[0001] Die Erfindung betrifft ein Aluminiumlegierungsband hergestellt aus einer Aluminiumlegierung
sowie ein Karosserieblechteil eines Kraftfahrzeugs hergestellt aus dem erfindungsgemäßen
Aluminiumlegierungsband.
[0002] Aluminiumlegierungen vom Typ AA6xxx werden aufgrund ihrer vorteilhaften Kombination
aus guter Umformbarkeit und ihrer Fähigkeit zur Steigerung der Festigkeit durch eine
Aushärtung nach einer Wärmebehandlung im Kraftfahrzeugbau eingesetzt. Im Gegensatz
zu den üblicherweise verwendeten Aluminiumlegierungsblechen bestehend aus einer AA6xxx
Aluminiumlegierung, welche durch eine Aushärtung besonders hohe Streckgrenzen erreichen
können, wird für Bleche, die für den Fußgängeraufprallschutz relevant sind, gefordert,
dass eine möglichst geringe Aushärtung, beispielsweise nach einer Wärmebehandlung
aufgrund einer Lackierung, erfolgt. Einerseits muss ein Blech für den Fußgängeraufprallschutz
ein ausreichendes Energieabsorptionsvermögen aufweisen und die Aufprallenergie gezielt
in Deformationsenergie umwandeln, so dass es moderate Streckgrenzen aufweisen muss.
Andererseits sollen die Eigenschaften eines für den Fußgängeraufprallschutz relevanten
Blechs sich im Verlaufe der Zeit nicht oder nur unwesentlich ändern. Neben höher legierten
Aluminiumlegierungen vom Typ AA6xxx, bei welchen über spezifische Herstellverfahren
die Aushärteeigenschaften reduziert werden, können auch Aluminiumlegierungen vom Typ
AA6xxx mit sehr geringen Mg- und/oder Si-Gehalten verwendet werden, um dieses Ziel
zu erreichen. Bei höher legierten Aluminiumlegierungen ist das Herstellverfahren und
hier insbesondere die Kontrolle der Lösungsglühbedingungen jedoch sehr aufwendig und
kostspielig. Darüber hinaus stellen Aluminiumlegierungen mit sehr geringen Magnesiumgehalten
von etwa 0,2 Gew.-% nur sehr geringe Streckgrenzen und Zugfestigkeiten bereit. Sie
sind daher zu weich, um am Kraftfahrzeug eingesetzt zu werden. Eine dritte Möglichkeit
besteht darin, weiche AA5xxx-Aluminiumlegierungen zu verwenden. Diese sind jedoch
zum Teil anfällig für Fließfiguren, sodass sie für den sichtbaren Karosseriebereich
nicht verwendet werden können. Andererseits stehen sie einem einheitlichen Legierungskonzept,
beispielsweise beruhend auf AA6xxx-Aluminiumlegierungen, entgegen und erschweren damit
Recyclingkonzepte.
[0003] Aus der europäischen Patentanmeldung
EP 1 533 394 A1 ist ein Karosseriebauteil bekannt, welches beim Aufprall einen großen Teil der kinetischen
Energie durch plastische Verformung aufnehmen kann und damit für den Fußgängeraufprallschutz
geeignet ist. Die europäische Patentanmeldung schlägt vor, dass die in fester Lösung
benötigten Elemente Magnesium und Silizium zur Vermeidung einer Warmaushärtung in
Form von ausgeschiedenen Mg
2Si-und/oder Si-Partikeln vorliegen und es somit nur zu geringen Aushärtungseffekten
nach einer weiteren Wärmebehandlung, beispielsweise durch Trocknung einer Lackierung,
kommt. Um den Ausscheidungszustand zu erreichen, schlägt die europäische Patentanmeldung
vor, keine Homogenisierungsglühung des Gießbarrens, nur eine partielle Lösungsglühung
mit niedrigeren Temperaturen oder eine partielle Heterogenisierungsglühung an Enddicke
der gewalzten Bleche im Coil in einem Kammerofen vorzunehmen. Diese Maßnahmen führen
entweder zu deutlich höheren Kosten während der Produktion der Aluminiumlegierungsbänder
oder haben negative Auswirkungen auf deren Verarbeitbarkeit. Eine nicht durchgeführte
Homogenisierung kann beispielsweise die Qualität der hergestellten Bleche beeinflussen.
[0004] Hiervon ausgehend hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe gestellt, eine Aluminiumlegierung
für Fahrzeuganwendungen zur Verfügung zu stellen, welche mit konventionellen Verfahrensschritten
zu einem Band verarbeitet werden kann, so dass das hergestellte Band bei moderatem
Festigkeitsniveau nur eine geringe Neigung zur Aushärtung aus dem Zustand T4 zeigt
und ein Einsatz im Bereich des Fußgängeraufprallschutzes möglich ist. Zudem soll ein
entsprechendes Aluminiumlegierungsband sowie ein Karosserieblechteil für ein Kraftfahrzeug
vorgeschlagen werden.
[0005] Gemäß einer ersten Lehre wird die aufgezeigte Aufgabe für eine Aluminiumlegierungsband
aufweisend eine Aluminiumlegierung für Fahrzeuganwendungen dadurch gelöst, dass die
Aluminiumlegierung folgende Legierungsbestandteile in Gewichtsprozent aufweist:
0,40 Gew.-% ≤ Si ≤ 0,55 Gew.-%,
0,15 Gew.-% ≤ Fe ≤ 0,25 Gew.-%,
Cu ≤ 0,06 Gew.-%,
0,15 Gew.-% ≤ Mn ≤ 0,40 Gew.-%,
0,33 Gew.-% ≤ Mg ≤ 0,40 Gew.-%,
Cr ≤ 0,03 Gew.-%,
0,005 Gew.-% ≤ Ti ≤ 0,10 Gew.-%,
[0006] Rest Al und unvermeidbare Verunreinigungen, einzeln maximal 0,05 Gew.-%, in Summe
maximal 0,15 Gew.-%.
[0007] Es hat sich herausgestellt, dass das erfindungsgemäße Aluminiumlegierungsband neben
einem für den Anwendungsbereich im Fahrzeugbau benötigten Zugfestigkeitsniveau von
mindestens 130 MPa eine deutlich abgeschwächte Aushärtung zeigt, sodass der Anstieg
der Streckgrenze R
p0,2 gegenüber den bekannten AA6xxx Aluminiumlegierungen geringer ausfällt. Insbesondere
bei einer Anwendung des Aluminiumlegierungsbandes in Wärme belasteten Bereichen zeigt
das erfindungsgemäße Aluminiumlegierungsband eine deutlich geringere Neigung zur Aushärtung
als Aluminiumlegierungsbänder aus Vergleichslegierungen. Für die Aushärtung der Aluminiumlegierung,
die das erfindungsgemäße Aluminiumlegierungsband aufweist, sind in der Regel die Silizium-
und Magnesium-Anteile der Aluminiumlegierung verantwortlich. Die eng aufeinander abgestimmten
Gehalte an Silizium und Magnesium, hier 0,40 Gew.-% bis 0,55 Gew.-% für Silizium sowie
0,33 Gew.-% bis 0,40 Gew.-% für Magnesium, gewährleisten einerseits ein ausreichendes
Festigkeitsniveau des erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungsbandes. Andererseits wird
durch den Gehalt an Mangan von 0,15 Gew.-% bis 0,40 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 Gew.-%
bis 0,4 Gew.-% oder 0,20 Gew.-% bis 0,30 Gew.-% in Verbindung mit dem Eisengehalt
von 0,15 Gew.-% bis 0,25 Gew.-% überschüssiges Silizium durch Bildung von Al-Fe-Mn-Si-Phasen
gebunden, sodass weniger Silizium für eine Aushärtung durch Ausscheiden von Silizium-haltigen
Partikeln zur Verfügung steht. Hierdurch kann die Aushärtung der Aluminiumlegierung
des erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungsbands verringert werden. Bevorzugt kann zur
Verringerung der Aushärtung der Siliziumgehalt auch auf maximal 0,50 Gew.-% begrenzt
werden. Kupfer wird in der Regel aus Gründen zur Festigkeitssteigerung der Aluminiumlegierung
hinzugefügt. Aufgrund der abgestimmten Gehalte von Silizium, Eisen, Mangan und Magnesium
ist dies erfindungsgemäß aber nicht erforderlich. Kupfer kann zudem die Korrosionseigenschaften
verschlechtern. Die Aluminiumlegierung des erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungsbands
ist daher nahezu kupferfrei und weist maximal 0,06 Gew.-% Kupfer auf. Da Kupfer häufig
auch eine unerwünschte Verunreinigung beim Recycling darstellt, wird hierdurch nicht
nur die Korrosionsbeständigkeit des erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungsbands verbessert,
sondern auch das Recycling des erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungsbands erleichtert.
Um die Umformbarkeit des Aluminiumlegierungsbands zu verbessern, ist der Chromgehalt
auf maximal 0,03 Gew.-% sowie der Titangehalt auf 0,005 Gew.-% bis 0,10 Gew.-% begrenzt.
Titan verbessert die Kornfeinung beim Gießen des Aluminiumlegierungsbands und ist
daher mit mindestens 0,005 Gew.-% in der Aluminiumlegierung, die das erfindungsgemäße
Aluminiumlegierungsband aufweist, enthalten. Titan ist zur Kornfeinung in der Regel
mit bis zu 0,10 Gew.-% enthalten. Der Einsatz von maximal 0,03 Gew.-% Titan ermöglicht
es, bei guter Kornfeinung den Titangehalt zu minimieren. Es wurde herausgefunden,
dass in dem eng begrenzten Bereich der Legierungszusammensetzung besondere Aushärtungseigenschaften
der Aluminiumlegierung, die das erfindungsgemäße Aluminiumlegierungsband aufweist,
vorliegen, welche insbesondere durch eine niedrige Langzeitaushärtung bei einer Wärmebelastung
gekennzeichnet sind. Das erfindungsgemäße Aluminiumlegierungsband ist daher hervorragend
geeignet, aufgrund der geringeren Aushärtung im Kraftfahrzeugbau für Bleche verwendet
zu werden, die durch ihr definiertes Energieabsorptionsvermögen für den Fußgängeraufprallschutz
eingesetzt werden.
[0008] Erfindungsgemäß weist das Aluminiumlegierungsband gemäß einer ersten Ausgestaltung
einen Mangan-Gehalt von 0,25 Gew.-% bis 0,35 Gew.-% auf. Durch diesen Mangangehalt
wird erreicht, dass die Aushärtung der Aluminiumlegierung, die das erfindungsgemäße
Aluminiumlegierungsband aufweist, noch weiter verringert wird, da noch mehr Mangan
zur Verfügung steht, um überschüssiges Silizium durch Bildung von Al-Fe-Mn-Si-Phasen
zu binden. Gleichzeitig wird durch die weitere Beschränkung von Mangan einer Festigkeitssteigerung
im T4 Zustand entgegen gewirkt.
[0009] Das Korrosionsverhalten des erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungsbands kann gemäß
einer weiteren Ausgestaltung dadurch verbessert werden, dass der Kupfergehalt auf
unterhalb von 0,05 Gew.-%, vorzugsweise maximal 0,01 Gew.-% gesenkt wird.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungsbands
weist die Aluminiumlegierung einen Silizium-Gehalt von 0,40 Gew.-% bis 0,48 Gew.-%
auf. Diese spezifische Reduktion der Obergrenze des Siliziumgehalts ermöglicht es,
die Aushärtung der Aluminiumlegierung durch die Verringerung der für die Ausscheidung
zur Verfügung stehenden Siliziumatome weiter zu reduzieren.
[0011] Gemäß einer nächsten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungsbands
weist die Aluminiumlegierung einen Magnesiumgehalt von 0,35 Gew.-% bis 0,40 Gew.-%
auf. Durch diesen Magnesiumgehalt wird erreicht, dass die Aluminiumlegierung bei gleichbleibenden
Aushärtungseigenschaften leicht erhöhte Zugfestigkeiten und verbesserte Umformeigenschaften
aufgrund der höheren Mg-Gehalte aufweist.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Aluminiumlegierungsbandes weist dieses
im Zustand T4 eine Streckgrenze R
p0,2 von 55MPa bis 70MPa sowie eine Zugfestigkeit R
m von 130MPa bis 160MPa gemessen quer zur Walzrichtung auf. Die bevorzugte Kombination
von Streckgrenzwerten und Zugfestigkeitswerten dieser Ausgestaltung des Aluminiumlegierungsbandes
ermöglicht einen bevorzugten Einsatz zur Herstellung von Karosseriebauteilen, welche
für den Fußgängeraufprallschutz geeignet sind. Aufgrund der moderaten Festigkeitssteigerung
bzw. aufgrund der reduzierten Aushärtung weisen entsprechende Bleche auch nach längerem
Einsatz, auch bei dauerhafter Wärmebelastung, weiterhin gute Eigenschaften für den
Fußgängeraufprallschutz auf.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungsbandes
weist dieses im Zustand T6x eine Streckgrenze R
p0,2 von weniger als 100MPa gemessen quer zur Walzrichtung auf. Als Zustand T6x wird in
der vorliegenden Patentanmeldung eine besonders praxisnahe Wärmebehandlung bezeichnet.
Diese umfasst ein Lösungsglühen bei 530 °C für 5 Minuten mit einem anschließenden
Abschrecken auf Raumtemperatur, eine Kaltauslagerung für 7 Tage bei Raumtemperatur,
eine Erwärmung auf 205 °C für 30 Minuten sowie eine Erwärmung auf 80 °C für 500 Stunden.
Die ersten Wärmebehandlungsschritte zur Erzielung des Zustands T6x entsprechen üblichen
Bedingungen, wie sie zum Erreichen des Zustands T4 verwendet werden, nämlich der bekannten
Abfolge von Wärmebehandlungen bestehend aus Lösungsglühen, Abschrecken und Kaltauslagern.
Es folgt eine 30-minütige Erwärmung auf 205 °C, welche die Wärmebehandlung des Blechs
im Falle einer Lackierung und Trocknung des Lackes simulieren soll (Paint-Bake). Anschließend
wird durch eine weitere Wärmebehandlung der Dauereinsatz des Aluminiumlegierungsblechs
bei erhöhter Temperatur, beispielsweise beim Einsatz in der Nähe des Motors, simuliert.
Hierzu wird das Blech für 500 Stunden auf 80 °C erwärmt. Die Wärmebelastung fördert
in der Regel die Aushärtung der Aluminiumlegierung, Das erfindungsgemäße Aluminiumlegierungsband
zeigt jedoch trotz der erhöhten Wärmebelastung eine deutlich verringerte Aushärtung
und kann Streckgrenzen R
p0,2 von weniger als 100 MPa zur Verfügung stellen.
[0014] Die oben genannte Aufgabe wird gemäß einer weiteren Lehre der vorliegenden Erfindung
durch ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungsbandes
aus einer Aluminiumlegierung gelöst, wobei das Verfahren die Schritte Gießen eines
Walzbarrens oder Gießen eines Gießbandes, Homogenisierung des Walzbarrens, Warmwalzen
des Walzbarrens oder des Gießbandes und optionales Kaltwalzen mit oder ohne Zwischenglühung
an Enddicke umfasst. Im Gegensatz zur Lehre der europäischen Patentanmeldung
EP 1 533 394 A1 umfasst das erfindungsgemäße Verfahren konventionelle Verfahrensschritte und gewährleistet
gleichzeitig aufgrund der eng spezifizierten Aluminiumlegierung ein ausreichendes
Zugfestigkeitsniveau bei verringerter Aushärtung, insbesondere bei einer lang andauernden
Wärmebelastung, beispielsweise wie bei einer Motorhaube eines Kraftfahrzeugs . Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren können Aluminiumlegierungsbänder für die Herstellung
von Blechen für den Fußgängeraufprallschutz kostengünstig und mit hoher Qualität hergestellt
werden.
[0015] Die Homogenisierung des Walzbarrens erfolgt vorzugsweise bei Temperaturen von 450
°C bis 580 °C, bevorzugt 500°C bis 570 °C für mehr als 1 Stunde. Das Warmwalzen erfolgt
vorzugsweise mit Temperaturen von 280 °C bis 550 °C. Denkbar ist auch eine Warmbandfertigung
mit Abschreckung des Aluminiumlegierungsbandes am Ende des Warmwalzens, wobei die
Warmbandtemperatur mit dem letzten Warmwalzstich auf maximal 230 °C reduziert wird
und das Band anschließend aufgewickelt wird. Diese Warmwalzverfahren ermöglichen eine
wirtschaftliche Herstellung eines Warmbandes. Optional wird das Warmband einem Kaltwalzen
unterzogen, bei welchem abhängig von der Ausgangsdicke des Warmbandes und der zu erreichenden
Enddicke des Bandes das Kaltwalzen mit oder ohne Zwischenglühung durchgeführt wird.
Bevorzugt werden Bänder für die Herstellung von Karosserieblechen mit einer Dicke
von 0,8 mm bis 2,5 mm mit oder ohne Zwischenglühung hergestellt. Die Zwischenglühung
kann bei Temperaturen von 280 °C bis 430 °C im Kammerofen für mindestens 30 Minuten
oder im Durchlaufofen durchgeführt werden. Anschließend erfolgt ein Lösungsglühen
im Durchlaufofen mit nachfolgender Abschreckung, beispielsweise auf Raumtemperatur
gefolgt von einer Kaltauslagerung für etwa 3 bis 7 Tage, sodass Bleche und Bänder
stabil im Zustand T4 der weiteren Verarbeitung zur Verfügung gestellt werden können.
Der Zustand T4 stellt den bevorzugten Ausgangszustand der Bleche dar, da im Zustand
T4 in der Regel bei AA6xxx Legierungen maximale Umformgrade zur Verfügung gestellt
werden. Das erfindungsgemäße Aluminiumband kann aufgrund der konventionellen Herstellung
kostengünstig hergestellt werden und stellt dennoch eine verringerte Aushärtung zur
Verfügung.
[0016] Vorzugsweise beträgt die Temperatur des Aluminiumbandes beim Lösungsglühen mindestens
480 °C, bevorzugt mindestens 500 °C für mindestens 20 s. Bei diesen Lösungsglühtemperaturen
ist das erfindungsgemäße Band unempfindlich gegenüber Schwankungen oder Veränderung
der Temperatur und Dauer beim Lösungsglühen, so dass ein mit gleichbleibendem Lösungszustand
ausgestattetes Aluminiumlegierungsband bereitgestellt werden kann.
[0017] Gemäß einer weiteren Lehre der vorliegenden Erfindung wird die aufgeführte Aufgabe
durch ein Karosserieblechteil eines Kraftfahrzeugs hergestellt aus einem erfindungsgemäßen
Aluminiumlegierungsband gelöst. Das Karosserieblechteil kann besonders kostengünstig
zur Verfügung gestellt werden, da aufgrund der Legierungszusammensetzung konventionelle
Verfahrensschritte zur Herstellung des Aluminiumlegierungsbandes ausreichen, um ein
Blech mit verringerter Aushärtungsneigung und moderaten Festigkeitseigenschaften zur
Verfügung zu stellen. Das Karosserieblechteil zeigt aufgrund der geringeren Aushärtungsneigung
nur einen geringen Anstieg der Streckgrenze R
p0,2 im Dauereinsatz. Darüber hinaus ermöglicht ein entsprechendes Aluminiumlegierungsband
ein einheitliches Legierungskonzept aus AA6xxx Legierungen mit für das Recycling positiven
Legierungsbestandteilen. Hierzu wird insbesondere auf die geringen Anteile an Kupfer,
Chrom sowie Titan der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung verwiesen.
[0018] Vorzugsweise ist das Karosserieblechteil ein für den Fußgängeraufprallschutz vorgesehenes
Blech, vorzugsweise ein Teil eines Kotflügels, ein Teil einer Motorhaube oder eines
Fahrzeugdaches, eines Dachrahmens oder einer Heckklappe. Für den Fußgängeraufprallschutz
vorgesehene Karosseriebleche müssen dauerhaft moderate Streckgrenzen R
p0,2 aufweisen, um im Falle eines Aufpralls durch Verformung die Aufprallenergie aufzunehmen
und den Aufprall zu dämpfen. Die Aushärtungseigenschaften der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung
sind hier vorteilhaft, da über die Lebensdauer des Karosserieblechteils der Anstieg
der Streckgrenze R
p0,2 moderat bleibt. Darüber hinaus wird ein ausreichendes Festigkeitsniveau der Bleche
bereitgestellt, so dass Blechteile für Kotflügel, Motorhaube, Heckklappe, Fahrzeugdach
oder Dachrahmen einfach gehandhabt werden können.
[0019] Gemäß einer weiteren Lehre wird die aufgezeigte Aufgabe für eine Aluminiumlegierung
für Fahrzeuganwendungen dadurch gelöst, dass die Aluminiumlegierung folgende Legierungsbestandteile
in Gewichtsprozent aufweist:
0,40 Gew.-% ≤ Si ≤ 0,55 Gew.-%,
0,15 Gew.-% ≤ Fe ≤ 0,25 Gew.-%,
Cu ≤ 0,06 Gew.-%,
0,20 Gew.-% ≤ Mn ≤ 0,40 Gew.-%, bevorzugt 0,25 Gew.-% ≤ Mn ≤ 0,40 Gew.-%,
0,33 Gew.-% ≤ Mg ≤ 0,40 Gew.-%,
Cr ≤ 0,03 Gew.-%,
0,005 Gew.-% ≤ Ti ≤ 0,10 Gew.-%,
[0020] Rest Al und unvermeidbare Verunreinigungen, einzeln maximal 0,05 Gew.-%, in Summe
maximal 0,15 Gew.-%.
[0021] Es hat sich herausgestellt, dass die erfindungsgemäße Aluminiumlegierung neben einem
für den Anwendungsbereich im Fahrzeugbau benötigten Zugfestigkeitsniveau von mindestens
130 MPa eine deutlich abgeschwächte Aushärtung zeigt, sodass der Anstieg der Streckgrenze
R
p0,2 gegenüber den bekannten AA6xxx Aluminiumlegierungen geringer ausfällt. Insbesondere
bei einer Anwendung der Aluminiumlegierung in Wärme belasteten Bereichen zeigt die
erfindungsgemäße Aluminiumlegierung eine deutlich geringere Neigung zur Aushärtung
als Vergleichslegierungen. Für die Aushärtung der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung
sind in der Regel die Silizium- und Magnesium-Anteile der Aluminiumlegierung verantwortlich.
Die eng aufeinander abgestimmten, erfindungsgemäßen Gehalte an Silizium und Magnesium,
hier 0,40 Gew.-% bis 0,55 Gew.-% für Silizium sowie 0,33 Gew.-% bis 0,40 Gew.-% für
Magnesium, gewährleisten einerseits ein ausreichendes Festigkeitsniveau der erfindungsgemäßen
Aluminiumlegierung. Andererseits wird durch den Gehalt an Mangan von 0,2 Gew.-% bis
0,4 Gew.-%, 0,25 Gew.-% bis 0,4 Gew.-% oder 0,20 Gew.-% bis 0,30 Gew.-% in Verbindung
mit dem Eisengehalt von 0,15 Gew.-% bis 0,25 Gew.-% überschüssiges Silizium durch
Bildung von Al-Fe-Mn-Si-Phasen gebunden, sodass weniger Silizium für eine Aushärtung
durch Ausscheiden von Silizium-haltigen Partikeln zur Verfügung steht. Hierdurch kann
die Aushärtung der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung im Gegensatz zu den bisher
bekannten Aluminiumlegierungen verringert werden. Bevorzugt kann zur Verringerung
der Aushärtung der Siliziumgehalt auch auf maximal 0,50 Gew.-% begrenzt werden. Kupfer
wird in der Regel aus Gründen zur Festigkeitssteigerung der Aluminiumlegierung hinzugefügt.
Aufgrund der abgestimmten Gehalte von Silizium, Eisen, Mangan und Magnesium ist dies
erfindungsgemäß aber nicht erforderlich. Kupfer kann zudem die Korrosionseigenschaften
verschlechtern. Die erfindungsgemäße Aluminiumlegierung ist daher nahezu kupferfrei
und weist maximal 0,06 Gew.-% Kupfer auf. Da Kupfer häufig auch eine unerwünschte
Verunreinigung beim Recycling darstellt, wird hierdurch nicht nur die Korrosionsbeständigkeit
der Aluminiumlegierung verbessert, sondern auch das Recycling der Aluminiumlegierung
erleichtert. Um die Umformbarkeit der Aluminiumlegierung zu verbessern, ist der Chromgehalt
auf maximal 0,03 Gew.-% sowie der Titangehalt auf 0,005 Gew.-% bis 0,10 Gew.-% begrenzt.
Titan verbessert die Kornfeinung beim Gießen der Aluminiumlegierung und ist daher
mit mindestens 0,005 Gew.-% in der Aluminiumlegierung enthalten. Titan ist zur Kornfeinung
in der Regel mit bis zu 0,10 Gew.-% enthalten. Der Einsatz von maximal 0,03 Gew.-%
Titan ermöglicht es, bei guter Kornfeinung den Titangehalt zu minimieren. Es wurde
herausgefunden, dass in dem eng begrenzten Bereich der Legierungszusammensetzung besondere
Aushärtungseigenschaften der Aluminiumlegierung vorliegen, welche insbesondere durch
eine niedrige Langzeitaushärtung bei einer Wärmebelastung gekennzeichnet sind. Die
erfindungsgemäße Aluminiumlegierung ist daher hervorragend geeignet, aufgrund der
geringeren Aushärtung im Kraftfahrzeugbau für Bleche verwendet zu werden, die durch
ihr definiertes Energieabsorptionsvermögen für den Fußgängeraufprallschutz eingesetzt
werden.
[0022] Erfindungsgemäß weist die Aluminiumlegierung gemäß einer ersten Ausgestaltung einen
Mangan-Gehalt von 0,25 Gew.-% bis 0,35 Gew.-% auf. Durch diesen Mangangehalt wird
erreicht, dass die Aushärtung der Aluminiumlegierung noch weiter verringert wird,
da noch mehr Mangan zur Verfügung steht, um überschüssiges Silizium durch Bildung
von Al-Fe-Mn-Si-Phasen zu binden. Gleichzeitig wird durch die weitere Beschränkung
von Mangan einer Festigkeitssteigerung im T4 Zustand entgegen gewirkt.
[0023] Das Korrosionsverhalten der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung kann gemäß einer
weiteren Ausgestaltung dadurch verbessert werden, dass der Kupfergehalt auf unterhalb
von 0,05 Gew.-%, vorzugsweise maximal 0,01 Gew.-% gesenkt wird.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung weist
die Aluminiumlegierung einen Silizium-Gehalt von 0,40 Gew.-% bis 0,48 Gew.-% auf.
Diese spezifische Reduktion der Obergrenze des Siliziumgehalts ermöglicht es, die
Aushärtung der Aluminiumlegierung durch die Verringerung der für die Ausscheidung
zur Verfügung stehenden Siliziumatome weiter zu reduzieren.
[0025] Gemäß einer nächsten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung weist
die Aluminiumlegierung einen Magnesiumgehalt von 0,35 Gew.-% bis 0,40 Gew.-% auf.
Durch diesen Magnesiumgehalt wird erreicht, dass die Aluminiumlegierung bei gleichbleibenden
Aushärtungseigenschaften leicht erhöhte Zugfestigkeiten und verbesserte Umformeigenschaften
aufgrund der höheren Mg-Gehalte aufweist.
[0026] Im Weiteren soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Die Zeichnung zeigt in
- Fig. 1
- die Prozessschritte zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungsbandes,
- Fig. 2
- in einem Diagramm die Änderung der Streckgrenzwerte nach verschiedenen Wärmebehandlungen
ausgehend vom Zustand T4 und
- Fig. 3
- in einer schematischen, perspektivischen Darstellung ein Kraftfahrzeug mit für den
Fußgängeraufprallschutz relevanten Karosserieblechteilen.
[0027] Fig. 1 zeigt in einer sehr schematischen Darstellung den Verfahrensablauf bezüglich
eines Ausführungsbeispiels eines Herstellverfahrens für erfindungsgemäße Aluminiumlegierungsbänder.
[0028] In Schritt 1 wird zunächst ein Walzbarren mit einer erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung
mit den folgenden Legierungsbestandteilen in Gewichtsprozent gegossen:
0,40 Gew.-% ≤ Si ≤ 0,55 Gew.-%, bevorzugt ≤ 0,50 Gew.-%, besonders bevorzugt ≤
0,48 Gew.-%,
0,15 Gew.-% ≤ Fe ≤ 0,25 Gew.-%,
Cu ≤ 0,06 Gew.-%,
0,15 Gew.-% ≤ Mn ≤ 0,40 Gew.-%,
0,33 Gew.-% ≤ Mg ≤ 0,40 Gew.-%,
Cr ≤ 0,03 Gew.-%
0,005 Gew.-% ≤ Ti ≤ 0,10 Gew.-%,
[0029] Rest Al und unvermeidbare Verunreinigungen, einzeln maximal 0,05 Gew.-%, in Summe
maximal 0,15 Gew.-%.
[0030] Anschließend wird der Aluminiumlegierungsbarren gemäß Schritt 2 bei Temperaturen
von 450 °C bis 580 °C homogenisiert. Die Homogenisierung wird mindestens für eine
Dauer von einer Stunde durchgeführt. Alternativ zur Herstellung eines Walzbarrens
gemäß Schritt 1 kann auch gemäß Schritt 3 ein Gießband unmittelbar aus der erfindungsgemäßen
Aluminiumlegierung gegossen werden.
[0031] Gemäß Schritt 4 wird der Walzbarren oder das Gießband warmgewalzt. Das Warmwalzen
findet bei einer Temperatur von 280 °C bis 550 °C statt. Anschließend wird das Warmband
aufgewickelt. Das Warmband kann aber auch beispielsweise mit einer Abschreckung innerhalb
der letzten beiden Warmwalzstiche auf eine Temperatur unterhalb von 230 °C hergestellt
und anschließend aufgewickelt werden. Ein so hergestelltes Warmband kann gemäß Schritt
5 ebenfalls einem Lösungsglühen, Abschrecken und einer anschließenden Kaltauslagerung
unterzogen werden, um ein Warmband bestehend aus der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung
im Zustand T4 zur Verfügung zu stellen.
[0032] Die Warmbänder können Dicken von etwa 2 mm bis 12 mm aufweisen. Gemäß Schritt 5 werden
die Warmbänder in den Zustand T4 überführt, um maximale Umformeigenschaften zur Herstellung
von Blechteilen aus den Bändern bereitzustellen. Der Zustand T4 kann beispielsweise
durch ein Lösungsglühen bei 530 °C für 5 Minuten, ein Abschrecken auf Raumtemperatur
und eine anschließende Kaltauslagerung bei Raumtemperatur für 7 Tage erreicht werden.
Dabei hat es sich gezeigt, dass das erfindungsgemäße Aluminiumlegierungsband aufgrund
der relativ geringen Mg- und Si-Gehalte relativ unempfindlich gegenüber den Lösungsglühparametern,
speziell der Lösungsglühtemperatur ist, solange die Temperatur mindestens 480 °C,
bevorzugt mindestens 500 °C beträgt.
[0033] Optional kann das Warmband zuerst einem Kaltwalzen 6 unterzogen werden, welches von
einer Zwischenglühung 7 gefolgt ist, wobei die Zwischenglühung 7 bevorzugt am Coil
in einem Temperaturbereich von 300 °C bis 450 °C für mindestens 30 Minuten in einem
Kammerofen erfolgt. Die Zwischenglühung kann aber auch in einem Durchlaufofen erfolgen.
Das abschließende Kaltwalzen an Enddicke gemäß Schritt 8 wird durchgeführt, sofern
eine Zwischenglühung notwendig ist. Andernfalls kann auch bereits nach dem Kaltwalzen
6 das Band einem Lösungsglühen, Abschrecken auf Raumtemperatur und einer Kaltauslagerung
gemäß Schritt 9 zugeführt werden. Die so hergestellten Aluminiumlegierungsbänder im
Zustand T4 weisen Enddicken von typischerweise 0,8 mm bis 2,5 mm auf und werden im
Karosseriebau von Kraftfahrzeugen bevorzugt verwendet.
[0034] Es wurden nun 6 verschiedene Aluminiumlegierungen durch ein Verfahren gemäß Fig.
1 verarbeitet. Aus diesen 6 verschiedenen Aluminiumlegierungen wurden gemäß Schritt
1 Walzbarren im Stranggussverfahren gegossen, die anschließend gemäß Schritt 2 für
2 Stunden bei Temperaturen von 550 °C homogenisiert wurden. Die homogenisierten Walzbarren
wurden dann gemäß Schritt 4 bei Temperaturen von 280 °C bis 550 °C an eine Warmbanddicke
von 8 mm warmgewalzt und anschließend an Raumtemperatur abgekühlt. Die so entstandenen
Warmbänder wurden gemäß Schritt 6, 7 und 8 mit einer Zwischenglühung bei einer Zwischendicke
von 3,5 mm an Enddicken von 1,0 bis 1,5 mm kaltgewalzt. Dabei erfolgte die Zwischenglühung
bei einer maximalen Temperatur von 350 °C für eine Stunde in einem Kammerofen.
[0035] Die verschiedenen Aluminiumlegierungen sind in Tabelle 1 mit ihren Legierungsbestandteilen
angegeben. Für alle Legierungen in Tabelle 1 sind die Werte in Gewichtsprozent angegeben.
Für alle Legierungen gilt: Rest Al und unvermeidbare Verunreinigungen, einzeln maximal
0,05 Gew.-% und in Summe maximal 0,15 Gew.-%.
Tabelle 1
|
Legierung |
Si [%] |
Fe [%] |
Cu [%] |
Mn [%] |
Mg [%] |
Cr [%] |
Ti [%] |
Vgl. |
A |
0,44 |
0,2 |
0,0012 |
0,081 |
0,25 |
<0.0005 |
0.0165 |
Vgl. |
B |
0,43 |
0,18 |
0,003 |
0,049 |
0,37 |
0,0021 |
0.0063 |
Vgl. |
C |
0,46 |
0,21 |
0,0017 |
0,141 |
0,36 |
0,0011 |
0.0068 |
Erf. |
D |
0,48 |
0,21 |
0,0016 |
0,25 |
0,37 |
0,0011 |
0.0065 |
Vgl. |
E |
0.4 |
0.19 |
0.037 |
0.064 |
0.37 |
0.021 |
0.016 |
Vgl. |
F |
0,59 |
0,19 |
0,056 |
0,086 |
0,38 |
0,0041 |
0,0252 |
[0036] Alle Vergleichslegierungen A, B, C, E und F weisen im Vergleich zur erfindungsgemäßen
Legierung zu geringe Mn-Gehalte auf. Es wird davon ausgegangen, dass erst der erfindungsgemäße
Mn-Gehalt in Kombination mit den Gehalten an Si, Fe und Mg die Verringerung der Aushärtung
Aluminiumlegierung im Zustand T6 oder T6x verursacht. Legierung A hat zudem einen
zu geringen Magnesiumanteil. Die Legierung F enthält mit 0,59 Gew.-% zu viel Silizium.
[0037] Die hergestellten Aluminiumlegierungsbänder wurden zunächst in den Zustand T4 durch
ein Lösungsglühen bei 530 °C für 5 Minuten mit einer anschließenden Kaltauslagerung
für eine Woche bei Raumtemperatur gebracht und sowohl die Streckgrenze R
p0,2 als auch die Zugfestigkeit R
m quer zur Walzrichtung gemäß dem internationalen Standard ISO 6892-1:2009 gemessen.
Es ergaben sich für die Vergleichslegierung A deutlich zu geringe Messwerte für die
Streckgrenze R
p0,2 sowie die Zugfestigkeit R
m. Ein entsprechendes Aluminiumblech wäre zu weich, um die Aufprallenergie eines Fußgängers
auszunehmen. Die Vergleichslegierung F weist dagegen deutlich zu hohe Streckgrenzwerte
R
p0,2 bereits im Zustand T4 auf und ist daher nicht optimal für Bleche, die im Bereich
des Fußgängeraufprallschutzes eingesetzt werden, geeignet.
[0038] Das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel der Aluminiumlegierung D liegt mit den Vergleichslegierungen
B und C in dem bevorzugten Festigkeitsbereich im Zustand T4 von einer Streckgrenze
R
p0,2 von etwa 55 MPa bis 70 MPa bei Zugfestigkeiten R
m von 130 MPa bis 160 MPa gemessen quer zur Walzrichtung. Die Vergleichslegierung E
fällt leicht hinter die Legierungen B, C und D bezüglich der Zugfestigkeiten R
m und der Streckgrenze R
p0,2 zurück. Die Messwerte des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels sowie der Vergleichsbeispiele
im Zustand T4 sind in Tabelle 2 dargestellt. Die zu hohen Messwerte für die Streckgrenze
und die Zugfestigkeit des Vergleichsbeispiels F wird auf den erhöhten Si-Gehalt und
den im Vergleich zum erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel deutlich verringerten Mangangehalt
zurückgeführt. Das insgesamt zu niedrige Niveau bezüglich der Streckgrenze bzw. Zugfestigkeit
des Vergleichsbeispiels A wird auf den verringerten Magnesiumgehalt von 0,25 Gew.-%
zurückgeführt.
Tabelle 2
Legierung |
Wärmebehandlung: T4 |
Rp0,2 [MPa] |
Rm [MPa] |
A |
5 Min. bei 530°C + 7d RT |
46 |
118 |
B |
5 Min. bei 530°C + 7d RT |
55 |
132 |
C |
5 Min. bei 530°C + 7d RT |
56 |
129 |
D(Erf.) |
5 Min. bei 530°C + 7d RT |
58 |
134 |
E |
5 Min. bei 530°C + 7d RT |
50 |
124 |
F |
5 Min. bei 530°C + 7d RT |
77 |
167 |
[0039] In Tabelle 3 sind nun die Messwerte für die Vergleichsbeispiele und das Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung für den Wärmebehandlungszustand T6 dargestellt. Die Wärmebehandlung
T6 simuliert nach dem Lösungsglühen, Abschrecken und Kaltauslagern den Effekt einer
Lackierung und das Einbrennen des Lackes durch eine Erwärmung auf 205 °C für 30 Minuten.
Zwar zeigt die Tabelle 3, dass das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel in Bezug auf
die absolute und die relative Erhöhung der Streckgrenze und Zugfestigkeit insbesondere
im Vergleich zum Vergleichsbeispiel der Legierung C nicht die geringste Steigerung
dieser Werte aufweist, allerdings bleiben die Steigerungen der Zugfestigkeit R
m und der Streckgrenze R
p0,2 des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung D gering und deutlich
unterhalb von 10 MPa.
Tabelle 3
Legierung |
Wärmebehandlung T6 |
Rp0,2 [MPa] |
Rm [MPa] |
ΔRp0,2(abs) [MPa] |
ΔRp0,2(rel) |
A |
5 Min. bei 530°C + 7d RT + 30 Min. bei 205°C |
51 |
117 |
5,0 |
11% |
B |
5 Min. bei 530°C + 7d RT + 30 Min. bei 205°C |
63 |
127 |
7,5 |
14% |
C |
5 Min. bei 530°C + 7d RT + 30 Min. bei 205°C |
61 |
125 |
4,5 |
8% |
D(Erf.) |
5 Min. bei 530°C + 7d RT + 30 Min. bei 205°C |
65 |
131 |
7,0 |
12% |
E |
5 Min. bei 530°C + 7d RT + 30 Min. bei 205°C |
59 |
124 |
9,0 |
18% |
F |
5 Min. bei 530°C + 7d RT + 30 Min. bei 205°C |
119 |
174 |
42,0 |
55% |
[0040] Eine deutlich verringerte Aushärtung zeigt das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel
D, sofern eine Wärmebehandlung untersucht wird, welche eine Langzeitwärmebelastung
eines Bauteils widerspiegelt. Das Langzeitverhalten wurde über den Wärmebehandlungszustand
T6x ermittelt. Der Zustand T6x wird ausgehend vom Zustand T6, wie er oben bereits
geschrieben wurde, erreicht, indem anschließend eine Warmauslagerung bei 80 °C für
500 Stunden durchgeführt wird. Die Warmauslagerung bei 80 °C für 500 Stunden simuliert
den praktischen Einsatz der Aluminiumlegierungsbleche in der Anwendung, beispielsweise
im Kraftfahrzeug, bei Wärmebelastung. Da Wärme die Aushärtungseffekte in AA6xxx Legierungen
verstärkt, steigen in der Regel die Werte für die Streckgrenze relativ stark an.
Tabelle 4
Legierung |
Wärmebehandlung T6x |
Rp0,2 [MPa] |
Rm [MPa] |
ΔRp0,2(abs) [MPa] |
ΔRp0,2(rel) |
A |
5 Min. bei 530°C + 7d RT + 30 Min. bei 205°C + 500h 80°C |
68 |
135 |
22,0 |
48% |
B |
5 Min. bei 530°C + 7d RT + 30 Min. bei 205°C + 500h 80°C |
89 |
152 |
34,0 |
62% |
C |
5 Min. bei 530°C + 7d RT + 30 Min. bei 205°C + 500h 80°C |
80 |
145 |
23,5 |
42% |
D(Erf.) |
5 Min. bei 530°C + 7d RT + 30 Min. bei 205°C + 500h 80°C |
77 |
147 |
19,5 |
34% |
E |
5 Min. bei 530°C + 7d RT + 30 Min. bei 205°C + 500h 80°C |
76 |
142 |
26,0 |
52% |
F |
5 Min. bei 530°C + 7d RT + 30 Min. bei 205°C + 500h 80°C |
140 |
197 |
63,5 |
83% |
[0041] Anders als die übrigen Vergleichslegierungen zeigt das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel
D einen deutlich verringerten Anstieg der Streckgrenze nach der Auslagerung für 500
Stunden bei 80 °C. Nicht nur die absolute Erhöhung der Streckgrenze um 19,5 MPa, sondern
auch die relative Erhöhung der Streckgrenze von nur 34 Gew.-% ist deutlich geringer
als die relative oder absolute Erhöhung der Streckgrenzen aller anderen Aluminiumlegierungen.
In Bezug auf das Langzeitverhalten der Aluminiumlegierung konnte damit eine unerwartete
Verringerung der Aushärtung beobachtet werden, welche auf die Bildung von Al-Fe-Mn-Si-Phasen
zurückgeführt wird. Es wird davon ausgegangen, dass diese Al-Fe-Mn-Si-Phasen nicht
zur Ausscheidungshärtung der Aluminiumlegierung beitragen und damit den Effekt von
Siliziumausscheidungen verringern.
[0042] In den Tabellen 5 und 6 sind die Aluminiumlegierungsbänder im Zustand T6 mit 2% bzw.
5% Kaltverformung vermessen worden. Die Zustände T6 (2 %) sowie T6 (5%) sollen eine
Umformung des Blechteils mit anschließender Lackierung simulieren. Hierzu wird das
Blech einer Wärmebehandlung mit einer Dauer von 20 Minuten bei einer Temperatur von
185 °C unterzogen.
[0043] Das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel der Aluminiumlegierung D ist auch bei diesen,
die anwendungsnahe Verarbeitung der Bleche im Bereich des Fahrzeugbaus simulierenden
Wärmebehandlungen ebenfalls mit den geringsten Werten bezüglich der absoluten oder
relativen Steigerung der Streckgrenze R
p0,2 in den Zustand T6 mit 2 % Kaltverformung oder 5 % Kaltverformung gemessen worden.
[0044] Die Messwerte der relativen Streckgrenzenerhöhung ausgehend vom Zustand T4 sind in
dem Diagramm der Fig. 2 noch einmal dargestellt. Das positive Aushärtungsverhalten
der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung kann anhand des Ausführungsbeispiels D im
Vergleich zu den übrigen Varianten insbesondere aus dem Vergleich im Zustand T6x abgelesen
werden.
[0045] Karosserieblechteile eines Kraftfahrzeugs, welche für den Fußgängeraufprallschutz
vorgesehen sind, zeigt schematisch Fig. 3 in einer perspektivischen Ansicht. Die Motorhaube
10, der Kotflügel 11, das Fahrzeugdach bzw. der Dachrahmen 12 sowie die angedeutete
Heckklappe 13 eines Kraftfahrzeugs sind prinzipiell Karosserieblechteile, welche für
den Fußgängeraufprallschutz ausgelegt werden müssen. Sie müssen daher ein spezifisches
Energieabsorptionsverhalten aufweisen, das insbesondere auch bei längerer Wärmebelastung
noch vorhanden ist. Werden Teile dieser für den Fußgängeraufprallschutz vorgesehenen
Bleche aus einer erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung hergestellt, kann auch in Wärme
belasteten Bereichen die Langzeitaushärtung der Bleche verringert werden. Wie anhand
des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels der Legierung D erkennbar ist, ist es vorteilhaft
entsprechende Karosserieblechteile eines Kraftfahrzeugs aus einer erfindungsgemäßen
Aluminiumlegierung herzustellen, da diese ein besonders vorteilhaftes Aushärtungsverhalten
bei moderaten Streckgrenzwerten und Zugfestigkeitswerten aufweisen.
Tabelle 5
Legierung |
Wärmebehandlung T6 (2%) |
Rp0,2 [MPa] |
Rm [MPa] |
ΔRp0,2(abs) [MPa] |
ΔRp0,2(rel) |
A |
5 Min. bei 530°C+7dRT+2Gew.-%+20 Min. bei 185°C |
77 |
130 |
30,5 |
66% |
B |
5 Min. bei 530°C+7dRT+2Gew.-%+20 Min. bei 185°C |
91 |
147 |
36,0 |
65% |
C |
5 Min. bei 530°C+7dRT+2Gew.-%+20 Min. bei 185°C |
87 |
141 |
31,0 |
55% |
D(Erf.) |
5 Min. bei 530°C+7dRT+2Gew.-%+20 Min. bei 185°C |
88 |
143 |
30,5 |
53% |
E |
5 Min. bei 530°C+7dRT+2Gew.-%+20 Min. bei 185°C |
83 |
137 |
33,0 |
66% |
F |
5 Min. bei 530°C+7dRT+2Gew.-%+20 Min. bei 185°C |
113 |
175 |
36,5 |
48% |
Tabelle 6
Legierung |
Wärmebehandlung T6(5%) |
Rp0,2 [MPa] |
Rm [MPa] |
ΔRp0,2(abs) [MPa] |
ΔRp0,2(rel) |
A |
5 Min. bei 530°C+7dRT+5Gew.-%+20 Min. bei 185°C |
100 |
144 |
53,5 |
116% |
B |
5 Min. bei 530°C+7dRT+5Gew.-%+20 Min. bei 185°C |
117 |
162 |
61,5 |
112% |
C |
5 Min. bei 530°C+7dRT+5Gew.-%+20 Min. bei 185°C |
110 |
154 |
54,0 |
96% |
D(Erf.) |
5 Min. bei 530°C+7dRT+5Gew.-%+20 Min. bei 185°C |
111 |
155 |
53,0 |
92% |
E |
5 Min. bei 530°C+7dRT+5Gew.-%+20 Min. bei 185°C |
108 |
152 |
57,5 |
115% |
F |
5 Min. bei 530°C+7dRT+5Gew.-%+20 Min. bei 185°C |
143 |
191 |
66,0 |
86% |
1. Aluminiumlegierungsband aufweisend eine Aluminiumlegierung für Fahrzeuganwendungen
mit folgenden Legierungsbestandteilen in Gewichtsprozent:
0,40 Gew.-% ≤ Si ≤ 0,55 Gew.-%,
0,15 Gew.-% ≤ Fe ≤ 0,25 Gew.-%,
Cu ≤ 0,06 Gew.-%,
0,15 Gew.-% ≤ Mn ≤ 0,40 Gew.-%,
0,33 Gew.-% ≤ Mg ≤ 0,40 Gew.-%,
Cr ≤ 0,03 Gew.-%
0,005 Gew.-% ≤ Ti ≤ 0,10 Gew.-%,
Rest Al und unvermeidbare Verunreinigungen, einzeln maximal 0,05 Gew.-%, in Summe
maximal 0,15 Gew.-%.
2. Aluminiumlegierungsband nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aluminiumlegierung einen Mn-Gehalt in Gewichtsprozent von 0,20 Gew.-% ≤ Mn ≤ 0,40
Gew.-% aufweist.
3. Aluminiumlegierungsband nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aluminiumlegierung einen Mn-Gehalt in Gewichtsprozent von 0,25 Gew.-% ≤ Mn ≤ 0,35
Gew.-% aufweist.
4. Aluminiumlegierungsband nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aluminiumlegierung einen Cu-Gehalt in Gewichtsprozent von Cu < 0,05 Gew.-% aufweist.
5. Aluminiumlegierungsband nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aluminiumlegierung einen Si-Gehalt in Gewichtsprozent von 0,40 Gew.-% ≤ Si ≤ 0,48
Gew.-%.
6. Aluminiumlegierungsband nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aluminiumlegierung einen Mg-Gehalt in Gewichtsprozent von 0,35 Gew.-% ≤ Mg < 0,40
Gew.-%.
7. Aluminiumlegierungsband nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Aluminiumlegierungsband im Zustand T4 eine Streckgrenze von 55 MPa bis 70 MPa
und eine Zugfestigkeit von 130 MPa bis 160 MPa gemessen quer zur Walzrichtung aufweist.
8. Aluminiumlegierungsband nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Aluminiumlegierungsband nach einem Lösungsglühen bei 530 °C für 5 Minuten, einem
anschließenden Abschrecken auf Raumtemperatur, einer Kaltauslagerung für 7 Tage bei
Raumtemperatur, einer Erwärmung auf 205 °C für 30 Minuten und einer Erwärmung auf
80 °C für 500 Stunden im Zustand T6x eine Streckgrenze von weniger als 100 MPa gemessen
quer zur Walzrichtung aufweist.
9. Verfahren zur Herstellung eines Aluminiumlegierungsbandes nach einem der Ansprüche
1 bis 8, wobei das Verfahren die Verfahrensschritte Gießen eines Walzbarrens oder
eines Gießbandes, Homogenisieren des Walzbarrens, Warmwalzen des Walzbarrens oder
des Gießbandes und optionales Kaltwalzen mit oder ohne Zwischenglühung an Enddicke
umfasst.
10. Karosserieblechteil eines Kraftfahrzeugs hergestellt aus einem Aluminiumlegierungsband
nach einem der Ansprüche 7 oder 8.
11. Karosserieblechteil nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Karosserieblechteil als ein für den Fußgängeraufprallschutz vorgesehenes Blech
eines Kraftfahrzeug ausgebildet ist.
12. Karosserieblechteil nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Karosserieblechteil als ein Teil eines Kotflügels (11), ein Teil einer Motorhaube(10),
eines Dachrahmens oder eines Fahrzeugdachs (12) oder einer Heckklappe (13) ausgebildet
ist.
1. Aluminium alloy strip having an aluminium alloy for vehicle applications with the
following alloy constituents in percent by weight:
0.40 wt% ≤ Si ≤ 0.55 wt%,
0.15 wt% ≤ Fe ≤ 0.25 wt%,
Cu ≤ 0.06 wt%,
0.15 wt% ≤ Mn ≤ 0.40 wt%,
0.33 wt% ≤ Mg ≤ 0.40 wt%,
Cr ≤ 0.03 wt%,
0.005 wt% ≤ Ti ≤ 0.10 wt%,
the remainder Al and unavoidable impurities, individually at most 0.05 wt%, in total
at most 0.15 wt%.
2. Aluminium alloy strip according to claim 1,
characterised in that
the aluminium alloy has a Mn content in percent by weight of 0.20 wt% ≤ Mn ≤ 0.40
wt%.
3. Aluminium alloy strip according to claim 1 or 2,
characterised in that
the aluminium alloy has a Mn content in percent by weight of 0.25 wt% ≤ Mn ≤ 0.35
wt%.
4. Aluminium alloy strip according to one of the claims 1 to 3,
characterised in that
the aluminium alloy has a Cu content in percent by weight of Cu < 0.05 wt%.
5. Aluminium alloy strip according to one of the claims 1 to 4,
characterised in that
the aluminium alloy has a Si content in percent by weight of 0.40 wt% ≤ Si ≤ 0.48
wt%.
6. Aluminium alloy strip according to one of the claims 1 to 5,
characterised in that
the aluminium alloy has an Mg content in percent by weight of 0.35 wt% ≤ Mg < 0.40
wt%.
7. Aluminium alloy strip according to one of the claims 1 to 6,
characterised in that
the aluminium alloy strip has, in the T4 condition, a yield strength of 55 MPa to
70 MPa and a tensile strength of 130 MPa to 160 MPa measured transverse to the rolling
direction.
8. Aluminium alloy strip according to one of the claims 1 to 7,
characterised in that
the aluminium alloy strip has a yield strength of less than 100 MPa measured transverse
to the rolling direction after solution annealing at 530°C for 5 minutes, subsequent
quenching to room temperature, natural aging for 7 days at room temperature, heating
to 205°C for 30 minutes and heating to 80°C for 500 hours, in the T6x condition.
9. Method for manufacturing an aluminium alloy strip according to one of the claims 1
to 8, wherein the method comprises the method steps of casting a rolling ingot or
a cast strip, homogenising the rolling ingot, hot rolling the rolling ingot or the
cast strip and optionally cold rolling with or without intermediate annealing to end
thickness.
10. Sheet metal body part of a motor vehicle manufactured from an aluminium alloy strip
according to one of the claims 7 or 8.
11. Sheet metal body part according to claim 10,
characterised in that
the sheet metal body part is configured as sheet metal of a motor vehicle provided
for pedestrian impact protection.
12. Sheet metal body part according to claim 10 or 11,
characterised in that
the sheet metal body part is configured as a part of a wing (11), a part of an engine
bonnet (10), a roof frame or a vehicle roof (12) or a tailgate (13).
1. Bande d'alliage d'aluminium comprenant un alliage d'aluminium pour des applications
de véhicules avec les constituants d'alliage suivants en pourcentage en poids:
0,40 % en poids ≤ Si ≤ 0,55 % en poids,
0,15 % en poids ≤ Fe ≤ 0,25 % en poids,
Cu ≤ 0,06 %,en poids,
0,15 % en poids ≤ Mn ≤ 0,40 % en poids,
0,33 % en poids ≤ Mg ≤ 0,40 % en poids,
Cr ≤ 0,03 % en poids,
0,005 % en poids ≤ Ti ≤ 0,10 % en poids,
le reste Al et des impuretés inévitables, individuellement au maximum 0,05 % en poids,
au total au maximum 0,15 % en poids.
2. Bande d'alliage d'aluminium selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
l'alliage d'aluminium a un teneur en Mn en pourcentage en poids de 0,20 % en poids
≤ Mn ≤ 0,40 % en poids.
3. Bande d'alliage d'aluminium selon la revendication 1 ou 2,
caractérisé en ce que
l'alliage d'aluminium a un teneur en Mn en pourcentage en poids de 0,25 % en poids
≤ Mn ≤ 0,35 % en poids.
4. Bandes d'alliage d'aluminium selon l'une des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce que
l'alliage d'aluminium a un teneur en Cu en pourcentage en poids de
5. Bande d'alliage d'aluminium selon l'une des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce que
l'alliage d'aluminium a un teneur en Si en pourcentage en poids de 0,40 % en poids
≤ Si ≤ 0,48 % en poids.
6. Bande d'alliage d'aluminium selon l'une des revendications 1 à 5
caractérisé en ce que
l'alliage d'aluminium a un teneur en Mg en pourcentage en poids de 0,35 % en poids
≤ Mg < 0,40 % en poids.
7. Bande d'alliage d'aluminium selon l'une des revendications 1 à 6,
caractérisé en ce que
la bande d'alliage d'aluminium en état T4 a une limite d'élasticité de 55 MPa à 70
MPa et une résistance à la traction de 130 MPa à 160 MPa mesurée transversalement
à la direction du laminage.
8. Bande d'alliage d'aluminium selon l'une des revendications 1 à 7,
caractérisé en ce que
la bande d'alliage d'aluminium a une limite d'élasticité inférieure à 100 MPa mesurée
transversalement à la direction de laminage après un traitement thermique en solution
à 530°C pendant 5 minutes, une trempe ultérieure ment à la température ambiante, un
vieillissement naturel pendant 7 jours à la température ambiante, un réchauffement
à 205°C pendant 30 minutes et un réchauffement à 80°C pendant 500 heures à l'état
T6x.
9. Procédé de production d'une bande d'alliage d'aluminium selon l'une des revendications
1 à 8, le procédé comprenant les étapes de coulée d'un lingot de laminage ou d'une
bande coulée, d'homogénéisation du lingot de laminage, de laminage à chaud du lingot
de laminage ou de la bande coulée, et éventuellement de laminage à froid avec ou sans
recuit intermédiaire jusqu'à l'épaisseur finale.
10. Tôle de carrosserie d'un véhicule automobile fabriquée à partir d'une bande d'alliage
d'aluminium selon l'une des revendications 7 ou 8.
11. Tôle de carrosserie selon la revendication 10,
caractérisé en ce que
la partie de carrosserie est formée comme une partie d'un véhicule à moteur prévu
pour la protection contre les impacts de piétons.
12. Tôle de la carrosserie selon la revendication 10 ou 11,
caractérisé en ce que
la partie de carrosserie sont constituées d'une partie d'aile (11), d'une partie de
capot (10), d'un cadre de toit ou d'un toit de véhicule (12) ou d'un hayon (13).