[0001] Die Erfindung betrifft ein Schutzelement, insbesondere einen Gewebeschutzschlauch,
zur Ummantelung textiler Zurr- oder Anschlagmittel zum Heben, Spannen oder Zurren
von Gegenständen, mit zumindest einer dem Gegenstand zugewandten Gewebelage sowie
einer Kunststofflage zwischen der Gewebelage und dem Gegenstand.
[0002] Schutzelemente dienen in der Regel dazu, Beschädigungen des Zurr- oder Anschlagmittels
zu vermeiden. Bei textilen Zurr- oder Anschlagmitteln zum Heben, Spannen oder Zurren
von Gegenständen handelt es sich beispielhaft um Seile, Gurte oder Bänder, insbesondere
Kunststoffbänder, die beispielsweise mithilfe einer Ratsche oder anderweitig unter
eine Zugkraft gesetzt werden können. Auf diese Weise wird der jeweilige Gegenstand
gehalten, angehoben oder transportiert. Solche Anschlagmittel werden beispielsweise
beim Heben oder Bewegen von Lasten eingesetzt. Dagegen kommen Zurrmittel dann zum
Einsatz, wenn es darum geht, Güter festzuhalten.
[0003] Ein besonderes Anwendungsfeld von Zurrmitteln stellt die Ladungssicherung auf und
von Fahrzeugen dar. So werden beispielsweise Automobile auf Autotransportern unter
anderem dadurch auf einer Ladefläche gehalten, dass das betreffende Anschlagmittel
über einzelne Reifen geführt und die Reifen mit der Ladefläche verspannt bzw. verzurrt
werden. Das Schutzelement sorgt in diesem Zusammenhang dafür, eine Beschädigung des
durch das Schutzelement geführten textilen Zurr- oder Anschlagmittels im Bereich von
Kanten zu vermeiden.
[0004] Unabhängig von der Schutzfunktion des Schutzelementes soll dieses beim beschriebenen
Einsatzzweck auch dafür sorgen, dass das hierdurch geführte Zurr- oder Anschlagmittel
und insbesondere die an dieser Stelle eingesetzten Kunststoffgurte besonders reibungsarm
beim Zurren innerhalb des Schutzelementes gleiten. An dieser Stelle sind im Stand
der Technik nach der
EP 1 791 777 B1 Ansätze bekannt, in ein solches Schutzelement auf der dem Zurr- oder Anschlagmittel
zugeordneten Oberfläche ein textiles Material in Gestalt von hochfesten Fäden einzuweben.
Die hochfesten Fäden werden zu diesem Zweck zusätzlich zu Schussfäden in das Gewebe
bzw. die Gewebelage innenseitig eingewebt.
[0005] Unabhängig davon ist durch die
DE 295 15 832 U1 ein insgesamt gattungsgemäßer Schutzschlauch für flache, bandartige Materialien und
insbesondere für Gurte, Hebebänder oder dergleichen bekannt geworden. Die Wandflächen
sind jeweils aus einem Gewebematerial gebildet. Außerdem ist das Gewebematerial in
eine Polyurethanbeschichtung eingebettet, die mit einer Oberflächenprofilierung außenseitig
ausgerüstet ist. Bei solchen Polyurethanbeschichtungen besteht das Problem, dass sie
insbesondere im rauen Einsatz und unter Berücksichtigung ungünstiger Umweltbedingungen
spröde werden, reißen, vom Gewebeschlauch abbröseln oder sonst wie in ihrer Funktion
beeinträchtigt werden.
[0006] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Schutzelement des eingangs
beschriebenen Aufbaus so weiterzuentwickeln, dass die Kunststofflage einfach hergestellt
und mit dauerhafter Funktionalität bei einem solchen Schutzelement realisiert werden
kann.
[0007] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßes Schutzelement
im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass sich die Kunststofflage zwischen
der Gewebelage und dem Gegenstand aus in die Gewebelage eingewebten Elastomerfäden
zusammensetzt, die über die Gewebelage nach außen hin vorstehende Rippen ausbilden.
[0008] Als Kunststofflage für die gleichsam dem Gegenstand zugewandte äußere Beschichtung
der Gewebelage greift die Erfindung also auf eine nicht durchgängige Kunststofflage
bzw. Beschichtung zurück. Vielmehr wird die Kunststofflage von den in die Gewebelage
eingewebten Elastomerfäden gebildet. Da die Elastomerfäden über die Gewebelage nach
außen hin vorstehende Rippen ausbilden, das heißt in Richtung auf den beispielsweise
zur verzurrenden Gegenstand, übernehmen die Elastomerfäden praktisch die Funktion
der Kunststoffschicht bzw. Polyurethanbeschichtung wie beim gattungsbildenden Stand
der Technik nach der
DE 295 15 832 U1.
[0009] Der Rückgriff auf Elastomerfäden in diesem Zusammenhang hat darüber hinaus den Vorteil,
dass an dieser Stelle eingesetzte Elastomere, also gummielastische Kunststoffe, typischerweise
in Verbindung mit beispielsweise glatten Gegenständen aus Metall, Holz etc., die festgezurrt
werden sollen, hohe Reibzahlen bzw. Reibbeiwerte zur Verfügung stellen. Das gilt erst
Recht, wenn mit dem fraglichen Schutzelement beispielsweise Reifen von Automobilen
oder LKWs beim Transport auf einer Ladefläche festgezurrt werden.
[0010] So stellen sich beispielsweise Reibwerte bzw. Reibungszahlen von 0,5 (Gummi auf Stahl)
bis 0,9 und mehr (Gummi auf Gummi) erfindungsgemäß ein (Haftreibung). Dadurch wird
der Schutzschlauch einwandfrei am festzuzurrenden Gegenstand gehalten und festgelegt.
Zugleich kann das durch das Schutzelement bzw. den Schutzschlauch geführte textile
Zurr- oder Anschlagmittel einwandfrei mithilfe beispielsweise einer Ratsche gespannt
werden, weil demgegenüber im Innern des Schutzschlauches bzw. Schutzelementes deutlich
geringere Reibwerte beobachtet werden. Denn hier ist mit Reibzahlen von 0,3 bis 0,4
im Maximum zu rechnen, wenn die dem Gegenstand zugewandte Gewebelage beispielsweise
aus Kunststofffäden aufgebaut ist und dies auch für den hierin aufgenommenen Kunststoffgurt
als Bestandteil des Anschlagmittels gilt.
[0011] Für die Herstellung der Elastomerfäden empfiehlt die Erfindung den Einsatz von Naturkautschuk
und/oder Synthesekautschuk. Hier haben sich insbesondere Polyisoprene als günstig
erwiesen, die zu entsprechenden Elastomerfäden extrudiert werden können. Außerdem
lassen sich solche Polyisoprene bei Bedarf problemlos einfärben. Alternativ oder zusätzlich
kann beispielsweise auch auf thermoplastische Elastomere wie Ethylen-Propylen-Kautschuk
(EPDM) aber auch Styrol-Blockpolymere (SBS) ebenso wie Naturkautschuk (NR) zurückgegriffen
werden, was selbstverständlich beispielhaft gilt und in keiner Weise einschränkend
ist.
[0012] Für die Herstellung des Schutzelementes wird typischerweise nicht nur auf eine Gewebelage
zurückgegriffen. Sondern meistens sind zwei zu einem Schlauch vereinigte Gewebelagen
realisiert. Die beiden Gewebelagen sind vorteilhaft schlauchartig miteinander gekoppelt.
Außerdem kann randseitig der beiden Gewebelagen ein jeweiliger Keder vorgesehen sein.
Bei dem Keder handelt es sich typischerweise um einen in die miteinander gekoppelten
Gewebelagen eingewebten Kunststofffaden.
[0013] Die jeweiligen Gewebelagen sind in der Regel als Kunststoffgewebelagen ausgebildet,
weil Gewebe aus natürlichen Fäden für die typischen Anwendungsfälle unter rauen Umweltbedingungen
in der Regel nicht geeignet sind. Hier haben sich Kunststofffäden als Basis für die
Realisierung des Gewebes als besonders günstig erwiesen, die aus Polyester, Polyamid,
Polypropylen oder anderen geeigneten Kunststoffmaterialien hergestellt sind. Meistens
kommen an dieser Stelle jeweils Polyestergewebe zum Einsatz.
[0014] Die erfindungsgemäß eingesetzten Elastomerfäden sind vorteilhaft als zusätzlich in
die dem Gegenstand zugewandte Gewebelage eingewebten Kett- und/oder Schussfäden ausgebildet.
Meistens handelt es sich in diesem Zusammenhang um in die fragliche Gewebelage eingewebte
Kettfäden, wenngleich grundsätzlich auch Schussfäden möglich sind. Außerdem hat es
sich in diesem Zusammenhang bewährt, wenn die Elastomerfäden in ihrer jeweiligen Längserstreckung
versetzt zueinander verlaufende Rippen ausbilden.
[0015] Auf diese Weise wird die Kunststofflage zwischen der Gewebelage und dem Gegenstand
von praktisch gleichmäßig über die gesamte Gewebelage verteilt angeordneten Rippen
definiert, die im Vergleich zur Gewebelage jeweils nach außen hin vorstehen. Diese
verteilte Anordnung erklärt sich primär aufgrund der versetzten Anordnung der Elastomerfäden.
Die Rippen formen folglich eine noppenartige Oberfläche aus jeweils Gumminoppen auf
der solchermaßen ausgerüsteten Gewebelage, weshalb hohe Reibwerte und eine große Rutschfestigkeit
der Gewebelage in Anlage am Gegenstand beobachtet wird.
[0016] Die fraglichen hohen Reibwerte der auf diese Weise realisierten Kunststofflage aus
den zusätzlich eingewebten Elastomerfäden sind auch mit einer im Vergleich zum Stand
der Technik nach der
DE 295 15 832 U1 höheren Elastizität verbunden, weil die Elastomerfäden praktisch jeder Bewegung des
Gewebes folgen können. Außerdem sind Versprödungen zwar möglich, aber problemlos beherrschbar,
weil hiervon lediglich einzelne Rippen betroffen sind und an der grundsätzlich Reibwert
erhöhenden Auslegung der Gewebelage prinzipiell nichts ändern. Das heißt, das erfindungsgemäße
Schutzelement lässt sich über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte problemlos einsetzen und
sorgt einerseits für den Beschädigungsschutz des zugehörigen textilen Zurr- oder Anschlagmittels
und stellt andererseits praktisch eine Gleitbasis für das Zurr- und Anschlagmittel
beim Festlegen des Gegenstandes oder bei dessen Hebebewegung zur Verfügung. Hierin
sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
[0017] Aus fertigungstechnischen Gründen und um eine gleichmäßige Verteilung der Rippen
über die Gewebelage zu erreichen, sind die Elastomerfäden im Allgemeinen äquidistant,
das heißt gleich beabstandet zueinander, angeordnet. Außerdem empfiehlt die Erfindung,
dass die Elastomerfäden zusätzlich zumindest zu jedem zehnten Kettfaden in die Gewebelage
eingewebt sind. Vorzugsweise werden die Elastomerfäden zusätzlich zu mindestens jedem
achten, insbesondere jedem sechsten oder sogar bis zumindest jedem fünften Kettfaden
in die Gewebelage eingewebt. Das heißt, jeder zehnte, achte, sechste oder fünfte Kettfaden
ist mit dem zusätzlich eingewebten gleich erstreckten und einzelne gemeinsame Stiche
nutzenden Elastomerfaden ausgerüstet. Die Elastomerfäden können mit vergleichbaren
Dimensionsangaben aber auch zusätzlich zu zumindest jedem zehnten Schussfaden, jedem
achten, jedem sechsten oder sogar jedem fünften Schussfaden in die Gewebelage eingewebt
sein. Im Regelfall arbeitet man jedoch mit zusätzlich eingewebten Kettfäden, also
Elastomerfäden, die sich in Längsrichtung des Schutzelementes erstrecken und einzelne
gemeinsame Stiche des zugehörigen Kettfadens nutzen.
[0018] Um den Verarbeitungsprozess zu erleichtern, wird darüber hinaus so vorgegangen, dass
die Elastomerfäden eine dem Schussfaden bzw. Kettfaden entsprechende Fadenstärke aufweisen,
so dass die Elastomerfäden problemlos in das Gewebe mit eingewebt werden können.
[0019] Die mit den Elastomerfäden ausgerüstete Gewebelage verfügt darüber hinaus über eine
dem Anschlagmittel zugewandte innenseitige Gleitlage. Das heißt, die fragliche Gewebelage
ist nicht nur mit der dem Gegenstand zugewandten äußeren Kunststofflage aus den Elastomerfäden
ausgerüstet, sondern zusätzlich auch mit einer Gleitlage, die innenseitig des Schutzelementes
zwischen der Gewebelage und dem Anschlagmittel für eine reibungsoptimierte Führung
sorgt. Dazu ist die angesprochene Gleitlage vorgesehen.
[0020] Die Gleitlage setzt sich vorteilhaft aus in die Gewebelage eingewebten Kunststofffäden
zusammen, die über die Gewebelagen nach innen zusätzliche Rippen ausbilden. Die fraglichen
Kunststofffäden können zusätzlich zu Kett- und/oder Schussfäden in die Gewebelage
eingewebt sein. Außerdem hat es sich in diesem Zusammenhang als besonders günstig
erwiesen, wenn die Kunststofffäden als hochfeste Kettfäden ausgebildet sind.
[0021] Solche hochfesten und die Gleitlage definierenden Fäden sind bekannt und verfügen
über eine glatte Oberfläche. Gängige Produktbezeichnungen in der Praxis lauten auf
"Dyneema" von der DSM Dyneema B.V. aus den Niederlanden. Andere hochfeste Fasern sind
auch unter der Bezeichnung "Vectran" von der Celanese Acetate LLC aus den USA einsetzbar.
Auch in diesem Fall ist das Material und der Durchmesser der eingesetzten Kunststofffäden
an den Durchmesser der Kett- bzw. Schussfäden der Gewebelage angepasst und hierauf
abgestimmt.
[0022] Da die Gleitlage aus den in die Gewebelage eingewebten Kunststofffäden ebenfalls
über die Gewebelage nach innen vorstehende Rippen ausbildet, fungieren diese Rippen
als gleichsam Gleitpunkte, über welche das textile Zurr- und Anschlagmittel im Innern
des Schutzelementes geführt und gespannt wird. Dabei werden aufgrund der glatten Oberflächenbeschaffenheit
der beschriebenen hochzugfesten Kunststofffäden zur Ausbildung der Gleitlage besonders
geringe Reibwerte zwischen der fraglichen Gleitlage und beispielsweise einem durch
das Schutzelement durchgeführten Kunststoffgurt beobachtet. Meistens liegen Reibzahlen
unter 0,3 vor (Haftreibung). Auf diese Weise lässt sich der Kunststoffgurt besonders
einfach beispielsweise festzurren, und zwar ohne dass das Schutzelement seine Lage
im Vergleich zum Gegenstand verändert. Hierfür sorgen die außenseitigen Noppen bzw.
Rippen, welche aus den an dieser Stelle vorgesehenen Elastomerfäden gebildet werden.
[0023] Im Ergebnis wird ein Schutzelement zur Verfügung gestellt, welches sich besonders
einfach und kostengünstig herstellen lässt. Hierfür sorgt der Rückgriff auf jeweils
Gewebelagen. Da an dieser Stelle typischerweise Polyestergewebe zum Einsatz kommen,
eignet sich das solchermaßen realisierte Schutzelement für Anwendungen auch in rauen
Umgebungen und ist insbesondere temperaturstabil ausgebildet. Darüber hinaus neigen
derartige Polyestergewebe auch nicht dazu, Feuchtigkeit aufzunehmen. In Verbindung
mit den in die Gewebelage eingewebten Elastomerfäden wird eine Reiboberfläche zur
Verfügung gestellt, die dafür sorgt, dass das Schutzelement einwandfrei in Anlage
am Gegenstand gehalten wird, und zwar auch dann, wenn über das durch das Schutzelement
hindurchgeführte Anschlagmittel erhebliche Kräfte aufgebracht werden. Hierin sind
die wesentlichen Vorteile zu sehen.
[0024] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- Das erfindungsgemäße Schutzelement in einer Aufsicht schematisch in Verbindung mit
einem hierdurch hindurchgeführten Anschlagmittel und
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch den Gegenstand nach Fig. 1 und
- Fig. 3
- einen schematischen Längsschnitt durch den Gegenstand nach der Fig. 1 im Bereich A-A.
[0025] In den Figuren ist ein Schutzelement dargestellt, welches zur Ummantelung von textilen
Zurr- oder Anschlagmitteln 1 dient. Bei dem Schutzelement handelt es sich vorliegend
und nicht einschränkend um einen Gewebeschlauch. Bei dem textilen Zurr- oder Anschlagmittel
1 zum Heben, Spannen oder Zurren von Gegenständen 2 handelt es sich vorliegend um
einen durch das Schutzelement bzw. den Gewebeschlauch hindurchgeführten Kunststoffgurt,
welcher dazu dient, beispielsweise den in der Fig. 2 angedeuteten Gegenstand 2 an
einer Ladefläche festzuzurren. Dazu mag der Kunststoffgurt 1 mit einer eingeschlauften
Gurtratsche oder auch einem anderen Spannmittel ausgerüstet sein, auf dass es vorliegend
im Detail nicht ankommt.
[0026] Man erkennt, dass das Schutzelement bzw. der Gewebeschutzschlauch über zumindest
eine dem Gegenstand 2 zugewandte Gewebelage 3 verfügt. Tatsächlich sind zwei Gewebelagen
3, 4 vorgesehen. Die beiden Gewebelagen 3, 4 sind randseitig miteinander gekoppelt.
Außerdem findet sich randseitig der beiden Gewebelagen 3, 4 ein jeweiliger Keder 5.
Bei dem Keder 5 handelt es sich um einen in die randseitig miteinander gekoppelten
Gewebelagen 3, 4 eingewebten Kunststofffaden. Der Keder 5 sorgt dafür, dass das Schutzelement
bzw. der Gewebeschlauch eine gewisse Formstabilität aufweist und es insbesondere in
Anlage am Gegenstand 2 ermöglicht, dass das Anschlagmittel 1 demgegenüber bewegt oder
beispielsweise auch hierdurch hindurchgefädelt werden kann.
[0027] Die beiden Gewebelagen 3, 4 sind vorliegend als jeweils Polyestergewebe ausgebildet.
Bei den Polyestergeweben kommen jeweils Polyesterkett- und Schussfäden zum Einsatz,
die beispielhaft und nicht einschränkend gleich hinsichtlich Fadenstärke und Fadenfeinheit
ausgebildet sein können. Dadurch lässt sich die in den Figuren dargestellte Ummantelung
bzw. das Schutzelement problemlos von beispielsweise hergestelltem Endlosmaterial
ablängen. Das Ablängen erfolgt in der Regel durch einen Heizschnitt. Dadurch weisen
jeweils endseitig des Schutzelementes vorgesehene Öffnungen zum Einfädeln des textilen
Zurr- oder Anschlagmittels 1 keine scharfen Kanten auf.
[0028] Anhand der Schnittdarstellung in der Fig. 2 erkennt man, dass die dem Gegenstand
2 zugewandte Gewebelage 3 mit einer Kunststofflage 6 zwischen der Gewebelage 3 und
dem Gegenstand 2 ausgerüstet ist. Bei der Kunststofflage 6 handelt es sich im Ausführungsbeispiel
um in die Gewebelage 3 eingewebte Elastomerfäden 6, die über die Gewebelage 3 nach
außen hin vorstehende Rippen 7 ausbilden. Anhand der Ausschnittdarstellung in der
Fig. 1 erkennt man, dass die fraglichen Elastomerfäden 6 äquidistant zueinander angeordnet
sind. Außerdem sind die Elastomerfäden 6 zusätzlich in die Gewebelage 3 eingewebt,
und zwar als Kett- oder Schussfäden. Anhand des Ausführungsbeispiels und der Darstellungen
in den Figuren 1 und 3 wird deutlich, dass die Elastomerfäden 6 als jeweils Kettfäden
ausgebildet sind und in ihrer jeweiligen Längserstreckung versetzt zueinander verlaufende
Rippen 7 ausbilden.
[0029] Die versetzte und in der Fig. 1 besonders deutlich zu erkennende Anordnung der Elastomerfäden
6 in Kettrichtung und die daraus resultierenden versetzt zueinander verlaufenden Rippen
7 sorgen insgesamt dafür, dass die fragliche Gewebelage 3 an ihrer dem Gegenstand
2 zugewandten äußeren Oberfläche mit den nach außen hin vorstehenden Rippen 7 ausgebildet
ist, die insgesamt eine Art Noppenoberfläche bilden. Hierzu trägt ergänzend der Umstand
bei, dass die Elastomerfäden 6 zusätzlich zu zumindest jedem zehnten Kettfaden, nach
dem Ausführungsbeispiel jedem dritten Kettfaden in die fragliche Gewebelage 3 eingewebt
sind. Dazu verlaufen die jeweiligen Elastomerfäden 6 parallel zu den Kettfäden und
in Überdeckung mit jedem dritten Kettfaden der Gewebelage 3. Außerdem nutzen die Elastomerfäden
6 und die zugehörigen Kettfäden einzelne gemeinsame Stiche.
[0030] Tatsächlich nutzen die Elastomerfäden 6 jeden fünften Stich mit dem gleichsam darunter
befindlichen Kettfaden gemeinsam. Dadurch ist der Elastomerfaden 6 ausweislich der
Schnittdarstellung in der Fig. 3 gegenüber jedem fünften Schussfaden verankert und
kann zwischen den einzelnen Stichen die Rippen 7 ausbilden. Da darüber hinaus die
Elastomerfäden 6 in Querrichtung versetzt zueinander angeordnet sind, gilt dies auch
für die jeweils gebildeten Rippen 7, wie man ergänzend anhand der Schnittdarstellung
in der Fig. 3 beim Vergleich des durchgezogen dargestellten Elastomerfadens 6 mit
dem benachbarten gestrichelt angedeuteten Elastomerfaden 6 erkennt.
[0031] Da dies über die gesamte Länge und Breite der Gewebelage 3 erfolgt, ist die Gewebelage
3 an ihrer nach außen hin weisenden Oberfläche mit den Rippen 7 vollflächig ausgerüstet,
die gleichmäßig über die gesamte Oberfläche der Gewebelage 3 nach außen hin vorstehen.
Die auf diese Weise realisierte Kunststofflage 6 sorgt dabei insgesamt für eine erhöhte
Reibung zwischen dem solchermaßen realisierten Schutzelement bzw. Gewebeschlauch und
dem beispielsweise festzuzurrenden Gegenstand 2, wie dies einleitend bereits beschrieben
wurde.
[0032] Um die Elastomerfäden 6 einwandfrei in die Gewebelage 3 einweben zu können und die
Elastomerfäden 6 gleichsam in den Webprozess zu integrieren, sind die Elastomerfäden
6 und die Fäden des Gewebeträgers bzw. der Gewebelage 3 mit entsprechender bzw. übereinstimmender
Fadenstärke ausgerüstet. Bei den Elastomerfäden 6 handelt es sich typischerweise um
solche, die aus einem thermoplastischen Elastomer hergestellt sind. Grundsätzlich
kann aber auch ein Naturkautschuk zur Herstellung neben einem Synthesekautschuk Verwendung
finden. Auch Kombinationen sind denkbar. Die in diesem Zusammenhang denkbaren und
geeigneten Materialien sind einleitend bereits beschrieben worden.
[0033] Zusätzlich zu der nach außen hin zum Gegenstand 2 weisenden Kunststofflage 6 ist
die Gewebelage 3 noch mit einer Gleitlage 8 ausgerüstet. Die Gleitlage 8 ist dabei
dem Anschlagmittel 1 zugewandt. Anhand der Schnittdarstellung in der Fig. 2 erkennt
man, dass das Anschlagmittel 1 bzw. der an dieser Stelle vorgesehene Kunststoffgurt
im Innern des Schutzelementes bzw. Gewebeschlauches aus den beiden Gewebelagen 3,
4 geführt und gehalten wird. Um an dieser Stelle eine möglichst geringe Reibung zu
realisieren, setzt sich die Gleitlage 8 nach dem Ausführungsbeispiel aus in die Gewebelage
3 eingewebten Kunststofffäden 8 zusammen. Die Kunststofffäden 8 bilden über die Gewebelage
3 nach innen vorstehende Rippen 9 aus.
[0034] Anhand der Schnittdarstellung in der Fig. 3 erkennt man, dass die Kunststofffäden
8 wiederum an die Fäden bzw. Kett- und Schussfäden der Gewebelage 3 hinsichtlich insbesondere
ihres Durchmessers angepasst sind. Dadurch lassen sich die Kunststofffäden 8 zusätzlich
zu Kett- und/oder Schussfäden in die Gewebelage 3 einweben. Nach dem Ausführungsbeispiel
kommen an dieser Stelle hochfeste Kettfäden 8 zum Einsatz, die die fraglichen und
nach innen vorstehenden Rippen 9 ausbilden.
[0035] Damit die Elastomerfäden 6 einerseits und die Kunststofffäden 8 andererseits nicht
miteinander kollidieren und die jeweiligen Webvorgänge an dieser Stelle voneinander
getrennt werden können, wird im Rahmen des Ausführungsbeispiels mit einem zweilagigen
bzw. zweischichtigen Gewebe zur Herstellung der Gewebelage 3 gearbeitet. Das heißt,
die Gewebelage 3 setzt sich aus zwei übereinander angeordneten und miteinander gekoppelten
Geweben und insbesondere Polyestergewebens zusammen. Dazu sind die einzelnen Gewebeschichten
miteinander koppelnde Fäden 10 realisiert, bei denen es sich im Ausführungsbeispiel
um Kettfäden, sogenannte Bindekettfäden 10 handelt.
[0036] Vergleichbares mag für die weitere Gewebelage 4 gelten, ist an dieser Stelle jedoch
nicht zwingend. Das heißt, auch die Gewebelage 4 kann zweischichtig bzw. zweilagig
ausgebildet sein. So oder so lassen sich die beiden die Gewebelage 3 definierenden
und über die Bindekettfäden 10 miteinander gekoppelten Polyestergewebe zunächst einerseits
mit den Elastomerfäden 6 und andererseits den Kunststofffäden 8 ausrüsten und anschließend
miteinander vereinigen.
[0037] Die auf diese Weise im Innern der erfindungsgemäßen Schutzummantelung bzw. des Gewebeschlauches
ausgebildeten Rippen 9 sorgen dafür, dass das hierauf aufliegende bzw. hieran entlanggeführte
Anschlagmittel 1 bzw. der an dieser Stelle vorgesehene Kunststoffgurt mit geringer
Reibung im Innern des Schutzelementes geführt und dadurch problemlos zur Übertragung
von Zurrkräften auf den Gegenstand 2 gespannt werden kann.
[0038] Die mithilfe der Kunststofffäden 8 definierten und nach innen in Richtung auf das
Anschlagmittel 1 vorstehenden Rippen 9 können dabei versetzt zueinander angeordnet
sein. Es ist aber auch möglich, dass auf diese Weise quer zur Längserstreckung der
Schutzummantelung bzw. des Gewebeschutzschlauches orientierte querverlaufende Rippenerhebungen
gebildet werden. So oder so werden in diesem Zusammenhang deutlich geringe Reibzahlen
zwischen dem Anschlagmittel 1 und den Rippen 9 der Kunststofffäden 8 im Vergleich
zu den Reibzahlen beobachtet, welche sich zwischen den Rippen 7 der Elastomerfäden
6 und dem Gegenstand 2 einstellen. Dadurch wird die Schutzummantelung bzw. der Gewebeschlauch
einwandfrei am Gegenstand 2 gehalten, und zwar auch bei einem Zurrvorgang des Anschlagmittels
1.
1. Schutzelement, insbesondere Gewebeschutzschlauch, zur Ummantelung textiler Zurr- oder
Anschlagmittel (1) zum Heben, Spannen oder Zurren von Gegenständen (2), mit zumindest
einer dem Gegenstand (2) zugewandten Gewebelage (3) sowie einer Kunststofflage (6)
zwischen der Gewebelage (3) und dem Gegenstand (2), dadurch gekennzeichnet, dass sich die Kunststofflage (6) aus in die Gewebelage (3) eingewebten Elastomerfäden
(6) zusammensetzt, die über die Gewebelage (3) nach außen hin vorstehende Rippen (7)
ausbilden.
2. Schutzelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomerfäden (6) als zusätzlich in die Gewebelage (3) eingewebte Kett- und/oder
Schussfäden ausgebildet sind.
3. Schutzelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomerfäden (6) in ihrer jeweiligen Längserstreckung versetzt zueinander verlaufende
Rippen (7) ausbilden.
4. Schutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomerfäden (6) äquidistant zueinander angeordnet sind.
5. Schutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomerfäden (6) zusätzlich zumindest zu jedem zehnten Schuss-/Kettfaden, insbesondere
zu zumindest jedem achten Kett-/Schussfaden, vorzugsweise zu jedem sechsten Kett-/Schussfaden
und ganz besonders bevorzugt zu zumindest jedem fünften Kett-/Schussfaden in die Gewebelage
(3) eingewebt sind.
6. Schutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomerfäden (6) eine an die Fäden des Gewebes (3) angepasste Fadenstärke aufweisen.
7. Schutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomerfäden (6) aus beispielsweise Naturkautschuk und/oder Synthesekautschuk
hergestellt sind.
8. Schutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwei schlauchartig miteinander gekoppelte Gewebelagen (3, 4) vorgesehen sind.
9. Schutzelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass randseitig der beiden Gewebelagen (3, 4) ein jeweiliger Keder (5) vorgesehen ist.
10. Schutzelement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Keder (5) als eingewebter Kunststofffaden ausgebildet ist.
11. Schutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die die Elastomerfäden (6) außenseitig tragende Gewebelage (3) zusätzlich mit einer
dem Anschlagmittel (1) zugewandten innenseitigen Gleitlage (8) ausgerüstet ist.
12. Schutzelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Gleitlage (8) aus in die Gewebelage (3) eingewebten Kunststofffäden (8)
zusammensetzt, die über die Gewebelage (3) nach innen hin vorstehende Rippen (9) ausbilden.
13. Schutzelement nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffäden (8) zusätzlich zu Kett- und/oder Schussfäden in die Gewebelage
(3) eingewebt sind.
14. Schutzummantelung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffäden (8) als hochfeste Kettfäden ausgebildet sind.
15. Schutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Gewebelage (3, 4) als Polyestergewebe ausgebildet ist.