[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren, ein Computerprogramm, ein maschinenlesbares
Speichermedium und eine Rolllabschlusssteuerungseinrichtung zur Steuerung eines elektrischen
Antriebs eines Rollabschlusses oder einer Jalousie.
Stand der Technik
[0002] Es sind Rollladensteuerungen bekannt, die ein Steuern des Rollladens mittels eines
Bedienelements erlauben. Das Bedienelement weist zwei Bedientasten auf. Die Bedientasten
erzeugen bei Betätigung durch den Benutzer jeweils ein Steuersignal, welches an den
Antrieb des Rollladens gesendet, eine Änderung der Stellung des Rollabschlusses bewirkt.
Die Bedienung der ersten Bedientaste hat zur Folge, dass der Rollladen durch den elektrischen
Antrieb auf eine Welle aufgewickelt wird. Das Aufwickeln des Rollladens auf die Welle
bewirkt, dass der Rollabschluss in Richtung des oberen Endpunkts fährt. Die Bedienung
der zweiten Bedientaste bewirkt, dass der Rollabschluss von der Welle abgewickelt
wird. Der Rollladen fährt in Richtung des unteren Endpunkts. Auch ist bekannt die
Stellung des Rollladens in Abhängigkeit eines programmierten Zeitablaufprogramms zu
steuern.
[0003] Nachteilig an den bekannten Rollladensteuerungen ist, dass es passieren kann, dass
sich der Bewohner eines Hauses auf dem Balkon befindet und entsprechend eines programmierten
Zeitablaufprogramms der Rollladen der Balkontüren und/oder der Fenster den unteren
Endpunkt anfährt und damit der Zugang zur Wohnung über die Balkontür und/oder die
Fenster durch den Rollladen versperrt ist.
Offenbarung der Erfindung
[0004] Das erfindungsgemäße Verfahren, das Computerprogramm, das maschinenlesbare Speichermedium
und die Rolllabschlusssteuerungseinrichtung gemäß den unabhängigen Ansprüchen verhindern
insbesondere das Eintreten der zuvor genannten Nachteile der bekannten Systeme. Die
Umsetzung und Herstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Anspruch 1 ist einfach
und kostengünstig möglich.
[0005] Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur Steuerung eines elektrischen Antriebs eines
Rollabschlusses oder einer Jalousie. Der Rollabschluss kann insbesondere ein Rolltor
oder ein Rollladen sein. Der Rollabschluss oder die Jalousie ist insbesondere von
außen vor ein Bauelement montiert oder ist ausgebildet eine Gebäudeöffnung gar nicht,
teilweise oder vollständig zu verschließen.
[0006] Der Rollabschluss oder die Jalousie erfüllt eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften,
wie Wärmedämmung, Schallschutz, Sichtschutz, Windschutz und/oder Einbruchhemmung.
Der Rollabschluss oder die Jalousie dient auch als zusätzlicher Abschluss für eine
Gebäudeöffnung die durch ein Bauelement verschließbar ist. Als Bauelement sind Bauteilgruppen
zu verstehen, die zum Verschließen von Gebäudeöffnung dienen. Beispielswiese zählen
zu Bauelemente Fenster, Tore und Türen.
[0007] Der Rollabschluss umfasst eine Vielzahl von Stäben die miteinander verbunden den
Rollpanzer bilden. Der Rollpanzer wird mittels dem elektrischen Antrieb auf eine Welle
gewickelt. Der Rollabschluss weist einen oberen und einen unteren Endpunkt auf. Befindet
sich der Rollabschluss am oberen Endpunkt, so ist der Rollabschluss, insbesondere
größtenteils, auf die Welle aufgewickelt. Befindet sich der Rollabschluss am unteren
Endpunkt, so ist der Rollabschluss, insbesondere größtenteils, von der Welle abgewickelt.
Befindet sich der Rollabschluss am unteren Endpunkt, so verschließt er den Bereich
zwischen dem unteren und dem oberen Endpunkt. Der Rollabschluss Versperrt, wenn er
sich am unteren Endpunkt befindet, die Gebäudeöffnung derart, dass eine Person oder
ein Fahrzeug sich nicht durch die Gebäudeöffnung bewegen kann.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die im Folgenden aufgeführten Schritte:
In einem Verfahrensschritt erfolgt das Erfassen eines Schließbefehls. Der Schließbefehl
wird insbesondere von einem Bewohner über die Rolllabschlusssteuerungseinrichtung
selbst, ein Bedienelement oder über eine weitere Steuerungseinrichtung, insbesondere
eine zentrale Steuerungseinrichtung ausgelöst und an die Rolllabschlusssteuerungseinrichtung
gesendet. Auch kann der Schließbefehl durch Schaltflanken oder Steuerpunkte ausgelöst
werden. Insbesondere kann der Schließbefehl von einem Mobilgerät, wie beispielsweise
einem Smartphone oder Tablet ausgelöst werden. Der Schießbefehl wird als, insbesondere
elektrisches, elektromagnetisches oder magnetisches, Signal übertragen. Wird ein Signal
von der Rolllabschlusssteuerungseinrichtung empfangen, erfolgt die Auswertung und
damit ggf. die Erfassung eines Schließbefehls.
[0009] In einem weiteren Verfahrensschritt wird ein erstes Steuersignal erzeugt. Das Steuersignal
wird anschließend an den elektrischen Antrieb übermittelt. Das Steuersignal kann auch
an eine weitere Steuerungseinrichtung übertragen werden. Das Steuersignal bewirkt,
dass der elektrische Antrieb abhängig von dem ersten Steuersignal angesteuert wird.
Das erste Steuersignal bewirkt, dass der Rollabschluss oder die Jalousie mittels dem
elektrische Antrieb in Richtung des unteren Endpunkts fährt. Insbesondere wird hierbei
der Rollabschluss oder die Jalousie von einer Welle abgewickelt.
[0010] In einem weiteren Verfahrensschritt wird ein zweites Steuersignal erzeugt. Das zweite
Steuersignal wird an den elektrischen Antrieb übermittelt. Das zweite Steuersignal
kann auch an eine weitere Steuerungseinrichtung übertragen werden. Das zweite Steuersignal
bewirkt, dass der elektrische Antrieb anhält. Das zweite Steuersignal wird bevor der
Rollabschluss oder die Jalousie den unteren Endpunkt erreicht hat, erzeugt.
[0011] In einem weiteren Verfahrensschritt wird eine vordefinierte Zeit abgewartet. Auch
kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung eine Reaktion des Bewohners, beispielsweise
durch Betätigung des Bedienelements abgewartet werden.
[0012] In einem weiteren Verfahrensschritt wird ein drittes Steuersignal erzeugt. Das dritte
Steuersignal wird anschließend an den elektrischen Antrieb übermittelt. Das dritte
Steuersignal kann auch an eine weitere Steuerungseinrichtung übertragen werden. Das
dritte Steuersignal bewirkt, dass der Rollabschluss oder die Jalousie mittels dem
elektrische Antrieb in Richtung des unteren Endpunkts fährt. Die Gebäudeöffnung wird
durch den Rollabschluss oder die Jalousie verschlossen. Vorzugsweise verschließt die
Jalousie oder der Rollabschluss den Bereich zwischen dem oberen und dem unteren Endpunkt
zumindest teilweise, insbesondere vollständig.
[0013] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ergeben sich vorteilhafte
Weiterbildungen und Verbesserungen des Verfahrens gemäß dem unabhängigen Verfahrensanspruch.
[0014] Vorteilhaft ist, dass das zweite Steuersignal erzeugt wird, wenn der Rollabschluss
eine definierte Position zwischen dem oberen Endpunkt und dem unteren Endpunkt erreicht
hat. Insbesondere kann die Position als absolutes Maß ausgehend vom oberen oder unteren
Endpunkt definiert sein. Auch kann die definierte Position als relatives Maß gegenüber
der Gesamtöffnung definiert sein. Insbesondere sind mögliche Positionen 95% bis 85%,
85% bis 75%, 75% bis 65% der Länge zwischen dem oberen und dem unteren Endpunkt.
[0015] Alternativ wird das zweite Steuersignal erzeugt, wenn der Rollabschluss oder die
Jalousie in Richtung des unteren Endpunkts einen definierten Weg zurückgelegt hat.
Der Weg kann absolut oder relativ bestimmt werden. Insbesondere sind 5% - 10%, vorzugsweise
5%, 10%-15%, vorzugsweise 10%, 15%-20%, vorzugsweise 15% usw. betrachtet auf den Abstand
bzw. die Länge zwischen oberen und unteren Endpunkt.
[0016] Als vorteilhaft ist anzusehen, dass das zweite Steuersignal erzeugt wird, wenn der
Rollabschluss oder die Jalousie für eine vordefinierte Zeit in Richtung des unteren
Endpunkts gefahren ist. Insbesondere wird ein Timer aktiviert, der mit der Erzeugung,
bzw. Übertragung des ersten Steuersignals gestartet wird und nach Ablauf die Erzeugung
des zweiten Steuersignals anstößt oder bei Ablauf das Steuersignal an den elektrischen
Antrieb überträgt.
[0017] Von Vorteil ist, dass der Schließbefehl beim Erreichen einer Schaltflanke, bzw. Schaltpunkt
in einem Zeitprogramm ausgelöst wird. Eine Schaltflanke in einem Zeitprogramm, welches
insbesondere in der Rollabschlusssteuerungseinrichtung oder einer weiteren Steuereinrichtung
oder einer zentralen Steuereinrichtung abläuft, bewirkt, dass der Rollabschluss oder
die Jalousie ohne das erfindungsgemäße Verfahren geschlossen wird. Die Schaltflanken
werden insbesondere von dem Bewohner selbst definiert.
[0018] Vorteilhaft ist, dass das Erzeugen des ersten Steuersignals, des zweiten Steuersignals
und das Abwarten zumindest einmal wiederholt werden. Insbesondere kann die Wiederholung
der Verfahrensschritte auch mehrfach erfolgen. Der Rollabschluss oder die Jalousie
fährt hierbei Schrittweise in Richtung des unteren Endpunkts. Es erfolgt das Erzeugen
eines ersten Signals, eines zweiten Steuersignals, das Abwarten und ein erneutes erzeugen
eines ersten Signals, eines Zweiten Signals, das Abwarten usw. Die vordefinierten
Zeiten oder zurückgelegten Wege können hierbei zwischen den einzelnen Verfahrensschritten
und zwischen den Wiederholungen variieren, bzw. unterschiedlich definiert sein.
[0019] Besonders vorteilhaft ist, dass das dritte Steuersignal bewirkt, dass der Rollabschluss
oder die Jalousie mittels dem elektrische Antrieb den unteren Endpunkt anfährt bis
der Rollabschluss oder die Jalousie die Gebäudeöffnung, insbesondere vollständig,
verschließt.
[0020] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Computerprogramm, welches eingerichtet ist,
alle Schritte des Verfahrens (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.
[0021] Vorteilhaft ist, dass das Computerprogramm auf einem maschinenlesbaren Speichermedium
gespeichert ist.
[0022] Ferner betrifft die Erfindung eine Rollabschlusssteuerungseinrichtung. Die Rolllabschlusssteuerungseinrichtung
ist eingerichtet das Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.
[0023] Durch die in die abhängigen Vorrichtungsansprüche aufgeführten Maßnahmen ergeben
sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der in die unabhängigen Vorrichtungsansprüche
angegebenen Merkmale.
[0024] Vorteilhaft weist die Rollabschlusssteuerungseinrichtung eine Kommunikationsschnittstelle
und eine Steuereinheit auf. Die Kommunikationsschnittstelle ist ausgebildet, einen
Schließ- oder Öffnungsbefehl zu empfangen.
[0025] Vorteilhaft ist, dass die Kommunikationsschnittstelle eingerichtet ist, den Öffnungs-
und/oder Schließbefehl drahtlos oder drahtgebunden zu empfangen, wobei insbesondere
die Kommunikationsschnittstelle mittels WLAN, Zigbee, ZWave, Bluetooth und/oder Funk
kommuniziert. Ein einfaches Einbinden ist gegeben.
[0026] Als vorteilhaft ist anzusehen, dass die Rolllabschlusssteuerungseinrichtung eine
Steuereinheit aufweist, die ausgebildet ist, das Steuersignal zu erzeugen.
[0027] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Figuren und sind in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
- Figur 1
- einen beispielhaften Rollabschluss mit eines erfindungsgemäßen Rolllabschlusssteuerungseinrichtung
und
- Figur 2
- ein erfindungsgemäßes Verfahren.
[0028] In Figur 1 ist eine Rolllabschlusssteuerungseinrichtung 1, ein Rollabschluss 30,
insbesondere ein Rollladen und ein Bauelement 10 dargestellt. Das Bauelement 10 ist
beispielhaft als bodentiefes Fenster, bzw. als Türe ausgebildet. Bodentiefe Fenster
kommen insbesondere bei Balkonen oder Terrassen zum Einsatz. Das Fenster 10 weist
einen Fensterrahmen, bzw. eine Zarge 12 auf. Der Fensterrahmen 12 ist gewöhnlich in
eine Gebäudeöffnung fest eingebracht. Die Gebäudeöffnung wird oben durch einen Fenstersturz,
seitlich durch die Leibung und unten durch die Brüstung begrenzt. Der Fensterrahmen
12 ist fest mit der Wand bzw. der Mauer verbunden. Das Fenster 10 dient beispielsweise
zum wind- und wetterdichten verschließen der Gebäudeöffnung.
[0029] Ferner umfasst das Fenster 10 einen Fensterflügel, bzw. ein Türblatt 14. Der Fensterflügel
14 ist gegenüber dem Fensterrahmen 12 beweglich ausgeführt. Die Beweglichkeit erfolgt
aufgrund von Scharnieren, bzw. Bändern. An dem Fensterflügel 14 ist ein Bediengriff,
bzw. ein Türdrücker angeordnet. Der Bediengriff ermöglicht das Öffnen und das Schließen
des Fensters 10.
[0030] Im Rahmen der Erfindung ist das Bauelement 10, bzw. das Fenster nicht auf eine bodentiefe
Ausführung beschränkt. Das Fenster 10 kann beispielsweise als Dreh-, Kipp, Klapp-,
Schiebe-, Schwing-, Falt-, Wende- oder Lamellen-Bauelement, insbesondere -Tür oder
-Fenster ausgebildet sein. Im Folgenden wird unter einem, insbesondere bodentiefen,
Fenster auch eine Türe verstanden.
[0031] Das Bauelement kann als Tür oder Tor, bzw. einer Mischung aus einer Tür oder einem
Tor ausgebildet sein.
[0032] Beispielhaft ist vor dem Fenster 10 ein Rollabschluss 30 montiert. Gemäß einer Weiterbildung
kann auch eine Jalousie vor dem/an dem/im Bereich des Bauelements 10 montiert sein.
Ferner kann ein Rollabschluss 30 auch eine Gebäudeöffnung verschließen. Auch kann
der Rollabschluss oder die Jalousie nur eine Gebäudeöffnung freigeben oder verschließen.
Der Rollabschluss ist insbesondere ein Rollladen oder Rolltor.
[0033] Im Folgenden wird beispielhaft die Anwendung bei einem Rollladen 30 anhand der Figur
1 beschrieben. Die Anwendung bei einer Jalousie oder einem Rolltor ist gleich. Auch
können beliebig andere Verschlusseinheiten, wie Garagentore, oder Rolltore durch eine
erfindungsgemäße Rollabschlusssteuerungseinrichtung 1 oder ein Verfahren 100 gesteuert
werden. Ferner muss die Bauöffnung nicht durch ein Bauelement 10 verschlossen sein.
Unter einem Rollabschluss 30 wird insbesondere im Rahmen der Erfindung auch weitere
Verschlussmechanismen zum Verschließen einer Bauwerksöffnung mit einem elektrischen
Antrieb, wie Garagentore, Rolltore, Rolltüren, Rollgitter, Fensterläden usw. verstanden.
[0034] Der Rollabschluss 30 kann je nach Ausführung verschiedene Schutzeigenschaften erfüllen
wie beispielsweise Schallschutz, Einbruchhemmung, Wärmedämmung oder Sichtschutz. Der
Rollabschluss 30 umfasst einen Rollpanzer, der wiederum gelenkig miteinander verbundenen
Stäbe 32 bzw. Rollladenprofilen aufweist. Der Rollpanzer ist der Teil des Rollabschlusses
30, der die Gebäudeöffnung verschließt. Vorzugsweise ist der Rollabschluss 30 so an
dem Bauelement 10 angeordnet, dass der Rollpanzer in geschlossenem Zustand, also wenn
der Rollabschluss am unteren Endpunkt ist, das Bauelement 10 vollständig verdeckt
und/oder die Gebäudeöffnung vollständig verschließt. Der Rollabschluss 30 kann Kunststoff,
Aluminium, Holz, Stahl oder Edelstahl umfassen.
[0035] Der Rollabschluss 30 weist zwei u-förmige Führungsschienen 34a, 34b, die sich vertikal
über die gesamte Gebäudeöffnung bzw. Länge des Bauelements 10 erstrecken auf. Die
Führungsschienen 34a, 34b sind jeweils rechts und links an der Leibung der Gebäudeöffnung
angeordnet. Die Führungsschienen 34a, 34b dienen zur seitlichen Führung des Rollabschlussbehangs.
Ferner dienen die Führungsschienen 34a, 34b zum Ableiten von Kräften, die von innen
oder außen auf den Rollpanzer wirken. Innerhalb der Führungsschienen 34a, 34b sind
die Stäbe beweglich angeordnet. Die Führungsschienen 34a, 34b erlauben eine definierte
Bewegung der Stäbe in vertikaler Richtung.
[0036] Der Rollabschluss 30 weist weiterhin einen Rollabschlusskasten 36 auf. Der Rollabschlusskasten
36 ist gewöhnlich oberhalb des Fensterrahmens 12 und des oberen Endpunkts 50 ausgebildet.
Er kann jedoch auch als Gehäuse außen, insbesondere an dem Fensterrahmen 12 anliegend
ausgebildet sein. Innerhalb des Rollabschlusskastens 36 ist eine Welle angeordnet.
Die Welle erlaubt ein Aufwickeln des Rollpanzers. Wird die Welle in eine erste Richtung
gedreht, wird der Rollpanzer des Rollabschlusses 30 aufgewickelt. Der Rollabschluss
30 fährt den oberen Endpunkt an. Insbesondere befindet sich der unterste Stab des
Rollabschlusses oder die unterste Lamelle der Jalousie am oberen Endpunkt. Ist der
Rollabschluss 30 aufgewickelt, befindet er sich am oberen Endpunkt 50. Der Rollabschluss
30 ist maximal geöffnet. Die Welle wird durch einen elektrischen Antrieb 40 gedreht.
Die Ansteuerung des Antriebs 40 erfolgt mittels eines Steuersignals. Das Steuersignal
wird von einer erfindungsgemäßen Rollabschlusssteuerungseinrichtung 1 erzeugt. Vorzugsweise
ist der Antrieb als Wellenantrieb oder Rohrantrieb ausgebildet.
[0037] Gemäß einer Weiterbildung kann die Welle auch frei liegend ausgebildet sein. Bei
Rolltoren ist die Welle meist nicht in einem Rollabschlusskasten angeordnet, sondern
frei liegend.
[0038] Um ein vollständiges aufwickeln und damit hineinziehen des Rollabschlussbehangs,
bzw. des Rollpanzers in den Rollabschlusskasten 36 zu verhindern, ist an mindestens
einem der Stäbe 32, insbesondere an dem Endstand, also dem untersten Stab, ein Anschlagsstopfen
ausgebildet. Auch kann das Aufwickeln mittels eines virtuellen oberen Endpunkts verhindert
werden. Der virtuelle obere Endpunkt entspricht vorzugsweise dem oberen Endpunkt 50.
Hierbei prüft die Rollabschlusssteuerungseinrichtung 1 die aktuelle Position des Rollabschlusses
30. In der Rollabschlusssteuerungseinrichtung 1 sind virtuelle Endpunkte hinterlegt.
Wird ein Endpunkt erreicht, erzeugt die Rollabschlusssteuerungseinrichtung 1 ein Steuersignal,
welches ein Abschalten des elektrischen Antriebs bewirkt.
[0039] Die Stäbe 30 werden ineinander eingeschoben. Werden die Stäbe in vertikaler Richtung
auseinandergezogen so bilden sich Spalte zwischen den Stäben 32 aus. Die Spaltbildung
beim auseinanderziehen ermöglicht das Aufwickeln auf die Welle.
[0040] Die Rollabschlusssteuerungseinrichtung 1 weist eine Kommunikationsschnittstelle 2
und eine Steuereinheit 4 auf. Die Kommunikationsschnittstelle 2 ist ausgebildet einen
Öffnungs- oder Schließbefehl zu empfangen. Der Öffnungs- oder Schließbefehl umfasst
ein teilweises und maximal mögliches Öffnen oder Schließen des Rollabschlusses 30.
[0041] Die Rollabschlusssteuerungseinrichtung 1 weist weiterhin ein maschinenlesbares Speichermedium
auf. Auf dem Speichermedium ist insbesondere ein Computerprogramm gespeichert. Das
Computerprogramm ist eingerichtet das Verfahren 100 auszuführen. Die Ausführung erfolgt
insbesondere durch die Steuereinheit 4.
[0042] Die Rollabschlusssteuerungseinrichtung 1 ist eingerichtet den Öffnungs- oder Schießbefehl
von einem Bedienelement 40 zu empfangen. Das Bedienelement 40 weist mindestens zwei
Bedientasten 42, 44 auf. Die Bedientasten 42, 44 erzeugen bei Betätigung durch den
Benutzer jeweils ein Signal, welches von der Rollabschlusssteuerungseinrichtung 1
empfangen wird. Die Rollabschlusssteuerungseinrichtung 1 erzeugt ein Steuersignal,
welches eine Änderung der Stellung des Rollabschlusses 30 bewirkt. Die Bedienung der
ersten Bedientaste 42 hat zur Folge, dass der Rollabschluss durch den elektrischen
Antrieb auf eine Welle aufgewickelt wird. Der Rollabschluss 30 fährt dann in Richtung
des oberen Endpunkts 50. Die Bedienung der zweiten Bedientaste 44 bewirkt, dass der
Rollabschluss 30 von der Welle abgewickelt wird. Der Rollabschluss 30 fährt dann in
Richtung des unteren Endpunkts 52.
[0043] Die Rollabschlusssteuerungseinrichtung 1 ist ausgebildet den Schließ- oder Öffnungsbefehl
von einer zentralen Steuereinheit zu empfangen. Der Schließ- oder Öffnungsbefehl wird
von einer zentralen Steuereinheit erzeugt.
[0044] Die Stellung des Rollabschlusses 30 kann in Abhängigkeit eines programmierten Zeitablaufprogramms
gesteuert werden. Das programmierte Zeitablaufprogramm kann hierbei auf einem Bedienelement
40, der Rollabschlusssteuerungseinrichtung 1 oder einer weiteren Steuereinheit, insbesondere
einer zentralen Steuereinheit ausgeführt werden.
[0045] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist die Rollabschlusssteuerungseinrichtung
1 eine Datenbank auf, in der Zeitschaltflanken hinterlegt sind. Wobei der Zeitschaltflanken
bewirken, dass eine mit dem Punkt verknüpfte Aktion ausgeführt wird. Beispielsweise
kann hinterlegt sein, dass an Wochentagen um 19 Uhr der Rollabschluss 30 geschlossen
werden soll. Ist es Montag und 19 Uhr, wird ein Schließbefehl erzeugt. Die Rollabschlusssteuerungseinrichtung
1 erfasst den Schließbefehl. Die Rollabschlusssteuerungseinrichtung 1 erzeugt ein
Steuersignal, welches bewirkt, dass der Rollabschluss 1 entsprechend dem erfindungsgemäßen
Verfahren geschlossen wird.
[0046] Die Steuereinheit 4 erzeugt in Abhängigkeit des erfassten Schließ- oder Öffnungsbefehl
ein Steuersignal und überträgt dieses an den elektrischen Antrieb. Der elektrische
Antrieb des Rollabschlusses 30 oder der Jalousie steuert in Abhängigkeit von dem Steuersignal
das Öffnen oder das Schließen des Rollabschlusses 30 oder der Jalousie.
[0047] Die Kommunikation zwischen der Kommunikationsschnittstelle 2 und der Bedieneinheit
40, einer weiteren Steuereinheit oder der zentralen Steuereinrichtung kann drahtgebunden
oder drahtlos erfolgen. Bei einer drahtlosen Kommunikation werden insbesondere kann
insbesondere Zigbee, ZWave, Bluetooth, Wlan, EnOcean eingesetzt werden.
[0048] In Figur 2 ist das erfindungsgemäße Verfahren 100 dargestellt. In einem ersten Verfahrensschritt
110 erfolgt die Erfassung eines Schließbefehls. Bei der Erfassung wird insbesondere
ein eingehendes Signal ausgewertet. Auch erfolgt die Erfassung eines Schließbefehls
beim Erreichen eines Schaltpunktes, der einen Schließbefehl auslöst.
[0049] In einem zweiten Verfahrensschritt 120 wird ein erstes Steuersignal erzeugt. Das
erste Steuersignal bewirkt, dass der elektrische Antrieb die Welle derart dreht, dass
der Rollabschluss 30 oder die Jalousie abgewickelt wird. Der Rolllabschluss oder die
Jalousie fährt in Richtung des unteren Endpunkts 52.
[0050] In einem dritten Verfahrensschritt 130 wird ein zweites Steuersignal erzeugt. Das
zweite Steuersignal bewirkt, dass der elektrische Antrieb anhält, insbesondere stoppt.
Empfängt der elektrische Antrieb oder das Steuergerät des elektrischen Antriebs das
dritte Steuersignal, so hält der elektrische Antrieb an. Der elektrische Antrieb hört
somit auf zu drehen und der Rollabschluss bewegt sich weder in Richtung des unteren
Endpunkts 52 noch in Richtung des oberen Endpunkts 50. Das zweite Steuersignal wird
erzeugt bevor der Rollabschluss 30 oder die Jalousie den unteren Endpunkt 52 erreicht.
Vorzugsweise bevor das Bauelement 10 oder die Gebäudeöffnung zu weniger als 75%, 70%,
50%, 25% geöffnet ist.
[0051] Gemäß einer Weiterbildung wird das zweite Steuersignal in Abhängigkeit von dem zurückgelegten
Weg des Rollabschlusses 30 erzeugt, bzw. an den elektrischen Antrieb oder dessen Steuergerät
übermittelt, beispielsweise wird das Steuersignal wenn sich der Motor ¼, ½, 1-, 2-mal
um die eigene Achse gedreht hat, erzeugt. Auch kann die Erzeugung erfolgen, wenn der
Rollabschluss 30 sich um 5%-20% gegenüber der Ausgangsstellung in Richtung des unteren
Endpunkts 52 bewegt hat, bzw. der Rollabschluss 30 um 5% bis 20 % in Richtung des
unteren Endpunkts 52 gefahren ist.
[0052] Gemäß einer Weiterbildung wird das zweite Steuersignal in Abhängigkeit von einer
erreichten Stellung des Rollabschlusses 30 erzeugt, bzw. an den elektrischen Antrieb
oder dessen Steuergerät übermittelt.
[0053] Gemäß einer Weiterbildung wird das zweite Steuersignal in Abhängigkeit von einer
definierten Zeit, in der der Rollabschluss 30 in Richtung des unteren Endpunkts 52
fährt, erzeugt, bzw. an den elektrischen Antrieb oder dessen Steuergerät übermittelt.
[0054] In einem vierten Verfahrensschritt 140 wird eine vordefinierte Verzögerung abgewartet.
Die Verzögerung beträgt insbesondere zwischen 1s und 2 min, vorzugsweise 15s, 30s,
45s, 60s, 90s, 2min. Während dem vierten Verfahrensschritt 140 kann der Bewohner den
Schließvorgang des Rollabschlusses 30 oder der Jalousie stoppen. Ein Stoppen erfolgt
durch das Erfassen eines Abbruchbefehls. Der Abbruchbefehl kann insbesondere mittels
des Bedienelements ausgelöst werden.
[0055] Die Steuersignale werden an den elektrischen Antrieb oder ein Steuergerät des elektrischen
Antriebs übertragen, insbesondere gesendet. Das Übertragen der Steuersignale kann
kabellos oder kabelgebunden erfolgen. Auch kann die Rolllabschlusssteuerungseinrichtung
1 eine entsprechende Schaltung aufweisen, welche den elektrischen Antrieb ansteuert.
Die Steuersignale werden intern an die Schaltung zur Ansteuerung des elektrischen
Antriebs übertragen. Insbesondere eine B4 oder B6 Brückenschaltung.
[0056] Die Rollabschlusssteuerungseinrichtung 1 und das Verfahren 100 kann auch zur Steuerung
einer Jalousie eingesetzt werden. Als eine Jalousie wird eine Anordnung von festen
oder beweglichen Lamellen zum Sicht und Sonnenschutz aber auch zum Wind oder Witterungsschutz
bezeichnet.
[0057] Die Jalousie wird ebenfalls über einen Antrieb gesteuert. Ferner entsprechen die
Lamellen der Jalousie den Stäben 32. Die Lamellen sind mittels Seile miteinander verbunden.
Das Steuersignal bewirkt bei dem elektrischen Antrieb ein Aufwickeln oder Abwickeln
der die Lamellen verbindenden Seile, wodurch der Abstand zwischen den Lamellen vergrößert
oder verkleinert werden kann. Das Aufwickeln oder Abwickeln bewirkt, dass die Jalousie
die Gebäudeöffnung verschließt oder frei gibt. Die Jalousie wird so zwischen dem oberen
50 und dem unteren Endpunkt 52 bewegt. Vorzugsweise wird die unterste Lamelle zwischen
dem oberen und dem unteren Endpunkt bewegt.
1. Verfahren (100) zur Steuerung eines elektrischen Antriebs eines Rollabschlusses (30)
oder einer Jalousie, wobei der Rollabschluss (30) oder die Jalousie mittels dem elektrischen
Antrieb zwischen einem unteren Endpunkt (52) und einem oberen Endpunkt (50) bewegt
werden kann, umfassend die Schritte:
• Erfassen (110) eines Schließbefehls,
• Erzeugen (120) eines ersten Steuersignals, welches bewirkt, dass der Rollabschluss
(30) oder die Jalousie mittels dem elektrische Antrieb in Richtung des unteren Endpunkts
(52) fährt,
• Erzeugen (130) eines zweiten Steuersignals, welches bewirkt, dass der elektrische
Antrieb anhält, bevor der Rollabschluss oder die Jalousie den unteren Endpunkt (52)
erreicht hat,
• Abwarten (140) einer vordefinierten Verzögerung,
• Erzeugen (150) eines dritten Steuersignals, welches bewirkt, dass der Rollabschluss
(30) oder die Jalousie mittels dem elektrische Antrieb den unteren Endpunkt (52) anfährt.
2. Verfahren (100) gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Steuersignal erzeugt wird, wenn der Rollabschluss (30) oder die Jalousie
eine definierte Position zwischen dem oberen Endpunkt (50) und dem unteren Endpunkt
(52) erreicht hat oder einen definierten Weg zurückgelegt hat.
3. Verfahren (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Steuersignal erzeugt wird, wenn der Rollabschluss (30) oder die Jalousie
für eine vordefinierte Zeit in Richtung des unteren Endpunkts (52) gefahren ist.
4. Verfahren (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließbefehl beim Erreichen einer Schaltflanke in einem Zeitprogramm ausgelöst
wird.
5. Verfahren (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Erzeugen des ersten Steuersignals, des zweiten Steuersignals und das Abwarten
zumindest einmal wiederholt wird.
6. Verfahren (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Steuersignal bewirkt, dass der Rollabschluss (30) oder die Jalousie mittels
dem elektrische Antrieb den unteren Endpunkt (52) anfährt bis der Rollabschluss (30)
oder die Jalousie eine Gebäudeöffnung, insbesondere vollständig, verschließt.
7. Computerprogramm, welches eingerichtet ist, alle Schritte des Verfahrens (100) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.
8. Maschinenlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 7 gespeichert
ist.
9. Rolllabschlusssteuerungseinrichtung (1) zur Steuerung eines elektrischen Antriebs
eines Rollabschluss (30) oder einer Jalousie, die ausgebildet ist, einen Öffnungs-
und/oder Schließbefehl zu empfangen und ein Steuersignal zu erzeugen, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolllabschlusssteuerungseinrichtung (1) eingerichtet ist das Verfahren (100)
gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.
10. Rolllabschlusssteuerungseinrichtung (1) gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolllabschlusssteuerungseinrichtung (1) eine Kommunikationsschnittstelle (2)
aufweist, die eingerichtet ist den Öffnungs- und/oder Schließbefehl zu empfangen.
11. Rolllabschlusssteuerungseinrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikationsschnittstelle (2) eingerichtet ist, den Öffnungs- und/oder Schließbefehl
drahtlos oder drahtgebunden zu empfangen, wobei insbesondere die Kommunikationsschnittstelle
(2) mittels WLAN, Zigbee, ZWave, Bluetooth und/oder Funk kommuniziert.
12. Rolllabschlusssteuerungseinrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolllabschlusssteuerungseinrichtung (1) eine Steuereinheit (4) aufweist, die
ausgebildet ist, das Steuersignal zu erzeugen.