[0001] Die Erfindung betrifft einen Deckelsteller, insbesondere zum Antrieb eines Deckels
oder einer Klappe eines Möbels, der Folgendes aufweist: einen Grundkörper, zumindest
eine Antriebsscheibe, die am Grundkörper um eine Schwenkachse schwenkbar befestigt
ist, einen Stellantrieb, der zum Schwenken der zumindest einen Antriebsscheibe um
die Schwenkachse an der zumindest einen Antriebsscheibe abgestützt ist, einen Stellarm,
der relativ zu der zumindest einen Antriebsscheibe schwenkbar gehalten ist, und eine
Rastmechanik, wobei in einem freigegebenen Zustand der Rastmechanik der Stellarm relativ
zu der zumindest einen Antriebsscheibe schwenkbar ist und in einem verrasteten Zustand
der Rastmechanik der Stellarm an der zumindest einen Antriebsscheibe drehfest gehalten
ist.
[0002] Um vor allem beim Transport und der Montage von Möbelstücken den durch den Stellantrieb
kraftangetriebenen Stellarm gegen ein ungewolltes Vorschnellen zu sichern, sind Deckelsteller
mit diversen Sicherheitsvorkehrungen bekannt.
[0003] Ein solcher Deckelsteller ist aus der
DE 10 2016 100 606 B3 bekannt. Der Deckelsteller weist einen zweiteiligen Stellarm mit einem Basiselement
und einem Hebel auf. Das Basiselement des Stellarms weist eine Stellkontur auf, an
der sich ein Stellantrieb abstützt. Der Hebel des Stellarms kann gegenüber dem Basiselement
abgeklappt werden. Weiterhin ist ein Rastmechanismus vorhanden, um den Hebel in zumindest
einer Rastposition am Basiselement drehfest zu fixieren.
[0004] Aus der
DE 20 2014 103 519 U1 ist ein weiterer Deckelsteller bekannt. Der Deckelsteller weist einen Stellarm mit
einer Antriebsscheibe auf, an der sich ein Stellantrieb abstützt. Um die Schwenkbewegung
des Stellarms in eine Offenstellung zu beschränken, ist ein Sicherungsstift vorgesehen.
Nur durch manuelles Aufbringen einer dem Stellantrieb entgegenwirkenden Kraft auf
den Stellarm kann der Sicherungsstift gezogen und damit die Schwenkbewegung des Stellarms
freigegeben werden.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Deckelsteller der eingangs genannten
Art bereitzustellen, der sicher in der Handhabung und einfach herzustellen und zu
montieren ist.
[0006] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Deckelsteller der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, dass die Rastmechanik derart ausgebildet und angeordnet ist, dass
die Rastmechanik ausgehend von dem freigegebenen Zustand ausschließlich durch eine
Schwenkbewegung des Stellarms relativ zu der zumindest einen Antriebsscheibe in den
verrasteten Zustand überführt wird.
[0007] Der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, dass Deckelsteller dazu dienen, einen
Deckel, respektive eine Klappe eines Möbels zwischen einer Offenstellung, in welcher
der von einem Korpus begrenzte Innenraum von außen zugänglich ist, und einer Schließstellung,
in der der Innenraum des Korpus durch den Deckel beziehungsweise die Klappe verschlossen
ist, zu bewegen. Der Stellarm wird durch den Stellantrieb mit Kraft beaufschlagt,
um über einen größeren Schwenkwegbereich den Deckel in Richtung zur Offenstellung
mit Kraft zu beaufschlagen. Dadurch kann der Deckel in einer beliebigen Position gehalten
oder automatisch in die Offenstellung überführt werden. Über einen kleineren Schwenkwegbereich
zwischen einer Zwischenstellung und der Schließstellung wird in der Regel ein umgekehrtes
Moment auf den Stellarm ausgeübt, sodass sich eine Anzugskraft ergibt, die den Deckel
in der Schließstellung hält. Als Stellantrieb dienen häufig Federkraftpakete oder
Gasdruckfedern, die über einen Mechanismus, beispielsweise über eine Rolle, die zum
Beispiel gegen eine Stellkontur der zumindest einen Antriebsscheibe abgestützt ist,
den Stellarm mit Kraft beaufschlagen. Sobald allerdings kein Deckel am Stellarm montiert
ist, fehlt das Gegengewicht, weshalb der kraftbeaufschlagte Stellarm vorschnellen
kann. Dies stellt vor allem bei Herstellung, Verpackung, Transport und Montage der
Deckelsteller ein Unfallrisiko dar.
[0008] Im Weiteren wird der besseren Lesbarkeit halber "die zumindest eine Antriebsscheibe"
verkürzt mit "die Antriebsscheibe" wiedergegeben, wobei trotz Verwendung der Einzahl
auch mehrere der Antriebsscheibe gemeint sein können. Nur wenn es auf genau die eine
Antriebsscheibe oder zwei oder mehrere Antriebsscheiben ankommen soll, wird in der
Beschreibung entsprechend darauf hingewiesen.
[0009] Vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Lösung ist, dass der Stellarm auf einfache
Art und Weise mit der Antriebsscheibe drehfest verbunden werden kann. Zur Verrastung
des Stellarms mit der Antriebsscheibe wird vorzugsweise der im Normalbetrieb des Deckelstellers
übliche Schwenkweg des Stellarms durch Schwenken des Stellarms relativ zur Antriebsscheibe
manuell nachgefahren. Mit anderen Worten wird der Rastmechanismus ausgehend vom freigegebenen
Zustand durch eine ausschließliche Schwenkbewegung des Stellarms relativ zu der Antriebsscheibe
und somit ohne translatorische Bewegung des Stellarms relativ zur Antriebsscheibe
in den verrasteten Zustand überführt. Hierzu kann entweder nur der Stellarm in Richtung
der Antriebsscheibe bewegt werden, oder die Antriebsscheibe kann in Richtung des Stellarms
bewegt werden, oder die Bauteile, nämlich Stellarm und Antriebsscheibe, können aufeinander
zu bewegt werden. Im verrasteten Zustand sind der Stellarm und die Antriebsscheibe
um die Schwenkachse in beide Schwenkrichtungen gemeinsam schwenkbar. Vor allem zum
Transport und noch während der Montage des Deckelstellers am Korpus kann der Stellarm
von der Antriebsscheibe entkoppelt, respektive gelöst sein. Dadurch ist der Kraftfluss
zwischen dem Stellantrieb und dem Stellarm unterbrochen, sodass ein ungewolltes Vorschnellen
des Stellarms sicher verhindert ist. In diesem freigegebenen Zustand kann der Stellantrieb
nur die Antriebsscheibe drehen. Erst wenn der Stellarm mit der Antriebsscheibe gekoppelt,
respektive verrastet ist, ist der Stellarm mittels der drehfesten Rastverbindung mit
der Antriebsscheibe mit dem Stellantrieb antriebsverbunden. Die Verrastung erfolgt
zweckmäßigerweise erst bei Montage, beispielsweise zusammen mit einem am Stellarm
befestigten Deckel, respektive Klappe, sodass der Stellarm zusammen mit dem Deckel
von der Schließstellung in die Offenstellung geschwenkt werden kann. Somit wird der
Deckelsteller bereits mit der ersten Rücküberführung des Deckels aus der Offenstellung
zurück in die Schließstellung im Normalbetrieb betrieben werden.
[0010] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Rastmechanik
zumindest ein im verrasteten Zustand zusammenwirkendes Rastpaar aufweist, das aus
einem Rastvorsprung und einer Rastausnehmung besteht. Die Rastmechanik kann auch mehrere
der Rastpaare mit jeweils einem Rastvorsprung und jeweils einer zugeordneten Rastausnehmung
aufweisen. Im verrasteten Zustand greift der jeweilige Rastvorsprung in die jeweils
zugeordnete Rastausnehmung insbesondere formschlüssig ein. Dagegen sind der jeweilige
Rastvorsprung und die jeweilig zugeordnete Rastausnehmung im freigegebenen Zustand
außer Eingriff. Durch den Formschluss wird eine Bindung zwischen den beiden Rastelementen,
Rastvorsprung und Rastausnehmung, bereitgestellt, die durch die zueinander passenden
Formen besonders stabil ist. Somit können auch höhere Drehmomente über die Rastmechanik
gut übertragen werden. Der zumindest eine Rastvorsprung kann beispielsweise eine durch
Prägung erzeugte Wölbung sein. Die zumindest eine Rastausnehmung kann als eine sich
durch die gesamte axiale Erstreckung der Antriebsscheibe oder des Stellarms erstreckende
Materialausnehmung oder in Form einer bodenseitig geschlossenen Vertiefung oder dergleichen
gestaltet sein.
[0011] Der zumindest eine Rastvorsprung und die zumindest eine zugeordnete Rastausnehmung
können an dem Stellarm und der zumindest einen Antriebsscheibe verteilt angeordnet
sein. Bei nur einem einzigen Rastpaar kann der Rastvorsprung am Stellarm oder an der
einzigen Antriebsscheibe oder an nur einer der Antriebsscheiben angeordnet sein und
die Rastausnehmung entsprechend am Gegenbauteil, das heißt Antriebsscheibe oder Stellarm,
angeordnet sein. Das zumindest eine Rastpaar beziehungsweise der jeweilige Rastvorsprung
und die jeweils zugeordnete Rastausnehmung sind derart einander zugeordnet, dass die
Rastmechanik ausgehend von dem freigegebenen Zustand ausschließlich durch eine Schwenkbewegung
des Stellarms relativ zu der zumindest einen Antriebsscheibe in den verrasteten Zustand
überführt wird.
[0012] Die Rastverbindung ist zweckmäßigerweise derart ausgelegt, dass die im Betrieb auf
den Deckelsteller üblicherweise einwirkenden Kräfte nicht zu einer Entkoppelung der
verrasteten Bauteile, nämlich Stellarm und Antriebsscheibe, führt. Die auf das jeweilige
Rastelement, beispielsweise auf den Rastvorsprung, der Rastmechanik üblicherweise
einwirkende Scherkraft liegt bei etwa 400 Newton. Je nach Vorgabe kann die Rastverbindung
aber auch eine irreversible Rastverbindung sein, sodass eine Entkoppelung beziehungsweise
Lösen der verrasteten Bauteile nur durch Zerstörung der Rastverbindung möglich wäre.
[0013] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann der Deckelsteller zwei
Antriebsscheiben aufweisen. Dadurch wird ein stabiler Deckelsteller bereitgestellt.
Vorzugsweise ist der Stellarm zwischen den beiden Antriebsscheiben angeordnet. Die
Rastmechanik kann über beide Antriebsscheiben und den dazwischenliegenden Stellarm
verteilt angeordnet sein, wodurch eine stabilere Rastverbindung bereitgestellt werden
kann. Weiterhin ist von Vorteil, dass sich durch die axiale Beabstandung der beiden
Antriebsscheiben eine größere Abstützfläche ergibt, an der sich der Stellantrieb abstützen
kann. Somit kann die jeweilige Antriebsscheibe aus Blech geformt sein, das mitunter
nur eine dünne Blechdicke aufweist. Die Abstützfläche verläuft bevorzugt parallel
zur Schwenkachse und kann eine Stellkontur ausbilden, an der sich der Stellantrieb
abstützt. Die beiden Antriebsscheiben können identisch ausgebildet sein. Grundsätzlich
können die Antriebsscheiben auch unterschiedlich ausgestaltet sein, wobei insbesondere
nur eine der Antriebsscheiben eine Stellkontur aufweisen kann. Dann würde die weitere
Antriebsscheibe lediglich der Stützung des Stellarms dienen und zur weiteren Stabilisierung
der Verbindung zwischen dem Stellarm und den Antriebsscheiben im verrasteten Zustand
beitragen.
[0014] Des Weiteren können die beiden Antriebsscheiben durch eine Hülse miteinander verbunden
sein. Die Hülse kann konzentrisch zur Schwenkachse angeordnet sein. Auf diese Weise
können die beiden Antriebsscheiben drehfest miteinander verbunden und schwenkbar um
die Schwenkachse gelagert sein. Die beiden Antriebsscheiben und die Hülse können zueinander
eine Presspassung aufweisen. Ebenso möglich ist, dass die Hülse fest an den Antriebsscheiben
angeformt ist oder mit den Antriebsscheibe verbunden, insbesondere durch Löten oder
Kleben verbunden ist.
[0015] Der Deckelsteller kann ein Gelenkelement aufweisen, das die Schwenkachse bildet und
an dem die Antriebsscheibe schwenkbar befestigt sein kann. Das Gelenkelement kann
beispielsweise bolzen- oder zapfenförmig ausgebildet sein. Weiterhin kann das Gelenkelement
an einem Grundkörper des Deckelstellers angeordnet oder ausgebildet sein. Der Grundkörper
kann beispielsweise ein Gehäuse sein, das an einer Seitenwand eines Korpus des Möbels
montiert werden kann. Beispielsweise kann die Hülse, über die die Antriebsscheiben
miteinander verbunden sind, auf das Gelenkelement aufgeschoben sein.
[0016] Gemäß einer ersten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann der Stellarm zusammen
mit der Antriebsscheibe um dieselbe Schwenkachse schwenkbar, respektive gelagert sein.
Somit kann der Stellarm im freigegebenen Zustand relativ zu der Antriebsscheibe um
die gemeinsame Schwenkachse schwenkbar sein. Der Stellarm kann am Grundkörper schwenkbar
gehalten sein. Hierzu kann der Stellarm eine Aufnahmebohrung aufweisen, durch die
sich beispielsweise das am Grundkörper angeordnete Gelenkelement erstreckt. Vorzugsweise
erstreckt sich die Hülse, die die beiden Antriebsscheiben drehfest verbindet, durch
die Aufnahmebohrung des Stellarms, der zwischen den beiden Antriebsscheiben angeordnet
sein kann. Um die relative Schwenkbewegung zwischen dem Stellarm und den beiden Antriebsscheiben
zu gewährleisten, können der Stellarm und die Hülse zueinander eine Spielpassung aufweisen.
Somit bilden die einzelnen Bauteile Stellarm und Antriebsscheiben eine bauliche Einheit,
die auf einfach herzustellende Weise insbesondere an dem Gelenkelement des Deckelstellers
schwenkbar gelagert sein kann. Zweckmäßigerweise sind der Rastvorsprung und die zugeordnete
Rastausnehmung des zumindest einen Rastpaares auf einem gemeinsamen Kreisringausschnitt
um die Schwenkachse angeordnet. Bei der ersten Ausgestaltung kann die Antriebsscheibe
besonders kompakt gestaltet sein. Vorzugsweise kann die Antriebsscheibe vollständig
innerhalb eines von einem Gehäuse des Deckelstellers umschlossenen Innenraumes des
Deckelstellers untergebracht sein und steht nicht aus dem Gehäuse hervor. Dadurch
wird das Unfallrisiko durch die stets kraftangetriebene Antriebsscheibe reduziert.
[0017] Gemäß einer zweiten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann der Stellarm an
der zumindest einen Antriebsscheibe gehalten sein. Hierzu kann der Stellarm um eine
weitere Schwenkachse schwenkbar sein, wobei die weitere Schwenkachse von der Schwenkachse,
um die die Antriebsscheibe schwenkbar ist, radial beabstandet ist. Auf diese Weise
schwenkt der Stellarm im freigegebenen Zustand relativ zu der Antriebsscheibe um die
weitere Schwenkachse. Zweckmäßigerweise sind der Rastvorsprung und die zugeordnete
Rastausnehmung des zumindest einen Rastpaares auf einem gemeinsamen Kreisringausschnitt
um die weitere Schwenkachse angeordnet.
[0018] Für sämtliche Ausgestaltungen gilt gleichermaßen, dass die Rastmechanik grundsätzlich
auch mehrere der Rastpaare, insbesondere zwei, drei, vier, fünf, sechs Rastpaare aufweisen
kann. Dadurch wird eine stabile Verbindung zwischen dem Stellarm und der Antriebsscheibe
im verrasteten Zustand bereitgestellt. Die jeweiligen Rastpaare können untereinander
auch unterschiedliche radiale Abstände zur zugeordneten Schwenkachse aufweisen oder
Teilmengen, beispielsweise eine erste Teilmenge der Rastpaare und eine zweite Teilmenge
der Rastpaare, können unterschiedliche radiale Abstände zur zugeordneten Schwenkachse
aufweisen.
[0019] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung können die Antriebsscheiben jeweils
zumindest eine der Rastausnehmungen und der zwischen den beiden Antriebsscheiben angeordnete
Stellarm zumindest zwei der Rastvorsprünge aufweisen. Im freigegebenen Zustand sind
die Rastvorsprünge vorzugsweise außerhalb der Antriebsscheiben, das heißt in einem
nicht von den Antriebsscheiben überlappten Bereich angeordnet. Die Rastvorsprünge
werden dann erst durch die Schwenkbewegung des Stellarms zwischen die Antriebsscheiben
bewegt und verrasten dort mit den in den Antriebsscheiben gestalteten Rastausnehmungen.
Um den Kraftaufwand für die Schwenkbewegung des Stellarms zu verringern, kann zumindest
ein Abstandhalter zwischen den beiden Antriebsscheiben angeordnet sein. Die beiden
Antriebsscheiben können axial elastisch gestaltet sein und können im freigegebenen
Zustand durch den zumindest einen Abstandhalter axial elastisch auseinander gedrückt
werden. Der zumindest eine Abstandhalter kann in der zumindest einen Rastausnehmung
sitzen. Vorzugsweise kann der zumindest eine Abstandhalter in zwei in axialer Richtung
einander gegenüberliegenden Rastausnehmungen der beiden voneinander beabstandeten
Antriebsscheiben eingesetzt sein. Wenn der Stellarm zur Verrastung mit den Antriebsscheiben
insbesondere in Richtung der Offenstellung geschwenkt wird, kann eine Stirnseite des
Stellarms den zumindest einen Abstandhalter wegdrücken und somit die Rastausnehmungen
für die nachfolgenden Rastvorsprünge freigeben. Dadurch verbessert sich die Rastwirkung,
da bei Überdeckung des zumindest einen Rastvorsprungs mit der zugehörigen Rastausnehmung
der Rastvorsprung in die Rastausnehmung insbesondere federnd einrasten kann, indem
sich die Antriebsscheibe und der Stellarm wieder einander annähern.
[0020] Gemäß einem alternativen Aspekt der vorliegenden Erfindung können die Antriebsscheiben
jeweils zumindest einen der Rastvorsprünge und der zwischen den beiden Antriebsscheiben
angeordnete Stellarm zumindest zwei der Rastausnehmungen aufweisen. Jeweils zwei der
Rastvorsprünge können in axialer Richtung einander gegenüberliegend angeordnet sein
und die beiden axial elastischen Antriebsscheiben im freigegebenen Zustand axial auseinander
drücken. Auf diese Weise kann der Kraftaufwand für die Schwenkbewegung des Stellarms
ebenfalls verringert werden, da die Rastvorsprünge im freigegebenen Zustand eine Zusatzfunktion
als Abstandhalter übernehmen. Zudem verbessert sich dadurch die Rastwirkung, da bei
Überdeckung des zumindest einen Rastvorsprungs mit der zugehörigen Rastausnehmung
der Rastvorsprung in die Rastausnehmung insbesondere federnd einrasten kann, indem
sich die Antriebsscheibe und der Stellarm wieder einander annähern.
[0021] Des Weiteren kann der zumindest eine Rastvorsprung eine schräge Gleitfläche aufweisen.
Wenn der zumindest eine Rastvorsprung der Antriebsscheibe zugeordnet ist, kann die
Gleitfläche an einer im freigegebenen Zustand dem Stellarm zugewandten Seite des jeweiligen
Rastvorsprungs ausgebildet sein. Wenn der zumindest eine Rastvorsprung dem Stellarm
zugeordnet ist, kann die Gleitfläche an einer im freigegebenen Zustand der Antriebsscheibe
zugewandten Seite des jeweiligen Rastvorsprungs ausgebildet sein. Dadurch wird der
Koppelvorgang zwischen dem Stellarm und der Antriebsscheibe vereinfacht.
[0022] Um die Handhabung der Rastmechanik zu vereinfachen, kann ein Endanschlag vorhanden
sein. Insbesondere kann an der Antriebsscheibe ein Endanschlag angeordnet sein, der
die Schwenkbewegung des Stellarms relativ zur Antriebsscheibe begrenzt.
[0023] In bevorzugter Weise verrastet die Rastmechanik erst in der Offenstellung des Deckelstellers.
Damit kann der Stellarm durch den Stellantrieb nicht unbeabsichtigt weiter hochschnellen,
wodurch eine noch sichere Montage ermöglicht wird. Vorzugsweise wird zur Einnahme
des verrasteten Zustandes nur der Stellarm bewegt und die Antriebsscheibe steht während
der Koppelvorgangs still. Zweckmäßigerweise befindet sich die Antriebsscheibe hierzu
bereits vor der Verrastung in der Offenstellung. Insbesondere weist die Antriebsscheibe
eine Stellkontur auf, die sich von einem Anfangspunkt, an dem sich der Stellantrieb
abstützt, wenn der Deckelsteller in der Schließstellung ist, bis zu einem Endpunkt,
an dem sich der Stellantrieb abstützt, wenn der Deckelsteller in der Offenstellung
ist, erstreckt. Somit kann die Antriebsscheibe auch als Kurvenscheibe bezeichnet werden.
Im freigegebenen Zustand kann sich der Stellantrieb somit am Endpunkt der Stellkontur
abstützen, sodass die Antriebsscheibe beim Koppelvorgang mit dem Stellarm nicht weiter
geschwenkt werden kann. Dadurch wird der Koppelvorgang vereinfacht, da die Antriebsscheibe
durch den Stellantrieb in die Offenstellung gedrückt wird und ein manuelles Festsetzen
der Antriebsscheibe nicht notwendig ist.
[0024] Bevorzugte Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Deckelsteller werden im Folgenden
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Hierin zeigen:
- Figur 1
- einen Deckelsteller gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
in Seitenschnittansicht, wobei der Deckelsteller in einem freigegebenen Zustand gezeigt
ist;
- Figur 2
- einen vergrößerten Teilausschnitt des Deckelstellers aus Figur 1 in perspektivischer
Ansicht, wobei der Deckelsteller in einem weiterhin freigegebenem Zustand gezeigt
ist;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht eines Abstandhalters des Deckelstellers aus Figur 1;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht eines Koppelelementes mit zwei Rastvorsprüngen für den
Deckelsteller aus Figur 1;
- Figur 5
- einen vergrößerten Teilausschnitt des Deckelstellers aus Figur 1 in perspektivischer
Ansicht, wobei der Deckelsteller in einem verrasteten Zustand gezeigt ist;
- Figur 6
- den Deckelsteller aus Figur 1 in Seitenschnittansicht, wobei der Deckelsteller in
dem verrasteten Zustand gezeigt ist;
- Figur 7
- einen Deckelsteller gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
in Seitenschnittansicht, wobei der Deckelsteller in einem freigegebenen Zustand gezeigt
ist;
- Figur 8
- einen vergrößerten Teilausschnitt des Deckelstellers aus Figur 7 in Seitenschnittansicht,
wobei der Deckelsteller in einem verrasteten Zustand gezeigt ist;
- Figur 9
- einen vergrößerten Teilausschnitt des Deckelstellers aus Figur 7 in perspektivischer
Ansicht, wobei der Deckelsteller in dem freigegebenen Zustand gezeigt ist;
- Figur 10
- einen vergrößerten Teilausschnitt des Deckelstellers aus Figur 7 in Seitenschnittansicht,
wobei der Deckelsteller in dem freigegebenen Zustand gezeigt ist;
- Figur 11
- einen vergrößerten Teilausschnitt des Deckelstellers aus Figur 7 in perspektivischer
Ansicht, wobei der Deckelsteller in dem freigegebenen Zustand gezeigt ist;
- Figur 12
- einen vergrößerten Teilausschnitt des Deckelstellers aus Figur 7 in Seitenschnittansicht,
wobei der Deckelsteller an einem Möbelkorpus montiert und in einer Offenstellung positioniert
ist, und wobei der Deckelsteller in dem verrasteten Zustand gezeigt ist;
- Figur 13
- eine weitere Seitenschnittansicht des Deckelstellers aus Figur 12; und
- Figur 14
- eine weitere Seitenschnittansicht des Deckelstellers aus Figur 12, wobei der Deckelsteller
in einer Schließstellung positioniert und in dem freigegebenen Zustand gezeigt ist.
[0025] Figuren 1 bis 6 zeigen den Deckelsteller 1 gemäß einer ersten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung. Der Deckelsteller 1 dient in an sich bekannter Weise zur Stellung
einer nicht gezeigten Möbelklappe oder eines Deckels zwischen einer Offenstellung,
in welcher die Möbelklappe geöffnet, respektive nach oben geschwenkt ist, und einer
Schließstellung, in welcher die Möbelklappe geschlossen, respektive nach unten geschwenkt
ist und einen nicht gezeigten Möbelkorpus verschließt. Üblicherweise sind am Möbelkorpus
zwei der erfindungsgemäßen Deckelsteller 1 befestigt, sodass die Möbelklappe über
einen linken und einen rechten Deckelsteller 1 gestellt wird.
[0026] Der Deckelsteller 1 weist einen Grundkörper 2 in Form eines Gehäuses auf, der an
einer Seitenwand des Möbelkorpus befestigt werden kann. An dem Grundkörper 2 sind
zwei Antriebsscheiben 3 und ein zwischen den beiden Antriebsscheiben 3 angeordneter
Stellarm 4 um eine gemeinsame Schwenkachse X schwenkbar gelagert. Weiterhin weist
der Deckelsteller 1 einen Stellantrieb 5 auf, der an dem Grundkörper 2 befestigt ist
und sich an den beiden Antriebsscheiben 3 abstützt. Hierzu sind an den beiden axial
voneinander beabstandeten Antriebsscheiben 3 Stellkonturen 6 ausgebildet, wobei eine
Rolle 7 des Stellantriebs 5 an den Stellkonturen 6 abläuft. Der Stellantrieb 5 kann
beispielsweise ein Federpaket, insbesondere mit einer Gasdruckfeder aufweisen.
[0027] Die Antriebsscheiben 3 sind hier identisch ausgebildet und können beispielsweise
aus Blech, insbesondere einem dünnwandigen Blech, geformt, insbesondere gestanzt sein.
In den Figuren 1, 2 und 5 ist erkennbar, dass die Antriebsscheiben 3 eine kompakte,
zumindest in etwa rautenförmige Grundform aufweisen. Die Antriebsscheiben 3 sind,
in Draufsicht auf die jeweilige Antriebsscheibe 3 betrachtet, in einem Eckbereich
schwenkbar am Grundkörper 2 gelagert und treten unabhängig von ihrer Drehstellung
nicht aus dem Grundkörper 2 hervor. Diese kompakte Ausgestaltung ist möglich, da die
Antriebsscheiben 3 und der Stellarm 4 um die gemeinsame Schwenkachse X schwenkbar
sind.
[0028] Zur schwenkbaren Lagerung der Antriebsscheiben 3 und des Stellarms 4 ist am Grundkörper
2 ein Gelenkelement 8 angeordnet. Das Gelenkelement 8 ist zylindrisch, respektive
zapfenförmig ausgebildet und bildet die Schwenkachse X. Die Antriebsscheiben 3 weisen
jeweils einen am Gelenkelement 8 gehaltenen Gelenkabschnitt 9 mit jeweils einer Haltebohrung
10 auf. In die Haltebohrungen 10 ist eine Hülse 11 eingepresst, sodass die Antriebsscheiben
3 drehfest miteinander verbunden sind. Weiterhin weist der Stellarm 4 einen am Gelenkelement
8 gehaltenen Gelenkabschnitt 12 auf, der eine konzentrisch zur Hülse 11 gestaltete
Aufnahmebohrung 13 aufweist. Der Stellarm 4 ist zwischen den beiden Antriebsscheiben
3 auf die Hülse 11 aufgeschoben, wobei die Hülse 11 die Aufnahmebohrung 13 durchgreift.
Der Stellarm 4 und die Hülse 11 weisen zueinander eine Spielpassung auf, sodass der
Stellarm 4 und die Antriebsscheiben 3 relativ zueinander schwenkbar sind. Somit bilden
die einzelnen Bauteile Stellarm 4 und Antriebsscheiben 3 eine gemeinsame Baueinheit,
wobei die Antriebsscheiben 3, insbesondere die Gelenkabschnitte 9 der Antriebsscheiben
3, und der Stellarm 4, insbesondere der Gelenkabschnitt 12 des Stellarms 4, auf unterschiedlichen
Ebenen entlang der Schwenkachse X liegen. Die Hülse 11 ist konzentrisch zum Gelenkelement
8 angeordnet und auf dieses aufgeschoben, sodass der Stellarm 4 und die Antriebsscheiben
3 um die Schwenkachse X schwenkbar gelagert sind.
[0029] Um den Stellarm 4 mittels des Stellantriebs 5 antreiben zu können, weist der Deckelsteller
1 eine Rastmechanik 24 zur drehfesten Verbindung des Stellarms 4 mit den Antriebsscheiben
3 auf. In den Figuren 1 und 2 ist die Rastmechanik 24 in einem freigegebenen Zustand
gezeigt, in dem der Stellarm 4 von den beiden Antriebsscheiben 3 gelöst, respektive
entkoppelt ist. Der Stellarm 4 und die beiden Antriebsscheiben 3 sind dann auf der
gemeinsamen Schwenkachse X relativ zueinander schwenkbar. Damit ist der Kraftfluss
zwischen dem Stellarm 4 und dem Stellantrieb 5 unterbrochen, sodass im freigegebenen
Zustand der Stellarm 4 antriebslos ist. In den Figuren 5 und 6 ist die Rastmechanik
24 in einem verrasteten Zustand gezeigt, in dem der Stellarm 4 an den Antriebsscheiben
3 drehfest gehalten ist. Somit sind der Stellarm 4 und die Antriebsscheiben 3 um die
Schwenkachse X gemeinsam schwenkbar, und zwar in beiden Drehrichtungen um die Schwenkachse
X.
[0030] Die Rastmechanik 24 ist derart ausgebildet und angeordnet, dass die Rastmechanik
24 ausgehend von dem freigegebenen Zustand ausschließlich durch eine Schwenkbewegung
des Stellarms 4 um die Schwenkachse X relativ zu den Antriebsscheiben 3 in den verrasteten
Zustand überführt wird. Konkret weist die Rastmechanik 24 hier vier Rastpaare mit
jeweils einem Rastvorsprung 14 und je einer zugeordneten Rastausnehmung 15 auf. Die
hier insgesamt vier Rastvorsprünge 14 sind an Enden von hier zwei stiftförmigen Elementen
16 gebildet, die in Bohrungen des Stellarms 4 eingepresst sind und den Stellarm 4
axial überragen. Die hier vier Rastausnehmungen 15 sind als vier Durchgangsbohrungen
in den Antriebsscheiben 3 gestaltet.
[0031] In der Figur 4 ist eines der hier zwei stiftförmigen Elemente 16 als Einzelbauteil
gezeigt.
[0032] Die stiftförmigen Elemente 16 weisen eine zylindrische Grundform mit zwei kegelförmigen
Enden 17 zur Bildung schräger Gleitflächen auf. Der kleinste Außendurchmesser der
Enden 17 entspricht zumindest in etwa dem Innendurchmesser der Rastausnehmung 15,
die im Querschnitt betrachtet kreisförmig gestaltet sind. Jede der Antriebsscheiben
3 weist hier zwei der Rastausnehmungen 15 auf, die in axialer Richtung paarweise fluchtend
übereinander angeordnet sind. Jeweils einer der Rastvorsprünge 14 bildet zusammen
mit einer der Rastausnehmungen 15, in die der Rastvorsprung 14 im verrasteten Zustand
eingreift, eines der Rastpaare. Die im verrasteten Zustand axial einander gegenüberliegenden
Rastpaare liegen auf einem gemeinsamen Kreisringausschnitt R1, R2, der bekanntermaßen
von einem Außenring und einem Innenring mit gleichem Mittelpunkt begrenzt wird. Der
Mittelpunkt liegt auf der Schwenkachse X. Der Übersichtlichkeit halber ist der jeweilige
Kreisringausschnitt R1, R2 nur durch einen Mittelring angedeutet, der zwischen dem
jeweiligen Außenring und Innenring liegt. In den Figuren 1, 2, 5 und 6 ist erkennbar,
dass der radiale Abstand des Kreisringausschnitts R1, auf dem zwei der Rastpaare liegen,
kleiner ist als der radiale Abstand des weiteren Kreisringausschnitts R2, auf dem
die anderen zwei Rastpaare liegen.
[0033] Der axiale Abstand zwischen den Antriebsscheiben 3 entspricht zumindest in etwa der
Dicke des Stellarms 4 entlang des Gelenkabschnitts 12. Im verrasteten Zustand liegen
die beiden Antriebsscheiben 3 flächig an dem Stellarm 4 an. Im freigegebenen Zustand
liegen die Rastvorsprünge 14 außerhalb der Antriebsscheiben 3 und werden erst durch
die Schwenkbewegung des Stellarms 4 zwischen die Antriebsscheiben 3 geschoben. Zwischen
den Antriebsscheiben 3 können, wie in der Figur 2 gezeigt, Abstandhalter 17 eingesetzt
sein. In der Figur 3 ist der Abstandhalter 17 als einzelnes Bauteil gezeigt, der im
freigegebenen Zustand die beiden Antriebsscheiben 3 axial auseinander drückt. Die
Abstandhalter 17 sind zylindrisch ausgebildet und weisen einen Zentralabschnitt 18
mit einem ersten Durchmesser und zwei endseitig ausgebildeten Halteabschnitten 19
mit jeweils einem gegenüber dem ersten Durchmesser reduzierten zweiten Durchmesser
auf. Der Durchmesser der Halteabschnitte 19 entspricht zumindest in etwa dem Innendurchmesser
der kreisförmigen Rastausnehmungen 15. Im eingesetzten Zustand der Abstandhalter 17
sind die Halteabschnitte 19 in jeweils zwei der einander gegenüberliegend ausgebildeten
Rastausnehmungen 15 der Antriebsscheiben 3 eingesteckt. Die axiale Länge der Halteabschnitte
19 entspricht zumindest in etwa der Länge der stiftförmigen Elemente 16. Durch Schwenken
des Stellarms 4 in die Offenstellung drückt eine Stirnseite 20 des Stellarms 4 die
Abstandhalter 17 weg und gibt somit die Rastausnehmungen 15 für die nachfolgenden
Rastvorsprünge 14 frei. Die Schwenkrichtung ist in der Figur 2 mit dem Pfeil S gezeigt.
Sobald die Abstandhalter 17 aus dem Zwischenraum zwischen den beiden Antriebsscheiben
3 rausgedrängt wurden, nähern sich die Antriebsscheiben 3 wieder an, wodurch die Rastvorsprünge
14 in die Rastausnehmungen 15 rastend eingreifen.
[0034] Gemäß einer nicht gezeigten Ausgestaltung können die Rastvorsprünge 14 in dem freigegebenen
Zustand bereits in einem von den Antriebsscheiben 3 überdeckten Bereich des Deckelstellers
1 angeordnet sein. Dann können die Rastvorsprünge 14 im freigegebenen Zustand gegen
Flächen 23 der Antriebsscheiben 3 drücken und diese somit in axialer Richtung elastisch
gegeneinander vorspannen. Sobald die Rastvorsprünge 14 die jeweiligen Rastausnehmungen
15 überlagern, nähern sich die Antriebsscheiben 3 wieder an, wodurch die Rastvorsprünge
14 in die Rastausnehmungen 15 rastend eingreifen.
[0035] Um den Stellarm 4 aus dem freigegebenen Zustand, wie in den Figuren 1 und 2 gezeigt,
in den verrasteten Zustand, wie in den Figuren 5 und 6 gezeigt, zu verlagern, wird
der Stellarm 4 in der Schwenkrichtung S relativ zu den beiden Antriebsscheiben 3 um
die gemeinsame Schwenkachse X geschwenkt. Bei diesem Schwenkvorgang wird der Stellarm
4 manuell bis in die Offenstellung gedreht. Die Antriebsscheiben 3 stehen während
dieser für die Koppelung vorgesehenen Schwenkbewegung still, da die Antriebsscheiben
3 im freigegebenen Zustand durch den Stellantrieb 5 bereits in die Offenstellung vorgestellt
sind.
[0036] Konkret ist in der Figur 1 erkennbar, dass die Stellkonturen 6 der Antriebsscheiben
3 zwischen einem Anfangspunkt 21 und einem Endpunkt 22 ausgebildet sind. Wenn sich
die Rolle 7 des Stellantriebs 5 am Anfangspunkt 21 abstützt, sind die Antriebsscheiben
3, beziehungsweise im verrasteten Zustand der Deckelsteller 1 in der nicht gezeigten
Schließstellung. Wenn sich die Rolle 7 dagegen am Endpunkt 22 abstützt, sind die Antriebsscheiben
3, beziehungsweise im verrasteten Zustand der Deckelsteller 1 in der Offenstellung.
Im freigegebenen Zustand dreht der Stellantrieb 5 somit nur die beiden Antriebsscheiben
3 in die Offenstellung, wie in der Figur 1 gezeigt. Wenn anschließend der Stellarm
4 manuell in die Offenstellung geschwenkt ist, überlagern die Rastvorsprünge 14 die
Rastausnehmungen 15 und greifen in diese rastend ein. In der Figur 6 ist der verrastete
Zustand gezeigt, den der Deckelsteller 1 einnimmt, nachdem der Stellarm 4 manuell
bis in die Offenstellung geschwenkt wurde. In dem verrasteten Zustand wird die vom
Stellantrieb 5 aufgebrachte Kraft über die Rastmechanik 24 auf den Stellarm 4 übertragen.
[0037] In an sich bekannter Weise kann weiterhin ein Deckel oder eine Klappe am Deckelsteller
1 montiert werden. Dadurch, dass die Rastmechanik 24 auch ohne direkten Sichtkontakt
auf den Stellarm 4 verrastet werden kann, kann der Deckel oder die Klappe zunächst
am freigegebenen Stellarm 4 montiert werden. Anschließend kann die Rastmechanik 24
durch Schwenken des Stellarms 4 zusammen mit der montierten Klappe oder des Deckels
um die Schwenkachse X in die Offenstellung in den verrasteten Zustand überführt werden,
in welchem der Stellarm 4 drehfest mit den Antriebsscheiben 3 verbunden ist.
[0038] In den Figuren 7 bis 14 ist ein Deckelsteller 25 gemäß einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gezeigt. Da der Grundaufbau des Deckelstellers 25 in weiten
Teilen demjenigen gemäß den Figuren 1 bis 6 entspricht, wird hinsichtlich der Gemeinsamkeiten
auf obige Beschreibung Bezug genommen. Dabei sind gleiche beziehungsweise einander
entsprechende Einzelheiten mit gleichen Bezugszeichen versehen, wie in den Figuren
1 bis 6. Im Folgenden werden im Wesentlichen die Unterschiede des vorliegenden Deckelstellers
25 gegenüber der obigen Ausführungsform erläutert, die vor allem in der schwenkbaren
Befestigung des Stellarms 4 liegen. Dieser Deckelsteller 25 unterscheidet sich im
Wesentlichen durch die Anbindung des Stellarms 4 mit den Antriebsscheiben 3 und deren
Verrastung mittels des Rastmechanismus 24.
[0039] Die Antriebsscheiben 3 weisen eine zumindest in etwa V-förmige Grundform auf. In
Draufsicht auf die Antriebsscheiben 3 sind diese jeweils an einem Ende eines Schenkels
am Grundkörper 2 um die Schwenkachse X schwenkbar gelagert. Die Antriebsscheiben 3
sind ebenfalls um das Gelenkelement 8 schwenkbar, welches innerhalb des Grundkörpers
2, respektive Gehäuses angeordnet ist. Der Stellarm 4 wiederum ist im freigegebenen
Zustand der Rastmechanik 24 um eine weitere Schwenkachse Y schwenkbar gelagert. Die
weitere Schwenkachse Y ist von der Schwenkachse X der Antriebsscheiben 3 radial beabstandet.
Radial beabstandet bedeutet hier, dass die beiden Schwenkachsen X, Y mit einem Abstand
und parallel zueinander verlaufen. Hierzu ist der Stellarm 4 zwischen den beiden Antriebsscheiben
3 angeordnet und gelenkig mit diesen verbunden. Die weitere Schwenkachse Y ist hier
an einem Abschnitt der Antriebsscheiben 3 gestaltet, der außerhalb des Grundkörpers
2 liegt.
[0040] Um den Stellarm 4 mittels des Stellantriebs 5 antreiben zu können, weist der Deckelsteller
1 ebenfalls die Rastmechanik 24 zur drehfesten Verbindung des Stellarms 4 mit den
Antriebsscheiben 3 auf. In den Figuren 7, 9, 10, 11 und 14 ist die Rastmechanik 24
in einem freigegebenen Zustand gezeigt, in dem der Stellarm 4 von den beiden Antriebsscheiben
3 gelöst, respektive entkoppelt ist. Der Stellarm 4 ist in dem freigegebenen Zustand
um die weitere Schwenkachse Y relativ zu den Antriebsscheiben 3 schwenkbar. Damit
ist der Kraftfluss zwischen dem Stellarm 4 und dem Stellantrieb 5 unterbrochen, sodass
im freigegebenen Zustand der Stellarm 4 antriebslos ist. In den Figuren 8, 12 und
13 ist die Rastmechanik 24 in einem verrasteten Zustand gezeigt, in dem der Stellarm
4 an den Antriebsscheiben 3 drehfest gehalten ist. Dann sind der Stellarm 4 und die
Antriebsscheiben 3 um die Schwenkachse X gemeinsam schwenkbar, und zwar in beiden
Drehrichtungen um die Schwenkachse X.
[0041] Die Rastmechanik 24 ist derart ausgebildet und angeordnet, dass die Rastmechanik
24 ausgehend von dem freigegebenen Zustand ausschließlich durch eine Schwenkbewegung
des Stellarms 4 um die weitere Schwenkachse Y relativ zu den Antriebsscheiben 3 in
den verrasteten Zustand überführt wird. Konkret weist die Rastmechanik 24 hier zwei
Rastpaare mit jeweils einem Rastvorsprung 26 und je einer zugeordneten Rastausnehmung
27 auf. Die hier insgesamt zwei Rastvorsprünge 26 sind an Enden von hier zwei stiftförmigen
Elementen 28 gebildet, die in Bohrungen der Antriebsscheiben 3 eingepresst sind und
jeweils in Richtung der gegenüberliegenden Antriebsscheibe 3 in axialer Richtung vorstehen.
Die beiden Rastausnehmungen 27 sind durch eine sich durch den Stellarm 4 in axialer
Richtung erstreckende Durchgangsbohrung gebildet, respektive miteinander verbunden.
Die Rastvorsprünge 26 und die zugeordneten Rastausnehmungen 27 der beiden Rastpaare
sind auf einem gemeinsamen Kreisringausschnitt R3 um die weitere Schwenkachse Y angeordnet.
[0042] Die beiden stiftförmigen Elemente 28 sind in axialer Richtung übereinander angeordnet
und drücken im freigegebenen Zustand die beiden Antriebsscheiben 3 leicht auseinander,
sodass der Stellarm 4 zwischen den Antriebsscheiben 3 eingeschwenkt werden kann. An
der dem Stellarm 4 zugewandten Seite weisen die beiden Rastvorsprünge 26 eine schräge
Gleitfläche 29 auf. Beim Schwenken des Stellarms 4 relativ zu den Antriebsscheiben
3 um die Schwenkachse Y in die Offenstellung drückt der Stellarm 4 mit einer gewölbten
Vorlauffläche 30 gegen die Gleitfläche 29 der stiftförmigen Elemente 28 und drückt
die Antriebsscheiben 3 weiter axial auseinander. Anschließend schiebt sich der Stellarm
4 zwischen die Rastvorsprünge 26, wobei die Schwenkbewegung mit Anschlag der Vorlauffläche
30 an einem Endanschlag 31 stoppt. Der Endanschlag 31 ist zwischen den Antriebsscheiben
3 angeordnet und mit diesen verbunden. Dann überlagern die Rastvorsprünge 26 die jeweiligen
Rastausnehmungen 27, sodass sich die Antriebsscheiben 3 wieder annähern und die Rastvorsprünge
26 in die Rastausnehmungen 27 rastend eingreifen. Damit ist die Rastmechanik 24 in
den verrasteten Zustand überführt. Der Endanschlag 31 liegt zusammen mit der gewölbten
Vorlauffläche 30 des Stellarms 4 auf einem gemeinsamen Kreisringausschnitt R4 um die
weitere Schwenkachse Y. In der Figur 10 ist erkennbar, dass der radiale Abstand des
Kreisringausschnitts R3, auf dem die Rastpaare liegen, größer ist als der radiale
Abstand des weiteren Kreisringausschnitts R4, auf dem der Endanschlag 31 und die gewölbte
Vorlauffläche 30 liegen.
[0043] In den Figuren 12 bis 14 ist der Deckelsteller 25 an einem Möbelkorpus 32 montiert
dargestellt. In der Figur 14 ist die Rastmechanik 24 im freigegebenen Zustand und
der Stellarm 4 befindet sich in einer Position, die im Normalbetrieb des Deckelstellers
25 der Schließstellung entsprechen würde. Aus diesem in der Figur 14 gezeigten Zustand
kann der Stellarm 4 in die Offenstellung, die in der Figur 13 gezeigt ist, manuell
geschwenkt werden. Während dieser Schwenkbewegung des Stellarms 4 stehen die durch
den Stellantrieb 5 bereits in die Offenstellung bewegten Antriebsscheiben 3 still,
sodass hier nur der Stellarm 4 nach oben geschwenkt werden muss. Weiterhin weist der
Deckelsteller 25 hier einen Steuerarm 33 auf, der um eine von den Schwenkachsen X,
Y radial beabstandete dritte Schwenkachse Z am Grundkörper 2 schwenkbar gelagert ist.
Der Steuerarm 33 und der Stellarm 4 sind an einem Befestigungselement 34 für einen
nicht gezeigten Deckel, respektive Klappe gelenkig angebunden.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Deckelsteller
- 2
- Grundkörper
- 3
- Antriebsscheibe
- 4
- Stellarm
- 5
- Stellantrieb
- 6
- Stellkontur
- 7
- Rolle
- 8
- Gelenkelement
- 9
- Gelenkabschnitt
- 10
- Haltebohrung
- 11
- Hülse
- 12
- Gelenkabschnitt
- 13
- Aufnahmebohrung
- 14
- Rastvorsprung
- 15
- Rastausnehmung
- 16
- stiftförmiges Element
- 17
- Abstandhalter
- 18
- Zentralabschnitt
- 19
- Halteabschnitt
- 20
- Stirnseite
- 21
- Anfangspunkt
- 22
- Endpunkt
- 23
- Fläche
- 24
- Rastmechanik
- 25
- Deckelsteller
- 26
- Rastvorsprung
- 27
- Rastausnehmung
- 28
- stiftförmiges Element
- 29
- Gleitfläche
- 30
- Vorlauffläche
- 31
- Endanschlag
- 32
- Möbelkorpus
- 33
- Steuerarm
- 34
- Befestigungselement
- R
- Mittelring
- S
- Pfeil
- X
- Schwenkachse
- Y
- Schwenkachse
- Z
- Schwenkachse
1. Deckelsteller, der Folgendes aufweist:
einen Grundkörper (2),
zumindest eine Antriebsscheibe (3), die am Grundkörper (2) um eine Schwenkachse (X)
schwenkbar befestigt ist,
einen Stellantrieb (5), der zum Schwenken der zumindest einen Antriebsscheibe (3)
um die Schwenkachse (X) an der zumindest einen Antriebsscheibe (3) abgestützt ist,
einen Stellarm (4), der relativ zu der zumindest einen Antriebsscheibe (3) schwenkbar
gehalten ist, und
eine Rastmechanik (24), wobei in einem freigegebenen Zustand der Rastmechanik (24)
der Stellarm (4) relativ zu der zumindest einen Antriebsscheibe (3) schwenkbar ist
und in einem verrasteten Zustand der Rastmechanik (24) der Stellarm (4) an der zumindest
einen Antriebsscheibe (3) drehfest gehalten ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Rastmechanik (24) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass die Rastmechanik
(24) ausgehend von dem freigegebenen Zustand ausschließlich durch eine Schwenkbewegung
des Stellarms (4) relativ zu der zumindest einen Antriebsscheibe (3) in den verrasteten
Zustand überführt wird.
2. Deckelsteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Rastmechanik (24) zumindest ein im verrasteten Zustand zusammenwirkendes Rastpaar
aufweist, das aus einem Rastvorsprung (14; 26) und einer Rastausnehmung (15; 27) besteht,
wobei der zumindest eine Rastvorsprung (14; 26) und die zumindest eine zugeordnete
Rastausnehmung (15; 27) an dem Stellarm (4) und der zumindest einen Antriebsscheibe
(3) verteilt angeordnet und derart einander zugeordnet sind, dass die Rastmechanik
(24) ausgehend von dem freigegebenen Zustand ausschließlich durch eine Schwenkbewegung
des Stellarms (4) relativ zu der zumindest einen Antriebsscheibe (3) in den verrasteten
Zustand überführt wird.
3. Deckelsteller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Deckelsteller zwei Antriebsscheiben (3) aufweist, die insbesondere durch eine
Hülse (11), die konzentrisch zur Schwenkachse (X) angeordnet ist, drehfest miteinander
verbunden sind, wobei der Stellarm (4) zwischen den beiden Antriebsscheiben (3) angeordnet
ist.
4. Deckelsteller nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der Stellarm (4) am Grundkörper (2) gehalten und im freigegebenen Zustand relativ
zu der zumindest einen Antriebsscheibe (3) um die Schwenkachse (X) schwenkbar ist.
5. Deckelsteller nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Stellarm (4) eine Aufnahmebohrung (13) aufweist, durch die sich die Hülse (11)
erstreckt, wobei der Stellarm (4) und die Hülse (11) zueinander eine Spielpassung
aufweisen.
6. Deckelsteller nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Rastvorsprung (14) und die zugeordnete Rastausnehmung (15) des zumindest einen
Rastpaares auf einem gemeinsamen Kreisringausschnitt (R1, R2) um die Schwenkachse
(X) angeordnet sind.
7. Deckelsteller nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der Stellarm (4) an der zumindest einen Antriebsscheibe (3) gehalten und im freigegebenen
Zustand relativ zu der zumindest einen Antriebsscheibe (3) um eine weitere Schwenkachse
(Y) schwenkbar ist, wobei die weitere Schwenkachse (Y) von der Schwenkachse (X), um
die die zumindest eine Antriebsscheibe (3) schwenkbar ist, radial beabstandet ist.
8. Deckelsteller nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass der Rastvorsprung (26) und die zugeordnete Rastausnehmung (27) des zumindest einen
Rastpaares auf einem gemeinsamen Kreisringausschnitt (R3) um die weitere Schwenkachse
(Y) angeordnet sind.
9. Deckelsteller nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass an den beiden Antriebsscheiben (3) und dem Stellarm (4) mindestens zwei einander
zugeordnete Rastpaare vorhanden sind, wobei die Antriebsscheiben (3) jeweils zumindest
eine der Rastausnehmungen (15) und der zwischen den beiden Antriebsscheiben (3) angeordnete
Stellarm (4) zumindest zwei der Rastvorsprünge (14) aufweist.
10. Deckelsteller nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Abstandhalter (17) zwischen den beiden Antriebsscheiben (3) angeordnet
ist und die beiden axial elastischen Antriebsscheiben (3) im freigegebenen Zustand
axial auseinander drückt.
11. Deckelsteller nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass an den beiden Antriebsscheiben (3) und dem Stellarm (4) mindestens zwei einander
zugeordnete Rastpaare vorhanden sind, wobei die Antriebsscheiben (3) jeweils zumindest
einen der Rastvorsprünge (26) und der zwischen den beiden Antriebsscheiben (3) angeordnete
Stellarm (4) zumindest zwei der Rastausnehmungen (27) aufweist.
12. Deckelsteller nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils zwei der Rastvorsprünge (26) in axialer Richtung einander gegenüberliegend
angeordnet sind und die beiden axial elastischen Antriebsscheiben (3) im freigegebenen
Zustand axial auseinander drücken.
13. Deckelsteller nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass der zumindest eine Rastvorsprung (14; 26) eine schräge Gleitfläche (17; 29) aufweist.
14. Deckelsteller nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Endanschlag (31) vorhanden ist, der die Schwenkbewegung des Stellarms (4) relativ
zur zumindest einen Antriebsscheibe (3) begrenzt.
15. Deckelsteller nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine Antriebsscheibe (3) eine Stellkontur (6) aufweist, die sich von
einem Anfangspunkt (21), an dem sich der Stellantrieb (5) abstützt, wenn der Deckelsteller
in einer Schließstellung ist, bis zu einem Endpunkt (22), an dem sich der Stellantrieb
(5) abstützt, wenn der Deckelsteller in einer Offenstellung ist, erstreckt, wobei
sich der Stellantrieb (5) im freigegebenen Zustand am Endpunkt (22) der Stellkontur
(6) abstützt.