabelgebundene
Datennetzverbindung E mit anderen Komponenten des MOWABS 10 in kommunikativer Verbindung
stehen. Die kabelgebundene Datennetzverbindung E kann dabei beispielsweise eine EthernetVerbindung
sein, die über einen zentralen Datenbus D innerhalb des MOWABS 10 zwischen den jeweiligen
Knoten vermittelt wird.
[0044] Das Navigationsgerät 14 kann beispielsweise eine Trägheitsmesseinheit ("inertial
measurement unit", IMU) aufweisen, die lineare, inertiale, sensorfeste Beschleunigungsmessgeräte
und sensorfeste Winkelgeschwindigkeitsmessgeräte umfassen kann. Das Navigationsgerät
14 kann zudem Satellitensignale eines globalen Positionierungssystems wie etwa GPS,
Galileo oder GLONASS verarbeiten. Eine Antenne des globalen Positionierungssystems
kann zusammen mit dem Navigationsgerät 14 in ein Kopflastrahmengestell eingebaut sein,
das auf der Sensorhubvorrichtung 66 montiert ist, so dass eine gute Sichtbarkeit der
Navigationssatelliten gewährleistet ist.
[0045] Die Sensorhubvorrichtung 66 ist Teil des Sensorsystems 60 und trägt die multispektrale
Sensoreinrichtung 63, welche einen oder mehrere Infrarotsensoren, einen VIS-Sensor
und einen Laserentfernungsmesser aufweist und welche eine Dämpfungsvorrichtung besitzt,
die die Übertragung von Vibrationen auf die Sensorik konstruktiv abfängt.
[0046] Die Sensorhubvorrichtung 66 steht mit dem Kommunikationssubsystem 50 über eine kabelgebundene
Datenbusverbindung E in kommunikativer Verbindung. Wie in Fig. 1 gezeigt, kann das
Sensorsystem 60 komplett an den Container 16 des MOWABS 10 integriert werden.
[0047] In anderen Varianten (wie in Fig. 2 beispielhaft dargestellt) können zusätzlich oder
alternativ Sensorsysteme 60 als abgesetzte Dreibeinvorrichtungen außerhalb des Containers
16 eingesetzt werden. In diesem Fall kann eine Kabelverbindung von bis zu 100 Metern
zwischen der Schnittstelleneinrichtung 70 im Container 16 und dem Sensorsystem 60
eingerichtet werden, um die Sensorik schwankungs- und vibrationsarm betreiben zu können,
beispielsweise bei starkem Wind oder Böen oder bei einem Erreichen einer günstigeren
Tarnung des Sensorsystems 60 im Gelände. Im Falle eines extern aufgestellten Sensorsystems
60 wird statt der Sensorhubvorrichtung 66 ein Dreibein 68 eingesetzt, welches die
Sensoreinrichtung 63 trägt.
[0048] Die Sensorhubvorrichtung 66 ist ein Spindelmastsystem und ist an der Rückseite des
Containers 16 an der Außenwand neben der Tür montiert. Ein Bedienpanel 67 hierzu befindet
sich im Innenraum des Containers 16. Mittels einer eingebauten Kurbel kann ein manueller
Notbetrieb eingerichtet werden. Die Höhe beträgt im eingefahrenen Zustand etwa 1,7
Meter, im ausgefahrenen Zustand maximal 8 Meter. Die maximale Kopflast der Sensorhubvorrichtung
66 kann etwa 250 kg betragen. Ein Energie- und Datenverteilermodul 61, ein daran angeschlossenes
Sensorsteuergerät 62, die Sensoreinrichtung 63 und eine Navigationsantenne 64 werden
in einem Rahmengestell der Sensorhubvorrichtung 66 als Kopflast aufgenommen. Dadurch
wird eine flexible Aufrichtung aller Sensorkomponenten über das Containerdach hinaus
ermöglicht, wodurch sich Deckungs- und Tarnungsmöglichkeiten für den Container ergeben.
[0049] Das Sensorsystem 60 umfasst eine multispektrale Zieldetektions- und - verfolgungssensorik,
die als offene Plattform ausgelegt ist, und eine VIS-Kamera,die als Farb- oder Schwarzweisskamera
ausgeprägt sein kann, mindestens eine Infrarotkamera und einen augensicheren Laserentfernungsmesser.
Die Zieldetektions- und -verfolgungssensorik ermöglicht die Fernsteuerung der Sensorik
vom Gefechtsstand aus sowie eine Installation auf einem Dreibein.
[0050] Eine stabilisierte Schwenk- und Neigeeinheit 65 ("Pan-and-Tilt"), welche für die
mechanische 2-Achsenstabilisierung in der Sensoreinrichtung 63 vorgesehen ist, weist
beispielsweise eine Sichtlinienbeweglichkeit von Azimut n x 360° und Elevation von
-120° bis 90° auf. Die Schwenk- und Neigeeinheit 65 ist eine offene Plattform zur
Aufnahme von Nutzlasten und ist leicht zu montieren bzw. zu demontieren. Die Schwenk-
und Neigeeinheit 65 kann aus zwei Komponenten bestehen: ein 2-Achsengimbalblock mit
elektromechanischen Azimut-/Elevationsantrieben, Sensorik und Bremsen sowie ein Elektronikbaustein
mit Stromversorgung, Achsensteuerung und Kommunikationsschnittstellen.
[0051] Die Infrarotkameras können jeweils in verschiedenen Infrarotbereichen von etwa 0,78
bis 1,4 (NIR) oder 1,4 bis 3 µm (SWIR) oder 3 bis 8 µm (MWIR) oder 8 bis 15 µm (LWIR)
arbeiten und sind speziell für große Reichweiten im Tag-/Nachtbetrieb auch unter ungünstigen
Witterungsbedingungen einsetzbar. Eine Infrarotkamera kann entsprechend gehärtet sein
("ruggedized"). Die VIS-Kamera kann speziell für große Reichweiten bei Tageslicht
und/oder Dämmerung konzipiert werden bei einer spektralen Empfindlichkeit von 400
bis 760 nm. Die VIS-Kamera kann einen CCD-Bildverarbeitungschip einsetzen und eine
fokale Länge von 50 bis 1550 mm aufweisen. Der Laserentfernungsmesser ist an die Sichtlinie
der VIS-Kamera angepasst und kann bei einer Wellenlänge von beispielsweise 1,535 µm
betrieben werden, wie etwa ein Erbiumfaserlaser.
[0052] Das Sensorsteuergerät 62 dient der übergeordneten Steuerung der zumindest einen Infrarotkamera,
der VIS-Kamera und des Laserentfernungsmessers und kann eine Video- bzw. Infrarottrackingfunktion
aufweisen. Dabei können eine elektronische Bildstabilisierung, eine bedienergesteuerte
Bildfusion der Infrarot- und VIS-Sensorik sowie gegebenenfalls weitere Bildmanipulationen
in dem Sensorsteuergerät 62 durchgeführt werden. Das Energie- und Datenverteilermodul
61 kann eine Datenschnittstelle (beispielsweise Ethernet) zur Schnittstelleneinrichtung
70 bereitstellen, um mit selbiger über eine kabelgebundene Datennetzverbindung E in
kommunikativer Verbindung stehen zu können. Das Energie- und Datenverteilermodul 61
sorgt zudem für die Energieverteilung der Energieversorgungseinrichtung 20 an die
Sensoren in dem Sensorsystem 60.
[0053] Das MOWABS 10 ist prinzipiell in zumindest fünf verschiedenen Konfigurationen einsetzbar.
Zunächst kann das MOWABS mittels des Kommunikationssubsystems 50 über eine Funkverbindung
RF direkt oder über eine Relais-Station wie beispielsweise eine Flugabwehrkörperabschusseinrichtung
3 in großer Entfernung an einen Gefechtsstand 1 angebunden werden. Dabei kann die
Kommunikation verschlüsselt erfolgen. Über die Sensorhubvorrichtung 66 kann die Sensorik
in eine entsprechende Erfassungshöhe über dem Container 16 angehoben werden und beispielsweise
über Spannseile abgespannt werden, um eine möglichst stabile Sichtlinie auf das Flugziel
zu gewährleisten und um den Container 16 Deckungs- und Tarnungsschutz zu ermöglichen,
auch unter widrigen Witterungsbedingungen wie etwa starkem Wind oder Böen, die den
Container 16 aufgrund der großen Seitenfläche Schwankungen unterwerfen können.
[0054] Bei zu starkem Wind oder zu starken Böen kann eine Konfiguration mit abgesetztem
Dreibein 68 favorisiert werden, wobei die Sensorik nicht auf die Sensorhubvorrichtung
66 montiert wird, sondern auf dem Dreibein 68, um Schwankungen und Vibrationen zu
unterdrücken. Die Schnittstelleneinrichtung 70 befindet sich dabei weiterhin im Innenraum
des Containers 16 und wird über eine kabelgebundene Verbindung (Strom und Datennetzwerkverbindung
wie etwa Ethernet) an das Energie- und Datenverteilermodul 61 des Sensorsystems 60
angeschlossen. Das MOWABS 10 ist wie in der oben genannten Konfiguration mittels des
Kommunikationssubsystems 50 per Funkverbindung an den Gefechtsstand 1 angebunden.
Die Kommunikation zwischen Gefechtsstand 1 und Kommunikationssubsystem 50 kann dabei
verschlüsselt erfolgen, die zwischen Sensorsystem 60 und Container 16 hingegen unverschlüsselt.
[0055] Des Weiteren ist es in einer dritten Konfiguration auch möglich, dass die Sensorik
des Sensorsystems 60 auch direkt an den Gefechtsstand 1 angebunden sind und dadurch
gegebenenfalls unverschlüsselt kommunizieren können. Diese Konfiguration wird allerdings
hauptsächlich zur Nahfeldbodenüberwachung der Umgebung des Gefechtsstandes 1 eingesetzt
werden. Die Sensorik des Sensorsystems 60 ist dabei quasi-stationär positioniert und
ist daher keinen nennenswerten Vibrationen sowie Schwankungen durch Wind oder Böen
ausgesetzt.
[0056] In einer vierten Konfiguration kann das Kommunikationssubsystem 50 direkt über Kabel
an ein Kommunikationssubsystem eines Startgerätes oder eines Radargerätes angeschlossen
werden. Dabei übermittelt das MOWABS 10 selbst Daten nicht direkt, sondern lediglich
indirekt das Kommunikationssubsystem des Startgerätes oder des Radargerätes, an das
das Kommunikationssubsystem 50 per Kabel angebunden ist. In einer fünften Konfiguration
schließlich kann das Sensorsystem 60 wie in der dritten Konfiguration per Kabel an
eine Komponente des Luftverteidigungssystems angebunden werden, aber nicht an den
Gefechtsstand 1 direkt, sondern beispielsweise an ein Startgerät oder ein Radargerät,
welches wiederum, wie in der vierten Konfiguration, als Relais-Station fungiert.
[0057] Bei einer Aktivierung des MOWABS 10 werden zunächst Initialisierungs- und Testphasen
durchlaufen, in der diverse Tests der Kommunikations- und Funktionsfähigkeit der Komponenten
des MOWABS 10 überprüft werden. Erst danach kann in den Bereitschaftsmodus umgeschaltet
werden, in dem der Feuerleitende im Gefechtsstand die Kontrolle über das MOWABS 10
erhält und über Bedienelemente im Gefechtsstand die Komponenten des MOWABS 10 fernsteuern
kann. So kann der Feuerleitende durch entsprechende Nutzerfunktionen das Online-Bild
/ Video (z.B. Zoomfunktion, Videotracking, Snapshot, Ausrichtung der Sensorik, Sensorauswahl
und -fusion etc.) nach seinen Wünschen beeinflussen. Der Feuerleitende kann dann aus
den Funktionen einer manuellen Zielzuweisung und einer Systemzielzuweisung wählen,
in denen die lokalen Sichtlinienwinkel durch den Operator oder automatisch durch das
System berechnet werden. In beiden Fällen kann danach in den Modus der Zieldetektion
geschaltet werden. Die Objektdetektion erhält die Kontrolle über die relevanten Bildparameter
der Sensorik des Sensorsystems 60 und versucht, Objekte in der jeweils im Ziel befindlichen
Szene zu erkennen. Die erkannten Objekte werden in erzeugten Standbildern und im Videobilddatenstrom
markiert. Auf das Objekt, welches der Sichtlinienrichtung in der Szene am nächsten
ist, wird der Zieltracker des Sensorsteuergerätes 62 gesetzt.
[0058] Im Zieltracking verfolgt das Sensorsteuergerät 62 das zugewiesene Ziel und führt
die Sichtlinie in Azimut und Elevation automatisch nach, so dass das Ziel im Bildzentrum
gehalten wird. Das verfolgte Objekt wird durch den Laserentfernungsmesser der Sensoreinrichtung
63 automatisch und periodisch in seiner Entfernung vermessen. Die gemessenen lokalen
Zielsichtlinienwinkel und die gemessene lokale Entfernung werden in erdfeste Koordinaten
umgerechnet und entsprechend mit weiteren Zielattributen angereichert an den Gefechtsstand
als 3D-Zieltrack übermittelt, falls die Entfernungsmessung deaktiviert ist, werden
2D-Zieltracks als erdfeste Winkelinformation an den Gefechtsstand übertragen. Der
Feuerleitende kann während des Zieltrackings Zielkorrekturfunktionen ausführen, indem
er manuell ein anderes Objekt als Ziel im übertragenen Echtzeitvideo zuweist, das
Zieltracking abbricht oder eine Neuausrichtung der Sichtlinie auf ein neues Objekt
im übertragenen Echtzeitvideo zwecks Zielwechsel vornimmt.
[0059] Wenn ein MOWABS 10 in einem Luftverteidigungssystem eingesetzt wird, kann ein passiver
Gefechtsmodus (Silent Engagement Mode) aktiviert werden, indem das MOWABS 10 ein Ziel
detektiert und verfolgt, ohne dass ein Radargerät des Luftverteidigungssystem sendet.
Wenn eine visuelle Klassifikation des Ziels durch den Bediener im Gefechtsstand erfolgt
und das Ziel als "feindlich" identifiziert worden ist, kann das Radargerät erst knapp
vor dem errechneten Start eines Abfangflugkörpers aktiviert und durch das MOWABS 10
auf das Ziel eingewiesen werden. Erst dann schaltet das Radargerät das Ziel auf und
die Gefechtsphase wird initiiert. Dadurch besteht der Vorteil, dass durch eine möglichst
lange passive Phase des Radargeräts ein Ziel erst spät erkennt, dass es durch ein
Luftverteidigungssystem erfasst worden ist. Elektronische Abwehrmaßnahmen des Ziels
werden dadurch erschwert. Auch eine elektronische Aufklärung des Luftverteidigungssystems
wird durch diese visuelle Zieldetektion, -klassifikation und -identifikation durch
das MOWABS 10 erschwert.
[0060] Über eine Fernwartung kann das MOWABS 10 getestet bzw. umkonfiguriert werden, beispielsweise
unter Zuhilfenahme einer tragbaren Wartungshilfe 15, welche kabelgebunden über eine
Netzwerkverbindung E an das MOWABS 10 angeschlossen werden kann und welches die Offline-Übertragung
der im entnehmbaren Speicher gespeicherte Daten ermöglicht. In einem Selbstzerstörungsmodus
des MOWABS 10 kann im Notfall der entnehmbare Speicher der Schnittstelleneinrichtung
70 vollständig gelöscht werden, inklusive aller Standbilder, Videobilddatenstreams
sowie Daten, die einen Bezug zur Einsatzplanung und Einsatzführung aufweisen können.
[0061] Fig. 3 zeigt ein vereinfachtes Blockschaubild eines taktischen Luftverteidigungssystems
mit einem Gefechtsstand 1, einem Radargerät 2, und einer Flugabwehrkörperabschusseinrichtung
3. Der Gefechtsstand 1, das Radargerät 2 und die Flugabwehrkörperabschusseinrichtung
3 können dabei in Kommunikationsverbindung miteinander stehen, beispielsweise über
Funkverbindungen oder über kabelgebundene Netzwerkverbindungen wie etwa Ethernet.
In Kommunikation mit dem Gefechtsstand 1 steht weiterhin ein MOWABS 10, beispielsweise
über eine Funkverbindung RF. Dabei kann eine direkte Funkverbindung RF zwischen dem
Gefechtsstand 1 und dem MOWABS 10 bestehen. Alternativ dazu kann auch eine Relais-Station,
wie etwa die Flugabwehrkörperabschusseinrichtung 3, als Vermittler für die Funkverbindung
RF des Gefechtsstandes 1 mit dem MOWABS 10 dienen.
[0062] Das MOWABS 10 kann dabei die Komponenten aufweisen, wie sie im Zusammenhang mit den
Fig. 1 und 2 erläutert worden sind. Insbesondere kann die Antenneneinrichtung 40 mit
einer Funkantenne für die Aufrechterhaltung der Funkverbindung RF mit dem Gefechtsstand
10 verantwortlich sein. Die über die Funkverbindung RF ausgetauschten Informationen
vom und zum Gefechtsstand 10 können von der Antenneneinrichtung 40 zum und vom Sensoriksystem
60 des MOWABS 10 kommuniziert werden.
[0063] Das MOWABS 10 kann über die an der Unterseite des Containers 16 montierte Adaptervorrichtung
17 auf der Ladefläche eines (nicht explizit dargestellten) Kraftfahrzeugs wie etwa
eines LKWs oder eines Kraftfahrzeuganhängers montiert werden. Dadurch ist das MOWABS
10 gegenüber dem Gefechtsstand 1 relokalisierbar und kann beispielsweise entlang einer
bevorzugten Überwachungsrichtung näher an potentielle Flugziele verbracht werden.
Das Kraftfahrzeug (oder der Kraftfahrzeuganhänger) kann eine fahrbare Plattform aufweisen,
die über die Adaptervorrichtung 17 eine sichere mechanische Verbindung des Fahrzeugs
mit dem Container 16 gewährleistet. Die Adaptervorrichtung 17 kann so ausgebildet
werden, dass am hinteren Ende des Fahrzeugs die Tür des Containers 16 widerstandslos
geöffnet und geschlossen werden kann. Die Adaptervorrichtung 17 kann eine Treppe,
eine Leiter oder einen anderen geeigneten Containerzugang aufweisen, die während der
Re-lokalisation des Containers 16 eingeklappt und verriegelt werden kann.
[0064] Das MOWABS 10 kann auf dem Kraftfahrzeug (oder dem Kraftfahrzeuganhänger) mithilfe
geeigneter Verriegelungsmittel, wie etwa ISO 1161:2016 Twistlocks fixiert werden.
Falls die Twistlocks nicht benutzt werden, können sie eingesteckt werden, so dass
eine ebene Ladefläche auf dem Kraftfahrzeug gewährleistet ist. An dem Container 16
und/oder dem Kraftfahrzeug (oder dem Kraftfahrzeuganhänger) kann gegebenenfalls eine
mechanische Libelle 12 vorgesehen werden, die dem Operator eine visuelle Information
über die aktuelle Neigung des Kraftfahrzeugs (oder des Kraftfahrzeuganhängers) bereitstellt.
[0065] Das Kraftfahrzeug (oder der Kraftfahrzeuganhänger) kann über eine verschweißte Stahlkonstruktion
mit Korrosionsschutz als Fahrzeugrahmen sowie gegebenenfalls eine Erdungsvorrichtung
verfügen.
[0066] Fig. 4 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens M zur Steuerung eines mobilen optischen
Weitbereichsaufklärungs- und -beobachtungssystems (MOWABS), wie beispielsweise des
MOWABS 10 wie im Zusammenhang mit den Fig. 1 und 2 dargestellt und erläutert. Das
Verfahren M kann beispielsweise in einem taktischen Luftverteidigungssystem eingesetzt
werden, welches ein MOWABS 10 als ein Element aufweist.
[0067] Das Verfahren M umfasst in einer ersten Stufe M1 zunächst ein Anordnen eines Kommunikationssubsystems
in einem Container. In einer folgenden Stufe M2 des Verfahrens M erfolgt ein Anordnen
einer Schnittstellenvorrichtung, welche mit dem Kommunikationssubsystem über eine
kabelgebundene Datennetzverbindung in kommunikativer Verbindung steht, in dem Container.
Das Verfahren M umfasst in einer dritten Stufe M3 ein Anbauen einer Sensoreinrichtung,
welche mit der Schnittstellenvorrichtung über eine kabelgebundene Datennetzverbindung
in kommunikativer Verbindung steht sowie einen Infrarotsensor, eine VIS-Kamera und
einen Laserentfernungsmesser aufweist, außen an dem Container. In einer Stufe M4 des
Verfahrens M wird eine Antenneneinrichtung, welche mit dem Kommunikationssubsystem
über eine Datenbusverbindung in kommunikativer Verbindung steht, außen an dem Container
angebaut. Schließlich erfolgt in Stufe M6 des Verfahrens ein Versorgen der Sensoreinrichtung,
des Kommunikationssubsystems und der Antenneneinrichtung mit elektrischer Energie
aus einer Energiequelle einer Energieversorgungseinrichtung.
[0068] Das Kommunikationssubsystem kann einen Kommunikations- und Routingrechner, einen
IT-Sicherheitscontroller mit einer Zeitsynchronisierungseinheit und eine Administratorkonsole
aufweisen. Die Antenneneinrichtung kann ein Antennenfunkgerät, zumindest eine Funkantenne
und ein Antenneneinrichtungsbedienpanel aufweisen. Die Energieversorgungseinrichtung
kann eine Energieversorgungsmanagementkomponente und ein Energieversorgungseinrichtungsbedienpanel
aufweisen. Dabei kann die Energiequelle eine Brennstoffzelle mit einer daran angeschlossenen
nicht-unterbrechbaren Batterie aufweisen.
[0069] In einem optionalen Schritt M6 des Verfahrens kann ein Montieren des Containers auf
einem Kraftfahrzeug oder einem Kraftfahrzeuganhänger mittels einer an der Unterseite
des Containers montierten Adaptervorrichtung erfolgen.
[0070] In der vorangegangenen detaillierten Beschreibung sind verschiedene Merkmale zur
Verbesserung der Stringenz der Darstellung in einem oder mehreren Beispielen zusammengefasst
worden. Es sollte dabei jedoch klar sein, dass die obige Beschreibung lediglich illustrativer,
keinesfalls jedoch beschränkender Natur ist. Sie dient der Abdeckung aller Alternativen,
Modifikationen und Äquivalente der verschiedenen Merkmale und Ausführungsbeispiele.
Viele andere Beispiele werden dem Fachmann aufgrund seiner fachlichen Kenntnisse in
Anbetracht der obigen Beschreibung sofort und unmittelbar klar sein.
[0071] Die Ausführungsbeispiele wurden ausgewählt und beschrieben, um die der Erfindung
zugrundeliegenden Prinzipien und ihre Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis bestmöglich
darstellen zu können. Dadurch können Fachleute die Erfindung und ihre verschiedenen
Ausführungsbeispiele in Bezug auf den beabsichtigten Einsatzzweck optimal modifizieren
und nutzen. In den Ansprüchen sowie der Beschreibung werden die Begriffe "beinhaltend"
und "aufweisend" als neutralsprachliche Begrifflichkeiten für die entsprechenden Begriffe
"umfassend" verwendet. Weiterhin soll eine Verwendung der Begriffe "ein", "einer"
und "eine" eine Mehrzahl derartig beschriebener Merkmale und Komponenten nicht grundsätzlich
ausschließen.
1. Mobiles optisches Weitbereichsaufklärungs- und -beobachtungssystem (MOWABS, 10), umfassend:
einen Container (16);
ein in dem Container (16) angeordnetes Kommunikationssubsystem (50);
eine in dem Container (16) angeordnete Schnittstellenvorrichtung (70), welche mit
dem Kommunikationssubsystem (50) über eine kabelgebundene Datennetzverbindung (E)
in kommunikativer Verbindung steht;
eine außen an dem Container (16) angebaute Sensoreinrichtung (63), welche mit der
Schnittstellenvorrichtung (70) über eine kabelgebundene Datennetzverbindung (E) in
kommunikativer Verbindung steht sowie mindestens einen Infrarotsensor, einen VIS-Sensor
und einen Laserentfernungsmesser aufweist; und eine Energieversorgungseinrichtung
(20), welche eine Energiequelle (23) aufweist und welche dazu ausgelegt ist, die Sensoreinrichtung
(63), das Kommunikationssubsystem (50) sowie weitere Verbraucher mit elektrischer
Energie zu versorgen.
2. MOWABS (10) gemäß Anspruch 1, weiterhin mit:
einer außen an dem Container (16) angebaute Antenneneinrichtung (40), welche mit dem
Kommunikationssubsystem (50) über eine kabelgebundene Datennetzverbindung (E) in kommunikativer
Verbindung steht.
3. MOWABS (10) gemäß Anspruch 1, weiterhin mit:
einer außen an dem Container (16) angebauten Klimaanlage (30), welche dazu ausgelegt
ist, den Container (16) zu klimatisieren.
4. MOWABS (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, weiterhin mit:
einem außen an dem Container (16) angebauten Navigationsgerät (14), welches mit der
Schnittstellenvorrichtung (70) über eine kabelgebundene Datennetzverbindung (E) in
kommunikativer Verbindung steht.
5. MOWABS (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, weiterhin mit:
einer außen an dem Container (16) angebauten Sensorhubvorrichtung (68), welche die
Sensoreinrichtung (63) trägt und welche über eine kabelgebundene Datennetzverbindung
(E) mit der Schnittstelleneinrichtung (70) in kommunikativer Verbindung steht.
6. MOWABS (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Kommunikationssubsystem (50)
einen Kommunikations- und Routingrechner (51), einen IT-Sicherheitscontroller (52)
mit einer Zeitsynchronisierungseinheit und eine Administratorkonsole aufweist.
7. MOWABS (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Antenneneinrichtung (40)
ein Antennenfunkgerät (42), zumindest eine Funkantenne, die als Sektor- oder als Richtfunk-
oder als Stabantenne (43) ausgeprägt sein kann, und ein Antenneneinrichtungsbedienpanel
(41) aufweist.
8. MOWABS (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Energieversorgungseinrichtung
(20) eine Energieversorgungsmanagementkomponente (22) und ein Energieversorgungseinrichtungsbedienpanel
(21) aufweist, und wobei die Energiequelle (23) eine Brennstoffzelle mit einer daran
angeschlossenen nicht-unterbrechbaren Batterie aufweist.
9. MOWABS (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, weiterhin mit:
einer an der Unterseite des Containers (16) montierten Adaptervorrichtung (17), über
welche der Container (16) auf einem Kraftfahrzeug oder einem Kraftfahrzeuganhänger
montierbar ist.
10. Kraftfahrzeug oder Kraftfahrzeuganhänger mit einem auf der Ladefläche des Kraftfahrzeugs
oder des Kraftfahrzeuganhängers montierten MOWABS (10) gemäß Anspruch 9.
11. Taktisches Luftverteidigungssystem mit:
einem Gefechtsstand (1);
einem Radargerät (2);
einer Flugabwehrkörperabschusseinrichtung (3); und
einem MOWABS (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, welches mit dem Gefechtsstand
(1) in Kommunikationsverbindung steht.
12. Verfahren (M) zur mobilen optischen Weitbereichsaufklärungs- und - beobachtung, mit
den Schritten:
Anordnen (M1) eines Kommunikationssubsystems (50) in einem Container (16);
Anordnen (M2) einer Schnittstellenvorrichtung (70), welche mit dem Kommunikationssubsystem
(50) über eine kabelgebundene Datennetzverbindung (E) in kommunikativer Verbindung
steht, in dem Container (16);
Anbauen (M3) einer Sensoreinrichtung (63), welche mit der Schnittstellenvorrichtung
(70) über eine kabelgebundene Datennetzverbindung (E) in kommunikativer Verbindung
steht sowie einen Infrarotsensor, eine Videokamera oder VIS-Sensor und einen Laserentfernungsmesser
aufweist, außen an dem Container (16);
Anbauen (M4) einer Antenneneinrichtung (40), welche mit dem Kommunikationssubsystem
(50) über eine Funkverbindung (E) in kommunikativer Verbindung steht, außen an dem
Container (16); und
Versorgen (M5) der Sensoreinrichtung (63), des Kommunikationssubsystems (50) und der
Antenneneinrichtung (40) mit elektrischer Energie aus einer Energiequelle (23) einer
Energieversorgungseinrichtung (20).
13. Verfahren (M) gemäß Anspruch 12, wobei das Kommunikationssubsystem (50) einen Kommunikations-
und Routingrechner (51), einen IT-Sicherheitscontroller (52) mit einer Zeitsynchronisierungseinheit
und eine Administratorkonsole aufweist.
14. Verfahren (M) gemäß einem der Ansprüche 12 bis 13, wobei die Antenneneinrichtung (40)
ein Antennenfunkgerät (42), mindestens eine Funkantenne (43) und ein Antenneneinrichtungsbedienpanel
(41) aufweist.
15. Verfahren (M) gemäß einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei die Energieversorgungseinrichtung
(20) eine Energieversorgungsmanagementkomponente (22) und ein Energieversorgungseinrichtungsbedienpanel
(21) aufweist, und wobei die Energiequelle (23) eine Brennstoffzelle mit einer daran
angeschlossenen nicht-unterbrechbaren Batterie aufweist.
16. Verfahren (M) gemäß einem der Ansprüche 12 bis 15, weiterhin mit dem Schritt des Montierens
(M6) des Containers (16) auf einem Kraftfahrzeug oder einem Kraftfahrzeuganhänger
mittels einer an der Unterseite des Containers (16) montierten Adaptervorrichtung
(17).