[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet des Herstellens von Verpackungen, insbesondere
von Verpackungen, die zumindest teilweise aus einem im Wesentlichen nicht thermoplastisch
verformbaren Material gefertigt sind.
[0002] Aus der
EP 2 829 392 A1 ist eine Vorrichtung zum Tiefziehen eines Kartonzuschnitts in einen schalen- oder
becherförmigen Gegenstand bekannt. Mittels einer Stanzeinrichtung werden aus einer
Kartonbahn Einzelzuschnitte vollständig ausgestanzt. Die ausgestanzten Einzelzuschnitte
werden dann zum Umformen einer Formstation zugeführt. Die Formstation umfasst eine
Formmatrize und einen in diese absenkbaren Formstempel. Es ist ein Faltenhalter vorgesehen,
der auf die Formmatrize hin beaufschlagt werden kann, sodass der umzuformende Einzelzuschnitt
zwischen der Formmatrize und dem Faltenhalter eingespannt ist. Hierdurch soll beim
Tiefziehen ein kontrolliertes Nachrutschen des Materials gewährleistet werden. Dem
Formstempel gegenüberliegend ist ein Gegenkolben angeordnet, der gegen die Unterseite
des Einzelzuschnitts zu pressen vermag. Hierdurch soll während des Tiefziehens der
Boden des zu bildenden Teils gehalten werden. Nachteilig an diesem System ist, dass
das zu verarbeitende Material der Formstation bereits in Form vollständig abgetrennter
Einzelzuschnitte zugeführt werden muss. Somit muss für jedes herzustellende Teil ein
Einzelzuschnitt an die Formstation übergeben werden. Zudem bilden sich trotz des Faltenhalters
beim Tiefziehen zumindest kleinere Falten. Aufgrund des sich absenkbar über der Formmatrize
befindlichen Formstempels ist es außerdem aus Platzgründen im Allgemeinen nicht möglich,
die geformten Teile direkt in der Formstation weiter zu bearbeiten.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, welches
ein Herstellen von Verpackungen auch aus einem nicht thermoplastischen oder nur geringfügig
thermoplastischen Material erlaubt und effizient in einen übergeordneten Arbeitsprozess
eingliederbar ist. Zudem soll ein entsprechendes Formwerkzeug angegeben werden.
[0004] Diese Aufgabe wird jeweils durch den Gegenstand der Ansprüche 1, 10 und 17 gelöst.
Die abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung an.
[0005] Bei einem Verfahren zum Herstellen einer Verpackung gemäß einem Aspekt der Erfindung
wird zunächst ein vorgestanzter Materialbogen bereitgestellt. Aus dem vorgestanzten
Materialbogen ist eine Teilfläche des Materialbogens unvollständig ausgestanzt, so
dass die Teilfläche über mehrere Haltenasen mit einer Restfläche des Materialbogens
verbunden ist. Die unvollständig ausgestanzte Teilfläche soll später die Verpackung,
bzw. einen Teil davon, bilden und kann entsprechend geformt sein. Soll die Verpackung
beispielsweise als eine Verpackungsschale mit einer rechteckigen Grundfläche hergestellt
werden, kann die Teilfläche als im Wesentlichen rechteckige Fläche ausgestanzt sein.
Es sind aber auch andere Formgebungen denkbar. Beispielsweise könnte die Verpackung
als eine Verpackungsschale mit einer runden oder elliptischen Grundfläche ausgebildet
werden.
[0006] Vorzugsweise sind die Haltenasen derart positioniert, dass die unvollständig ausgestanzte
Teilfläche in mehrere Richtungen an der Restfläche des Materialbogens gehalten wird.
So bleibt die ausgestanzte Teilfläche gegenüber der Restfläche des Materialbogens
in einer definierten Orientierung und Lage.
[0007] Der vorgestanzte Materialbogen wird über einer Formmatrize eines Formwerkzeugs positioniert,
so dass die unvollständig ausgestanzte Teilfläche des Materialbogens eine Öffnung
einer Formvertiefung der Formmatrize zumindest teilweise abdeckt. Die Formvertiefung
der Formmatrize ist entsprechend der gewünschten Form der herzustellenden Verpackung
ausgelegt.
[0008] Nach dem Positionieren des vorgestanzten Materialbogens über der Formmatrize wird
die Restfläche des Materialbogens gegen eine Anlagefläche der Formmatrize geklemmt.
Hierzu kann eine Klemmeinrichtung die Restfläche des Materialbogens gegen die Anlagefläche
der Formmatrize beaufschlagen. Es ist möglich, aber nicht zwingend notwendig, dass
die Restfläche des Materialbogens tatsächlich mit der Formmatrize in Kontakt kommt.
Es wäre auch denkbar, dass zwischen der Anlagefläche der Formmatrize und der Restfläche
des Materialbogens ein oder mehrere Zwischenelemente vorgesehen sind, solange die
Restfläche des Materialbogens gegenüber der Anlagefläche durch das Klemmen zumindest
bereichsweise immobilisiert wird.
[0009] Die unvollständig ausgestanzte Teilfläche des Materialbogens wird mittels Unterdruck
an einen in der Formvertiefung der Formmatrize höhenverfahrbaren Einsatz angesaugt.
Hierbei befindet sich der höhenverfahrbare Einsatz in einer Startposition. Aus der
Startposition heraus wird der höhenverfahrbare Einsatz entlang einer Verfahrrichtung
weiter in die Formvertiefung hinein verfahren. Dies kann bei fortgesetztem Ansaugen
der Teilfläche des Materialbogens an den höhenverfahrbaren Einsatz erfolgen. Die Teilfläche
des Materialbogens wird hierbei in die Formvertiefung hineingezogen und so zu einer
Verpackungsschale geformt.
[0010] Wie erwähnt, wird ein Materialbogen verwendet, aus dem die Teilfläche, welche anschließend
zum Formen der Verpackung verwendet wird, lediglich unvollständig aus dem Materialbogen
ausgestanzt ist. Daher kann die Teilfläche zusammen mit der Restfläche des Materialbogens
dem Formwerkzeug zugeführt werden. Dies erleichtert ein korrektes Positionieren über
der Formmatrize des Formwerkzeugs, auch bei komplizierter Formgebung der ausgestanzten
Teilfläche. Insbesondere wird ein automatisiertes Positionieren über der Formmatrize
vereinfacht, da die Restfläche des Materialbogens als Angriffsfläche für Halte- oder
Greifelemente zur Verfügung steht.
[0011] Es ist im Rahmen der Erfindung auch möglich, dass aus dem Materialbogen mehrere Teilflächen
unvollständig ausgestanzt sind, welche dann jeweils in einer zugeordneten Formvertiefung
der Formmatrize mit einem entsprechenden höhenverfahrbaren Einsatz, wie oben beschrieben,
zu einer Verpackungsschale geformt werden. So wird es ermöglicht, durch geeignetes
Positionieren des Materialbogens in einem einzigen Schritt gleich das Material für
mehrere Verpackungsschalen über der Matrize zu positionieren und die Verpackungsschalen
anschließend gleichzeitig zu formen.
[0012] Da die Teilfläche des Materialbogens aufgrund des Ansaugens mittels Unterdruck beim
Verfahren des höhenverfahrbaren Einsatzes in die Formvertiefung hineingezogen wird,
ist das Vorsehen eines Formstempels, welcher das Material in die Formvertiefung der
Formmatrize hineindrückt, nicht erforderlich (aber dennoch möglich). Somit ist bei
der Erfindung die geformte Verpackungsschale in der Matrize von oben her leichter
zugänglich und kann direkt in der Matrize weiteren Verarbeitungsschritten unterzogen
werden. Hierfür können beispielsweise zusätzliche Vorrichtungen über der Matrize vorgesehen
sein.
[0013] Vorzugsweise reißen beim Verfahren des höhenverstellbaren Einsatzes aus der Startposition
weiter in die Formvertiefung hinein die Haltenasen ab, wodurch die Teilfläche von
der Restfläche des Materialbogens getrennt wird. Da die Restfläche des Materialbogens
gegen die Anlagefläche der Formmatrize geklemmt wird und die Teilfläche des Materialbogens
mittels Unterdruck an den höhenverfahrbaren Einsatz angesaugt wird, erfolgt das Abreißen
der Haltenasen auf kontrollierte Art und Weise. Ein Verdrehen der Teilfläche oder
des Materialbogens beim Abreißen der Haltenasen ist im Allgemeinen nicht möglich.
[0014] Vorzugsweise weist die Formvertiefung der Formmatrize eine sich in Richtung auf die
Öffnung hin aufweitende Formschräge auf. So können Verpackungsschalen geformt werden,
deren Seitenwände in Richtung auf eine Öffnung der Verpackungsschale hin nach außen
geneigt sind. Durch die Formschräge wird zudem das Hineinziehen der Teilfläche des
Materialbogens in die Formvertiefung erleichtert.
[0015] Es ist im Sinne der Erfindung möglich, dass der Materialbogen bereits vorgestanzt
vorliegt. Beispielsweise könnten vorgestanzte Materialbögen von einem Zulieferer bezogen
oder zuvor in einem separaten Verfahren hergestellt worden sein. Vorgestanzte Materialbögen
können jeweils separat vorliegen. Es wäre aber beispielsweise auch denkbar, dass eine
Vielzahl von vorgestanzten Materialbögen in einem miteinander verbundenen Zustand
vorliegt, beispielsweise als Vorratsrolle. Die vorgestanzten Materialbögen könnten
dann vor dem Positionieren über der Formmatrize voneinander getrennt werden oder es
könnte ein vorgestanzter Materialbogen ohne vorherige Trennung von den übrigen Materialbögen
über der Matrize positioniert werden.
[0016] Es ist auch denkbar, dass das erfindungsgemäße Verfahren das Vorstanzen des Materialbogens
umfasst. Der Schritt des Bereitstellens des vorgestanzten Materialbogens könnte dann
das Vorstanzen des Materialbogens, vorzugsweise durch eine Stanzstation, umfassen.
Hierbei kann die Teilfläche des Materialbogens unvollständig aus dem Materialbogen
ausgestanzt werden, so dass die Teilfläche über die mehreren Haltenasen mit der Restfläche
des Materialbogens verbunden bleibt.
[0017] Es wäre denkbar, dass der Materialbogen bereits vor dem Vorstanzen als separate Materialplatte
vorliegt. Diese könnte nach dem Vorstanzen manuell oder automatisch über der Formmatrize
positioniert werden. Es wäre aber auch denkbar, dass der Materialbogen Teil einer
längeren Materialbahn ist, die beispielsweise von einer Vorratsrolle abgerollt wird.
In diesem Fall könnte der Materialbogen zunächst einer Stanzstation zum Vorstanzen
des Materialbogens zugeführt werden und dann zum Positionieren des vorgestanzten Materialbogens
durch einen Vorschub der Materialbahn über der Formmatrize des Formwerkzeugs positioniert
werden. Denkbar wäre auch, dass der Stanzstation eine Materialbahn zugeführt wird
und die Stanzstation den Materialbogen gleichzeitig mit dem Austanzen der Teilfläche
oder in einem zusätzlichen Schritt von dem Rest der Materialbahn trennt
[0018] Vorzugsweise ist das Material des Materialbogens im Wesentlichen nicht thermoplastisch
verformbar. Es ist aber durchaus denkbar, dass der Materialbogen aus einem Material
besteht, welches Bestandteile umfasst, die für sich allein genommen thermoplastisch
verformbar sind. Wenn das Material des Materialbogens nicht thermoplastisch verformbar
ist, kann das Abreißen der Haltenasen besonders kontrolliert erfolgen. Vorzugsweise
umfasst das Material des Materialbogens Naturfaser, Karton und/oder Papier. So können
kostengünstige, umweltfreundliche und stabile Verpackungen hergestellt werden.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung wird eine thermoplastische Folienlage über
dem Materialbogen über der Formmatrize positioniert. Die thermoplastische Folienlage
kann in die aus der Teilfläche des Materialbogens geformte Verpackungsschale geformt
werden, sodass später kein direkter Kontakt zwischen einem zu verpackenden Produkt
und der Verpackungsschale besteht. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das
zu verpackende Produkt Feuchtigkeit aufweist, welche bei Kontakt von der Verpackungsschale
aufgesaugt würde. Die thermoplastische Folienlage wird über dem Materialbogen positioniert,
während sich der Materialbogen über der Formmatrize befindet. Beispielsweise kann
die thermoplastische Folienlage über dem Materialbogen positioniert werden, bevor
die Teilfläche des Materialbogens durch Verfahren des höhenverfahrbaren Einsatzes
in die Formvertiefung hingezogen und so die Verpackungsschale geformt wird. Es wäre
aber prinzipiell auch denkbar, dass zunächst die Verpackungsschale geformt wird und
die thermoplastische Folienlage erst dann über dem Materialbogen über der Formmatrize
positioniert wird. In beiden Fällen kann die Folienlage jedoch über dem Materialbogen
positioniert werden, solange dieser noch auf der Formmatrize liegt. Es ist somit nicht
notwendig, die Verpackungsschale in eine weitere Arbeitsstation zu verbringen, bevor
die thermoplastische Folienlage aufgebracht wird.
[0020] Vorzugsweise wird die thermoplastische Folienlage mittels einer Anwendung von Druckluft
von der von dem Materialbogen abgewandten Seite der Folienlage aus in die Verpackungsschale
hineingeformt. Durch die Druckluft wird die thermoplastische Folienlage in die Verpackungsschale
hinein beaufschlagt und kann sich an das Innere der Verpackungsschale anlegen. Vorzugsweise
wird die thermoplastische Folienlage hierbei von der Klemmeinrichtung gehalten. Die
thermoplastische Folienlage kann bereits mit Druckluft beaufschlagt werden, während
die Teilfläche des Materialbogens zum Formen der Verpackungsschale in die Formvertiefung
hineingezogen wird, sodass die thermoplastische Folienlage gleich zusammen mit der
Verpackungsschale in Form gebracht wird. Es wäre aber auch denkbar, zunächst die Verpackungsschale
vollständig zu formen und erst dann die thermoplastische Folienlage mit Druckluft
zu beaufschlagen, um sie in die Verpackungsschale hineinzuformen.
[0021] Um das Formen der thermoplastischen Folienlage zu vereinfachen, kann die Folienlage
nach dem Positionieren über dem Materialbogen über der Formmatrize mittels einer auf
der von der Formmatrize abgewandten Seite der Folienlage liegenden Heizeinrichtung
beheizt werden. Die Heizeinrichtung kann insbesondere parallel zu der Verfahrrichtung
des höhenverfahrbaren Einsatzes verfahrbar sein. Um ein Positionieren des Materialbogens
und der thermoplastischen Folienlage zu ermöglichen, kann die Heizeinrichtung weg
von der Formmatrize in eine Verstauposition verfahren werden. Nach der Positionierung
der thermoplastischen Folienlage kann die Heizeinrichtung aus der Verstauposition
in Richtung auf die Formmatrize hin in eine Heizposition verfahren werden, um die
thermoplastische Folienlage zu beheizen.
[0022] Die Erfindung betrifft zudem ein Formwerkzeug zum Herstellen einer Verpackung aus
einem Materialbogen, welcher durch unvollständiges Ausstanzen einer Teilfläche des
Materialbogens derart vorgestanzt wurde, dass die Teilfläche über mehrere Haltenasen
mit einer Restfläche des Materialbogens verbunden bleibt. Das Formwerkzeug kann zum
Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgelegt, geeignet und konfiguriert
sein. Im Bezug auf das Verfahren beschriebene Merkmale lassen sich auf das Formwerkzeug
bzw. auf eine das Formwerkzeug umfassende Verpackungsmaschine, übertragen und umgekehrt.
[0023] Ein erfindungsgemäßes Formwerkzeug umfasst eine Formmatrize, welche eine Formvertiefung
mit einer Öffnung und eine Anlagefläche umfasst. Zudem umfasst das Formwerkzeug eine
Klemmeinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, die Restfläche des Materialbogens gegen
die Anlagefläche der Formmatrize zu klemmen, wenn der vorgestanzte Materialbogen über
Formmatrize so positioniert ist, dass die Teilfläche des Materialbogens die Öffnung
der Formvertiefung der Formmatrize zumindest teilweise abdeckt. In der Formvertiefung
der Formmatrize ist ein höhenverfahrbarer Einsatz vorgesehen, der aus einer Startposition
heraus entlang einer Verfahrrichtung weiter in die Formvertiefung hinein verfahrbar
ist. Das Formwerkzeug umfasst zudem eine Unterdruckeinrichtung, an welche ein z.B.
mittels einer Vakuumpumpe erzeugbarer Unterdruck anlegbar ist und welche dazu ausgelegt
ist, die Teilfläche des Materialbogens mittels Unterdruck an den höhenverfahrbaren
Einsatz anzusaugen. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind in dem höhenverfahrbaren
Einsatz Kanäle mit Öffnungen vorgesehen, durch welche die Unterdruckeinrichtung die
Teilfläche des Materialbogens ansaugen kann.
[0024] Vorzugsweise weist die Formvertiefung der Formmatrize eine sich im Hinblick auf die
Öffnung hin ausweitende Formschräge auf.
[0025] Das Formwerkzeug kann des Weiteren eine Drucklufteinrichtung umfassen, die dazu konfiguriert
ist, eine über dem Materialbogen über der Formmatrize positionierte thermoplastische
Folienlage mittels Anwendung von Druckluft von der von dem Materialbogen abgewandten
Seite der Folienlage aus in Richtung auf den Materialbogen zu beaufschlagen.
[0026] Das Formwerkzeug kann eine Heizeinrichtung umfassen, die dazu ausgelegt ist, die
Folienlage nach dem Positionieren der Folienlage über dem Materialbogen über der Formmatrize
von der von der Formmatrize abgewandten Seite der Folienlage aus zu beheizen.
[0027] Die Heizeinrichtung kann parallel zu der Verfahrrichtung des höhenverfahrbaren Einsatzes
auf die Formmatrize hin und von der Formmatrize weg verfahrbar sein.
[0028] Die Erfindung betrifft zudem eine Verpackungsmaschine, welche das beschriebene Formwerkzeug
umfasst. Die Verpackungsmaschine kann zudem eine Stanzstation umfassen, die zum Vorstanzen
des Materialbogens durch unvollständiges Ausstanzen der Teilfläche des Materialbogens
konfiguriert ist, sodass die Teilfläche über mehrere Haltenasen mit der Restfläche
des Materialbogens verbunden bleibt.
[0029] Die Verpackungsmaschine kann zudem eine Fördereinrichtung aufweisen, die dazu konfiguriert
ist, den von der Stanzstation vorgestanzten Materialbogen über der Formmatrize des
Formwerkzeugs so zu positionieren, dass die Teilfläche des Materialbogens die Öffnung
der Formvertiefung der Formmatrize zumindest teilweise abdeckt.
[0030] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen einer
Verpackung bereitgestellt, bei dem anstelle des vorgestanzten Materialbogens mit der
unvollständig ausgestanzten Teilfläche ein separater Materialzuschnitt über der Formmatrize
des Formwerkzeugs positioniert wird, welcher zu einer Verpackungsschale geformt werden
soll.
[0031] Ein solches Verfahren umfasst das Positionieren eines Materialzuschnitts über einer
Formmatrize eines Formwerkzeugs, so dass der Materialzuschnitt eine Öffnung einer
Formvertiefung der Formmatrize zumindest teilweise abdeckt. Der Materialzuschnitt
wird mittels Unterdruck an einen in der Formvertiefung der Formmatrize höhenverfahrbaren
Einsatz in einer Startposition des höhenverfahrbaren Einsatzes angesaugt. Aus der
Startposition heraus wird der höhenverfahrbare Einsatz entlang einer Verfahrrichtung
weiter in die Formvertiefung hinein verfahren, wobei der Materialzuschnitt in die
Formvertiefung hineingezogen und so zu einer Verpackungsschale geformt wird.
[0032] Bei einem solchen Verfahren kann, im Gegensatz zu dem Verfahren, bei dem der vorgestanzte
Materialbogen mit der unvollständig ausgestanzten Teilfläche verarbeitet wird, ein
Klemmen des Materials gegen eine Anlagefläche der Formmatrize entfallen. Um dennoch
eine einfache Positionierung des Materialzuschnitts in einer geeigneten Position über
der Formmatrize zu ermöglichen, kann der Materialzuschnitt optional an einem Positionierelement
ausgerichtet werden. Ein solches Positionierelement, beispielsweise in Form von Positionierstiften
und/oder Positionierkanten, kann beispielsweise an der Formmatrize vorgesehen oder
angebracht sein.
[0033] Bezüglich des Verfahrens, bei dem der vorgestanzte Materialbogen mit der unvollständig
ausgestanzten Teilfläche verarbeitet wird, beschriebene Merkmale lassen sich auf das
Verfahren übertragen, bei dem der Materialzuschnitt verarbeitet wird. Insbesondere
lassen sich die Merkmale der Ansprüche 4 bis 9 allein oder in beliebiger Kombination
auf das Verfahren übertragen, bei dem der Materialzuschnitt verarbeitet wird.
[0034] Das Verfahren, bei dem der Materialzuschnitt verarbeitet wird, kann ebenfalls mit
dem beschriebenen Formwerkzeug durchgeführt werden. Optional kann hierfür die Klemmeinrichtung
des Formwerkzeugs weggelassen werden und/oder das beschriebene Positionierelement
zusätzlich vorgesehen werden.
[0035] Im Folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Figuren weiter erläutert werden. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht auf eine Verpackungsmaschine mit einem Form-werkzeug und
einer Stanzstation gemäß einer Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf einen vorgestanzten Materialbogen;
- Fig. 3
- eine perspektivische Schemaansicht einer mit einem Verfahren gemäß einer Ausführungsform
hergestellten Verpackungsschale; und
- Fig. 4A - 4D
- eine schematische Darstellung einer Abfolge von Betriebszuständen eines Formwerkzeugs
gemäß einer Ausführungsform beim Herstellen einer Verpackung gemäß eines erfindungsgemäßen
Verfahrens nach einer Ausführungsform.
- Fig. 5
- eine schematische Draufsicht auf Materialzuschnitte, welche in einem Verfahren gemäß
einer Ausführungsform zu Formvertiefungen umgeformt werden.
[0036] Figur 1 zeigt eine Verpackungsmaschine 1 gemäß einer Ausführungsform. Die Verpackungsmaschine
1 umfasst eine Stanzstation 3 sowie ein Formwerkzeug 5, welche beide an einem Maschinengestell
7 vorgesehen sind. Die Stanzstation 3 umfasst ein Stanzwerkzeugoberteil 9 sowie ein
Stanzwerkzeugunterteil 11. Eine Materialbahn 13 wird mittels einer Transporteinrichtung
15 einer an dem Maschinengestell 7 angebrachten Vorratsrolle 17 entnommen und der
Stanzstation 3 zugeführt. Die Fördereinrichtung 15 kann beispielsweise beidseitig
von der Materialbahn 13 an dem Maschinengestell 7 geführte Klammerketten zum klammernden
Halten der Materialbahn 13 umfassen.
[0037] Die Stanzstation 3 ist dazu konfiguriert, die Materialbahn 13 vorzustanzen. Insbesondere
wird ein Materialbogen 19, welcher Teil der Materialbahn 13 ist, vorgestanzt. Figur
2 zeigt in schematischer Draufsicht einen von der Stanzstation 3 vorgestanzten Materialbogen
19. In der gezeigten Ausführungsform wurde dieser beim Vorstanzen auch von dem Rest
der Materialbahn 13 getrennt. Dies ist aber nicht zwingend erforderlich. Im Übrigen
wäre es auch denkbar, der Stanzstation 3 anstelle der Materialbahn 13 bereits separierte
Materialbögen 19 zum Vorstanzen zuzuführen.
[0038] Die Stanzstation 3 stanzt beim Vorstanzen des Materialbogens 19 in der gezeigten
Ausführungsform vier Teilflächen 21 durch unvollständiges Ausstanzen aus dem Materialbogen
19 aus, sodass die Teilflächen 21 jeweils über mehrere Haltenasen 23 mit einer Restfläche
25 des Materialbogens 19 verbunden bleiben. Die Teilflächen 21 entsprechen jeweils
einem Bereich, der später mit dem Formwerkzeug 5 in eine Verpackungsschale 27 umgeformt
wird. In der dargestellten Ausführungsform sollen Verpackungsschalen 27 der in Figur
3 gezeigten Form hergestellt werden, also Verpackungsschalen 27 mit einer rechteckigen
Grundfläche 29 und nach außen gekippten Seitenwänden 31. Es wären selbstverständlich
auch andere Formgebungen für die Verpackungsschale 27 denkbar, wie beispielsweise
eine Verpackungsschale 27 mit einem beliebigen Vieleck, einem Kreis oder eine Ellipse
als Grundfläche 29. Die Formgebung der unvollständig auszustanzenden Teilflächen 21
des Materialbogens 19 können an die jeweils gewünschte Form der Verpackungsschale
27 angepasst werden.
[0039] In der gezeigten Ausführungsform werden durch die Stanzstation 3, wie erwähnt, jeweils
vier Teilflächen 21 aus einem Materialbogen 19 unvollständig ausgestanzt. Bei der
nachfolgend beschriebenen Weiterverarbeitung des Materialbogens 19 durch das Formwerkzeug
5 können so vier Verpackungsschalen 27 gleichzeitig hergestellt werden. Es wäre selbstverständlich
auch denkbar, eine beliebige andere Anzahl von Teilflächen 21 unvollständig aus dem
Materialbogen 19 auszustanzen. Insbesondere wäre es auch denkbar, lediglich eine Teilfläche
21 aus einem Materialbogen 19 unvollständig auszustanzen und die Verpackungsschalen
27 jeweils einzeln herzustellen.
[0040] Nach dem Vorstanzen wird der Materialbogen 19 zur weiteren Verarbeitung an das Formwerkzeug
5 übergeben. Insbesondere wird der vorgestanzte Materialbogen 19 über einer Formmatrize
33 des Formwerkzeugs 5 positioniert. In der gezeigten Ausführungsform erfolgt dies
durch ein Weiterfördern des Materialbogens 19 mittels der Fördereinrichtung 15. Es
wäre aber beispielsweise auch denkbar, den Materialbogen 19 dem Formwerkzeug 5 manuell
zuzuführen.
[0041] Das Formwerkzeug 5 umfasst die Formmatrize 33 sowie ein Deckelteil 35. Figur 4A zeigt
ausschnittsweise die Formstation 5 in einem geöffneten Betriebszustand. In dem geöffneten
Betriebszustand sind die Formmatrize 33 und der Deckelteil 35 derart voneinander beabstandet,
dass der Materialbogen 19 zwischen der Formmatrize 33 und dem Deckelteil 35 positioniert
werden kann. In Figur 4A wurde der Materialbogen 19 mittels der Fördereinrichtung
15 bereits derart über der Formmatrize 33 positioniert, dass die unvollständig ausgestanzten
Teilflächen 21 des Materialbogens 19 jeweils eine Öffnung 37 einer zugeordneten Formvertiefung
39 der Formmatrize 33 zumindest teilweise abdecken. Es wurde ebenfalls eine thermoplastische
Folienlage 41 über dem Materialbogen 19 auf der der Formmatrize 33 abgewandten Seite
des Materialbogens 19 positioniert. In der gezeigten Ausführungsform wird die thermoplastische
Folienlage 41 von einer entsprechenden Vorratsrolle 43 des Formwerkzeugs 5 abgezogen
(siehe Figur 1).
[0042] Nach der Positionierung des vorgestanzten Materialbogens 19 und der thermoplastischen
Folienlage 41 zwischen der Formmatrize 33 und dem Deckelteil 35 des Formwerkzeugs
5 wird das Formwerkzeug 5 durch Aufeinander-Zubewegen der Formmatrize 33 und des Deckelteils
35 geschlossen. Die resultierende Betriebssituation ist in Figur 4B dargestellt. Der
Deckelteil 35 umfasst an seinem der Formmatrize 33 zugwandten Ende eine Klemmeinrichtung
45, die in der gezeigten Ausführungsform als Gitter ausgebildet ist, welches im Wesentlichen
der Form der Restfläche 25 des Materialbogens 19 entspricht. Im geschlossenen Zustand
des Formwerkzeugs 5 klemmt die Klemmeinrichtung 45 die Restfläche 25 des Materialbogens
19 gegen eine Anlagefläche 47 der Formmatrize 33. Auch die über dem Materialbogen
19 vorliegende thermoplastische Folienlage 41 wird mittels der Klemmeinrichtung 45
gegen die Anlagefläche 47 der Formmatrize 33 geklemmt und so immobilisiert. Vorzugsweise
wird im geschlossenen Zustand des Formwerkzeugs 5 durch die Formmatrize 33 und den
Deckelteil 35 zusammen mit dem dazwischen geklemmten Materialbogen 19 und der dazwischen
geklemmten thermoplastischen Folienlage 41 ein luftdicht abgeschlossener Innenraum
definiert.
[0043] Das Formwerkzeug 5 umfasst höhenverfahrbare Einsätze 49, von denen jeweils einer
in einer Formvertiefung 39 der Formmatrize 33 vorliegt. Die Einsätze 49 sind jeweils
entlang einer Verfahrrichtung V innerhalb der Formvertiefungen 39 höhenverstellbar.
Die Verfahrrichtung V ist parallel zu der Richtung, entlang der die Formmatrize 33
und das Deckelteil 35 des Formwerkzeugs 5 zum Schließen bzw. Öffnen des Formwerkzeugs
5 gegeneinander verfahren werden. In den Figuren 4A und 4B sind die höhenverstellbaren
Einsätze 49 jeweils in einer Startposition dargestellt, welche einer maximal ausgefahrenen
Stellung entspricht. In der Startposition liegt eine Aufnahmeplatte 51 eines höhenverstellbaren
Einsatzes 49 jeweils im Wesentlichen auf einer Höhe, auf der sie bündig mit der Öffnung
37 der entsprechenden Formvertiefung 39 der Formmatrize 33 ist. Die höhenverstellbaren
Einsätze 49 umfassen jeweils Kanäle 53, die in in der Halteplatte 51 ausgebildete
Öffnungen enden, die dem Materialbogen 19 zugewandt sind. Die Kanäle 53 sind mit einer
Unterdruckeinrichtung 55 verbunden, die dazu ausgelegt ist, die Teilflächen 21 des
Materialbogens 19 mittels durch die Kanäle 53 angelegtem Unterdruck an die Halteplatte
51 des jeweiligen höhenverfahrbaren Einsatzes 49 anzusaugen. Die Teilflächen 21 werden
nach Schließen des Formwerkzeugs 5 durch die Unterdruckeinrichtung 55 jeweils zumindest
bereichsweise an den entsprechenden höhenverfahrbaren Einsatz 49 angesaugt und an
diesem gehalten.
[0044] Nach dem Ansaugen der unvollständig ausgestanzten Teilflächen 21 an den jeweiligen
höhenverfahrbaren Einsatz 49 werden die höhenverfahrbaren Einsätze 49 entlang der
Verfahrrichtung V aus der Startposition weiter in die Formvertiefungen 39 hinein verfahren.
Hierbei werden die Teilflächen 21 des Materialbogens 19 in die Formvertiefungen 39
hineingezogen und so jeweils zu einer Verpackungsschale 27 geformt. Figur 4C zeigt
die Situation, nachdem die höhenverstellbaren Einsätze 49 vollständig eingefahren
wurden. Dadurch, dass die unvollständig ausgestanzten Teilflächen 21 beim Einfahren
der Einsätze 49 an die Einsätze 49 angesaugt wurden, wurden die Teilflächen 21 beim
Hineinziehen in die jeweilige Formvertiefung 39 durch Eingriff mit Seitenwänden der
Formvertiefung 39, insbesondere mit Formschrägen 57 der Formvertiefungen 39, die sich
in Richtung auf die Öffnungen 37 der Formvertiefungen 39 hin aufweiten, zu Verpackungsschalen
27 geformt. Da die Restfläche 25 des Materialbogens 19 beim Einfahren des höhenverfahrbaren
Einsatzes 49 gegen die Anlagefläche 47 der Formmatrize 33 geklemmt ist, reißen beim
Hineinziehen der Teilflächen 21 in die Formvertiefungen 39 die Haltenasen 23 ab und
die Verpackungsschalen 27 werden von der Restfläche 25 des Materialbogens 19 getrennt.
[0045] Im Deckelteil 35 des Formwerkzeugs 5 ist eine Heizeinrichtung 59 vorgesehen, welche
parallel zu der Verfahrrichtung V der höhenverfahrbaren Einsätze 49 auf die Formmatrize
33 hin und von der Formmatrize 33 weg verfahrbar ist. In den Figuren 4A und 4B ist
die Heizeinrichtung 59 in einer Verstauposition dargestellt, in der sie innerhalb
des Deckelteils 35 maximal von der Formmatrize 33 weggefahren ist. Nach dem Schließen
des Formwerkzeugs 5 wird die Heizeinrichtung 59 aus der Verstauposition auf die Formmatrize
33 hin in eine Heizposition verfahren, welche in den Figuren 4C und 4D gezeigt ist.
Wie aus Figur 4C ersichtlich, liegt die Heizeinrichtung 59 in der Heizposition benachbart
zu der thermoplastischen Folienlage 41 vor und kann diese so beheizen, um die Verformbarkeit
der Folienlage 41 zu verbessern.
[0046] Nachdem die Verpackungsschalen 27 durch Hineinziehen der unvollständig ausgestanzten
Teilflächen 21 in die Formvertiefungen 39 geformt wurden, wird die beheizte thermoplastische
Folienlage 41 mittels Anwendung von Druckluft von der von der Formmatrize 33 abgewandten
Seite der Folienlage 41 in die Verpackungsschalen 27 hinein geformt. Hierzu kann das
Formwerkzeug 5 eine Drucklufteinrichtung 61 umfassen, die Druckluft in das Innere
des Deckelteils 35 des Formwerkzeugs 5 einleiten kann. Durch den Druckanstieg innerhalb
des Deckelteils 35 wird die thermoplastische Folienlage 41 in die Verpackungsschalen
27 hinein geformt, wie in Figur 4D dargestellt. So werden die Verpackungsschalen 27
mit einer innenliegenden Folienschicht versehen. Das Vorsehen einer solchen Folienschicht
ist aber nicht zwingend erforderlich und die thermoplastische Folienlage 41 könnte
auch komplett weggelassen werden. Die thermoplastische Folienanlage 41 könnte alternativ
auch in einer eigenständigen Arbeitsstation stromabwärts des Formwerkzeugs 5 mit der
Verpackungsschale 27 verbunden werden.
[0047] Als Alternative wäre es auch denkbar, anstelle der unvollständig ausgestanzten Teilflächen
21 des vorgestanzten Materialbogens 19 vollständig ausgetrennte Materialzuschnitte
71 zu Verpackungsschalen 27 zu formen. Figur 5 zeigt beispielhaft vier solche Materialzuschnitte
71, die eine derartige Form haben, dass Verpackungsschalen 27 der in Figur 3 gezeigten
Art aus ihnen geformt werden können.
[0048] Die Materialzuschnitte 71 können derart über der Formmatrize 33 des Formwerkzeugs
5 positioniert werden, dass sie jeweils eine Öffnung 37 einer Formvertiefung 39 der
Formmatrize 33 zumindest teilweise abdecken. Um das korrekte Positionieren der Materialzuschnitte
71 zu erleichtern, können an der Formmatrize 33 Positionierelemente 73 vorgesehen
sein, an denen die Materialzuschnitte 71 ausgerichtet werden können. Solche Positionierelemente
73 sind in den Figuren 4A bis 4D als mögliche Modifikation gestrichelt eingezeichnet.
Beim Verarbeiten vollständig ausgetrennter Materialzuschnitte 71 kann ein Klemmen
des Materials gegen die Anlagefläche 47 der Formmatrize 33 entfallen, die Klemmeinrichtung
45 der Formstation 5 kann also als Modifikation weggelassen werden. Ansonsten kann
eine Formstation 5 der oben beschriebenen Art verwendet werden.
[0049] Die Materialzuschnitte 71 werden nach dem Positionieren jeweils mittels Unterdruck
durch die Unterdruckeinrichtung 55 an den in der zugehörigen Formvertiefung 39 der
Formmatrize 33 vorliegenden höhenverfahrbaren Einsatz 49 angesaugt. Anschließend werden
die Einsätze 49 jeweils aus der Startposition heraus entlang der Verfahrrichtung V
weiter in die Formvertiefung 39 hinein verfahren, wobei der jeweilige Materialzuschnitt
71 in die Formvertiefung 39 hineingezogen und so zu einer Verpackungsschale 27 geformt
wird.
[0050] Auch das Positionieren einer thermoplastischen Folienlage 41 über den Materialzuschnitten
71 über der Formmatrize 33 und zusätzlich optional das Hineinformen der thermoplastischen
Folienlage 41 in die Verpackungsschalen 27 hinein durch Druckluft aus der Drucklufteinrichtung
61 ist denkbar.
1. Verfahren zum Herstellen einer Verpackung, welches die folgenden Schritte umfasst:
Bereitstellen eines vorgestanzten Materialbogens (19), aus dem eine Teilfläche (21)
unvollständig ausgestanzt ist, so dass die Teilfläche (21) über mehrere Haltenasen
(23) mit einer Restfläche (25) des Materialbogens (19) verbunden ist;
Positionieren des vorgestanzten Materialbogens (19) über einer Formmatrize (33) eines
Formwerkzeugs (5), so dass die Teilfläche (21) des Materialbogens (19) eine Öffnung
(37) einer Formvertiefung (39) der Formmatrize (33) zumindest teilweise abdeckt;
Klemmen der Restfläche (25) des Materialbogens (19) gegen eine Anlagefläche (47) der
Formmatrize (33);
Ansaugen der Teilfläche (21) des Materialbogens (19) mittels Unterdruck an einen in
der Formvertiefung (39) der Formmatrize (33) höhenverfahrbaren Einsatz (49) in einer
Startposition des höhenverfahrbaren Einsatzes (49); und
Verfahren des höhenverfahrbaren Einsatzes (49) aus der Startposition heraus entlang
einer Verfahrrichtung (V) weiter in die Formvertiefung (39) hinein, wobei die Teilfläche
(21) des Materialbogens (19) in die Formvertiefung (39) hineingezogen und so zu einer
Verpackungsschale (27) geformt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei bei dem Verfahren des höhenverstellbaren Einsatzes
(49) aus der Startposition weiter in die Formvertiefung (39) hinein die Haltenasen
(23) abreißen und so die Teilfläche (21) von der Restfläche (25) der Materialbahn
(19) getrennt wird.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Bereitstellen des vorgestanzten
Materialbogens (19) das Vorstanzen des Materialbogens (19) durch unvollständiges Ausstanzen
der Teilfläche (21) des Materialbogens (19), so dass die Teilfläche (21) über die
mehreren Haltenasen (23) mit der Restfläche (25) des Materialbogens (19) verbunden
bleibt, umfasst.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Formvertiefung (31) eine
sich in Richtung auf die Öffnung (37) hin aufweitende Formschräge (57) aufweist.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Material des Materialbogens
(19) im Wesentlichen nicht thermoplastisch verformbar ist.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Material des Materialbogens
(19) Naturfaser, Karton und/oder Papier umfasst.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine thermoplastische Folienlage
(41) über dem Materialbogen (19) über der Formmatrize (33) positioniert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die thermoplastische Folienlage (41) mittels Anwendung
von Druckluft von der von dem Materialbogen (19) abgewandten Seite der Folienlage
(41) aus in die Verpackungsschale (27) hinein geformt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei die Folienlage (41) nach dem Positionieren
der Folienlage (41) über dem Materialbogen (19) über der Formmatrize (33) mittels
einer auf der von der Formmatrize (33) abgewandten Seite der Folienlage (41) vorliegenden
Heizeinrichtung (59) beheizt wird.
10. Formwerkzeug (5) zum Herstellen einer Verpackung aus einem Materialbogen (19), welcher
durch unvollständiges Ausstanzen einer Teilfläche (21) des Materialbogens (19) derart
vorgestanzt wurde, dass die Teilfläche (21) über mehrere Haltenasen (23) mit einer
Restfläche (25) des Materialbogens (19) verbunden bleibt, umfassend:
eine Formmatrize (33), welche eine Formvertiefung (39) mit einer Öffnung (37) und
eine Anlagefläche (47) umfasst; und
eine Klemmeinrichtung (45), welche dazu ausgelegt ist, die Restfläche (25) des Materialbogens
(19) gegen die Anlagefläche (47) der Formmatrize (33) zu klemmen, wenn der vorgestanzte
Materialbogen (19) über der Formmatrize (33) so positioniert ist, dass die Teilfläche
(21) des Materialbogens (19) die Öffnung (37) der Formvertiefung (39) der Formmatrize
(33) zumindest teilweise abdeckt, wobei
in der Formvertiefung (39) der Formmatrize (33) ein höhenverfahrbarer Einsatz (49)
vorgesehen ist, welcher aus einer Startposition des höhenverfahrbaren Einsatzes (49)
heraus entlang einer Verfahrrichtung (V) weiter in die Formvertiefung (39) hinein
verfahrbar ist, und
das Formwerkzeug (5) zudem eine Unterdruckeinrichtung (55) umfasst, welche dazu ausgelegt
ist, die Teilfläche (21) des Materialbogens mittels Unterdruck an den höhenverfahrbaren
Einsatz (49) anzusaugen.
11. Formwerkzeug nach Anspruch 10, wobei die Formvertiefung (39) eine sich in Richtung
auf die Öffnung (37) hin aufweitende Formschräge (57) aufweist.
12. Formwerkzeug nach Anspruch 10 oder 11, welches zudem eine Drucklufteinrichtung (61)
umfasst, welche dazu konfiguriert ist, eine über dem Materialbogen (19) über der Formmatrize
(33) positionierte thermoplastische Folienlage (41) mittels Anwendung von Druckluft
von der von dem Materialbogen (19) abgewandten Seite der Folienlage (41) aus in Richtung
auf den Materialbogen (19) zu beaufschlagen.
13. Formwerkzeug nach Anspruch 12, welches zudem eine Heizeinrichtung (59) umfasst, welche
dazu ausgelegt ist, die Folienlage (41) nach dem Positionieren der Folienlage (41)
über dem Materialbogen (19) über der Formmatrize (33) von der von der Formmatrize
(33) abgewandten Seite der Folienlage (41) aus zu beheizen.
14. Formwerkzeug nach Anspruch 13, wobei die Heizeinrichtung (59) parallel zu der Verfahrrichtung
(V) des höhenverfahrbaren Einsatzes (49) auf die Formmatrize (33) hin und von der
Formmatrize (33) weg verfahrbar ist.
15. Verpackungsmaschine (1), umfassend:
eine Stanzstation (3), welche zum Vorstanzen des Materialbogens (19) durch unvollständiges
Ausstanzen der Teilfläche (21) des Materialbogens (19), so dass die Teilfläche (21)
über die mehreren Haltenasen (23) mit der Restfläche des Materialbogens (25) verbunden
bleibt, konfiguriert ist; und
das Formwerkzeug (5) zum Herstellen einer Verpackung aus dem Materialbogen (19) nach
einem der Ansprüche 10 bis 14.
16. Verpackungsmaschine nach Anspruch 15, welche zudem eine Fördereinrichtung (15) aufweist,
die dazu konfiguriert ist, den von der Stanzstation (3) vorgestanzten Materialbogen
(19) über der Formmatrize (33) des Formwerkzeugs (5) so zu positionieren, dass die
Teilfläche (21) des Materialbogens (19) die Öffnung (37) der Formvertiefung (39) der
Formmatrize (33) zumindest teilweise abdeckt.
17. Verfahren zum Herstellen einer Verpackung, welches die folgenden Schritte umfasst:
Positionieren eines Materialzuschnitts (71) über einer Formmatrize (33) eines Formwerkzeugs
(5), so dass der Materialzuschnitt (71) eine Öffnung (37) einer Formvertiefung (39)
der Formmatrize (33) zumindest teilweise abdeckt;
Ansaugen des Materialzuschnitts (71) mittels Unterdruck an einen in der Formvertiefung
(39) der Formmatrize (33) höhenverfahrbaren Einsatz (49) in einer Startposition des
höhenverfahrbaren Einsatzes (49); und
Verfahren des höhenverfahrbaren Einsatzes (49) aus der Startposition heraus entlang
einer Verfahrrichtung (V) weiter in die Formvertiefung (39) hinein, wobei der Materialzuschnitt
(71) in die Formvertiefung (39) hineingezogen und so zu einer Verpackungsschale (27)
geformt wird.