[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Heizanlage mit einem Heizgerät,
einem oder mehreren Wärmespendern, wie Radiatoren, Fußbodenheizungen oder dergleichen,
einem oder mehreren den Wärmespendern zugeordneten Ventilen und mit mindestens einer
Regelung für die Wärmespender. Die Erfindung betrifft auch ein Heizgerät für eine
solche Heizanlage sowie eine Steuer- und/oder Regeleinheit für eine solche Heizanlage.
[0002] Mit der
EP 2913594 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben einer pufferspeicherlosen Heizungsanlage, insbesondere
zur Gewährleistung eines sicheren und einwandfreien Betriebs, bekannt geworden. Dort
wird vorgeschlagen, dass ein Fluid als Puffervolumen dient, wobei durch die Ansteuerung
eines Ventils eines Wärmeverbrauchers das Puffervolumen geregelt und/oder gesteuert
wird. Im Betrieb übernimmt die allgemeine Regelung die Ansteuerung Ventile, für die
die Regelung ausgelegt sein muss.
Vorteile der Erfindung
[0003] Das erfindungsgemäße Verfahren nach dem Hauptanspruch zeichnet sich dadurch aus,
dass das Heizgerät mit einer dem Heizgerät zugeordneten Steuer- oder Regeleinheit
direkt auf zumindest eines der Ventile einwirkt unter Umgehung und/oder Überstimmung
der Regelung für den Wärmespender. Auf diese Weise kann eine herkömmliche Regelung
und/oder Steuerung ausgenutzt werden. Wenn also beispielsweise ein neues Heizgerät
in eine bestehende Heizanlage eingesetzt wird, kann auf den Pufferspeicher verzichtet
werden, ohne dass die bestehende Regelung für die Wärmespender ausgetauscht werden
müssten. Das Heizgerät ist dazu ausgelegt, direkt auf zumindest eines der Ventile
einzuwirken, um so das zusätzliche Puffervolumen zu beeinflussen, je nachdem ob überschüssige
Wärme abgegeben werden muss oder Wärme im Heizgerät beispielsweise zur Regeneration
einer Wärmepumpe benötigt wird.
[0004] Unter Puffervolumen soll hierbei eine Menge an Heizflüssigkeit verstanden werden,
wie sie in herkömmlichen Verfahren vorhandenen Pufferspeichern entnommen werden kann.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird das Puffervolumen dadurch bereitgestellt, dass
Heizflüssigkeit innerhalb der verschiedenen Heizkreise der Heizanlage gezielt angesteuert
und zum Heizgerät transportiert wird. Auf diese Weise kann, wenn das Heizgerät überschüssige
Wärme abgeben muss, kühle Heizflüssigkeit zum Heizgerät transportiert werden. Wird
dagegen Wärme im Heizgerät benötigt, beispielsweise zum Enteisen einer Wärmepumpe,
wird kurzfristig warmes Heizwasser in Richtung des Heizgerät gesteuert.
[0005] Unter Wärmespender werden die bekannten Radiatoren, Fußbodenheizungen oder dergleichen
verstanden, durch die Heizflüssigkeit zirkuliert. Je nach Temperatur und Fließgeschwindigkeit
der Heizflüssigkeit bzw. Größe des Wärmespenders geben diese mehr oder weniger Wärme
in den sie umgebenden Raum ab.
[0006] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteilhafte Weiterbildungen
des Verfahrens nach dem Hauptanspruch möglich. So kann, wenn das Ventil oder die Ventile
entsprechend ausgelegt sind, die Steuer- und/oder Regeleinheit des Heizgeräts mittels
einer Funkverbindung auf das Ventil einwirken. Dadurch wird es unnötig, neue Leitungen
zu verlegen. Gerade bei den inzwischen modern gewordenen Smart-Homeausrüstungen ist
es möglich, die Ventile direkt über Funk anzusteuern.
[0007] Eine besonders einfache Art und Weise auf die Ventile einzuwirken ist geschaffen,
wenn die Steuer- und/oder Regeleinheit parallel zur Regelung der Wärmespender wirkt
und die Regelung der Wärmespender überstimmt.
[0008] Eine einfach einzustellende und zu regulierende Betriebsweise wird erreicht, wenn
die Steuer- und/oder Regeleinheit seriell zur Regelung der Wärmespender wirkt und
die Regelung der Wärmespender übernimmt oder überstimmt. Dabei wird unter "übernehmen"
verstanden, dass keine Beeinflussung vorgenommen wird, sondern die Regelung der Wärmespender
auf die Ventile einwirkt. Unter "überstimmt" wird verstanden, dass die Regelung der
Wärmespender unterdrückt wird und durch die von der Steuer- und/oder Regeleinheit
kommenden Signale dem Ventil oder den Ventilen aufgezwungen werden.
[0009] Wird bei dem Verfahren ein Wärmebedarf oder eine notwendige Wärmeabgabe für das Heizgerät
ermittelt und wirkt die Steuer- und/oder Regeleinheit so lange auf die Regelung des
zumindest einen Ventils ein bis der Wärmebedarf oder die Wärmeabgabe befriedigt ist,
wird ein äußerst präzises Regeln des notwendigen Puffervolumens erreicht.
[0010] Es ist von Vorteil, wenn im erfindungsgemäßen Verfahren ausgehend von voreingestellten
Steuermodi das Heizgerät oder die Steuer- und/oder Regeleinheit die Regelung der Wärmespender
nicht beeinflusst oder bei Vorliegen einer Wärmeabgabeforderung oder einer Wärmeanforderung
seitens des Heizgeräts die Wärmespender oder die Regelung der Wärmespender so beeinflusst
werden, dass eine Wärmeabgabe vom Heizgerät zu den Wärmespendern oder eine Wärmeaufnahme
von Wärme, kommen von den Wärmespendern, stattfindet.
[0011] Ein erfindungsgemäßes Heizgerät für eine Heizanlage, das eingerichtet ist um das
erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen, zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuerund/oder
Regeleinheit eine Schalteinrichtung aufweist, mittels der sie auf die Ventile einzuwirken
vermag. Das Heizgerät kann auf diese Weise unter Umgehung der Regelung der Heizanlage
selbstständig das notwendige Puffervolumen aktivieren. Auf diese Weise ist es nicht
notwendig, die Regelung der Heizanlage austauschen zu müssen, wenn ein Heizgerät eingesetzt
wird, das auf solches Puffervolumen angewiesen ist, auf einen zusätzlichen Pufferspeicher
aber verzichtet werden soll.
[0012] Im einfachsten Fall besteht die Schalteinrichtung zumindest im Wesentlichen aus einem
Relais.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders dann geeignet, wenn das Heizgerät selbst
eine Wärmepumpe aufweist.
[0014] Eine erfindungsgemäße Steuer- und/oder Regeleinheit für eine Heizanlage mit einem
Heizgerät und mit einem oder mehreren Wärmespendern, einem oder mehreren, den Wärmespendern
zugeordneten Ventilen und mit zumindest einer Regelung für die Wärmespender zeichnet
sich dadurch aus, dass zumindest ein Ausgang für eine Leitung zu zumindest einem zugeordneten
Ventil vorgesehen ist und dass Mittel vorgesehen sind, die die Anforderungen des Heizgerät
umsetzen. Eine solche Steuer- und/oder Regeleinheit kann direkt im Heizgerät untergebracht
sein. Es ist auch möglich eine solche Steuer- und/oder Regeleinheit als separate,
in einem eigenen Gehäuse untergebrachten Regeleinheit zu verwirklichen. Diese kann
dann auch nachträglich in ein bestehendes System eingefügt werden. Als Mittel kann
in einer einfachen Ausführung eine Schalteinrichtung vorgesehen sein.
[0015] Es ist von Vorteil, wenn zumindest ein Eingang für zumindest eine Leitung von der
Regelung der Wärmespender vorgesehen ist.
[0016] Besonders einfach ansteuerbar ist die erfindungsgemäße Steuer- und/oder Regeleinheit
dann, wenn die Mittel einen weiteren Eingang umfassen, der mit dem Heizgerät verbindbar
ist. Dort können dann die Anforderungssignale des Heizgeräts in die Steuer- und/oder
Regeleinheit eingebracht werden.
[0017] Die Flexibilität der Steuer- und/oder Regeleinheit erhöht sich, wenn die Mittel eine
Schalteinrichtung umfassen, mit der zwischen verschiedenen Steuermodi umgeschaltet
werden kann. Unter Steuermodi soll dabei verstanden werden, dass die Gesamtregelung
der Heizanlage mit oder ohne eine solche Puffervolumensanfrage betrieben werden kann.
Zeichnung
[0018] In der Zeichnung sind unterschiedlich Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Heizanlage dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
die
Figur 1 zwei Ausgestaltungen einer erfindungsgemäßen Heizungsanlage, wobei unter a)
eine Heizungsanlage mit Radiatoren und unter b) eine Heizungsanlage mit Fußbodenheizungen
dargestellt ist,
Figur 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Heizanlage mit einem
direkten Eingriff in die Steuerleitungen zu einem Ventil,
Figur 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Heizanlage mit einer
separaten Regeleinheit,
Figur 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Heizanlage mit einer
separaten Regeleinheit,
Figur 5 eine Regeleinheit nach Figur 4,
Figur 6 ein Flussdiagramm zum erfindungsgemäßen Verfahren.
Beschreibung
[0019] In den unterschiedlichen Ausführungsbeispielen der Beschreibung werden gleiche Bauteile
oder gleiche Verfahrensschritte jeweils mit gleicher Bezugsziffer belegt.
[0020] In der Figur 1 sind in den beiden Teilbildern a) und b) zwei Arten von Heizungsanlagen
10 dargestellt, die jeweils ein Heizgerät 12 aufweisen. In den beiden Teilbildern
sind Wärmespender 14 vorgesehen, die in der Teilfigur a) als Radiatoren 16 ausgebildet
sind. In der Teilfigur b) sind als Wärmespender 14 Fußbodenheizungen 18 eingezeichnet.
Es ist dem Fachmann klar, dass es auch Mischformen geben kann, wobei dann entsprechend
der Auslegung unter Umständen mit unterschiedlichen Vorlauftemperaturen und gegebenenfalls
unterschiedlichen Zuleitungssystemen gefahren werden muss.
[0021] Vom Heizgerät 12 geht jeweils eine Vorlaufleitung 20 zu den Wärmespendern 14 und
kommt eine Rücklaufleitung 22 von den Wärmespendern 14. In der Vorlaufleitung 20 ist
eine Pumpe 24 eingesetzt. Die Wärmespender 14 sind an der Vorlaufleitung 20 über jeweils
ein Ventil 26 angeschlossen. Der Rückfluss ist jeweils mit der Rücklaufleitung 22
verbunden.
[0022] Im Heizgerät 12 ist eine Steuer- und/oder Regeleinheit 27 in der Form einer Schalteinrichtung
28 vorgesehen. Diese Schalteinrichtung 28 wirkt im Ausführungsbeispiel nach Figur
1 über eine Funkverbindung 30 auf die Ventile 26 ein. In den beiden Ausführungsbeispielen
sind zwei der drei Ventile 26 zu den Wärmespender 14 so ausgestaltet, dass sie Funkkontakt
aufnehmen können. Über die dann aufgenommenen Funksignale und die darin enthaltenen
Steuerbefehle kann die eigentliche thermostatische Regelung des Ventils 26 überstimmt
werden. Dazu kann beispielsweise über einen Heizdraht eine höhere Temperatur oder
über ein Peltier Element eine niedere Temperatur vorgetäuscht und der Thermostat zur
entsprechenden Aktion aktiviert werden.
[0023] Alternativ ist in den Ausführungsbeispielen nach der Figur 1 dargestellt, dass die
Schalteinrichtung 28 über eine Leitung 32 mit einem Ventil 26 in Wirkverbindung treten
kann. Die Leitung 32 stellt im Ausführungsbeispiel eine direkte Verbindung zwischen
der Schalteinrichtung 28 und einem Verstellelement 34 des Ventils 26 her.
[0024] Es ist klar, dass nicht jedes Ventil 26 zu jedem Wärmespender 14 vom Heizgerät 12
ansteuerbar sein muss. Es ist ausreichend, solche Ventile 26 anzusteuern, deren Wärmespender
14 das notwendige Puffervolumen bereitstellen können. Dabei ist zu beachten, dass
abhängig vom Regelungszustand der Heizanlage 10 nicht immer jeder Wärmespender 14
ein entsprechend temperiertes Puffervolumen bereitstellen kann.
[0025] In einer einfachen Ausführungsform zeichnet sich die Schalteinrichtung 28 dadurch
aus, dass sie ein einfaches Relais 36 ist. Dieses Relais 36 kann im Fall der direkten
Kopplung über die Leitung 32 das Verstellelement 34 direkt mit Strom beaufschlagen
und somit öffnen oder das Verstellelement 34 auf Masse legen und somit schließen.
[0026] Weiter ist in der Figur 1 erkennbar, dass das Heizgerät eine Wärmepumpe 38 aufweist.
Dies ist nicht zwingend nötig, gerade aber für solche Heizgeräte eignet sich die Erfindung
besonders gut.
[0027] Die beiden Varianten der Figur 1 sind einfache Ausführungsformen, bei denen die Steuer-
und/oder Regeleinheit 27 eine in Figur 1 nicht dargestellte Regelung für die Wärmespender
14 überstimmt.
[0028] In Figur 2 ist eine Heizanlage 10 dargestellt, bei der das Heizgerät 12 ebenfalls
über eine Vorlaufleitung 20 und Ventilen 26 mit den Wärmespendern 14 verbunden und
weiter über eine Rücklaufleitung 22 zurück verbunden ist. Es ist ferner eine Regelung
39 für die Wärmespender 14 in der Form von Regelthermostaten 40 vorgesehen, die über
Leitungen 42 mit einem Regelgerät 44 verbunden sind. Das Regelgerät 44 weist Schalter
46 auf, über die eine Ansteuerung der Verstellelemente 34 der Ventile 26 über Steuerleitungen
48 erfolgt.
[0029] Im Ausführungsbeispiel ist die Regelung für die Wärmespender 14 als 2-Punkt Regelung
ausgelegt. Das heißt das die Ventile 26 lediglich die zwei Stellungen "Geschlossen"
und "Offen" kennen. Für Fußbodenheizungen 18 ist eine solche Regelung aufgrund der
Trägheit der Fußbodenheizungen 18 genügen. Die Erfindung kann jedoch auch bei Regelungen
eingesetzt werden, bei denen die Ventile zwischen Stellungen einnehmen können.
[0030] Das Heizgerät 12 ist über Leitungen 50 direkt mit zumindest einer der Steuerleitungen
48 verbunden. Über diese Verbindung ist es möglich, dass das Heizgerät 12 direkt Einfluss
auf das Verstellelement 34 des Ventils 26 nimmt. Es kann beispielsweise ein zusätzliches
Signal zum Öffnen des Ventils 26 geben.
[0031] Um zu erkennen, ob und gegebenenfalls in welcher Menge ein Volumenstrom durch die
Vorlaufleitung 20 und die Rücklaufleitung 22 zu den Wärmespendern 14 gelangt, ist
ein Volumenstromsensor 52 in die Vorlaufleitung 20 eingebracht. Im Ausführungsbeispiel
ist der Volumenstromsensor 52 in der Lage die Durchflussmenge pro Zeiteinheit anzugeben.
Es ist doch auch möglich, einen Volumenstromsensor einzusetzen, der lediglich anzeigt,
ob eine gewisse Mindestmenge durchfließt.
[0032] In den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 1 und 2 wirkt die Steuer- und/oder
Regeleinheit 27 parallel zur Regelung 39 der Wärmespender 14 und kann damit die Regelung
39 der Wärmespender 14 überstimmen, indem es das Ventil 26 öffnet.
[0033] In einer Variante zur Heizanlage 10 nach Figur 2 ist in Figur 3 die Steuer- und/oder
Regeleinheit 27 außerhalb des Heizgeräts 12 angeordnet. Sie ist zwischen das Regelgerät
44 und die Verstellelemente 34 der Ventile 26 geschaltet. Dazu sind die Steuerleitungen
48 für diese Verstellelemente 34 aufgetrennt und jeweils an Eingänge 54 und Ausgänge
56 der Steuer- und/oder Regeleinheit 27 angeschlossen. In der Steuer- und/oder Regeleinheit
27 sind die Schalteinrichtungen 28 untergebracht. Das Heizgerät 12 wirkt über eine
Steuerleitung 58 auf die Steuer- und/oder Regeleinheit 27 ein und kann damit die Schalteinrichtungen
28 direkt beeinflussen.
[0034] Das vom Heizgerät 12 benötigte Puffervolumen kann damit über die Steuerleitung 58
getriggert werden. Die Steuer- und/oder Regeleinheit 27 übernimmt die Funktion der
Regelung 39, indem sie die Schalteinrichtungen 28 entsprechend aktiviert. In dieser
Konstellation wirkt die Steuer- und/oder Regeleinheit 27 seriell zur Regelung 39 für
die Wärmespender 14.
[0035] Die Steuer- und/oder Regeleinheit 27 nach diesem Ausführungsbeispiel ist so ausgeführt,
dass bei einer Modernisierung einer Heizanlage 10, bei der ein Heizgerät 12 mit einer
Wärmepumpe 38 eingesetzt werden soll, auf einen Pufferspeicher verzichtet werden kann.
Bei der bestehenden Regelung sind lediglich einzelne Steuerleitungen 48 auf zu trennen
und an die Eingänge 54 und die Ausgänge 56 der Steuer- und/oder Regeleinheit anzuschließen.
Ferner wird die Steuer- und/oder Regeleinheit 27 mit dem Heizgerät 12 verbunden, sodass
die Bedürfnisse des Heizgeräts 12 berücksichtigt werden können.
[0036] Eine Integration der Steuer- und/oder Regeleinheit 27 mit dem Regelgerät 44 ist in
Figur 4 dargestellt. In einem Gehäuse 60 sind die beiden Einheiten 27 und 44 untergebracht.
Die Leitungen 42 der Regelung 39 sind unterbrochen und jeweils an den Eingängen 54
und den Ausgängen 56 angeschlossen. Am Gehäuse 60 ist auch die Steuerleitung 58 angeschlossen,
die das Heizgerät 12 mit der Steuer- oder Regeleinheit 27 verbindet. Auch der Volumenstromsensor
52 ist über weitere Leitungen 62 am Gehäuse 60 angeschlossen und damit mit der Steuer-
oder Regeleinheit 27 verbunden.
[0037] In Figur 4 ist ferner erkennbar, dass es auch Leitungen 42 gibt, die nicht unterbrochen
sind sondern direkt mit den Verstellelement 34 der Ventile 26 verbunden sind. Damit
ist klar, dass auch immer Mischformen konfiguriert werden können. Gerade bei älteren
Heizungsanlagen 10, die teilweise dezentral geführte Leitungen 42 aufweisen, ist das
ein erheblicher Vorteil. In Figur 5 ist ein Ausführungsbeispiel einer solchen Steuer-
und/oder Regeleinheit 27 in einem Gehäuse 60 dargestellt. In dieser Steuer- und/oder
Regeleinheit 27 sind Mittel 63 in Form einer Rechnereinheit 64 integriert, die mit
den Eingängen 54 und den Ausgängen 56 korrespondieren und auch mit einem Anschluss
für die Steuerleitungen 58 vom Heizgerät 12 verbindbar sind. Nicht dargestellt ist,
dass auch die weiteren Leitungen 62 vom Volumenstromsensor 52 mit den Mitteln 63 bzw.
der Recheneinheit 64 verbindbar sind. In der Rechnereinheit 64 werden dann die Anforderungen
des Heizgeräts 12 umgesetzt.
[0038] Am Gehäuse 60 sind weitere Ausgänge 66 vorhanden, über die eine direkte Verbindung
zwischen den Eingängen 64 und Ausgängen 66 hergestellt werden kann. Auf diese Weise
kann die Steuer- und/oder Regeleinheit 27 auch für eine herkömmliche Regelung eingesetzt
werden und stellt eine Option für die erfinderische pufferlose Regelung dar.
[0039] Die Steuer- und/oder Regeleinheit 27 nach Figur 5 weist innerhalb der Mittel 63 eine
Schalteinrichtung 68 auf, mit der zwischen unterschiedlichen Steuermodi umgeschaltet
werden kann. Unterschiedliche Steuermodi könnten zum Beispiel sein:
0 keine Beeinflussung
1 Überstimmen eines Heizkreises (parallel)
2 Überstimmen zweier Heizkreise (parallel)
3 Übernehmen der Regelung eines Heizkreises (seriell)
4 Übernehmen der Regelung zweier Heizkreise (seriell)
[0040] Im Ausführungsbeispiel nach Figur 5 gibt das Heizgerät 12 eine Anforderung an die
Steuer- und/oder Regeleinheit 27, die dann berechnet, welche Wärmespender 14 wie angesteuert
werden müssen. Dazu geht die Stellung der Schalteinrichtung 68 entsprechend ein.
[0041] Nachfolgend wird ein erfindungsgemäßes, in Figur 6 dargestelltes Verfahren für eine
Heizanlage 10 in einer Ausführung nach dem Ausführungsbeispiel entsprechend der Figur
5 beschrieben. Während in einem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 das erfindungsgemäße
Verfahren direkt im Heizgerät 12 durchgeführt wird, läuft es beim Ausführungsbeispiel
nach Figur 5 auf der Recheneinheit 64 ab.
[0042] Nach einem dem üblichen Regelverfahren angepassten Start 80 wird in einem folgenden
Schritt 82 regelmäßig abgefragt, ob ein Signal des Heizgeräts 12 vorliegt, gemäß dem
es zu einer notwendigen Wärmeanforderung oder notwendigen Wärmeabgabe kommen kann.
Liegt ein entsprechendes Triggersignal vor, wird in einem nächsten Schritt 84 geprüft,
welcher Steuerungsmodus eingestellt ist. Dieser Steuerungsmodus ist voreingestellt
und führt zu einem entsprechenden Pfad im Verfahren.
[0043] Entsprechend dem gewählten Steuermodus folgt in einem weiteren Schritt 86 eine Überprüfung
des Status der Heizanlage 10. Dabei wird abgefragt, ob es überhaupt sinnvoll und zulässig
ist, eine Beeinflussung der bisherigen Regelung vorzunehmen. Sind beispielsweise alle
Ventile 26 geschlossen, wird ein Start des Heizgeräts 12 unterbunden.Dies kann die
Steuer- und/oder Regeleinheit 27 anhand der Einstellungen in der Schalteinrichtung
28 sowie im Regelgerät 44 abfragen. Auch das Signal des Volumenstromsensors 52 wird
dafür ausgewertet. Zeigt der Volumenstromsensor 52 eine Durchflussmenge an, muss mindestens
ein Ventil geöffnet sein. Ist kein Ventil geöffnet werden zuerst ein oder mehrere
Ventile 26 zu öffnen sein. Eine solche Voreinstellung wird dann im Schritt 88 vorgenommen.
[0044] In einem weiteren Schritt 90 wird dann festgestellt, wie der Anforderung des Heizgerät
12 am besten Rechnung getragen werden kann.
[0045] Dies kann beispielsweise sein, in dem die Steuer - und/oder Regeleinheit 27 direkt
auf zumindest eines der Ventile 26 einwirkt unter Umgehung der Regelung für die Wärmespender
14. Dabei erfolgt dann ein Öffnen eines Ventils 26 durch ein paralleles Bestromen
der Verstellelemente 34, wie das in den Figuren 1 und 2 dargestellt ist.
[0046] Es ist auch möglich, dass die Steuer- und/oder Regeleinheit 27 seriell zur Regelung
der Wärmespender 14 wirkt und die Regelung der Wärmespender 14 übernimmt, wie das
in den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 3 und 4 dargestellt ist.
[0047] In diesem Verfahrensschritt 90 erfolgt, in Abhängigkeit des eingestellten Steuermodus,
eine Berechnung der vorzunehmenden Maßnahme. Dabei wird ein Wärmebedarf oder eine
notwendige Wärmeabgabe für das Heizgerät 12 ermittelt. Hierbei fließt ein, ob ein
oder mehrere Ventile 26 beeinflusst werden und welches Puffervolumen mit welcher Wärmemenge
sich dadurch ergibt. Ferner fließt ein, ob ein bestimmter Mindestwasservolumensstrom
oder eine bestimmte Mindestlaufzeit notwendig ist und natürlich, ob Wärme abgegeben
werden soll oder das Heizgerät 12 bzw. dessen Wärmepumpe 38 eine bestimmte Wärmemenge
benötigt, um ein Einfrieren eines der Wärmepumpe 38 zugeordneten Kondensator zu verhindern.
[0048] Im Verfahrenschritt 92 werden dann die vorab bestimmten Maßnahmen durchgeführt. Dies
kann im Wege einer reinen Steuerung mit Steuerbefehlen an die Verstellelemente 34
der Ventile 26 erfolgen (Bestromen). Hierbei wird dann beispielsweise lediglich eine
vorher berechnete Mindestlaufzeit der Maßnahme überwacht und die Maßnahme danach eingestellt.
Es kann sich auch um eine Steuerung mit Rückführung handeln, bei der das Erreichen
einer bestimmten vorgegebenen Schaltschwelle an die Steuerung zurückgeführt und ein
weiterer Steuerbefehl ausgegeben wird. Hierbei wird dann beispielsweise überwacht,
ob bestimmte Temperaturschwellen erreicht werden, was dann zu einer Beendigung der
Maßnahme führt. Auch Mischformen sind möglich, wenn beispielsweise Mindestlaufzeiten
überwacht und erreicht erreicht sind, ein Abtaubetrieb aber noch nicht zu den notwendigen
Temperaturschwellen geführt hat und deshalb die eingesetzte Maßnahme weiter erhalten
bleibt.
[0049] Und natürlich ist es auch denkbar, bei entsprechend aufwendigen Heizanlagen 10 eine
Regelung vorzusehen, bei der die durch die Steuer- und/oder Regeleinheit 27 ausgegebenen
Steuersignale bzw. deren Wirkung überwacht und Abweichungen regelmäßig in eine Anpassung
der Steuersignale einfließen.
[0050] Sind alle Maßnahmen erfolgreich beendet kehrt das Verfahren wieder zurück und beginnt
mit dem Schritt 82 mit der regelmäßigen Abfrage nach weiteren Signal des Heizgeräts
12.
1. Verfahren zum Betreiben einer Heizanlage (10) mit einem Heizgerät (12), einem oder
mehreren Wärmespendern (14), wie Radiatoren (16), Fußbodenheizungen (18) oder dergleichen,
einem oder mehreren, den Wärmespendern (14) zugeordneten Ventilen (26) und mit zumindest
einer Regelung (39) für die Wärmespender (14),
dadurch gekennzeichnet, dass
das Heizgerät (12) mit einer dem Heizgerät (12) zugeordneten Steuer- und/oder Regeleinheit
(27) direkt auf zumindest eines der Ventile (26) einwirkt unter Umgehung und/oder
Überstimmung der Regelung (39) für die Wärmespender (14).
2. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und/oder Regeleinheit (27) parallel zur Regelung (39) der Wärmespender
(14) wirkt und die Regelung (39) der Wärmespender (14) überstimmt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und/oder Regeleinheit (27) seriell zur Regelung (39) der Wärmespender
(14) wirkt und die Regelung (39) der Wärmespender (14) übernimmt oder überstimmt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wärmebedarf oder eine notwendige Wärmeabgabe für das Heizgerät (12) ermittelt
wird und die Steuer- und/oder Regeleinheit (27) solange auf die Regelung (39) zumindest
eines Ventils (26) einwirkt, bis der Wärmebedarf oder die Wärmeabgabe befriedigt ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ausgehend von voreingestellten Steuermodi das Heizgerät (12) oder die Steuer- und/oder
Regeleinheit die Regelung (39) der Wärmespender (14) nicht beeinflusst oder bei Vorliegen
einer Wärmeabgabeforderung oder einer Wärmeanforderung seitens des Heizgeräts (12)
die Wärmespender (14) oder die Regelung (39) der Wärmespender (14) so beeinflusst
werden, dass eine Wärmabgabe vom Heizgerät (12) zu den Wärmespendern (14) oder eine
Wärmeaufnahme von Wärme, kommend von den Wärmespendern (14), stattfindet.
6. Heizgerät für eine Heizanlage (10) eingerichtet um ein Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüchen durchzuführen, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und/oder Regeleinheit (27) eine Schalteinrichtung (28) aufweist, mittels
der sie auf die Ventile (26) einwirkt.
7. Heizgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalteinrichtung (28) im Wesentlichen ein Relais (36) ist.
8. Heizgerät nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizgerät (12) eine Wärmepumpe (38) aufweist.
9. Heizgerät (12) für eine Heizanlage (10) eingerichtet um ein Verfahren nach einem der
vorhergehenden Ansprüchen durchzuführen) mit zumindest einem Heizgerät (12) und mit
einem oder mehreren Wärmespendern (14), wie Radiatoren (16), Fußbodenheizungen (18)
oder dergleichen, einem oder mehreren, den Wärmespendern (14) zugeordneten Ventilen
(26) und mit zumindest einer Regelung (39) für die Wärmespender (14), wobei die Steuer-
und/oder Regeleinheit (27) dazu eingerichtet ist, ein Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 5 durchzuführen,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Ausgang für eine Leitung (32, 50, 58) zu zumindest einem zugeordneten
Ventil (26) vorgesehen ist und dass Mittel (63), insbesondere eine Schalteinrichtung
(28), vorgesehen sind, die eine Anforderung des Heizgeräts (12) umsetzen.
10. Steuer- und/oder Regeleinheit (27) nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch einen Eingang (56) für zumindest eine Leitung (42) von der Regelung (39) der Wärmespender
(14).
11. Steuer- und/oder Regeleinheit (27) nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel einen weiteren Eingang umfassen, der mit dem Heizgerät (12) verbindbar
ist.
12. Steuer- und/oder Regeleinheit (27) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel eine Schalteinrichtung (28) umfassen, mit der zwischen verschiedenen Steuermodi
umgeschaltet werden kann.