[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schließhilfsantrieb für die motorische Verstellung
einer Schlossfalle eines Kraftfahrzeugschlosses gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1, eine Kraftfahrzeugschlossanordnung mit einem Kraftfahrzeugschloss und einem solchen
Schließhilfsantrieb gemäß Anspruch 15 sowie ein Verfahren zur Montage einer solchen
Kraftfahrzeugschlossanordnung gemäß Anspruch 16.
[0002] Der in Rede stehende Schließhilfsantrieb findet im Rahmen der Komfortsteigerung von
Kraftfahrzeugen Anwendung. Die Funktion des Schließhilfsantriebs ist die motorische
Verstellung einer Schlossfalle eines Kraftfahrzeugs von einer Vorschließstellung in
eine Hauptschließstellung im Rahmen eines Schließhilfsvorgangs. Beim Schließen einer
dem Kraftfahrzeugschloss zugeordneten Kraftfahrzeugtür muss der Benutzer nur noch
dafür sorgen, dass das Kraftfahrzeugschloss die Vorschließstellung erreicht. Das kraftaufwendige
Zuziehen der Kraftfahrzeugtür gegen die hohen Türdichtungsgegendrücke wird dann von
dem Schließhilfsantrieb übernommen, der die Schlossfalle des Kraftfahrzeugschlosses,
wie oben angesprochen, motorisch von der Vorschließstellung in die Hauptschließstellung
überführt.
[0003] Der bekannte Schließhilfsantrieb (
DE 10 2013 108 718 A1), von dem die Erfindung ausgeht, zeigt ein Antriebsgehäuse mit einem Gehäuseinnenraum
und in dem Gehäuseinnenraum einen Antriebsmotor und ein dem Antriebsmotor nachgeschaltetes
Stellelement, das über eine Motorenanordnung antreibbar ist. Bei dem bekannten Schließhilfsantrieb
handelt es sich um einen externen Schließhilfsantrieb, der über einen Bowdenzug mit
dem Kraftfahrzeugschloss, insbesondere der Schlossfalle des Kraftfahrzeugschlosses,
antriebstechnisch gekoppelt ist. Zum Ausleiten der Antriebsbewegungen ist das Stellelement
mit dem Bowdenzug antriebstechnisch koppelbar. Hierfür ist das Stellelement mit einer
entsprechenden Seelenaufnahme ausgestattet, in die das kugelförmige Seelenendstück
der Bowdenzugseele eingehängt ist.
[0004] Bei dem bekannten Schließhilfsantrieb wird im Rahmen der Montage das Seelenendstück
bei geöffnetem Antriebsgehäuse in die Seelenaufnahme eingehängt. Anschließend wird
das Antriebsgehäuse geschlossen, so dass der antriebstechnische Eingriff zwischen
Stellelement und Seelenendstück fixiert ist.
[0005] Nachteilig bei dem bekannten Schließhilfsantrieb ist die Tatsache, dass der Fertigungsprozess,
insbesondere im Hinblick auf die Endmontage des Schließhilfsantriebs im Kraftfahrzeug,
wenig flexibel ist. Die feste Zuordnung zwischen Schließhilfsantrieb und Bowdenzug
lässt es beispielsweise nicht zu, den Schließhilfsantrieb vor Ort in der Fertigung
flexibel für Varianten mit unterschiedlicher Bowdenzuglänge einzusetzen. Ferner muss
der Schließhilfsantrieb stets zusammen mit dem bereits angeschlossenen Bowdenzug transportiert
werden, was vergleichsweise aufwendig ist.
[0006] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, den bekannten Schließhilfsantrieb derart
auszugestalten und weiterzubilden, dass die Flexibilität bei der Endmontage des Schließhilfsantriebs
im Kraftfahrzeug gesteigert wird.
[0007] Da obige Problem wird bei einem Schließhilfsantrieb gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
[0008] Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, dass der Anschluss des Bowdenzugs bei
geeigneter Auslegung auch bei geschlossenem Antriebsgehäuse möglich ist. Dabei ist
erkannt worden, dass es auf eine geeignete Führung der Bowdenzugseele mit dem Seelenendstück
ankommt.
[0009] Im Einzelnen wird zunächst vorgeschlagen, dass das geschlossene Antriebsgehäuse eine
Bowdenzugöffnung für das Einfädeln der Bowdenzugseele in einer Einfädelbewegung aufweist.
Der Schließhilfsantrieb weist eine Führungseinrichtung für die Bowdenzugseele einschließlich
des Seelenendstücks auf, die das Seelenendstück im Zuge der Einfädelbewegung in formschlüssigen
antriebstechnischen Eingriff mit der im Gehäuseinnenraum befindlichen Seelenaufnahme
des Stellelements führt.
[0010] Die Führungseinrichtung ermöglicht gewissermaßen den "blinden" Anschluss des Bowdenzugs
am Schließhilfsantrieb, ohne dass das Seelenendstück vom Benutzer auf irgendeine Weise
gelenkt werden muss. Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass der Schließhilfsantrieb
eine Führungseinrichtung für die Bowdenzugseele aufweist, die das Seelenendstück im
Zuge der Einfädelbewegung in formschlüssigen, antriebstechnischen Eingriff mit der
im Gehäuseinnenraum befindlichen Seelenaufnahme des Stellelements führt.
[0011] Mit der vorschlagsgemäßen Lösung ist der Anschluss des Bowdenzugs an dem Schließhilfsantrieb
in jeder Stufe der Fertigung möglich. Insbesondere kann der Schließhilfsantrieb ohne
angeschlossenen Bowdenzug bis zu seiner Einbauposition am Kraftfahrzeug transportiert
werden. Der Anschluss des Bowdenzugs kann entsprechend zu einem beliebig späten Zeitpunkt
vorgenommen werden.
[0012] Mit der vorschlagsgemäßen Lösung ist auch die Bereitstellung der Bowdenzüge in der
Fertigung besonders einfach, da der Transport der Bowdenzüge nunmehr im nicht angeschlossenen
Zustand erfolgen kann. So lässt sich eine Mehrzahl von Bowdenzügen ohne weiteres bündelweise
handhaben und bereitstellen.
[0013] Schließlich erlaubt die vorschlagsgemäße Lösung eine einfache Variantenbildung für
ein Schließhilfsmodul aus Schließhilfsantrieb und daran angeschlossenem Bowdenzug.
Diese Variantenbildung für das Montagemodul kann wiederum zu einem beliebigen Zeitpunkt
in der Fertigung stattfinden. Ein solches Schließhilfsmodul soll auch als solches
beanspruchbar sein.
[0014] Grundsätzlich kann es sich bei der Einfädelbewegung um eine, insbesondere geradlinige,
Einführbewegung der Bowdenzugseele in einer Einführrichtung handeln. Die Einfädelbewegung
ist die Bewegung, die der Bediener manuell und von außerhalb des Antriebsgehäuses
in die Bowdenzugseele einleitet und aufgrund derer eine Führung des Seelenendstücks
durch die Führungseinrichtung erfolgt. Alternativ kann die Einführbewegung aber auch
eine sich an die Einführbewegung anschließende, zumindest geringfügige Rückbewegung
der Bowdenzugseele umfassen. Es hängt von der Ausgestaltung der Führungseinrichtung
ab, welche Einfädelbewegung für den Anschluss des Bowdenzugs erforderlich ist.
[0015] Die bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 3 und 4 betreffen die Führung
des Seelenendstücks durch die Führungseinrichtung. In besonders bevorzugter Ausgestaltung
wird die Führungseinrichtung zumindest zum Teil von dem Antriebsgehäuse bereitgestellt,
was eine einfache Herstellung in Kunststoff-Spritzgießverfahren erlaubt.
[0016] Der Führung des Seelenendstücks zu der Seelenaufnahme hin kommt vorliegend besondere
Bedeutung zu. Entsprechend ist gemäß Anspruch 7 ein entsprechender Einführkanal für
das Seelenendstück vorgesehen. Damit wird sichergestellt, dass sich die Bowdenzugseele
im Gehäuseinnenraum nicht mit anderen Komponenten des Schließhilfsantriebs verhakt.
[0017] Die weiter bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 8 bis 11 betreffen bevorzugte
Varianten für ein Einrasten des Seelenendstücks in die Seelenaufnahme. Dabei geht
die für das Einrasten erforderliche Federelastizität vorzugsweise auf die Federelastizität
der Bowdenzugseele selbst zurück (Anspruch 9). Dies ist eine konstruktiv besonders
einfache Ausgestaltung, die sich ohne zusätzliche Bauteile und damit kostengünstig
umsetzen lässt.
[0018] Die weiter bevorzugte Ausgestaltung gemäß Anspruch 12 betrifft die Verbindung des
Hüllenendstücks mit dem Rand der Bowdenzugöffnung des Antriebsgehäuses. Die Realisierung
einer Bajonettverbindung stellt hier eine mechanisch robuste und gleichzeitig montagefreundliche
Variante dar.
[0019] Eine besonders betriebssichere Variante besteht gemäß Anspruch 13 darin, dass sich
das Seelenendstück nur bei in Montagestellung befindlichem Stellelement an das Stellelement
anschließen lässt. Dadurch, dass die Montagestellung außerhalb des dem Schließhilfsvorgang
zugeordneten Betriebs-Verstellbereichs befindet, kann ein versehentliches Lösen des
formschlüssigen Eingriffs zwischen dem Seelenendstück und der Seelenaufnahme während
des Schließhilfsvorgangs auf einfache Weise verhindert werden.
[0020] Die weiter bevorzugte Ausgestaltung gemäß Anspruch 14 betrifft das bedienerseitige
Lösen des formschlüssigen Eingriffs zwischen dem Seelenendstück und der Seelenaufnahme.
Dies ist beispielsweise bei einem verschleißbedingten Austausch des Schließhilfsantriebs
erforderlich. Gemäß Anspruch 14 wird in einer Variante vorgeschlagen, dass die für
das Lösen vorgesehene Lösevorrichtung eine Öffnung in dem Antriebsgehäuse bereitstellt,
durch die hindurch ein Werkzeug oder dergleichen geführt werden kann. Dies ist eine
besonders einfach zu realisierende Variante für das Lösen des formschlüssigen Eingriffs
zwischen dem Seelenendstück und der Seelenaufnahme.
[0021] Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 15, der eigenständige Bedeutung zukommt,
wird eine Kraftfahrzeugschlossanordnung mit einem Kraftfahrzeugschloss und einem vorschlagsgemäßen
Schließhilfsantrieb beansprucht. Dabei wird davon ausgegangen, dass das Kraftfahrzeugschloss
die Schließelemente Schlossfalle und Sperrklinke aufweist, wobei der Bowdenzug eine
antriebstechnische Verbindung zwischen dem Stellelement des Schließhilfsantriebs und
der Schlossfalle des Kraftfahrzeugschlosses bereitstellt. Auf alle Ausführungen zu
dem vorschlagsgemäßen Schließhilfsantrieb darf verwiesen werden.
[0022] Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 16, der ebenfalls eigenständige Bedeutung
zukommt, wird ein Verfahren zur Montage einer vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlossanordnung
beansprucht. Bei dem vorschlagsgemäßen Verfahren wird das Seelenendstück im Zuge der
Einfädelbewegung in einen formschlüssigen antriebstechnischen Eingriff mit der Seelenaufnahme
des Stellelements gebracht. Insoweit darf auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen
Schließhilfsantrieb verwiesen werden.
[0023] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- eine Kraftfahrzeugtür mit einer vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlossanordnung in
einer Explosionsdarstellung,
- Fig. 2
- die Kraftfahrzeugschlossanordnung gemäß Fig. 1 mit Kraftfahrzeugschloss, Bowdenzug
und Schließhilfsantrieb in schematischer Darstellung,
- Fig. 3
- die Wechselwirkung zwischen dem in Fig. 2 gezeigten Seelenendstück und dem in Fig.
2 gezeigten Stellelement im Zuge der Einfädelbewegung, jeweils in schematischer Darstellung
und
- Fig. 4
- die Verbindung des in Fig. 2 gezeigten Hüllenendstücks mit dem in Fig. 2 gezeigten
Antriebsgehäuse, jeweils in schematischer Darstellung.
[0024] Der vorschlagsgemäße Schließhilfsantrieb 1 dient der motorischen Verstellung einer
Schlossfalle 2, der üblicherweise eine Sperrklinke 3 zugeordnet ist, eines Kraftfahrzeugschlosses
4 im Rahmen eines Schließhilfsvorgangs. Eine solche Schlossfalle 2 ist vorzugsweise
in eine in Fig. 2 in durchgezogener Linie dargestellte Vorschließstellung und in eine
in Fig. 2 in gestrichelter Linie dargestellte Hauptschließstellung bringbar. Dabei
wirkt die Schlossfalle 2 mit einem Schließteil 5 zusammen, bei dem es sich um einen
Schließbolzen, einen Schließbügel oder dergleichen handeln kann.
[0025] Das Kraftfahrzeugschloss 4 kann jedwedem Verschlusselement eines Kraftfahrzeugs zugeordnet
sein. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Kraftfahrzeugschloss
4 einer Kraftfahrzeugtür zugeordnet. Das Kraftfahrzeugschloss 4 kann aber auch einem
Heckdeckel, einer Heckklappe, einer Fronthaube oder dergleichen zugeordnet sein. Dies
betrifft nicht nur schwenkbare Verschlusselemente, sondern auch Verschlusselemente,
die nach Art einer Schiebetür ausgestaltet sind. Alle eine Kraftfahrzeugtür 6 betreffende
Ausführungen gelten für alle anderen Arten von Verschlusselementen entsprechend.
[0026] Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Kraftfahrzeugschloss
4 an der Kraftfahrzeugtür 6 angeordnet, während das Schließteil 5 an der Kraftfahrzeugkarosserie
angeordnet ist. Dies kann auch andersherum vorgesehen sein.
[0027] Der Schließhilfsvorgang betrifft vorliegend die Verstellung der Schlossfalle 2 von
der Vorschließstellung in die Hauptschließstellung, was mit einem entsprechenden Zuziehen
der Kraftfahrzeugtür 6 gegen die hohen Türdichtungsgegendrücke einhergeht.
[0028] Der Schließhilfsantrieb 1 weist ein Antriebsgehäuse 7 mit einem Gehäuseinnenraum
8 und in dem Gehäuseinnenraum 8 einen Antriebsmotor 9 und ein dem Antriebsmotor 9
nachgeschaltetes, um eine Stellelementachse 10a schwenkbares Stellelement 10 auf.
Dieser grundsätzliche Aufbau ist einer Zusammenschau der Fig. 1 und 2 zu entnehmen.
Dadurch, dass es sich bei dem vorschlagsgemäßen Schließhilfsantrieb 1 um einen sogenannten
externen Schließhilfsantrieb handelt, lässt sich an den Schließhilfsantrieb 1 ein
zum Ausleiten von Antriebsbewegungen vorgesehener Bowdenzug 11 anschließen. Im Einzelnen
ist das Stellelement 10 zum Ausleiten der Antriebsbewegungen mit dem Bowdenzug 11
antriebstechnisch koppelbar. Der Bowdenzug 11 weist in üblicher Weise eine Bowdenzughülle
12 und eine Bowdenzugseele 13 auf, wobei das Stellelement 10 eine Seelenaufnahme 14
für den antriebstechnischen Eingriff mit einem, hier und vorzugsweise kugelförmigen,
Seelenendstück 15 der Bowdenzugseele 13 aufweist. Das Seelenendstück 15 ist ganz allgemein
ein Körper, der an dem drahtförmigen Abschnitt 16 der Bowdenzugseele 13 befestigt
ist. Das Seelenendstück 15 dient der Herstellung des formschlüssigen Eingriffs mit
der Seelenaufnahme 14 des Stellelements 10. Neben der kugelförmigen Ausgestaltung
können jedwede andere Ausgestaltungen Anwendung finden, die den formschlüssigen Eingriff
ermöglichen.
[0029] Vorschlagsgemäß weist das Antriebsgehäuse 7 eine Bowdenzugöffnung 17 für das Einfädeln
der Bowdenzugseele 13 in einer Einfädelbewegung 18, 19 auf. Die Einfädelbewegung 18,
19 wird von außerhalb des Antriebsgehäuses 7 in die Bowdenzugseele 13 eingeprägt.
Das Einprägen der Einfädelbewegung 18 19 in die Bowdenzugseele 13 ist hier und vorzugsweise
manuell, also basierend auf einer Benutzerbewegung, vorgesehen. Im einfachsten Fall
erfolgt dies bei noch nicht an den Bowdenzug 11 angeschlossenem Kraftfahrzeugschloss
4 von dem dem Kraftfahrzeugschloss 4 zugeordneten Seelenendstück 21 aus.
[0030] Alternativ kann es vorgesehen sein, dass das Einfädeln automatisiert, beispielsweise
durch eine motorische Montagevorrichtung, vorgenommen wird.
[0031] Eine bevorzugte Einfädelbewegung ergibt sich aus dem Ablauf der Fig. 3a-d. Aus dieser
Darstellung ergibt sich, dass der Schließhilfsantrieb 1 eine Führungseinrichtung 20
für die Bowdenzugseele 13 aufweist. Die Führungseinrichtung 20 führt das Seelenendstück
15 im Zuge der Einfädelbewegung 18, 19 in formschlüssigen antriebstechnischen Eingriff
mit der im Gehäuseinnenraum 8 befindlichen Seelenaufnahme 14 des Stellelements 10.
[0032] Ein Blick auf die Darstellung gemäß Fig. 3 verrät, dass es sich bei der Einfädelbewegung
18, 19 um eine Einführbewegung der Bowdenzugseele 13 zum Einführen des Seelenendstücks
15 in die Bowdenzugöffnung 17 in einer Einführrichtung 22 handelt, an die sich eine
zumindest geringfügige Rückbewegung der Bowdenzugseele 13 entgegen der Einführrichtung
22 anschließt. Dabei fällt auf, dass die Ablenkung des Seelenendstücks 15 für das
Einfädeln in die Seelenaufnahme 14 ausschließlich von der noch zu erläuternden Führungseinrichtung
20 übernommen wird. Dadurch gestaltet sich das Einfädeln für den Benutzer bzw. die
gegebenenfalls vorgesehene, motorische Handhabungsvorrichtung besonders einfach.
[0033] Insbesondere aus der Darstellung gemäß Fig. 2 wird deutlich, dass das Einfädeln des
Seelenendstücks 15 bei geschlossenem Antriebsgehäuse 7 stattfindet. Hier und vorzugsweise
handelt es sich bei dem Antriebsgehäuse 7 um ein zweiteiliges Antriebsgehäuse mit
einer ersten Gehäusehälfte 7a und einer zweiten Gehäusehälfte 7b, die während des
Einfädeins des Seelenendstücks 15 miteinander verbunden sind. Ein Demontieren einer
der Gehäusehälften 7a, 7b ist für das vorschlagsgemäße Einfädeln des Seelenendstücks
15 vorteilhafterweise nicht erforderlich.
[0034] Ganz allgemein weist die Führungseinrichtung 20 mindestens eine Führungsfläche 20a
auf, die vom Antriebsgehäuse 7 bereitgestellt wird. Hier und vorzugsweise ist es vorgesehen,
dass die Führungseinrichtung 20 mehrere, insbesondere stegartige Führungsflächen 20a,
20b aufweist, die zum Teil von dem Antriebsgehäuse 7 und zum Teil von dem Stellelement
10 bereitgestellt werden. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
werden die Führungsflächen 20a vom Antriebsgehäuse 7 und die Führungsflächen 20b vom
Stellelement 10 bereitgestellt.
[0035] Die bewegungsführende Funktion der Führungseinrichtung 22 geht auf die Einfädelbewegung
18, 19 der Bowdenzugseele 13 zurück. Entsprechend ist es vorgesehen, dass die Führungseinrichtung
20 die Bowdenzugseele 13, hier und vorzugsweise das Seelenendstück 15, zur Führung
in den formschlüssigen Eingriff mit der Seelenaufnahme 14 des Stellelements 10 seitlich,
also quer zu der Bowdenzugerstreckung 23, auslenkt. Die Bowdenzugerstreckung 23 wird
hier und vorzugsweise durch die Mittellinie der Bowdenzugseele 13 definiert. Eine
besonders einfache konstruktive Ausgestaltung ergibt sich dadurch, dass die Seelenaufnahme
14 eine Hinterschnittfläche 24 aufweist, die derart ausgelegt ist, dass bei bestehendem
Formschluss zwischen Seelenendstück 15 und Seelenaufnahme 14 (Fig. 3d)) eine Rückbewegung
der Bowdenzugseele 13 das Seelenendstück 15, hier und vorzugsweise bei in einer noch
zu erläuternden Montagestellung stehenden Stellelement 10, weiter in den Formschluss
mit der Seelenaufnahme 14 drängt. Hierdurch ergibt sich eine Selbsthaltewirkung, die
zu einem besonders betriebssicheren Anschluss des Bowdenzugs 11 am Stellelement 10
führt.
[0036] In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist das Antriebsgehäuse 7 flüssigkeitsdicht
ausgestaltet. Dabei ist es, wie in Fig. 1 dargestellt, vorzugsweise vorgesehen, dass
der Schließhilfsantrieb 1 im Naßraum der Kraftfahrzeugtür 6 angeordnet ist.
[0037] Es wurde schon darauf hingewiesen, dass das Antriebsgehäuse 7 zwei Gehäusehälften
7a, 7b aufweist, die während des vorschlagsgemäßen Einfädelns des Seelenendstücks
15 miteinander verbunden sind. Hier und vorzugsweise ist es so, dass die beiden Gehäusehälften
7a, 7b abdichtend miteinander verbunden sind. Dabei ergibt sich eine dichtungstechnisch
besonders vorteilhafte Variante dadurch, dass eine der beiden Gehäusehälften 7a, 7b
die komplette Bowdenzugöffnung 17 bereitstellt. Denn dadurch ist gewährleistet, dass
die Bowdenzugöffnung 17 über ihren kompletten Umfang materialeinheitlich ausgestaltet
ist.
[0038] Um sicherzustellen, dass das Seelenendstück 15 von der Bowdenzugöffnung 17 aus die
Seelenaufnahme 14 sicher erreicht, weist die Führungseinrichtung 20 vorzugsweise einen
Einführkanal 25 für das Seelenendstück 15 auf. Bei dem dargestellten und insoweit
bevorzugten Ausführungsbeispiel erstreckt sich der Einführkanal 25 zwischen der Bowdenzugöffnung
17 und dem Stellelement 10. Je nach Randbedingung kann der Einführkanal 25 mehr oder
weniger von der Bowdenzugöffnung 17 und/oder dem Stellelement 10 beabstandet sein.
Hier und vorzugsweise ist es so, dass sich der Einführkanal 25 von der Bowdenzugöffnung
17 ausgehend zu der Seelenaufnahme 14 des, hier und vorzugsweise in einer noch zu
erläuternden Montagestellung stehenden, Stellelements 10 hin erstreckt. Dies bedeutet,
dass sich der Einführkanal 25 von der Bowdenzugöffnung 17 ausgehend in Richtung der
Seelenaufnahme 14 des, hier und vorzugsweise in der Montagestellung stehenden, Stellelements
10 erstreckt.
[0039] Der Einführkanal 25 nimmt die Bowdenzugseele 13 mit dem Seelenendstück 15 sowohl
quer zu der Stellelementachse 10a als auch längs zu der Stellelementachse 10a formschlüssig
auf. Hierfür weist der Einführkanal 25 zunächst einmal zwei Seitenwände 25a, 25b auf,
die hier und vorzugsweise von der Gehäusehälfte 7a ausgebildet werden. Auch die Bodenwand
25c des Einführkanals 25, die sich im Wesentlichen senkrecht zu den Seitenwänden 25a,
25b erstreckt, wird von der Gehäusehälfte 7a ausgebildet. Die Deckenwand 25d des Einführkanals
25 dagegen wird von der anderen Gehäusehälfte 7b ausgebildet, wie in der Darstellung
gemäß Fig. 2 lediglich angedeutet ist.
[0040] Wie noch erläutert wird, ist es ganz allgemein vorgesehen, dass die Führungseinrichtung
20 zusammen mit der Seelenaufnahme 14 und der Bowdenzugseele 13 eine Rasteinrichtung
ausbildet derart, dass das Seelenendstück 15 im Zuge der Einfädelbewegung 18, 19 in
den formschlüssigen Eingriff mit der Seelenaufnahme 14 einrastet. Für die Realisierung
einer solchen Rasteinrichtung sind verschiedene vorteilhafte Umsetzungsvarianten denkbar.
Die Darstellung gemäß Fig. 3 zeigt eine konstruktiv besonders einfache und gleichzeitig
besonders betriebssichere Ausgestaltung.
[0041] Fig. 3 zeigt, dass die Führungseinrichtung 20 im Zuge der Einführbewegung (Fig. 3a),
b)) das Seelenendstück 15 seitlich gegen die federelastische Rückstellkraft der Bowdenzugseele
13 auslenkt und dadurch seitlich vorspannt. Der Begriff "seitlich" bedeutet vorliegend
stets, wie oben angedeutet, eine Richtung quer zu der Bowdenzugerstreckung 23.
[0042] Bei weitergehender Einführbewegung gibt die Führungseinrichtung 20 das Seelenendstück
15 in die Seelenaufnahme 14 des, hier und vorzugsweise in der Montagestellung stehenden,
Stellelements 10 frei. Dies bedeutet, dass ausgehend von der in Fig. 3b) gezeigten
Situation eine geringfügige, weitere Einführbewegung dazu führen würde, dass das Seelenendstück
15 in die Seelenaufnahme 14 einrastet.
[0043] Das seitliche Vorspannen der Bowdenzugseele 13 wird hier und vorzugsweise auf besonders
einfache Weise dadurch erreicht, dass die Führungsanordnung 20 eine Anlauffläche 26
aufweist, die am Stellelement 10 angeordnet ist und die im Zuge der Einführbewegung
des Seelenendstücks 15 zu der seitlichen Auslenkung und damit der Vorspannung der
Bowdenzugseele 13 führt. Grundsätzlich kann es auch vorgesehen sein, dass diese Anlauffläche
26 nicht am Stellelement 10, sondern am Antriebsgehäuse 7 angeordnet ist.
[0044] Für den Fall, dass nach dem obigen Einrasten des Seelenendstücks 15 dennoch eine
weitergehende Einführbewegung in die Bowdenzugseele 13 eingeleitet würde, so käme
es zu einer hohen Druckbelastung auf die Bowdenzugseele 13, was voraussichtlich zu
einem Verbiegen der Bowdenzugseele 13 führen würde. Um diese nur schwer kontrollierbare
Situation zu vermeiden, weist die Führungseinrichtung 20 eine am Stellelement 10 angeordnete
Fangeinrichtung 27 mit einem Fangkanal 28 auf, der sich an die Seelenaufnahme 14 anschließt.
Damit wird erreicht, dass die Führungseinrichtung 20 im Zuge der Einführbewegung das
Seelenendstück 15, die Seelenaufnahme 14 überfahrend, in den Fangkanal 28 führt. Der
Fangkanal 28 ist hier und vorzugsweise kreisbogenförmig um die Stellelementachse 10a
gebogen. Ferner ist es im Sinne einer besonders guten Führung des Seelenendstücks
15 vorgesehen, dass der Fangkanal 28 das Seelenendstück 15 sowohl quer zu der Stellelementachse
10a als auch längs zu der Stellelementachse 10a formschlüssig aufnimmt. Das Überfahren
der Seelenaufnahme 14 wird hier und vorzugsweise dadurch realisiert, dass sich an
die Seelenaufnahme 14 eine Überfahrkontur 29 anschließt, die bei eingerastetem Seelenendstück
15 und weitergehender Einführbewegung ein Auswerfen des Seelenendstücks 15 aus der
Seelenaufnahme 14 bewirkt.
[0045] Mit dem Fangkanal 28 wird im Ergebnis erreicht, dass ein gewisser Auslauf für das
Seelenendstück 15 bereitsteht, der sicherstellt, dass Einführbewegungen unterschiedlicher
Ausdehnung möglich sind, ohne dass es zu einem Blockieren des Seelenendstücks 15 kommt.
[0046] Bei der Ausgestaltung der Führungseinrichtung 20 mit Fangkanal 28 ist es vorzugsweise
vorgesehen, dass das Seelenendstück 15, getrieben durch die seitliche Vorspannung,
im Zuge der Rückbewegung der im Fangkanal 28 befindlichen Bowdenzugseele 13 in die
Seelenaufnahme 14 einrastet (Fig. 3d)). Der Formschluss zwischen dem Seelenendstück
15 und der Seelenaufnahme 14, der die antriebstechnische Kopplung zwischen diesen
beiden Komponenten bereitstellen soll, kommt also erst bei der Rückbewegung der Bowdenzugseele
13 zustande.
[0047] Der Anschluss des Bowdenzugs 11 an dem vorschlagsgemäßen Schließhilfsantrieb 1 umfasst
neben dem Anschluss des Seelenendstücks 15 auch den Anschluss der Bowdenzughülle 12,
insbesondere des entsprechenden Hüllenendstücks 30. Das Hüllenendstück 30 ist vorzugsweise
abdichtend mit dem Rand der Bowdenzugöffnung 17 des Antriebsgehäuses 7 verbindbar.
[0048] Eine besonders bevorzugte Variante für die Verbindung des Hüllenendstücks 30 mit
dem Rand der Bowdenzugöffnung 17 zeigt Fig. 4. Hier ist die betreffende Verbindung
als eine Bajonettverbindung ausgestaltet. Dies ist insoweit vorteilhaft, als mit einer
solchen Bajonettverbindung eine hohe Montagefreundlichkeit einhergeht, während gleichzeitig
eine gute mechanische Verbindung gewährleistet ist.
[0049] Für die Herstellung der Bajonettverbindung ist das Hüllenendstück 30 mit einer Bajonettausformung
31 ausgestattet, die mit einer Bajonett-Gegenausformung 32 wechselwirkt. Dies bedeutet,
dass die Herstellung der Bajonettverbindung zunächst mit einer Einsteckbewegung 33
einhergeht, mit der das Hüllenendstück 30 mit der Bajonett-Ausformung 31 in die Bajonett-Gegenausformung
32 eingeschoben wird. Dies ergibt sich aus dem Übergang von Fig. 4a) auf Fig. 4b).
Die Vervollständigung der Bajonettverbindung ergibt sich gemäß Fig. 4c) dadurch, dass
das Hüllenendstück 30 gegenüber dem Antriebsgehäuse 7 in einer Verriegelungsbewegung
um die Bajonetterstreckung 23 geschwenkt wird. Hier und vorzugsweise handelt es sich
dabei um eine Schwenkbewegung um etwa 90°. Im Zuge der Verriegelungsbewegung kommt
die Bajonett-Ausformung 31 in einen hinterschneidenden Eingriff mit dem Rand der Bowdenzugöffnung
17, so dass eine Rückbewegung des Hüllenendstücks 30 gesperrt ist. Auf der gegenüberliegenden
Seite steht das Hüllenendstück 30 in Eingriff mit einem die Bowdenzugöffnung 17 umgebenden
Flansch 34, so dass eine weitere Einführbewegung ebenfalls gesperrt ist. Dadurch,
dass zwischen dem Hüllenendstück 30 und dem Flansch 34 eine Dichtung 35 angeordnet
ist, kommt es zu einer entsprechend abdichtenden Verbindung zwischen dem Hüllenendstück
30 und dem Antriebsgehäuse 7.
[0050] Alternativ zu der oben angesprochenen Bajonettverbindung kann auch eine Rastverbindung,
eine Pfropfenverbindung oder dergleichen vorgesehen sein.
[0051] Hier und vorzugsweise ist das Seelenendstück 15 durch die Führungseinrichtung 20
nur dann in den formschlüssigen Eingriff mit der Seelenaufnahme 14 führbar, wenn sich
das Stellelement 10 in der in Fig. 3 gezeigten Montagestellung befindet. Während des
Schließhilfsvorgangs dagegen ist das Stellelement 10 in einem Betriebs-Verstellbereich
verstellbar, wobei sich die Montagestellung außerhalb des Betriebs-Verstellbereichs
befindet. Dies ergibt sich aus der Darstellung gemäß Fig. 2, die die Ausgangsstellung
des Stellelements 10 für die Durchführung eines Schließhilfsvorgangs zeigt. Diese
Ausgangsstellung ist gegenüber der in Fig. 3 gezeigten Montagestellung im Gegenuhrzeigersinn
verschwenkt.
[0052] Um beispielsweise den Austausch eines defekten Schließhilfsantriebs 1 zu ermöglichen,
ist vorzugsweise eine Lösevorrichtung vorgesehen, die ein Lösen des formschlüssigen
Eingriffs zwischen dem Seelenendstück 15 und der Seelenaufnahme 14 erlaubt. Dabei
kann es vorgesehen sein, dass die Lösevorrichtung ein verstellbares Löseelement aufweist,
das von außerhalb des Antriebsgehäuses 7 zum Lösen des formschlüssigen Eingriffs zwischen
dem Seelenendstück 15 und der Seelenaufnahme 14 verstellbar ist. Alternativ kann es,
wie in der Darstellung gemäß Fig. 2 lediglich angedeutet, vorgesehen sein, dass die
Lösevorrichtung eine Öffnung 36 in dem Antriebsgehäuse 7 aufweist, durch die hindurch
das Lösen des formschlüssigen Eingriffs zwischen dem Seelenendstück 15 und der Seelenaufnahme
14 bewirkbar ist. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass durch die Öffnung 36
hindurch ein Werkzeug, insbesondere ein Schraubendreher, geführt wird, um das Seelenendstück
15 außer Eingriff von der Seelenaufnahme 14 zu bewegen. In besonders bevorzugter Ausgestaltung
ist die Öffnung 36 im Normalbetrieb verschlossen. Dies kann beispielsweise durch eine
Klappe oder einen Film nach Art einer Sollbruchstelle vorgesehen sein.
[0053] Nach einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird eine Kraftfahrzeugschlossanordnung
37 mit einem Kraftfahrzeugschloss 4 und einem vorschlagsgemäßen Schließhilfsantrieb
1 beansprucht, wobei das Kraftfahrzeugschloss 4 die Schließelemente Schlossfalle 2
und Sperrklinke 3 aufweist und wobei der Bowdenzug 11 eine antriebstechnische Verbindung
zwischen dem Stellelement 10 des Schließhilfsantriebs 1 und der Schlossfalle 2 des
Kraftfahrzeugschlosses 4 bereitstellt. Auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen
Schließhilfsantrieb 1 darf verwiesen werden.
[0054] Nach einer weiteren Lehre, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein
Verfahren zur Montage einer vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlossanordnung 37 beansprucht,
wobei das Seelenendstück 15 im Zuge der Einfädelbewegung 18, 19 in einen formschlüssigen
antriebstechnischen Eingriff mit der Seelenaufnahme 14 des Stellelements 10 gebracht
wird.
[0055] Das vorschlagsgemäße Verfahren lässt sich in unterschiedlichen Varianten umsetzen.
Fig. 1 zeigt beispielsweise, dass der Schließhilfsantrieb 1 und das Kraftfahrzeugschloss
4 an einem Türmodul 38 vormontiert werden, wobei das Türmodul 38 anschließend zusammen
mit dem Schließhilfsantrieb 1 und dem Kraftfahrzeugschloss 4 an der Kraftfahrzeugtür
6 montiert wird. Schließlich wird eine Türabdeckung 39 am Türinnenblech befestigt.
Nun ist es beispielsweise denkbar, dass der Bowdenzug 11 an der Kraftfahrzeugtür 6,
hier am Türmodul 38 montiert wird, noch bevor der Schließhilfsantrieb 1 an der Kraftfahrzeugtür
6, hier an dem Türmodul 38 montiert wird. Diese Flexibilität ergibt sich mit der vorschlagsgemäßen
Lösung dadurch, dass das Einfädeln des Seelenendstücks 15 in obigem Sinne blind durchgeführt
werden kann, ohne dass das Antriebsgehäuse 7 des Schließhilfsantriebs 1 geöffnet wird.
Hier zeigt sich das ganze Potenzial der vorschlagsgemäßen Lösung, da die Fertigungsreihenfolge
mit der vorschlagsgemäßen Lösung nahezu beliebig ist, soweit der vorschlagsgemäße
Schließhilfsantrieb 1 und die vorschlagsgemäße Kraftfahrzeugschlossanordnung 37 betroffen
sind.
1. Schließhilfsantrieb für die motorische Verstellung einer Schlossfalle (2) eines Kraftfahrzeugschlosses
(4) im Rahmen eines Schließhilfsvorgangs, wobei der Schließhilfsantrieb (1) ein Antriebsgehäuse
(7) mit einem Gehäuseinnenraum (8) und in dem Gehäuseinnenraum (8) einen Antriebsmotor
(9) und ein dem Antriebsmotor (9) nachgeschaltetes, um eine Stellelementachse (10a)
schwenkbares Stellelement (10) aufweist, wobei das Stellelement (10) zum Ausleiten
von Antriebsbewegungen mit einem Bowdenzug (11) antriebstechnisch koppelbar ist, wobei
der Bowdenzug (11) eine Bowdenzughülle (12) und eine Bowdenzugseele (13) aufweist
und wobei das Stellelement (10) eine Seelenaufnahme (14) für den antriebstechnischen
Eingriff mit einem, insbesondere kugelförmigen, Seelenendstück (15) der Bowdenzugseele
(13) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Antriebsgehäuse (7) eine Bowdenzugöffnung (17) für das Einfädeln der Bowdenzugseele
(13) in einer Einfädelbewegung (18, 19) aufweist und dass der Schließhilfsantrieb
(1) eine Führungseinrichtung (20) für die Bowdenzugseele (13) aufweist, die das Seelenendstück
(15) im Zuge der Einfädelbewegung (18, 19) in formschlüssigen antriebstechnischen
Eingriff mit der im Gehäuseinnenraum (8) befindlichen Seelenaufnahme (14) des Stellelements
(10) führt.
2. Schließhilfsantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfädelbewegung (18, 19) eine Einführbewegung der Bowdenzugseele (13) zum Einführen
des Seelenendstücks (15) in die Bowdenzugöffnung (17) in einer Einführrichtung (22)
umfasst, vorzugsweise, dass die Einfädelbewegung (18, 19) eine sich an die Einführbewegung
anschließende, zumindest geringfügige Rückbewegung der Bowdenzugseele (13) entgegen
der Einführrichtung (22) umfasst.
3. Schließhilfsantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (20) mindestens eine Führungsfläche (20a, 20b) aufweist,
die vom Antriebsgehäuse (7) bereitgestellt wird, dass die Führungseinrichtung (20)
mehrere, insbesondere stegartige, Führungsflächen (20a, 20b) aufweist, die zum Teil
von dem Antriebsgehäuse (7) und zum Teil von dem Stellelement (10) bereitgestellt
werden.
4. Schließhilfsantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (20) die Bowdenzugseele (13), insbesondere das Seelenendstück
(15), zur Führung in den formschlüssigen Eingriff mit der Seelenaufnahme (14) des
Stellelements (10) seitlich, quer zu der Bowdenzugerstreckung (23), auslenkt.
5. Schließhilfsantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seelenaufnahme (14) eine Hinterschnittfläche (24) aufweist, die derart ausgelegt
ist, dass bei bestehendem Formschluss zwischen Seelenendstück (15) und Seelenaufnahme
(14) eine Rückbewegung der Bowdenzugseele (13) das Seelenendstück (15), insbesondere
bei in einer Montagestellung stehendem Stellelement (10), weiter in den Formschluss
mit der Seelenaufnahme (14) drängt.
6. Schließhilfsantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsgehäuse (7) zwei Gehäusehälften (7a, 7b) aufweist, die insbesondere abdichtend
miteinander verbunden sind, vorzugsweise, dass eine der beiden Gehäusehälften (7a,
7b) die komplette Bowdenzugöffnung (17) bereitstellt.
7. Schließhilfsantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (20) einen Einführkanal (25) für das Seelenendstück (15)
aufweist, vorzugsweise, dass sich der Einführkanal (25) zwischen der Bowdenzugöffnung
(17) und dem Stellelement (10) erstreckt, weiter vorzugsweise, dass sich der Einführkanal
(25) von der Bowdenzugöffnung (17) zu der Seelenaufnahme (14) des, insbesondere in
einer Montagestellung stehenden, Stellelements (10) hin erstreckt.
8. Schließhilfsantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (20) zusammen mit der Seelenaufnahme (14) und der Bowdenzugseele
(23) eine Rasteinrichtung ausbildet derart, dass das Seelenendstück (15) im Zuge der
Einfädelbewegung in den formschlüssigen Eingriff mit der Seelenaufnahme (14) einrastet.
9. Schließhilfsantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (20) im Zuge der Einführbewegung das Seelenendstück (15)
seitlich gegen die federelastische Rückstellkraft der Bowdenzugseele (13) auslenkt
und dadurch seitlich vorspannt, vorzugsweise, dass die Führungseinrichtung (20) das
Seelenendstück (15) bei weitergehender Einführbewegung in die Seelenaufnahme (14)
des, insbesondere in einer Montagestellung stehenden, Stellelements (10) freigibt.
10. Schließhilfsantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (20) eine am Stellelement (10) angeordnete Fangeinrichtung
(27) mit einem Fangkanal (28) aufweist, der sich an die Seelenaufnahme (14) anschließt
und dass die Führungseinrichtung (20) im Zuge der Einführbewegung das Seelenendstück
(15), die Seelenaufnahme (14) überfahrend, in den Fangkanal (18) führt, vorzugsweise,
dass der Fangkanal (28) das Seelenendstück (15) sowohl quer zu der Stellelementachse
(10a) als auch längs zu der Stellelementachse (10a) formschlüssig aufnimmt.
11. Schließhilfsantrieb nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Seelenendstück (15), getrieben durch die seitliche Vorspannung, im Zuge der Rückbewegung
der im Fangkanal (28) befindlichen Bowdenzugseele (13) in die Seelenaufnahme (14)
einrastet.
12. Schließhilfsantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bowdenzughülle (12) ein Hüllenendstück (30) zugeordnet ist, das abdichtend mit
dem Rand der Bowdenzugöffnung (17) des Antriebsgehäuses (7) verbindbar ist, vorzugsweise,
dass diese Verbindung eine Bajonettverbindung ist.
13. Schließhilfsantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Seelenendstück (15) durch die Führungseinrichtung (20) nur dann in den formschlüssigen
Eingriff mit der Seelenaufnahme (14) führbar ist, wenn sich das Stellelement (10)
in einer Montagestellung befindet, vorzugsweise, dass während des Schließhilfsvorgangs
das Stellelement (10) in einem Betriebs-Verstellbereich verstellbar ist und dass sich
die Montagestellung außerhalb des Betriebs-Verstellbereichs befindet.
14. Schließhilfsantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lösevorrichtung vorgesehen ist, die ein Lösen des formschlüssigen Eingriffs
zwischen dem Seelenendstück (15) und der Seelenaufnahme (14) erlaubt, vorzugsweise,
dass die Lösevorrichtung ein verstellbares Löseelement aufweist, das von außerhalb
des Antriebsgehäuses (7) aus zum Lösen des formschlüssigen Eingriffs zwischen dem
Seelenendstück (15) und der Seelenaufnahme (14) verstellbar ist, oder, dass die Lösevorrichtung
eine Öffnung in dem Antriebsgehäuse (7) aufweist, durch die hindurch das Lösen des
formschlüssigen Eingriffs zwischen dem Seelenendstück (15) und der Seelenaufnahme
(14) bewirkbar ist, vorzugsweise, dass die Öffnung im Normalbetrieb, insbesondere
durch eine Klappe oder einem Film nach Art einer Sollbruchstelle, verschlossen ist.
15. Kraftfahrzeugschlossanordnung mit einem Kraftfahrzeugschloss (4) und einem Schließhilfsantrieb
(1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Kraftfahrzeugschloss (4) die
Schließelemente Schlossfalle (2) und Sperrklinke (3) aufweist und wobei ein Bowdenzug
(1) eine antriebstechnische Verbindung zwischen dem Stellelement (10) des Schließhilfsantriebs
(1) und der Schlossfalle (2) des Kraftfahrzeugschlosses (4) bereitstellt.
16. Verfahren zur Montage einer Kraftfahrzeugschlossanordnung (37) nach Anspruch 15, wobei
das Seelenendstück (15) im Zuge der Einfädelbewegung (18, 19) in einen formschlüssigen
antriebstechnischen Eingriff mit der Seelenaufnahme (14) des Stellelements (10) gebracht
wird.