[0001] Die Erfindung betrifft eine Markiermaschine zum Erzeugen von Markierungslinien aus
fließfähigem Markierungsmaterial auf Verkehrsflächen, wie Straßen, mit einem Fahrgestell
und mit wenigstens einem über die zu markierende Fläche führbaren Extruder, wobei
der Extruder mindestens eine Auslassöffnung aufweist, die von mindestens einem auf
dem Fahrgestell angeordneten Markierungsmaterialbehälter aus mittels mindestens einer
Markierungsmaterialpumpe durch mindestens eine Markierungsmaterialleitung mit dem
Markierungsmaterial versorgbar ist, und wobei der Extruder in seiner Position quer
zu einer Fortbewegungsrichtung der Markiermaschine verstellbar ist.
[0002] Aus der
DE 10 2010 003 142 A1 ist eine Markiermaschine zum Erzeugen von Markierungslinien aus Markierungsmaterial
auf Verkehrsflächen, wie Straßen, bekannt, mit einem über die zu markierende Fläche
führbaren Extruder, der mindestens eine von einer Markierungsmaterialpumpe aus einem
Markierungsmaterialbehälter durch eine Markierungsmaterialleitung mit dem Markierungsmaterial
versorgbare Auslassöffnung aufweist und der mit der übrigen Markiermaschine und mit
dem Markierungsmaterialbehälter mittels eines Schwenkarms verbunden und quer zu einer
Fortbewegungsrichtung der Markiermaschine verstellbar ist. Dabei ist der Extruder
an dem Schwenkarm zwischen einer an einer linken Seite der Markiermaschine und einer
an einer rechten Seite der Markiermaschine jeweils außerhalb einer seitlichen Kontur
der übrigen Markiermaschine liegenden Position verschwenkbar. Die Achse, um die der
Schwenkarm verschwenkbar ist, verläuft entweder horizontal in Markiermaschinenlängsrichtung
oder alternativ vertikal, jeweils bevorzugt in der vertikalen Längsmittelebene der
Markiermaschine.
[0003] Als nachteilig hat sich bei der bekannten Markiermaschine herausgestellt, dass die
hier notwendigerweise in einem großen Winkelbereich gelenkige Verbindung zwischen
dem Schwenkarm und dem Markierungsmaterialbehälter einen relativ hohen Strömungswiderstand
für das Markierungsmaterial darstellt, was zur Gewährleistung eines schnellen Markiervorgangs
eine entsprechend hohe Pumpenleistung erfordert oder was andernfalls zu Begrenzung
der Markiergeschwindigkeit führt. Außerdem ist bei einer horizontalen Schwenkachse
die Handhabung der Markiermaschine beim Verschwenken des Schwenkarms mit dem Extruder
schwierig, weil der Extruder über Kopf bewegt und in seiner angehobenen Position manuell
gedreht und ausgerichtet werden muss. Bei einer bei der bekannten Markiermaschine
alternativ vorgesehenen vertikalen Schwenkachse muss der Schwenkarm an der Unterseite
des Markierungsmaterialbehälters an diesen angeschlossen sein, damit der nötige Schwenkwinkel
ermöglicht wird; dies führt aber dazu, dass unter dem Markierungsmaterialbehälter
kein Platz verbleibt, um z. B. dort einen Brenner und eine Brennkammer für eine Erhitzung
von heiß zu verarbeitendem Markierungsmaterial unterzubringen, oder dass der Markierungsmaterialbehälter
entsprechend höher angeordnet werden muss, was aber auf Kosten der Fahrstabilität
und Kippsicherheit der Markiermaschine geht.
[0004] Für die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine Markiermaschine
der eingangs genannten Art zu schaffen, welche die genannten Nachteile vermeidet und
bei welcher insbesondere bei der Förderung des Markierungsmaterials vom Markierungsmaterialbehälter
zum Auslass des Extruders ein geringer Strömungswiderstand auftritt und dessen Handhabung
für das Bedienungspersonal vereinfacht ist.
[0005] Die Lösung der Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einer Markiermaschine der eingangs
genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Markierungsmaterialbehälter
auf dem Fahrgestell relativ zu diesem um eine vertikale Drehachse verdrehbar gelagert
ist und dass als Einheit zusammen mit dem Markierungsmaterialbehälter die Markierungsmaterialleitung
und der Extruder relativ zu dem Fahrgestell verdrehbar sind.
[0006] Mit der Erfindung wird vorteilhaft erreicht, dass die Markierungsmaterialleitung
und der Extruder relativ zu dem Markierungsmaterialbehälter immer ihre Position beibehalten,
was eine günstige, weniger gelenkige oder flexible Elemente in der Leitung erfordernde
und somit widerstandsarme Leitungsgestaltung und Leitungsführung zwischen Markierungsmaterialbehälter
und Extruder ermöglicht. Zudem ist bei der erfindungsgemäßen Markiermaschine die Handhabung
vereinfacht, weil für ein Verstellen der Lage des Extruders relativ zur übrigen Markiermaschine
der Extruder und die Markierungsmaterialleitung nur wenig angehoben werden müssen
und dann zusammen mit dem Markierungsmaterialbehälter durch Verdrehen um dessen vertikale
Drehachse in eine gewünschte neue Position bewegt werden können.
[0007] Um mit der Markiermaschine in einem möglichst großen Bereich relativ zur Längsmittelachse
der Markiermaschine gesehen Markierungslinien erzeugen zu können, ist weiter vorgesehen,
dass die Einheit aus Markierungsmaterialbehälter, Markierungsmaterialleitung und Extruder
um bis zu 180° um die vertikale Drehachse verdrehbar ist. Zweckmäßig ist dabei der
Drehwinkelbereich symmetrisch zur Längsmittelachse der Markiermaschine, d. h. dass
die Einheit aus Markierungsmaterialbehälter, Markierungsmaterialleitung und Extruder
um jeweils 90° nach beiden Seiten hin aus einer Mittellage, in der der Extruder auf
der Längsmittelachse der Markiermaschine liegt, verdrehbar ist.
[0008] Weiter ist bevorzugt vorgesehen, dass die den Markierungsmaterialbehälter mit dem
Extruder verbindende Markierungsmaterialleitung in einem Zwischenraum zwischen einer
Unterseite des Fahrgestells der Markiermaschine und der zu markierenden Verkehrsfläche
angeordnet ist und dass in Fortbewegungsrichtung der Markiermaschine gesehen der Extruder
zwischen einer an einer linken Seite der Markiermaschine und einer an einer rechten
Seite der Markiermaschine jeweils außerhalb einer seitlichen Kontur der übrigen Markiermaschine
liegenden Position verstellbar ist. Zwischen diesen genannten extremen Positionen
kann der Extruder beliebige Zwischenpositionen einnehmen. Sofern der Markierungsmaterialbehälter
in Längsrichtung der Markiermaschine gesehen zwischen einer vorderen und einer hinteren
Achse des Fahrgestells angeordnet ist, was aus Gewichtsgründen sinnvoll ist, sind
lediglich Positionen, in denen eine erzeugte Markierungslinie im Bereich einer Auflagefläche
von Rädern der Markiermaschine auf der Verkehrsfläche liegen würde, ausgenommen.
[0009] Um den auf dem Fahrgestell vorhandenen Raum und die für ein Fahren auf öffentlichen
Straßen außerhalb von Markiereinsätzen zulässige Breite der Markiermaschine optimal
auszunutzen, schlägt die Erfindung vor, dass der Markierungsmaterialbehälter im Wesentlichen
die Form eines stehenden Zylinders hat und dass die vertikale Drehachse entlang der
vertikalen Mittelachse des Markierungsmaterialbehälters verläuft. Bei einem Verdrehen
des Markierungsmaterialbehälters verbleibt daher dessen Außenumfang vorteilhaft auf
einer konstanten Linie. Der Markierungsmaterialbehälter hat dabei zweckmäßig den maximal
möglichen und zulässigen Außendurchmesser und eine maximal mögliche und zulässige
Höhe, um im Sinne eines langen unterbrechungsfreien Markierbetriebes möglichst viel
Markierungsmaterial mitführen zu können.
[0010] Zwecks einer sicheren und leichtgängigen Verdrehbarkeit ist zweckmäßig der Markierungsmaterialbehälter
auf oder in einem Drehlager angeordnet, das zwischen dem Markierungsmaterialbehälter
und dem Fahrgestell angeordnet ist. Bei entsprechender Ausführung des Drehlagers ist
damit der Markierungsmaterialbehälter verdrehbar, aber kippsicher, mit dem Fahrgestell
verbunden. Zudem besteht so die Möglichkeit, den Markierungsmaterialbehälter für sich
bei Bedarf mit geringem Aufwand auszutauschen.
[0011] Um das Bedienungspersonal der Markiermaschine von schweren Tätigkeiten bei der Handhabung
der Markiermaschine zu entlasten, ist zum Verdrehen des Markierungsmaterialbehälters
zweckmäßig ein Drehantrieb, vorzugsweise ein Hydraulik- oder Druckluft- oder Elektromotor,
vorgesehen.
[0012] Damit die mit der Markiermaschine erzeugten Markierungslinien möglichst gleichbleibend
exakt werden, ist bevorzugt die Einheit aus Markierungsmaterialbehälter, Markierungsmaterialleitung
und Extruder mittels einer Arretiereinrichtung stufenlos in beliebigen Drehpositionen
oder abgestuft in bestimmten vorgegebenen Drehpositionen relativ zum Fahrgestell arretierbar.
Ein unerwünschtes und störendes selbsttätiges Verstellen der Position der Einheit
aus Markierungsmaterialbehälter, Markierungsmaterialleitung und Extruder relativ zur
übrigen Markiermaschine ist so ausgeschlossen.
[0013] Eine weitere Ausgestaltung der Markiermaschine sieht vor, dass die Markierungsmaterialleitung
zugleich als Tragarm für den Extruder ausgebildet ist. In dieser Ausgestaltung hat
die Markierungsmaterialleitung vorteilhaft zwei Funktionen, was den Aufwand an Einzelteilen
der Markiermaschine vorteilhaft niedrig hält.
[0014] In einer Weiterbildung der Markiermaschine ist die als Tragarm für den Extruder ausgebildete
Markierungsmaterialleitung mittels eines Dreh- oder Schwenkgelenks um eine horizontale,
quer zur Längsrichtung der Markierungsmaterialleitung verlaufende Dreh- oder Schwenkachse
verschwenkbar mit dem Markierungsmaterialbehälter verbunden. Hiermit kann der Extruder
am äußeren, behälterfernen Ende der Markierungsmaterialleitung relativ zur übrigen
Markiermaschine und relativ zur Verkehrsfläche auf technisch einfache Art und Weise
gehoben und gesenkt werden.
[0015] Um den Extruder unabhängig von seiner gerade relativ zur übrigen Markiermaschine
eingenommenen Position relativ zu der zu markierenden Verkehrsfläche passend ausrichten
zu können, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Extruder um eine in seiner Markierposition
vertikale Achse um wenigstens 180° verdrehbar mit einem extruderseitigen Ende der
als Tragarm für den Extruder ausgebildeten Markierungsmaterialleitung verbunden ist.
Dabei ist weiter der Extruder zweckmäßig in gewünschten, eingestellten Verdrehpositionen
relativ zur Markierungsmaterialleitung arretierbar.
[0016] Weil zu markierende Verkehrsflächen oft nicht exakt eben und glattflächig sind, sieht
die Erfindung in Hinblick darauf vor, dass der Extruder Laufrollen aufweist und dass
in einer Markierposition des Extruders die als Tragarm für den Extruder ausgebildete
Markierungsmaterialleitung in Vertikalrichtung frei um die horizontale Dreh- oder
Schwenkachse verdrehbar oder verschwenkbar ist und die Laufrollen auf der zu markierenden
Verkehrsfläche abrollen. Der Extruder kann so dem Verlauf der mit der Markierungslinie
zu versehenden Verkehrsfläche selbsttätig und genau folgen, was exakte und gleichmäßig
breite Markierungslinien gewährleistet.
[0017] Eine weitere Maßnahme zur Entlastung des Bedienungspersonals der Markiermaschine
besteht darin, dass vorzugsweise die als Tragarm für den Extruder ausgebildete Markierungsmaterialleitung
zusammen mit dem Extruder mittels eines Hubantriebs aus der Markierposition in eine
Ruheposition, in welcher der Extruder vertikalen Abstand von der Verkehrsfläche hat,
anhebbar ist und umgekehrt. Hierzu kann beispielsweise wenigstens ein die Hubbewegung
unmittelbar erzeugender Pneumatik- oder Hydraulikzylinder oder alternativ eine von
wenigstens einem Pneumatik- oder Hydraulikzylinder betätigbare Seilzug- oder Hebelanordnung
vorgesehen sein.
[0018] Damit der auf der zu markierende Verkehrsfläche mittels seiner Laufrollen abrollende
Extruder auch wechselnden Neigungen der Verkehrsfläche zwangfrei folgen kann, wird
weiterhin vorgeschlagen, dass ein extruderseitiges Ende der als Tragarm für den Extruder
ausgebildeten Markierungsmaterialleitung und der Extruder über ein Kugelgelenk miteinander
verbunden sind.
[0019] Weiter ist für die erfindungsgemäße Markiermaschine vorgesehen, dass die Markierungsmaterialpumpe
in die Markierungsmaterialleitung integriert ist. Auf diese Weise wird eine besonders
platzsparende Bauweise erzielt, was für eine mobile Markiermaschine grundsätzlich
vorteilhaft ist.
[0020] Besonders einfach und günstig lässt sich die Markierungsmaterialpumpe in die Markierungsmaterialleitung
integrieren, wenn, wie erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehen ist, die Markierungsmaterialpumpe
eine Schneckenpumpe ist und eine Förderschnecke der Markierungsmaterialpumpe in der
Markierungsmaterialleitung angeordnet ist.
[0021] Je nach dem Gewicht des Extruders und der an diesem angreifenden dynamischen Belastungen
beim Verfahren der Markiermaschine kann es zweckmäßig sein, dass zusätzlich zu der
als Tragarm für den Extruder ausgebildete Markierungsmaterialleitung der Extruder
mittels eines diesen nur mechanisch mit dem Markierungsmaterialbehälter verbindenden,
relativ zum Markierungsmaterialbehälter um die gleiche Achse wie die Markierungsmaterialleitung
verschwenkbaren gesonderten Halterahmens gehalten ist.
[0022] In einer alternativen Ausführung der Markiermaschine ist vorgesehen, dass die Markierungsmaterialleitung
als gelenkige oder flexible, tragfunktionsfreie Leitung ausgeführt ist und dass der
Extruder an einem diesen nur mechanisch mit dem Markierungsmaterialbehälter verbindenden,
relativ zum Markierungsmaterialbehälter um die gleiche Achse wie die Markierungsmaterialleitung
verschwenkbaren gesonderten Halterahmen gehalten ist.
[0023] In einer weiteren Ausgestaltung der Markiermaschine ist vorgesehen, dass mit dem
Markierungsmaterialbehälter eine zweite Markierungsmaterialleitung mit einem zweiten
Extruder an deren freiem Ende verbunden ist. Damit können beispielsweise zwei Markierungslinien
parallel ausgebracht werden.
[0024] Bevorzugt ist für die Markiermaschine mit zwei Extrudern aber vorgesehen, dass in
Fortbewegungsrichtung der Markiermaschine gesehen der zweite Extruder in Reihe mit
dem ersten Extruder angeordnet ist. Hiermit wird die Möglichkeit geschaffen, eine
besondere Markierungslinie in zwei Ausbringstufen zu erzeugen, wie z. B. zunächst
eine glatte Markierungslinie mit dem ersten Extruder und anschließend darauf aufgesetzte
Markierungsmaterialpunkte mit dem zweiten Extruder.
[0025] Bei der erfindungsgemäßen Markiermaschine kann ein mit der Markierungsmaterialleitung
verbundener Ausgang des Markierungsmaterialbehälters vorteilhaft seitlich im unteren
Behälterbereich angeordnet sein, was sowohl eine gute Bodenfreiheit, einen sicheren
niedrigen Schwerpunkt der Markiermaschine und eine relativ niedrige Einfüllhöhe für
das Markierungsmaterial als auch einen großen Raum zur Unterbringung einer gegebenenfalls
erforderlichen Heizeinrichtung, wie Brenner mit Brennraum und Heizmantel, für das
Markierungsmaterial im Markierungsmaterialbehälter ermöglicht.
[0026] Falls die Markiermaschine mit Zweikomponenten-Markierungsmaterial betrieben werden
soll, kann der Markierungsmaterialbehälter in seinem Inneren in zwei Behälterabteilungen
unterteilt sein, die dann jeweils eine Komponente des Markierungsmaterials aufnehmen.
Den Behälterabteilungen sind dann zweckmäßig jeweils eine eigene Pumpe und eine eigene
Markierungsmaterialleitung zugeordnet. Die Markierungsmaterialleitungen laufen dann
beide zum Extruder, der in dieser Ausführung der Markiermaschine zweckmäßig zusätzlich
einen der Auslassöffnung vorgeschalteten Mischer für die Komponenten des Markierungsmaterials
aufweist.
[0027] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert.
Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Markiermaschine in Seitenansicht, teils im Vertikalschnitt,
- Figur 2
- die Markiermaschine aus Figur 1 in einer ersten Betriebsstellung, in Draufsicht,
- Figur 3
- die Markiermaschine aus Figur 1 in einer zweiten Betriebsstellung, in Draufsicht,
- Figur 4
- eine aus einem Markierungsmaterialbehälter, einer Markierungsmaterialpumpe, einer
Markierungsmaterialleitung und einem Extruder bestehende Baueinheit der Markiermaschine
nach den Figuren 1 bis 3, in einer Ansicht schräg von oben,
- Figur 5
- die Baueinheit aus Figur 4 in Seitenansicht auf die die Markierungsmaterialleitung
aufweisende Seite,
- Figur 6
- die Baueinheit aus Figur 4 in Draufsicht,
- Figur 7
- einen Teil der Markierungsmaterialleitung und den Extruder der Baueinheit nach Figur
4 bis 6, in einem Vertikalschnitt,
- Figur 8
- den Markierungsmaterialbehälter mit seinem Drehlager und einem Ausschnitt des Fahrgestells,
in einem vertikalen Schnitt durch die vertikale Drehachse,
- Figur 9
- die Baueinheit aus Figur 4 in Ansicht schräg von oben auf die von der Markierungsmaterialleitung
abgewandte Seite und
- Figur 10
- die Baueinheit aus Figur 9 in Seitenansicht.
[0028] In der folgenden Figurenbeschreibung sind gleiche Teile in den verschiedenen Zeichnungsfiguren
stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen, sodass nicht zu jeder Zeichnungsfigur
alle Bezugszeichen erneut erläutert werden müssen.
[0029] Figur 1 der Zeichnung zeigt eine Markiermaschine 1 gemäß Erfindung in Seitenansicht,
teils im Vertikalschnitt. Die Markiermaschine 1 besitzt ein rahmenförmiges Fahrgestell
10 mit zwei Hinterrädern 11 und zwei lenkbaren Vorderrädern 11' sowie einer am Heck
der Markiermaschine 1 angeordneten Antriebseinheit 16. Mittels dieser Antriebseinheit
16 ist die Markiermaschine 1 auf einer Verkehrsfläche 5, auf der Markierungslinien
50 angebracht werden sollen, verfahrbar. Vor der Antriebseinheit 16 ist ein Fahrerplatz
17 für einen Fahrer und Bediener der Markiermaschine 1 angeordnet, von dem aus über
eine Lenkung 18 die Markiermaschine 1 im Betrieb gelenkt wird.
[0030] Auf dem vorderen Teil des Fahrgestells 10 ist ein stehender zylindrischer Markierungsmaterialbehälter
12 angeordnet, dessen unterer Teil mit einem verkleinerten Durchmesser durch das Fahrgestell
10 nach unten hin in einen Zwischenraum zwischen der Unterseite des Fahrgestells 10
und der Verkehrsfläche 5 hineinragt. In seinem unteren Bereich ist der Markierungsmaterialbehälter
12 mit einer etwa tangential abgehenden Markierungsmaterialleitung 2 verbunden, durch
welche Markierungsmaterial aus dem Markierungsmaterialbehälter 12 zu einem über die
Verkehrsfläche 5 bewegten, am äußeren Ende 22 der Markierungsmaterialleitung 2 angeordneten
Extruder 4 führbar ist.
[0031] Der Extruder 4 besitzt an seiner Unterseite eine schlitzförmige Auslassöffnung 41,
durch welche das Markierungsmaterial auf die Verkehrsfläche 5 ausgebracht wird, um
die Markierungslinie 50 zu bilden. Mittels an sich bekannter, hier nicht sichtbarer
Elemente, wie Schieber, kann die Auslassöffnung 41 bedarfsweise geöffnet und verschlossen
werden.
[0032] An und in einem behälternahen Teil der Markierungsmaterialleitung 2 ist eine Markierungsmaterialpumpe
3 angeordnet, die eine innerhalb der Markierungsmaterialleitung 2 liegende Förderschnecke
31 und einen mit dieser verbundenen, außerhalb der Markierungsmaterialleitung 2 angeordneten
Pumpenmotor 32 umfasst.
[0033] Wesentlich ist bei der Markiermaschine 1, dass der Markierungsmaterialbehälter 12
zusammen mit der Markierungsmaterialleitung 2 und der Markierungsmaterialpumpe 3 sowie
dem Extruder 4 als Baueinheit um eine vertikale Drehachse 13 relativ zur übrigen Markiermaschine
1 verdrehbar ist. Dazu ist der Markierungsmaterialbehälter 12 auf oder in einem Drehlager
29 angeordnet, das zwischen dem Markierungsmaterialbehälter 12 und dem Fahrgestell
10 angeordnet ist. Auf diese Weise ist der Markierungsmaterialbehälter 12 um die vertikale
Drehachse 13 verdrehbar, aber kippfest, mit dem Fahrgestell 10 verbunden. Auf diese
Weise kann der Extruder 4 relativ zu der übrigen Markiermaschine 1 in einer Richtung
quer zu deren Fortbewegungsrichtung 15 verstellt werden, um eine Markierungslinie
50 in unterschiedlichen Lagen relativ zu der Markiermaschine 1 ausbringen zu können.
[0034] Zum Verdrehen des Markierungsmaterialbehälters 12 und der mit diesem verbundenen
weiteren vorgenannten Bauteile dient ein am vorderen Ende des Fahrgestells 10 angeordneter
Drehantrieb 28, beispielsweise ein Hydraulik- oder Druckluft- oder Elektromotor.
[0035] Um den Extruder 4 mit einem passenden Abstand zu der mit einer Markierungslinie 50
zu versehenden Verkehrsfläche 5 führen zu können, besitzt der Extruder 4 ein Paar
von Laufrollen 42, die im Markierbetrieb der Markiermaschine 1 auf der Verkehrsfläche
5 abrollen.
[0036] Weiterhin ist der Extruder 4 beweglich mit den extruderseitigen Ende 22 der Markierungsmaterialleitung
2 verbunden, insbesondere um eine vertikale Drehachse 40 verdrehbar, um ihn in jeder
Verdrehposition des Markierungsmaterialbehälters 12 mit dem zugehörigen Bauteilen
richtig, das heißt mit quer zur Fortbewegungsrichtung 15 verlaufender Drehachse der
Laufrollen 42, ausrichten zu können.
[0037] Zusätzlich ist die Markierungsmaterialleitung 2 an ihrem behälterseitigen Ende 21
um eine horizontale und quer zur Längsrichtung der Markierungsmaterialleitung 2 verlaufende
Achse verschwenkbar an den Markierungsmaterialbehälter 12 angeschlossen, um den Extruder
4 in seiner Höhenlage verändern zu können, insbesondere zur Anpassung an unebene Verkehrsflächen
5. Außerdem kann so der Extruder 4, vorzugsweise mit einer in der Figur 1 nicht sichtbaren
Hubeinrichtung, nach oben hin angehoben und von der Verkehrsfläche 5 entfernt werden,
wenn die Markiermaschine 1 ohne Markierbetrieb verfahren wird.
[0038] Wie die Figur 1 veranschaulicht, hat der Markierungsmaterialbehälter 12 eine günstige
tiefe Lage im Fahrgestell 10, was der Fahrstabilität der Markiermaschine 1 zugutekommt.
Zudem bietet der Zwischenraum zwischen der Unterseite des Fahrgestells 10 und der
Verkehrsfläche 5 ausreichend Raum zur bedarfsweisen Unterbringung einer am unteren
Teil des Markierungsmaterialbehälters 12 angesetzten Heizeinrichtung, wie Brenner
mit Brennraum, wenn thermoplastisches Markierungsmaterial verarbeitet werden soll.
[0039] Figur 2 zeigt die Markiermaschine 1 aus Figur 1 in einer ersten Betriebsstellung
in Draufsicht, wobei hier der Markierungsmaterialbehälter 12, die Markierungsmaterialleitung
2 und Extruder 4 eine erste Verdrehstellung um die vertikale Drehachse 13 einnehmen,
in welcher rechts außen von einer rechten seitlichen Kontur 14r des nicht verdrehbaren
Teils der Markiermaschine 1 eine Markierungslinie 50 erzeugt wird.
[0040] Weiter ist in Figur 2 erkennbar, dass bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der
Extruder 4 zusätzlich zu der Markierungsmaterialleitung 2 über einen gesonderten,
vom Markierungsmaterialbehälter 12 zum Extruder 4 verlaufenden Halterahmen 26 getragen
wird, um die mechanische Stabilität der Anordnung zu erhöhen.
[0041] Der Extruder 4 ist hier relativ zu der Markierungsmaterialleitung 2 und dem gesonderten
Haltearm 26 so ausgerichtet, dass die Drehachse der Laufrollen 42 des Extruders 4
exakt quer zur Fortbewegungsrichtung 15 der Markiermaschine 1 verläuft. Das Anliegen
und Abrollen der Laufrollen 42 auf der Verkehrsfläche 5 wird zweckmäßig allein durch
das Eigengewicht des Extruders 4 und der mit ihm verbundenen Markierungsmaterialleitung
2 bewirkt, solange keine den Extruder 4 und die Markierungsmaterialleitung 2 von der
Verkehrsfläche 5 abhebende Kraft, beispielsweise der oben erwähnten Hubeinrichtung,
angewendet wird. Es ist auch möglich, den Extruder 4 mit einer ihn in Richtung zur
Verkehrsfläche 5 vorbelastenden Kraft, wie Federkraft, zu beaufschlagen.
[0042] Hinsichtlich der weiteren in Figur 2 sichtbaren Einzelheiten der Markiermaschine
1 wird auf die Beschreibung der Figur 1 verwiesen.
[0043] Figur 3 zeigt die Markiermaschine 1 aus Figur 1 in einer zweiten Betriebsstellung
in Draufsicht, wobei hier die Einheit aus dem Markierungsmaterialbehälter 12, der
Markierungsmaterialleitung 2 und dem Extruder 4 eine zweite Verdrehstellung um die
vertikale Drehachse 13 einnimmt, in welcher links außen von einer linken seitlichen
Kontur 14l des nicht verdrehbaren Teils der Markiermaschine 1 eine Markierungslinie
50 erzeugt wird.
[0044] Der Extruder 4 ist hier durch Verdrehen um seine vertikale Drehachse relativ zu der
Markierungsmaterialleitung 2 wieder so ausgerichtet, dass die Drehachse der Laufrollen
42 des Extruders 4 exakt quer zur Fortbewegungsrichtung 15 der Markiermaschine 1 verläuft.
[0045] Außer den beiden in den Figuren 2 und 3 beispielhaft gezeigten Verdrehstellungen
kann die Einheit aus Markierungsmaterialbehälter 12, Markierungsmaterialleitung 2
und Extruder 4 auch weitere Stellungen einnehmen, die entweder noch weiter außen von
den seitlichen Konturen 14r, 14l liegen oder die in einem Bereich zwischen den Hinterrädern
11, 11' der Markiermaschine 1 liegen. Ausgenommen sind lediglich Stellungen des Extruders
4, die eine Markierungslinie 50 erzeugen würden, die bei der Bewegung der Markiermaschine
1 in ihrer Fortbewegungsrichtung 15 von den Hinterrädern 11, 11' überfahren würde.
[0046] Wie die Figuren 1 bis 3 zeigen, besitzt der Markierungsmaterialbehälter 12 die Form
eines stehenden Zylinders, dessen Außendurchmesser so groß ist, dass er mit den seitlichen
Konturen 14r, 14l des nicht verdrehbaren Teils der Markiermaschine 1 abschließt. Somit
wird die Breite der Markiermaschine 1 optimal ausgenutzt, um einen möglichst großen
Vorrat an Markierungsmaterial im Markierungsmaterialbehälter 12 mitführen zu können.
[0047] Wie ein Vergleich der Figuren 2 und 3 zeigt, ist hier die Lenkung 18 nach links und
rechts verstellbar, damit der Fahrer der Markiermaschine 1 immer auf dem Fahrerplatz
17 sitzen kann, der dem Extruder 4 und der erzeugten Markierungslinie 50 am nächsten
ist, um diese während des Markierbetriebs gut beobachten zu können.
[0048] Hinsichtlich der weiteren in Figur 3 sichtbaren Einzelheiten der Markiermaschine
1 wird auf die Beschreibung der Figuren 1 und 2 verwiesen.
[0049] Figur 4 zeigt die aus dem Markierungsmaterialbehälter 12, der Markierungsmaterialpumpe
3, der Markierungsmaterialleitung 2 und dem Extruder 4 bestehende Baueinheit der Markiermaschine
nach den Figuren 1 bis 3, in einer Ansicht schräg von oben. Die in Figur 4 sichtbare
Baueinheit aus den genannten Teilen ist insgesamt und als Ganzes um die vertikale
Drehachse 13 relativ zur übrigen, in Figur 4 nicht dargestellten Markiermaschine und
deren Fahrgestell verdrehbar.
[0050] Zum Befüllen des Markierungsmaterialbehälters 12 mit Markierungsmaterial weist dieser
oberseitig einen oder mehrere abnehmbare oder verstellbare Deckel auf, wie an sich
bekannt. Das Innere des Markierungsmaterialbehälters 12 kann einen einheitlichen großen
Raum bilden oder alternativ in zwei oder mehr Kammern unterteilt sein, je nachdem,
ob Einkomponenten- oder Mehrkomponenten-Markierungsmaterial verarbeitet werden soll.
[0051] In seinem unteren Teil weist der Markierungsmaterialbehälter 12 einen reduzierten
Durchmesser auf und liegt mit diesem Teil innerhalb eines lagefest mit dem Markierungsmaterialbehälter
12 verbundenen, in einer horizontalen Ebene liegenden U-Rahmen 27. An diesem unteren
Teil des Markierungsmaterialbehälters 12 liegt ein seitlicher Rohranschluss 12', mit
welchem das behälterseitige Ende 21 der Markierungsmaterialleitung 2 verbunden ist.
Dabei ist die Verbindung als Dreh- oder Schwenkgelenk 23 ausgeführt, dessen Dreh-
oder Schwenkachse 23' radial zum Markierungsmaterialbehälter 12 und senkrecht zur
Markierungsmaterialleitung 2 in einer horizontalen Richtung verläuft.
[0052] Axial außerhalb des behälterseitigen Endes 21 der Markierungsmaterialleitung 2 ist
der Pumpenmotor 32 der Markierungsmaterialpumpe 3 sichtbar. Deren Förderschnecke liegt
hier nicht sichtbar im Inneren der Markierungsmaterialleitung 2.
[0053] Mit dem anderen Ende 22 der Markierungsmaterialleitung 2 ist der Extruder 4 über
ein Kugelgelenk 24 verbunden, welches zusätzlich zu einer Drehbewegung um eine vertikale
Achse auch kleinere Schwenkbewegungen um beliebige horizontale Achsen erlaubt. Auf
diese Weise kann sich der Extruder 4 dem Verlauf der mit einer Markierungslinie zu
versehenden Verkehrsfläche immer so anpassen, dass seine beiden Laufrollen 42 in ständigem
Kontakt mit der Verkehrsfläche bleiben.
[0054] Hinter dem extruderseitigen Ende 22 der Markierungsmaterialleitung 2 ist der Halterahmen
26 teilweise erkennbar, der gleichsinnig mit der Markierungsmaterialleitung 2 verschwenkbar
ist, um die Höhenbeweglichkeit des Extruders 4 zu ermöglichen.
[0055] Der Halterahmen 26 liegt unterhalb des U-Rahmens 27 und ist um eine quer verlaufende,
mit der Dreh- oder Schwenkachse 23' der Markierungsmaterialleitung 2 zusammenfallende
Achse relativ zum U-Rahmen 27 und zum Markierungsmaterialbehälter 12 verschwenkbar,
um den Extruder 4 bei Bedarf von der Verkehrsfläche 5 abzuheben. Dazu dient eine Seilzuganordnung
mit je einem Seil 19 und je einer Umlenkrolle 19', die symmetrisch beidseitig vom
Markierungsmaterialbehälter 12 liegen. Jeweils ein erstes Ende der Seile 19 ist am
U-Rahmen 27 fixiert. Anschließend läuft das Seil 19 jeweils über die am Halterahmen
26 angebrachte Umlenkrolle 19'. Mittels einer an den hier verdeckten anderen Enden
der Seile 19 angreifenden Zugkraftquelle, wie Pneumatik- oder Hydraulikzylinder, kann
durch Ziehen an den Seilen 19 der Halterahmen 26 nach oben verschwenkt und so der
Extruder 4 angehoben werden.
[0056] Figur 5 zeigt die Baueinheit aus Figur 4 in Seitenansicht. Hier ist besonders deutlich
zu erkennen, dass der Markierungsmaterialbehälter 12 in seinem oberen Teil einen größeren
und in seinem unteren Teil einen kleineren Durchmesser aufweist. An den unteren Teil
des Markierungsmaterialbehälters 12 mit dem kleineren Durchmesser schließt das behälterseitigen
Ende 21 der Markierungsmaterialleitung 2 mit der Markierungsmaterialpumpe 3 an. Von
dort verläuft die Markierungsmaterialleitung 2 zum Extruder 4. Dieser ist über das
Kugelgelenk 24 gelenkig mit dem extruderseitigen Ende 22 der Markierungsmaterialleitung
2 verbunden, so dass der Extruder 4 um die vertikale Drehachse 40 relativ zur Markierungsmaterialleitung
2 verdrehbar und außerdem um beliebige horizontale Achsen verschwenkbar ist.
[0057] Figur 6 zeigt die Baueinheit aus Figur 4 in Draufsicht, wobei hier wieder die runde
Umrissform des Markierungsmaterialbehälters 12 deutlich wird.
[0058] Hinsichtlich der weiteren in Figur 6 dargestellten Einzelheiten wird auf die vorhergehende
Beschreibung, insbesondere der Figuren 4 und 5, verwiesen.
[0059] Figur 7 zeigt einen extruderseitigen Teil der Markierungsmaterialleitung 2 und den
Extruder 4 der Baueinheit nach den Figuren 4 bis 6, in einem Vertikalschnitt. Die
Markierungsmaterialleitung 2 ist als Rechteck-Hohlprofil ausgeführt und bildet einen
Kanal zur Durchleitung von Markierungsmaterial in Richtung zum Extruder 4.
[0060] Mit dem extruderseitigen Ende 22 der Markierungsmaterialleitung 2 ist der Extruder
4 über das Kugelgelenk 24 verbunden, welches einen Strömungsdurchlass von dem extruderseitigen
Ende 22 der Markierungsmaterialleitung 2 in das Innere des Extruders 4 bildet. Aufgrund
der Konstruktion des Kugelgelenk 24 ist der Extruder 4 relativ zum extruderseitigen
Ende 22 der Markierungsmaterialleitung 2 um die eingezeichnete vertikale Drehachse
40 drehbar sowie zusätzlich um beliebige horizontale Achsen in einem begrenzten, aber
zur Anpassung an den Verlauf der Verkehrsfläche 5 ausreichenden Maß verschwenkbar.
[0061] Der Extruder 4 besitzt an seiner Unterseite die schlitzförmige Auslassöffnung 41,
durch welche das Markierungsmaterial im Markierbetrieb der Markiermaschine austritt
und als Markierungslinie 50 auf die Verkehrsfläche 5 gelangt. Der gewünschte vertikale
Abstand der Auslassöffnung 41 des Extruders 40 zur Verkehrsfläche 5 wird dabei durch
die am Extruder 4 gelagerten Laufrollen 42 vorgegeben, von denen im Hintergrund eine
sichtbar ist.
[0062] Der Auslassöffnung 41 kann, wie an sich bekannt, ein verstellbarer Verschlussschieber,
der hier nicht dargestellt ist, zugeordnet sein, um einen Fluss des Markierungsmaterials
durch die Auslassöffnung 41 schnell und sauber freigegeben und absperren zu können.
Auch kann, wie ebenfalls an sich bekannt, die Länge des die Auslassöffnung 41 bildenden
Schlitzes, z. B. durch einen oder mehrere weitere Schieber, veränderbar sein, um die
Breite der erzeugten Markierungslinie variieren zu können.
[0063] Figur 8 zeigt den Markierungsmaterialbehälter 12 mit seinem Drehlager 29 und einem
Ausschnitt des Fahrgestells 10, in einem vertikalen Schnitt durch die vertikale Drehachse
13 des Markierungsmaterialbehälters 12. Hier ist wieder sichtbar, dass der Markierungsmaterialbehälter
12 einen oberen Teil mit größerem Durchmesser und einen unteren Teil mit kleinerem
Durchmesser hat. Außerdem ist hier ein den Markierungsmaterialbehälter 12 unterseitig
und umfangsseitig umgebender, der Form des Markierungsmaterialbehälters 12 mit Abstand
folgender Heizmantel 25' mit einem zugehörigen Brenner 25 dargestellt, um heiß zu
verarbeitendes Markierungsmaterial im Markierungsmaterialbehälter 12 zu erhitzen.
[0064] Mit einer nach unten weisenden Fläche des Markierungsmaterialbehälters 12 bzw. seines
Heizmantels 25' liegt der Markierungsmaterialbehälter 12 auf dem am Fahrgestell 10
angebrachten Drehlager 29, welches das Verdrehen des Markierungsmaterialbehälters
12 zusammen mit der Markierungsmaterialleitung sowie dem Extruder, die hier beide
nicht sichtbar sind, relativ zum Fahrgestell 10 und zur übrigen Markiermaschine 1
ermöglicht.
[0065] Das Drehlager 29 ist hier durch zwei horizontal und konzentrisch zueinander angeordnete
Ringe mit zwischenliegenden Kugeln, also durch ein großes Kugellager, gebildet, wobei
der eine Ring des Drehlagers 29 hier unter Zwischenlage eines stabilisierenden Metallrings
27' mit der nach unten weisenden Fläche des Heizmantels 25' und der andere Ring des
Drehlagers 29 mit dem Fahrgestell 10 verbunden ist. Mittels des Drehlagers 29 ist
der Markierungsmaterialbehälter 12 drehbar, aber kippfest, mit dem Fahrgestell 10
verbunden.
[0066] Alternative Ausführungen des Drehlagers 29 sind möglich, z. B. Rollen mit in Radialrichtung
verlaufenden Drehachsen oder Gleitflächen aus reibungsarmen Materialien, wie PTFE.
[0067] In Figur 8 gut erkennbar ist unter dem Markierungsmaterialbehälter 12 ausreichend
Raum zur Unterbringung des Heizmantels 25' und des zugehörigen Brenners 25, ohne dass
der freie Abstand zur Verkehrsfläche 5 zu klein wird.
[0068] Figur 9 zeigt die Baueinheit aus Figur 4 in Ansicht schräg von oben auf die von der
Markierungsmaterialleitung 2 abgewandte Seite, in einer Funktionsstellung mit angehobenem
Extruder 4.
[0069] Mit seinem unteren, den kleineren Durchmesser aufweisenden Teil ragt der Markierungsmaterialbehälter
12 in den horizontal ausgerichteten, lagefest mit dem Markierungsmaterialbehälter
12 verbundenen U-Rahmen 27.
[0070] Unter dem U-Rahmen 27 liegt der Halterahmen 26, der ebenfalls die Grundform eines
liegenden U hat, von dem mittig noch ein zum extruderseitigen Ende 22 der Markierungsmaterialleitung
2 und zum Extruder 4 verlaufender armförmiger Rahmenteil ausgeht. Dieser Halterahmen
26 ist nahe dem freien Ende seiner beiden U-Schenkel um die Dreh- oder Schwenkachse
23' verschwenkbar am unteren Teil des Markierungsmaterialbehälters 12 gelagert.
[0071] An das freie, in Figur 9 linke Ende der beiden U-Schenkel des Halterahmens 26 ist
jeweils ein Pneumatikzylinder 19" als Kraftantrieb angesetzt, dessen Kolbenstange
in das Innere des jeweils zugehörigen, als Rechteckrohr ausgeführten U-Schenkels ragt.
Unterhalb eines quer verlaufenden Teils des U-Rahmens 27 sind am Halterahmen 26 die
zwei Umlenkrollen 19' gelagert. Über die Umlenkrollen 19' verläuft jeweils ein Seil
19, dessen eines Ende an der Kolbenstange des zugehörigen Pneumatikzylinders 19" und
dessen anderes Ende am U-Rahmen 27 befestigt ist.
[0072] Wenn die Kolbenstange des Pneumatikzylinders 19' eingefahren wird, wird auf das Seil
19 eine Zugkraft ausgeführt, die dazu führt, dass der Halterahmen 26 zusammen mit
dem Extruder 4 und der Markierungsmaterialleitung 2 um die Dreh- oder Schwenkachse
23' nach oben verschwenkt wird. Der Extruder 4 wird so von einer Verkehrsfläche abgehoben
und kann dann durch Verdrehen der gesamten in der Figur 9 gezeigten Baueinheit relativ
zu der übrigen, in Figur 9 nicht dargestellten Markiermaschine seitwärts verschwenkt
werden.
[0073] Zum Absenken des Extruders 4 wird die Kolbenstange des Pneumatikzylinders 19' ausgefahren.
[0074] Im Markierbetrieb ist der Pneumatikzylinder 19' zweckmäßig drucklos und der Extruder
4 läuft dann aufgrund seines Gewichts mittels seiner Laufrollen 42 auf der Verkehrsfläche
ab und folgt dieser.
[0075] Figur 10 zeigt die Baueinheit aus Figur 9 in Seitenansicht in der gleichen Funktionsstellung,
wie sie in Figur 9 gezeigt ist. Rechts in Figur 10 ist der Extruder 4 erkennbar, der
mit der Markierungsmaterialleitung 2 zum Zuführen von Markierungsmaterial verbunden
ist. Weiterhin ist der Extruder 4 über den Halterahmen 26 um die Achse 23' verschwenkbar
mit dem Markierungsmaterialbehälter 12 verbunden. Zum Verschwenken dient der Zylinder
19" im Zusammenwirken mit dem Seil 19 und der Umlenkrolle 19', wie vorstehend schon
beschrieben.
[0076] Der oberhalb des Halterahmens 26 liegende U-Rahmen 27 ist lagefest mit dem unteren
Teil des Markierungsmaterialbehälters 12 verbunden. An der in Figur 10 dem Betrachter
zugewandten Seite des Markierungsmaterialbehälters 12 ist hier ein zweiter Rohranschluss
12" vorgesehen, der mit einem Flansch verschlossen ist. Anstelle des Flansches kann
hier eine zweite Markierungsmaterialleitung mit einem zweiten Extruder angeschlossen
werden.
[0077] Hinsichtlich der weiteren in Figur 10 dargestellten Teile wird auf die Beschreibung
der vorhergehenden Figuren, insbesondere der Figur 9, verwiesen.
Bezugszeichenliste:
Zeichen |
Bezeichnung |
1 |
Markiermaschine |
10 |
Fahrgestell |
11, 11' |
Hinterräder, Vorderräder |
12 |
Markierungsmaterialbehälter |
12' |
Rohranschluss an 12 für 2 |
12" |
zweiter Rohranschluss |
13 |
vertikale Drehachse von 12 |
14r, 14l |
rechte, linke seitliche Kontur von 1 |
15 |
Fortbewegungsrichtung von 1 |
16 |
Antriebseinheit |
17 |
Fahrerplatz |
18 |
Lenkung |
19 |
Seil |
19' |
Umlenkrollen |
19" |
Zylinder |
|
|
2 |
Markierungsmaterialleitung |
21 |
behälterseitiges Ende von 2 |
22 |
extruderseitiges Ende von 2 |
23 |
Dreh- oder Schwenkgelenk zwischen 12 und 21 |
23' |
Dreh- oder Schwenkachse von 23 |
24 |
Kugelgelenk zwischen 22 und 4 |
25 |
Brenner |
25' |
Heizmantel |
26 |
Halterahmen |
27 |
U-Rahmen |
27' |
Metallring |
28 |
Drehantrieb |
29 |
Drehlager |
3 |
Markierungsmaterialpumpe |
31 |
Förderschnecke |
32 |
Pumpenmotor |
|
|
4 |
Extruder |
40 |
vertikale Drehachse von 4 |
41 |
Auslassöffnung |
42 |
Laufrollen |
|
|
5 |
Verkehrsfläche |
50 |
Markierungslinie |
1. Markiermaschine (1) zum Erzeugen von Markierungslinien (50) aus fließfähigem Markierungsmaterial
auf Verkehrsflächen (5), wie Straßen, mit einem Fahrgestell (10) und mit wenigstens
einem über die zu markierende Fläche (5) führbaren Extruder (4), wobei der Extruder
(4) mindestens eine Auslassöffnung (41) aufweist, die von mindestens einem auf dem
Fahrgestell (10) angeordneten Markierungsmaterialbehälter (12) aus mittels mindestens
einer Markierungsmaterialpumpe (3) durch mindestens eine Markierungsmaterialleitung
(2) mit dem Markierungsmaterial versorgbar ist, und wobei der Extruder (4) in seiner
Position quer zu einer Fortbewegungsrichtung (15) der Markiermaschine (1) verstellbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Markierungsmaterialbehälter (12) auf dem Fahrgestell (10) relativ zu diesem um
eine vertikale Drehachse (13) verdrehbar gelagert ist und dass als Einheit zusammen
mit dem Markierungsmaterialbehälter (12) die Markierungsmaterialleitung (2) und der
Extruder (4) relativ zu dem Fahrgestell (10) verdrehbar sind.
2. Markiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einheit aus Markierungsmaterialbehälter (12), Markierungsmaterialleitung (2)
und Extruder (4) um bis zu 180° um die vertikale Drehachse (13) verdrehbar ist.
3. Markiermaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die den Markierungsmaterialbehälter (12) mit dem Extruder (4) verbindende Markierungsmaterialleitung
(2) in einem Zwischenraum zwischen einer Unterseite des Fahrgestells (10) und der
zu markierenden Verkehrsfläche (5) angeordnet ist und dass in Fortbewegungsrichtung
(15) der Markiermaschine (1) gesehen der Extruder (4) zwischen einer an einer linken
Seite der Markiermaschine (1) und einer an einer rechten Seite der Markiermaschine
(1) jeweils außerhalb einer seitlichen Kontur (14r, 14l) der übrigen Markiermaschine
(1) liegenden Position verstellbar ist.
4. Markiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Markierungsmaterialbehälter (12) im Wesentlichen die Form eines stehenden Zylinders
hat und dass die vertikale Drehachse (13) entlang der vertikalen Mittelachse des Markierungsmaterialbehälters
(12) verläuft.
5. Markiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Markierungsmaterialbehälter (12) auf oder in einem Drehlager (29) angeordnet
ist, das zwischen dem Markierungsmaterialbehälter (12) und dem Fahrgestell (10) angeordnet
ist.
6. Markiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verdrehen des Markierungsmaterialbehälters (12) ein Drehantrieb (28), vorzugsweise
ein Hydraulik- oder Druckluft- oder Elektromotor, vorgesehen ist.
7. Markiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einheit aus Markierungsmaterialbehälter (12), Markierungsmaterialleitung (2)
und Extruder (4) mittels einer Arretiereinrichtung stufenlos in beliebigen Drehpositionen
oder abgestuft in bestimmten vorgegebenen Drehpositionen relativ zum Fahrgestell (10)
arretierbar ist.
8. Markiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierungsmaterialleitung (2) zugleich als Tragarm für den Extruder (4) ausgebildet
ist.
9. Markiermaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die als Tragarm für den Extruder (4) ausgebildete Markierungsmaterialleitung (2)
mittels eines Dreh- oder Schwenkgelenks (23) um eine horizontale, quer zur Längsrichtung
eines behälternahen Teils der Markierungsmaterialleitung (2) verlaufende Dreh- oder
Schwenkachse (23') verdrehbar oder verschwenkbar mit dem Markierungsmaterialbehälter
(12) verbunden ist.
10. Markiermaschine nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Extruder (4) um eine in seiner Markierposition vertikale Achse (40) um wenigstens
180° verdrehbar mit einem extruderseitigen Ende (22) der als Tragarm für den Extruder
(4) ausgebildeten Markierungsmaterialleitung (2) verbunden ist.
11. Markiermaschine nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Extruder (4) Laufrollen (42) aufweist und dass in einer Markierposition des Extruders
(4) die als Tragarm für den Extruder (4) ausgebildete Markierungsmaterialleitung (2)
in Vertikalrichtung frei um die horizontale Dreh- oder Schwenkachse (23') verdrehbar
oder verschwenkbar ist und die Laufrollen (42) auf der zu markierenden Verkehrsfläche
(5) abrollen.
12. Markiermaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die als Tragarm für den Extruder (4) ausgebildete Markierungsmaterialleitung (2)
zusammen mit dem Extruder (4) mittels einer Hubvorrichtung mit Kraftantrieb aus der
Markierposition in eine Ruheposition, in welcher der Extruder (4) vertikalen Abstand
von der Verkehrsfläche (5) hat, anhebbar ist und umgekehrt absenkbar ist.
13. Markiermaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein extruderseitiges Ende (22) der als Tragarm für den Extruder (4) ausgebildeten
Markierungsmaterialleitung (2) und der Extruder (4) über ein Kugelgelenk (24) miteinander
verbunden sind.
14. Markiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierungsmaterialpumpe (3) in die Markierungsmaterialleitung (2) integriert
ist.
15. Markiermaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierungsmaterialpumpe (3) eine Schneckenpumpe ist und dass eine Förderschnecke
(31) der Markierungsmaterialpumpe (3) in der Markierungsmaterialleitung (2) angeordnet
ist.
16. Markiermaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu der als Tragarm für den Extruder (4) ausgebildeten Markierungsmaterialleitung
(2) der Extruder (4) mittels eines diesen nur mechanisch mit dem Markierungsmaterialbehälter
(12) verbindenden, relativ zum Markierungsmaterialbehälter (12) um die gleiche Achse
(23') wie die Markierungsmaterialleitung (2) verschwenkbaren gesonderten Halterahmens
(26) gehalten ist.
17. Markiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierungsmaterialleitung (2) als gelenkige oder flexible, tragfunktionsfreie
Leitung ausgeführt ist und dass der Extruder (4) an einem diesen nur mechanisch mit
dem Markierungsmaterialbehälter (12) verbindenden, relativ zum Markierungsmaterialbehälter
(12) um eine horizontale Achse verschwenkbaren gesonderten Halterahmen (26) gehalten
ist.
18. Markiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Markierungsmaterialbehälter (12) eine zweite Markierungsmaterialleitung mit
einem zweiten Extruder an deren freiem Ende verbunden ist.
19. Markiermaschine nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass in Fortbewegungsrichtung (15) der Markiermaschine (1) gesehen der zweite Extruder
in Reihe mit dem ersten Extruder (4) angeordnet ist.