[0001] Die Erfindung betrifft einen Auflageteller gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1, eine
Behandlungsmaschine mit wenigstens einem Auflageteller und ein Herstellungsverfahren
für den Auflageteller.
[0002] Ein gattungsgemäßer Auflageteller ist beispielsweise aus der
EP 2 746 176 A1 bekannt und dient vorzugsweise in Kombination mit einem Drehantrieb als Drehteller
zum Positionieren von Behältern auf Behältertischen von Etikettiermaschinen und/oder
Direktdruckmaschinen. Derartige Auflageteller sind dann beispielsweise mit individuellen
Servomotoren ausgestattet und gleichmäßig entlang des Umfangs des Behältertisches
angeordnet.
[0003] Der Auflageteller der
EP 2 746 176 A1 weist eine Grundplatte auf sowie eine darauf mittels Druckfedern elastisch abgestützte
Auflageplatte für einen Behälterboden. Die Auflageplatte ist ferner von einem auf
separaten Druckfedern stehenden Führungsring eingefasst. Dieser weist entlang seiner
inneren Führungskante eine Fase auf und erlaubt ein Absetzen von Behältern auf der
Auflageplatte auch bei Bodenquerschnitten, die aufgrund von Maßtoleranzen teilweise
auch an der inneren Führungskante aufliegen. In diesem Fall wird der Führungsring
vom Behälterboden gegen die Rückstellkraft der Druckfedern nach unten gedrückt, bis
der Behälterboden auf der Auflageplatte steht. Dabei zentriert der Führungsring den
Behälter auch bezüglich der Auflageplatte.
[0004] Nachteilig ist jedoch, dass für den Führungsring mehrere umfänglich verteilte Druckfedern
und Führungsbolzen nötig sind. Zudem muss zwischen den Druckfedern ein seitlicher
Eingriffsschutz separat montiert werden, beispielsweise in Form von Spritzgussteilen.
Der gattungsgemäße Auflageteller ist daher in der Herstellung und Instandhaltung aufwändig.
Zudem ist der Austausch des Führungsrings bei Formatwechseln vergleichsweise umständlich.
[0005] Es besteht daher der Bedarf für demgegenüber verbesserte Auflageteller.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird mit einem Auflageteller gemäß Anspruch 1 gelöst. Demnach
dient dieser zum Positionieren von Behältern, insbesondere auf drehbaren Behältertischen.
Der Auflageteller umfasst einen Grundkörper, eine darüber einfedernd gelagerte Auflageplatte
für einen Behälter und einen Führungsring mit einem inneren Führungsabschnitt zur
umfänglichen Führung des Behälters und mit einem äußeren Befestigungsabschnitt zur
Befestigung am Grundkörper. Erfindungsgemäß ist der innere Führungsabschnitt gegenüber
dem äußeren Befestigungsabschnitt des Führungsrings zum Grundkörper hin elastisch
verformbar.
[0007] Durch die elastische Verformbarkeit des inneren Führungsabschnitts ist eine axial
gefederte Lagerung des äußeren Befestigungsabschnitts entbehrlich. Stattdessen kann
der äußere Befestigungsabschnitt und somit der gesamte Führungsring auf vergleichsweise
einfache Weise starr auf dem Grundkörper befestigt werden. Es werden weniger Einzelteile
benötigt. Entsprechend einfach ist auch ein Austausch des Führungsrings beispielsweise
bei Formatwechseln, also zur Anpassung an Behälter mit einem anderen Bodenquerschnitt.
Zudem lässt sich die Außenseite des Führungsrings mit weniger Spalten und anderen
schwierig zu reinigenden Oberflächen ausbilden.
[0008] Eine elastische Verformbarkeit des inneren Führungsabschnitts lässt sich insbesondere
dadurch erzielen, dass dieser eine geringere Steifigkeit aufweist als der äußere Befestigungsabschnitt.
Zu diesem Zweck umfasst der innere Führungsabschnitt beispielsweise Bereiche mit gezielter
Materialschwächung und/oder Materialausnehmung.
[0009] Vorzugsweise umfasst der innere Führungsabschnitt wenigstens drei teilumfängliche
und getrennt voneinander elastisch verformbare Segmente. Besonders bevorzugt ist eine
Unterteilung in vier bis acht teilumfängliche und getrennt voneinander elastisch verformbare
Segmente. Dies erleichtert eine gleichmäßige und insbesondere zentrierende Verformung
der Segmente zum Grundkörper hin. Durch die Segmentierung lässt sich die Materialspannung
im inneren Führungsabschnitt bei der elastischen Verformung gezielt an den Querschnitt
des Behälterbodens anpassen, beispielsweise für nichtrunde Querschnitte.
[0010] Vorzugsweise umfasst der innere Führungsabschnitt wenigstens eine zum Grundkörper
hin abgewinkelte Führungslippe. Die Führungslippe kann auf ihrer Oberseite eine umfänglich
verlaufende Fase umfassen. Die Abwinklung der Führungslippe erleichtert eine Zentrierung
des von dem inneren Führungsabschnitt geführten Behälters bezüglich der Mittelachse
des Auflagetellers.
[0011] Vorzugsweise ist der äußere Befestigungsabschnitt als oberer Anschlag für die Auflageplatte
ausgebildet. Die Auflageplatte ist vorzugsweise mittels wenigstens einer Druckfeder
auf dem Grundkörper abgestützt. Die wenigstens eine Druckfeder drückt die Auflageplatte
dann axial vom Grundkörper weg und gegen den Führungsring. Dadurch lässt sich die
unbelastete Ruheposition der Auflageplatte auf einem definierten Höhenniveau bezüglich
des Grundkörpers exakt festlegen. Es ist jedoch auch möglich, dieses Höhenniveau ohne
oberen Anschlag nur durch die Länge der unbelasteten (ohne aufliegenden Behälter)
Druckfeder(n) vorzugeben.
[0012] Vorzugsweise umfasst der äußere Befestigungsabschnitt äußere Seitenwandbereiche zum
Eingriffsschutz. Der Eingriffsschutz ist dann vorzugsweise einstückig in den Führungsring
integriert, könnte aber auch mittels Schnappverbindung oder dergleichen daran befestigt
werden. Die äußeren Seitenwandbereiche dienen dann vorzugsweise auch der Abschirmung
gegenüber Staub und/oder Flüssigkeiten.
[0013] Vorzugsweise besteht wenigstens der innere Führungsabschnitt des Führungsrings aus
einem generativ, insbesondere im 3D-Druck, gefertigten Material. Der Führungsabschnitt
besteht dann aus einem schichtweise aufgebauten Kunststoff oder Metall-Kunststoff-Verbund,
wie beispielsweise Alumide. Dadurch lassen sich vergleichsweise komplexe Strukturen,
wie beispielsweise Hinterschneidungen, Aussparungen, Versteifungen oder dergleichen
herstellen, um innere Führungsabschnitte mit geeigneter Steifigkeit und Elastizität
auszubilden und an vorgegebene Behälterquerschnitte anzupassen. Der innere Führungsabschnitt
kann sich dann auf geeignete Weise elastisch verformen und den Behälterboden zentrieren.
[0014] Besonders vorteilhaft ist eine generative Herstellung des gesamten Führungsrings
im 3D-Druck aus wenigstens einem Kunststoff und/oder Metall-Kunststoff-Verbund wie
oben beschrieben. Hierbei können der innere Führungsabschnitt und der äußere Befestigungsabschnitt
auch aus unterschiedlichen 3D-Druckmaterialien bestehen.
[0015] Vorzugsweise besteht wenigstens der innere Führungsabschnitt im Wesentlichen aus
einem thermoplastischen Kunststoff und umfasst in einem Kontaktbereich mit den Behältern
eine bis zu einer zulässigen Verschleißtiefe separat eingefärbte äußere Kontaktschicht.
Eine derartige Kontaktschicht lässt sich vorteilhaft generativ, also im 3D-Druck,
herstellen, indem die Kontaktschicht mit einer separaten Farbe auf eine Stützstruktur
gedruckt wird.
[0016] Das Erreichen der Verschleißtiefe lässt sich dann durch einen Farbwechsel an der
verschlissenen Stelle visuell erkennen. Zu diesem Zweck ist die unter der Kontaktschicht
liegende Stützstruktur mit einer davon abweichenden Farbe insbesondere generativ gefertigt.
[0017] Vorzugsweise ist die äußere Kontaktschicht dann auf eine Tiefe von 0,1 bis 1 mm separat
eingefärbt. Dadurch lässt sich ein Materialverschleiß besonders praktikabel überwachen.
Vorzugsweise besteht wenigstens der Führungsabschnitts des Führungsrings aus einem
zur Kennzeichnung der lichten Weite und/oder der Öffnungsform des Führungsrings eingefärbten
Kunststoff.
[0018] Vorzugsweise besteht der gesamte Führungsring zumindest auf seiner Außenseite aus
einem entsprechend eingefärbten Kunststoff. Somit können bestimmte Führungsringe passend
zu bestimmten Behälterformaten farblich gekennzeichnet und bei einem Formatwechsel
einfach zugeordnet werden. Dadurch lässt sich eine fehlerhafte Ausstattung der Auflageteller
mit unpassenden Führungsringen zuverlässig vermeiden.
[0019] Vorzugsweise ist der Führungsring bei montierter Grundplatte auswechselbar und zudem
Bestandteil einer formatspezifischen Garnitur identischer Führungsringe. Es sind vorzugsweise
mehrere solche Garnituren passend zu unterschiedlichen Behälterquerschnitten vorhanden.
Die Auflageteller lassen sich dann unproblematisch und schnell bei Formatwechseln
umrüsten.
[0020] Die gestellte Aufgabe wird ebenso mit einer Behandlungsmaschine für Behälter gemäß
Anspruch 11 gelöst. Demnach umfasst diese einen insbesondere kontinuierlich drehbaren
Behältertisch und eine Vielzahl daran vorzugsweise um sich selbst drehbar befestigter
Auflageteller gemäß wenigstens einer der voranstehend beschriebenen Ausführungsformen.
[0021] Vorzugsweise sind für die Behandlungsmaschine dann wenigstens zwei Garnituren formatspezifisch
eingefärbter Führungsringe vorhanden. Dadurch kann die Behandlungsmaschine einfach
und fehlerfrei an das zu behandelnde Behälterformat angepasst werden.
[0022] Die gestellte Aufgabe wird ebenso mit einem Herstellungsverfahren für einen Auflageteller
gemäß Anspruch 13 gelöst. Demnach wird wenigstens der Führungsabschnitt des Führungsrings
gemäß wenigstens einer der voranstehend beschriebenen Ausführungsformen generativ
gefertigt, insbesondere mittels 3D-Druck. Der Führungsring lässt sich dann an unterschiedliche
Behälterformate, beispielsweise auch nicht runde Behälterquerschnitte, vergleichsweise
einfach und mit diesbezüglich optimierter Geometrie anpassen.
[0023] Generative Fertigung erfolgt im Wesentlichen ohne formspeichernde Urformen, spanabhebende
/ trennende Werkzeuge oder dergleichen.
[0024] Vorzugsweise wird dann wenigstens eine Außenseite des Führungsrings mit einer einem
Behälterformat zugeordneten Druckfarbe im 3D-Druck gefertigt. Damit lässt sich der
Führungsring bei Formatwechseln zuverlässig einem bestimmten Behälterformat zuordnen.
Die korrekte Montage lässt sich ebenso einfach an der Behandlungsmaschine überprüfen.
[0025] Vorzugsweise wird wenigstens eine im Arbeitsbetrieb mit dem Behälter in Kontakt kommende
äußere Kontaktschicht des Führungsrings über eine zulässige Verschleißtiefe mit einer
anderen Druckfarbe im 3D-Druck gefertigt als eine darunterliegende Stützstruktur des
Führungsrings. Auf diese Weise lässt sich ein Verschleißindikator für den Führungsring
bereitstellen. Der Verschleißindikator lässt sich im Arbeitsbetrieb vergleichsweise
einfach visuell überwachen.
[0026] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Es
zeigen:
- Figur 1
- einen schematischen Längsschnitt durch einen Auflageteller;
- Figur 2
- eine schematische Draufsicht auf den Auflageteller;
- Figur 3
- eine schematische Ansicht des Führungsrings von unten; und
- Figur 4
- einen schematischen Längsschnitt durch den inneren Führungsabschnitt.
[0027] Wie die Figur 1 erkennen lässt, umfasst der Auflageteller 1 für Behälter 2 einen
Grundkörper 3 und darüber eine nach unten hin einfedernd gelagerte Auflageplatte 4
für den Behälter 2. Die Auflageplatte 4 ist von einem Führungsring 5 mit einem inneren
Führungsabschnitt 5a und einem äußeren Befestigungsabschnitt 5b eingefasst.
[0028] Der innere Führungsabschnitt 5a begrenzt eine zentrale Öffnung 5c des Führungsrings
5 und führt den Behälterboden 2a umfänglich beim Absenken auf die / mit der Auflageplatte
4. Der innere Führungsabschnitt 5a zentriert den Behälter 2 bezüglich einer Mittelachse
1a des Auflagetellers 1. Die zentrale Öffnung 5c passt zu diesem Zweck hinsichtlich
ihrer lichten Weite und Öffnungsform zum jeweiligen Querschnittformat des Behälters
2.
[0029] Beim Abstellen des Behälters 2 auf dem Auflageteller 1 kann der Behälterboden 2a
je nach Maßtoleranz und/oder Positionierungsgenauigkeit auf den inneren Führungsabschnitt
5a drücken und diesen dabei zur Grundplatte 3 hin (nach unten) elastisch verformen.
[0030] Der äußere Befestigungsabschnitt 5b ist demgegenüber starr und bleibt beim Abstellen
des Behälters 2 im Wesentlichen formstabil. Der äußere Befestigungsabschnitt 5b ist
mit der Grundplatte 3 verschraubt oder anderweitig drehfest verbunden.
[0031] Die Auflageplatte 4 sitzt auf Druckfedern 6 oder wenigstens einem dergleichen elastischen
Element und ist somit zur Grundplatte 3 hin einfedernd gelagert. Der Führungsring
5 dient vorzugsweise als ein nach oben begrenzender Anschlag 7 für die Auflageplatte
4. Der Anschlag 7 legt die obere Stellung der unbelasteten Auflageplatte 4 gegen die
Vorspannung der Druckfedern 6 fest.
[0032] Alternativ dazu könnten Länge und Federkraft der Druckfedern 6 derart ausgelegt sein,
dass die unbelastete Auflageplatte 4 auch ohne den Anschlag 7 die festgelegte obere
Stellung einnimmt. Ebenso möglich wäre ein separater oberer Anschlag oder ein funktional
entsprechendes Element für die Auflageplatte 4.
[0033] Der Vollständigkeit halber dargestellt sind ferner eine Antriebswelle 8 zur beispielsweise
servomotorischen Drehung des Auflagetellers 1 um sich selbst auf einem Behältertisch
9 einer Behandlungsmaschine, vorzugsweise einer Etikettiermaschine oder Direktdruckmaschine.
[0034] Die schematische Figur 2 zeigt in der Draufsicht, dass der innere Führungsabschnitt
5a vorzugsweise in teilumfängliche Segmente 10.1 bis 10.4 unterteilt ist. Zwischen
diesen sind beispielsweise Ausnehmungen 11 und/oder entsprechend nachgiebiges Material
ausgebildet, um eine im Wesentlichen voneinander unabhängige elastische Verformung
der teilumfänglichen Segmente 10.1 bis 10.4 zum Grundkörper 3 hin zu ermöglichen.
Zusätzlich können Ausnehmungen 12 auf der Oberseite des inneren Führungsabschnitts
5a oder anderweitige Bereiche mit Materialschwächung vorhanden sein.
[0035] Dadurch lässt sich die Steifigkeit des inneren Führungsabschnitts 5a gezielt gegenüber
dem äußeren Befestigungsabschnitt 5b reduzieren, um die elastische Verformbarkeit
des inneren Führungsabschnitts 5a zum Grundkörper 3 hin zu erzeugen.
[0036] Wie die Figuren 1 und 2 erkennen lassen, umfasst der innere Führungsabschnitt 5a
vorzugsweise eine nach unten, also zum Grundkörper hin, abgewinkelte Führungslippe
13 zur Umgrenzung der zentralen Öffnung 5c. Die Führungslippe 13 weist dann beispielsweise
ein auf ihrer Oberseite gefastes Profil auf.
[0037] Die Figur 2 deutet ferner an, dass die zentrale Öffnung 5c für Behälterböden 2a mit
nichtrunden Querschnitten ausgebildet sein kann, selbstverständlich auch für runde
Querschnitte. Der Führungsring 5 kann daher formatspezifisch bereitgestellt werden.
[0038] Der Führungsring 5 eignet sich in besonderem Maße als auswechselbarer Bestandteil
einer Garnitur für einen bestimmten Behälterquerschnitt. Es ist dann für jeden zu
behandelnden Behälterquerschnitt ein passender Satz identischer Führungsringe 5 vorzuhalten
und bei einem Formatwechsel auf den Grundkörpern 3 der Auflageteller 1 zu befestigen.
[0039] Die Befestigung des Führungsrings 5 erfolgt beispielsweise mittels in der Figur 2
schematisch angedeuteter und von oben her zugänglicher Verschraubungen 14 am Grundkörper
3.
[0040] Die Figur 3 verdeutlich schematisch in einer Ansicht des Führungsrings 5 von unten,
dass das der innere Führungsabschnitt 5a unterschiedliche Versteifungen 15 oder dergleichen
Materialverstärkungen und/oder Ausnehmungen 16 oder dergleichen Materialschwächungen
umfassen kann, um die geforderte elastische Verformbarkeit des inneren Führungsabschnitts
5a zum Grundkörper 3 hin und/oder eine geeignete Zentrierwirkung bereitzustellen.
[0041] Derartige Strukturen lassen sich generativ, wie beispielsweise im 3D-Druckverfahren,
besonders flexibel und gegebenenfalls auch mit unterschiedlichen Materialschichten
übereinander fertigen.
[0042] Dafür geeignete 3D-Druckverfahren sind beispielsweise: selektives Lasersintern (SLS);
Schmelzschichten (Fused Deposition Modeling: FDM); und Jet-Fusion-Druck basierend
auf dem Strahldrucken einer Mischung aus Flüssigkeiten und Druckpulvern.
[0043] Der Führungsring 5 zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass er wenigstens zwei
unterschiedliche Funktionen einstückig in sich vereint, nämlich: eine formstabile
Befestigung des Führungsrings 5 am Grundkörper 3; eine formelastische koaxiale Führung
des Behälters 2 und/oder dessen Zentrierung bezüglich der Mittelachse 1a des Auflagetellers
1; und/oder einen seitlichen Eingriffsschutz mittels äußerer Seitenwandbereiche 5d.
[0044] Die Figur 4 verdeutlicht eine besonders günstige Ausführungsform eines generativ
gefertigten inneren Führungsabschnitts 5a mit wenigstens zwei Materialschichten unterschiedlicher
Farbe.
[0045] Demnach umfasst der innere Führungsabschnitt 5a einen Verschleißindikator 17 in Form
einer bis zu einer zulässigen Verschleißtiefe 18 speziell gefärbten Kontaktschicht
19 für den Behälter 2, wie beispielsweise an der Führungslippe 13, auf einer davon
abweichend gefärbten Stützstruktur 20.
[0046] Beispielsweise wird die Kontaktschicht 19 im 3D-Druck bis zur zulässigen Verschleißtiefe
18 mit einer ersten Farbe 19a hergestellt und die Stützstruktur 20 in einer visuell
damit kontrastierenden zweiten Farbe 20a gedruckt. Die Kontaktschicht 19 ist dann
vorzugsweise 0,1 bis 1 mm dick entsprechend der jeweils zulässigen Verschleißtiefe
18.
[0047] Der innere Führungsabschnitt 5a besteht beispielsweise aus einem für den 3D-Druck
geeigneten thermoplastischen Kunststoff. Im Arbeitsbetrieb sind derartige Materialien
einem Verschleiß beim Zentrieren der Behälterböden 2a ausgesetzt. Der fortschreitende
Verschleiß kann dann visuell anhand eines Farbwechsels von der ersten Farbe 19a zur
zweiten Farbe 20a rechtzeitig erkannt werden.
[0048] Wie die Figuren 3 und 4 andeuten, umfasst der äußere Befestigungsabschnitt 5b äußere
Seitenwände 5d als Eingriffsschutz, insbesondere zum Schutz vor Quetschungen oder
dergleichen bei der Bedienung und/oder Instandhaltung der Auflageteller 1. Die äußeren
Seitenwände 5d sind dann vorzugsweise einstückig in den Befestigungsabschnitt 5b integriert.
[0049] Der Führungsring 5 ist vorzugsweise zur Zuordnung zu einem bestimmten Behälterformat
in einer von außen visuell eindeutig identifizierbaren Farbe hergestellt, beispielsweise
in der ersten oder zweiten Farbe 19a, 20a. Dieses Merkmal lässt sich vorteilhaft generativ
fertigen.
[0050] Der Führungsring 5 kann dann als Bestandteil einer schnellwechselbaren Garnitur einem
bestimmten Behälterformat zuverlässig zugeordnet werden, so dass Umrüstarbeiten beim
Formatwechsel gleichermaßen einfach und fehlerfrei möglich sind.
[0051] Die axial starre Befestigung des äußeren Befestigungsabschnitts 5b und der integrierte
Eingriffsschutz erleichtern den Austausch des Führungsrings 5 und dessen äußere Reinigung.
Eine entsprechend spaltarme Oberfläche wird dadurch ermöglicht, dass eine axiale Elastizität
des Führungsrings 5 im Bereich seiner zentralen Öffnung 5c nicht mit separaten Bauteilen,
wie Druckfedern oder dergleichen, erzielt wird, sondern durch elastische Verformbarkeit
des inneren Führungsabschnitts 5a gegenüber dem äußeren Befestigungsabschnitts 5b.
[0052] Hierbei ermöglicht die generative Fertigung, insbesondere der 3D-Druck, eine kostengünstige
und an unterschiedliche Anforderungen flexibel anpassbare Formgebung des Führungsrings
3 und insbesondere seines inneren Führungsabschnitts 5a.
[0053] Hierbei können sowohl unterschiedliche thermoplastische Kunststoffe als auch Verbundmaterialien
zum Einsatz kommen, wie beispielsweise Alumide, um die geforderte elastische Verformbarkeit
des inneren Führungsabschnitts 5a und die Formstabilität des äußeren Befestigungsabschnitts
5b in einstückiger Bauweise zu verwirklichen.
[0054] Zudem lassen sich vorteilhafte Eigenschaften wie eine farbliche Kennzeichnung des
Führungsrings 5 passend zu bestimmten Behälterformaten und/oder ein Verschleißindikator
17 in Form einer separat eingefärbten Kontaktschicht 19 für den Behälterboden 2a auf
vergleichsweise einfache und ebenso flexibel anpassbare Weise bereitstellen.
[0055] Zusätzliche Vorteile ergeben sich aus der generativen Fertigung für eine zeitnahe
globale Ersatzteilversorgung und/oder Anpassung an zusätzliche Behälterformate vor
Ort, da lediglich 3D-Drucker, Konstruktionsdaten und Rohmaterialien für die generative
Fertigung nötig sind. Aufwändige Lagerhaltung und Logistik treten in den Hintergrund.
1. Auflageteller (1) zum Positionieren von Behältern (2) insbesondere auf drehbaren Behältertischen
(9), umfassend: einen Grundkörper (3); eine darüber federnd gelagerte Auflageplatte
(4) für einen Behälter (2); und einen Führungsring (5) mit einem inneren Führungsabschnitt
(5a) zur umfänglichen Führung des Behälters (2) und mit einem äußeren Befestigungsabschnitt
(5b) zur Befestigung am Grundkörper (3), dadurch gekennzeichnet, dass der innere Führungsabschnitt (5a) gegenüber dem äußeren Befestigungsabschnitt (5b)
zum Grundkörper (3) hin elastisch verformbar ist.
2. Auflageteller nach Anspruch 1, wobei der innere Führungsabschnitt (5a) wenigstens
drei teilumfängliche und getrennt voneinander elastisch verformbare Segmente (10.1-10.4)
umfasst.
3. Auflageteller nach Anspruch 1 oder 2, wobei der innere Führungsabschnitt (5a) wenigstens
eine zum Grundkörper (3) hin abgewinkelte Führungslippe (13) umfasst.
4. Auflageteller nach einem der vorigen Ansprüche, wobei der äußere Befestigungsabschnitt
(5b) als ein nach oben begrenzender Anschlag (7) für die Auflageplatte (4) ausgebildet
ist.
5. Auflageteller nach einem der vorigen Ansprüche, wobei der äußere Befestigungsabschnitt
(5b) Seitenwandbereiche (5d) zum Eingriffsschutz umfasst.
6. Auflageteller nach einem der vorigen Ansprüche, wobei wenigstens der innere Führungsabschnitt
(5a) des Führungsrings (5) aus einem generativ, insbesondere im 3D-Druck, gefertigten
Material besteht.
7. Auflageteller nach einem der vorigen Ansprüche, wobei wenigstens der innere Führungsabschnitt
(5a) im Wesentlichen aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht und in einem Kontaktbereich
mit den Behältern (2) eine bis zu einer zulässigen Verschleißtiefe (18) separat eingefärbte
äußere Kontaktschicht (19) umfasst.
8. Auflageteller nach Anspruch 7, wobei die äußere Kontaktschicht (19) auf eine Tiefe
von 0,1 bis 1 mm eingefärbt ist.
9. Auflageteller nach einem der vorigen Ansprüche, wobei wenigstens der Führungsabschnitt
(5a) aus einem zur Kennzeichnung der lichten Weite und/oder der Öffnungsform des Führungsrings
(5) eingefärbten Kunststoff besteht.
10. Auflageteller nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei der Führungsring
(5) bei befestigter Grundplatte (3) auswechselbar und Bestandteil einer formatspezifischen
Garnitur identischer Führungsringe (5) ist.
11. Behandlungsmaschine für Behälter, umfassend einen insbesondere kontinuierlich drehbaren
Behältertisch (9) und eine Vielzahl daran insbesondere um sich drehbar befestigter
Auflageteller (1) nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche.
12. Behandlungsmaschine für Behälter nach Anspruch 11, ferner mit wenigstens zwei Garnituren
formatspezifisch eingefärbter Führungsringe (5).
13. Herstellungsverfahren für einen Auflageteller (1) nach wenigstens einem der vorigen
Ansprüche, wobei wenigstens der Führungsabschnitt (5a) des Führungsrings (5) generativ
gefertigt wird.
14. Herstellungsverfahren nach Anspruch 13, wobei wenigstens die Außenseite des Führungsrings
(5) mit einer einem Behälterformat zugeordneten Druckfarbe im 3D-Druck gefertigt wird.
15. Herstellungsverfahren nach Anspruch 13 oder 14, wobei wenigstens eine im Arbeitsbetrieb
mit den Behältern (2) in Kontakt kommende äußere Kontaktschicht (19) des Führungsrings
(5) bis zu einer zulässigen Verschleißtiefe (18) mit einer anderen Druckfarbe (19a)
im 3D-Druck gefertigt wird als eine darunter liegende Stützstruktur (20) des Führungsrings
(5).