[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine hydraulische Schaltungsanordnung für eine
Kalt- oder Warmkammerdruckgussmaschine zur Herstellung von Metallbauteilen, mit einem
Akku zur Bereitstellung eines Hydraulikfluides, mit einem einen Arbeitszylinderkolbenraum
und einen Arbeitszylinderstangenraum aufweisenden Arbeitszylinder, mit einem einen
Druckübersetzerkolbenraum und einen Druckübersetzerstangenraum aufweisenden Druckübersetzer
zur Druckerhöhung in dem Arbeitszylinderkolbenraum, und mit einer von dem Arbeitszylinderstangenraum
zu einem Tank führenden Arbeitszylinderstangenraum-Leitungsverbindung. Die Erfindung
betrifft zudem ein Verfahren zum Betreiben einer Kalt- oder Warmkammerdruckgussmaschine,
bei welchem in einer ersten Phase das Befüllen einer einem Formhohlraum vorgeschalteten
Füllbüchse mit flüssigem Metall mittels einer langsamen Vorschubbewegung einer Arbeitszylinderkolbenstange
eines Arbeitszylinders erfolgt, bei welchem in einer zweiten Phase das flüssige Metall
mittels einer schnellen Vorschubbewegung der Arbeitszylinderkolbenstange in den Formhohlraum
eingeschossen wird, und bei welchem in einer dritten Phase der Druck auf die Arbeitszylinderkolbenstange
mittels eines Druckübersetzers während des Auskühlens des eingeschossenen Metalls
erhöht ist.
[0002] Eine Schaltungsanordnung und ein Verfahren mit den eingangs genannten Merkmalen sind
aus
EP 2 295 171 B1 bekannt. Bei dieser vorbekannten Schaltungsanordnung wird das aus dem Arbeitszylinderstangenraum
während der zweiten Phase verdrängte Hydraulikfluid einem als Druckübersetzer bezeichneten
Multiplikator zugeführt. Aufgrund des ausgangsseitig mit dem Akku verbundenen Multiplikators
liegt ein sehr hoher Bremsdruck während der zweiten Phase für das aus dem Arbeitszylinderstangenraum
mit hoher Beschleunigung verdrängte Hydraulikfluid vor, so dass Kavitationseffekte
und damit einhergehende Schäden vermieden werden. Ein solcher Multiplikator ist in
seiner Anschaffung teuer und bedarf zudem aufgrund seiner mechanisch beweglichen Bauteile
einer regelmäßigen Wartung.
[0003] Ohne einen solchen Multiplikator würde sich in der aus dem Arbeitszylinderstangenraum
herausführenden Leitungsverbindung eine Kavitationsblase während der zweiten Phase
bilden. Beim folgenden Zusammenfallen der Kavitationsblase können die entstehenden
hohen Temperaturen nicht aus der Leitung abgeführt werden, so dass schon alleine aufgrund
dieser hohen Temperaturen Schädigungen eintreten können. Zudem tritt aufgrund des
Zurückschwappens der Flüssigkeit während des Zusammenfallens der Kavitationsblase
ein als Joukowsky-Stoß bekannter Druckstoß auf, der ebenfalls zu Schädigungen führen
kann.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die mit Bezug zum Stand der Technik
geschilderten Nachteile zu überwinden und insbesondere eine hydraulische Schaltungsanordnung
für eine Kalt- oder Warmkammerdruckgussmaschine sowie ein Verfahren zum Betreiben
einer Kalt- oder Warmkammerdruckgussmaschine anzugeben, mit denen Schädigungen aufgrund
Kavitationsbedingter Effekte am Ausgang des Arbeitszylinderstangenraums bei gleichzeitiger
Verringerung des Herstellungs- und Wartungsaufwands vermieden werden.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine hydraulische Schaltungsanordnung und ein Verfahren
mit den Merkmalen des jeweiligen unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Schaltungsanordnung und des Verfahrens sind in den abhängigen Ansprüchen und in
der Beschreibung angegeben, wobei einzelne Merkmale der vorteilhaften Weiterbildungen
in technisch sinnvoller Weise beliebig miteinander kombinierbar sind, wobei die mit
Bezug zum Verfahren beschriebenen Merkmale und Vorteile auf die Schaltungsanordnung
übertragbar und anwendbar, wie auch umgekehrt.
[0006] Die Aufgabe wird insbesondere gelöst durch eine hydraulische Schaltungsanordnung
mit den eingangs genannten Merkmalen, bei der in der Arbeitszylinderstangenraum-Leitungsverbindung
zwischen dem Arbeitszylinderstangenraum und dem Tank ein Zwischentank angeordnet ist.
[0007] Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren mit den eingangs genannten Merkmalen gelöst,
bei dem in der zweiten Phase Hydraulikfluid aus einem Arbeitszylinderstangenraum des
Arbeitszylinders in einen Zwischentank geführt wird.
[0008] Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken also vor, dass zur Verhinderung von Schäden
durch Kavitationseffekte in der aus dem Arbeitszylinder-stangenraum herausführenden
Leitungsverbindung anstatt eines Multiplikators oder anstatt eines anderen Elements
zur Erhöhung des Drucks ein Zwischentank angeordnet ist, der bevorzugt unmittelbar
am Ausgang des Arbeitszylinderstangenraums angeordnet ist. Das während der zweiten
Phase von dem Arbeitszylinderkolben beschleunigte und durch die Arbeitszylinderstangenraum-Leitungsverbindung
abgeführte Fluid wird in dem Zwischentank abgebremst, bevor es aus dem Zwischentank
zu dem Tank der hydraulischen Schaltungsanordnung gelangen kann. Ein solcher Zwischentank
ist kostengünstig zu installieren und bedarf keiner aufwendigen Wartung. Zudem kann
die Länge einer Verbindungsleitung zwischen Arbeitszylinderstangenraum und Zwischentank
sehr gering sein.
[0009] Die hydraulische Schaltungsanordnung ist insbesondere für einen Druck von mindestens
150 bar eingerichtet. Insbesondere ist ein Druck von mindestens 150 bar in dem Akku
erzeugbar, welcher über ansteuerbare Steuerventile zur Beaufschlagung der Zylinder
gebracht werden kann, wobei auch die Leitungsverbindungen der Schaltungsanordnung
für entsprechende Drücke ausgelegt sind.
[0010] Bevorzugt ist eine Länge einer Verbindungsleitung zwischen dem Arbeitszylinderstangenraum
und dem Zwischentank nicht größer als 0,5 m [Meter], besonders bevorzugt nicht größer
als 0,2 m und ganz besonders bevorzugt nicht größer als 0,1 m. Mit einer solch relativ
kurzen Verbindungsleitung wird erreicht, dass das Hydraulikfluid möglichst vollständig
in dem Zwischentank und nicht in der Verbindungsleitung abgebremst wird. Aufgrund
der geringen Leitungslänge ist auch die beim Zusammenfallen der Kavitationsblase in
die Verbindungsleitung zurückschwappende Masse des Hydraulikfluides gering, so dass
auch die Größe des Joukowsky-Stoßes gering ist.
[0011] Es ist insbesondere auch vorgesehen, dass die Verbindungsleitung unterhalb eines
Hydraulikfluidspiegels als Zuleitung in den Zwischentank mündet. Insbesondere mündet
die Zuleitung in etwa zentral in den Zwischentank, sodass sichergestellt ist, dass
das aus dem Arbeitszylinderstangenraum verdrängte Hydraulikfluid auch in das in dem
Zwischentank vorgehaltene Hydraulikfluid eingeleitet wird.
[0012] In einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass an dem Zwischentank eine zu dem
Tank führende Überlaufleitung als Ablauf angeschlossen ist. Das in der zweiten Phase
in den Zwischentank eingespeiste Hydraulikfluid erhöht somit den Hydraulikfluidspiegel
im Zwischentank schlagartig, wobei das Hydraulikfluid anschließend durch die Überlaufleitung
in den Tank fließt.
[0013] Damit das aus dem Arbeitszylinderstangenraum verdrängte Hydraulikfluid ohne unnötige
Druckerhöhung in den Zwischentank gelangen kann, ist vorgesehen, dass ein Volumen
oberhalb eines Hydraulikfluidspiegels in dem Zwischentank mindestens so groß ist wie
das maximale Volumen des Arbeitszylinderstangenraums.
[0014] Es kann auch vorgesehen sein, dass der Zwischentank belüftet ist, sodass die durch
Anstieg des Hydraulikfluidspiegels verdrängte Luft aus dem Zwischentank entweichen
kann.
[0015] Das Volumen des Zwischentanks beträgt insbesondere mindestens 0,1 m
3 (Kubikmeter) und bevorzugt mindestens 0,5 m
3. Das Volumen des Tanks beträgt insbesondere höchstens 1 m
3, bevorzugt höchstens 0,8 m
3 und ganz besonders bevorzugt höchstens 0,5 m
3.
[0016] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden im Folgenden anhand der Figuren
beispielhaft erläutert. Es zeigen
- Figur 1:
- eine schematische hydraulische Schaltungsanordnung und
- Figur 2:
- eine Detailansicht einer alternativen Schaltungsanordnung.
[0017] Figur 1 zeigt eine schematische hydraulische Schaltungsanordnung für eine Kalt- oder
Warmkammerdruckgussmaschine. Die Kalt- oder Warmkammerdruckgussmaschine umfasst eine
Druckgussform 50 mit einem darin angeordneten Formhohlraum 51, der mit dem heißen
flüssigen Metall zu füllen ist. Dem Formhohlraum 51 ist eine Füllbüchse 52 vorgeschaltet.
Zum Einbringen des flüssigen Metalls in die Füllbüchse 52 beziehungsweise den Formhohlraum
51 ist ein Arbeitszylinder 20 vorgesehen. Der Arbeitszylinder 20 umfasst einen Arbeitszylinderkolben
24 mit einseitiger Arbeitszylinderkolbenstange 23, wobei die Arbeitszylinderkolbenstange
23 zum Einfahren in die Füllbüchse 52 eingerichtet ist, um das in die Füllbüchse 52
eingefüllte Metall in den Formhohlraum 51 auszuschieben. Der Arbeitszylinderkolben
24 unterteilt den Arbeitszylinder 20 in einen Arbeitszylinderkolbenraum 21 und in
einen Arbeitszylinderstangenraum 22. Im Hinblick auf eine während des Druckgießens
erforderlichen Erhöhung des im Arbeitszylinderkolbenraums 21 anstehenden Druckes ist
dem Arbeitszylinder 20 ein Druckübersetzer 30 zugeordnet, der einen Druckübersetzerkolben
34 mit einer einseitigen Druckübersetzerkolbenstange 33 umfasst, wobei die Druckübersetzerkolbenstange
33 zum Einfahren in den Arbeitszylinderkolbenraum 21 eingerichtet ist. Der Druckübersetzerkolben
34 unterteilt den Druckübersetzerinnenraum in einen Druckübersetzerkolbenraum 31 und
einen Druckübersetzerstangenraum 32.
[0018] Zur Druckbeaufschlagung von Arbeitszylinderkolbenraum 21 und Druckübersetzerkolbenraum
31 ist ein Akku 10 vorgesehen. Der Akku 10 kann von einer Pumpe 71 füllbar sein, wobei
in der Leitung zwischen der Pumpe 71 und dem Akku 10 ein erstes Rückschlagventil 61
eingeschaltet ist, um das Füllen des Akkus 10 durch die Pumpe 71 zu ermöglichen, in
der Gegenrichtung aber einen Rückfluss des Fluids vom Akku 10 in Richtung der Pumpe
71 zu verhindern.
[0019] Zur Speisung beziehungsweise Beaufschlagung des Arbeitszylinderkolbenraums 21 führt
eine Akku-Arbeitszylinderkolbenraum-Leitungsverbindung 11 von dem Akku 10 zu dem Arbeitszylinderkolbenraum
21. In der Akku-Arbeitszylinderkolbenraum-Leitungsverbindung 11 ist ein erstes ansteuerbares
Steuerventil 41 angeordnet. Das erste ansteuerbare Steuerventil 41 weist eine Sperrstellung
und eine veränderbare Durchlassstellung auf. In der Akku-Arbeitszylinderkolbenraum-Leitungsverbindung
11 befindet sich hinter dem ersten Steuerventil 41 keine weitere Vorrichtung zur Versperrung
der Leitung.
[0020] Zur Speisung beziehungsweise Beaufschlagung des Druckübersetzerkolbenraumes 31 mit
dem Hydraulikfluid ist eine Akku-Druckübersetzerkolbenraum-Leitungsverbindung 12 vorgesehen,
die den Akku 10 unmittelbar mit dem Druckübersetzerkolbenraum 21 verbindet. Der Akku
10 ist somit unmittelbar über die Akku-Druckübersetzerkolbenraum-Leitungsverbindung
12 mit dem Druckübersetzerkolbenraum 31 verbunden, wobei in der Akku-Drucküber-setzerkolbenraum-Leitungsverbindung
12 ein drittes Steuerventil 43 angeordnet ist.
[0021] An den Druckübersetzerstangenraum 32 ist eine Druckübersetzerstangenraum-Leitungsverbindung
13 angeschlossen, die zu einem zweiten ansteuerbaren Steuerventil 42 und einem diesem
nachgeschalteten Druckregelventil 48 führt. Von dem Druckregelventil 48 führt eine
Leitung zum Akku 10. Das Druckregelventil 48 weist zudem einen Anschluss zu einem
Tank 80 auf, so dass das aus dem Druckübersetzerstangenraum 32 verdrängte Fluid zum
Tank 80 abgeleitet werden kann.
[0022] Zum Ableiten von Hydraulikfluid aus dem Druckübersetzerkolbenraum 31 ist eine Druckübersetzerkolbenraumentlastungs-Leitungsverbindung
14 vorgesehen, in welcher ein viertes ansteuerbares Steuerventil 44 angeordnet ist
und welche zu einem Tank 80 führt.
[0023] Zum Ableiten von Hydraulikfluid aus dem Arbeitszylinderstangenraum 22 ist an diesem
ein fünftes ansteuerbares Steuerventil 45 in Form eines Mehrwegeventils mit zwei Anschlüssen
a, b angeschlossen. Ein erster Anschluss a verbindet das fünfte Steuerventil 45 mit
einem Tank 80, wobei in der Leitung zum Tank 80 ein Zwischentank 90 angeordnet ist.
Wie aus der Detailansicht der Figur 2 hervorgeht mündet eine Verbindungsleitung 16
der Arbeitszylinderstangenraum-Leitungsverbindung 15 unterhalb des Fluidspiegels in
den Zwischentank 90. An dem Zwischentank 90 ist zudem eine Überlaufleitung 92 angeschlossen,
die in den Tank 80 führt. Zudem weist der Zwischentank 90 eine Belüftung 91 auf.
[0024] Ein weiterer Anschluss b des fünften Steuerventils 45 ist über eine Leitung mit dem
Akku 10 verbunden, wobei in diese Leitung ein zweites Rückschlagventil 62 mit einer
zum Akku 10 gerichteten Durchlassrichtung eingeschaltet ist.
[0025] Nach Beendigung des Arbeitszyklus muss zunächst der Arbeitszylinderkolbenraum 21
mit dem darin unter einem hohen Druck von dem Druckübersetzer 30 multiplizierten Druck
anstehenden Fluid entlastet werden, und hierzu kann der Arbeitszylinderkolbenraum
21 über ein sechstes ansteuerbares Steuerventil 46 mit einem Tank 80 verbunden werden.
[0026] Soweit nach Beendigung eines Arbeitszyklus der Arbeitszylinder 20 und der Druckübersetzer
30 in ihre Ausgangsstellung zurückzuführen sind, ist der Pumpe 71 das sechste Steuerventil
46 nachgeschaltet. Die von dem sechsten Steuerventil 46 abgehenden Leitungen führen
zum Arbeitszylinderkolbenraum 21 und zum Arbeitszylinderstangenraum 22. Bei entsprechender
Schaltung des sechsten Steuerventils 46 kann somit bei Beaufschlagung des Arbeitszylinderstangenraumes
22 durch von der Pumpe 71 gefördertes Fluid der Arbeitszylinderkolben 24 in seine
Ausgangsstellung zurückgefahren werden, wobei das aus dem Arbeitszylinderkolbenraum
21 verdrängte Fluid über das sechste Steuerventil 46 zum Tank 80 abfließt.
[0027] Nachstehend wird nun die Durchführung des Verfahrens anhand der vorstehend erläuterten
Schaltungsanordnung beschrieben.
[0028] Vor Beginn eines Arbeitszyklus wird der Akku 10 von der ersten Pumpe 71 gefüllt und
aufgeladen, wobei ein Rückströmen durch das erste Rückschlagventil 61 verhindert ist.
In dieser Phase befindet sich das sechste Steuerventil 46 in seiner Sperrstellung.
Vor Beginn des Arbeitszyklus befinden sich zudem das erste Steuerventil 41 und das
zweite Steuerventil 42 in ihrer Sperrstellung.
[0029] Zur Einleitung der ersten Phase wird das erste Steuerventil 41 teilweise geöffnet,
so dass aus dem Akku 10 Fluid in den Arbeitszylinderkolbenraum 21 strömen kann. Aufgrund
der Regelung des Fluidstroms mittels des ersten Steuerventils 41 kann die Geschwindigkeit
des Verfahrens des Arbeitszylinderkolbens 24 zum Füllen der Füllbüchse 52 geregelt
werden.
[0030] Ist die Füllbüchse 52 gefüllt und soll das darin enthaltene Metall nun in der zweiten
Phase in den Formhohlraum 51 der Druckgussform 50 eingeschossen werden, so erfolgt
ein weiteres Vorfahren des Arbeitszylinderkolbens 24 mit hoher Geschwindigkeit. Während
dieser schnellen Vorwärtsfahrt des Arbeitszylinderkolbens 24 wird das fünfte Steuerventil
45 in eine Stellung gebracht, in welcher das aus dem Arbeitszylinderstangenraum 22
verdrängte Fluid dem Zwischentank 90 zugeführt wird. Das in den Zwischentank 90 eingeführte
Fluid wird in dem Zwischentank 90 abgebremst, wobei im Falle einer Kavitationsblasenbildung
nur ein relativ geringes Massenvolumen des Hydraulikfluides in die relativ kurze Verbindungsleitung
16 zurückschwappt, so dass nur ein kleiner Druckstoß entsteht.
[0031] Soweit am Ende des Einschießvorganges der zweiten Phase ein Abbremsen des Arbeitszylinderkolbens
24 erfolgt, wird während dieses kurzen Zeitraumes das erste Steuerventil 41 in eine
niedrige Öffnungsstellung gebracht, so dass der Arbeitszylinderkolbenraum 21 nur noch
mit einer geringen Menge Fluid beaufschlagt ist. Gleichzeitig wird das fünfte Steuerventil
45 erneut in eine Stellung verbracht (Stellung b), in der der Arbeitszylinderstangenraum
22 mit dem Akku 10 verbunden ist, so dass das aus dem Arbeitszylinderstangenraum 22
ausgeschobene Fluid in den Akku 10 rückgespeist wird. Der sich in dieser kurzen Phase
aufbauende hohe Systemdruck im Arbeitszylinderstangenraum 22 sorgt dafür, dass die
Kolbenbewegung verzögerungsfrei in wenigen Millisekunden auf den gewünschten Wert
reduziert wird, wobei die überschüssige Energie in Form von Fluiddruck spitzenfrei
in den Akku 10 rückgespeist wird.
[0032] Am Ende der Bremsphase des Arbeitszylinders wird das erste Steuerventil 41 vollständig
geschlossen und in seine Sperrstellung verbracht, wodurch eine Rückspeisung von Hydraulikfluid
aus dem Arbeitszylinderkolbenraum 21 verhindert ist. Gleichzeitig wird zur Einleitung
der dritten Phase, bei geöffnetem dritten Steuerventil 43, das zweite Steuerventil
42 vollständig geöffnet, so dass der Druckübersetzerkolben 34 in Richtung des Arbeitszylinders
20 verfährt und den Druck im Arbeitszylinderkolbenraum 21 vergrößert. Das aus dem
Druckübersetzerstangenraum 32 austretende Fluid wird über das zweite Steuerventil
42 und das Druckregelventil 48 zum Tank 80 abgeleitet. Soweit am Ende der dritten
Phase eine Entspannung des im Arbeitszylinderkolbenraum 21 anstehenden hohen Drucks
erfolgen muss, wird das Fluid über das sechste Steuerventil 46 und das erste Rückschlagventil
61 zum Akku 10 gespeist, so dass die überschüssige Energie in Form von Fluid ebenfalls
durch Rückspeisung in den Akku 10 nutzbar ist.
[0033] Soweit am Ende eines Arbeitszyklus jeweils eine Rückstellung der beteiligten Zylinder
zu erfolgen hat, erfolgt dies über eine entsprechende Schaltung der Steuerventile
41 bis 46. So wird das sechste Steuerventil 46 in eine Stellung verbracht, in welcher
durch Einspeisung von Fluid in den Arbeitszylinderstangenraum 22 der Arbeitszylinderkolben
24 rückverfahren wird, wobei das aus dem Arbeitszylinderkolbenraum 21 verdrängte Fluid
zu dem Tank 80 abgeleitet wird.
[0034] Zur Rückstellung des Druckübersetzerkolbens 34 wird das dritte Steuerventil 43 geschlossen,
so dass der Druckübersetzerstangenraum 32 über das Druckregelventil 48 und das zweite
Steuerventil 42, welches während des Rückfahrens geöffnet ist, mit dem Akku 10 verbunden
ist. Gleichzeitig wird das vierte Steuerventil 44 geöffnet, so dass das aus dem Druckübersetzerkolbenraum
31 verdrängte Fluid in den Tank 80 verdrängt werden kann.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 10
- Akku
- 11
- Akku-Arbeitszylinderkolbenraum-Leitungsverbindung
- 12
- Akku-Druckübersetzerkolbenraum-Leitungsverbindung
- 13
- Druckübersetzerstangenraum-Leitungsverbindung
- 14
- Druckübersetzerkolbenraumentlastungs-Leitungsverbindung
- 15
- Arbeitszylinderstangenraum-Leitungsverbindung
- 16
- Verbindungsleitung
- 20
- Arbeitszylinder
- 21
- Arbeitszylinderkolbenraum
- 22
- Arbeitszylinderstangenraum
- 23
- Arbeitszylinderkolbenstange
- 24
- Arbeitszylinderkolben
- 30
- Druckübersetzer
- 31
- Druckübersetzerkolbenraum
- 32
- Druckübersetzerstangenraum
- 33
- Druckübersetzerkolbenstange
- 34
- Druckübersetzerkolben
- 41
- erstes ansteuerbares Steuerventil
- 42
- zweites ansteuerbares Steuerventil
- 43
- drittes ansteuerbares Steuerventil
- 44
- viertes ansteuerbares Steuerventil
- 45
- fünftes ansteuerbares Steuerventil
- 46
- sechstes ansteuerbares Steuerventil
- 48
- Druckregelventil
- 50
- Druckgießform
- 51
- Formhohlraum
- 52
- Füllbüchse
- 61
- erstes Rückschlagventil
- 62
- zweites Rückschlagventil
- 71
- Pumpe
- 80
- Tank
- 90
- Zwischentank
- 91
- Belüftung
- 92
- Überlaufleitung
1. Hydraulische Schaltungsanordnung für eine Kalt- oder Warmkammerdruckgussmaschine zur
Herstellung von Metallbauteilen,
- mit einem Akku (10) zur Bereitstellung eines Hydraulikfluides,
- mit einem einen Arbeitszylinderkolbenraum (21) und einen Arbeitszylinderstangenraum
(22) aufweisenden Arbeitszylinder (20),
- mit einem Druckübersetzer (30) zur Druckerhöhung in dem Arbeitszylinderkolbenraum
(21), und
- mit einer von dem Arbeitszylinderstangenraum (22) zu einem Tank (80) führenden Arbeitszylinderstangenraum-Leitungsverbindung
(15), dadurch gekennzeichnet, dass
in der Arbeitszylinderstangenraum-Leitungsverbindung (15) zwischen dem Arbeitszylinderstangenraum
(22) und dem Tank (80) ein Zwischentank (90) angeordnet ist.
2. Hydraulische Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, wobei eine Länge einer Verbindungsleitung
(16) zwischen dem Arbeitszylinderstangenraum (22) und dem Zwischentank (90) nicht
größer als 0,5 m ist.
3. Hydraulische Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, wobei die Länge der Verbindungsleitung
(16) zwischen dem Arbeitszylinderstangenraum (22) und dem Zwischentank (90) nicht
größer als 0,1 m ist.
4. Hydraulische Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine
Verbindungsleitung (16) zwischen dem Arbeitszylinderstangenraum (22) und dem Zwischentank
(90) unterhalb eines Hydraulikfluidspiegels als Zuleitung in den Zwischentank (90)
mündet.
5. Hydraulische Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an
den Zwischentank (90) eine zu dem Tank (80) führende Überlaufleitung (92) als Ablauf
angeschlossen ist.
6. Hydraulische Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein
Volumen oberhalb eines Hydraulikfluidspiegels in dem Zwischentank (90) mindestens
so groß ist wie das maximale Volumen des Arbeitszylinderstangenraums (22).
7. Hydraulische Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der
Zwischentank (90) eine Belüftung (91) aufweist.
8. Hydraulische Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das
Volumen des Tanks mindestens 0,1 m3 und höchstens 1 m3 beträgt.
9. Verfahren zum Betreiben einer Kalt- oder Warmkammerdruckgussmaschine,
- bei welchem in einer ersten Phase das Befüllen einer einem Formhohlraum (51) vorgeschalteten
Füllbüchse (52) mit flüssigem Metall mittels einer langsamen Vorschubbewegung einer
Arbeitszylinderkolbenstange (23) eines Arbeitszylinders (20) erfolgt,
- bei welchem in einer zweiten Phase das flüssige Metall mittels einer schnellen Vorschubbewegung
der Arbeitszylinderkolbenstange (23) in den Formhohlraum (51) eingeschossen wird,
und
- bei welchem in einer dritten Phase der Druck auf die Arbeitszylinderkolbenstange
(23) mittels eines Druckübersetzers (30) während des Auskühlens des eingeschossenen
Metalls erhöht ist, dadurch gekennzeichnet, dass
in der zweiten Phase Hydraulikfluid aus einem Arbeitszylinderstangenraum (22) des
Arbeitszylinders (20) in einen Zwischentank (90) geführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei Hydraulikfluid aus dem Zwischentank (90) überläuft
und in einen Tank (80) geführt wird.