[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schubladeneinsatz.
[0002] Schubladeneinsätze sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt. Sie werden beispielsweise
in Einbauküchen zur Lagerung von Besteck und anderen Küchenutensilien in den Schubladen
verwendet. Aus diesem Grund hat sich auch der Ausdruck "Besteckeinsatz" für diese
Art von Schubladeneinsatz durchgesetzt, wenngleich ihre Verwendung nicht an Besteck
im engeren Sinn gebunden ist. Im Folgenden soll vereinfachend nur auf eine Verwendung
für Besteck Bezug genommen werden.
[0003] Bekannt sind Schubladeneinsätze, die vollständig aus Kunststoff hergestellt sind.
Diese müssten eine gewisse Formstabilität aufweisen und werden daher aus relativ harten
Kunststoffen gefertigt, was Nachteile im Benutzungskomfort mit sich bringt. Die Besteckteile
verursachen beim Einlegen in solche Schubladeneinsätze aus harten Kunststoffen unangenehme
Geräusche, ebenso wie beim Ausziehen und Einschieben der Schublade, bei welchem die
einliegenden Teile im Einsatz herumrutschen können. Die haptische Anmutung lässt zu
wünschen übrig. Zudem ist häufig eine ansprechendere optische Gestaltung der Schubladeneinsätze
erwünscht, als es mit Einsätzen möglich ist, die vollständig aus Kunststoff bestehen.
[0004] Bekannt sind daher auch Schubladeneinsätze aus Holz, die zwar optisch ansprechender
sind, in denen jedoch die aufgenommenen Teile ebenso leicht herumrutschen können.
Zudem lässt die Fertigung in diesem Fall nur eingeschränkte Möglichkeiten bezüglich
der Ausgestaltung der Einsätze.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schubladeneinsatz der
eingangs genannten Art zu schaffen, der optisch und haptisch ansprechend gestaltet
ist, Vorteile in der Benutzung und zudem vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten bietet.
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Schubladeneinsatz mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Der erfindungsgemäße Schubladeneinsatz umfasst einen äußeren Rahmen, der aus einem
Holzwerkstoff hergestellt ist, und einen Innenteil, der in den Rahmen eingesetzt ist.
Der Innenteil umfasst eine trogförmige Aufnahme für die aufzunehmenden Gegenstände,
also insbesondere Besteckteil. Er besteht aus einem flexiblen Kunststoffmaterial.
[0008] Während der Rahmen den Schubladeneinsatz die notwendige Stabilität gibt, kann das
Kunststoffmaterial, aus welchem der Innenteil gefertigt ist, zumindest so weich und
flexibel sein, dass die Gegenstände weich einliegen und auch bei einer Bewegung der
Schublade keine harten Rück- oder Anstoßgeräusche verursachen. Flexible Kunststoffe
haben überdies den Vorteil einer angenehmeren haptischen Anmutung im Gebrauch. Der
Innenteil lässt sich sehr vielfältig ausgestalten, während dieses Kriterium bei der
Gestaltung des äußeren Rahmens keine große Rolle spielt. Dieser kann in sehr einfacher
Weise aus geraden Holzleisten zusammengesetzt sein, in welche der Innenteil eingesetzt
wird.
[0009] Vorzugsweise ist das flexible Kunststoffinaterial ein synthetischer Kautschuk.
[0010] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das flexible Kunststoffmaterial
ein thermoplastischer Elastomer.
[0011] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das flexible Kunststoffinaterial
ein thermoplastisches Polyurethan.
[0012] Weiter vorzugsweise ist der Holzwerkstoff Massivholz.
[0013] Weiter vorzugsweise ist der Rahmen rechteckig und weist senkrechte Seitenwände auf,
an deren Oberkanten oder Innenseiten der Innenteil mit seinen äußeren Rändern befestigt
ist. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Innenseiten der Seitenwände
mit Nuten versehen, in welche die äußeren Ränder des Innenteils eingesetzt sind.
[0014] Weiter vorzugsweise ist der Innenteil lösbar in den Rahmen eingesetzt.
[0015] Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
anhand der Zeichnung näher erläutert.
- Fig. 1
- ist eine Draufsicht auf eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schubladeneinsatzes;
- Fig. 2
- ist ein senkrechter Querschnitt durch den Schubladeneinsatz aus Fig. 1; und
- Fig. 3
- ist ein senkrechter Teilschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schubladeneinsatzes.
[0016] Der Schubladeneinsatz 10 in Fig. 1 umfasst einen äußeren Rahmen 12 und einen Innenteil
14, der eine trogförmige Aufnahme 16 für Gegenstände aufweist, also beispielsweise
für Besteckteile, Küchenutensilien oder dergleichen. Der Rahmen 12 und der Innenteil
14 bestehen aus unterschiedlichen Materialien, die in getrennten Arbeitsgängen gefertigt
und anschließend ineinander eingesetzt werden, um den dargestellten Schubladeneinsatz
10 zu bilden.
[0017] Der Rahmen 12 besteht aus einem Holzwerkstoff, nämlich im vorliegenden Fall Massivholz.
Im Einzelnen ist der Rahmen aus geraden Leisten 18, 20, 22, 24 zusammengesetzt, die
in der hier dargestellten Ausführungsform an ihren Enden auf Gehrung geschnitten und
miteinander verleimt sind. Denkbar sind doch auch andere Verbindungsmöglichkeiten,
die dem Fachmann an sich bekannt sind und daher hier nicht näher ausgeführt werden
sollen. Sehr verbreitet ist beispielsweise eine Verbindung der Enden der Leisten 18,
20, 22, 24 durch eine Zahnverzinkung mit ineinander greifenden Zähnen. Da die Teile
des Rahmens, nämlich die Leisten 18, 20, 22, 24 sehr einfach gestaltet und leicht
herzustellen sind, lässt sich aus ihnen leicht ein rechteckiger Rahmen 12 aufbauen,
der den Schubladeneinsatz 10 die notwendige Formstabilität verleiht.
[0018] Der Innenteil 14 besteht aus einem flexiblen Kunststoffmaterial, wie beispielsweise
einem synthetischen Kautschuk oder einem thermoplastischen Elastomer, insbesondere
einem thermoplastischen Polyurethan. Da die äußere Formstabilität des Schubladeneinsatzes
10 durch den Rahmen 12 gewährleistet wird, kann der Innenteil 14 in sich verformbar
sein und auch eine gewisse Elastizität aufweisen. Die Flexibilität des Kunststoffmaterials
bedingt auch eine weichere Anmutung, die zu einer angenehmeren Haptik führt. Darüber
hinaus bieten sich Vorteile in der Verwendung, da die in der trogförmigen Aufnahme
16 einliegenden Teile beim Verrutschen innerhalb der Aufnahme 16 keine lauten und
unangenehmen Geräusche mehr verursachen, wie es bei herkömmlichen Schubladeneinsätzen
aus harten Materialien häufig der Fall ist.
[0019] In dem senkrechten Schnitt in Fig. 2 ist erkennbar, dass der Rahmen 12 durch senkrechte
äußere Seitenwände begrenzt wird, die durch die Leisten 20, 24 gebildet werden. Bei
der vorliegenden Ausführungsform sind die Leisten 20, 24 an ihren Oberkanten 26 profiliert,
nämlich mit einer stufenförmigen inneren Ausfräsung, in welche der Innenteil 14 mit
seinem umlaufenden äußeren Rand 28 eingelegt ist. Die Größen von Rahmen 12 und Innenteil
14 können auch so aufeinander abgestimmt sein, dass der Innenteil 14 leicht in den
Rahmen 12 von oben eingedrückt werden muss, um den Schubladeneinsatz 10 zu bilden.
Auf diese Weise bilden Rahmen 12 und Innenteil 14 eine Einheit, die sich im Gebrauch
des Schubladeneinsatzes 10 nicht ohne weiteres voneinander löst. Denkbar ist allerdings,
dass der Innenteil 14 aus dem Rahmen 12 durch leichten Druck von unten herausgelöst
werden kann, beispielsweise gegen einen anders gestalteten Innenteil ausgetauscht
werden kann. Der erfindungsgemäße Schubladeneinsatz 10 stellt damit eine modulare
Lösung mit auswechselbarem Innenteil 14 dar.
[0020] Gemäß einer weiteren, hier nicht dargestellten Ausführungsform kann der Rand 28 des
Innenteils 14 ebenfalls zum Eingriff in die Oberkanten 26 des Rahmens 12 profiliert
sein. Denkbar ist beispielsweise die Ausgestaltung des Randes 28 den Innenteils 14
mit einem Harpunensteg oder dergleichen, der in eine entsprechende Nut an der Oberkante
26 des Rahmens 12 eingedrückt wird.
[0021] Fig. 3 zeigt einen Teilschnitt durch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schubladeneinsatzes 100, bei welcher der Rahmen 112 aus Leisten 120 zusammengesetzt
ist, die an ihren Innenseiten in der Nähe ihrer Oberkanten 126 Nuten 130 aufweisen,
die parallel zu den Oberkanten 126 verlaufen. Diese Nuten 130 nehmen den Rand 128
des Innenteils 114 auf. Aufgrund der Flexibilität des Materials des Innenteils 114
kann dessen Rand 128 leicht in die Nuten 130 eingedrückt werden und zum Auswechseln
des Innenteils 114 auch wieder daraus gelöst werden.
1. Schubladeneinsatz (10), gekennzeichnet durch einen Rahmen (12, 112) aus einem Holzwerkstoff und einen Innenteil (14, 114) mit
einer trogförmigen Aufnahme (16) für Gegenstände, der in den Rahmen (12, 112) eingesetzt
ist und einem flexiblen Kunststoffinaterial besteht.
2. Schubladeneinsatz gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Kunststoffinaterial ein synthetischer Kautschuk ist.
3. Schubladeneinsatz gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Kunststoffinaterial ein thermoplastischer Elastomer ist.
4. Schubladeneinsatz gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Kunststoffinaterial ein thermoplastisches Polyurethan ist.
5. Schubladeneinsatz gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Holzwerkstoff Massivholz ist.
6. Schubladeneinsatz gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (12, 112) rechteckig ist und senkrechte Seitenwände (18, 20, 22, 24; 120)
aufweist, an deren Oberkanten (26, 126) oder Innenseiten der Innenteil (14, 114) mit
seinen äußeren Rändern (28, 128) befestigt ist.
7. Schubladeneinsatz gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseiten der Seitenwände (120) mit Nuten (130) versehen sind, in welche die
äußeren Ränder (128) des Innenteils (114) eingesetzt sind.
8. Schubladeneinsatz gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenteil (14, 114) lösbar in den Rahmen (12, 112) eingesetzt ist.