GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühlerlüftermodul, insbesondere ein elektrisch
betriebenes Kühlerlüftermodul, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit in Hauptströmungsrichtung
gesehen hinten liegenden Streben.
TECHNISCHER HINTERGRUND
[0002] Das Kühlsystem in einem Verbrennungsmotor, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, führt
hauptsächlich diejenige Wärme ab, die an die Wände von Brennraum und Zylinder abgegeben
wird, weil der Verbrennungsprozess nicht ideal verläuft. Da zu hohe Temperaturen den
Motor beschädigen würden (Abreißen des Schmierfilms, Verbrennen der Ventile etc.),
muss der Verbrennungsmotor aktiv gekühlt werden.
[0003] Moderne Verbrennungsmotoren, insbesondere Viertaktmotoren in Kraftfahrzeugen, werden
bis auf wenige Ausnahmen flüssigkeitsgekühlt, wobei in der Regel ein Gemisch aus Wasser,
Frostschutzmittel und Korrosionsschutzmittel als Kühlflüssigkeit dient.
[0004] Die Kühlflüssigkeit wird über Schläuche, Rohre und/oder Kanäle durch den Motor (Zylinderkopf
und Motorblock) sowie ggfs. durch thermisch stark beanspruchte Anbauteile des Motors,
wie Abgasturbolader, Generator oder Abgasrückführkühler, gepumpt. Hierbei nimmt die
Kühlflüssigkeit Wärmeenergie auf und führt sie aus den oben genannten Komponenten
ab. Die erwärmte Kühlflüssigkeit fließt weiter zu einem Kühler. Dieser Kühler - früher
oftmals aus Messing, heute zumeist aus Aluminium - ist meist an der Front des Kraftahrzeuges
angebracht, wo ein Luftstrom Wärmeenergie vom Kühlmittel aufnimmt und dieses damit
abkühlt, bevor es wieder zum Motor zurückfließt, wodurch der Kühlmittelkreislauf geschlossen
ist.
[0005] Um die Luft durch den Kühler zu treiben, wird in (Haupt-) Strömungsrichtung gesehen
vor (stromaufwärtig) oder nach (stromabwärtig) dem Kühler ein Kühlerlüftermodul vorgesehen,
welches mechanisch über einen Riementrieb oder elektrisch über einen Elektromotor
angetrieben sein kann. Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf ein elektrisch
angetriebenes Kühlerlüftermodul.
[0006] Ein Kühlerlüftermodul besteht klassisch aus einer Lüfterzarge, welche eine Lüfterradausnehmung
aufweist. In der Lüfterradausnehmung ist ein Motorhalter angeordnet, welcher über
Streben mit der Lüfterzarge mechanisch verbunden ist. Die Streben können ausgehend
vom Luftvolumenstrom auf der stromabwärtigen oder stromaufwärtigen Seite der Lüfterzarge
angeordnet sein. In dem Motorhalter ist ein Motor, insbesondere ein Elektromotor,
gehalten. An einer Abtriebswelle des Elektromotors ist ein Lüfterrad angeordnet, welches
sich - durch den Elektromotor angetrieben - in der Lüfterradausnehmung dreht.
[0007] Bei der Auslegung und Entwicklung von Kühlerlüftermodulen sind neben dem geförderten
Luftvolumen pro Zeiteinheit stets auch der zur Verfügung stehende Bauraum, insbesondere
seine Anordnung ausgehend vom Luftvolumenstrom stromaufwärtig oder stromabwärtig des
Kühlers und/oder seine Abmessungen, und die Geräuschentwicklung relevant.
[0008] Insbesondere hinsichtlich der Geräuschentwicklung ist es wesentlich, ob die Streben
auf der stromaufwärtigen oder stromabwärtigen Seite der Lüfterzarge angeordnet sind,
was an den grundverschiedenen aerodynamischen Eigenschaften dieser beiden Varianten
liegt: Während die Luft auf der stromaufwärtigen Seite (Saugseite) der Lüfterzarge
eher langsam und wenigstens im Wesentlichen laminar strömt, ist sie auf der stromabwärtigen
Seite (Druckseite) der Lüfterzarge, d.h. nach dem Hindurchtritt durch die Lüfterradausnehmung,
schneller, dichter und verwirbelter als vorher. Aus diesem Grund unterscheiden sich
die Anforderungen an vorne- und hintenliegenden Streben - abgesehen von der Hauptanforderung
des Haltens des Motorhalters - grundlegend voneinander: Während vorneliegende Streben
auch Zuführ- und/oder Luftleitungsfunktionen übernehmen können, sind solche für hintenliegende
Streben wenigstens im Wesentlichen irrelevant. Hier kommt es vielmehr darauf an, die
Streben aerodynamisch betrachtet möglichst "unsichtbar" zu gestalten, d.h. die Streben
so zu gestalten, dass sie die stromabwärtige Luftströmung so wenig wie möglich beeinflussen.
[0009] Die
DE 10 2012 112 211 A1 betrifft eine Gebläseeinheit für einen Wärmetauscher. Die offenbarte Gebläseeinheit
weist gerade, hintenliegende Speichen auf, welche ein ringförmiges Stützelement zur
Aufnahme eines elektrischen Antriebsmotors mit einer plattenartigen Stützstruktur
verbinden.
[0010] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
verbessertes Kühlerlüftermodul zur Verfügung zu stellen, welches insbesondere hinsichtlich
der Geräuschentwicklung vorteilhaft ist.
[0011] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Kühlerlüftermodul mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0012] Demgemäß weist ein erfindungsgemäßes Kühlerlüftermodul eine Lüfterzarge, eine Lüfterradausnehmung,
welche in der Lüfterzarge ausgebildet ist, einen Motorhalter, welcher über in Strömungsrichtung
gesehen hintenliegenden Streben mit der Lüfterzarge mechanisch verbunden ist, einen
Motor, insbesondere Elektromotor, welcher zumindest teilweise in dem Motorhalter gelagert
ist, und ein Lüfterrad, welches in der Lüfterradausnehmung angeordnet ist und welches
von dem Motor rotatorisch um eine Rotationachse angetrieben wird, wobei das Lüfterrad
eine Mehrzahl von Flügelelementen aufweist, auf, wobei wenigstens alle Elemente einer
Gruppe, welche wenigstens eine der Streben und wenigstens eines der Flügelelemente
aufweist, vorwärtsgesichelt oder rückwärtsgesichelt sind.
[0013] Ein "Kühlerlüftermodul" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist insbesondere eine
Baugruppe, welche in Strömungsrichtung gesehen vor oder nach einem Kühler eines Fahrzeugs
angeordnet ist und welche dafür vorgesehen, insbesondere eingerichtet, ist, einen
Luftvolumenstrom zu erzeugen, welcher sich durch den Kühler hindurch und/oder um den
Kühler herum erstreckt, wobei der Luftvolumenstrom thermische Energie von dem Kühler
aufnimmt.
[0014] Eine "Lüfterzarge" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist insbesondere ein Rahmen,
in welchem das Lüfterrad gehalten ist, und selbst wiederum bevorzugt an oder in der
Nähe des Kühlers angeordnet, insbesondere befestigt, ist. Eine Lüfterzarge im Sinne
der vorliegenden Erfindung weist bevorzugt ein Kunststoffmaterial, insbesondere einen
Kunststoff-Compound, auf, insbesondere ist die Lüfterzarge aus diesem gebildet. Zusätzlich
und/oder alternativ weist die Lüfterzarge ein Metallmaterial, zum Beispiel Eisen,
Stahl, Aluminium, Magnesium oder dergleichen, auf, insbesondere ist zumindest teilweise,
insbesondere wenigstens im Wesentlichen, insbesondere vollständig, aus diesem gebildet.
Nach einer Ausführung kann eine Lüfterzarge auch mehr als eine Lüfterradausnehmung,
einen Motorhalter, einen Motor und ein Lüfterrad aufweisen, insbesondere ist die vorliegende
Erfindung zum Einsatz in Kühlerlüftermodulen mit zwei oder mehr, insbesondere zwei,
Lüfterrädern geeignet. Nach einer Ausführung weist die Lüfterzarge zusätzlich wenigstens
eine verschließbare Öffnung, insbesondere wenigstens eine Klappe, insbesondere eine
Mehrzahl derselben, auf. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da auf diese Weise weitere
Luftführungseigenschaften realisiert werden können.
[0015] Eine "Lüfterradausnehmung" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist insbesondere eine
Materialaussparung innerhalb der Lüfterzarge. In der Lüfterradausnehmung erstrecken
sich nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung Streben, welche einen ebenfalls
in der Lüfterradausnehmung angeordneten Motorhalter mit der Lüfterzarge mechanisch,
insbesondere und elektrisch und/oder elektronisch, verbinden. Gemäß einer Ausführung
der vorliegenden Erfindung wird die Lüfterradausnehmung durch einen Zargenring begrenzt.
[0016] Ein "Motorhalter" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist insbesondere eine Einrichtung
zur mechanischen Befestigung des Motors an der Lüfterzarge, insbesondere zur Bereitstellung
des dem Lüfterrad entgegenwirkenden Drehmoments. Nach einer Ausführung ist der Motorhalter
eine wenigstens im Wesentlichen ringförmige Struktur, in welcher der Motor gehalten
ist. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da auf diese Weise eine vorteilhafte Kühlluftströmung
durch den Motor nicht beeinträchtigt wird.
[0017] "Strömungsrichtung" im Sinne der vorliegenden Erfindung bezeichnet insbesondere die
sogenannte Hauptströmungsrichtung, also diejenige Strömung, welche parallel zur Rotationsachse
des Lüfterrades durch die Lüfterradausnehmung der Lüfterzarge hindurchtritt, und zur
Kühlung des Kühlers genutzt wird.
[0018] "Streben" im Sinne der vorliegenden Erfindung sind insbesondere balken- oder sichelförmige
Strukturen, welche eine mechanische Verbindung zwischen dem Motorhalter und der Lüfterzarge
bereitstellen. Gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung können die Streben
einen tropfenförmigen Querschnitt aufweisen, um vorteilhafte aerodynamische und/oder
akustische Effekte zu erzielen.
[0019] Ein "Motor" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist insbesondere eine Maschine, die
mechanische Arbeit verrichtet, indem sie eine Energieform, zum Beispiel thermische/chemische
oder elektrische Energie, in Bewegungsenergie, insbesondere ein Drehmoment, umwandelt.
Dies ist insbesondere vorteilhaft, da auf diese Weise die Lüfterzarge bis auf die
Zufuhr von Energie wenigstens im Wesentlichen autark betrieben werden kann, das heißt
ohne von extern mit Bewegungsenergie versorgt zu werden, wie zum Beispiel über einen
Keil- oder Zahnriemen.
[0020] Ein "Elektromotor" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein elektromechanischer
Wandler (elektrische Maschine), der elektrische Leistung in mechanische Leistung,
insbesondere in ein Drehmoment, umwandelt. Der Begriff Elektromotor im Sinne der vorliegenden
Erfindung umfasst, ist aber nicht beschränkt auf Gleichstrommotoren, Wechselstrommotoren
und Drehstrommotoren bzw. bürstenbehaftete und bürstenlose Elektromotoren bzw. Innenläufer-
und Außenläufermotoren. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da elektrische Energie
eine im Vergleich zu mechanischer oder chemischer Energie leicht zu übertragende Energieform
darstellt, mit welcher das erforderliche Drehmoment zum Antrieb des Lüfterrades bereitgestellt
wird.
[0021] Ein "Lüfterrad" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist insbesondere eine rotationssymmetrische
Komponente, welche eine Nabe, insbesondere einen Nabentopf, welcher das Lüfterrad
mit einem Motor, insbesondere über eine aus diesem herausragende Welle, verbindet
in einer Weise, dass das Drehmoment, welches von dem Motor erzeugt wird, wenigstens
im Wesentlichen vollständig auf das Lüfterrad übertragen wird.
[0022] Ein "Flügelelement" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein gegenüber einer Ebene,
auf welcher die Rotationsachse senkrecht steht, geneigter wenigstens im Wesentlichen
flacher Körper, welcher an dem Nabentopf angeordnet ist und welcher dafür vorgesehen,
insbesondere eingerichtet, ist, einen Luftvolumenstrom zu erzeugen, sobald das Lüfterrad
in eine rotatorische Bewegung versetzt wird. Die Flügelelemente sind dabei bevorzugt
gegenüber der Rotationsachse geneigt in einem Winkelbereich von -90° bis +90°, insbesondere
von -75° bis +75°, insbesondere von -60° bis +60°, insbesondere von -45° bis +45°,
insbesondere von -30° bis +30° und besonders bevorzugt von -15° bis +15°. Unter Flügelelementen
im Sinne der vorliegenden Erfindung werden insbesondere auch Flügel, Schaufelblätter
oder Rotorblätter verstanden.
[0023] "Vorwärtsgesichelt" im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet insbesondere, dass
die Spitze des Flügelelementes in Drehrichtung betrachtet der Mitte des Flügelelementes
vorauseilt.
[0024] "Rückwärtsgesichelt" im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet insbesondere, dass
die Spitze des Flügelelementes in Drehrichtung betrachtet der Mitte des Flügelelementes
nacheilt.
[0025] Mit anderen Worten folgt die Geometrie der wenigstens einen Strebe wenigstens im
Wesentlichen der Geometrie des wenigstens einen Flügelelementes bezüglich der Ausdehnung
in einer Ebene senkrecht zur Rotationsachse. Insbesondere folgt die Geometrie der
Strebenskelettlinie der wenigstens einen Strebe wenigstens im Wesentlichen der Geometrie
der Flügelelementskelettlinie des wenigstens einen Flügelelementes bezüglich der Ausdehnung
in einer Ebene senkrecht zur Rotationsachse
Dies ist insbesondere vorteilhaft, da auf diese Weise wenigstens einer der negativen
Effekte der, insbesondere hintenliegenden, Streben vermindert werden kann, insbesondere
bezüglich der Akustik. Dazu muss man wissen, dass Streben bei der Entwicklung von
Lüfterzargen stets störend sind. Der Volumenstrom, welcher durch das Lüfterrad erzeugt
wird, besitzt insbesondere in Strömungsrichtung gesehen kurz hinter dem Lüfterrad
eine erhöhte Dichte und die einzelnen Luftmoleküle bewegen sich mit sehr hoher Geschwindigkeit
und einem durch das Lüfterrad erzeugten Drall vorwärts. In dieser Ausgangssituation
treffen die Luftmoleküle auf die "im Weg stehenden" Streben, wodurch eine Abbremsung
und Richtungsänderung der Luftmoleküle erfolgt. Hierbei entstehen unerwünschte Geräusche,
insbesondere dann wenn der Flügel, insbesondere dessen Vorderkante, über die Strebe
hinwegstreicht. Dies erzeugt unerwünschte Geräusche, insbesondere das sogenannte "Blocken",
welches weiter unten nochmals eingehend beschrieben wird. Indem die Geometrie der
Strebe hinsichtlich der radialen Erstreckung wenigstens im Wesentlichen der Geometrie
des Flügelelementes folgt, kann erzielt werden, dass die Vorderkante des Flügelelements
nicht auf gesamter Länge gleichzeitig auf die Strebe trifft, sondern dass es hier
lediglich stets einen Überlagerungspunkt gibt, welcher in radialer Richtung wandert.
Man denke hierbei beispielsweise an eine handelsübliche Papierschere, bei welcher
der Schnittpunkt der beiden Schneiden entlang der Erstreckungsrichtung wandert, sobald
die Schere geschlossen wird.
[0026] Nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung umfasst die Gruppe eine Mehrzahl,
insbesondere alle, der Streben und/oder eine Mehrzahl, insbesondere alle, der Flügelelemente.
[0027] Dies ist insbesondere vorteilhaft, da auf diese Weise der oben beschriebene Effekt
verstärkt wird. Je mehr Streben bzw. Flügelelemente erfindungsgemäß aufeinander abgestimmt
sind, desto vorteilhafter sind die Eigenschaften des Kühlerlüftermoduls hinsichtlich
der Geräuschentwicklung.
[0028] Nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung stehen eine Flügelelementskelettlinie
der Flügelelemente der Gruppe und eine Strebenskelettlinie der Streben der Gruppe
in einem Profilschnitt miteinander in Beziehung über:

wobei gilt:
X-Koordinate beschreibt die X-Koordinate des Schnittpunktes der Strebenskelettlinie
mit einer Schnittebene in einem x-y-Koordinatensystem in der Schnittebene
Y-Koordinate beschreibt die Y-Koordinate des Schnittpunktes der Strebenskelettlinie
mit einer Schnittebene in einem x-y-Koordinatensystem in der Schnittebene
n beschreibt einen aktuell betrachteten Profilschnitt
nmax beschreibt, in wie viele äquidistante Profilschnitte die Strebe und das Flügelelement
über ihre radiale Erstreckung hinweg unterteilt werden; wobei

αs (n) beschreibt einen Sichelungswinkel am Profilschnitt n des Flügelelements, d.h.
einen Winkel zwischen einem zur Rotationsachse parallel verschobenen ersten Schenkel
und einem zweiten Schenkel, welcher durch die Punkte von Vorder- und Hinterkante der
Strebe in der Schnittebene definiert ist;
DH beschreibt den Außendurchmesser des Motorhalters (3) ;
LP beschreibt die Profillänge der Strebe (10), d.h. den Abstand zwischen Vorder- und
Hinterkante der Strebe in der Schnittebene;
βs(n) beschreibt einen Korrekturfaktor der Sichelung, wobei

βR(n) beschreibt einen Korrekturfaktor der Profilrotation, wobei

[0029] Eine "Strebenskelettlinie" im Sinne der vorliegenden Erfindung, auch Profilmittellinie,
Wölbungslinie oder Krümmungslinie genannt, bezeichnet die Verbindungslinie der in
ein Profil einbeschriebenen Kreismittelpunkte, wobei die Skelettlinie vom Nasenkreismittelpunkt
bis zur Profilnase gerade verläuft. Eine weitere alternative Definition, welche im
Sinne der Erfindung explizit mit umfasst ist, definiert die Strebenskelettlinie dahingehend,
dass diese aus den Mittelpunkten zwischen der Ober- und Unterseite senkrecht zur X-Koordinate
oder Profilsehne besteht. Der Verlauf der Skelettlinie bestimmt die Strömungseigenschaften
wesentlich mit. Wichtige geometrische Kennzahlen sind die Wölbungshöhe und die Wölbungsrücklage,
wobei Strebenprofile mit gerader oder S-förmiger Skelettlinie einen Druckpunkt haben,
der sich nur wenig mit dem Anstellwinkel ändert.
[0030] Unter einer "Flügelelementskelettlinie" im Sinne der obenliegenden Erfindung, auch
Profilmittellinie, Wölbungslinie oder Krümmungslinie genannt, bezeichnet die Verbindungslinie
der in ein Profil einbeschriebenen Kreismittelpunkte, wobei die Skelettlinie vom Nasenkreismittelpunkt
bis zur Profilnase gerade verläuft. Eine weitere alternative Definition, welche im
Sinne der Erfindung explizit mit umfasst ist, definiert die Flügelelementskelettlinie
dahingehend, dass diese aus den Mittelpunkten zwischen der Ober- und Unterseite senkrecht
zur X-Koordinate oder Profilsehne besteht. Der Verlauf der Skelettlinie bestimmt die
Strömungseigenschaften wesentlich mit. Wichtige geometrische Kennzahlen sind die Wölbungshöhe
und die Wölbungsrücklage, wobei Flügelelementprofile mit gerader oder S-förmiger Skelettlinie
einen Druckpunkt haben, der sich nur wenig mit dem Anstellwinkel ändert.
[0031] Die o.g. funktionalen Zusammenhänge sind das Ergebnis umfangreicher wissenschaftlicher
Untersuchungen und Versuche, welche erstmals eine Beziehung zwischen Strebenskelettlinie
und Flügelelementskelettlinie beschreiben. Hierzu wird die radiale Erstreckungsrichtung
der Flügelelemente bzw. Streben in eine Anzahl n
max äquidistante Profilschnitte unterteilt, wobei die hier beschriebenen Zusammenhänge
für wenigstens einen, insbesondere eine Mehrzahl, insbesondere eine überwiegende Mehrzahl,
n
max Profilschnitte erfüllt sein müssen.
[0032] Über die Flügelelementskelettlinie welche die Sichelung des Flügelelements erzeugt,
fließt die Geometrie des Flügelelements unmittelbar in die Auslegung der Strebe mit
ein.
[0033] Die Formel beinhaltet Parameter der Flügelelementskelettlinie im Form des Sichelungswinkels
α
s(n) am Profilschnitt n des Flügelelements. Somit besteht erstmals ein funktionaler
Zusammenhang zwischen der Geometrie des Flügelelements und der Strebe, was zu einem
besonders vorteilhaften Klangbild des Gesamtsystems führt. Dies ist insbesondere für
elektrisch betriebene Fahrzeuge relevant, die eine deutlich geringere Geräuschabstrahlung
aufweisen, weshalb ein vorbekanntes Kühlerlüftermodul zu einer unangenehmen Geräuschwahrnehmung
führen würde, da die überdeckenden Geräusche des klassischen Hauptantriebssystems,
d.h. des Verbrennungsmotors, wegfallen.
[0034] Nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung gelten die definierten
funktionalen Zusammenhänge für X- und Y-Koordinaten für alle Schnitte n ∈ [0;
nmax].
[0035] Dies ist insbesondere vorteilhaft, da auf diese Weise die definierten funktionalen
Zusammenhänge für X- und Y-Koordinaten, welche sich in umfangreichen Versuchsreihen
als vorteilhaft herausgestellt haben, für die gesamte radiale Erstreckung von Flügelelement
und Strebe gelten. Somit kann der vorteilhafte Effekt, der Geräuschreduzierung weiter
verbessert werden, da das Überstreichen der Streben durch das Flügelelement "sanft"
erfolgen kann, d.h. mit einer verminderten Beeinflussung des Strömungsvektors des
Hauptvolumenstroms.
[0036] Nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung weisen die Streben ein
halbsymmetrisches Profil auf.
[0037] Ein "Profil" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist insbesondere die Form des Querschnitts
der Strebe, wobei die Schnittebene senkrecht auf einem Radialvektor des Kühlerlüftermoduls
steht. Dieser Radialvektor ist zum einen definiert durch die Ausrichtung der Rotationsachse,
auf welcher dieser Vektor senkrecht steht, sowie dem Punkt der Strebenskelettlinie
in der zu betrachtenden Schnittebene.
[0038] Als "halbsymmetrisches Profil" im Sinne der vorliegenden Erfindung, auch bikonvexes
Profil genannt, ist ein Profil geringer Wölbung, insbesondere im Bereich von 1-3%,
zu verstehen, welches zwar eine Wölbung aufweist, aber keine konkaven Konturen.
[0039] Dies ist insbesondere vorteilhaft, da auf diese Weise die oben beschriebenen Vorteile
des erfindungsgemäßen Kühlerlüftermoduls weiter verbessert werden können, indem nicht
nur die Lage der Strebe im Verhältnis zum Flügelelement optimiert wird, sondern auch
die Ausgestaltung der Strebe, sodass sich diese möglichst vorteilhaft in den Hauptvolumenstrom
einfügt, um somit ein Ab- und/oder Umlenken des Luftvolumenstroms so gut es eben geht
zu vermeiden.
[0040] Nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung sind die Streben zur Rotationsachse
mit einem Anstellwinkel α im Bereich zwischen 5 Grad und 45 Grad, vorzugsweise zwischen
10 Grad und 25 Grad, angeordnet.
[0041] Der "Anstellwinkel" im Sinne der vorliegenden Erfindung auch "Anströmwinkel" benannt,
ist der Winkel zwischen der Richtung des anströmenden Fluids und der Seele des Profils,
also der gedachten geradlinigen Verbindung zwischen der Profilnase und der Profilhinterkante.
[0042] Dies ist insbesondere vorteilhaft, da auf diese Weise ein weiterer Parameter angegeben
ist, mit welchem die Strebe so ausgelegt werden kann, dass die Ab- und/oder Umlenkung
des Hauptvolumenstroms weiter vermindert wird.
[0043] Nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung treten die Streben aus
dem Motorhalter mit einem Winkel β aus, welcher einen Wert im Bereich von -30° bis
+30°, insbesondere im Bereich von -20° bis +20°, insbesondere im Bereich von -10°
bis +10°, aufweist.
[0044] Dies ist insbesondere vorteilhaft, da umfangreiche Versuchs- und Vergleichstudien
ergeben haben, dass ein zu steiles Austreten der Strebe aus dem Motorhalter dazu führt,
dass die Länge erheblich vergrößert wird, wodurch ein positiver Effekt, welcher durch
ein "sanftes" Übereinandergleiten der Kanten durch die Länge der Strebe wieder aufgehoben
oder ggf. ins Gegenteil verkehrt wird.
[0045] Nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung treten die Streben in die
Lüfterzarge ein mit einem vorgegebenen Winkel ϕ, welcher einen Wert im Bereich von
-90° und +30°, insbesondere im Bereich von -75° und +15°, insbesondere im Bereich
von -60° bis 0°, aufweist. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da auf diese Weise die
Streben auch als Eingriffsschutz angeordnet und bei der Auslegung des Systems auf
den vorhandenen Bauraum angepasst werden können.
[0046] Nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung ist eine Verstärkung vorgesehen,
die zwischen dem Motorhalter und einer der Streben, insbesondere zwischen dem Motorhalter
und einer Mehrzahl der Streben, insbesondere zwischen dem Motorhalter und jeder Strebe,
ausgebildet ist.
[0047] Dies ist insbesondere vorteilhaft, da auf diese Weise die Steifigkeit des Kühlerlüftermoduls
insgesamt und besonders der Streben verbessert werden kann. Diese Versteifung gerade
zwischen Motorhalter und Strebe ist besonders vorteilhaft, da durch das Gegenmoment
zum Antriebsdrehmoment des Motors gerade am Übergang zwischen Motorhalter und Strebe
hohe Scherkräfte auftreten. Des Weiteren gleichen die o.g. Vorteile einer Materialanhäufung
im Strebenbereich unmittelbar am Motorhalter die damit einhergehenden aerodynamischen
Nachteile zumindest teilweise aus, da die Rotations- und Volumenstromgeschwindigkeit
in diesem Bereich im Vergleich zum Außenradius der Flügelelemente vergleichsweise
niedrig ist.
[0048] Die Verstärkung ist insbesondere in Form einer Materialansammlung ausgebildet, welche
den Radius am Übergang von der Strebe zum Motorhalter vergrößert, um somit insbesondere
eine verbesserte Krafteinleitung zu ermöglichen.
[0049] Dies ist nach einer Ausführung insbesondere vorteilhaft, da die Verstärkung die Festigkeit
einer Strebe steigert, sodass die Strebe sehr formstabil ist. Die Verstärkung ist
vorzugsweise einstückig mit der Strebe und/oder dem Motorhalter ausgebildet.
[0050] Nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung sind die Lüfterzarge, der
Motorhalter und die Streben als einstückiges Kunststoffspritzgussteil ausgebildet.
[0051] Dies ist insbesondere vorteilhaft, da auf diese Weise ein kosteneffizientes near-to-end-shape-Urformverfahren
verwendet werden kann, um die Lüfterzarge zusammen mit Motorhalter und Streben bereitzustellen.
[0052] Nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung weisen die Streben eine
Armierung auf.
[0053] Nach einer weiteren Ausführung weist die Armierung zumindest teilweise Metall auf.
Beispielsweise ist die Armierung in Form eines Stahlblechs ausgebildet. Dies ist nach
einer Ausführung insbesondere vorteilhaft, da auf diese Weise die Formstabilität und
die Festigkeit der Streben gesteigert werden kann.
[0054] Nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung ist die Anzahl der Streben
von der Anzahl der Flügelelemente verschieden, insbesondere weist das Kühlerlüftermodul
mehr Streben auf als Flügelelemente, insbesondere weist das Kühlerlüftermodul zwei
Streben mehr auf als Flügelelemente, insbesondere weist das Kühlerlüftermodul elf
Streben und neun Flügelelemente auf. Diese Ausgestaltung ist insbesondere vorteilhaft,
da auf diese Weise sich jedes Flügelelement in einer anderen Phase des Überstreichens
der Strebe befindet, was mit Blick auf das Gesamtsystem zu einer homogeneren Geräuschabstrahlung
führt.
[0055] Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sich aus der Beschreibung
für den Fachmann nicht in eindeutiger Weise ein Anderes ergibt, beliebig miteinander
kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen
der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im
Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung.
Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen
zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG
[0056] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf eine Lüfterzarge aus dem Stand der Technik mit einer
angedeuteten Strebe gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf einen Ausschnitt einer Lüfterzarge nach einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht auf einer Lüfterzarge nach einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, nebst zweier Schnittdarstellungen;
- Fig. 4
- eine schematische perspektivische Darstellung einer einzelnen Strebe gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 5
- eine schematische perspektivische Darstellung des Profils und des Verlaufs der Strebenskelettlinie
einer einzelnen Strebe gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 6
- eine schematische dreidimensionale Detailansicht einer einzelnen Strebe zwischen Motorhalter
und Lüfterzarge gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 7
- eine schematische Schnittansicht einer einzelnen Strebe gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 8
- eine schematische Schnittansicht einer einzelnen Strebe mit Armierung gemäß einer
weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 9a
- ein Diagramm mit Messwerten eines Kühlerlüftermoduls des Standes der Technik; und
- Fig. 9b
- ein Diagramm mit Messwerten eines Kühlerlüftermoduls gemäß einer Ausführung der vorliegenden
Erfindung.
[0057] Die beiliegenden Figuren der Zeichnung sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen
der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang
mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere
Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die
Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu
zueinander gezeigt.
[0058] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente,
Merkmale und Komponenten - sofern nichts Anderes ausgeführt ist - jeweils mit denselben
Bezugszeichen versehen.
[0059] Fig. 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Lüfterzarge 2 eines Kühlerlüftermoduls
1 aus dem Stand der Technik mit einer angedeuteten Strebe 10 gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Das Kühlerlüftermodul 1 weist eine Lüfterzarge 2, eine
Lüfterradausnehmung 4, welche in der Lüfterzarge 2 ausgebildet ist, einen Motorhalter
3, welcher über in Strömungsrichtung gesehen hinten liegende (vorbekannte, geradlinige)
Streben 100 mit der Lüfterzarge 2 mechanisch verbunden ist, einen Motor, insbesondere
Elektromotor, 5, welcher zumindest teilweise in den Motorhalter 3 gelagert ist, ein
Lüfterrad 6, welches in der Lüfterradausnehmung 4 angeordnet ist, und welches von
dem Motor 5 rotatorisch um eine Rotationsachse R angetrieben wird, wobei das Lüfterrad
6 eine Mehrzahl von Flügelelementen 6a aufweist.
[0060] Der Motorhalter 3 ist mit der Lüfterzarge 2 über geradlinige Streben 100 verbunden,
wie sie aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt sind. Mit der Bezugsziffer 10
ist in der Fig. 1 bereits eine erfindungsgemäße Strebe angedeutet, wie sie im Folgenden
im Detail beschrieben werden wird. In Fig. 1 ist insbesondere der geometrische Unterschied
zwischen vorbekannten Streben 100 und den erfindungsgemäßen Streben 10 zu erkennen.
[0061] Fig. 2 zeigt eine schematische Draufsicht auf einen Ausschnitt einer Lüfterzarge
2 nach einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0062] Die Lüfterzarge 2 ist aus Kunststoff ausgebildet, insbesondere in Form eines einteiligen
Kunststoffspritzgussteils.
[0063] Die Streben 10 erstrecken sich parabelförmig von dem Rand der Lüfterradausnehmung
4 zu dem Motorhalter 3 und halten den Motorhalter in der Lüfterradausnehmung 4 in
Position. Die Streben 10 weisen jeweils eine Verstärkung 11 auf, welche die Verbindung
zwischen dem Motorhalter 3 und jeweils einer der Streben 10 verstärkt. Die Verstärkung
11 ist bevorzug einstückig mit der Strebe 10 ausgebildet. Vorzugsweise sind die Lüfterzarge
2, die Streben 10 und der Motorhalter 3 ein einstückiges Kunststoffspritzgussteil.
Am Motorhalter 3 sind Befestigungsschnittstellen 30 vorgesehen, an welchen ein Motor
5 befestigt werden kann. Ferner ist der Winkel β dargestellt, welcher angibt unter
welchem Winkel die Strebe 10 in den Motorhalter 3 eintritt. Schenkel des Winkels β
sind dabei zum einen ein Erstreckungsvektor 14 der Strebe 10 im Austrittspunkt der
Strebe 10 aus dem Motorhalter 3 und zum anderen einem radialen Vektor 15 durch den
Austrittspunkt der Strebe 10 aus dem Motorhalter 3. Nach einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung weist β einen Wert im Bereich von -30° bis +30° auf.
[0064] Ferner ist ein Winkel ϕ dargestellt, welcher angibt unter welchem Winkel die Strebe
10 in den Rand der Lüfterradausnehmung 4 eintritt. Schenkel des Winkels ϕ sind zum
einen ein Erstreckungsvektor 16 der Strebe 10 im Eintrittspunkt der Strebe 10 in die
Lüfterzarge 2 und zum anderen ein radialer Vektor 16a durch den Eintrittspunkt der
Strebe 10 in die Lüfterzarge 2. Nach einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
weist ϕ einen Wert im Bereich von -90° und +30° auf.
[0065] Im weiteren Verlauf wird im Zusammenhang mit der Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Strebe 10 vereinzelt von einem Startpunkt 17 und einem Endpunkt 18 gesprochen. Der
Startpunkt 17 ist der Austrittspunkt der Strebe 10 aus dem Motorhalter 3 und der Endpunkt
18 definiert sich durch den Eintrittspunkt der Strebe 10 in die Lüfterzarge 2.
[0066] Fig. 3 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Lüfterzarge 2 nach einer weiteren
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung nebst zweier Schnittdarstellungen. Das
in der Fig. 3 dargestellte Kühlerlüftermodul 1 ist ein Kühlerlüftermodul mit hintenliegenden
Streben 10, d.h. in Strömungsrichtung betrachtet, welche gemäß der Darstellung der
Fig. 3 aus dem Blatt herauszeigt, wird die Luft durch das rotierende Lüfterrad 6 zuerst
beschleunigt und komprimiert bevor es auf die Streben 10 trifft, was die besondere
Herausforderung bei der Auslegung derartiger Kühlerlüftermodule und insbesondere der
Streben 10, ausmacht.
[0067] In dieser Abbildung ist erstmals das Lüfterrad 6 mit der Mehrzahl von Flügelelementen
6a gezeigt. Man erkennt in dieser Darstellung besonders gut den erfindungsgemäßen
Effekt, wie sich die Flügelelemente 6a - aus Sicht der Darstellung der Fig. 3 - hinter
den Streben 10 an diesen vorbei bewegen. Nach der bevorzugten Ausführungsform der
Fig. 3 weißt die Lüfterzarge 2 elf erfindungsgemäße Streben 10 und das Lüfterrad 6
neun Flügelelemente 6a auf. Durch diese konstruktive Eigenschaft wird gewährleistet,
dass sich jedes Flügelelement 6a zu jedem Zeitpunkt während der Rotation des Lüfterrades
in einer anderen Phase des Überstreichens einer der Streben 10 befindet. Dies führt
zu einer vorteilhaften, insbesondere homogeneren, Geräuschabstrahlung des Gesamtsystems.
[0068] Fig. 4 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung einer einzelnen Strebe
10 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Diese verbindet den Motorhalter
3 mit der Lüfterzarge 2 und hält den Motorhalter 3 in der Lüfterradausnehmung 4 der
Lüfterzarge 2 in Position. Die Streben 10 stellen das Gegenmoment bereit, welches
dem vom Motor erzeugten Drehmoment, mit dem das Lüfterrad 6 angetrieben wird, entgegengesetzt
ist. Aus diesem Grund werden über die Streben 10 hohe Kräfte geleitet, was zu erhöhten
Steifigkeitsanforderungen an diese führt. Die Strebe 10 weist eine parabelförmige
Form auf. Eine Skelettlinie 12 der Strebe 10 verläuft von Startpunkt 17 an dem Motorhalter
zu dem Endpunkt 18 an der Lüfterzarge 2. Der Scheitel 13 der Strebe befindet sich
in axialer Richtung wenigstens im Wesentlichen in der Mitte der Strebe 10.
[0069] Die Strebe 10 weist darüber hinaus ein Tragflächenprofil auf. Ein Bereich um eine
Vorderkante 26 eines Profils 20, insbesondere eines Querschnittprofils, ist dicker
als ein Bereich um eine Hinterkante 27 des Profils 20. Nach einer besonders bevorzugten
Ausführungsform ist das Tragflächenprofil der Strebe 10 ein halbsymmetrisches Profil.
[0070] Fig. 5 zeigt eine schematische perspektive Darstellung des Profils und des Verlaus
der Strebenskelettlinie einer einzelnen Strebe 10 gemäß einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung. Das Profil 20 der Strebe 10 ist entsprechend dieser Ausführung
als halbsymmetrisches Profil ausgebildet, wobei die Skelettlinie 12 der Strebe 10
parabelförmig verläuft.
[0071] Insbesondere stehen eine Flügelelementskelettlinie des Flügelelements 6a und die
Strebenskelettlinie 12 in einen Profilschnitt miteinander in Beziehung über folgende
mathematische Zusammenhänge:

wobei gilt:
X-Koordinate beschreibt die X-Koordinate des Schnittpunktes der Strebenskelettlinie
mit einer Schnittebene in einem x-y-Koordinatensystem in der Schnittebene
Y-Koordinate beschreibt die Y-Koordinate des Schnittpunktes der Strebenskelettlinie
mit einer Schnittebene in einem x-y-Koordinatensystem in der Schnittebene
n beschreibt einen aktuell betrachteten Profilschnitt
nmax beschreibt, in wie viele äquidistante Profilschnitte die Strebe und das Flügelelement
über ihre radiale Erstreckung hinweg unterteilt werden; wobei

αs(n)beschreibt einen Sichelungswinkel am Profilschnitt n des Flügelelements, d.h. einen
Winkel zwischen einem zur Rotationsachse parallel verschobenen ersten Schenkel und
einem zweiten Schenkel, welcher durch die Punkte von Vorder- und Hinterkante der Strebe
in der Schnittebene definiert ist;
DH beschreibt den Außendurchmesser des Motorhalters (3);
LP beschreibt die Profillänge der Strebe (10), d.h. den Abstand zwischen Vorder- und
Hinterkante der Strebe in der Schnittebene;
βs(n) beschreibt einen Korrekturfaktor der Sichelung, wobei

und
βR(n) beschreibt einen Korrekturfaktor der Profilrotation, wobei

wobei die definierten funktionalen Zusammenhänge für X- und Y-Koordinaten für alle
Schnitte n ∈[0;
nmax] bei n
max=10 gelten.
[0072] Fig. 6 zeigt eine schematische dreidimensionale Detailansicht einer einzelnen Strebe
10 zwischen dem Motorhalter 3 und der Lüfterzarge 2 gemäß einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung. In dieser Darstellung kann man die Verstärkung 11 zwischen
der Strebe 10 und dem Motorhalter 3 erkennen. Die Verstärkung 11 weist eine Wand 19
auf, welche sich von der Strebe 10 unter einem Winkel erstreckt. Nach einer Ausführungsform
entspricht dieser Winkel im Betrag dem Winkel β, sodass die Strebe 10 und die Wand
19 spiegelsymmetrisch zu einer Lotrechten des kreisförmigen Motorhalters 3 angerichtet
sind. Die Strebe 10 wird durch die Wand 19 stabiler und kann dadurch den Motor 5 in
dem Motorhalter 3 sicher in Position halten. Die Verstärkung 11 ist gemäß der gezeigten
Ausführungsform einstückig mit der Strebe 10 und dem Motorhalter 3 ausgebildet.
[0073] Fig. 7 zeigt eine schematische Schnittansicht einer einzelnen Strebe 10 gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das Profil 20 der Strebe 10 gemäß dieser
Ausführungsform ist ein halbsymmetrisches Profil 20. Eine Profilwölbung der Oberseite
21 und eine Profilwölbung der Unterseite 22 des Profils 20 verlaufen in derselben
Richtung. Die Oberseite 21 ist konkav gekrümmt während die Unterseite 22 eine konvexe
Krümmung aufweist. Ferner weist das Profil 20 eine Profildicke 23 und eine Profiltiefe
25 auf. Überdies weist das Profil 20 einen Nasenradius 24 auf, welcher den Radius
der Nase des Profils angibt. Der Bereich der Hinterkante 27 des Profils 20 ist schmaler
als der Bereich der Vorderkante 26 des Profils 20. Der Anstellwinkel α des Profils
ist gemäß dieser Ausführungsform beträgt etwa 45 Grad normal zur Flügelblattoberfläche.
Die Luft strömt in Richtung des Pfeils 29 um die Strebe 10 herum.
[0074] Fig. 8 zeigt eine schematische Schnittansicht einer einzelnen Strebe 10 gemäß einer
weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. In dieser Ausführungsform der
Strebe 10 ist eine Armierung 31 in der Strebe 10 vorgesehen. Die Armierung 31 kann
zumindest teilweise Metall aufweisen. Beispielsweise ist die Armierung 31 aus einem
Stahlblech ausgebildet. Alternativ kann die Armierung 31 auch aus Aluminium ausgebildet
sein. Durch diese Ausbildung kann die Strebe 10 besonders formstabil ausgebildet werden.
[0075] Fig. 9a zeigt ein Diagramm mit Messwerten eines Kühlerlüftermoduls des Standes der
Technik und Fig. 9b ein Diagramm mit Messwerten eines Kühlerlüftermoduls gemäß einer
Ausführung der vorliegenden Erfindung.
[0076] Die in Fig. 9a und 9b abgebildeten Diagramme zeigen jeweils den Verlauf eines Summenpegels
und eine vom System erzeugte Lüfterblattordnung. Der Summenpegel gibt die Gesamtgeräuschabstrahlung
über alle Frequenzen an. In beiden Figuren handelt es sich hierbei um die elfte Lüfterblattordnung,
die von der Anzahl der Flügel, deren geometrischer Anordnung und Sichelung abhängig
ist.
[0077] Des Weiteren ist das sog. 10-dB-Kriterium angegeben, welches mit einem Abstand von
10 dB unterhalb des Summenpegels verläuft. Das 10-dB-Kriterium ist insbesondere für
die Bewertung des Klangbildes eines Lüftergeräusches relevant: Das 10-dB-Kriterium
besagt, dass diejenigen Frequenzanteile, welche unterhalb dieses 10-dB-Kriteriums
liegen, nicht als störend wahrgenommen werden. Man kann sich das so vorstellen, wie
in einem Großraumbüro, wo einzelne Stimmen in einem allgemeinen Gemurmel untergehen.
Im Umkehrschluss werden Geräuschanteile, welche dieses 10-dB-Kriterium verletzen,
als besonders störend wahrgenommen. Verlaufen alle Frequenzanteile unterhalb des 10-dB-Kriteriums
wird die Geräuschabstrahlung als angenehmes, "sattes" Brummen wahrgenommen.
[0078] Die abgebildeten Fig. 9a und 9b sind auf Komponentenebene im semi-reflexionsarmen
Raum mit Wärmetauscher gemessen worden. Durch die gemäß einer Ausführung der vorliegenden
Erfindung erfolgte Auslegung der Streben verbessert sich die elfte Lüfterblattordnung
im Vergleich zum Stand der Technik deutlich. Der Summenpegel verbessert sich um bis
zu 4 dB im Vergleich zum Stand der Technik und erfüllt nun somit erstmals das 10-dB-Kriterium.
[0079] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend
vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige
Art und Weise modifizierbar.
[0080] Die Streben können beispielsweise auf der Druckseite und/oder auf der Unterdruckseite
vorgesehen sein. Ferner kann das Lüfterrad an die Form der Streben angepasst sein.
Beispielsweise weist die Vorderkante und/oder die Hinterkante des Lüfterrades eine
Krümmung auf, welche der Krümmung der Streben entspricht.
Bezugszeichenliste
[0081]
- 1
- Kühlerlüftermodul
- 2
- Lüfterzarge
- 3
- Motorhalter
- 4
- Lüfterradausnehmung
- 5
- Lüfterrad
- 5a
- Flügelelemente
- 10
- Strebe
- 11
- Verstärkung
- 12
- Skelettlinie
- 13
- Scheitel der Skelettlinie
- 14
- Erstreckungsvektor der Strebe im Austrittspunkt der Strebe aus dem Motorhalter
- 15
- Radialenvektor durch den Austrittspunkt der Strebe aus dem Motorhalter
- 16
- Erstreckungsvektor der Strebe im Eintrittspunkt der Strebe in die Lüfterzarge
- 16a
- Radialenvektor durch den Eintrittspunkt der Strebe in die Lüfterzarge
- 17
- Startpunkt
- 18
- Endpunkt
- 19
- Verstärkungswand
- 20
- Profil
- 21
- Profilwölbung der Oberseite
- 22
- Profilwölbung der Unterseite
- 23
- Profildicke
- 24
- Nasenradius
- 25
- Profiltiefe
- 26
- Vorderkante
- 27
- Hinterkante
- 28
- Lotrechte zum Motorhalter
- 29
- Richtung der Luftströmung
- 30
- Befestigungsschnittstelle
- 31
- Armierung
- 100
- vorbekannte, geradlinige Streben
- 1
- Profillänge
- r2
- Radius Oberseitenkrümmung
- r3
- Radius Unterseitenkrümmung
- h
- Höhe
- d1
- Profilnasendurchmesser
- d2
- Hinterkantendurchmesser
- R
- Rotationsachse
- α
- Anstellwinkel
- β
- Winkel
- ϕ
- Winkel
1. Kühlerlüftermodul (1), aufweisend:
eine Lüfterzarge (2);
eine Lüfterradausnehmung (4), welche in der Lüfterzarge (2) ausgebildet ist;
einen Motorhalter (3), welcher über in Strömungsrichtung gesehen hintenliegenden Streben
(10) mit der Lüfterzarge (2) mechanisch verbunden ist;
einen Motor, insbesondere Elektromotor, (5), welcher zumindest teilweise in dem Motorhalter
(3) gelagert ist;
ein Lüfterrad (6), welches in der Lüfterradausnehmung (4) angeordnet ist und welches
von dem Motor (5) rotatorisch um eine Rotationachse (R) angetrieben wird, wobei das
Lüfterrad eine Mehrzahl von Flügelelementen (6a) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens alle Elemente einer Gruppe, welche wenigstens eine der Streben (10) und
wenigstens eines der Flügelelemente (6a) aufweist, vorwärtsgesichelt oder rückwärtsgesichelt
sind.
2. Kühlerlüftermodul gemäß Anspruch 1, wobei die Gruppe eine Mehrzahl, insbesondere alle,
der Streben und/oder eine Mehrzahl, insbesondere alle, der Flügelelemente (6a) umfasst.
3. Kühlerlüftermodul gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei eine Flügelelementskelettlinie
der Flügelelemente der Gruppe und eine Strebenskelettlinie der Streben der Gruppe
in einem Profilschnitt miteinander in Beziehung stehen über:

wobei gilt:
X-Koordinate beschreibt die X-Koordinate des Schnittpunktes der Strebenskelettlinie
mit einer Schnittebene in einem x-y-Koordinatensystem in der Schnittebene
Y-Koordinate beschreibt die Y-Koordinate des Schnittpunktes der Strebenskelettlinie
mit einer Schnittebene in einem x-y-Koordinatensystem in der Schnittebene
n beschreibt einen aktuell betrachteten Profilschnitt
nmax beschreibt, in wie viele äquidistante Profilschnitte die Strebe und das Flügelelement
über ihre radiale Erstreckung hinweg unterteilt werden; wobei

αs(n)beschreibt einen Sichelungswinkel am Profilschnitt n des Flügelelements, d.h. einen
Winkel zwischen einem zur Rotationsachse parallel verschobenen ersten Schenkel und
einem zweiten Schenkel, welcher durch die Punkte von Vorder- und Hinterkante der Strebe
in der Schnittebene definiert ist;
DH beschreibt den Außendurchmesser des Motorhalters (3);
Lp beschreibt die Profillänge der Strebe (10), d.h. den Abstand zwischen Vorder- und
Hinterkante der Strebe in der Schnittebene;
βs (n) beschreibt einen Korrekturfaktor der Sichelung, wobei

βR(n)beschreibt einen Korrekturfaktor der Profilrotation, wobei

4. Kühlerlüftermodul gemäß Anspruch 3, wobei die definierten funktionalen Zusammenhänge
für X- und Y-Koordinaten für alle Schnitte n∈[0;nmax] gelten.
5. Kühlerlüftermodul gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Streben (10)
ein halbsymmetrisches Tragflächenprofil aufweisen.
6. Kühlerlüftermodul gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Streben (10)
zur Rotationsachse (R) mit einem Anstellwinkel α im Bereich zwischen 5 Grad und 45
Grad, vorzugsweise zwischen 10 Grad und 25 Grad, angeordnet sind.
7. Kühlerlüftermodul gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Streben (10)
aus dem Motorhalter (3) mit einem Winkel β austreten, welcher einen Wert im Bereich
von -30° bis +30° aufweist.
8. Kühlerlüftermodul gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Streben (10)
in die Lüfterzarge (2) eintreten mit einem vorgegebenen Winkel ϕ, welcher einen Wert
im Bereich von -90° und +30° aufweist.
9. Kühlerlüftermodul gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Verstärkung
(11) vorgesehen ist, die zwischen dem Motorhalter (3) und einer der Streben (10) ausgebildet
ist.
10. Kühlerlüftermodul gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lüfterzarge
(2), der Motorhalter (3) und die Streben (10) als einstückiges Kunststoffspritzgussteil
ausgebildet sind.
11. Kühlerlüftermodul gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Streben (10)
eine Armierung (31) aufweisen.