[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zur personenkoordinierten
Zielfindung eines Lenkflugkörpers.
[0002] Ein herkömmlicher Flugverlauf während der Zielfindung eines von einer Plattform ausgesendeten
zielsuchenden Lenkflugkörpers besteht häufig aus zwei Phasen, einer sogenannten Einweisungsphase
sowie einer Lenkphase. In der Einweisungsphase wird ein Zielobjekt eingewiesen, das
heißt, das Zielobjekt wird in einem Sensorbild eines Suchkopfes des Lenkflugkörpers
definiert, und die dazugehörigen Daten werden an eine Zielverfolgungseinrichtung des
Suchkopfes übertragen. In der sich anschließenden Lenkphase verfolgt die Zielverfolgungseinrichtung
das Zielobjekt in dem Sensorbild.
[0003] Herkömmliche Suchköpfe sind vielfach auf die Verfolgung einer einzigen Signatur eines
Ziels beschränkt, wohingegen in jüngerer Zeit Suchköpfe entwickelt werden, welche
mehrere Modi aufweisen, d.h. dass die Suchköpfe je nach Szenario verschiedene Signaturen
erfassen und verfolgen können. So kann beispielsweise eine Signatur durch Reflektion
bzw. Streuung einer Beleuchtung des Ziels mittels Laserstrahlung erzeugt werden (semiaktive
laserbasierte Zielbeleuchtung bzw. Zielsuchlenkung, englisch: "Semi-Active Laser",
SAL) oder als Signatur eine Infrarotabstrahlung des Ziels verwendet werden (passive
Zielsuchlenkung). Aus dem Stand der Technik sind bereits Suchköpfe bekannt, die eine
Optik aufweisen, die Dual-Modus- oder Multi-Modus-Funktionalität ermöglicht. Solche
Suchköpfe werden beispielsweise in den Druckschriften
DE 10 2007 006 710 B3,
DE 10 2007 002 336 A1,
EP 2 957 854 A1 oder
DE 10 2012 017 452 A1 offenbart und können sowohl Infrarotstrahlung als auch Laserstrahlung erfassen.
[0004] Die Einweisungsphase kann vor oder während eines Zielanfluges erfolgen. Dies kann
bei dem sogenannten Man-In-The-Loop-Verfahren (MITL) beispielsweise von sogenannten
vorgeschobenen Beobachtern (englisch: "Foward Air Controller", FAC) unter Verwendung
einer Funkverbindung durch Benutzereingriff erfolgen, um eine hochpräzise Zieleinweisung
bei gleichzeitigem Reaktionsvermögen im Falle von sich schnell ändernden Situationsbedingungen
zu ermöglichen, z.B. in einem unübersichtlichen Zielgebiet mit schwieriger Freund-Feind-Trennung.
Der FAC kann hierbei zusätzlich jederzeit notfalls eine Zieländerung und/oder einen
Missionsabbruch durch Kommunikation mit einem Gefechtsstand und/oder einer Feuerstellung
anfordern.
[0005] Bisherige technische Lösungen für eine personenkoordinierte Zielfindung sehen jedoch
eine umständliche und langsame Kommandokette zwischen FAC, Gefechtsstand, Abschussplattform
und Lenkflugkörper vor, welche nur eine zeitaufwendige und unflexible indirekte Einwirkung
des FAC auf den Lenkflugkörper und dessen Zielfindung über den Umweg des Gefechtsstands
und/oder der Abschussplattform vorsieht. Insbesondere wird nach wie vor vielfach eine
manuelle und entsprechend fehleranfällige Zielkoordinatenübermittlung und Missionsplanung
per Funk verfolgt. Diese Kommunikation ist nicht nur langwierig, sondern auch leicht
störbar bzw. abhörbar, was letztendlich zu einer Exponierung des FAC führt. Jüngere
technische Lösungen wie ROVER (englisch: "Remotely Operated Video Enhanced Receiver")
oder PCAS (englisch: "Persistent Close Air Support") zielen auf eine verbesserte Einbringung
des FAC ab, indem eine digitale Datenverbindung zur automatisierten Informationsübertragung
zwischen der Abschussplattform und einem Endgerät des FAC bereitgestellt wird. Die
Druckschrift
DE 10 2010 011 256 A1 schlägt darüber hinaus vor, einem Laserstrahl einer Laser-Zielbeleuchtungseinrichtung
außer den Lenkinformationen weitere Information aufzuprägen, welche für die optimale
Wirkung der Laserlenkmunition im Ziel von Bedeutung sind.
[0006] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Lösungen
zur personenkoordinierten Zielfindung eines Lenkflugkörpers zu finden, welche eine
erhöhte Reaktionsfähigkeit bei Situationsänderungen und eine verminderte Fehleranfälligkeit
ermöglichen.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein System mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 12.
[0008] Demgemäß ist ein System zur personenkoordinierten Zielfindung eines Lenkflugkörpers
vorgesehen. Das System umfasst eine tragbare mobile Zieleinweisungsvorrichtung, welche
dazu ausgebildet ist, ein Zielobjekt zu markieren; einen Lenkflugkörper, welcher eine
erste Antenne, eine Steuereinheit und einen Suchkopf umfasst, wobei der Suchkopf zur
Erfassung und Verfolgung des markierten Zielobjekts ausgebildet ist; und ein tragbares
mobiles Koordinationsterminal, welches mit einer zweiten Antenne ausgebildet ist,
wobei die erste Antenne und die zweite Antenne dazu ausgebildet sind, Zielfindungsdaten
zwischen der Steuereinheit des Lenkflugkörpers und dem Koordinationsterminal zu übertragen,
wobei das Koordinationsterminal zur Anzeige der Zielfindungsdaten und zur Steuerung
der Zielfindung des Lenkflugkörpers über die Steuereinheit während der Verfolgung
des markierten Zielobjekts ausgebildet ist.
[0009] Ferner ist ein Verfahren zur personenkoordinierten Zielfindung eines Lenkflugkörpers
vorgesehen. Das Verfahren umfasst Markieren eines Zielobjekts mit einer tragbaren
mobilen Zieleinweisungsvorrichtung; Anweisen eines Suchkopfs eines Lenkflugkörpers
das markierte Zielobjekt zu erfassen und zu verfolgen; Austauschen von Zielfindungsdaten
zwischen einem tragbaren mobilen Koordinationsterminal und einer Steuereinheit des
Lenkflugkörpers über eine erste Antenne des Lenkflugkörpers und eine zweite Antenne
des Koordinationsterminals; Anzeigen der Zielfindungsdaten auf dem Koordinationsterminal;
und Steuern der Zielfindung des Lenkflugkörpers über die Steuereinheit vermittels
des Koordinationsterminals während der Verfolgung des markierten Zielobjekts durch
den Lenkflugkörper.
[0010] Eine der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, eine bidirektionale
direkte Datenverbindung zwischen einem Lenkflugkörper und einem FAC über ein von diesem
mitgeführtes Terminal zu schaffen, welche eine aktive unmittelbare Einflussnahme des
FAC auf die Zielfindung des Lenkflugkörpers ermöglicht. Hierdurch wird nicht nur die
Präzision der Zieleinweisung verbessert, indem Falschaufschaltungen von Zielen vermieden
werden bzw. korrigiert werden können. Darüber hinaus kann situationsbedingt insbesondere
der langsame und umständliche Kommunikationskanal über den Gefechtsstand bzw. die
Feuerstelle umgangen werden. Vielmehr kann die koordinierende Person, insbesondere
ein FAC, allzeit und reaktionsschnell auf den Lenkflugkörper zugreifen. Die Reaktionszeiten
bei einem Zielwechsel oder einem Missionsabbruch können somit erheblich minimiert
werden. Die Erfindung sieht hierzu Antennen mit entsprechender Abstrahlcharakteristik
vor, welche eine Datenverbindung zwischen dem Terminal und dem Lenkflugkörper ermöglicht.
Beispielsweise kann die zweite Antenne als entsprechende taktische Datenlink-(Richt-)-Antenne
mit einem Sender/Empfänger gekoppelt werden, wobei das Gesamtsystem derart dimensioniert
werden kann, dass es beispielsweise in einem Rucksack oder dergleichen untergebracht
und transportiert werden kann. Das Koordinationsterminal selber kann beispielsweise
ein robustifizierter Laptop oder dergleichen als Eingabe- und Bediengerät ausgebildet
sein, welches entsprechende Software zur Koordinierung der Zieleinweisung und Zielfindung
und der allgemeinen Missionsplanung umfasst. Die Zielmarkierung der Zieleinweisungsvorrichtung
kann hierbei wie üblich über eine taktische Datenverbindung des Koordinators bzw.
des Koordinationsterminals an einen Gefechtsstand, eine Feuerstelle und/oder eine
Abschussplattform oder dergleichen übertragen werden, welche dann eine Erfassung und
Verfolgung des markierten Zielobjekts durch den Lenkflugkörper anweist. Grundsätzlich
kann die Zieleinweisung jedoch auch unmittelbar zwischen dem Koordinationsterminal
und dem Lenkflugkörper vermittelt werden, beispielsweise im Falle, dass sich der Lenkflugkörper
bereits im Flug befindet.
[0011] Anders als bei bekannten Systemen wie ROVER oder PCAS wird vorliegend somit das Problem
der langen Reaktionszeiten der Kommandokette FAC-Gefechtsstand-Plattform-Lenkflugkörper
gelöst. Aufschaltungen falscher Ziele können ebenfalls vermieden oder korrigiert werden,
da der FAC oder eine entsprechende Person die Situationsbedingungen im Zielgebiet
besser als ein möglicherweise kilometerweit entfernter Schütze in einer Abschussplattform
kennt. Eine weitere Konsequenz der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass eine
entsprechende Abschussplattform des Lenkflugkörpers einfacher mit geringerem technischen
Aufwand ausgebildet werden kann (im Falle von unbemannten Plattformen) oder zumindest
der Operator der Plattform entlastet werden kann (im Falle von bemannten Plattformen).
Ferner wird die Gefahr einer möglichen Exposition der koordinierenden Person minimiert,
da diese sehr schnell, unabhängig und flexibel ohne die Notwendigkeit einer langwierigen
Rücksprache über die Kommandokette agieren kann, d.h. die Operationsdauer so niedrig
wie möglich gehalten werden kann. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme
auf die Figuren.
[0012] Gemäß einer Weiterbildung kann das Koordinationsterminal dazu ausgebildet sein, die
Zielfindungsdaten zu korrigieren und/oder zu ändern. In einer entsprechenden Weiterbildung
des Verfahrens kann das Steuern Korrigieren und/oder Ändern der Zielfindungsdaten
umfassen. Dementsprechend kann der FAC bei einer Änderung der Situation am Zielort
schnell und effizient eingreifen und notwendige Änderungen direkt und unmittelbar
mit dem Lenkflugkörper kommunizieren. Beispielsweise kann die Trajektorie oder Konfiguration
des Lenkflugkörpers auch noch in einer Endanflugphase (englisch: "Cruise Phase" oder
"Terminal Phase") geändert werden, was bei bekannten System aufgrund der Zeitdringlichkeit
und der langwierigen Abstimmung mit einem Gefechtsstand oder einer Plattform nicht
mehr möglich wäre.
[0013] Gemäß einer Weiterbildung kann das Koordinationsterminal dazu ausgebildet sein, die
Verfolgung des markierten Zielobjekts abzubrechen. In einer entsprechenden Weiterbildung
des Verfahrens kann das Steuern Abbrechen der Verfolgung des markierten Zielobjekts
umfassen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen kann der Lenkflugkörper beispielsweise
noch kurz vor dem Einschlag umgelenkt, entschärft und/oder zerstört werden.
[0014] Gemäß einer Weiterbildung kann das Koordinationsterminal dazu ausgebildet sein, das
markierte Zielobjekt durch ein weiteres markiertes Zielobjekt zu ersetzen. In einer
entsprechenden Weiterbildung des Verfahrens kann das Steuern Ersetzen das markierte
Zielobjekts durch ein weiteres markiertes Zielobjekt umfassen. Beispielsweise kann
ein fälschlicherweise aufgeschaltetes Ziel noch bis kurz vor dem Eintreffen des Lenkflugkörpers
korrigiert und durch das eigentliche Ziel ersetzt werden.
[0015] Hierzu kann das System dazu ausgebildet sein, eine Markierung eines Zielobjekts durch
die Zieleinweisungsvorrichtung unmittelbar über das Koordinationsterminal an den Lenkflugkörper
zu übermitteln und diesen anzuweisen, die Verfolgung aufzunehmen.
[0016] Gemäß einer Weiterbildung können die Zielfindungsdaten zumindest eines von momentanen
Navigationsdaten, Lenksignalen und Umgebungsdaten des Suchkopfes umfassen. In einem
konkreten Beispiel können die Zielfindungsdaten ein aktuelles Suchkopfbild des Zielanflugs
enthalten. In einem weiteren Beispiel können die Zielfindungsdaten aktuelle Ziel-
und Umgebungskoordinaten umfassen, wie beispielweise Daten von lokalen und/oder globalen
Systemen zur Positionsbestimmung, z.B. von Navigationssatellitensystemen oder dergleichen.
In einem weiteren Beispiel können die Zielfindungsdaten Zielbeleuchtungs- bzw. Ziellenkdaten
umfassen, beispielsweise Laserspot- und/oder IR-informationen von einem Zieleinweisungssystem
und/oder von einem Sensor innerhalb des Suchkopfs.
[0017] Gemäß einer Weiterbildung kann zumindest eine der ersten Antenne und der zweiten
Antenne mit einer Kommunikationsreichweite von weniger als 10 km, insbesondere weniger
als 6 km, ausgebildet sein. Insbesondere kann das System eine kurzreichweitige Kommunikations-
und Steuerverbindung zwischen dem Koordinationsterminal und dem bedienenden FAC und
dem Lenkflugkörper schaffen, welche dem FAC insbesondere in einer Endanflugsphase
des Lenkflugkörpers eine direkte Interaktion mit dem Lenkflugkörper eröffnet.
[0018] Gemäß einer Weiterbildung kann das Koordinationsterminal ein tragbarer Computer wie
ein Laptop, Notebook und/oder Subnotebook oder ein anderes Mobilgerät sein, wie beispielsweise
ein Tablet-Computer, ein Pocket-Computer, ein Personal-Digital-Assistant, ein Mobiltelefon,
ein Schnittstellengerät für die Satellitenkommunikation usw. In einem konkreten Beispiel
kann das Koordinationsterminal ein robustifizierter Laptop sein.
[0019] Gemäß einer Weiterbildung kann die Zieleinweisungsvorrichtung ein Zielbeleuchtungssytem,
insbesondere ein laserbasiertes Zielbeleuchtungssytem, sein. Prinzipiell kann das
Zielbeleuchtungssytem jedoch auch radarbasiert sein oder eine Kombination aus Laser
und Radar nutzen. In einem konkreten Beispiel kann es sich bei dem Zielbeleuchtungssytem
um ein SAL-System handeln.
[0020] Gemäß einer Weiterbildung kann der Suchkopf als Dual-Modus-Sucher mit einem semiaktiven
Zielsuchlenkmodus und einem passiven Zielsuchlenkmodus ausgebildet sein. Gemäß einer
Weiterbildung kann der Suchkopf darüber hinaus als Multi-Modus-Sucher mit mehreren
semiaktiven und/oder passiven Zielsuchlenkmodi ausgebildet sein. Ein derartiger Suchkopf
mit mehreren Modi ist insbesondere in Kombination mit der direkten Kommunikation zwischen
Lenkflugkörper und Koordinationsterminal bzw. FAC vorteilhaft, da der verwendete Modus
des Suchkopfs auf die konkrete, aktuelle Situation schnell anpassbar ist und die jeweils
für die aktuellen Bedingungen optimalen Steuervarianten auswählbar sind.
[0021] Gemäß einer Weiterbildung kann der semiaktive Zielsuchlenkmodus zumindest eines von
laserbasiert und radarbasiert und der passive Zielsuchlenkmodus zumindest eines von
optisch und infrarotbasiert ausgebildet sein. Beispielsweise kann der semiaktive Zielsuchlenkmodus
auf der SAL-Technologie fußen und der passive Zielsuchlenkmodus TV- oder Video-basiert
mit einer optischen Kamera ausgebildet sein (englisch: "Television guidance"). Prinzipiell
ist auch eine Kombination unterschiedlicher Technologien denkbar, z.B. ein SAL- &
TV/IR-Suchkopf. Ein derartiger Suchkopf würde eine Ausnutzung der jeweils für die
aktuelle Situation vorteilhaftesten Technologie ermöglichen. Beispielsweise kann ein
Laser-Modus dazu dienen, den Suchkopf auf die Visierlinie zum Ziel auszurichten, d.h.
den Lenkflugkörper einzuweisen. Ein TV- und/oder IR-Sensor kann das Zieltracking im
Endanflug übernehmen. Die Entdeckung und Identifizierung des Ziels kann somit dem
Laser-Modus zugeordnet werden, während der IR-Modus lediglich für den Endanflug genutzt
wird.
[0022] Gemäß einer Weiterbildung kann der Lenkflugkörper ein Gewicht von weniger als 100
kg aufweisen.
[0023] Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig
miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen
der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im
Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung.
Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen
zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
[0024] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
- Fig. 1
- schematische Illustration eines Systems zur personenkoordinierten Zielfindung eines
Lenkflugkörpers gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- schematische Ansicht eines Bildschirms eines Koordinationsterminals aus dem System
aus Fig. 1; und
- Fig. 3
- schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens für die Verwendung des Systems aus Fig.
1.
[0025] Die beiliegenden Figuren sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der
Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang
mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere
Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die
Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu
zueinander gezeigt.
[0026] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente,
Merkmale und Komponenten - sofern nichts anderes ausgeführt ist - jeweils mit denselben
Bezugszeichen versehen.
[0027] Lenkflugkörper im Sinne der vorliegenden Erfindung umfassen alle gelenkten Flugkörper,
die sich auf bestimmbaren Flugbahnen in und außerhalb des Luftraums bewegen können.
Flugkörper im Sinne der vorliegenden Erfindung umfassen dabei insbesondere leichte
Drohnen, Lenkraketen, Lenkgranaten, Marschflugkörper, Bodenzielflugkörper, Luft-Boden-Raketen,
Panzerabwehrlenkwaffen, Seezielflugkörper, Luftzielflugkörper wie Luft-Luft-Raketen
oder Flugabwehrraketen, Anti-Raketen-Raketen und Antisatellitenraketen.
[0028] Figur 1 zeigt eine schematische Illustration eines Systems 1 zur personenkoordinierten
Zielfindung eines zielsuchenden Lenkflugkörpers 2 gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung.
[0029] Das System 1 umfasst einem Lenkflugkörper 2, welcher von einer Abschussplattform
10 ausgesendet wird und mit dieser über eine taktische Datenverbindung 22 kommuniziert.
Die Abschussplattform 10 kann beweglich oder unbeweglich sein. Beispielsweise kann
es sich bei der Abschussplattform 10 um ein fliegendes, schwimmendes oder fahrendes
Fahrzeug handeln, z.B. ein Helikopter. Alternativ kann die Abschussplattform 10 auch
fest installiert sein. Der Lenkflugkörper 2 kann beispielsweise eine Lenkrakete in
einer Gewichtsklasse von weniger als 100 kg sein. Der Lenkflugkörper 2 umfasst eine
erste Antenne 5, eine Steuereinheit 6 und einen Suchkopf 7. Der Suchkopf 7 ist zur
Erfassung und Verfolgung eines markierten Zielobjekts 4 als Dual-Modus-Sucher mit
einem laserbasierten semiaktiven Zielsuchlenkmodus 12 (SAL) und einem TV- und/oder
IR-basierten passiven Zielsuchlenkmodus 13 ausgebildet.
[0030] Das System 1 umfasst ferner eine tragbare mobile Zieleinweisungsvorrichtung 3, welche
mit einer Laserbeleuchtungsfunktionalität zur Markierung des Zielobjekts 4 ausgebildet
ist. Hier kann eine Person, z.B. ein FAC, mit Hilfe der Zieleinweisungsvorrichtung
3 einen Laserstrahl 19 (gepulst oder kontinuierlich) auf das gewünschte Zielobjekt
4 richten. Von dem anvisierten Zielpunkt X wird Laserstreulicht 20 reflektiert und/oder
gestreut, wodurch der Suchkopf 7 des Lenkflugkörpers 2 das markierte Zielobjekt 4
über den laserbasierten semiaktiven Zielsuchlenkmodus 12 erfassen und verfolgen kann.
Alternativ oder zusätzlich kann auch der passive Zielsuchlenkmodus 13 des Lenkflugkörpers
2 zur Zielfindung verwendet werden. Beispielsweise kann der semiaktive Zielsuchlenkmodus
12 lediglich zur Zieleinweisung und für eine erste Phase der Zielanflugs genutzt werden.
Ein derartiger laserbasierter Zielsuchlenkmodus 12 hat den Nachteil, dass das reflektierte
bzw. gestreute Laserlicht 20 unter Umständen registriert werden kann, wodurch gegebenenfalls
sowohl auf einen bevorstehender Angriff als auch auf die Anwesenheit und eventuell
sogar die Position eines FAC geschlussfolgert werden kann. Um dies zu vermeiden, kann
der semiaktive Zielsuchlenkmodus 12 in einer Endanflugsphase ausgeschaltet werden
und stattdessen auf einen passiven Zielsuchlenkmodus 13 gewechselt werden, welcher
keine aktive Strahlung verwendet, sondern lediglich ohnehin vorhandene visuelle und/oder
infrarote Informationen des Zielobjekts 4 ausnutzt.
[0031] Die Zieleinweisungsvorrichtung 3 ist mit einem tragbaren mobilen Koordinationsterminal
8 gekoppelt, welches mit einem Eingabegerät 18 und einem Bildschirm 14 ausgebildet
ist. Beispielsweise kann es sich bei dem Koordinationsterminal 8 um ein Laptop oder
einen anderen tragbaren Computer handeln, der von einem FAC in einem Rucksack oder
dergleichen zusammen mit der Zieleinweisungsvorrichtung 3 transportierbar ist. Das
Koordinationsterminal ist ferner mit einer zweiten Antenne 9 ausgebildet. Die erste
und die zweite Antenne 5, 9 sind mit einer Reichweite von wenigen Kilometern, z.B.
weniger als 6 km, dazu ausgebildet, Zielfindungsdaten zwischen der Steuereinheit 6
des Lenkflugkörpers 2 und dem Koordinationsterminal 8 über eine direkte taktische
Datenverbindung 21 zu übertragen. Das Koordinationsterminal 8 ist hierbei zur Anzeige
der Zielfindungsdaten und zur Steuerung der Zielfindung des Lenkflugkörpers 2 über
die Steuereinheit 6 während der Verfolgung des markierten Zielobjekts 4 ausgebildet.
Die Zielfindungsdaten beinhalten beispielsweise momentane Navigationsdaten, Lenksignale,
Umgebungsdaten des Suchkopfes 7 usw. Das Koordinationsterminal 8 kann durch den FAC
zur Steuerung und/oder Überwachung des Lenkflugkörpers 2 genutzt werden. Beispielsweise
kann der FAC über das Koordinationsterminal 8 die Zielfindungsdaten korrigieren und/oder
ändern, die Verfolgung des markierten Zielobjekts 4 abbrechen, oder beispielsweise
das markierte Zielobjekt 4 durch ein weiteres markiertes Zielobjekt 4' ersetzen, z.B.
im Falle dass das Zielobjekt 4 fälschlicherweise anvisiert wird.
[0032] Fig. 2 zeigt eine beispielhafte Darstellung des Bildschirms 14 des Koordinationsterminals
8, welcher in zwei Abschnitte unterteilt ist. Ein oberer Abschnitt dient zur Darstellung
einer Flugtrajektorie 16 des Lenkflugkörpers 2 auf einer Umgebungskarte 15, wobei
insbesondere auch die momentane Position und Geschwindigkeit des Lenkflugkörpers 2
darstellbar ist. Auf dem unteren Abschnitt wird ein Suchkopfbild 17 angezeigt, welches
die für den FAC relevanten aktuellen Informationen über die Zieleinweisung und Zielfindung
des Lenkflugkörpers 2 zusammenfasst.
[0033] Wieder bezugnehmend auf Fig. 1 ist neben dieser direkten Datenverbindung 21 eine
indirekte taktische Datenverbindung 22 vorgesehen, über welche die Abschussplattform
10, der Lenkflugkörper 2 und das Koordinationsterminal 8 verbunden sind. Die übergreifende
Missionsplanung und Missionskoordinierung wird hierbei von einem Gefechtsstand 11
oder dergleichen geregelt, welcher ebenfalls über die indirekte taktische Datenverbindung
22 mit den einzelnen Komponenten kommuniziert.
[0034] Fig. 3 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens M für die Verwendung
des Systems 1 aus Fig. 1. Im Folgenden wird ein beispielhafter Ablauf eines Zielanflugs
des Lenkflugkörper 2 anhand der Abbildungen erläutert.
[0035] Der Lenkflugkörper 2 wird von der Abschussplattform 10 abgeschossen und anschließend
auf seiner Flugbahn durch ein Inertialnavigationssystem oder dergleichen gelenkt.
Sobald unter M1 ein Zielobjekt 4 mit der tragbaren mobilen Zieleinweisungsvorrichtung
3 über den Laserstrahl 19 markiert wird und das reflektierte Laserstreulicht 20 von
dem semiaktiven Zielsuchlenkmodus 12 des Suchkopfs 7 registriert wird (vgl. Fig. 1),
wird der Lenkflugkörper 2 unter M2 angewiesen, das markierte Zielobjekt 4 zu erfassen
und zu verfolgen. In dieser Flugphase kann der Lenkflugkörper 2 beispielsweise nach
dem Prinzip der Proportionalnavigation arbeiten. Ein entsprechender Lasersensor des
Suchkopfs 7 (nicht eingezeichnet) entdeckt und identifiziert hierbei das Zielobjekt
4 und zentriert es in einem Sehfeld durch Steuerung einer Visierlinie, die etwa mit
Hilfe eines Gimbals oder dergleichen ausgerichtet wird. Die Flugtrajektorie 16 ist
in dieser Flugphase in Fig. 2 mit einer strichpunktierten Linie gekennzeichnet.
[0036] Unter M3 werden Zielfindungsdaten zwischen dem Koordinationsterminal 8 und der Steuereinheit
6 des Lenkflugkörpers 2 über die erste Antenne 5 des Lenkflugkörpers 2 und die zweite
Antenne 9 des Koordinationsterminals 8 kontinuierlich über die direkte taktische Datenverbindung
21 ausgetauscht. Die Zielfindungsdaten werden hierbei unter M4 auf dem Bildschirm
15 des Koordinationsterminals 8 entsprechend angezeigt, sodass sich der FAC jederzeit
ein Bild der Lage machen kann und ggf. Korrekturen und/oder Änderungen an der Flugbahn
bzw. Konfiguration des Lenkflugkörpers 2 vornehmen kann. Zu diesem Zweck kann unter
M5 in die Zielfindung des Lenkflugkörpers 2 über die Steuereinheit 5 vermittels des
Koordinationsterminals 8 eingegriffen werden, d.h. während der Verfolgung des markierten
Zielobjekts 4 durch den Lenkflugkörper 2. Sobald der Lenkflugkörper 2 eine vorgegebene
Entfernung zu dem markierten Zielobjekt 4 erreicht hat und/oder sobald eine manuelle
Eingabe des FAC über das Koordinationsterminal 8 erfolgt, kann von der laserbasierten
semiaktiven Zielsuchlenkung 12 auf eine passive Zielsuchlenkung 13 auf Basis von IR
oder TV umgeschaltet werden (gestrichelte Linie in Fig. 2), um das Zielobjekt im Endanflug
möglichst unauffällig anzusteuern. Auch während dieser Flugphase kann der FAC über
das Koordinationsterminal 8 jederzeit auf die Zielfindungsdaten des Lenkflugkörpers
2 zugreifen und ggf. in dessen Steuerung eingreifen, z.B. durch Korrigieren und/oder
Ändern der Zielfindungsdaten, durch Abbrechen der Verfolgung des markierten Zielobjekts
4, durch Ersetzen des markierten Zielobjekts 4 durch ein weiteres markiertes Zielobjekt
4' usw. Der FAC kann somit prinzipiell bis kurz vor dem Einschlag des Lenkflugkörpers
2 auf das Zielobjekt 4 in den Flug des Lenkflugkörpers 2 eingreifen. Dies hat erhebliche
Vorteile gegenüber herkömmlichen Systemen, welche lediglich eine indirekte taktisehe
Datenverbindung 22 über die gesamte Kommandokette von FAC über Gefechtsstand 11, Abschussplattform
10 und Lenkflugkörper 2 vorsehen:
- drastische Reduzierung der Zeitdauer zwischen der Anforderung der Luftunterstützung
und der Zielbekämpfung bei gleichzeitigem allzeitigen Zugriff auf den Lenkflugkörper
durch den FAC (MITL-Konzept),
- effektive und reaktionsschnelle Lenkung von indirektem Feuer bzw. indirekter Feuerunterstützung
zur Vermeidung von Kollateralschäden durch direkten Zugriff des FAC auf den Lenkflugkörper,
- kürzere Operationsdauer und dadurch verkleinerte Exposition des FAC in potenziell
feindlichem Gebiet,
- verbesserte Einbindung des FAC in die technisch unterstützen Abläufe von Luftunterstützungsoperationen
(englisch: "Close Air Support", CAS) und dadurch bedingte verbesserte Fähigkeit der
Luft-Boden oder Boden-Boden Zieleinweisung,
- Entlastung der Plattformoperatoren (bei bemannten Plattformen) und Vermeidung von
möglichen menschlichen oder technischen Fehlern bei Zielkoordinatenermittlung, -übertragung
und -eingabe,
- erhöhte Präzision bei der Zieleinweisung, Vermeidung der Falschziel-Aufschaltung durch
Ziel-Verifikation im Suchkopfbild, erhöhte Reaktionszeiten bei Zielwechsel oder Missionsabbruch,
- allgemein gesteigerte Unabhängigkeit des FAC,
- erhöhte Plattform-Überlebensfähigkeit aufgrund der Möglichkeit eines vergrößerten
Abstands zum Zielobjekt durch Einweisung und Überwachung des FAC im Endanflug,
- Einsatz geringerer Anzahl von zudem leichteren Lenkflugkörpern aufgrund der verbesserten
Präzision.
[0037] In der vorangegangenen detaillierten Beschreibung sind verschiedene Merkmale zur
Verbesserung der Stringenz der Darstellung in einem oder mehreren Beispielen zusammengefasst
worden. Es sollte dabei jedoch klar sein, dass die obige Beschreibung lediglich illustrativer,
keinesfalls jedoch beschränkender Natur ist. Sie dient der Abdeckung aller Alternativen,
Modifikationen und Äquivalente der verschiedenen Merkmale und Ausführungsbeispiele.
Viele andere Beispiele werden dem Fachmann aufgrund seiner fachlichen Kenntnisse in
Anbetracht der obigen Beschreibung sofort und unmittelbar klar sein.
[0038] Die Ausführungsbeispiele wurden ausgewählt und beschrieben, um die der Erfindung
zugrundeliegenden Prinzipien und ihre Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis bestmöglich
darstellen zu können. Dadurch können Fachleute die Erfindung und ihre verschiedenen
Ausführungsbeispiele in Bezug auf den beabsichtigten Einsatzzweck optimal modifizieren
und nutzen. In den Ansprüchen sowie der Beschreibung werden die Begriffe "beinhaltend"
und "aufweisend" als neutralsprachliche Begrifflichkeiten für die entsprechenden Begriffe
"umfassend" verwendet. Weiterhin soll eine Verwendung der Begriffe "ein", "einer"
und "eine" eine Mehrzahl derartig beschriebener Merkmale und Komponenten nicht grundsätzlich
ausschließen.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- System
- 2
- Lenkflugkörper
- 3
- Zieleinweisungsvorrichtung
- 4, 4'
- Zielobjekt
- 5
- erste Antenne
- 6
- Steuereinheit
- 7
- Suchkopf
- 8
- Koordinationsterminal
- 9
- zweite Antenne
- 10
- Abschussplattform
- 11
- Gefechtsstand
- 12
- semiaktiver Zielsuchlenkmodus
- 13
- passiver Zielsuchlenkmodus
- 14
- Bildschirm
- 15
- Umgebungskarte
- 16
- Flugtrajektorie
- 17
- Suchkopfbild
- 18
- Eingabegerät
- 19
- Laserstrahl
- 20
- Laserstreulicht
- 21
- direkte taktische Datenverbindung
- 22
- indirekte taktische Datenverbindung
- M
- Verfahren
- M1
- Verfahrensschritt
- M2
- Verfahrensschritt
- M3
- Verfahrensschritt
- M4
- Verfahrensschritt
- M5
- Verfahrensschritt
1. System (1) zur personenkoordinierten Zielfindung eines Lenkflugkörpers (2), mit:
einer tragbaren mobilen Zieleinweisungsvorrichtung (3), welche dazu ausgebildet ist,
ein Zielobjekt (4) zu markieren;
einem Lenkflugkörper (2), welcher eine erste Antenne (5), eine Steuereinheit (6) und
einen Suchkopf (7) umfasst, wobei der Suchkopf (7) zur Erfassung und Verfolgung des
markierten Zielobjekts (4) ausgebildet ist; und
einem tragbaren mobilen Koordinationsterminal (8), welches mit einer zweiten Antenne
(9) ausgebildet ist, wobei die erste Antenne (5) und die zweite Antenne (9) dazu ausgebildet
sind, Zielfindungsdaten zwischen der Steuereinheit (6) des Lenkflugkörpers (2) und
dem Koordinationsterminal (8) zu übertragen, wobei das Koordinationsterminal (8) zur
Anzeige der Zielfindungsdaten und zur Steuerung der Zielfindung des Lenkflugkörpers
(2) über die Steuereinheit (6) während der Verfolgung des markierten Zielobjekts (4)
ausgebildet ist.
2. System (1) nach Anspruch 1, wobei das Koordinationsterminal (8) dazu ausgebildet ist,
die Zielfindungsdaten zu korrigieren und/oder zu ändern.
3. System (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Koordinationsterminal (8) dazu ausgebildet
ist, die Verfolgung des markierten Zielobjekts (4) abzubrechen.
4. System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Koordinationsterminal (8) dazu
ausgebildet ist, das markierte Zielobjekt (4) durch ein weiteres markiertes Zielobjekt
(4') zu ersetzen.
5. System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Zielfindungsdaten zumindest
eines von momentanen Navigationsdaten, Lenksignalen und Umgebungsdaten des Suchkopfes
(7) umfassen.
6. System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei zumindest eine der ersten Antenne
(5) und der zweiten Antenne (9) mit einer Kommunikationsreichweite von weniger als
10 km, insbesondere weniger als 6 km, ausgebildet ist.
7. System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Koordinationsterminal (8) ein
Laptop ist.
8. System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Zieleinweisungsvorrichtung
(3) ein Zielbeleuchtungssytem, insbesondere ein laserbasiertes Zielbeleuchtungssytem,
ist.
9. System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Suchkopf (7) als Dual-Modus-Sucher
mit einem semiaktiven Zielsuchlenkmodus (12) und einem passiven Zielsuchlenkmodus
(13) ausgebildet ist.
10. System (1) nach Anspruch 9, wobei der semiaktive Zielsuchlenkmodus (13) zumindest
eines von laserbasiert und radarbasiert und der passive Zielsuchlenkmodus (14) zumindest
eines von optisch und infrarotbasiert ausgebildet ist.
11. System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der Lenkflugkörper (2) ein Gewicht
von weniger als 100 kg aufweist.
12. Verfahren (M) zur personenkoordinierten Zielfindung eines Lenkflugkörpers (2), mit:
Markieren (M1) eines Zielobjekts (4) mit einer tragbaren mobilen Zieleinweisungsvorrichtung
(3);
Anweisen (M2) eines Suchkopfs (7) eines Lenkflugkörpers (2) das markierte Zielobjekt
(4) zu erfassen und zu verfolgen;
Austauschen (M3) von Zielfindungsdaten zwischen einem tragbaren mobilen Koordinationsterminal
(8) und einer Steuereinheit (6) des Lenkflugkörpers (2) über eine erste Antenne (5)
des Lenkflugkörpers (2) und eine zweite Antenne (9) des Koordinationsterminals (8);
Anzeigen (M4) der Zielfindungsdaten auf dem Koordinationsterminal (8); und
Steuern (M5) der Zielfindung des Lenkflugkörpers (2) über die Steuereinheit (5) vermittels
des Koordinationsterminals (8) während der Verfolgung des markierten Zielobjekts (4)
durch den Lenkflugkörper (2).
13. Verfahren (M) nach Anspruch 12, wobei das Steuern (M5) Korrigieren und/oder Ändern
der Zielfindungsdaten umfasst.
14. Verfahren (M) nach Anspruch 12 oder 13, wobei das Steuern (M5) Abbrechen der Verfolgung
des markierten Zielobjekts (4) umfasst.
15. Verfahren (M) nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei das Steuern (M5) Ersetzen
das markierte Zielobjekts (4) durch ein weiteres markiertes Zielobjekt (4') umfasst.