[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vakuumpumpe mit einem ersten Arbeitspumpabschnitt
und wenigstens einem zweiten Arbeitspumpabschnitt.
[0002] Der Stand der Technik wird nachfolgend anhand des Beispiels von Drehschiebervakuumpumen
mit zwei Arbeitspumpabschnitten beschrieben.
[0003] Eine bekannte Vakuumpumpe der genannten Art ist derart ausgebildet, dass die Arbeitspumpabschnitte
parallel geschaltet sind. Hierdurch wird ein relativ großes Saugvermögen am Anfang
eines Abpumpvorganges verwirklicht. Die Parallelschaltung der Arbeitspumpabschnitte
ist jedoch hinsichtlich des erreichbaren Enddrucks, also des minimal am Einlass der
Vakuumpumpe erreichbaren Drucks, nachteilig.
[0004] Für Anwendungen, bei denen ein besonders niedriger Enddruck benötigt wird, ist es
im Stand der Technik bekannt, zwei Arbeitspumpabschnitte in Reihe zu schalten. Hierdurch
kann - bei ansonsten baugleichen Arbeitspumpabschnitten - ein deutlich niedrigerer
Enddruck erreicht werden. Allerdings ist hierbei das Saugvermögen bei hohen Einlassdrücken,
also insbesondere am Anfang eines Abpumpvorgangs, im Vergleich zum Parallelbetrieb
stark reduziert.
[0005] Parallel arbeitende Vakuumpumpen der eingangs genannten Art eignen sich also für
Anwendungen, bei denen ein schnelles Abpumpen Vorrang vor einem niedrigen erreichbaren
Enddruck hat. Umgekehrt eignen sich in Reihe arbeitende Vakuumpumpen besonders für
Anwendungen, bei denen ein schnelles Abpumpen weniger wichtig ist, dafür aber ein
besonders niedriger Enddruck erreichbar sein soll.
[0006] Erreichbarer Enddruck und Saugvermögen bei hohen Einlassdrücken stehen insofern also
in einem Zielkonflikt.
[0007] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die Leistung einer Vakuumpumpe der eingangs genannten
Art zu verbessern, insbesondere sowohl ein hohes Saugvermögen bei hohen Drücken, insbesondere
am Anfang eines Abpumpvorgangs, als auch einen niedrigen erreichbaren Enddruck zu
verwirklichen. Es soll also insbesondere der beschriebene Zielkonflikt aufgelöst werden.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Vakuumpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst,
und insbesondere dadurch, dass eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, mit der zwischen
einer Reihenschaltung und einer Parallelschaltung der Arbeitspumpabschnitte umgeschaltet
werden kann.
[0009] Hierdurch kann je nach Betriebszustand der Vakuumpumpe diejenige Betriebsart, also
Reihen- bzw. Parallelschaltung, ausgewählt werden, welche eine in diesem Betriebszustand
bessere Leistung erbringt. Die Vakuumpumpe kann also zum Beispiel am Anfang eines
Abpumpvorgangs in Parallelschaltung der Arbeitspumpabschnitte betrieben werden, um
ein hohes Saugvermögen zu realisieren, und später, insbesondere sobald das Saugvermögen
im Reihenbetrieb dasjenige des Parallelbetriebs übersteigt, auf den Reihenbetrieb
umschalten, um so eine weitere effektive Evakuierung bis hin zu einem besonders niedrigen
Enddruck zu gewährleisten.
[0010] Die erfindungsgemäße Vakuumpumpe ist für verschiedene Anwendungsfälle flexibel einsetzbar.
Außerdem kann herstellerseitig darauf verzichtet werden, mechanisch unterschiedliche
Vakuumpumpen einerseits mit Parallelschaltung und andererseits mit Reihenschaltung
anzubieten. Hierdurch lassen sich die Teilevielfalt drastisch reduzieren und somit
Kosten sparen. Der konstruktive Mehraufwand für die Steuereinrichtung kann dagegen
gering gehalten werden. Ferner ergibt sich ein Kostenvorteil daraus, dass nun kleinere
Pumpen durch Parallelschaltung in Anwendungen eingesetzt werden können, in denen bisher
größere Pumpen zum Einsatz kamen.
[0011] Soweit hierin auf hohe oder niedrige Drücke Bezug genommen wird, beziehen diese sich
auf die konkrete Vakuumanwendung und sind nicht absolut zu verstehen. Für den einfachen
Fall, dass im Ausgangszustand der Pumpe sowohl am Einlass als auch am Auslass atmosphärischer
Druck herrscht, bezieht sich hoher Druck insbesondere auf Werte nahe dem atmosphärischen
Druck.
[0012] Die folgende Beschreibung bezieht sich beispielhaft vornehmlich auf Vakuumpumpen
mit genau zwei Arbeitspumpabschnitten, die nach demselben Pumpprinzip arbeiten. Die
genannten Beispiele lassen sich aber auch auf Pumpen mit drei oder mehr Arbeitspumpabschnitten
und insbesondere auch auf Pumpen mit verschiedenartigen Arbeitspumpabschnitten übertragen.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform ist die Vakuumpumpe eine Rotationsverdrängervakuumpumpe,
insbesondere eine Drehschieberpumpe. Insbesondere arbeiten beide oder alle Arbeitspumpabschnitte
nach dem Rotationsverdränger- bzw. Drehschieberprinzip. Zum Beispiel sind die Arbeitspumpabschnitte
durch eine gemeinsame Welle angetrieben. Dies stellt eine konstruktiv einfache und
somit kostengünstige Lösung dar.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet,
die Umschaltung bei Erreichen eines vorgegebenen und/oder vorgebbaren Umschaltgasdrucks
vorzunehmen. Dies ist deshalb vorteilhaft, da das Saugvermögen vom zum jeweiligen
Zeitpunkt herrschenden Betriebsdruck abhängig ist und somit das Saugvermögen präzise
gewählt werden kann.
[0015] Der Umschaltgasdruck kann z.B. ein an einem Einlass der Vakuumpumpe herrschender
Gasdruck sein. Hierdurch lässt sich vorteilhaft nutzen, dass der Einlassdruck einer
Vakuumpumpe meist ohnehin überwacht wird, sodass keine zusätzlichen Druckermittlungseinrichtungen
nötig sind.
[0016] Vorteilhafte Werte für den Umschaltgasdruck liegen unterhalb von 1 hPa und/oder oberhalb
von 0,01 hPa, bevorzugt oberhalb von 0,10 hPa.
[0017] Bei einer Weiterbildung ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet, die Umschaltung
in Abhängigkeit von bekannten Saugvermögensverläufen der Vakuumpumpe bei Reihenschaltung
und bei Parallelschaltung jeweils in Abhängigkeit von einem an einem Einlass der Vakuumpumpe
herrschenden Gasdruck vorzunehmen. Insbesondere kann die Umschaltung zwischen Reihen-
und Parallelschaltung an oder bei einem Schnittpunkt der Saugvermögensverläufe erfolgen.
[0018] Bei noch einer Weiterbildung ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet, einen Pumpvorgang
mit einer Parallelschaltung der Arbeitspumpabschnitte zu beginnen und auf eine Reihenschaltung
der Arbeitspumpabschnitte umzuschalten, sobald das Saugvermögen der Vakuumpumpe in
Parallelschaltung kleiner oder zumindest im Wesentlichen gleich einem Saugvermögen
der Vakuumpumpe in Reihenschaltung ist. Hierdurch kann jeweils ein vorteilhaftes Saugvermögen
eingestellt werden.
[0019] Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst die Steuereinrichtung wenigstens ein Umschaltventil,
insbesondere ein Magnetventil. Solche Umschaltventile erlauben eine einfache, zuverlässige
Steuerung bzw. Umschaltung. Zum Beispiel kann ein Dreiwegeventil, insbesondere mit
einer Betriebsspannung von 24V, vorgesehen sein.
[0020] Das Umschaltventil kann z.B. wenigstens zwei Schaltstellungen aufweisen, von denen
die eine der Reihenschaltung und die andere der Parallelschaltung zugeordnet ist.
[0021] Bei einer weiteren Ausführungsform weist das Umschaltventil wenigstens eine dritte
Schaltstellung auf, in der die Arbeitspumpabschnitte von einem Einlass der Vakuumpumpe
getrennt sind. Hierdurch können die Arbeitspumpabschnitte und ein Auslass der Vakuumpumpe
sicher von dem Einlass getrennt werden. Somit kann insbesondere die Funktion eines
Einlass- bzw. Sicherheitsventils von dem Umschaltventil mit übernommen werden. Die
Vakuumpumpe weist also insbesondere kein zusätzliches Einlass- oder Sicherheitsventil
auf. Hierdurch lassen sich nicht nur Kosten sparen, sondern es lässt sich auch ein
bei Einlassventilen häufig anzutreffender Nachteil vermeiden, nämlich dass bei Differenzdruck-Einlassventilen
niedrige Differenzdrücke häufig zu einem unzureichenden Verschluss des Einlasses führen.
Das Umschaltventil kann hingegen bei beliebigen Differenzdrücken den Einlass wirksam
verschließen.
[0022] Eine hohe Betriebssicherheit lässt sich beispielsweise erreichen, wenn das Umschaltventil
in der dritten Schaltstellung stromlos ist bzw. wenn das Umschaltventil derart ausgebildet
ist, dass es im stromlosen Zustand selbsttätig die dritte Schaltstellung einnimmt
und hält. Hierdurch wird im Falle eines Stromausfalls ein Rückströmen des Prozessgases
in den Rezipienten und insbesondere eine daraus resultierende umgekehrte Drehung der
Pumpenwelle verhindert.
[0023] Das Umschaltventil kann z.B. als 5/3-Wegeventil ausgebildet sein. Dies erlaubt eine
konstruktiv einfache Gestaltung.
[0024] Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst ein Antrieb für zumindest einen der, insbesondere
beide oder alle, Arbeitspumpabschnitte einen Gleichstrommotor, der mit dem Umschaltventil
elektrisch in Reihe geschaltet ist. Hierdurch kann in einfaeher Weise der Motor synchron
zum Umschaltventil gesteuert werden. Insbesondere kann hierbei der stromlose Zustand
zum Schalten des Umschaltventils in eine Sicherheitsstellung bzw. die dritte Schaltstellung
führen.
[0025] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel umfasst die Steuereinrichtung wenigstens ein
weiteres Ventil, welches zur Realisierung der Reihenschaltung den ersten Arbeitspumpabschnitt
von einem Auslass der Vakuumpumpe trennt.
[0026] Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch ein Verfahren gemäß Anspruch 15 gelöst,
und insbesondere dadurch, dass während eines Pumpvorgangs zwischen einer Reihenschaltung
und einer Parallelschaltung der Arbeitspumpabschnitte umgeschaltet wird.
[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich z.B. im Sinne der hierin beschriebenen
Ausführungsformen der Vakuumpumpe weiterbilden und umgekehrt lässt sich die erfindungsgemäße
Vakuumpumpe im Sinne der hierin beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens weiterbilden.
[0028] Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
und den Figuren zu entnehmen.
[0029] Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft anhand der schematischen Zeichnung
erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine Rotationsverdrängervakuumpumpe des Standes der Technik in einer Seitenansicht.
- Fig. 2
- zeigt die Vakuumpumpe der Fig. 1 in einer Schnittansicht entlang der Linie A-A von
Fig. 1.
- Fig. 3
- zeigt für eine erfindungsgemäße Vakuumpumpe eine Auftragung des Saugvermögens in Abhängigkeit
von einem Einlassdruck jeweils für eine Reihen- und eine Parallelschaltung der Arbeitspumpabschnitte.
- Fig. 4
- zeigt ein Schaltbild eines 5/3-Wegeventils zur Umschaltung zwischen Reihen- und Parallelbetrieb
zweier Arbeitspumpabschnitte.
[0030] In Fig. 1 ist eine als Drehschiebervakuumpumpe ausgeführte und nachstehend als Vakuumpumpe
10 bezeichnete Rotationsverdrängervakuumpumpe des Standes der Technik dargestellt.
Die Vakuumpumpe 10 saugt ein Arbeitsmedium an einem Einlass 28 an und fördert dieses
zu einem Auslass 30, der zum Beispiel gegen Atmosphäre offen ist.
[0031] Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht der Vakuumpumpe 10 entlang der Schnittlinie A-A
gemäß Fig. 1. Der Schnitt verläuft dabei parallel entlang einer Drehachse eines Rotors
12 der Vakuumpumpe 10. Die Vakuumpumpe 10 umfasst ein Sicherheitsventil 20, welches
ein Rückfließen von Arbeitsmedium bei Ausfall der Pumpe verhindert. Das Sicherheitsventil
20 ist durch eine Druckvorsteuerung vorgesteuert.
[0032] Die Vakuumpumpe 10 umfasst außerdem einen Motor 26 zum Antrieb des Rotors 12 der
Vakuumpumpe 10. Zwischen Motor 26 und Rotor 12 ist eine Kupplung 27 vorgesehen, welche
insbesondere als Magnetkupplung ausgeführt sein kann.
[0033] An dem Rotor 12 sind zwei Arbeitspumpabschnitte und ein Steuerpumpabschnitt ausgebildet.
Ein erster Arbeitspumpabschnitt wird durch einen Schieber 14 und einen Förderraum
15 definiert. Ein zweiter Arbeitspumpabschnitt wird durch einen Schieber 16 und einen
Förderraum 17 definiert. In dem Steuerpumpabschnitt weist der Rotor einen Schieber
18 auf, der in einem Förderraum 19 rotiert, um ein Steuerfluid für die Druckvorsteuerung
zu fördern. Die gezeigte Vakuumpumpe 10 arbeitet also im ersten Arbeitspumpabschnitt,
im zweiten Arbeitspumpabschnitt und im Steuerpumpabschnitt jeweils nach dem Drehschieberpumpprinzip.
In einem jeweiligen Pumpabschnitt können auch mehrere Schieber 14 bzw. 18 vorgesehen
sein.
[0034] Der Rotor 12 ist mit seinem Steuerabschnitt 18, 19 in einem Aufnahmeteil 24 aufgenommen
und abgestützt und darin drehbar gelagert. Das Aufnahmeteil 24 bildet mit einer Außenfläche
32 eine zylindrische Grundform, welche konzentrisch zu der Drehachse des Rotors 12
ausgerichtet ist.
[0035] In dem in Fig. 3 gezeigten Diagramm repräsentiert die Abszisse einen Einlassdruck
einer erfindungsgemäßen Vakuumpumpe in logarithmischer Skaleneinteilung. Die Ordinate
zeigt das Saugvermögen der Pumpe in einfacher Skaleneinteilung. Das Diagramm zeigt
zwei Saugvermögensverläufe in Abhängigkeit des Einlassdrucks, nämlich einen ersten
Saugvermögensverlauf SP, der den Saugvermögensverlauf bei einer Parallelschaltung
der Arbeitspumpabschnitte darstellt, und einen zweiten Saugvermögensverlauf SR, der
den Saugvermögensverlauf bei einer Reihenschaltung der Arbeitspumpabschnitte darstellt.
[0036] Fig. 3 veranschaulicht eindrücklich, dass das Saugvermögen bei einem hohen Einlassdruck,
also insbesondere am Anfang eines Abpumpvorgangs ausgehend vom Atmosphärendruck, im
Parallelbetrieb deutlich größer ist als im Reihenbetrieb. Allerdings wird im Parallelbetrieb
nur ein deutlich höherer Enddruck erreicht.
[0037] Die Saugvermögensverläufe schneiden sich - in dem hier dargestellten Beispiel - etwa
bei einem Einlassdruck von 0,15 hPA. Der Schnittpunkt sowie die Verläufe an sich sind
jedoch abhängig von der konstruktiven Ausgestaltung der jeweiligen Arbeitspumpabschnitte
sowie von deren Größenverhältnis zueinander. Dabei gilt, dass je geringer die Größenunterschiede
der Arbeitspumpabschnitte sind, desto größer die Zugewinne beim Saugvermögen sind.
[0038] Der Schnittpunkt lässt sich vorteilhaft als Schaltpunkt für die Steuereinrichtung
der Vakuumpumpe zum Umschalten zwischen Parallel- und Reihenbetrieb heranziehen. Insbesondere
wird ein dem Schnittpunkt entsprechender Umschaltgasdruck ermittelt und der Steuerung
zugrunde gelegt.
[0039] Zur Beschreibung eines Abpumpvorgangs ist das Diagramm der Fig. 3 von rechts nach
links zu lesen. Ein vorteilhafter Abpumpvorgang, insbesondere ausgehend vom Atmosphärendruck,
verläuft derart, dass im Parallelbetrieb begonnen wird und dort das hohe Saugvermögen
gemäß SP zur schnellen Evakuierung genutzt wird. Sobald jedoch das Saugvermögen im
Parallelbetrieb unter dasjenige fällt, welches im Reihenbetrieb möglich ist, wird
in den Reihenbetrieb umgeschaltet, sodass im niedrigen Druckbereich das dann höhere
Saugvermögen gemäß SR ausgenutzt und ein niedrigerer Enddruck erreicht werden kann.
[0040] In Fig. 4 ist ein Umschaltventil 40 gezeigt, welches als 5/3-Wegeventil ausgebildet
ist und eine erfindungsgemäße Vakuumpumpe steuert. Das Umschaltventil 40 weist drei
Schaltstellungen (a), (b) und (c) auf, in denen zwei Arbeitspumpabschnitt 42 und 44
in unterschiedlicher Weise beschaltet sind. Das Umschaltventil 40 ist zwecks Auswahl
der gewünschten Schaltstellung als Magnetventil ausgebildet, wobei eine entsprechende
Magnetanordnung jedoch nicht näher dargestellt ist.
[0041] Dargestellt sind außerdem eine Reihe von Fluidkanälen, die einen Einlass 28 der Vakuumpumpe
über das Umschaltventil 40 und die Arbeitspumpabschnitte 42, 44 mit einem Auslass
30 der Vakuumpumpe verbinden. Des Weiteren ist ein Schaltventil 46 vorgesehen, welches
wahlweise absperrbar ist.
[0042] In Schaltstellung (a) sind alle Anschlüsse des Umschaltventils 40 voneinander getrennt.
In dieser Stellung kann folglich kein Fluid vom Einlass 28 zum Auslass 30 und umgekehrt
strömen. Diese Schaltstellung entspricht insbesondere der zuvor beschriebenen dritten
Schaltstellung. Sie kann insbesondere im stromlosen Zustand des Schaltventils 40 eingenommen
werden.
[0043] In Schaltstellung (b) des Umschaltventils 40 sind die Arbeitspumpabschnitte parallel
geschaltet. Dabei ist das Schaltventil 46 geöffnet. In dieser Stellung lässt sich
also für hohe Einlassdrücke ein hohes Saugvermögen realisieren.
[0044] In Schaltstellung (c) sind die Arbeitspumpabschnitte 42 und 44 dagegen in Reihe geschaltet.
Hierzu ist das Schaltventil 46 geschlossen, was durch einen Querstrich angedeutet
ist. Diese Schaltstellung wird vorzugsweise bei niedrigen Einlassdrücken gewählt,
um einen besonders niedrigen Enddruck erreichen zu können.
[0045] Das Umschaltventil 40 verwirklicht hier also die Umschaltung zwischen Reihen- und
Parallelbetrieb zur Leistungssteigerung einerseits und gleichzeitig eine Funktion
als Sicherheitsventil andererseits. Trotz des konstruktiv einfachen Aufbaus lassen
sich also die vielfältigen, hierin beschriebenen Vorteile erreichen. Falls die Erfindung
zur Weiterbildung der Vakuumpumpe 10 gemäß Fig. 1 und 2 herangezogen werden soll,
lassen sich insbesondere durch die Sicherheitsfunktion des Umschaltventils das Sicherheitsventil
20 und der Steuerpumpabschnitt 18, 19 für die Druckvorsteuerung des Sicherheitsventils
20 einsparen.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 10
- Vakuumpumpe
- 12
- Rotor
- 14
- Schieber des ersten Arbeitspumpabschnitts
- 15
- Förderraum des ersten Arbeitspumpabschnitts
- 16
- Schieber des zweiten Arbeitspumpabschnitts
- 17
- Förderraum des zweiten Arbeitspumpabschnitts
- 18
- Schieber des Steuerpumpabschnitts
- 19
- Förderraum des Steuerpumpabschnitts
- 20
- Sicherheitsventil
- 24
- Aufnahmeteil
- 26
- Motor
- 27
- Kupplung
- 28
- Einlass
- 30
- Auslass
- 32
- Außenfläche
- 40
- Umschaltventil
- 42
- Arbeitspumpabschnitt
- 44
- Arbeitspumpabschnitt
- 46
- Schaltventil
- SP
- Saugvermögensverlauf im Parallelbetrieb
- SR
- Saugvermögensverlauf im Reihenbetrieb
1. Vakuumpumpe umfassend
einen ersten Arbeitspumpabschnitt (42),
wenigstens einen zweiten Arbeitspumpabschnitt (44) und
eine Steuereinrichtung (40, 46), mit der zwischen einer Reihenschaltung und einer
Parallelschaltung der Arbeitspumpabschnitte umgeschaltet werden kann.
2. Vakuumpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vakuumpumpe eine Rotationsverdrängervakuumpumpe ist, insbesondere eine Drehschieberpumpe.
3. Vakuumpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (40, 46) dazu ausgebildet ist, die Umschaltung bei Erreichen
eines vorgegebenen und/oder vorgebbaren Umschaltgasdrucks vorzunehmen.
4. Vakuumpumpe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Umschaltgasdruck ein an einem Einlass (28) der Vakuumpumpe herrschender Gasdruck
ist.
5. Vakuumpumpe nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Umschaltgasdruck unterhalb von 1 hPa und/oder oberhalb von 0,01 hPa, bevorzugt
oberhalb von 0,10 hPa, liegt.
6. Vakuumpumpe nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (40, 46) dazu ausgebildet ist, die Umschaltung in Abhängigkeit
von bekannten Saugvermögensverläufen der Vakuumpumpe bei Reihenschaltung und bei Parallelschaltung
jeweils in Abhängigkeit von einem an einem Einlass (28) der Vakuumpumpe herrschenden
Gasdruck vorzunehmen.
7. Vakuumpumpe nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (40, 46) dazu ausgebildet ist, einen Pumpvorgang mit einer Parallelschaltung
der Arbeitspumpabschnitte (42, 44) zu beginnen und auf eine Reihenschaltung der Arbeitspumpabschnitte
umzuschalten, sobald das Saugvermögen der Vakuumpumpe in Parallelschaltung kleiner
oder zumindest im Wesentlichen gleich einem Saugvermögen der Vakuumpumpe in Reihenschaltung
ist.
8. Vakuumpumpe nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung wenigstens ein Umschaltventil (40) umfasst, insbesondere ein
Magnetventil.
9. Vakuumpumpe nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Umschaltventil (40) wenigstens zwei Schaltstellungen aufweist, von denen die eine
der Reihenschaltung und die andere der Parallelschaltung zugeordnet ist.
10. Vakuumpumpe nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Umschaltventil (40) wenigstens eine dritte Schaltstellung aufweist, in der die
Arbeitspumpabschnitte (42, 44) von einem Einlass (28) der Vakuumpumpe getrennt sind.
11. Vakuumpumpe nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Umschaltventil (40) in der dritten Schaltstellung stromlos ist.
12. Vakuumpumpe nach zumindest einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Umschaltventil (40) als 5/3-Wegeventil ausgebildet ist.
13. Vakuumpumpe nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Antrieb für zumindest einen der Arbeitspumpabschnitte (42, 44) einen Gleichstrommotor
umfasst, der mit dem Umschaltventil (40) elektrisch in Reihe geschaltet ist.
14. Vakuumpumpe nach zumindest einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung wenigstens ein weiteres Ventil (46) umfasst, welches zur Realisierung
der Reihenschaltung den ersten Arbeitspumpabschnitt (42) von einem Auslass (30) der
Vakuumpumpe trennt.
15. Verfahren zum Betrieb einer Vakuumpumpe nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
bei dem während eines Pumpvorgangs zwischen einer Reihenschaltung und einer Parallelschaltung
der Arbeitspumpabschnitte umgeschaltet wird.