Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Kontaktieren eines Schirms eines Kabels,
insbesondere eines Hochspannungskabels, sowie eine Schirmverbindung mit einer derartigen
Anordnung und ein Verfahren zum Herstellen einer Schirmverbindung.
Hintergrund
[0002] Hochspannungskabel weisen im Allgemeinen eine innere Kabelader und einen durch eine
isolierende Schicht von der Kabelader getrennten Schirm auf, der in der Regel geerdet
wird. Die Schirme werden in der Regel durch eine rohrförmig um die Kabelader geschlossene
Aluminiumfolie oder durch eine Vielzahl von Drähten aus Kupfer und in zunehmendem
Maße aus Aluminium gebildet. Im Folgenden werden Kabel betrachtet, deren Schirme insbesondere
aus einer rohrförmig um die Kabelader geschlossene Aluminiumfolie gebildet sind. Der
Anschluss eines derartigen Hochspannungskabels an zum Beispiel dem Gehäuse einer elektrischen
Garnitur oder an ein anderes Hochspannungskabel erfordert somit die Kontaktierung
sowohl der Kabelader als auch des Schirms.
[0003] Herkömmlicherweise erfolgt der Anschluss des Schirms mittels Elektroschweißen. Hierbei
sind ein erhebliches Know-How des Montagepersonals und ein erheblicher gerätetechnischer
Aufwand erforderlich, um eine verlässliche stromtragfähige Verbindung ohne unzulässige
Beanspruchung des Schirms und der Isolierung des Kabels sicherzustellen. Darüber hinaus
besteht bei Schweißarbeiten grundsätzlich eine erhöhte Brandgefahr.
[0004] Aus der
EP 2 874 236 A1 ist eine Kontaktiervorrichtung zum Kontaktieren eines Kabelschirmes bekannt. Die
Kontaktiervorrichtung weist zwei ringförmige Kontaktelemente auf, von denen eines
eine konische Außenfläche und das andere eine gegenläufige konische Innenfläche aufweist,
zwischen denen ein Kabelschirm eines Kabels, insbesondere eines Hochspannungskabels
kontaktierbar ist. Die Kontaktelemente werden durch Spannschrauben miteinander verspannt
und stellen auf diese Weise einen elektrisch leitenden Kontakt zu dem Kabelschirm
her.
[0005] Hiervon ausgehend ist eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine weiter
verbesserte Anordnung zum Kontaktieren eines Schirms bzw. Kabelschirmes zu schaffen
sowie eine entsprechende Schirmverbindung und deren Herstellung.
Zusammenfassung der Erfindung
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung nach einem ersten Aspekt eine Anordnung
zum Kontaktieren eines elektrischen Schirmes eines Kabels vor, das einen isolierten
Leiter aufweist, der als Kabelader (102) ausgebildet ist, die auf ihrer ganzen Länge
von dem Schirm umgeben ist. Die Anordnung umfasst ein erstes Kontaktelement, das einen
zentralen Durchlass für das Kabel und eine konische Außenfläche aufweist. Weiterhin
weist die Anordnung ein zweites Kontaktelement auf, das einen zentralen Durchlass
für das Kabel und eine zu der konischen Außenfläche gegenläufige konische Innenfläche
aufweist, die so an die konische Außenfläche des ersten Kontaktelementes angepasst
ist, dass ein Endbereich des Schirms zwischen der konischen Innenfläche und der konischen
Außenfläche verspannbar und kontaktierbar ist. Es sind Spannmittel vorgesehen, um
das erste und das zweite Kontaktelement miteinander zu verspannen. Die erfindungsgemäße
Anordnung zeichnet sich dadurch aus, dass in dem ersten und/oder dem zweiten Kontaktelement
eine Aufnahme für wenigstens ein weiteres Kabel vorgesehen ist. Diese Bauform hat
den Vorteil, dass relativ wenig Bauraum im Verhältnis zu dem eingebrachten Leiterquerschnitt
erforderlich ist. Darüber hinaus ist es möglich, das weitere Kabel parallel zu dem
Kabel zu führen, dessen Schirm kontaktiert ist, was sich zusätzlich günstig auf den
benötigten Bauraum auswirkt.
[0007] Bei einem zweckmäßigen Ausführungsbeispiel sind die Kontaktelemente zylindrisch ausgebildet
und weisen jeweils einen Zylindermantel auf.
[0008] Bei einem Ausführungsbeispiel weist die Anordnung zusätzlich ein Schutzrohr auf,
das sich über das Kabel erstreckt und auf diese Weise vor äußeren Beschädigungen schützen
kann.
[0009] In einer zweckmäßigen Weiterbildung weist das Schutzrohr eine Aufnahme für ein weiteres
Kabel auf.
[0010] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Aufnahme dazu eingerichtet,
um eine elektrisch leitende Verbindung zu dem weiteren Kabel herzustellen. Die Aufnahme
ermöglicht es dadurch, dass der Schirm in vorteilhafter Weise mit einem weiteren Kabel
kontaktierbar ist. Bei einer abgewandelten Ausführungsform können auch mehrere Aufnahmen
für eine Mehrzahl von weiteren Kabeln vorgesehen sein, die eine vergleichsweise konzentrische
Leiterführung gestatten, was sich ebenfalls günstig auf den erforderlichen Bauraum
auswirkt, insbesondere wenn ein großer Leiterquerschnitt gefordert ist, um eine hohe
Stromtragfähigkeit zu gewährleisten.
[0011] In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist die elektrisch leitende Verbindung zu dem
weiteren Kabel mittels eines Schraubkontaktes hergestellt. Die elektrisch leitende
Verbindung zwischen dem Schirm und dem weiteren Kabel ist somit einfach herzustellen
und erfordert insbesondere keine Spezialwerkzeuge oder besonderen Geräte wie zum Beispiel
Schweißgeräte.
[0012] Um eine gleichmäßige Qualität der elektrischen Verbindung sicherzustellen, umfasst
bei einem Ausführungsbeispiel der Schraubkontakt eine Klemmschraube mit Abreißkopf.
Dadurch wird erreicht, dass das Festziehdrehmoment stets gleich ist, ohne dass ein
Monteur hierfür einen Drehmomentschlüssel zur Verfügung haben muss.
[0013] Mit Vorteil ist die Aufnahme durch eine Bohrung in dem ersten und/oder zweiten Kontaktelement
und/oder dem Schutzrohr hergestellt. Diese Art der Aufnahme ist fertigungstechnisch
besonders einfach zu realisieren.
[0014] Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel ist die Aufnahme durch einen flachen Bereich
auf der Außenumfangsfläche des ersten und/oder zweiten Kontaktelementes und/oder des
Schutzrohres hergestellt. Zweckmäßigerweise sind in dem flachen Bereich Gewindelöcher
vorgesehen, so dass ein weiteres Kabel durch eine Schraubverbindung elektrisch kontaktierbar
ist. Die Verfügbarkeit von unterschiedlichen Aufnahmen verleiht der erfindungsgemäßen
Anordnung zusätzliche Flexibilität in Bezug auf die Art der Kontaktstücke, mit denen
weitere Kabel kontaktiert werden, wodurch die Anordnung an unterschiedliche Anwendungsfälle
anpassbar ist
[0015] Zweckmäßigerweise können als Spannmittel Spannschrauben vorgesehen sein, die sich
zwischen dem ersten und dem zweiten Kontaktelement erstrecken.
[0016] Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Schirmverbindung vorgeschlagen,
die eine Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche und ein Kabel umfasst, das
eine Kabelader aufweist, die auf ihrer ganzen Länge von einem Schirm umgeben ist.
Der Schirm ist in der Anordnung zur Kontaktierung aufgenommen. Da für die Schirmverbindung
eine Anordnung nach dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung zum Einsatz kommt,
werden sämtliche im Zusammenhang mit der Anordnung genannten Vorteile auch von der
Schirmverbindung realisiert.
[0017] Nach einem dritten Aspekt wird außerdem ein Verfahren zur Herstellung einer Schirmverbindung
nach dem zweiten Aspekt der Erfindung vorgeschlagen. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- Bereitstellen eines Kabels, das eine Kabelader aufweist, die auf ihrer ganzen Länge
von einem Schirm umgeben ist;
- Bereitstellen einer Anordnung nach dem ersten Aspekt der Erfindung;
- Aufschieben des zweiten Kontaktelementes auf das Kabel;
- Herstellen eines Hohlraumes unter dem Schirm an einem Endabschnitt des Kabels;
- Aufschieben des ersten Kontaktelementes auf das Kabel, sodass der aufgeweitete Schirm
auf der konischen Außenfläche des ersten Kontaktelementes zu liegen kommt;
- Heranschieben des zweiten Kontaktelementes an das erste Kontaktelement, sodass der
aufgeweitete Schirm zwischen der konischen Außenfläche des ersten Kontaktelementes
und der konischen Innenfläche des zweiten Kontaktelementes zu liegen kommt; und
- Verspannen der Kontaktelemente miteinander.
[0018] Falls das Kabel einen glatten Schirm aufweist, wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
des Verfahrens vor Herstellen des Hohlraumes unter dem Schirm noch zusätzlich folgender
Schritt ausgeführt:
- Aufschneiden des glatten Schirms in mindestens zwei Streifen
- oder konisches Aufweiten des glatten Schirms.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf
die begleitenden Figuren exemplarisch näher erläutert. Alle Figuren sind rein schematisch
und nicht maßstäblich. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung teilweise im Querschnitt;
- Fig. 2A
- eine andere Ansicht der Anordnung aus Figur 1 in einer perspektivischen teilweise
aufgebrochenen Darstellung;
- Fig. 2B
- eine Draufsicht auf einen Gegenhalter der erfindungsgemäßen Anordnung;
- Fig. 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung teilweise im Querschnitt;
- Fig. 4
- ein schematisches Flussdiagramm für ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
Schirmverbindung.
[0020] Gleiche oder ähnliche Elemente sind in den Figuren mit gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen
versehen.
Ausführungsbeispiel
[0021] Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung zur Kontaktierung
eines Kabels, die als Ganzes mit dem Bezugszeichen 100 bezeichnet ist. Die Anordnung
100 ist auf einem Kabel 101, zum Beispiel einem Hochspannungskabel 101 montiert. Das
Hochspannungskabel 101 weist eine innere Kabelader 102 auf, die von einer isolierenden
Schicht 103 umgeben ist. Auf der isolierenden Schicht liegt ein Schirm 104, der aus
einem Metallband hergestellt ist. Das Metallband besteht aus Aluminium oder einer
Aluminiumlegierung, wobei allerdings auch andere Metalle, insbesondere Kupfer zur
Herstellung des Schirmes 104 infrage kommen. Ein Isolationsmantel 106 umschließt das
Kabel 101. Das Hochspannungskabel 101 ist als Ganzes vorzugsweise flexibel, so dass
auch seine Komponenten, d. h. die Kabelader 102, die isolierende Schicht 103, der
Schirm 104 und der äußere Isolationsmantel 106 flexibel sind.
[0022] In typischen Anwendungsfällen ist das Hochspannungskabel 101 an eine elektrische
Einrichtung (nicht dargestellt) angeschlossen, die z. B. ein weiteres Hochspannungskabel
oder eine elektrische Garnitur sein kann. Dabei ist es in aller Regel notwendig sowohl
die Kabelader 102 als auch den Schirm 104 elektrisch zu kontaktieren. Insbesondere
bei den eingangs beschriebenen glatten Schirmen 104, die aus einem Metallstreifen
hergestellt sind, bereitet die Kontaktierung des Schirmes häufig Schwierigkeiten,
insbesondere dann, wenn an den Schirm 104 noch weitere Leitungen anzuschließen sind.
[0023] Die Anordnung 100 dient zur Kontaktierung des als Schirm 104 dienenden Aluminiumbandes.
Die Kabelader 102 ist ergänzend durch eine in Figur 1 nicht gezeigte Kabelgarnitur
verbunden bzw. angeschlossen. Eine Montagerichtung M verläuft von einem Kabelende
weg in Fig. 1 von links nach rechts.
[0024] Die Anordnung 100 weist ein erstes Kontaktelement 107 und ein zweites Kontaktelement
108 auf. Das Kontaktelement 107 wird im Folgenden auch als Spannhülse und das zweite
Kontaktelement 108 als Gegenhalter bezeichnet. Die beiden Kontaktelemente 107 und
108 sind im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet und weisen zentrale Durchlasse 109
bzw. 110 auf. Die Kontaktelemente 107 und 108 sind mittels Gewindebolzen 111, Muttern
112 und Unterlegscheiben 113 miteinander verbunden, insbesondere miteinander verspannt.
Die Gewindebolzen 111 sind hierfür in Gewindelöchern 114 eingeschraubt, die in einem
Flansch 116 vorgesehen sind, der an der Spannhülse 107 angeformt ist. Die Gewindebolzen
111 sind durch Durchgangsbohrungen 117 in dem zweiten Kontaktelement 108 geführt,
sodass die beiden Kontaktelemente 107 und 108 durch Anziehen der Muttern 112 miteinander
verspannbar sind. Das erste Kontaktelement 107 kann auch Teil eines Gehäuses einer
weiteren elektrischen Einrichtung sein an die das Kabel 101 angeschlossen wird. Die
Kontaktelemente 107,108 sind aus einem elektrisch gut leitenden Metall hergestellt,
bevorzugt aus Aluminiumlegierung.
[0025] Der Durchlass 109 des ersten zylindrischen Kontaktelementes 107 ist von einem Zylindermantel
118 mit einer konischen Außenfläche 119 begrenzt, die einen ersten Kontaktbereich
bildet. Die konische Außenfläche 119 verjüngt sich in Montagerichtung M konisch, d.h.
vom Kabelende weg. Vorteilhafterweise weist die konische Außenfläche 119 des ersten
Kontaktelementes 107 und/oder die konische Innenfläche 123 des zweiten Kontaktelementes
108 eine Strukturierung 121 auf, die, z. B. durch Sandstrahlen, Zahnung oder Riffelung,
ausgebildet ist, um die effektive Oberfläche und die Rauigkeit des ersten Kontaktbereiches
zu erhöhen. Es ist vorteilhaft, wenn dasjenige Kontaktelement die Strukturierung 121
aufweist, welches auch die Aufnahme 201 für die Kabel 202 beinhaltet.
[0026] Das Aluminiumband 104 ist innerhalb des Hochspannungskabels 101 vorteilhafterweise
als geschlossene Aluminiumfolie ausgebildet, welche die Kabelader 102 rohrförmig umschließt.
In einem Bereich 126 in Richtung einer Kabellängsachse A, wo die Anordnung 100 den
Schirm 104 kontaktiert, ist der Isolationsmantel 106 von dem Schirm 104 entfernt und
die ansonsten geschlossene Aluminiumfolie, die den Schirm 104 bildet, ist in Längsstreifen
127 geteilt. Die Längsstreifen 127 sind radial etwas nach außen aufgebogen, so dass
die konische Außenfläche 119 der Spannhülse 107 unter den Längsstreifen 127 Platz
findet. Oder anders gesagt: Die Längsstreifen 127 liegen auf der konischen Außenfläche
119 des Kontaktelementes auf. Über den Längsstreifen 127 ist die konische Innenfläche
123 des zweiten Kontaktelementes bzw. Gegenhalters 108 angeordnet, sodass im Ergebnis
die Längsstreifen 127 zwischen der konischen Außenfläche 119 der Spannhülse 107 und
der konischen Innenfläche 123 des Gegenhalters 108 liegen und dort verspannt werden,
sobald die Muttern 112 angezogen werden. Die Strukturierungen 121 oder 123 durchdringen
dabei eine möglicherweise auf den Längsstreifen 127 vorhandene Aluminiumoxidschicht,
die die elektrische Kontaktierung verschlechtern oder behindern kann. Alternativ zum
Zerschneiden des Aluminiumbandes kann dieses auch konisch auf geweitet werden z.B.
durch einen ebenfalls konisch geformten Treibkeil, der unter das Aluminiumrohr getrieben
wird und somit das Aluminiumrohr konisch aufweitet mit entsprechendem Winkel zum Kontaktelement.
Der Treibkeil ist in mehrere Segmente geteilt, um schrittweise mit Hammerschlägen
auf einen großen Außendurchmesser die Segmente des Treibkeils unter das Aluminiumrohr
zu treiben. Der Treibkeil wird auch dann eingesetzt, wenn der Schirm als geschlossenes
Aluminiumband ausgebildet ist.
[0027] Figur 2A zeigt die Anordnung 100 in einer teilweise aufgeschnittenen Darstellung
und illustriert weitere Merkmale, die in der Darstellung in Figur 1 nicht sichtbar
sind. Der Schnitt ist dabei durch den Gegenhalter 108 so geführt, dass eine Aufnahme
201 in dem Gegenhalter 108 sichtbar ist. Die Aufnahme 201 ist als axiales Sackloch
in dem Zylindermantel 122 des Gegenhalters 108 ausgebildet und nimmt eine Kabelader
202 eines weiteren Kabels 203 auf, das an einem Ende abisoliert ist. Eine radiale
Gewindebohrung 204 mündet senkrecht in der Aufnahme 201. In die Gewindebohrung 204
ist eine Klemmschraube 206 eingeschraubt, die die Kabelader 202 des weiteren Kabels
203 festklemmt und elektrisch mit dem Gegenhalter 108 verbindet. In Figur 2 ist die
Klemmschraube 206 als Schraube mit Abreißkopf dargestellt, um das Festziehdrehmoment,
mit dem das weitere Kabel 203 festgeklemmt wird, zu begrenzen. In anderen Ausführungsbeispielen
können aber auch Schrauben ohne Abreißkopf zum Einsatz kommen, die mit einem Drehmomentschlüssel
angezogen werden.
[0028] Der Durchmesser der Aufnahme 201 kann im Rahmen dessen, was die Materialstärke des
Zylindermantels 122 zulässt, beliebig variiert werden, um weitere Kabel unterschiedlicher
Durchmesser mit der Anordnung 100 bzw. dem Schirm 104 elektrisch zu verbinden. Dabei
wird die Dicke des Zylindermantels 102 und der Durchmesser der Aufnahme 201 so aufeinander
abgestimmt, dass stets eine mechanisch stabile Schraubklemmverbindung mit dem weiteren
Kabel 203 sichergestellt ist. Entsprechendes gilt für die Anzahl von Aufnahmen 201,
die in dem Gegenhalter 108 vorgesehen sind. Insbesondere dürfen nicht so viele Aufnahmen
201 vorgesehen werden, dass die mechanische Stabilität des Gegenhalters 108 beeinträchtigt
ist.
[0029] Figur 2B zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Gegenhalters 108 in einer Draufsicht,
bei dem die Aufnahmen als flache Ausnehmungen 207 aus dem Gegenhalter 108 heraus gefräst
sind. Im Bereich der Ausnehmungen 207 sind radiale Gewindebohrungen (nicht sichtbar)
vorgesehen, sodass ein Kabelschuh eines weiteren Kabels dort festschraubbar ist.
[0030] In einem weiteren in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungsbeispiel eines
Gegenhalters 108 sind die beiden Arten von Aufnahmen 201, 207 für weitere Kabel 203
miteinander kombiniert, sodass abhängig vom Anwendungsfall stets die am besten geeignete
Kontaktierung zur Verfügung steht.
[0031] Die erfindungsgemäße Anordnung 100 ermöglicht es durch einfache Schraubverbindungen
den Schirm eines Kabels sicher zu kontaktieren und darüber hinaus weitere Kabel mittels
Schraubverbindungen mit dem Schirm 104 zu verbinden.
[0032] Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung 100,
die sich von der in Figur 1 gezeigten durch ein zusätzliches Schutzrohr 301 unterscheidet,
das sich über dem Kabel 101 erstreckt und das Kabel 101 vor mechanischen Beschädigungen
schützt. An dem Schutzrohr 301 ist eine Aufnahme 302 vorgesehen, wo ein weiteres Kabel,
zum Beispiel eine Flachbandlitze 303 mit einer Schraube 304 befestigbar ist und einen
elektrischen Kontakt zu dem Schutzrohr 301 herstellt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Aufnahme 302 als ein flacher radialer Vorsprung mit einem Gewindeloch. In
einem anderen Ausführungsbeispielen kann die Aufnahme 302 auch nur ein Gewindeloch
sein.
[0033] Durch die Montage der Anordnung 100 auf einem Kabel 101 entsteht eine Schirmverbindung
die im Einzelnen wie folgt hergestellt wird. Das Herstellungsverfahren ist in einem
schematischen Flussdiagramm in Figur 3 dargestellt.
[0034] Zu Beginn werden in einem Schritt S1 ein Kabel und in einem Schritt S2 eine erfindungsgemäße
Anordnung bereitgestellt. In einem Schritt S3 wird auf ein Ende des Kabels 101 der
Gegenhalter 108 aufgeschoben und zwar in der in Figur 1 angedeuteten Montagerichtung
M. Dann wird in einem Schritt S4 der Isolationsmantel 106 von dem Kabel 101 entfernt,
um den Schirm 104 zunächst freizulegen und dann aufzuweiten. Falls es sich um einen
glatten Schirm handelt, der aus einem Metallstreifen gebildet ist, wird vor dem Aufweiten
des Schirms 104 der Schirm zuvor in Längsstreifen 127 geteilt oder der der Schirm
konisch aufgeweitet. Dabei entsteht ein Hohlraum unter dem Schirm. In einem Schritt
S5 wird die Spannhülse 107 auf das Kabel aufgeschoben, sodass der aufgeweitete Schirm
104 auf der konischen Außenfläche 119 der Spannhülse 107 zu liegen kommt. In einem
Schritt S6 wird der Gegenhalter auf die Spannhülse 107 herangeschoben, sodass der
aufgeweitete Schirm 104 zwischen der konischen Außenfläche 119 der Spannhülse 107
und der konischen Innenfläche 123 des Gegenhalters 108 zu liegen kommt. Dann werden
in einem Schritt S7 Spannhülse 107 und Gegenhalter 108 miteinander verspannt, um den
elektrischen Kontakt zu dem Schirm 104 herzustellen.
[0035] Die Erfindung wurde im Zusammenhang mit einem Schirm 104 aus Metallfolie beschrieben.
Allerdings ist die Erfindung auch auf die Schirme aus Drähten bzw. aus einem Drahtgeflecht
anwendbar. In diesen Fällen werden die Drähte bzw. das Drahtgeflecht anstelle der
Längsstreifen 127 des Schirmes 104 zwischen die konische Außenfläche 119 der Spannhülse
107 und die konische Innenfläche 123 des Gegenalters 108 gelegt und durch Verspannen
der Spannhülse mit dem Gegenhalter kontaktiert.
[0036] In anderen Ausführungsbeispielen ist die Kabelader 102 und/oder 202 als Litzenausgebildet,
die, wenn es erforderlich ist, mit einer Crimphülse versehen sind. Ferner ist es für
die vorliegende Erfindung nicht relevant aus welchem Metall die Kabelader 102 bzw.
202 hergestellt sind. Geeignete Metalle sind beispielsweise Kupfer und Aluminium bzw.
Aluminiumlegierungen.
[0037] Grundsätzlich ist es auch möglich, dass die Kabelader 202 durch Schweißen oder Löten
mit dem Gegenhalter 108 elektrisch verbunden wird. Allerdings sind demgegenüber Schraubverbindungen
in Bezug auf die Möglichkeit unterschiedliche Materialien miteinander verbinden zu
können und die Arbeitssicherheit vorteilhaft.
Bezugszeichenliste
100 |
Anordnung |
|
|
101 |
(Hochspannung-) Kabel |
201 |
Aufnahme |
102 |
Ader |
202 |
Kabelader |
103 |
isolierende Schicht |
203 |
weiteres Kabel |
104 |
Schirm |
204 |
Gewindebohrung |
|
|
|
|
106 |
Isolationsmantel |
206 |
Klemmschraube |
107 |
erstes Kontaktelement (Spannhülse) |
207 |
Ausnehmung |
108 |
zweites Kontaktelement (Gegenhalter) |
|
|
109 |
Durchlass |
301 |
Schutzrohr |
110 |
Durchlass |
302 |
Aufnahme |
111 |
Gewindebolzen |
303 |
Weiteres Kabel |
112 |
Mutter |
304 |
Schraube |
113 |
Unterlegscheibe |
|
|
114 |
Gewindelöcher |
|
|
|
|
|
|
116 |
Flansch |
|
|
117 |
Durchgangsbohrungen |
|
|
118 |
Zylindermantel |
|
|
119 |
konische Außenfläche |
|
|
|
|
|
|
121 |
Strukturierung |
|
|
122 |
Zylindermantel |
|
|
123 |
konische Innenfläche |
|
|
|
|
|
|
126 |
Bereich |
|
|
127 |
Längsstreifen |
|
|
1. Anordnung (100) zum Kontaktieren eines elektrischen Schirmes (104) eines Kabels (101),
das einen isolierten Leiter aufweist, der als Kabelader (102) ausgebildet ist, die
auf ihrer ganzen Länge von dem Schirm (104) umgeben ist, wobei die Anordnung umfasst:
- ein erstes Kontaktelement (107), das einen zentralen Durchlass (109) für das Kabel
(101) und eine konische Außenfläche (119) aufweist;
- ein zweites Kontaktelement (108), das einen zentralen Durchlass (110) für das Kabel
(101) und eine zu der konischen Außenfläche (119) gegenläufige konische Innenfläche
(123) aufweist, die so an die konische Außenfläche (119) des ersten Kontaktelementes
(107) angepasst ist, dass ein Endbereich (126) des Schirms zwischen der konischen
Außenfläche (119) und der konischen Innenfläche (123) verspannbar und kontaktierbar
ist;
- Spannmittel (111, 112, 123), um das erste und das zweite Kontaktelement (107, 108)
miteinander zu verspannen,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem ersten und/oder zweiten Kontaktelement (108) eine Aufnahme (201, 207) für wenigstens
ein weiteres Kabel (203) vorgesehen ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung ein Schutzrohr (301) aufweist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzrohr (301) eine Aufnahme (302) für ein weiteres Kabel aufweist.
4. Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (201, 207) dazu eingerichtet ist, um eine elektrisch leitende Verbindung
zu dem weiteren Kabel (203) herzustellen.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitende Verbindung zu dem weiteren Kabel (203) mittels eines Schraubkontaktes
hergestellt ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schraubkontakt eine Klemmschraube (206) mit Abreißkopf umfasst.
7. Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (201) durch eine Bohrung in dem ersten und/oder zweiten Kontaktelement
(108) hergestellt ist.
8. Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (207) durch einen flachen Bereich auf einer Außenumfangsfläche des ersten
und/oder zweiten Kontaktelementes (107, 108) und/oder des Schutzrohres hergestellt
ist.
9. Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannmittel Spannschrauben (111) sind, die sich zwischen dem ersten und dem zweiten
Kontaktelement erstrecken (107, 108).
10. Schirmverbindung, die eine Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche und ein
Kabel (101) umfasst, das eine Kabelader (102) aufweist, die auf ihrer ganzen Länge
von einem Schirm (104) umgeben ist, wobei der Schirm (104) in der Anordnung (100)
zur Kontaktierung aufgenommen ist.
11. Verfahren zur Herstellung einer Schirmverbindung nach Anspruch 10, wobei das Verfahren
umfasst:
- Bereitstellen eines Kabels (101), das eine Kabelader (102) aufweist, die auf ihrer
ganzen Länge von einem Schirm (104) umgeben ist;
- Bereitstellen einer Anordnung (100) nach einem der Ansprüche 1-9;
- Aufschieben des zweiten Kontaktelementes (108) auf das Kabel (101);
- Herstellen eines Hohlraumes unter dem Schirm (104) an einem Endabschnitt (126) des
Kabels (101);
- Aufschieben des ersten Kontaktelementes (107) auf das Kabel (101), sodass die konische
Außenfläche (119) des ersten Kontaktelementes (107) in dem Hohlraum zu liegen kommt;
- Heranschieben des zweiten Kontaktelementes (108) an das erste Kontaktelement (107),
sodass der Schirm zwischen der konischen Außenfläche (119) des ersten Kontaktelementes
(107) und der konischen Innenfläche (123) des zweiten Kontaktelement (108) bis zu
liegen kommt; und
- Verspannen der Kontaktelemente (107, 108) miteinander.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei, falls das Kabel einen glatten Schirm (104) aufweist,
vor dem Herstellen des Hohlraumes unter dem Schirm noch zusätzlich folgender Schritt
ausgeführt wird:
- Aufschneiden des glatten Schirms (104) in mindestens zwei Streifen (127) oder Aufweiten
des glatten Schirms.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Anordnung (100) zum Kontaktieren eines elektrischen Schirmes (104) eines Kabels (101),
das einen isolierten Leiter aufweist, der als Kabelader (102) ausgebildet ist, die
auf ihrer ganzen Länge von dem Schirm (104) umgeben ist, wobei die Anordnung umfasst:
- ein erstes Kontaktelement (107), das einen zentralen Durchlass (109) für das Kabel
(101) und eine konische Außenfläche (119) aufweist;
- ein zweites Kontaktelement (108), das einen zentralen Durchlass (110) für das Kabel
(101) und eine zu der konischen Außenfläche (119) gegenläufige konische Innenfläche
(123) aufweist, die so an die konische Außenfläche (119) des ersten Kontaktelementes
(107) angepasst ist, dass ein Endbereich (126) des Schirms zwischen der konischen
Außenfläche (119) und der konischen Innenfläche (123) verspannbar und kontaktierbar
ist;
- Spannmittel (111, 112, 123), um das erste und das zweite Kontaktelement (107, 108)
miteinander zu verspannen,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem ersten und/oder zweiten Kontaktelement (108) eine Aufnahme (201, 207) für wenigstens
ein weiteres Kabel (203) vorgesehen ist, wobei die Aufnahme (201, 207) dazu eingerichtet
ist, um eine elektrisch leitende Verbindung zu dem weiteren Kabel (203) herzustellen
und
wobei die Außenfläche (119) des ersten Kontaktelements (107) sich in einer Montagerichtung
(M) konisch verjüngt, wobei die Montagerichtung (M) entlang einer Kabellängsachse
(A) in Richtung vom Kabelende zum Kabel (101) verläuft.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung ein Schutzrohr (301) aufweist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzrohr (301) eine Aufnahme (302) für ein weiteres Kabel aufweist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitende Verbindung zu dem weiteren Kabel (203) mittels eines Schraubkontaktes
hergestellt ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schraubkontakt eine Klemmschraube (206) mit Abreißkopf umfasst.
6. Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (201) durch eine Bohrung in dem ersten und/oder zweiten Kontaktelement
(108) hergestellt ist.
7. Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (207) durch einen flachen Bereich auf einer Außenumfangsfläche des ersten
und/oder zweiten Kontaktelementes (107, 108) und/oder des Schutzrohres hergestellt
ist.
8. Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannmittel Spannschrauben (111) sind, die sich zwischen dem ersten und dem zweiten
Kontaktelement erstrecken (107, 108).
9. Schirmverbindung, die eine Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche und ein
Kabel (101) umfasst, das eine Kabelader (102) aufweist, die auf ihrer ganzen Länge
von einem Schirm (104) umgeben ist, wobei der Schirm (104) in der Anordnung (100)
zur Kontaktierung aufgenommen ist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Schirmverbindung nach Anspruch 9, wobei das Verfahren
umfasst:
- Bereitstellen eines Kabels (101), das eine Kabelader (102) aufweist, die auf ihrer
ganzen Länge von einem Schirm (104) umgeben ist;
- Bereitstellen einer Anordnung (100) nach einem der Ansprüche 1-9;
- Aufschieben des zweiten Kontaktelementes (108) auf das Kabel (101);
- Herstellen eines Hohlraumes unter dem Schirm (104) an einem Endabschnitt (126) des
Kabels (101);
- Aufschieben des ersten Kontaktelementes (107) auf das Kabel (101), sodass die konische
Außenfläche (119) des ersten Kontaktelementes (107) in dem Hohlraum zu liegen kommt;
- Heranschieben des zweiten Kontaktelementes (108) an das erste Kontaktelement (107),
sodass der Schirm zwischen der konischen Außenfläche (119) des ersten Kontaktelementes
(107) und der konischen Innenfläche (123) des zweiten Kontaktelement (108) bis zu
liegen kommt; und
- Verspannen der Kontaktelemente (107, 108) miteinander.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei, falls das Kabel einen glatten Schirm (104) aufweist,
vor dem Herstellen des Hohlraumes unter dem Schirm noch zusätzlich folgender Schritt
ausgeführt wird:
- Aufschneiden des glatten Schirms (104) in mindestens zwei Streifen (127) oder Aufweiten
des glatten Schirms.