[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter für den Transport und die Lagerung
von Gütern gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Insbesondere betrifft die Erfindung
einen Displaybehälter zur Präsentation von Gütern.
[0002] Waren werden in der Regel in Transportbehältern oder -schachteln zum Einzelhändler
ausgeliefert und dort vom Transportbehälter in Verkaufsregale umgeräumt. Anstatt diese
aus den Transportbehältern herauszunehmen und in Verkaufsregale einzuräumen und so
dem Kunden zu präsentieren, ist man in den vergangenen Jahren aus Kosten- und Platzgründen
zunehmend dazu übergegangen, die Waren in gesamten Verbünden oder Warenstapeln oder
sogar in den Transportkisten dem Kunden zu präsentieren. Da eine Vielzahl an Waren
in Beuteln, Kartonverpackungen etc. verkauft werden, die während des Transports leicht
beschädigt werden können, müssen die Transportkisten die ausgelieferte Ware möglichst
von allen Seiten und vollständig vor Krafteinwirkungen von außen schützen. Ferner
dürfen diese selbst nur ein geringes Eigengewicht haben und sollten im leeren Zustand
kompaktierbar sein, um diese platzsparend zwischenlagern oder zurücktransportieren
zu können. Hierfür werden in der Regel klapp- oder faltbare Kunststoffbehälter verwendet.
Diese Behälter eignen sich jedoch nur bedingt zum Präsentieren von Waren zum Verkauf,
da die Seitenwände, welche die Waren beim Transport von allen Seiten schützen, die
Waren auch verdecken.
[0003] Wenn, wie in den Druckschriften
US 6 305 566 B1 und
WO 2011/048259 A1 vorgeschlagen, zu Präsentationszwecken eine Seitenwand weggelassen wird, läuft man
Gefahr, dass beim Transport eben die Waren auf der Seite der weggelassenen Seitenwand
herausfallen oder beschädigt werden können. Gleiches gilt für den in
GB 2 449 757 A beschriebenen Behälter, bei dem eine Seitenwand lediglich ein Rahmen mit einer großen
Displayöffnung vorgesehen ist, oder den Behälter gemäß
EP 0 835 816 A2, bei dem eine U-förmige Ausnehmung in der Seitenwand vorgesehen ist. Bei anderen
Systemen, die aus
GB 2 068 338 A oder
WO 94/10049 A1 bekannt sind, lässt sich zumindest eine Seitenwand nach außen klappen. Dies erfordert
jedoch einen entsprechenden Platzbedarf zur Seite bzw. nach vorne, weshalb sich diese
Behälter nicht dicht nebeneinander aufstapeln lassen oder umgeklappte Seitenwände
die darunter gestapelten Warenbehälter verdeckt. Einen ebenfalls nicht überzeugenden
Kompromiss gehen die Systeme gemäß
US 2008/142530 A1 und
US 2004/020821 A1 ein, bei denen die Seitenwand mehrfach geteilt ist und sich eine obere Hälfte bzw.
zwei Drittel einer Seitenwand nach außen umklappen lassen, oder die Systeme gemäß
US 2008/142530 A1 und
US 2010/147840 A1, bei denen sich Seitenwände komplett entfernen lassen, was wiederum die Frage aufwirft,
was mit den entnommenen Seitenwände geschehen soll bzw. wo diese zwischengelagert
werden sollen.
[0004] Aus
WO 2011/131301 A1 ist ein Behälter bekannt, der sich grundsätzlich für den oben beschriebenen Anwendungszweck
eignen könnte, da dort eine der vier Seitenwände entfernt werden kann. Bei diesem
Behälter kann die entfernte und lose Seitenwand in einer speziell dafür vorgesehenen
Aufnahme im Bodenbereich zwischengelagert werden. Daraus ergibt sich jedoch der Nachteil,
dass der Behälter aufgrund des Staufachs insgesamt eine größere Höhe und somit sowohl
im Regal als auch beim Rücktransport im Leerzustand einen höheren Platzbedarf aufweist.
[0005] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
Behälter zu schaffen, der sich gleichermaßen für den Transport und die Präsentation
von Waren eignet und der auf einfache Weise die oben im Zusammenhang mit dem Stand
der Technik beschriebenen Probleme löst.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Der erfindungsgemäße Behälter eignet sich für den Transport und die Lagerung von
Gütern. Dabei kann es sich insbesondere um einen sogenannten Displaybehälter oder
Displaycontainer handeln, der sich zur Präsentation von Gütern eignet. Dabei weist
der Behälter einen, insbesondere im Wesentlichen rechteckigen, Boden und sich vom
Boden aus erstreckende Seitenwände auf. Dabei wird zumindest eine der Seitenwände,
insbesondere eine Längsseitenwand, oder ein Teil davon durch eine gitterförmige Struktur
gebildet. Diese gitterförmige Struktur ist in zumindest einer Richtung, vorzugsweise
einer vertikalen Richtung bzw. einer zur Bodenfläche senkrechten Richtung, und in
der Seitenwandebene dehn- und komprimierbar bzw. auseinanderzieh- und zusammendrückbar,
um in einer ersten Stellung den Behälter zur Seite hin zu begrenzen oder zu verschließen
und in einer zweiten Stellung den Behälter zur Seite hin freizugeben. Anders ausgedrückt
sichert die gitterförmige Struktur in der ersten Stellung die Güter im Inneren des
Behälters, insbesondere beim Transport oder bei der Handhabung des Behälters, und
ermöglicht in der zweiten Stellung, dass die Güter ungehindert von dieser Seite betrachtet
und auch auf dieser Seite aus dem Behälter genommen werden können.
[0008] Dadurch ergibt sich eine logistisch optimierte und für den Handel platzsparende Lösung.
Durch die geöffnete Vorderseite wird eine ungehinderte Sicht bzw. ein ungehinderter
Zugriff auf die Ware ermöglicht. Dadurch, dass die gitterförmige Struktur in der Seitenwandebene
auseinanderzieh- und zusammendrückbar ist, d.h. deren Erstreckung in zumindest dieser
einen Richtung verlängert oder verkürzt werden kann, bedarf es zum Öffnen der Seitenwand
keinerlei Platz, weder nach innen noch nach außen. Es bedarf auch keines Stauraums
im Behälterboden, wie dies z. B. bei dem Behälter gemäß
WO 2011/131301 A1 der Fall ist, so dass gegenüber diesem Behälter die Höhe verringert bzw. das Ladevolumen
des Behälters maximiert werden kann.
[0009] Erfindungsgemäß kann lediglich eine der Seitenwände eine solche gitterförmige Struktur
aufweisen, vorzugsweise können jedoch auch zwei einander gegenüberliegende Seiten
des Behälters eine solche dehn- und komprimierbare Gitter(schiebe)mimik aufweisen,
so dass mit dem Behälter die Waren zu beiden Seiten präsentiert werden können. Gemäß
einer Ausführungsform können auch alle Seitenwände, insbesondere alle vier Seitenwände,
mit einer solchen Gitterstruktur versehen sein.
[0010] Bei einer dehn- und komprimierbaren bzw. auseinanderzieh- und zusammendrückbaren
gitterförmigen Struktur wird das Material lediglich an vorbestimmten Gelenk- oder
Scharnierstellen beansprucht (geklappt oder gefaltet) und ansonsten keinerlei Dehnung
oder Stauchung ausgesetzt. Dadurch können die einzelnen die gitterförmige Struktur
bildenden Strukturelemente mit einer höheren Biege- und Knickfestigkeit versehen sein,
um so den täglichen Beanspruchungen eines solchen Transport- und Displaybehälters
gerecht zu werden. Somit weisen gemäß einem Aspekt der Erfindung ausgewählte Streben
oder Strukturelemente der Gitterstruktur Gelenkabschnitte zum Auseinanderziehen und
Zusammendrücken der Gitterstruktur auf.
[0011] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist die gitterförmige Struktur einstückig, insbesondere
aus Kunststoff, ausgebildet. Dadurch erleichtert sich nicht nur dessen Herstellung,
sondern auch die Montage des Behälters. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Einstückigkeit
ist darin zu sehen, dass die Freiheitsgrade der einzelnen Gitterstrukturelemente bzw.
deren Relativbeweglichkeit eingeschränkt und definiert ist. Daher kann es zu keinerlei
Verklemmungen kommen, wie dies in der Regel bei lose zusammenwirkenden Schiebeelementen
der Fall. Somit wird auch die Handhabung des Behälters beim Öffnen bzw. Komprimieren
der Gitterstruktur und Schließen der Seitenwand bzw. Auseinanderziehen der Struktur
vereinfacht. Wenn die gitterförmige Struktur einstückig aus Kunststoff ausgebildet
ist, kann diese auf einfache und vor allem kostengünstige Weise im Spritzgießverfahren
hergestellt werden.
[0012] Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird die gitterförmige Struktur durch eine Vielzahl
von im Wesentlichen parallel verlaufenden Leisten und zwischen den Leisten angeordneten
Verbindungsabschnitte gebildet. Die Leisten erstrecken sich dabei senkrecht oder quer
zu der Betätigungsrichtung der gitterförmigen Struktur, d.h. horizontal bei einem
in vertikaler Richtung betätigbaren bzw. dehn- und komprimierbaren Gitter und vertikal
bei einem in horizontaler Richtung (seitlich nach links oder rechts) betätigbaren
bzw. dehn- und komprimierbaren Gitter. Die zwischen benachbarten Leisten angeordneten
Verbindungsabschnitte sind derart ausgestaltet, dass sie sich in der Seitenwandebene
knicken oder falten lassen, d.h. entsprechende Gelenkabschnitte aufweisen, um so den
Abstand zwischen zwei benachbarten Leisten zu verkürzen bzw. wieder zu vergrößern,
wenn das komprimierte Gitter wieder auseinander gezogen wird. Die Verbindungsabschnitte
sind daher für die Längenveränderung der gitterförmigen Struktur verantwortlich bzw.
maßgeblich. Vorzugsweise sind zwischen jeweils benachbarten Leisten mehrere solcher
Verbindungsabschnitte angeordnet. Insbesondere sind diese gleichmäßig verteilt bzw.
beabstandet angeordnet, um so eine gleichmäßige Kompression bzw. Dehnung der Gitterstruktur
zu gewährleisten. Gemäß einer Ausführungsform können die Verbindungsabschnitte zwischen
einem Paar benachbarter Leisten zu einem anderen benachbarten Leistenpaar in Querrichtung
zueinander versetzt sein.
[0013] Gemäß einem Aspekt kann die gitterförmige Struktur am oberen und/oder unteren Ende,
wenn die gitterförmige Struktur in Höhenrichtung bewegbar ist, bzw. am linken und/oder
rechten Ende, wenn die gitterförmige Struktur in Seitenrichtung bewegbar ist, eine
verstärkte und/oder gerade Abschlussleiste aufweisen. Diese Abschlussleiste kann zur
besseren Handhabung der gitterförmigen Struktur verwendet werden und erhöht auch dessen
Festigkeit.
[0014] Gemäß einem Aspekt kann jeder Verbindungsabschnitt aus zwei, insbesondere gleich
langen, Verbindungsteilabschnitten bestehen, die mittig über ein Filmscharnier miteinander
verbunden sind, um so die beiden Verbindungsteilabschnitte zusammen und auseinander
zu klappen. Die Schwenkachse der Filmscharniere erstreckt sich dabei in einer zur
Seitenwandebene senkrechten Achse. Die Verbindungsteilabschnitte sind ihrerseits ebenfalls
über Filmscharniere mit der entsprechenden, z. B. oberen und unteren Leiste verbunden,
um so in der Seitenwandebene zu der jeweiligen Leiste hin und weg geschwenkt werden
zu können. Auf diese Weise ermöglichen diese erfindungsgemäßen Verbindungsabschnitte
nicht nur eine Verbindung zwischen zwei Leisten, sondern auch eine Veränderung des
Abstands dieser Leisten zueinander.
[0015] Gemäß einem Aspekt der Erfindung sind die Verbindungsteilabschnitte derart an den
Leisten angeordnet, insbesondere zu diesen seitlich versetzt, so dass zwei übereinander
befindliche Leisten in der zweiten Stellung bzw. in der komplett zusammengedrückten
Stellung flächig in Anlage gebracht werden können, so dass die Höhe der gitterförmigen
Struktur in der zweiten bzw. komprimierten Stellung im Wesentlichen der Summe aus
den Querschnittshöhen aller Leisten entspricht. Vorzugsweise weisen die Verbindungsteilabschnitte
die gleiche Wandstärke wie die Leisten auf bzw. werden durch eine Art von aus den
Leisten herausgeschnittene Materialzungen gebildet, die in der zweiten bzw. komprimierten
Stellung ebenfalls flächig übereinander bzw. zusammengefaltet in Anlage kommen.
[0016] Gemäß einem Aspekt kann die zumindest eine Seitenwand durch ein Rahmenelement und
die innerhalb des Rahmens angeordnete gitterförmige Struktur gebildet werden. Dabei
können äußere Endabschnitte der Leisten jeweils in einer Führungsnut in dem entsprechenden
Abschnitt des Rahmenelements beweglich aufgenommen sein. D.h. die äußeren Enden der
Leisten sind in Nuten des Rahmenelements in Betätigungs- bzw. Schieberichtung geführt.
Dabei kann das Rahmenelement mit dem Boden nach innen klappbar verbunden sein, um
den Behälter im Leerzustand mit allen nach innen geklappten Seitenwänden platzsparend
zurückzuführen. Auf diese schränkt die erfindungsgemäße Displayfunktion nicht die
Klappbarkeit des Behälters ein, da die gitterförmige Struktur nicht über die Seitenwandstärke
bzw. Rahmenstärke der Seitenwand vortritt. Auch die Stapelbarkeit des Behälters wird
durch die Gitterstruktur nicht beeinträchtigt.
[0017] Die Gesamtbreite der Leisten samt Verbindungsabschnitte ist vorzugsweise geringer
als die Wandstärke des Rahmenelements oder der anderen Seitenwände.
[0018] Alternativ kann die zumindest eine Seitenwand allein durch die gitterförmige Struktur
gebildet werden und können die Leisten in entsprechenden Führungen oder Nuten in den
benachbarten Seitenwänden aufgenommen und geführt sein. Dadurch wird die Öffnung auf
die komplette Seitenfläche vergrößert bzw. maximiert.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung können an der Innenseite von Seitenrändern
des Bodens Nuten vorgesehen sein, welche mit den Führungsnuten der benachbarten Seitenwände
fluchten, so dass das Gitter vollständig bis zum Boden abgesenkt werden kann und die
benachbarten Seitenwände über das komprimierte Gitter nach innen geklappt werden können.
Somit wird selbst bei einem rahmenlosen Displaybehälter eine Klappbarkeit der verbleibenden
Seitenwände ermöglicht.
[0020] Gemäß einem Aspekt kann die gitterförmige Struktur zumindest in der ersten bzw. oberen
und/oder zweiten bzw. unteren Stellung, insbesondere über Rastgeometrien, werkzeuglos
und lösbar arretierbar sein. Dadurch wird sichergestellt, dass einerseits das Gitter
geöffnet oder geschlossen in seiner jeweiligen Position verbleibt und durch einfache
Handhabung, z. B. leichtes Drücken oder Ziehen, in die jeweils andere Position gebracht
werden kann. Dabei kann es sich um Rastnasen in den Führungsnuten handeln, welche
die äußeren Enden der Leisten bei entsprechender Zug- oder Druckkraft federelastisch
überwinden können.
[0021] Gemäß einem Aspekt können die Leisten wellenförmig ausgebildet sein, wodurch die
Steifigkeit der einzelnen Leisten bzw. der Gitterstruktur insgesamt in einer zur Seitenwandfläche
senkrechten Richtung bzw. nach außen und nach innen erhöht werden kann.
[0022] Gemäß einem Aspekt der Erfindung verschwinden die vollständig komprimierten oder
zusammengedrückten Leisten in der zweiten Stellung vollständig hinter einer Seitenkante
des Bodens oder einem bodenseitigen Abschnitt des Rahmenelements. Dadurch wird sichergestellt,
dass beim Be- und Entladen des Behälters die Gitterstruktur zum einen den Zugriff
ins Behälterinnere nicht behindert und andererseits auch nicht beschädigt werden kann.
Außerdem beeinträchtigt so das Gitter auch nicht die Optik der mit dem erfindungsgemäßen
Behälter präsentierten Ware.
[0023] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
anhand von beigefügten Zeichnungen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0024]
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Behälters gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung mit einer Seitenwand in einer ersten Stellung;
Fig. 2 zeigt den Behälter gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung mit der Seitenwand
in einer zweiten Stellung;
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht des Behälters gemäß der ersten Ausführungsform
der Erfindung mit der Seitenwand in der zweiten Stellung aus einer Rückansicht;
Fig. 4 einen Detailausschnitt aus der Fig. 1;
Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Behälters gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung mit einer Seitenwand in einer ersten Stellung; und
Fig. 6 zeigt den Behälter gemäß der zweiten Ausführungsform der Erfindung mit der
Seitenwand in einer zweiten Stellung.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0025] Fig. 1 zeigt einen Behälter 2 gemäß einer ersten Ausführungsform, der für den Transport
und die Lagerung, insbesondere zur Präsentation von Gütern geeignet ist. Dabei weist
der Behälter 2 einen im Wesentlichen rechteckigen Boden 4 auf, an dessen Außenkanten
im Wesentlichen senkrecht nach oben erstreckende und miteinander verbundene Seitenwände
6, 8, 10 und 12 vorgesehen sind. Bei den Seitenwänden 6 und 8 handelt es sich um lange
Seitenwände und bei den Seitenwänden 10 und 12 handelt es sich um die beiden kurzen
Seitenwände. Alle vier Seitenwände 6, 8, 10 und 12 sind gelenkig mit dem Boden 4 verbunden
und können jeweils nach innen und übereinander geklappt werden. Die kurzen Seitenwände
10 und 12 weisen jeweils mittig und im oberen Bereich eine Grifföffnung 14 zur Handhabung
des Behälters 2 auf. Im Übrigen sind die Seitenwände 8, 10 und 12 jeweils mit Verstärkungsrippen
und Belüftungsöffnungen versehen.
[0026] Während es sich bei der rückwärtigen langen Seitenwand 8 mit Ausnahme der Belüftungsöffnungen
um eine geschlossene Seitenwand handelt, wird die vordere lange Seitenwand 6 durch
einen Rahmen 16 gebildet, welcher die Außenabmessungen der Seitenwand 6 definiert
und über welchen die Seitenwand 6 mit dem Boden 4 und den benachbarten Seitenwänden
10 und 12 verbunden bzw. verbindbar ist. Der Rahmen 16 spannt eine großflächige Displayöffnung
18 auf, welche durch ein Schiebegitter bzw. eine gitterförmige Struktur 20 verschlossen
(siehe Fig. 1) bzw. geöffnet (siehe Fig. 2) werden kann. In der geöffneten bzw. zweiten
Stellung, wie sie in der Fig. 2 gezeigt ist, befindet sind das Gitter 20 innerhalb
eines bodenseitigen Abschnitts 22 des Rahmens 16, wie aus der perspektivischen Rückansicht
der Fig. 3 zu erkennen ist.
[0027] Die Gitterstruktur 20 weist mehrere übereinander angeordnete wellenförmige Leisten
24 auf, welche sich über die gesamte Breite der Displayöffnung 18 bzw. des Rahmens
16 erstrecken und über eine Vielzahl von Verbindungsabschnitten 26 miteinander verbunden
sind. Die jeweiligen äußeren Enden 28 der Leisten 24 sind vertikal in Nuten 30 geführt,
welche an den Innenseiten von vertikalen Rahmenabschnitten ausgebildet sind. In den
Führungsnuten 30 können (nicht näher dargestellte) Rastnasen ausgebildet sein, um
die Gitterstruktur 20 in der in der Fig. 1 gezeigten ersten bzw. geschlossenen oder
auseinandergezogenen Stellung und/oder in der in der Fig. 2 gezeigten zweiten bzw.
geöffneten oder komprimierten Stellung zu halten oder zu arretieren.
[0028] In der Fig. 4 ist ein vergrößerter Detailausschnitt der Fig. 1 gezeigt, um anhand
dessen den Aufbau der gitterförmigen Struktur 20 näher zu beschreiben.
[0029] Die Verbindungsabschnitte 26 weisen jeweils zwei, um Wesentlichen gleich lange Verbindungsteilabschnitte
34 auf, welche über ein Filmscharnier 36 miteinander gelenkig verbunden sind, so dass
die Verbindungsteilabschnitte 34 jeweils in der Ebene der Seitenwand 6 zusammen- und
auseinandergeklappt werden können. Leistenseitig sind die beiden Verbindungsteilabschnitte
34 ebenfalls über entsprechende Filmscharniere 36 mit der entsprechenden Leiste 24
verbunden. Auf diese Weise lassen sich zwei übereinander angeordnete Leisten 24 über
die Verbindungsabschnitte 26 nach der Art eines Scherengelenks einander annähern und
voneinander entfernen.
[0030] Wie aus der Fig. 4 ferner erkennbar ist, handelt es sich bei den Verbindungsteilabschnitten
34 im Wesentlichen um Materialzungen der jeweiligen Leisten 24, welche sich über die
Filmscharniere 36 entsprechend bezüglich der Leisten 24 nach oben bzw. nach unten
verschwenken lassen. Diese Verbindungsteilabschnitte 34 sind seitlich, genauer gesagt
innen zu den Leisten 24 angeordnet, so dass zwei übereinander angeordnete Leisten
24 komplett flächig in Anlage gebracht werden, wenn das Gitter 20 vollständig komprimiert
ist, wie es aus der Fig. 3 zu erkennen ist. Die Verbindungsabschnitte 26 befinden
sich dann seitlich, genauer gesagt innen zu den übereinander gelegten Leisten 24.
[0031] Aus der Fig. 1 ist ferner erkennbar, dass zwischen benachbarten Leisten 24 eine Vielzahl
an Verbindungsabschnitten 26, genauer gesagt drei Verbindungsabschnitte 26, angeordnet
sind, wobei diese in etwa gleichmäßig zueinander beabstandet sind, wobei die Verbindungsabschnitte
26, welche das darunter oder darüber befindliche Leistenpaar 24 verbinden, zu diesem
seitlich versetzt sind. Dadurch wird sichergestellt, dass die Leisten 24 beim Auseinanderziehen
bzw. Zusammendrücken zueinander im Wesentlichen parallel verschoben werden und sich
das Gitter 20 nicht so leicht verkippt. Dies wird ferner dadurch verstärkt, dass die
Filmscharniere 36 zwischen den Verbindungsteilabschnitten 34 teilweise in entgegen
gesetzte Richtungen weisen.
[0032] Um das Gitter 20 auseinander zu ziehen oder zusammen zu drücken, kann die oberste
Leiste 24 verwendet werden.
[0033] Gemäß einer in den Figuren 5 und 6 gezeigten zweiten Ausführungsform eines Behälters
2' ist die oberste Leiste 24 durch eine verstärkte, auch gerade verlaufende Abschluss-
oder Handhabungsleiste 38 ersetzt, welche in der ersten bzw. geschlossenen Stellung,
wie sie in der Fig. 5 gezeigt ist, oben bündig mit den oberen Kanten der benachbarten
Seitenwänden 10, 12 abschließt und welche in der zweiten bzw. offenen Stellung, wie
sie in der Fig. 6 gezeigt ist, bündig mit einer oberen Seitenkante 40 des Bodens 4
abschließt. Die Seitenkante 40 des Bodens 4 weist ferner mittig kleine Ausnehmungen
oder Vertiefungen 42 auf, um die Handhabungsleiste 38 in der zweiten oder abgesenkten
Position besser greifen zu können.
[0034] Die Handhabungsleiste 38 kann einstückig mit den restlichen Gitterstrukturelementen
(Leisten 24 und Verbindungsabschnitte 26) ausgebildet sind. Alternativ kann die Handhabungsleiste
38 ein separat gefertigtes Bauteil sein, welches mit der obersten Leiste 24 bzw. mit
den obersten Verbindungsanschnitten 26 verbunden wird bzw. verbindbar ist, insbesondere
lösbar und/oder werkzeuglos verbindbar ist, z.B. angeclipst ist.
[0035] In einer Variante der zweiten Ausführungsform kann die Gitterstruktur 20' an beiden
Seiten, d.h. zusätzlich auch an der unteren Seite, eine Abschlussleiste aufweisen.
[0036] Während bei der ersten Ausführungsform die Gitterstruktur 20 in einem Rahmen 16 aufgenommen
und geführt ist, ist bei der zweiten Ausführungsform die Gitterstruktur 20' unmittelbar
in Nuten 44 aufgenommen und vertikal geführt, welche an der Innenseite der Seitenwände
10 und 12 ausgebildet sind.
[0037] Der sonstige Aufbau des Behälters 2' und insbesondere der Gitterstruktur gleicht
der ersten Ausführungsform, weshalb diesbezüglich auf die Ausführungen zur ersten
Ausführungsform verwiesen wird.
[0038] Alternativ zu beiden oben dargestellten Ausführungsformen kann auch die Rückseite
bzw. die Seitenwand 8 ähnlich wie die vordere Seitenwand 6 aufgebaut sein bzw. ebenfalls
eine über eine Gitterstruktur zugängliche Displayöffnung 18 aufweisen. Bei der Variante
ohne den Rahmen 16 lässt sich die Leerstapelhöhe des Behälters 2 weiter reduzieren.
[0039] Beschrieben wurde eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Displaybehälters 2
sowie einige Variationen, der im Gegensatz zu sämtlichen Schwenk-, Klapp- oder auch
Rollosystemen eine wesentlich platzsparendere Lösung bietet, um einerseits Waren sicher
zu transportieren und andererseits diese vor Ort im Regal den Kunden zu präsentieren.
Dies wird durch die oben beschriebene, einstückige und aus Kunststoff gefertigte Gitterstruktur
20 ermöglicht, welche sich vollständig zusammendrücken lässt, um somit die Höhe des
Gitters 20 auf eine minimale Höhe reduzieren lässt, und welche auseinandergezogen
werden kann, um die Displayöffnung 18 vollständig zu verschließen. Dabei wird darauf
hingewiesen, dass die Betätigungsrichtung des erfindungsgemäßen Gitters 20 nicht nur
in vertikaler Richtung, sondern auch in horizontaler Richtung bzw. nach links oder
nach rechts erfolgen kann.
Aspekte
[0040] Aspekt 1: Behälter (2), insbesondere Displaybehälter, für den Transport und die Lagerung
oder Präsentation von Gütern mit einem, insbesondere im Wesentlichen rechteckigen,
Boden (4) und sich vom Boden (4) aus erstreckenden Seitenwänden (6, 8, 10, 12),
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine der Seitenwände (6), insbesondere eine Längseitenwand, oder ein Teil
davon durch eine gitterförmige Struktur gebildet wird, die zumindest in einer, insbesondere
vertikalen, Richtung und in der Seitenwandebene dehn- und komprimierbar oder auseinanderzieh-
und zusammendrückbar ist, um in einer ersten Stellung den Behälter (2) zur Seite hin
zu begrenzen oder zu verschließen und in einer zweiten Stellung den Behälter (2) zur
Seite hin freizugeben.
[0041] Aspekt 2: Behälter (2) nach Aspekt 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gitterförmige
Struktur (20) einstückig, insbesondere aus Kunststoff, ausgebildet ist.
[0042] Aspekt 3: Behälter (2) nach Aspekt 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die gitterförmige
Struktur (20) durch eine Vielzahl von sich quer zu der einen Richtung erstreckenden
und im Wesentlichen zueinander parallel verlaufenden Leisten (24) und durch zwischen
den Leisten (24) angeordnete Verbindungsabschnitte (26) gebildet wird, wobei die Verbindungsabschnitte
(26) derart in der Seitenwandebene knick- oder faltbar ausgestaltet sind, dass sich
der Abstand zwischen zwei benachbarten Leisten (24) verkürzen lässt.
[0043] Aspekt 4: Behälter (2) nach Aspekt 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Verbindungsabschnitt
(26) durch zwei über ein Filmscharnier (36) verbundene Verbindungsteilabschnitte (34)
zweier benachbarter Leisten (24) gebildet wird, die ihrerseits jeweils über ein Filmscharnier
(36) mit der entsprechenden Leiste (24) verbunden sind.
[0044] Aspekt 5: Behälter (2) nach Aspekt 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leisten
(24) in der zweiten Stellung oder komplett zusammengedrückten Stellung der gitterförmigen
Struktur flächig übereinander in Anlage sind und die Verbindungsteilabschnitte (34)
seitlich zu den Leisten (24) angeordnet sind oder jeweils die entsprechende Leiste
(24) komplettieren.
[0045] Aspekt 6: Behälter (2) nach einem der vorhergehenden Aspekte, dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine Seitenwand (6) durch ein, insbesondere mit dem Boden klappbar
verbundenes, Rahmenelement (16) und die innerhalb des Rahmens angeordnete gitterförmige
Struktur (20) gebildet wird, wobei äußere Endabschnitte (28) der Leisten (24) jeweils
in einer Führungsnut (30) in dem Rahmenelement (16) beweglich aufgenommen sind.
[0046] Aspekt 7: Behälter (2) nach einem der Aspekte 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Seitenwand (6) allein durch die gitterförmige Struktur (20) gebildet
wird, wobei äußere Endabschnitte (28) der Leisten (24) jeweils in einer Führungsnut
einer entsprechend benachbarten Seitenwand (10, 12) beweglich aufgenommen sind.
[0047] Aspekt 8: Behälter (2) nach einem der vorhergehenden Aspekte, dadurch gekennzeichnet,
dass die gitterförmige Struktur (20) zumindest in der ersten und/oder zweiten Stellung,
insbesondere über Rastgeometrien, werkzeuglos und lösbar arretierbar ist.
[0048] Aspekt 9: Behälter (2) nach einem der vorhergehenden Aspekte 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Leisten (24) wellenförmig ausgebildet sind.
[0049] Aspekt 10: Behälter (2) nach einem der vorhergehenden Aspekte 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die komprimierten oder zusammengedrückten Leisten (24) in der zweiten Stellung
vollständig hinter einer Seitenkante des Bodens (4) oder einem bodenseitigen Abschnitt
(32) des Rahmenelements (16) versteckt sind.
1. Behälter (2), insbesondere Displaybehälter, für den Transport und die Lagerung oder
Präsentation von Gütern mit einem, insbesondere im Wesentlichen rechteckigen, Boden
(4) und sich vom Boden (4) aus erstreckenden Seitenwänden (6, 8, 10, 12), dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine der Seitenwände (6), insbesondere eine Längseitenwand, oder ein Teil
davon durch eine gitterförmige Struktur gebildet wird, die zumindest in einer, insbesondere
vertikalen, Richtung und in der Seitenwandebene dehn- und komprimierbar oder auseinanderzieh-
und zusammendrückbar ist, um in einer ersten Stellung den Behälter (2) zur Seite hin
zu begrenzen oder zu verschließen und in einer zweiten Stellung den Behälter (2) zur
Seite hin freizugeben;
dadurch gekennzeichnet, dass ein Rahmen (16) des Behälters eine, insbesondere großflächige Displayöffnung (18)
aufspannt, welche durch die gitterförmige Struktur (20) in der ersten Stellung verschließbar
und in der zweiten Stellung geöffnet ist.
2. Behälter (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gitterförmige Struktur (20) einstückig, insbesondere aus Kunststoff, ausgebildet
ist.
3. Behälter (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die gitterförmige Struktur (20) durch eine Vielzahl von sich quer zu der einen Richtung
erstreckenden und zueinander parallel verlaufenden Leisten (24) und
durch zwischen den Leisten (24) angeordnete Verbindungsabschnitte (26) gebildet wird,
wobei die Verbindungsabschnitte (26) derart in der Seitenwandebene knick- oder faltbar
ausgestaltet sind, dass sich der Abstand zwischen zwei benachbarten Leisten (24) verkürzen
lässt.
4. Behälter (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Verbindungsabschnitt (26) durch zwei über ein Filmscharnier (36) verbundene
Verbindungsteilabschnitte (34) zweier benachbarter Leisten (24) gebildet wird, die
ihrerseits jeweils über ein Filmscharnier (36) mit der entsprechenden Leiste (24)
verbunden sind.
5. Behälter (2) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leisten (24) in der zweiten Stellung oder komplett zusammengedrückten Stellung
der gitterförmigen Struktur flächig übereinander in Anlage sind und die Verbindungsteilabschnitte
(34) seitlich zu den Leisten (24) angeordnet sind oder jeweils die entsprechende Leiste
(24) komplettieren.
6. Behälter (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Seitenwand (6) durch ein, insbesondere mit dem Boden klappbar
verbundenes, Rahmenelement (16) und die innerhalb des Rahmens angeordnete gitterförmige
Struktur (20) gebildet wird, wobei äußere Endabschnitte (28) der Leisten (24) jeweils
in einer Führungsnut (30) in dem Rahmenelement (16) beweglich aufgenommen sind.
7. Behälter (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gitterförmige Struktur (20) zumindest in der ersten und/oder zweiten Stellung,
insbesondere über Rastgeometrien, werkzeuglos und lösbar arretierbar ist.
8. Behälter (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Leisten (24) wellenförmig ausgebildet sind.
9. Behälter (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die komprimierten oder zusammengedrückten Leisten (24) in der zweiten Stellung vollständig
hinter einer Seitenkante des Bodens (4) oder einem bodenseitigen Abschnitt (32) des
Rahmenelements (16) versteckt sind.
10. Behälter (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle vier Seitenwände (6, 8, 10, 12) gelenkig mit dem Boden (4) verbunden sind; oder
dadurch gekennzeichnet, dass alle vier Seitenwände (6, 8, 10, 12) gelenkig mit dem Boden (4) verbunden sind und
jeweils nach innen und/oder übereinander klappbar sind.