[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung zur
Reinigung und/oder Trocknung von Kisten, welche einen Kisteneinlauf, einen Kistenauslauf
und eine zwischen Kisteneinlauf und Kistenauslauf angeordnete Drehvorrichtung aufweist,
sowie ein Verfahren zur Reinigung und/oder Trocknung von Kisten.
[0002] Förderstrecken mit Förderbändern werden in sehr vielen Bereichen der Industrie und
des Handels benötigt, um Güter in Lagern zur Distribution der Waren oder in Herstellungsbetrieben
von einer Position zu einer anderen Position zu transportieren. Dabei müssen die Förderstrecken
je nach ihrem Einsatz unterschiedlichen Anforderungen genügen. Werden in einer Förderstrecke
beispielsweise pharmazeutische Produkte oder Lebensmittel transportiert, so ist aufgrund
der hohen Hygienevorschriften für den Transport der Güter stets sicherzustellen, dass
nicht nur die Förderstrecke, sondern auch die in ihr verwendeten zum Transport benötigten
Kisten sauber und hygienisch rein sind. Vor oder nach einer Nutzung bzw. Zwischenlagerung
der leeren Kisten müssen diese daher gereinigt bzw. gewaschen und getrocknet werden.
Da die gewaschenen Kisten zum einen schnell wieder für den Transport von Gütern zur
Verfügung stehen sollen und zum anderen die nassen und feuchten Kisten einen Nährboden
für Bakterien darstellen können, sollten die Kisten schnellstmöglich getrocknet werden.
Die Trocknung der gewaschenen Kisten erfolgt dabei oftmals mittels Trocknungsanlagen,
die mit Hilfe von verschiedenen Gebläsen versuchen, die nassen Kisten zu trocknen.
Probleme dieser Trocknungsanlagen sind jedoch die relativ hohe Trocknungszeit, wodurch
sich der Förderprozess in der Förderstrecke verzögern kann, ein hoher Energiebedarf
sowie eine hohe Lärmentwicklung.
[0003] So zeigt die
EP 1 154 214 B1 einen Zentrifugaltrockner, bei dem ein Stapel von zu trocknenden Kisten von einer
Förderstrecke auf einem Drehteller des Zentrifugaltrockners positioniert wird, wobei
der Drehteller direkt über einen Zahnriemen mit einem Motor in Verbindung steht und
angetrieben wird. Der Drehteller befindet sich auf einer gemeinsamen Ebene mit der
Förderebene einer Zuführ- und Abführ-Förderstrecke der Kistenstapel. Nach der Übergabe
eines zu trocknenden Kistenstapels von der Zuführ-Förderstrecke an den Zentrifugaltrockner
wird dieser mit Hilfe zusätzlicher Säulen auf dem Drehteller stabilisiert. Hierzu
werden die Kisten an ihren Ecken mittels eines extra Klammerteils geklemmt, das mit
den Säulen verbunden ist. Dieses Klammerteil umfasst unter anderem einen zusätzlichen
Zylinder, der mit Bügeln verbunden ist, um das Klammerteil öffnen und schließen zu
können. Um zu verhindern, dass bereits getrocknete Kisten vom Spritzwasser der nassen
und zu trocknenden Kisten getroffen werden, ist der Zentrifugaltrockner als geschlossener
Container ausgebildet, der auf seiner Zuführ- und Abführseite Türen aufweist. Zusätzlich
zur komplizierten Übergabe, Stabilisierung und Positionierung der Kistenstapel müssen
hier also die Türen bei der Übergabe und Ausgabe der Kistenstapel geöffnet und vor
der Rotation des Kistenstapels geschlossen werden.
[0004] Bevor die Kisten getrocknet werden, werden sie oftmals in separaten, meist der Kisten-Trocknungsanlage
vorgeschalteten, Kisten-Waschanlagen gereinigt. In kleiner dimensionierten Kistenförderanlagen,
bei denen der Durchsatz an Kisten eher gering ist, kann eine solche separate Reinigung
(bzw. waschen) und nachfolgendes trocknen relativ ineffizient und kostenintensiv sein,
weil separate Anlagen zur Trocknung sowie zur Waschung erworben und betrieben werden
müssen. Zudem wird für jede weitere Anlage mehr Energie und mehr Platz benötigt, um
die Anlagen aufstellen zu können. Zudem kann die Effizienz dadurch reduziert sein,
weil beispielsweise die Kisten erst von einer Kisten-Waschanlage zu einer Kisten-Trocknungsanlage
transportiert und jedes Mal neu für die betreffende Station positioniert werden müssen.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, hierzu eine Alternative zu schaffen,
welche eine besonders einfache und schnelle Reinigung und/oder Trocknung von Kisten
ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung
gemäß Patentanspruch 1 sowie eine Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage nach Anspruch
14 und ein Verfahren zur Reinigung und/oder Trocknung von Kisten nach Anspruch 15
gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß weist die Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung zur
Trocknung von Kisten, die üblicherweise jeweils einen Kistenboden bzw. eine Bodenfläche
und umlaufende Seitenwände aufweisen, einen Kisteneinlauf zur Übernahme der gewaschenen
und zu trocknenden Kisten auf. Unter einem Kisteneinlauf ist hier eine beliebige Schnittstelle
zu verstehen, an der zu trocknende Kisten auf einer Förderstrecke übernommen und an
die Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung übergeben werden können. Die
zu trocknenden Kisten können hierbei seriell, beispielsweise eine Kiste nach der anderen,
auf einem Förderband einer Förderstrecke zugeführt und entsprechend seriell abgearbeitet,
d. h. getrocknet werden.
[0008] Zudem weist die Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung einen Kistenauslauf
zur Ausgabe von den durch die Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung
getrockneten Kisten auf. Unter einem Kistenauslauf ist hier ebenfalls eine beliebige
Schnittstelle zu verstehen, an der getrocknete Kisten von einer Reinigungs- und/oder
Schleudertrocknungsvorrichtung wieder an eine Förderstrecke übergeben werden können.
[0009] Der Kisteneinlauf und der Kistenauslauf können insbesondere jeweils auch einen Übergabebereich
bzw. längeren Abschnitt in Förderrichtung der Kisten umfassen.
[0010] Um Kisten trocknen zu können, umfasst die Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung
außerdem eine Drehvorrichtung, die zwischen dem Kisteneinlauf und dem Kistenauslauf
angeordnet ist.
[0011] Dabei weist die Drehvorrichtung eine im Wesentlichen vertikale Drehwelle und einen
obenseitig daran angeordneten, horizontal ausgerichteten Drehteller auf. Der Begriff
"im Wesentlichen" ist dabei so zu verstehen, dass die Drehwelle im Rahmen zulässiger
Toleranzen vertikal ausgerichtet ist, beispielsweise im Rahmen einer Toleranz von
vorzugsweise einer maximalen Verkippung von 10°, besonders bevorzugt maximal 5°, zur
Vertikalen.
[0012] Zudem ist die Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung so ausgebildet,
dass eine zu trocknende Kiste mit einer Kistenbodeninnenseite auf dem Drehteller abgelegt
werden kann bzw. wird. D. h. die Kiste liegt auf dem Drehteller kopfüber bzw. mit
einer Oberkante ihrer Seitenwände nach unten weisend bzw. nach unten geöffnet. Dabei
liegt die Kiste, zumindest vor Beginn der Rotation, vorzugsweise frei, das heißt zunächst
ohne zusätzliche extra Klemmung, auf dem Drehteller.
[0013] Um von der Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung bereits getrocknete
Kisten vor beispielsweise entstehendem Spitzwasser während eines Schleudertrocknungsprozesses
bzw. Trocknungsprozesses zu schützen, ist der Drehteller in einer Schleuderposition
der Kiste in einem Abstand unterhalb des Kistenauslaufs angeordnet. Die "Schleuderposition"
ist dabei dadurch gekennzeichnet, dass in dieser Position die zu trocknende Kiste
dem Schleudertrocknungsprozess unterzogen werden kann.
[0014] Sofern die Kisten nicht zuvor in einer separaten Waschanlage gereinigt werden, so
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung so ausgebildet sein, eine Kiste in einem Reinigungsprozess
zu reinigen. Dazu weist die oben beschriebene Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung
optional eine Sprüheinrichtung auf, um eine am Kisteneinlauf übernommene und zuerst
zu reinigende Kiste mit einem Reinigungsfluid zu besprühen. Unter einen "Reinigungsfluid"
ist hierbei eine beliebige Flüssigkeit oder ein Gas zu verstehen, was sich zur Reinigung
der Kisten eignet, oder einen Mischung davon. Vorzugsweise handelt es sich um Wasser,
optional auch mit Reinigungszusätzen (z. B. Detergenzien). Ebenso könnte es sich auch
um Druckluft handeln. In jedem Fall kann das Reinigungsfluid auch Feststoffpartikeln
umfassen.
[0015] Somit kann die Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage sowohl zur Trocknung, als auch
zur Reinigung von Kisten eingesetzt werden, als auch wahlweise nur zur Trocknung oder
nur zur Reinigung, d.h. es kann sich - je nach Ausgestaltung und Ansteuerung - um
eine reine Trocknungsanlage oder eine Reinigungsanlage handeln oder um einen Kombination
aus beidem.
[0016] Bei dem entsprechenden erfindungsgemäßen Verfahren zur Trocknung einer Kiste mittels
einer Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung wird also zunächst eine
zu trocknende Kiste an einem Kisteneinlauf übernommen und in die Schleuderposition
gebracht, in welcher die Kiste mit einer Kistenbodeninnenseite auf einem Drehteller
einer Drehvorrichtung, vorzugsweise wie oben erwähnt, frei abgelegt wird. Daraufhin
beginnt der Drehteller unter Mitnahme der Kiste zu rotieren.
[0017] Aufgrund der durch die hohe Rotation des Drehtellers entstehenden Fliehkraft wird
das Wasser in der Kiste nach außen gedrückt, sammelt sich am inneren Rand bzw. an
den Innenflächen der Seitenwände der Kiste und fließt in der kopfüber positionierten
Kiste nach unten hin ab. Das Wasser auf der Außenseite wird einfach weggeschleudert.
Durch diese entstehende Verdrängung des Wassers aufgrund der Fliehkraft wird die Kiste
fast nahezu vollständig getrocknet und enthält nur noch einen Rest an Feuchtigkeit,
welcher während des Abtransports der Kiste innerhalb weniger Sekunden ebenfalls abtrocknet.
Nach der Rotation bzw. dem Schleudern der zu trocknenden Kiste wird diese aus der
Schleuderposition angehoben, um die dann getrocknete Kiste an den Kistenauslauf auszugeben.
Der Kistenauslauf befindet sich, wie bereits erwähnt, in einer Ebene in einem Abstand
oberhalb der Schleuderposition.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch optional zur Reinigung von Kisten eingesetzt
werden. Hierbei wird anstatt einer (gegebenenfalls bereits gewaschenen) zu trocknenden,
eine zu reinigende Kiste am Kisteneinlauf übernommen und auf dem Drehteller abgelegt.
Danach beginnt der Drehteller unter Mitnahme der Kiste (gegebenenfalls langsam im
Verhältnis zum Schleudern) zu rotieren und die Kiste wird mittels einer Sprüheinrichtung
mit einem Reinigungsfluid besprüht.
[0019] Nach dem Besprühen der Kiste kann der Drehteller, auf welchem die gereinigte Kiste
aufliegt, schneller rotieren und die Kiste schleudern, so dass die Kiste, wie bereits
beschrieben, aufgrund der Zentrifugalkraft getrocknet wird. Die Kiste kann aber nicht
nur während des Schleudertrocknungsprozesses geschleudert werden, sondern alternativ
auch schon während des Reinigungsprozesses. Ist der Reinigungs- und Trocknungsprozess
abgeschlossen, kann die gereinigte und getrocknete Kiste an den Kistenauslauf übergeben
werden.
[0020] Die gereinigte Kiste kann aber auch ohne einen auf den Reinigungsprozess folgenden
Schleudertrocknungsprozess an den Kistenauslauf übergeben werden, z. B. wenn die Kiste
mittels Druckluft gereinigt wurde und keiner weiteren Trocknung bedarf. Auch eine
noch nasse, gereinigte Kiste könnte im Prinzip ohne anschließenden Schleudertrocknungsprozess
an den Kistenauslauf übergeben werden und beispielsweise von einer der Reinigungs-
und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung nachgeschalteten Kisten-Trocknungsanlage getrocknet
werden, sofern die gewünscht ist.
[0021] Durch die erfindungsgemäßen Vorrichtungen und das Verfahren erfolgt wahlweise eine
schnelle, einfache Trocknung und/oder Reinigung der Kisten. Da die Kisten nur kopfüber
frei auf dem Drehteller abgelegt werden, ist auch der Toleranzbereich, in welchem
die zu reinigende und/oder zu trocknenden Kisten auf dem Drehteller abgelegt werden
können, relativ groß. Die zu reinigenden und/oder zu trocknenden Kisten müssen also
nicht mittels extra Werkzeugen oder Arbeitsschritten - welche zusätzliche Zeit kosten
würden - exakt ausgerichtet, positioniert oder zusätzlich geklemmt werden, um auf
dem Drehteller abgelegt und anschließend rotiert werden zu können. Zudem sind aufgrund
der Anordnung des Kistenauslaufs und des Drehtellers zueinander die bereits getrockneten
Kisten am und hinter dem Kistenauslauf während des Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsprozesses
vor Spritzwasser der nachfolgenden zu reinigende und/oder zu trocknenden Kisten geschützt.
[0022] Die Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung kann in eine bereits bestehende
Förderstrecke eingebaut werden und so eine Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage bilden.
Weist die Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung keine Sprüheinrichtung
auf, so kann die Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung insbesondere
einer Kisten-Waschanlage nachgeschaltet werden, um die nassen, gewaschenen Kisten
in einem anschließenden Arbeitsschritt zeitnah trocknen zu können. Die Reinigungs-
und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung bzw. die Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage
können also auch als Teil einer bereits bestehenden Kisten-Waschanlage angesehen werden.
[0023] Ebenso ist es möglich, eine komplette Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage zu liefern,
welche als Set eine Zuführ-Förderstrecke, um die zu reinigenden und/oder zu trocknenden
Kisten zum Kisteneinlauf der Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung zu
transportieren, und eine Abführ-Förderstrecke umfasst, um bereits gereinigte und/oder
getrocknete Kisten zum Kistenauslauf der Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung
zu befördern. Es wäre aber auch möglich, dass die Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage
nur eine Zuführ-Förderstrecke oder nur eine Abführ-Förderstrecke aufweist und Strecken
bzw. Förder-Module von anderen Komponenten in einer Gesamtanlage mitverwendet werden.
[0024] Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung, wobei
die Ansprüche einer Anspruchskategorie auch analog zu den Ansprüchen und Beschreibungsteilen
zu einer anderen Anspruchskategorie weitergebildet sein können und insbesondere auch
einzelne Merkmale verschiedener Ausführungsbeispiele bzw. Varianten zu neuen Ausführungsbeispielen
bzw. Varianten kombiniert werden können.
[0025] Erfindungsgemäß befindet sich der Drehteller, wie bereits erwähnt, in der Schleuderposition
in einem Abstand unterhalb des Kistenauslaufs. Beispielsweise beträgt der Abstand
zwischen dem Drehteller in der Schleuderposition und dem Kistenauslauf bei einer bevorzugten
Variante mindestens 10 mm, besonders bevorzugt mindestens 300 mm. Bevorzugt befindet
sich zudem der Drehteller in der Schleuderposition unterhalb einer Einlaufkante des
Kisteneinlaufs. Der Drehteller befindet sich somit in einer Ebene in einem Abstand
unterhalb des Kisteneinlaufs. Beispielsweise beträgt der Abstand zwischen dem Drehteller
in der Schleuderposition und dem Kisteneinlauf auch hier bei einer bevorzugten Variante
mindestens 10 mm, besonders bevorzugt mindestens 300 mm.
[0026] Besonders bevorzugt befinden sich dabei der Kisteneinlauf und der Kistenauslauf im
Wesentlichen in einer gemeinsamen Förderebene, sodass die Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung
leicht zwischen zwei Förderstrecken zwischengeschaltet bzw. eingebaut werden kann.
Die entstehende Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage wäre hier also so aufgebaut,
dass eine zu trocknende Kiste in der gleichen Ebene abgeholt und nach dem Schleudertrocknungsprozess
ausgegeben werden kann. Dadurch kann, je nach Ausgestaltung, gegebenenfalls leichter
gleichzeitig eine Kiste zugeführt werden, während eine andere Kiste weggeführt wird.
[0027] Um die durch den Schleudertrocknungsprozess getrockneten Kisten von der Schleuderposition
zum oberhalb der Schleuderposition liegenden Kistenauslauf zu bewegen, kann die Reinigungs-
und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung eine Liftvorrichtung bzw. Hebebühne aufweisen.
Mit dieser Liftvorrichtung ist es zudem bevorzugt möglich, auch eine zu trocknende
Kiste von einer "Abholposition" nach unten in eine Schleuderposition zu verfahren.
In der "Abholposition" befindet sich die Kiste also in einer Position auf der Liftvorrichtung,
um in die Schleuderposition verfahren werden zu können.
[0028] Bei einer möglichen Variante ist die Liftvorrichtung in die Drehvorrichtung integriert.
Hierzu kann der Drehteller vorzugsweise höhenverstellbar in der Drehvorrichtung gelagert
sein, was beispielsweise durch einen Hubkolben in der Drehvorrichtung realisiert werden
kann. Somit könnte die Drehvorrichtung eine zu trocknende Kiste in ihrer Abholposition
aufnehmen und in ihre Schleuderposition verfahren und/oder die Kiste nach dem Schleudertrocknungsprozess
wieder zum Kistenausgang bzw. Kistenauslauf anheben.
[0029] Vorteilhafterweise können aber die Hubbewegung, um die Kisten zwischen der Abholposition
und der Schleuderposition zu verfahren, einerseits und die Rotationsbewegung zur Trocknung
der Kisten andererseits getrennt von verschiedenen Komponenten bzw. Vorrichtungen
durchgeführt werden.
[0030] Dazu weist die Liftvorrichtung bevorzugt eine (zur Drehvorrichtung separate) - vorzugsweise
mittels eines Hubantriebs automatisch oder manuell - höhenverstellbare Kisten-Liftplattform
auf, die zwischen zumindest einer oberen Position oberhalb des Drehtellers und einer
unteren Position unterhalb des Drehtellers verfahrbar ist. Um die Kisten-Liftplattform
verfahren zu können, ist die Liftvorrichtung entsprechend ausgebildet bzw. die Kisten-Liftplattform
ist entsprechend an einem Hubaktor, insbesondere einer Hubmechanik, der Liftvorrichtung
gekoppelt und wird passend mittels einer noch nachfolgend beschriebenen Steuereinrichtung
angesteuert.
[0031] Die Kisten-Liftplattform stellt dabei eine Basis dar, um eine Kiste aufnehmen zu
können. Die Abmaße der Kisten-Liftplattform sollten dabei so ausgebildet sein, um
eine in der Förderstrecke zu transportierende Kiste mit definierten Kistenmaßen gemäß
dem verwendeten normierten bzw. standardisierten Kistentyp aufnehmen zu können. Unter
einem "definierten" bzw. vorgegebenen Kistenmaß bzw. Kisten-Innenmaß oder -Außenmaß
ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung entsprechend ein jeweiliges Norm- oder Standardmaß
für die in der Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung verwendeten Kisten
zu verstehen. Die in den Betrieben üblicherweise genutzten Transportkisten bzw. Kisten
sind nämlich meist normiert bzw. standardisiert, wobei die Norm oder der Standard
davon abhängen kann, für welchen Arbeitsbereich die Kisten genutzt werden, z. B. in
der Backindustrie, der Fleischindustrie etc. Daneben gibt es auch eigene Standards
für die Kisten eines Betriebes oder Unternehmens.
[0032] Die zu trocknenden Kisten können sowohl quer als auch längs zur Förderrichtung der
Kisten auf dem Zuführ-Förderband befördert werden. Daher können auch die Kisten dementsprechend
quer oder längs am Kisteneinlauf übernommen bzw. am Kistenauslauf ausgegeben werden.
Wird im Folgenden eine "Kistenbreite" beschrieben, so bezieht sich das Abmaß - unabhängig
von den Proportionen der Kiste selbst - auf ein Kistenabmaß quer zur Förderrichtung.
Eine Kistenlänge beschreibt dementsprechend ein Kistenabmaß längs zur Förderrichtung.
Eine Vorderseite einer Kiste beschreibt eine erste Seitenwand der Kiste in Förderrichtung
und eine Hinterseite beschreibt eine letzte Seitenwand einer Kiste in Förderrichtung.
[0033] Die zu trocknenden Kisten werden üblicherweise mit einer horizontal ausgerichteten
Bodenfläche auf einer Förderstrecke transportiert. Daher ist die Kisten-Liftplattform
bevorzugt ausgebildet, um eine mit der Bodenfläche im Wesentlichen horizontal ausgerichteten
Kiste aufnehmen und auf einem vorzugsweise ebenfalls horizontal ausgerichteten Drehteller
ablegen zu können. Die beispielsweise auf einer Zuführ-Förderstrecke ankommende zu
trocknende Kiste kann - wie später noch im Detail erläutert - zur horizontal ausgerichteten
Kisten-Liftplattform am Kisteneinlauf transportiert bzw. auf diese geschoben werden.
[0034] Gemäß der Erfindung wird die Kiste wie erwähnt mit ihrer Bodeninnenseite, d. h. kopfüber,
auf dem Drehteller aufgelegt. Daher sollte die Kiste auch vorzugsweise kopfüber bzw.
mit einer Oberkante ihrer Seitenwände nach unten weisend auf der Kisten-Liftplattform
aufliegen und so von dieser von unten getragen werden. Werden - wie dies durchaus
üblich ist - die Kisten bereits kopfüber auf der Zuführ-Förderstrecke transportiert,
ist also vorteilhafterweise keine extra Umpositionierung der Kisten nötig, um diese
in der Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung trocknen zu können.
[0035] Wurde die Kiste in ihrer Abholposition auf der Kisten-Liftplattform abgelegt, so
wird die Kisten-Liftplattform von ihrer "oberen Position", in der die Kiste in ihrer
Abholposition aufgenommen wird, vorbei am Drehteller zu einer "unteren Position" verfahren.
Die "untere Position" entspricht einer Position, in der die Kisten-Liftplattform keinen
Kontakt mehr zur Kiste aufweist und diese frei in ihrer Schleuderposition auf dem
Drehteller abgelegt ist. D. h. die untere Position ist bevorzugt zumindest unterhalb
der Oberkante der Seitenwände der auf dem Drehteller liegenden Kisten. Vorzugsweise
liegt diese untere Position der Kisten-Liftplattform mindestens 10 mm, besonders bevorzugt
mindestens 50 mm, unter der Oberkante, d.h. des - in der kopfüberliegenden Position
- unteren Rands der Seitenwände einer auf dem Drehteller liegenden Kiste.
[0036] Kisten bzw. Transportkisten, die in einer Förderstrecke zum Transport von Ware verwendet
werden, werden in der Regel mehrmals wieder verwendet. Durch den mehrfachen Gebrauch
der Kisten können diese Gebrauchsspuren oder Deformationen aufweisen. Solche Kisten,
könnten beispielsweise aufgrund ihrer Form in der Abholposition an Komponenten der
Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung hängen bleiben.
[0037] Damit die Kisten-Liftplattform beispielsweise eine deformierte Kiste aufnehmen und
mit sich mitnehmen kann, kann die Kisten-Liftplattform bevorzugt auch Klemmelemente
aufweisen, beispielsweise motorisch verfahrbare Klauen oder dergleichen. Mittels der
Klemmelemente kann die Kisten-Liftplattform eine Kiste einspannen und diese von ihrer
Abholposition in ihre Schleuderposition verfahren. Sobald sich die Kiste in ihrer
Schleuderposition auf dem Drehteller befindet, wird die Kiste, beispielsweise durch
ein Auseinanderfahren der Klauen, nicht mehr geklemmt und gehalten.
[0038] Damit die Liftvorrichtung während eines Positionswechsels die Kiste sicher bzw. stabil
halten und zwischen der oberen Position und der unteren Position an dem Drehteller
vorbeifahren bzw. den Drehteller passieren kann, weist die Kisten-Liftplattform in
einer bevorzugten Variante zumindest zwei Auflagebereiche für die Kiste auf, welche
sich bezüglich des Drehtellers in gegenüberliegenden Bereichen bzw. an gegenüberliegenden
Positionen befinden. Zwischen diesen Auflagebereichen befindet sich dann ein Freiraum.
Vorteilhafterweise ist ein minimales lichtes Maß dieses Freiraums größer als eine
minimale Seitenlänge eines den Drehteller umschreibenden Rechtecks. Zudem ist vorzugsweise
eine innere Länge des Freiraums, größer als eine maximale Seitenlänge eines den Drehteller
umschreibenden Rechtecks.
[0039] Für die konkrete Ausgestaltung der Kisten-Liftplattform mit zwei bezüglich des Drehtellers
sich gegenüberliegenden Auflagebereichen und einem Freiraum für den Drehteller dazwischen
gibt es verschiedenen Möglichkeiten.
[0040] Vorzugsweise kann die Kisten-Liftplattform beispielsweise eine relativ große Auflagefläche
in Form eines an mindestens zwei, bevorzugt vier, Seiten verlaufenden Rahmens oder
dergleichen aufweisen, z. B. einen gabelförmigen bzw. u-förmigen Rahmen, welcher in
der Mitte einen Ausschnitt als Freiraum für den Drehteller aufweist. Die sich gegenüberliegenden
Auflagebereiche können hierbei z. B. entsprechende, sich am Ausschnitt gegenüberliegenden
Abschnitte des Rahmens sein.
[0041] Der Rahmen kann aber beispielsweise auch als ein L-Profil ausgebildet sein, wobei
sich die L-Schenkel entlang zweier aneinandergrenzender Seiten des Drehtellers erstrecken.
In diesem Fall können die Enden der L-Schenkel als die sich gegenüberliegenden Auflagebereiche
angesehen werden.
[0042] Auch andere Ausbildungen sind denkbar. Insbesondere müssen die Auflagebereiche nicht
zwingend flächig sein, sondern können beispielsweise auch in Form von (relativ kleinen,
z. B. spitzen) Auflagepunkten realisiert sein, auf denen die Kiste mit der Oberkante
ihrer Seitenwände punktuell aufliegt.
[0043] Auch der Drehteller kann weitgehend beliebig ausgestaltet sein.
[0044] So kann z. B. die Auflagefläche des Drehtellers, auf der eine Kiste aufliegt, ebenfalls
eine beliebige Form aufweisen, beispielsweise kreisrund sein. Bevorzugt ist aber eine
polygonale Form, da so - bei entsprechender Bemaßung, wie unten beschrieben - zumindest
eine Ecke bzw. Kante des Drehtellers eine Kiste während einer Rotation kontaktieren
und diesen während der Rotation mit sich nehmen kann.
[0045] Besonders bevorzugt weist der Drehteller, insbesondere die Auflagefläche des Drehtellers,
die Grundform eines Drehkreuzes auf. Damit kann der Drehteller selbst ein geringes
Gewicht und Drehmoment aufweisen, obwohl er über eine relativ große Ausdehnung verfügt.
[0046] Insbesondere kann der Drehteller auch mehrere Teil-Auflageflächen, auch in Form von
Auflagepunkten, aufweisen, auf denen die Innenseite des Kistenbodens punktuell aufliegt.
Diese Teil-Auflageflächen können z. B. auch in weitgehend beliebiger Anordnung zueinander
positioniert sein, z. B. an den Enden eines Drehkreuzes.
[0047] Es ist bevorzugt, dass ein größter Durchmesser des Drehtellers, also beispielsweise
die Diagonale über ein Drehkreuz, zumindest so groß wie ein kleinster Durchmesser
eines definierten, vorgegebenen Kisteninnenmaßes ist. Hierdurch kann der Drehteller
die kopfüber frei auf dem Drehteller abgelegte Kiste bei einer Rotation des Drehtellers
mit sich nehmen. Fängt der Drehteller während des Schleudertrocknungsprozesses an
zu rotieren, so kontaktiert der Drehteller nämlich zumindest mit einer Kante bzw.
Ecke, die sich an einer Seite des Drehtellers befindet, die den größten Außendurchmesser
des Drehtellers beschreibt, eine Innenfläche der zu trocknenden Kiste (entsprechend
dem kleinsten Kisteninnenmaß) und nimmt daher die Kiste während der Rotation mit sich
mit.
[0048] Vorzugsweise erfolgen die Lagerung der Kiste auf dem Drehteller und die Rotation
derart, dass die Kiste während des Schleudertrocknungsprozesses sogar leicht vom Drehteller
abhebt.
[0049] Um die Trocknung verschiedener Kisten mit verschiedenen Kistenmaßen zu erleichtern,
ist der Drehteller lösbar mit der Drehwelle verbunden. Dadurch kann der Drehteller
gegen einen Drehteller mit einem entsprechenden Abmaß, passend zum Kistentyp ausgewählt
und ausgetauscht werden, um die Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung
umzurüsten. Zur lösbaren Befestigung können Befestigungsmittel wie z. B. Schrauben,
Klemmverbinder oder Schellen genutzt werden. Bevorzugt erfolgt die Verbindung des
Drehtellers mit der Drehwelle mittels eines Schnellverschlusses, beispielsweise einer
Bajonett-Kupplung oder dergleichen.
[0050] Eine bevorzugte weitere Möglichkeit, die zu trocknenden Kisten während des Schleudertrocknungsprozesses
genauer auf dem Drehteller zu positionieren oder zu zentrieren, ist es, zusätzliche
Zentrierelemente, z. B. an einem Rand des Drehtellers, anzubringen. Diese können beispielsweise
motorisch gesteuerte, ein- und ausfahrbare Stifte oder bevorzugt Fliehkraftgewichte
sein. Diese Fliehkraftgewichte werden während der Rotation durch die Fliehkraft nach
außen an eine Kisteninnenfläche gedrückt, wodurch sie einen weiteren Kontakt zwischen
Drehteller und der zu schleudernden Kiste herstellen. Die Zentrierelemente können
dadurch z. B. einen Größenunterschied zwischen Drehteller und Kiste ausgleichen, wodurch
eine Vielzahl von verschiedenen Kistentypen unterschiedlichen Kistenabmaßes mit einem
Drehteller einer Größe geschleudert werden können.
[0051] Die Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage kann, wie oben schon erwähnt, vorzugsweise
so betrieben werden, dass gleichzeitig eine zu trocknende Kiste am Kisteneinlauf übernommen
wird, wenn eine getrocknete Kiste von der Schleuderposition an den Kistenausgang übergeben
wird. Dadurch können möglichst viele Kisten in kürzester Zeit getrocknet werden.
[0052] Um eine am Kisteneinlauf jeweils übernommene zu trocknende Kiste in der Abholposition,
beispielsweise auf der hochgefahrenen Kisten-Liftplattform, zu positionieren, weist
die Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung vorzugsweise eine Positioniereinrichtung
auf. Vorzugsweise weist die Positioniereinrichtung bewegliche Positionierelemente
auf, um die zu trocknenden Kisten am Kisteneinlauf erfassen bzw. ergreifen und in
die Abholposition befördern zu können.
[0053] Die Positioniereinrichtung könnte beispielsweise mittels zweier durch Antriebsrollen
umlaufender Mitnahmebänder (als eine Form von Positionierelementen) realisiert werden.
Die Mitnahmebänder können dabei in Förderrichtung synchron zueinander verlaufen und
weisen mit einem Obertrum in Richtung einer Außenseite einer Kiste. Hierbei können
die Förderbänder einen Abstand zueinander aufweisen, der einem definierten Außenmaß
für eine Kistenbreite einer zu trocknenden Kiste entspricht. Dadurch können die Mitnahmebänder
eine Kiste zwischen sich ergreifen, seitlich einklemmen und in Förderrichtung positionieren.
[0054] Durch die Ausrichtung der Mitnahmebänder ist beispielsweise neben einer Positionierung
in Förderrichtung auch eine Rechts-Links-Zentrierung quer zur Förderstreckenrichtung
der Kisten möglich.
[0055] Erreichen die Kisten die Abholposition, so werden die Kisten nicht mehr durch die
Mitnahmebänder geklemmt, damit diese in die Schleuderposition verfahren werden können,
z. B. durch Absenken der Kisten-Liftplattform. Um dies zu realisieren, können die
Mitnahmebänder eine sich zumindest im Bereich der Abholposition erweiternde, z. B.
"bauchige", Form aufweisen. Der "Bauch" würde dann beispielsweise dem Bereich entsprechen,
in dem die Kiste sich in der Abholposition befindet und der Abstand zwischen den Mitnahmebändern
am größten ist. In dem Bereich der Abholposition weisen die Mitnahmebänder einen Abstand
zueinander auf, der größer ist als das Außenmaß der Kistenbreite, sodass die Obertrume
der Mitnahmebänder keinen Kontakt mehr zur Kiste aufweisen. Es wäre aber auch möglich,
dass die Förderbänder auseinanderfahren, sobald die Kiste sich in der Abholposition
befindet und in die Schleuderposition verfahren werden soll.
[0056] Zusätzlich oder alternativ kann die Positioniereinrichtung auch andere bzw. weitere
Positionierelemente aufweisen, bevorzugt beispielsweise Mitnehmer bzw. Schieber, um
die zu trocknenden Kisten am Kisteneinlauf zu ergreifen und in die Abholposition zu
schieben. Die Mitnehmer können vorzugsweise die Kisten außen an einer Hinterseite
oder an einem seitlichen Steg oder aber auch von innen an einer Vorderseite ergreifen
bzw. hintergreifen.
[0057] Die Mitnehmer weisen dementsprechend vorzugsweise eine Mitnahmefläche auf, die bevorzugt
quer zur Förderrichtung der Kisten ausgerichtet ist. Sie werden in geeigneter Position
im Bereich des Kisteneinlaufs zwischen die Kisten bewegt, um diese zu ergreifen, und
dann zum Schieben der Kisten in Förderrichtung bewegt. Sie können z. B. spätestens
im Bereich des Kistenauslaufs wieder zwischen den Kisten wegbewegt werden.
[0058] Die Mitnehmer können beispielsweise mechanisch an den zuvor erwähnten Mitnahmebändern
befestigt sein, um die Kisten am Kisteneinlauf zu ergreifen. Da die Kisten hier von
den Mitnehmern mitgenommen werden, können die Mitnahmebänder z. B. auch einen Abstand
zueinander aufweisen, der breiter ist als eine Breite eines definierten Kistenmaßes.
[0059] Je nach konkreter Ausgestaltung der Mitnehmer könnten diese aber auch an der Zuführ-
und/ oder Abführ-Förderstrecke befestigt sein, beispielsweise an einem umlaufenden
Förderband. Dadurch können die Mitnehmer die dort seriell einlaufenden und auslaufenden
Kisten ergreifen und mitführen.
[0060] Bevorzugt befinden sich die Mitnehmer zudem in Förderrichtung vorzugsweise in gleichen
Abständen hintereinander, beispielsweise an den Mitnahmebändern befestigt. Die Abstände
zwischen den Mitnehmern sind dabei vorzugsweise größer als ein Kistenaußenmaß bzw.
weiter als eine Kistenlänge einer zu transportierenden Kiste, um die seriell beispielsweise
auf einem Förderband laufenden Kisten ergreifen zu können.
[0061] Bei einer möglichen weiteren Variante könnten die Mitnehmer beispielsweise über eine
pneumatisch ausgebildete Vorrichtung angetrieben werden. Hierbei könnten Mitnehmer
in einem ersten Schritt quer zur Fördereinrichtung zwischen den Kisten positioniert
werden, dann in Förderrichtung verfahren werden, um so die Kisten auf der Liftvorrichtung
in der Abholposition zu positionieren. In einem weiteren Schritt würden die Mitnehmer
wieder quer in Förderrichtung herausgezogen werden, um dann wieder in die Ausgansposition
zurückzufahren. Dort können sie dann die nächste zu trocknende Kiste aufnehmen.
[0062] Sind die Mitnehmer so angeordnet und ausgebildet, dass sie über die Reinigungs- und/oder
Schleudertrocknungsvorrichtung hinweg vom Kisteneinlauf bis zum Kistenauslauf bewegt
werden können, können sie gleichzeitig auch dazu dienen, um getrocknete Kisten am
Kistenauslauf wieder abzugeben, z. B. von der Kisten-Liftplattform auf die Abführ-Förderstrecke
zu schieben.
[0063] Eine weitere Möglichkeit mit einer Positioniereinrichtung eine Rechts-Links-Zentrierung
quer zur Förderrichtung der Kisten zu erzielen, sind Zentrierleisten auf der Kisten-Liftplattform.
Die Zentrierleisten können dabei in Förderrichtung im Wesentlichen parallel zu einander
verlaufen. Um eine Kiste auf der Kisten-Liftplattform zu zentrieren, wird die Kiste
am Kisteneinlauf zwischen die Zentrierleisten geschoben. Zwischen den Zentrierleisten
und einer Kiste befindet sich bevorzugt ein Spalt, sodass die Kiste nicht geklemmt
wird.
[0064] Mittels einer Steuereinrichtung können alle wesentlichen Komponenten der Reinigungs-
und/oder Trocknungsanlage, wie die Drehvorrichtung, die Liftvorrichtung, die Positioniereinrichtung
und eventuell auch die Zuführ- und/oder Abführ-Förderstrecke, synchron gesteuert werden.
[0065] Hierbei kann eine Steuereinrichtung alle der oben beschriebenen Vorrichtungen zentral
steuern. Es wäre aber auch möglich, dass die Steuerung dezentral aufgebaut ist, das
heißt dass z. B. zumindest ein Teil der Vorrichtungen eigene Steuereinrichtungen bzw.
Teil-Steuereinrichtungen aufweisen, die in geeigneter Weise untereinander und/oder
mit einer übergeordneten Steuereinrichtung kommunizieren. Die Kommunikation zwischen
Steuereinrichtung(en) und Komponenten und/oder zwischen den Steuereinrichtungen untereinander
kann über Kabel, aber beispielsweise auch drahtlos erfolgen.
[0066] Mittels der Steuereinrichtung kann beispielsweise die Transportgeschwindigkeit bzw.
eine Taktung der Zuführ- und/oder Abführ-Förderstrecken eingestellt werden. Dies kann
abhängig von der Trocknungszeit erfolgen, also z.B. der Rotationszeit, in der die
Kiste geschleudert wird, zuzüglich der Zeiten für die Positionierung sowie das Herab-
und Herauffahren der Kiste.
[0067] Die Rotation des Drehtellers bzw. das Schleudern der Kiste kann beispielsweise über
eine vorab definierte, einstellbare Zeitspanne erfolgen. Vorzugsweise beträgt die
Rotationszeit mindestens 0,5 Sekunden, besonders bevorzugt ca. 1 Sekunde. Maximal
beträgt die Rotationszeit bevorzugt 2 Sekunden, besonders bevorzugt 5 Sekunden.
[0068] Wird die Rotationzeit fest eingestellt, kann entsprechend eine geeignete feste Taktung
der Fördergeschwindigkeit an den Zuführ- und/oder Abführ-Förderstrecken, der Positioniereinrichtung
und der Liftvorrichtung vorgegeben werden. Diese kann bevorzugt so gewählt werden,
dass eine getrocknete Kiste von der Schleuderposition an den Kistenausgang übergeben
und gleichzeitig eine zu trocknende Kiste am Kisteneinlauf übernommen wird.
[0069] Eine weitere Möglichkeit wäre es, die Kisten so lange zu schleudern, bis sie einen
definierten Trocknungsgrad erreichen. Vorzugsweise beträgt der Trocknungsgrad maximal
2 g Restfeuchte, besonders bevorzugt nahezu 0 g Restfeuchte. Dieser Trocknungsgrad
kann beispielsweise über Sensoren ermittelt werden, welche ebenfalls mit der Steuereinrichtung
verbunden sind. Wird z. B. das Erreichen eines zuvor definierten Trocknungsgrads von
den Sensoren detektiert, so können diese beispielsweise einen Stoppbefehl an die Steuereinrichtung
ausgeben, wodurch die Rotation des Drehtellers (und somit der Schleudertrocknungsprozess)
gestoppt wird und die Kisten wieder nach oben verfahren und ausgegeben werden.
[0070] Wird die Kistenübergabe und -Ausgabe am Kisteneinlauf bzw. Kistenauslauf nicht wie
oben beschrieben zeitlich fix getaktet, sondern hängt von der individuellen Trocknungszeit
ab, können also vorzugsweise die anderen Komponenten wie Zuführ- und/oder Abführ-Förderstrecken,
die Positioniereinrichtung und die Liftvorrichtung ebenfalls individuell, aber in
Abhängigkeit voneinander, d. h. zueinander koordiniert, gesteuert werden.
[0071] Beispielsweise wäre es auch möglich, dass die Positioniereinrichtung Sensoren aufweist,
z. B. Drucksensoren und/oder eine Lichtschranke. Die Sensoren können beispielsweise
ausgelöst werden, sobald sich eine zu trocknende Kiste in der Abholposition befindet.
Sind die Sensoren mit der Steuereinrichtung verbunden, so kann die Steuereinrichtung
beispielsweise aufgrund der gesendeten Daten der Sensoren einen Befehl an die Liftvorrichtung
ausgeben, so dass diese von ihrer oberen Position in ihre untere Position verfährt.
[0072] Auch die Drehzahl, mit der der Drehteller die Kisten schleudert, um sie beispielsweise
in der vorgegebenen Zeit oder bis zum vorgegebenen Trocknungsgrad zu trocknen, kann
mittels der Steuereinrichtung gesteuert werden. Die Kisten werden bevorzugt mit einer
Drehzahl von mindestens 300 min
-1, besonders bevorzugt von mindestens 700 min
-1, geschleudert.
[0073] In der Steuereinrichtung können auch die Kistenabmaße der in der Reinigungs- und/oder
Trocknungsanlage verwendeten Kistentypen hinterlegt sein. So kann beispielsweise der
jeweilige Kistentyp einer auf beispielsweise einem Zuführ-Förderband einlaufenden
Kiste ausgewählt werden. Damit könnte beispielsweise die Positioniereinrichtung automatisch
auf die verwendete Kistengröße ausgerichtet bzw. eingestellt werden, um diese in der
Abholposition richtig positionieren zu können. Auch könnte eine Taktung an den Kistentyp
angepasst werden. Nach der Auswahl des Kistentyps könnte auch beispielsweise angezeigt
werden, ob der eingesetzte Drehteller zu dem auf der Zuführ-Förderstrecke einlaufenden
Kistentyp passt, z. B. dass die Kisten bei der Rotation richtig mitgenommen werden,
oder ob ein anderer Drehteller mit einem anderen Außendurchmesser gewählt werden sollte.
[0074] Wie bereits beschrieben, kann die Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung
auch so ausgebildet sein, in einem Reinigungsprozess die Kisten selbst zu reinigen,
weshalb sie optional mit einer Sprüheinrichtung ausgestattet sein kann. Eine solche
Sprüheinrichtung kann auf unterschiedliche Weise ausgestaltet sein.
[0075] Bevorzugt kann die Sprüheinrichtung Waschdüsen aufweisen. Diese können vorzugsweise
seitlich und/oder unterhalb und/oder oberhalb einer auf dem Drehteller liegenden und
zu reinigenden Kiste angeordnet sein. Wird eine zu reinigende Kiste mittels des Drehtellers
rotiert, so öffnen sich die Waschdüsen und besprühen die Kiste mit einem Reinigungsfluid,
vorzugsweise Wasser, von innen und außen.
[0076] Das Besprühen der Kisten kann dabei über einen definierten Zeitraum (Sprühzeit) erfolgen.
Vorzugsweise beträgt die Sprühzeit mindestens 2 Sekunden, besonders bevorzugt mindestens
3 Sekunden. Bevorzugt beträgt die Sprühzeit maximal 5 Sekunden, besonders bevorzugt
maximal 4 Sekunden, z.B. ca. 3,6 Sekunden.
[0077] Um einen größeren Sprühradius zu erzielen, umfassen die Waschdüsen bevorzugt schwenkbare
Waschdüsen.
[0078] Ein weiterer Parameter, der in Abhängigkeit vom Reinigungsbedarf und/oder der Art
der Kisten und/oder deren üblicher Verwendung eingestellt werden kann, ist der Druck
mit dem das Reinigungsfluid auf die Kiste gestrahlt wird. Bei einer durchschnittlichen
Verschmutzung kann der Druck bevorzugt bei ca. 4,5bar liegen.
[0079] Oftmals befinden sich auf den in einer Förderstrecke transportierten Kisten Etiketten,
die bspw. Informationen zu einer transportierten Ware aufweisen. Um eine Kiste zu
reinigen und beispielsweise von diesen Etiketten zu befreien, weist die Sprüheinrichtung
bevorzugt zumindest eine Hochdruckdüse auf (welche z. B. bevorzugt einen Strahl mit
einem Druck von z. B. ca. 150 bar abgibt). Vorzugsweise ist die Hochdrückdüse seitlich
einer zu reinigenden und rotierenden Kiste angebracht. Mittels der Hochdruckdüse können
die Etiketten so abgestrahlt und entfernt werden.
[0080] Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand
von Ausführungsbeispielen noch einmal näher erläutert. Dabei sind in den verschiedenen
Figuren gleiche Komponenten mit identischen Bezugsziffern versehen. Es zeigen:
Figur 1 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel einer Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung
während eines ersten Ausführungsschritts,
Figur 2 die Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung nach Figur 1 während
eines zweiten Ausführungsschritts,
Figur 3 schematisch eine Unteransicht einer zu trocknenden Kiste auf der Kisten-Liftplattform
sowie eines Schnitts durch die Drehvorrichtung mit einem Drehteller in Form eines
Drehkreuzes einer Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung nach den Figuren
1 und 2,
Figur 4 bis 11 schematisch verschiedene Ausführungsschritte bei einem möglichen Ablauf
eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Trocknung einer Kiste mittels eines weiteren
Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage,
Figur 12 schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung
als Schnittansicht quer zur Förderrichtung.
[0081] Die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage 200 weist
eine Zuführ-Förderstrecke 110, eine Abführ-Förderstrecke 120 sowie eine zwischen die
Zuführ-Förderstrecke 110 und die Abführ-Förderstrecke 120 geschaltete Reinigungs-
und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung 100 auf.
[0082] Mithilfe der Zuführ-Förderstrecke 110 werden in der Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage
200 zu trocknende Kisten K in Förderrichtung F, d. h. in Richtung der Reinigungs-
und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung 100 kopfüber, das heißt nach unten geöffnet,
transportiert. Die Abführ-Förderstrecke 120 dient dazu, die dann in der Reinigungs-
und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung 100 bereits getrockneten Kisten K weiter in
einer Förderrichtung F abzutransportieren.
[0083] Die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Zuführ-Förderstrecke 110 und Abführ-Förderstrecke
120 umfassen jeweils eine Tragkonstruktion 4 bzw. ein Traggestell 4. Auf diesen Tragkonstruktionen
4 sind rotierbar gelagerte Förderrollen 3' entlang der Förderstrecke senkrecht zur
Förderrichtung F angeordnet, wobei zumindest eine Förderrolle 3', vorzugsweise mehrere
oder sogar alle Förderrollen 3', motorisch angetrieben werden können. Alternativ könnten
die Zuführ-Förderstrecke 110 und/oder die Abführ-Förderstrecke 120 auch in beliebiger
anderer Weise realisiert sein, beispielsweise auch mittels Förderbändern oder dergleichen,
die mit Hilfe eines Antriebs angetrieben werden. Die Zuführ-Förderstrecke 110 und/oder
die Abführ-Förderstrecke 120 könnten aber beispielsweise auch durch eine Kombination
aus Förderbändern und Förderrollen realisiert werden.
[0084] Um die von der Zuführ-Förderstrecke 110 transportierten, nassen Kisten K zu trocknen,
weist die Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung 100 eine Drehvorrichtung
20 mit einem obenseitigen Drehteller 21 auf. Die Drehvorrichtung 20 befindet sich
dabei in einem Abstand a unterhalb der Förderrollen 3' der Zuführ-Förderstrecke 110
und Abführ-Förderstrecke 120. Die Zuführ-Förderstrecke 110 und die Abführ-Förderstrecke
120 weisen hier eine gemeinsame Förderebene FE auf. Dadurch ist es - wie später noch
erläutert wird - leichter, gleichzeitig eine Kiste K zuzuführen, während eine andere
Kiste K weggeführt wird. Der Abstand a des Drehtellers 21 der Drehvorrichtung 20 zur
Förderebene FE der Zuführ-Förderstrecke 110 und Abführ-Förderstrecke 120 beträgt bevorzugt
mindestens 10 mm, besonders bevorzugt mindestens 300 mm.
[0085] Um die von der Zuführ-Förderstrecke 110 kommenden Kisten K zur Drehvorrichtung 20
zu bringen, umfasst die Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung 100 eine
Liftvorrichtung 30, die die Kisten K nach unten verfährt und in der Drehvorrichtung
20, nämlich auf dem Drehteller 21 der Drehvorrichtung 20, kopfüber ablegt. Die Drehvorrichtung
20 und die Liftvorrichtung 30 werden aber noch später näher erläutert.
[0086] Um die Funktionsweise der Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage 200 leichter erläutern
zu können, sind in den Figuren 1 und 2 drei Kisten K dargestellt, die längs in einer
Förderrichtung F während eines Schleudertrocknungsprozesses durch die Reinigungs-
und/oder Trocknungsanlage 200 transportiert werden und dort getrocknet werden.
[0087] Die erste (in der Figur rechts gezeigte) Kiste K ist eine noch nasse, zu trocknende
Kiste K, die auf der Zuführ-Förderstrecke 110 gerade in Richtung der Reinigungs- und/oder
Schleudertrocknungsvorrichtung 100 befördert wird. Die Kiste K fährt an einem Kisteneinlauf
50 in eine Positioniereinrichtung 40 der Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung
100 ein, von der sie übernommen und an einer unten noch beschriebenen Abholposition
AP in der Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung 100 positioniert wird.
Der Kisteneinlauf 50 entspricht hier einem Übergangsabschnitt von der Zuführ-Förderstrecke
110 zur Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung 100, in dem die Positioniereinrichtung
40 die Kiste K ergreift.
[0088] Die Positioniereinrichtung 40 umfasst hier konkret zwei umlaufende Mitnahmebänder
42, die beispielsweise über Rollen 43, 44 gespannt sind, wobei zwei der Rollen als
Antriebsrollen 43 dienen (vgl. hierzu die Figuren 4 bis 11, wobei es beliebig ist,
welche der Rollen 43, 44 eines Mitnahmebands 42 angetrieben werden). Die Mitnahmebänder
42 verlaufen dabei in Förderrichtung F synchron zueinander und weisen mit einem Obertrum
in Richtung einer Außenseite der in der Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage 200
befindlichen Kisten K.
[0089] An den Mitnahmebändern 42 sind zudem Positionierelemente 41, hier konkret Mitnehmer
41, befestigt. Die Mitnehmer 41 ergreifen die Kisten K, die sich zwischen den Mitnahmebändern
42 befinden, an einer Hinterseite und schieben so die Kisten K während eines Umlaufens
der Mitnahmebänder 42 in Förderrichtung F weiter nach vorne.
[0090] Die Mitnehmer 41 weisen hierzu dementsprechend eine Mitnahmefläche auf, die quer
zur Förderrichtung F der Kisten K ausgerichtet ist. Die Mitnehmer 41 sind in Abständen
von zumindest einer Kistenlänge K
al (siehe Figur 3) der in der Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage 200 zu befördernden
Kisten K hintereinander an den Mitnahmebändern 42 angeordnet. Dadurch können die seriell
auf der Zuführ-Förderstrecke 110 laufenden Kisten K aufgenommen und von der Abführ-Förderstrecke
120 abgegeben werden.
[0091] Die Mitnahmebänder 42 befinden sich zudem in einem Abstand zueinander, der zumindest
größer ist als eine Breite K
ab eines definierten Kistenmaßes, wie es in Figur 3 eingezeichnet ist. Durch diesen
Abstand, welcher auch sehr gering sein kann, wird sichergestellt, dass eine Kiste
K nicht geklemmt wird, wenn sie von der Liftvorrichtung 30 nach unten in Richtung
der Drehvorrichtung 20 verfahren werden soll.
[0092] Die zweite (in der Figur 1 mittlere) noch zu trocknende Kiste K in der Reinigungs-
und/oder Trocknungsanlage 200 wurde bereits von den Mitnahmebändern 42 und mit Hilfe
der Mitnehmer 41 ergriffen und in der Abholposition AP positioniert. In dieser Abholposition
AP kann die Kiste K von der Liftvorrichtung 30 an die Drehvorrichtung 20 übergeben
werden.
[0093] Dazu umfasst die Liftvorrichtung 30 eine höhenverstellbare Kisten-Liftplattform 31.
Die in Form eines umlaufenden Rahmens (siehe Figur 3) ausgebildete Kisten-Liftplattform
31 ist dabei horizontal ausgerichtet, um die in der Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage
200 ebenfalls mit einer Bodenfläche horizontal ausgerichteten Kisten K aufnehmen zu
können.
[0094] Die Kisten-Liftplattform 31 ist mit einem nicht im Detail dargestellten Hubantrieb
32 verbunden, welcher von einer Steuereinrichtung 70 gesteuert wird. Die Steuereinrichtung
70 kann zudem mit der Positioniereinrichtung 40, der Drehvorrichtung 20, der Zuführ-Förderstrecke
110 und der Abführ-Förderstrecke 120 verbunden sein und kann diese Vorrichtungen,
wie bereits beschrieben, koordiniert bzw. synchronisiert ansteuern. Die Steuereinrichtung
70 kann über Kabel 71 mit den genannten Vorrichtungen verbunden sein, sie kann aber
auch drahtlos mit den Vorrichtungen kommunizieren.
[0095] Unterhalb der Kisten-Liftplattform 31 ist die Drehvorrichtung 20 zu erkennen. Die
Drehvorrichtung 20 weist eine im Wesentlichen vertikale Drehwelle 22 sowie den auf
ihm obig angebrachten Drehteller 21 auf, der hier konkret die Form eines Drehkreuzes
21 (siehe Figuren 3 sowie Figuren 4, 5, 10 und 11) aufweist.
[0096] Die Figur 3 zeigt hierzu eine Unteransicht der Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung
100 aus Figur 1 und 2. Zu sehen sind hier das Drehkreuz 21, die von unten geschnittene
Drehwelle 22 sowie die Kisten-Liftplattform 31 mit einem Kopplungsabschnitt, mit dem
die Kisten-Liftplattform 31 an den Hubantrieb 32 gekoppelt ist, sowie eine Kiste K
auf der Kisten-Liftplattform 31. Die Kisten-Liftplattform 31 entspricht hier wie erwähnt
einem Rahmen, auf dessen Auflagebereich die Kiste K mit einer Oberkante ihrer Seitenwände
aufliegt. Da die Kiste K somit durch die Kisten-Liftplattform 31 verdeckt wäre, ist
sie nur gestrichelt dargestellt.
[0097] Wie in Figur 3 gezeigt, ist der größte Innendurchmesser T
imax der Kisten-Liftplattform 31 kleiner als der größte Außendurchmesser K
amax der zu trocknenden Kiste K. Zudem ist der größte Außendurchmesser T
amax der Kisten-Liftplattform 31 hier größer als der größte Innendurchmesser K
imax eines definierten Kistenmaßes der zu trocknenden Kiste K.
[0098] Um die Kiste K auf dem Drehteller 21 ablegen zu können, muss die Kisten-Liftplattform
31 bzw. der Rahmen so ausgebildet bzw. bemessen sein, dass sie an dem Drehteller 21
nach unten vorbeifahren kann. D. h. der verbleibende Freiraum im mittleren Bereich
der Kisten-Liftplattform 31 bzw. die Öffnung oder Aussparung im Rahmen 31 muss groß
genug sein, damit das Drehkreuz 21 in zumindest einer Drehstellung hindurchpasst.
Daher ist hier dafür gesorgt, dass ein minimales lichtes Maß T
ib des Freiraums des Rahmens 31, nämlich hier die innere Breite T
ib des Freiraums, größer als eine minimale Seitenlänge D
Min eines den Drehteller 21, hier also das Drehkreuz 21, umschreibenden Rechtecks ist.
Zudem ist eine innere Länge T
il des Freiraums, größer als eine maximale Seitenlänge D
l eines den Drehteller 21, hier also das Drehkreuz 21, umschreibenden Rechtecks.
[0099] Somit kann die Kisten-Liftplattform 31 der Liftvorrichtung 30 zwischen einer oberen
Position P
o oberhalb des Drehtellers 21 (wie in Figur 1), in der der Rahmen 31 die Kiste K in
ihrer Abholposition AP aufnimmt, und einer unteren Position P
u unterhalb des Drehtellers 21 (wie in Figur 2) verfahren werden.
[0100] Damit die Kiste K auf dem Drehteller frei aufliegt, wie in Figur 2 gezeigt, befindet
sich der Rahmen 31 in der unteren Position P
u in einer Position, in der der Rahmen 31 keinen Kontakt mehr zur Kiste K aufweist,
wenn diese auf dem Drehteller 21 aufliegt. In der unteren Position P
u besteht somit ein Abstand bzw. Spalt S zwischen der Auflagefläche des Rahmens 31
und der Oberkannte der Seitenwände der Kiste K. Vorzugsweise liegt diese untere Position
mindestens 10 mm, besonders bevorzugt mindestens 50 mm unter der Oberfläche des Drehtellers.
[0101] Um die in der Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung 100 zu trocknende
Kiste K während einer Rotation des Drehkreuzes 21 mitzunehmen, entspricht der größte
Außendurchmesser D
max des Drehkreuz 21, der sich von einer Ecke des Drehkreuzes 21 diagonal zu einer gegenüberliegenden
Ecke des Drehkreuzes 21 erstreckt, zumindest einem kleinsten Durchmesser K
iB der zu schleudernden Kiste K, wie in Figur 3 gut zu erkennen ist. Die Abmaße des
Drehkreuzes 21 und der Kiste K sind hier nicht maßstäblich dargestellt. So kann ein
Abstand zwischen dem Drehkreuz 21 und Innenwänden der Kiste K auch geringer sein,
als er in der Figur 3 eingezeichnet ist.
[0102] Wird nun die Rotation des Drehtellers 21, welcher durch einen Motor 25 der Drehvorrichtung
20 angetrieben wird, gestartet, so berührt sofort zumindest eine Ecke des Drehkreuzes
21 eine innere Ecke der Kiste K, wodurch diese bei der Rotation um eine Rotationsachse
R in Drehrichtung mitgerissen und somit geschleudert und getrocknet wird. Während
der Rotation werden bevorzugt Drehzahlen von mindestens 300 min
-1 und besonders bevorzugt von mindestens 700 min
-1 erreicht.
[0103] Um das während einer Rotation herabfließende Wasser der Kisten K aufzufangen und
nach außen abfließen lassen zu können, befindet sich unterhalb der Drehvorrichtung
20 ein Auffangbecken 80 mit einer Abflussrinne zu einem Sammelbecken (nicht dargestellt).
[0104] Um auch Kisten unterschiedlichster Größe trocknen zu können, ist der Drehteller 21,
wie bereits beschrieben, lösbar über einen Schnellverschluss 23 mit der vertikalen
Drehwelle 22 verbunden. Dadurch kann der Drehteller 21 leicht und schnell ausgewechselt
und an die jeweilige Größe eines Kistentyps angepasst werden. Der Schnellverschluss
23 kann beispielsweise durch eine Bajonett-Kupplung realisiert werden.
[0105] Auf der Abführ-Förderstrecke 120 ist in den Figuren 1 und 2 links die dritte, bereits
durch den Schleudertrocknungsprozess getrocknete Kiste K dargestellt. Diese getrocknete
Kiste K wurde nach der Rotation des Drehkreuzes 21 mithilfe der Liftvorrichtung 30
wieder in ihre Abholposition AP verfahren und von den Mitnahmebändern 42 und den Mitnehmern
41 von der Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung 100 über einen Kistenauslauf
60 zur Abführ-Förderstrecke 120 transportiert. Der Kistenauslauf 60 entspricht hier,
ähnlich wie der Kisteneinlauf 50, einem Bereich, der von der Reinigungs- und/oder
Schleudertrocknungsvorrichtung 100 zur Abführ-Förderstrecke 120 übergeht. Dadurch,
dass sich die Drehvorrichtung 20 unterhalb des Kistenauslaufs 60 befindet, kann sichergestellt
werden, dass bereits getrocknete Kisten K nicht von beispielsweise Spritzwasser noch
zu trocknender Kisten K getroffen werden können.
[0106] Zudem ist in Figur 2 zu erkennen, dass die noch zu trocknende Kiste K auf der Zuführ-Förderstrecke
110 sowie die bereits getrocknete Kiste K auf der Abführ-Förderstrecke 120 nur ein
kleines Stück in Förderrichtung F weiter transportiert worden sind, da der Trocknungsprozesses
in der Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung 100 nur wenige Sekunden
dauert.
[0107] Die in Figur 1 und 2 dargestellte Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage 200 weist
zudem eine Sprüheinrichtung 90 mit Waschdüsen 91,95 auf, von denen hier konkret exemplarisch
eine Hochdrückdüse 91 und zwei weitere Waschdüsen 95 dargestellt sind, die mit etwas
geringerem Druck arbeiten.
[0108] Die Waschdüsen 95 mit dem geringeren Druck und die Hochdrückdüse 91 können geöffnet
werden, wenn die in der Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage 200 befindlichen Kisten
K direkt in der Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung 100 gereinigt
werden sollen und nicht wie oben beschrieben bereits gereinigt worden sind.
[0109] Die Waschdüsen 95 mit dem geringeren Druck befinden sich hier unterhalb des Drehtellers
21. Die Hochdruckdüse 91 befindet sich, wie in Figur 2, seitlich von einer in der
Schleuderposition SP befindlichen Kiste K. Beginnt der Drehteller 21 unter Mitnahme
der zu reinigenden Kiste K zu rotieren, so besprühen die Waschdüsen 95 die rotierende
Kiste K im Inneren, um sie zu säubern. Die Hochdruckdüse 91 besprüht, bzw. bestrahlt
die rotierende Kiste K seitlich und kann somit auch eventuelle Etiketten an einer
Seitenwand der Kiste K entfernen. Die Waschdüsen 95 und die Hochdruckdüse 91 besprühen
bzw. bestrahlen die zu reinigende Kiste K dabei mit einem Reinigungsfluid R
F, hier Wasser R
F.
[0110] Die Waschdüsen 95 sind dabei über einen Druckschlauch 72 mit einer Pumpe 92 der Sprüheinrichtung
90 und die Hochdruckdüse 91 ist über einen Druckschlauch 72 mit einer Hochdruckpumpe
93 der Sprüheinrichtung 90 verbunden. Hierdurch kann beispielsweise der Sprühdruck
auf den jeweiligen Waschdüsen 95 und der Hochdruckdüse 91 genau angepasst werden und
die Waschdüsen 95 und die Hochdruckdüse 91 können unabhängig voneinander betrieben
werden. Es wäre auch denkbar, dass die Waschdüsen 95 und die Hochdruckdüsen 91 mit
ein und derselben Pumpe betrieben werden. Die Pumpe 92 und die Hochdruckpumpe 93 sind
mit einem Reservoir 94 für ein Reinigungsfluid, hier einem Wassertank 94 der Sprüheinrichtung
90, verbunden.
[0111] Die Pumpe 92 und die Hochdruckpumpe 93 sind hier mit der Steuereinrichtung 70 der
gesamten Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage 200 gekoppelt, damit die Sprüheinrichtung
90 passend zu den weiteren Abläufen der Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung
100 gesteuert werden kann.
[0112] Das Auffangbecken 80 fängt hier das Wasser R
F, das zur Reinigung verwendet wird, auf. Das im Auffangbecken 80 gesammelte Wasser
kann daraufhin in einer Filteranlage gefiltert werden und in einer Rückführeinrichtung
(in den Figuren nicht dargestellt) dem Wassertank 94 zurückgeführt werden.
[0113] In den folgenden Figuren 4 bis 12 ist keine Sprüheinrichtung dargestellt. Die dort
gezeigten Trocknungsanlagen 200', 200" könnten jedoch auch beliebig um eine Sprüheinrichtung
erweitert werden.
[0114] Anhand einer Bilderserie in den Figuren 4 bis 11 werden für die zuvor beschriebene
Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung 100 noch einmal einzelne Verfahrensschritte
zur Trocknung einer Kiste K in einer Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage 200' erläutert.
[0115] Diese Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage 200' weist hier, anders als die Reinigungs-
und/oder Trocknungsanlage 200 gemäß den Figuren 1 und 2, eine Zuführ-Förderstrecke
110 und eine Abführ-Förderstrecke 120 mit Förderbändern 3 anstelle von Förderrollen
3' auf. Dabei sind jeweils die Zuführ-Förderstrecke 110 und die Abführ-Förderstrecke
120 nur symbolisch durch die Förderbänder 3 selbst dargestellt, welche in dieser Darstellung
über Rollen 45, 46 gespannt sind, wobei zwei der Rollen als Antriebsrollen 45 dienen.
Es ist jedoch beliebig, welche der Rollen 45, 46 der Förderbänder 3 angetrieben werden.
[0116] In Figur 4 wird wieder zunächst eine einlaufende Kiste K kopfüber auf den Förderbändern
3 der Zuführ-Förderstrecke 110 transportiert. Die Kiste K wird hier von der Positioniereinrichtung
40 mittels der Mitnahmebänder 42 mit den Mitnehmern 41, wie bereits beschrieben, aufgenommen
und in Förderrichtung F zur Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung 100
befördert.
[0117] In Figur 5 wird die zu trocknende Kiste K mittels der Positioniereinrichtung 40 auf
der höhenverstellbaren Kisten-Liftplattform 31 der Liftvorrichtung 30 exakt positioniert.
Die Auflagefläche der Kisten-Liftplattform 31 ist dabei horizontal ausgerichtet und
befindet sich in der dargestellten oberen Position P
O in einer Ebene mit der Förderebene FE der Förderfläche der Förderbänder 3 der Zuführ-Förderstrecke
110 und der Abführ-Förderstrecke 120. Ist die zu trocknende Kiste auf der Kisten-Liftplattform
31 exakt positioniert, so fahren die Mitnehmer 41 ein kleines Stück entgegen der Förderrichtung
FE zurück, sodass sie keinen Kontakt mehr zur Kiste K aufweisen. Dies hat den Vorteil,
dass falls eine Kiste K Deformationen aufweist, die Kiste K frei auf der Kisten-Liftplattform
31 positioniert werden kann und sich beispielsweise nicht am Mitnehmer 41 verhaken
kann.
[0118] Die Kisten-Liftplattform 31 fährt, wie oben erläutert und auch noch einmal in Figur
6 gezeigt, von ihrer oberen Position P
o an dem Drehkreuz 21 vorbei in ihre untere Position P
u. In ihrer unteren Position P
u fährt die Kisten-Liftplattform 31, wie in Figur 7 zu erkennen, so weit nach unten,
dass die Kiste K nicht mehr auf der Kisten-Liftplattform 31 aufliegt, sondern frei
auf dem Drehkreuz 21 der Drehvorrichtung 20 abgelegt ist. Der Drehteller 21 befindet
sich dabei in einer Drehstellung, wie in Figur 3, bei der nur die Kistenbodeninnenseite
der abgelegten Kiste K einen Kontakt zum Drehkreuz 21 aufweist. In dieser Drehstellung
weist das Drehkreuz 21 also noch keinen Kontakt zu einer Innenfläche einer Seitenwand
der Kiste K auf und ist somit frei auf dem Drehkreuz 21 abgelegt. Erst bei einer Rotation
des Drehkreuzes 21 (Figur 8), wie bereits beschrieben, kontaktiert das Drehkreuz 21
zumindest mit einer Ecke des Drehkreuzes 21 die Kiste K.
[0119] Wird die Kistenübergabe und -Ausgabe am Kisteneinlauf 50 bzw. Kistenauslauf 60 zeitlich
fix getaktet, wie bereits beschrieben, so verfährt auch die Kisten-Liftplattform 31
entsprechend dieser zeitlichen Taktung die zu trocknenden Kisten K nach unten, wie
in Figur 6 gezeigt. Wird die Kistenübergabe und -Ausgabe am Kisteneinlauf 50 bzw.
Kistenauslauf 60 zeitlich nicht fix getaktet, wäre es beispielsweise auch möglich,
dass die Positioniereinrichtung 40 Sensoren aufweist, z. B. Drucksensoren und/oder
eine Lichtschranke (hier nicht dargestellt), die den Hubantrieb 32 der Liftvorrichtung
30 startet und daraufhin die Kisten-Liftplattform 31 nach unten verfährt.
[0120] Liegt die Kiste K auf dem Drehkreuz 21 (Figur 7), wird dieser unter Mitnahme der
zu trocknenden Kiste K (Figur 8) in schnelle Rotation versetzt, und zwar so, dass
die Kiste durch die entstehende Zentrifugalkraft getrocknet wird und vorzugsweise
sogar leicht vom Drehkreuz 21 abheben kann. Da die Kiste K kopfüber auf dem Drehkreuz
21 aufliegt, kann sich das Wasser wie beschrieben an den Seitenwänden der Kiste K
sammeln und nach unten aus der Kiste K herausfließen.
[0121] Ist der Trocknungsprozess bzw. Schleudertrocknungsprozess abgeschlossen, so hält
das Drehkreuz 21, wie in Figur 9 gezeigt, in einer Drehstellung, in der sich die auf
dem Drehkreuz 21 liegende Kiste K wieder in ihrer Ausgangsposition befindet, in welcher
sie auf dem Drehkreuz 21 abgelegt wurde oder in einer um 180° gedreht zu dieser Ausgangsposition
wieder an.
[0122] Bei dem Bremsvorgang der Drehvorrichtung 20, während des Endes des Schleudertrocknungsprozesses,
dreht sich die Kiste K entgegengesetzt der Schleuderrichtung. Daher schlägt die Kiste
K mit einer Innenseite (die gegenüber einer Innenseite liegt, welche eine Ecke des
Drehkreuzes 21 während des Schleudertrocknungsprozesses kontaktiert hatte) an zumindest
eine Ecke des Drehkreuzes (die gegenüber einer Ecke liegt, welche eine Innenseite
des Drehkreuzes 21 während des Schleudertrocknungsprozesses kontaktiert hatte) an.
Das Drehkreuz 21 verkeilt sich also nur während einer Rotation in der auf dem Drehkreuz
21 liegenden Kiste K. Ist der Schleudertrocknungsprozess gestoppt, liegt die Kiste
K wieder frei auf dem Drehkreuz 21 auf.
[0123] In Figur 10 fährt die Liftvorrichtung 30 mit der darauf liegenden getrockneten Kiste
K wieder nach oben in ihre obere Position P
o, sodass sich die Kiste K mit ihrer Oberkante der Seitenwände wieder in einer gemeinsamen
Ebene mit der Förderebne FE der Abführ-Förderstrecke 120 befindet.
[0124] In Figur 11 wird die getrocknete Kiste K von den Mitnehmern 41 der Positioniereinrichtung
40 ergriffen und von der Liftvorrichtung 30 in Richtung der Abführ-Förderstrecke 120
befördert.
[0125] Die in den Figuren 1 bis 12 dargestellte Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage 200
und die Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage 200' zeigen jeweils Varianten, bei denen
die Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung 100 neben der Drehvorrichtung
20 eine separate Liftvorrichtung 30 aufweist. Dies muss aber nicht zwingend so sein.
[0126] Die Figur 12 zeigt hierzu eine weitere Variante einer Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage
200", bei der eine zu trocknende Kiste K mittels einer Drehvorrichtung 20 selber von
ihrer Abholposition AP abgeholt und in ihre Schleuderposition SP verfahren werden
kann. Zu sehen ist in der Figur 12 eine Schnittansicht der Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage
200" quer zur Förderrichtung.
[0127] In diesem Ausführungsbeispiel der Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung
100' ist der Drehteller 21 höhenverstellbar in der Drehvorrichtung 20 gelagert. Dieses
wurde realisiert, indem die Drehwelle 22 hier als Teleskopzylinder mit einem Hubkolben
24 ausgebildet ist, an dem der Drehteller 21, insbesondere ein Drehkreuz 21, obenseitig
angeordnet ist. Somit kann der Drehteller 21 nach oben fahren und eine kopfüber auf
einer Ablage, hier z. B. zwei Ablageschienen 3", in ihrer Abholposition AP liegende
Kiste K aufnehmen. Hierzu hebt die Drehvorrichtung 20 die Kiste K zunächst an, so
dass sie frei auf dem Drehteller 21 aufliegt. Die Ablageschienen 3", auf denen die
Kiste K in der Abholposition AP aufgelegen hat, werden dann quer zur Hubrichtung des
Teleskopzylinders 22 nach außen verfahren.
[0128] Diese Ablageschienen 3" können eine Art Brückenabschnitt zwischen der Zuführ-Förderstrecke
110 und Abführ-Förderstrecke 120 bilden.
[0129] Sind die Ablageschienen 3" nach außen verfahren, so fährt die Drehvorrichtung 20
nach unten, bis sich die auf ihr liegende Kiste K in der Schleuderposition SP befindet.
Nach der Rotation, also dem Schleudern zur Trocknung der Kiste K, verfährt die Drehvorrichtung
20 die Kiste K wieder nach oben in eine Position oberhalb der Ablageschienen 3". Die
Ablageschienen 3" fahren daraufhin wieder zusammen und die Kiste K kann in ihrer Abholposition
AP auf den Förderbändern 3 abgelegt werden und von dort z. B. mittels der Mitnehmer
41 an die Abführ-Förderstrecke 120 übergeben werden, so dass, vorzugsweise gleichzeitig,
einen neue zu trocknende Kiste K von der Zuführ-Förderstrecke 110 in die Abholposition
AP auf den Ablageschienen 3" bewegt werden kann.
[0130] Die obigen Beispiele zeigen alle, dass es eine erfindungsgemäße Reinigungs- und/oder
Schleudertrocknungsvorrichtung ermöglicht, eine Kiste in einer Reinigungs- und/oder
Trocknungsanlage schnellstmöglich zu reinigen und zu trocknen, sodass allenfalls nur
noch ein Rest an Feuchtigkeit nach dem Trocknungsprozess vorhanden ist.
[0131] Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend
detailliert beschriebenen Vorrichtungen und Verfahren lediglich um Ausführungsbeispiele
handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne
den Bereich der Erfindung zu verlassen. So kann beispielsweise auch eine Pufferanlage
vor oder hinter die Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage geschaltet sein bzw. in
diese Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage integriert sein, in der die nassen bzw.
die getrockneten Kisten gesammelt werden können. Weiterhin schließt die Verwendung
der unbestimmten Artikel "ein" bzw. "eine" nicht ausschließt, dass die betreffenden
Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können.
Bezugszeichenliste
[0132]
3 Förderbänder
3' Förderrollen
3" Ablageschienen
4 Tragkonstruktion / Traggestell
20 Drehvorrichtung
21 Drehteller/ Drehkreuz
22 Drehwelle
23 Schnellverschluss
24 Hubkolben
25 Motor
30 Liftvorrichtung
31 Kisten-Liftplattform / Rahmen
32 Hubantrieb
40 Positioniereinrichtung
41 Positionierelemente / Mitnehmer
42 Positionierelemente / Mitnahmebänder
43, 44, 45, 46 Rollen
50 Kisteneinlauf
60 Kistenauslauf
70 Steuereinrichtung
71 Kabel
72 Schlauch
80 Auffangbecken
90 Sprüheinrichtung
91 Waschdüse / Hochdruckdüse
92 Pumpe
93 Hochdruckpumpe
94 Reservoir/ Wassertank
95 Waschdüse
100, 100' Reinigungs- und/oder Schleudertrocknungsvorrichtung
110 Zuführ-Förderstrecke
120 Abführ-Förderstrecke
200, 200', 200" Reinigungs- und/oder Trocknungsanlage
a Abstand
AP Abholposition
Dl maximale Seitenlänge
DMin minimale Seitenlänge
Dmax maximaler Außendurchmesser
F Förderrichtung
FE Förderebene
K Kiste
Kal Kistenlänge
Kab Kistenbreite
Kamax größte Außendurchmesser
Kimax größter Innendurchmesser
KiB kleinster Durchmesser
Po obere Position der Kisten-Liftplattform
Pu untere Position der Kisten-Liftplattform
R Rotationsachse
RF Reinigungsfluid
S Spalt
SP Schleuderposition
Timax größter Innendurchmesser
Tamax größter Außendurchmesser
Tib minimales lichtes Maß
Til innere Länge