[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Spritze und eine Spritzenfamilie für den Gebrauch
mit einer Dosiervorrichtung und auf eine Dosiervorrichtung für den Gebrauch mit einer
Spritze oder einer Spritzenfamilie.
[0002] Pipetten sind Dosiervorrichtungen zum Abmessen und Übertragen von Flüssigkeiten.
Sie sind häufig als Repetier- oder Multipetten ausgeführt, welche gemeinsam mit einer
Spritze verwendet werden, um Flüssigkeit in die Spritze aufzunehmen und schrittweise
aus dieser abzugeben. Eine Repetierpipette ist aus der
DE 29 26 691 C2 und der
US 4 406 170 bekannt, die insbesondere den Repetiermechanismus der Repetierpipette beschreibt.
Sie beschreibt auch die Fixierung der Spritze an der Repetierpipette. Dafür hat die
Spritze einen Spritzenflansch, der von der Seite her in eine seitlich offene, im Wesentlichen
U-förmige Nut der Pipette einsetzbar ist. Eine axiale Andruckfeder fixiert den eingesetzten
Spritzenflansch in der Nut. Zur Verbindung des Spritzenkolbens mit einer Kolbenstelleinrichtung
der Pipette ist ein Einsatzelement vorhanden, welches einen Endabschnitt des Spritzenkolbens
zwischen zwei Backen aufnimmt. Die Backen sind mittels eines klappenförmigen Klemmglieds,
dessen Betätigungshebel durch eine Öffnung aus dem Gehäuse herausragt, gegen den Spritzenkolben
pressbar. Diese Spritzenfixierung hat den Nachteil, dass die Spritze zum Einsetzen
und Koppeln mit der Kolbenstelleinrichtung bzw. zum Entkoppeln und Entnehmen angefasst
werden muss.
[0003] Die
DE 43 41 229 C2 und die
US 5 620 660 schlagen ein besser für die Handbetätigung geeignetes Pipettensystem mit einer einfach
axial in die Pipette einschiebbaren bzw. aus dieser entfernbaren Spritze vor. Dieses
Pipettensystem hat eine einen Befestigungsabschnitt und einen Spritzenkolben aufweisende
Spritze und eine Pipette, die in einem Pipettengehäuse eine Aufnahme für den Befestigungsabschnitt
und einen Aufnahmekörper mit einer Kolbenaufnahme für den Spritzenkolben bzw. eine
damit verbundene Kolbenstange aufweist. Ferner sind Befestigungseinrichtungen zum
reversiblen bzw. lösbaren Fixieren von Befestigungsabschnitt und Spritzenkolben in
den Aufnahmen und Kolbenstelleinrichtungen zum Verschieben des Aufnahmekörpers im
Pipettengehäuse vorhanden. Der Befestigungsabschnitt und der Spritzenkolben sind durch
Axialöffnungen ihrer Aufnahmen axial in ihre Befestigungspositionen schiebbar.
[0004] Die Befestigungseinrichtungen weisen radial zustellbare Greifeinrichtungen zum Fixieren
des Befestigungsabschnitts und des Spritzenkolbens in den Befestigungspositionen auf.
Die Greifeinrichtungen haben schwenkbar im Pipettengehäuse gelagerte Spritzengreifhebel
und schwenkbar im Aufnahmekörper gelagerte Kolbengreifhebel. Die Spritzengreifhebel
und die Kolbengreifhebel sind zweiarmig mit einem Greifarm und einem Betätigungsarm
ausgeführt, wobei die Spritzengreifhebel an den Innenseiten ihrer Betätigungsarme
Kontaktstellen aufweisen, die durch Betätigen ihrer Betätigungsarme außen gegen die
Betätigungsarme der Kolbengreifhebel schwenkbar sind und die Kolbengreifhebel betätigen.
[0005] Hierdurch wird erreicht, dass die Spritze und die Pipette durch eine rein axiale
Relativbewegung miteinander verbindbar und durch Betätigen der Betätigungsarme voneinander
trennbar sind. Gemäß einer Ausgestaltung ist der Befestigungsabschnitt ein Spritzenflansch
und gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist der Spritzenkolben einen Kolbenbund zum
Hintergreifen durch die Greifeinrichtungen auf.
[0007] Die kommerziellen Ausführungen Multipette® (plus/stream/Xstream) dieses Dosiersystems
der Firma Eppendorf AG umfassen Spritzen Combitips® (plus), die einen Zylinder mit
einem Kolbenlaufbereich an der Innenseite und einen Spritzenflansch am oberen Ende
des Zylinders aufweisen. Die Spritzen werden mit verschiedenen Füllvolumina (0,1 ml,
0,2 ml, 0,5 ml, 1 ml, 2,5 ml, 5 ml und 10 ml) angeboten. Der Innendurchmesser des
Kolbenlaufbereichs ist so bemessen, dass das Füllvolumen bei einem maximalen Kolbenstellweg
der Multipette® der Eppendorf AG von 50 mm zuzüglich eines Überhubs von wenigen Millimetern
in die Spritze aufgenommen bzw. aus dieser abgegeben wird. Bei der Spritze mit einem
Nennvolumen von 10 ml beträgt dementsprechend der Innendurchmesser des Kolbenlaufbereichs
15,96 mm. Bei den kleineren Spritzen ist der Innendurchmesser des Kolbenlaufbereichs
entsprechend kleiner. Die Zylinder der kleineren Spritzen haben am oberen Ende des
Kolbenlaufbereichs eine zylindrische Erweiterung, deren Innendurchmesser jeweils deutlich
kleiner als 15,96 mm ist und die umso geringer ist, je geringer das Füllvolumen der
Spritze ist. Ein Grund für die zylindrische Erweiterung ist, dass dadurch ein Tiefenanschlag
des Kolbens im Zylinder realisiert werden kann, wodurch verhindert wird, dass eine
Beschädigung der Kolbendichtlippe durch Aufsetzen der Dichtlippe auf der unteren Stirnfläche
des Zylinders erfolgt. Ein weiterer Grund ist, dass bei den kleinen Spritzen der Kolbenbereich
unterhalb des in das Dosiersystem eingeführten Kupplungsstücks dicker ausgeführt ist,
insbesondere als Flügelstück ausgestaltet ist, um dadurch eine Erhöhung der Knicksteifigkeit
der Kolbenstange in Lagerzustand zu erreichen.
[0008] Die Zylinder haben ausgehend vom Flansch auf dem Umfang vier nach außen vorstehende,
axial erstreckte Rippen, die gleichmäßig über den Umfang verteilt sind. Die Rippen
haben unten jeweils einen Absatz zum Abstützen am Rand von Löchern eines Trägers ("Tray")
oder einer Box. Damit Spritzen mit verschiedenen Füllvolumina in einheitliche Löcher
eines Trägers oder einer Box einsetzbar sind, haben die Absätze von Spritzen verschiedener
Füllvolumina dieselben Abstände von der Achse des Zylinders.
[0009] Das bekannte Dosiersystem ermöglicht genaue Dosierungen mit geringen Messabweichungen.
[0010] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Spritze und ein Spritzenfamilie
für den Gebrauch mit einer Dosiervorrichtung und eine Dosiervorrichtung für den Gebrauch
mit einer Spritze oder einem Spritzenfamilie zur Verfügung zu stellen, die noch genauere
Dosierungen ermöglichen.
[0011] Die Aufgabe wird durch eine Spritze mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0012] Eine erfindungsgemäße Spritze für den Gebrauch mit einer Dosiervorrichtung mit einem
Zentrierelement mit axialem Durchgang in einer Aufnahme für einen Spritzenzylinder
und einer axial verlagerbaren Kolbenaufnahme für einen Spritzenkolben hat
- einen Spritzenzylinder
- und einen Spritzenkolben, wobei
- der Spritzenzylinder unten einen Austritt,
- oben am Außenumfang einen Zentrierbund zum Einsetzen in die Aufnahme,
- einen mit dem Austritt verbundenen zylindrischen Kolbenlaufbereich mit einem ersten
Innendurchmesser, in dem der Spritzenkolben abdichtend geführt ist, und
- zumindest in einem Abstand von mindestens 3 mm vom oberen Ende des Spritzenzylinders
einen Zentrierbereich zum Einsetzen des Zentrierelementes aufweist, der einen zweiten
Innendurchmesser hat, der den ersten Innendurchmesser überschreitet und zumindest
16,2 mm und höchstens 17,7 mm beträgt,
- und der Spritzenkolben am oberen Ende ein Kupplungsstück zum Einsetzen in die Kolbenaufnahme
aufweist.
[0013] Ferner wird die Aufgabe durch eine Spritzenfamilie mit den Merkmalen des Anspruches
8 gelöst.
[0014] Die erfindungsgemäße Spritzenfamilie für den Gebrauch mit einer Dosiervorrichtung
mit einem Zentrierelement mit axialem Durchgang in einer Aufnahme für einen Spritzenzylinder
und einer axial verlagerbaren Kolbenaufnahme für einen Spritzenkolben umfasst
- mehrere Spritzen mit verschiedenen Füllvolumina mit jeweils
- einem Spritzenzylinder
- und einem Spritzenkolben, wobei
- der Spritzenzylinder unten einen Austritt,
- oben am Außenumfang einen Zentrierbund zum Einsetzen in die Aufnahme,
- einen mit dem Austritt verbundenen zylindrischen Kolbenlaufbereich, in dem der Spritzenkolben
abdichtend geführt ist, und
- zumindest in einem Abstand von mindestens 3 mm vom oberen Ende des Spritzenzylinders
einen Zentrierbereich zum Einsetzen des Zentrierelementes aufweist,
- der Spritzenkolben am oberen Ende ein Kupplungsstück zum Einsetzen in die Kolbenaufnahme
aufweist
- und die Zentrierbereiche von Spritzen mit verschiedenen Füllvolumina innen eine übereinstimmende
Kontur aufweisen.
[0015] Die mehreren Spritzen sind vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe der Spritzen mit
Füllvolumina von 10 ml, 5 ml, 2, 5 ml, 1 ml 0,5 ml, 0,2 ml und 0,1 ml.
[0016] Die Zentrierbereiche der Spritzen mit verschiedenen Füllvolumina besitzen eine übereinstimmende
Kontur. Unter einer übereinstimmenden Kontur im Zentrierbereich werden gleiche und/oder
verschiedene Geometrien verstanden, die auf dieselbe vorbestimmte Zentrierkontur abgestimmt
sind. Die Spritzen mit übereinstimmender Kontur sind deshalb geeignet, mit ein und
demselben Zentrierelement des Dosiersystems zusammenzuwirken, das die Zentrierkontur
aufweist.
[0017] Ferner wird die Aufgabe durch eine Dosiervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
11 gelöst.
[0018] Die erfindungsgemäße Dosiervorrichtung für den Gebrauch mit einer Spritze mit einem
Spritzenzylinder und einem Spritzenkolben, wobei der Spritzenzylinder unten einen
Austritt, oben am Außenumfang einen Zentrierbund, einen mit dem Austritt verbundenen
zylindrischen Kolbenlaufbereich, in dem der Spritzenkolben abdichtend geführt ist,
und weiter oben einen Zentrierbereich und ein Kupplungsstück am oberen Ende des Spritzenkolbens
aufweist oder für den Gebrauch mit einer mehrere solcher Spritzen umfassenden Spritzenfamilie
hat
- ein Gehäuse umfassend
- eine Aufnahme für den Zentrierbund des Spritzenzylinders mit einer Axialöffnung zum
axialen Einsetzen des Zentrierbundes in eine Befestigungsposition,
- ein in der Aufnahme angeordnetes, auf die Axialöffnung ausgerichtetes, Zentrierelement
mit axialem Durchgang zum axialen Einsetzen in den Zentrierbereich des Spritzenzylinders,
- einen Aufnahmekörper mit einer Kolbenaufnahme zum axialen Einsetzen des Kupplungsstückes
in eine Befestigungsposition,
- Befestigungseinrichtungen zum lösbaren Halten von Zentrierbund und Kupplungsstück
in ihren Befestigungspositionen in der Aufnahme und in der Kolbenaufnahme,
- wobei die Befestigungseinrichtungen radial zustellbare Greifeinrichtungen zum Greifen
des Zentrierbundes und des Kupplungsstückes in den Befestigungspositionen aufweisen,
- und Kolbenstelleinrichtungen zum Verschieben des Aufnahmekörpers im Gehäuse.
[0019] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Spritze, der Spritzenfamilie und der Dosiervorrichtung
sind in Unteransprüchen angegeben.
[0020] Die Angaben "oben" und "unten" beziehen sich auf die bevorzugte Ausrichtung der Spritze
beim Dosieren, bei der die Spritze senkrecht mit dem Austritt unten und dem Zentrierbund
oben gehalten wird.
[0021] Die Dosiervorrichtung kann insbesondere eine manuell und/oder motorisch angetriebene,
handhabbare und/oder stationäre Dosiervorrichtung sein. Sie kann insbesondere eine
Pipette, Repetierpipette, Dispenser, Dosierstation oder Dosierautomat sein. Vorzugsweise
ist sie ein Dispenser.
[0022] Die erfindungsgemäße Spritze ist auf einfache Weise reversibel an einer erfindungsgemäßen
Dosiervorrichtung fixierbar. Hierfür wird die Spritze in axialer Richtung in die Dosiervorrichtung
eingesetzt, wobei der Zentrierbund mittels radial zustellbarer Greifeinrichtungen
zum Greifen des Zentrierbundes in der Aufnahme der Dosiervorrichtung gegriffen und
der Spritzenkolben an seinem Kupplungsstück in der Kolbenaufnahme durch radial zustellbare
Greifeinrichtungen zum Greifen der Kolbenstange gegriffen wird. Das Greifen des Zentrierbundes
und des Kupplungsstückes durch die Greifeinrichtungen kann durch das axiale Einsetzen
der Spritze in die Aufnahme der Dosiervorrichtung gesteuert werden. Hierfür kann die
Dosiervorrichtung so ausgestaltet sein, wie in der
DE 43 41 229 C2 und der
US 5 620 660 beschrieben. Die diesbezüglichen Ausführungen der vorgenannten Patente sind in die
vorliegende Anmeldung einbezogen.
[0023] Beim Einsetzen der Spritze in die Dosiervorrichtung dringt das Zentrierelement axial
in den Zentrierbereich ein und legt sich radial an die Innenseite des Zentrierbereiches
an. Die Abmessungen und Geometrien des Zentrierelementes und des Zentrierbereiches
sind aufeinander abgestimmt, so dass der Spritzenzylinder durch das eingesetzte Zentrierelement
zentriert wird. Hierdurch wird der Spritzenzylinder mit dem Zentrierbereich genau
in die Aufnahme geführt, so dass er leicht und sicher von den Greifeinrichtungen gegriffen
werden kann.
[0024] Durch das Anliegen des Zentrierbereiches am Zentrierelement kann eine Verformung
im Zentrierbereich des Spritzenzylinders korrigiert werden. Insbesondere kann das
Zentrierelement eine unrunde Form des Spritzenzylinders zu einer idealen kreisrunden
Form korrigieren. Da der Zentrierbereich entweder in unmittelbarer Nähe des Kolbenlaufbereichs
liegt, der entscheidend für die genaue Dosierung ist, oder in unmittelbarer Nähe des
Übergangsbereiches, der einer Beschädigung der Dichtlippe des Kolbens entgegenwirkt,
wirkt sich die Korrektur im Zentrierbereich positiv auf die Dosiergenauigkeit aus.
Ein unrunder Zylinder hat eine zum kreisrunden Zylinder veränderte Querschnittsfläche,
was zu Dosierfehlern führt. Insbesondere ist durch die kreisrunde Form die Dichtheit
der Abdichtung des Spritzenkolbens im Zylinder und damit die Präzision der Dosierung
verbessert. Ein unrunder Spritzenzylinder hat aufgrund der veränderten Querschnittsfläche
weiterhin zur Folge, das insbesondere am Ende des Aufnahmehubs und bei den anfänglichen
Abgabehüben Luft am Spritzenkolben vorbeiströmt und ein zu geringes Flüssigkeitsvolumen
aufgenommen bzw. abgegeben wird. Dieser Nachteil wird durch die Erfindung überwunden.
[0025] Ferner verhindert die Führung des Zentrierbereichs am Zentrierelement eine Fehlausrichtung
der Spritze zur Dosiervorrichtung und ein Kippen der Spritze bezüglich der Dosiervorrichtung
unter Belastung. Eine Fehlausrichtung kann bei einem herkömmlichen Dosiersystem auftreten,
wenn die Spritze in gekippter Ausrichtung von den Greifeinrichtungen des Dosiersystems
gegriffen wird. Ein Kippen unter Belastung kann bei einem herkömmlichen Dosiersystem
auftreten, wenn beim Dosieren die Spritze in der Nähe ihres Austritts mit einer Anpresskraft
auf eine Wand aufgesetzt wird. Diese Abgabeform wird als Wandabgabe bezeichnet. Insbesondere
wird sie bei kleinen Abgabevolumina angewandt, um Fehler durch ungleichmäßige Tropfenabrisse
von der Spritze zu vermeiden. Infolgedessen wird der Spritzenzylinder bezüglich des
Spritzenkolbens geschwenkt, wodurch Flüssigkeit verdrängt und ein Dosierfehler verursacht
werden kann. Zudem kann eine verringerte Dichtheit der Abdichtung des Kolbens im gekippten
Spritzenzylinder die Genauigkeit der Dosierung beeinträchtigen. Auch diese nachteiligen
Eigenschaften der vorbekannten Spritzen- und Dosiervorrichtungen werden von der vorliegenden
Erfindung überwunden.
[0026] Für die Zentrierung der Spritze ist es wichtig, dass das Zentrierelement in einem
Abstand vom oberen Ende des Spritzenzylinders am Zentrierbereich anliegt. Erst wenn
das Zentrierelement entsprechend tief in dem Spritzenkolben eingreift, kann es sich
ringsum an den Zentrierbereich anlegen und eine unrunde Form des Spritzenzylinders
korrigieren, ihn ausrichten und stützen und so ein Kippen verhindern. Die Versteifung
des Spritzenzylinders durch den Zentrierbund am oberen Ende der Spritze steht der
Korrektur eines unrunden Querschnittes im Kolbenlaufbereich entgegen. Daher ist der
zweite Innendurchmesser von zumindest 16,2 mm des Zentrierbereiches der erfindungsgemäßen
Spritze bzw. der Zentrierbereich der Spritzen der erfindungsgemäßen Spritzenfamilie
zumindest in einem Abstand von mindestens 3 mm vom oberen Ende des Spritzenzylinders
vorhanden, d.h. in unmittelbarer Nähe zum Kolbenlaufbereich bzw. zum Übergangsbereich.
Der Zentrierbereich zeichnet sich somit auch durch seine unmittelbare Nähe zum Kolbenlaufbereich
aus.
[0027] Der Spritzenkolben kann mit seinem Kupplungsstück durch den axialen Durchgang des
Zentrierelementes hindurch gesteckt werden, so dass der Spritzenkolben aus dem Spritzenzylinder
herausgezogen werden kann. Gegebenenfalls greift die Kolbenaufnahme zum Kuppeln des
Kupplungsstückes in den axialen Durchgang des Zentrierelementes ein.
[0028] Der Innendurchmesser im Zentrierbereich von mindestens 16,2 mm gewährleistet, dass
Spritzen mit einem Füllvolumen von bis zu 10 ml mit einem Innendurchmesser des Kolbenlaufbereichs
von bis zu 15,96 mm in eine Dosiervorrichtung mit einem maximalen Kolbenstellweg von
50 mm zuzüglich eines Überhubs von wenigen Millimetern eingesetzt werden können. Damit
sind von der Erfindung Spritzen mit sämtlichen gängigen Füllvolumina abgedeckt. Größere
Füllvolumina (z.B. 25-50 ml) sind möglich, wenn ein Adapter eingesetzt wird, der den
größeren Durchmesser des Spritzenzylinders auf den kleineren Durchmesser der Aufnahme
der Dosiervorrichtung reduziert. Ein Adapter ist auch bei kleinvolumigen Spritzen
sinnvoll, da er die Griffigkeit und Handhabbarkeit kleiner Spritzen erleichtert. Bevorzugt
weist der Adapter den Zentrierbereich auf. Infolgedessen wird auch der Adapter in
der Dosiervorrichtung zentriert und richtet so die Spritze aus, stützt sie und verhindert
ein Kippen der Spritze, insbesondere bei der Wandabgabe.
[0029] Die Erfindung bezieht Spritzen ein, bei denen der Spritzenzylinder einteilig ist.
Ferner bezieht sie Spritzen ein, bei denen der Spritzenzylinder mehrteilig ist. Insbesondere
bezieht sie Spritzen ein, bei denen der Spritzenzylinder den Kolbenlaufbereich und
den Austritt an einem unteren Teil und den Zentrierbund und den Zentrierbereich an
einem oberen Teil aufweist, das mit dem unteren Teil verbindbar ist, z.B. mittels
Bajonett-, Schraub- bzw. Schnappverbindung. Das obere Teil kann insbesondere ein Adapter
sein.
[0030] Der Innendurchmesser des Zentrierbereichs der erfindungsgemäßen Spritze übersteigt
den Innendurchmesser des Kolbenlaufbereiches, damit der Spritzenzylinder beim Spritzgießen
gleichmäßiger mit Kunststoff aufgefüllt und damit maßhaltiger gefertigt werden kann.
Der Sprung des Innendurchmessers zwischen Kolbenlaufbereich und Zentrierbereich bewirkt
nämlich eine Fließbremse, die unterhalb des Zentrierbereiches eingespritzte heiße
Kunststoffmasse dazu zwingt, bevorzugt zunächst den unteren Teil des Spritzenzylinders
und damit den Kolbenlaufbereich gleichmäßig aufzufüllen und abschließend den Zentrierbereich
und den Zentrierbund. Infolgedessen wird die Maßhaltigkeit des Spritzenzylinders gerade
im Kolbenlaufbereich und damit die Präzision der Dosierung verbessert.
[0031] Außerdem ermöglicht ein Sprung des Innendurchmessers zwischen Kolbenlaufbereich und
Zentrierbereich, dass der vollständig in den Spritzenzylinder eingeschobene Spritzenkolben
oben im Kolbenlaufbereich geführt wird, wenn die Spritze nicht mit der Dosiervorrichtung
verbunden ist. Hierfür kann der Außendurchmesser eines unter dem Kupplungsstück angeordneten
Führungsbereichs des Spritzenkolbens nahezu dem Innendurchmesser des Kolbenlaufbereichs
entsprechen. Der Außendurchmesser des Führungsbereiches sollte den Innendurchmesser
des Kolbenlaufbereichs mindestens um die Summe der Toleranzen von Spritzenkolben (z.B.
0,1 mm) und Spritzenzylinder (z.B. 0,1 mm) unterschreiten. Aufgrund des größeren Innendurchmessers
im Zentrierbereich bleibt ein Spalt zwischen Spritzenkolben und Zentrierbereich, in
den das Zentrierelement eingesetzt werden kann. Somit wird durch die Erweiterung des
Innendurchmessers im Zentrierbereich gegenüber dem Innendurchmesser im Kolbenlaufbereich
eine Zentrierung des Spritzenkolbens in der Spritze gewährleistet, wenn die Spritze
mit der Dosiervorrichtung verbunden ist und das Zentrierelement in den erweiterten
Zentrierbereich eingreift und diesen füllt. Die Zentrierung und Führung des Spritzenkolbens
in der von der Dosiervorrichtung getrennten Spritze ist trotz des erweiterten Zentrierbereichs
gegeben, da der Führungsbereich des völlig eingeschobenen Spritzkolbens am Kolbenlaufbereich
anliegt und geführt wird, bzw. bei Spritzen mit kleinen Volumina (z.B. 1 ml und kleiner)
am Übergangsbereich.
[0032] Die Zentrierung des Spritzenkolbens durch den Führungsbereich in der von der Dosiervorrichtung
getrennten Spritze vermeidet ein Kippen des Spritzenkolbens im Spritzenzylinder und
damit Deformationen im Dichtbereich des Spritzenkolbens und/oder des Spritzenzylinders
durch partielle irreversible Aufweitung, wodurch Dosierfehler vermieden werden.
[0033] Die Führung des Spritzenkolbens oben im Kolbenlaufbereich kann durch nach außen vorstehende,
axial erstreckte Flügel des Spritzenkolbens und/oder durch eine Scheibe unterhalb
des Kupplungsstückes des Spritzenkolbens bewirkt werden. Die Scheibe kann zudem eine
Abdeckung des Kolbenlaufbereichs bewirken, die ein Eindringen von Verschmutzungen
in den Spritzenzylinder verhindert, die die Abdichtung des Kolbens beeinträchtigen
und/oder die zu dosierende Flüssigkeit kontaminieren kann.
[0034] Ferner ermöglicht der Sprung des Innendurchmessers zwischen Zentrierbereich und Kolbenlaufbereich
eine einfache Toleranzprüfung mittels Kraftmessung beim Fügen von Spritzenkolben und
Spritzenzylinder während der Fertigung. Falls der Durchmesser des Spritzenkolbens
zu groß ist, werden beim Fügen zwei Kraftanstiege gemessen, und zwar beim Eindringen
des Spritzenkolbens mit seinem Dichtbereich in den Zentrierbereich und dann beim Eindringen
des Dichtbereiches in den Kolbenlaufbereich. Überschreitet der Durchmesser des Kolbens
nicht die Toleranzobergrenze, wird ein Kraftanstieg nur beim Eindringen des Dichtbereiches
in den Kolbenlaufbereich gemessen. Durch einfache und eindeutige Messung kann somit
festgestellt werden, ob der Durchmesser des Spritzenkolbens die Toleranzobergrenze
übersteigt und der Spritzenkolben ausgesondert werden muss. Die Überprüfung der Einhaltung
der Toleranzobergrenze ist besonders wichtig, weil Unrundheiten des Spritzenkolbens
als Vergrößerung des Durchmessers feststellbar sind. Der Einsatz von Spritzenkolben,
die aufgrund eines unrunden Dichtbereiches Dosierfehler verursachen, kann somit vermieden
werden. Da die Toleranzen des Spritzenkolbens und des Spritzenzylinders in die Prüfung
eingehen, wird beim Überschreiten der Toleranzobergrenze vorzugsweise die gesamte
Spritze ausgesondert. Die vorliegende Erfindung umfasst somit auch ein Verfahren zur
Toleranzprüfung.
[0035] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Toleranzprüfung von Spritzen mit einem
zylindrischen Kolbenlaufbereich mit einem ersten Innendurchmesser und einem Zentrierbereich
mit einem zweiten Innendurchmesser, der den ersten Innendurchmesser überschreitet,
wird beim Einschieben eines Spritzenkolbens in den Spritzenzylinder die Kraft für
das Einschieben des Spritzenkolbens in den Spritzenzylinder gemessen und in dem Fall,
dass die Kraft für das Einschieben des Spritzenkolbens in den Zentrierbereich eine
Toleranzobergrenze übersteigt, der Spritzenkolben und/oder der Spritzenzylinder ausgesondert.
[0036] Die Spritze kann nach Gebrauch leicht durch Betätigen der Greifeinrichtungen von
dem Dosiersystem gelöst werden. Die Trennung kann ebenfalls in einer axialen Bewegung
erfolgen. Durch die Zentrierung wird ein Verkanten des Spritzenzylinders in der Aufnahme
vermieden, so dass die Trennung leichter erfolgen kann. Insbesondere kann die Spritze
nach Lösen der Greifeinrichtungen aufgrund ihres Eigengewichtes aus dem Dosiersystem
herausfallen. Dies kann gegebenenfalls durch einen verfederten Anschlag unterstützt
werden, an dem der Zentrierbund des Spritzenzylinders fixierbar ist.
[0037] Der Innendurchmesser im Zentrierbereich der erfindungsgemäßen Spritze beträgt höchstens
17,7 mm. Durch die Begrenzung des Innendurchmessers im Zentrierbereich auf einen Höchstwert
von 17,7 mm wird erreicht, dass die Spritzen mittels eines herkömmlichen Dispensers
vom Typ Multipette® der Eppendorf AG gegriffen werden können, wenn sie in einem Träger
gehalten sind. Bei diesen Dosiersystemen haben die Greifeinrichtungen zum lösbaren
Fixieren des Spritzenflansches hakenförmige Greifenden, deren Innenkanten im zusammengeschwenkten
Zustand einen Abstand von 20,8 mm voneinander aufweisen. Die Spritzen können in einem
Träger mit von einer Platte vorstehenden Trägerhülsen bereitgestellt werden. Die Spritzen
können in Löcher der Trägerhülsen eingesetzt werden, wobei der Spritzenzylinder am
Außenumfang des Zentrierbereiches in den Trägerhülsen geführt ist. Damit die Spritzengreifhebel
nicht auf den Trägerhülsen festklemmen, kann der Außendurchmesser der Trägerhülsen
so gewählt werden, dass er den Abstand zwischen den zusammengeschwenkten Greiferenden
unterschreitet. Unter Berücksichtigung einer Mindestwandstärke der Trägerhülsen, eines
Spiels zum Einsetzen der Spritzenzylinder in die Trägerhülsen und einer Mindestwandstärke
für den Spritzenzylinder im Zentrierbereich beträgt der Innendurchmesser im Zentrierbereich
höchstens 17,7 mm.
[0038] Die Spritze ist vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt, insbesondere einem Thermoplasten.
Vorzugsweise ist der Thermoplast ausgewählt aus der Gruppe der der Polyolefine. Bevorzugte
Polyolefine sind Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) sowie zyklische Olefin (Co) Polymere,
kurz COC oder COP. Spritze und Kolben können aus ein und denselben Kunststoff hergestellt
sein oder aus unterschiedlichen. Insbesondere ist aufgrund der besseren Reibpaarung
der Kolben aus PE und der Zylinder aus PP gefertigt oder umgekehrt.
[0039] Die erfindungsgemäße Spritze kann so ausgeführt sein, dass sie auch in herkömmliche
Dispenser vom Typ Multipette® der Eppendorf AG einsetzbar ist, die kein Zentrierelement
aufweisen.
[0040] Die vorteilhaften Wirkungen der erfindungsgemäßen Spritzen sind grundsätzlich auch
bei den Spritzen der erfindungsgemäßen Spritzenfamilie gegeben. Bei den Spritzen mit
verschiedenen Füllvolumina der Spritzenfamilie weisen die Zentrierbereiche Konturen
auf, die auf dieselbe vorbestimmte Zentrierkontur abgestimmt sind, so dass sie mit
derselben Dosiervorrichtung gebraucht werden können, dessen Zentrierelement die Zentrierkontur
aufweist. Der Anwender kann in jedem Anwendungsfall eine Spritze mit geeignetem Füllvolumen
gebrauchen und stets ist die Dosiergenauigkeit durch die Zentrierung der jeweiligen
Spritze in der Dosiervorrichtung verbessert.
[0041] Bevorzugt haben hierfür die Spritzen mit verschiedenen Füllvollumina der Spritzenfamilie
in den Zentrierbereichen gleiche Konturen. Sie können aber auch zumindest teilweise
verschiedene Konturen aufweisen, sofern diese auf ein- und dieselbe Zentrierkontur
abgestimmt sind. Beispielsweise können zylindrische und mehreckige Konturen auf dasselbe
zylindrische Zentrierelement abgestimmt sein, so dass die mit diesen verschiedenen
Konturen versehenen Zentrierbereiche von demselben Zentrierelement zentriert werden.
Die Zentrierbereiche der Spritzen mit verschiedenen Füllvolumina einer Spritzenfamilie
weisen somit eine funktionell übereinstimmende Kontur auf, die auf dieselbe vorbestimmte
Zentrierkontur abgestimmt ist. Unter einer übereinstimmenden Kontur im Zentrierbereich
werden somit gleiche und/oder verschiedene Konturen bzw. Geometrien verstanden, die
mit demselben Zentrierelement einer Dosiervorrichtung zusammenwirken, das die vorbestimmte
Zentrierkontur aufweist, d.h. komplementär dazu sind. Insbesondere bedeutet dies bei
einer Spritzenfamilie mit mehreren Spritzen mit verschiedenen Füllvolumina, dass zwischen
den einzelnen Mitgliedern mit unterschiedlichen Füllvolumina (z.B. 10 ml, 5 ml, 2,5
ml, 1 ml, 0,5 ml, 0,2 ml und 0,1 ml) im Zentrierbereich verschiedene Konturen bzw.
Geometrien vorliegen können, die sich aber alle dadurch auszeichnen, dass in sie dasselbe
Zentrierelement eines Dosiersystems eingreift, sich anlegt und so eventuelle Unrundheiten
des Spritzenzylinders korrigiert, sowie die Spritze ausrichtet und stützt.
[0042] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist innerhalb einer Spritzenfamilie für ein
einzelnes Mitglied der Familie die übereinstimmende Kontur bzw. Geometrie im Zentrierbereich
ausgewählt aus der Gruppe der konischen Hohlkörper, der konvexen Hohlkörper, der pyramidenförmigen
Hohlkörper, der säulenförmigen Hohlkörper mit elipsoidischer äußerer Grund bzw. Querschnittsfläche,
der vielecksäulenförmigen, insbesondere achtecksäulenförmigen Hohlkörper, der Hohlkörper
mit umlaufenden bzw. teilweise umlaufenden Rippen oder Stegen, der Hohlkörper mit
wenigstens zwei abgeflachten Innenseiten, bzw. der Hohlkörper, die von wenigstens
zwei Sekanten angeschnitten sind, der Hohlkörper mit Vorsprüngen, Warzen, Stegen und
der eliptischen Hohlkörper, und einer Kombination daraus. Bevorzugte Kombinationen
sind konisch mit umlaufender Wulst, z.B. als Torus, eine Kombination aus konisch und
zylindrisch sowie konisch mit Stegen oder runden Erhebungen.
[0043] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist die vorbestimmte Zentrierkontur des Zentrierelementes
ebenfalls aus den vorgenannten Gruppen ausgewählt.
[0044] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung haben die Spritzen der Spritzenfamilie im Zentrierbereich
einen Innendurchmesser von zumindest 16,2 mm und höchstens 17,7 mm.
[0045] Grundsätzlich kann die Spritzenfamilie eine Spritze mit einem Füllvolumen von 10
ml aufweisen, die im Kolbenlaufbereich und in einem Zentrierbereich denselben Innendurchmesser
von 15,96 mm aufweist. Ein zweiter Innendurchmesser von zumindest 16,2 mm ist eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Spritzen der erfindungsgemäßen Spritzenfamilie, die
sicherstellt, dass auch eine Spritze mit einem Füllvolumen von 10 ml die Vorteile
eines Zentrierbereichs mit einem größeren Innendurchmesser als im Kolbenlaufbereich
hat.
[0046] Gemäß einer Ausgestaltung hat der Spritzenzylinder im zylindrischen Kolbenlaufbereich
eine größere Wandstärke als im Zentrierbereich. Hierdurch wird eine besonders wirksame
Fließbremse erreicht, da zur Erhöhung des Strömungswiderstandes aufgrund der Umlenkung
der Strömung der heißen Kunststoffmasse im Bereich des Durchmessersprunges eine Erhöhung
des Störungswiderstandes aufgrund des verringerten Fließquerschnittes hinzukommt.
[0047] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung hat der Spritzenzylinder am oberen Ende des Zentrierbereiches
einen konischen Einführbereich und/oder zwischen dem Zentrierbereich und dem zylindrischen
Kolbenlaufbereich einen konischen Übergangsbereich. Der konische Einführbereich und/oder
der konische Übergangsbereich führen den Spritzenkolben beim Einführen in den Kolbenlaufbereich,
so dass der Dichtbereich des Kolbens korrekt eingeführt und nicht beschädigt wird.
Vorzugsweise haben der Einführbereich und/oder der Übergangsbereich einen Winkel von
15 bis 30° zur Achse des Spritzenzylinders. Besonders bevorzugt ist ein Winkel des
Einführbereiches von etwa 15° und ein Winkel des Übergangsbereiches von etwa 25°.
Bei kleineren Spritzen (z.B. mit einem Füllvolumen von maximal 5 ml) kann auf einen
Einführbereich verzichtet werden, weil der Innendurchmesser im Zentrierbereich groß
genug zum berührungslosen Einsetzen des Spritzenkolbens ist und dieser allein durch
den Übergangsbereich korrekt in den Kolbenlaufbereich einführbar ist.
[0048] Der Zentrierbereich kann verschieden ausgeführt sein. Er kann innen als eine Freiformfläche
oder eine Regelfläche gestaltet sein. Unter einer Freiformfläche wird eine mathematisch
nicht exakt beschreibbare Fläche verstanden, wohingegen eine Regelfläche exakt mathematisch
beschreibbar ist. Bevorzugt hat er innen die Kontur bzw. Geometrie einer Rotationsfläche
(z.B. Zylinder-, Kegel-, Hyperbel-, Parabelfläche). Bevorzugt ist der Zentrierbereich
leicht konisch mit einem Konuswinkel von 0,5 bis 5°, insbesondere etwa 2° zur Längsachse
der Spritze. Die Kontur bzw. Geometrie des Zentrierbereiches kann innen glatt ausgebildet
sein. Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung weist der Zentrierbereich
innen eine Kontur mit Vorsprüngen und/oder Vertiefungen auf, wobei der in die Kontur
gedachte größte eingeschriebene Kreis den zweiten Innendurchmesser aufweist. Der gedachte
größte eingeschriebene Kreis entspricht dem Außendurchmesser des Zentrierelementes.
Die Kontur bzw. Geometrie des Zentrierbereiches führt im Zusammenwirken mit einer
komplementären Zentrierkontur bzw. -geometrie des Zentrierelementes zu einer Korrektur
einer gegebenenfalls unrunden Form des Spritzenzylinders, zu einem Ausrichten und
Stützen des Spritzenkolbens und verhindert so ein Kippen des Kolbens im Spritzenzylinder.
Des Weiteren ermöglicht das Zusammenwirken der Kontur bzw. Geometrie des Zentrierbereiches
mit der komplementären Zentrierkontur bzw. - geometrie des Zentrierelementes die korrekte
Ausrichtung einer Spritzencodierung auf einen Sensor zum Abtasten der Spritzencodierung
und/oder eine Verdrehsicherung. Die Verdrehsicherung verhindert ein Verdrehen der
Spritze in der Dosiervorrichtung, das einen Sensor zum Abtasten einer Spritzencodierung
beschädigen kann. Die Kontur kann ferner zur Reduzierung der Reibung zwischen Spritzenzylinder
und Zentrierelement dienen, um das Einsetzen eines glatten Zentrierelementes in den
Zentrierbereich zu erleichtern.
[0049] Die Kontur bzw. Geometrie kann den gedachten / projizierten größten eingeschriebenen
Kreis lediglich an zwei diametral einander gegenüberliegenden Stellen tangieren, wodurch
bereits eine Zentrierung erreicht wird. Bevorzugt tangiert sie den Kreis an mehr als
zwei Stellen. Bevorzugt sind die Stellen gleichmäßig über den Umfang des Kreises verteilt.
[0050] Das Zentrierelement eines Dosiersystems, das mit den Spritzen der Spritzenfamilie
zusammenwirkt, weist einen Außendurchmesser von 16,2 bis 17,7 mm und/oder eine Wandstärke
von 0,4 bis 2,5 mm und/oder steht bezüglich eines Anschlages für die Oberseite des
Zentrierbundes 2,2 bis 6 mm vor.
[0051] Gemäß einer Ausgestaltung weist der Zentrierbund einen Außendurchmesser von 21 bis
24,2 mm und/oder eine Höhe von 3,2 bis 5,4 mm und/oder liegt der Zentrierbereich zumindest
in einem Abstand von minimal 3 mm und maximal 6 mm vom oberen Ende des Spritzenzylinders.
Dies ermöglicht ein Einsetzen der Spritze in die kommerziellen Dispensern vom Typ
Multipette® der Eppendorf AG.
[0052] Gemäß einer Ausgestaltung hat die Spritze ein Füllvolumen ausgewählt aus den Volumina
10 ml, 5 ml, 2,5 ml, 1 ml, 0,5 ml, 0,2 ml, 0,1 ml. Stets gewährleistet der Zentrierbereich
eine exakte Zentrierung an einem Zentrierelement eines Dosiersystems.
[0053] Gemäß einer Ausgestaltung hat der Spritzenkolben unterhalb des Kupplungsstücks eine
Scheibe und/oder axial erstreckte Flügel und ist zwischen der Scheibe und/oder den
Flügeln und dem Zentrierbereich ein Ringspalt mit einer Spaltweite von 0,5 bis 2,5
mm vorhanden. Die Scheibe verhindert ein Eindringen von Verunreinigungen in den Spritzenzylinder
und die Scheibe und/oder die Flügel führen den Spritzenzylinder oben in der Kolbenlaufbahn.
Durch den Ringspalt mit einer Spaltweite von 0,5 bis 2,5 mm wird sichergestellt, dass
das Zentrierelement zwischen Scheibe und/oder Flügel und Spritzenzylinder Platz findet
und die Scheibe und/oder Flügel in das Zentrierelement einführbar sind.
[0054] Das Zentrierelement kann insbesondere ein Torus oder Hohlzylinder geringer Höhe sein.
Ferner kann es als Hohlzylinder größerer Höhe, Hohlkegel oder als ein anderer durchgängiger
Rotationskörper ausgebildet sein, so dass eine Linienberührung oder Flächenberührung
mit dem Zentrierbereich möglich ist. Auch eine Mehrpunktberührung kann sinnvoll sein.
So kann das Zentrierelement insbesondere pyramidenförmig oder mehrecksäulenförmig
sein, wobei die Pyramide oder die Mehrecksäule eine beliebige Anzahl Ecken (z.B. 8)
haben kann. Bevorzugt ist das Zentrierelement zylindrisch, insbesondere kreiszylindrisch,
oder leicht konisch, insbesondere mit einem Konuswinkel von 0,1 bis 2,5°, insbesondere
etwa 1°. Weiterhin bevorzugt weist das Zentrierelement am unteren Ende einen konischen
Einsetzbereich auf.
[0055] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist das Zentrierelement außen eine Kontur mit
Vorsprüngen und/oder Vertiefungen auf, wobei der kleinste Kreis, der die Kontur umschreibt,
den zweiten Innendurchmesser aufweist. Diese Kontur kann mit einer komplementären
Kontur der Spritze ineinandergreifen. Hierdurch kann eine Spritzencodierung direkt
auf einen Sensor der Dosiervorrichtung ausgerichtet werden. Ferner kann hierdurch
eine Verdrehsicherung bewirkt werden, die die Spritze an einem Verdrehen in die Codiervorrichtung
hindert. Ferner kann die Kontur durch Zusammenwirken mit einem glatten Zentrierbereich
die Reibung beim Einsetzen des Zentrierelementes in die Spritze verringern.
[0056] Gemäß einer Ausgestaltung ist das Zentrierelement starr bezüglich der Aufnahme angeordnet
oder bezüglich der Aufnahme in Axialrichtung verfedert. Die starre Anordnung bewirkt
eine steifere Führung der Spritze bezüglich der Dosiervorrichtung im Vergleich zu
der verfederten Anordnung. Die starre Anordnung hat den Vorteil, dass ein verfederter
Anschlag, an dem der Zentrierbund mit seiner oberen Seite anliegt, das Lösen der Spritze
von der Dosiervorrichtung unterstützt. Vorteil der starren Anordnung ist, dass sie
ein Kippen verhindern kann, wenn die Spritze mit einer gewissen Kraft auf einen Untergrund,
z.B. einen Gefäßrand, aufgesetzt wird, wie beispielsweise üblich bei der bereits diskutierten
Pipetiertechnik der Wandabgabe. Ein verfedertes Zentrierelement kann beim Einsetzen
des Zentrierrohres in die Aufnahme Ausrichtfehler ausgleichen. Gemäß einer bevorzugten
Ausgestaltung ist das Zentrierelement bezüglich der Aufnahme verfedert, indem es an
einem verfederten Anschlag für den Zentrierbund fixiert ist.
[0057] Gemäß einer Ausgestaltung hat das Zentrierelement im Kontaktbereich mit dem Zentrierbereich
einen Außendurchmesser von 16,2 bis 17,7 mm und/oder eine Wandstärke von 0,4 bis 2,5
mm und/oder steht bezüglich eines Anschlages für die Oberseite des Zentrierbundes
um 2,2 bis 6 mm vor. Diese Angaben beziehen sich auf den Zustand der Dosiervorrichtung
in dem die Spritze nicht eingesetzt ist, und schließen sowohl relativ zueinander verfederte
als auch relativ zueinander starre Anordnungen von Zentrierelement und Anschlag ein.
Falls der Anschlag als Sensorplatte ausgebildet ist, beziehen sie sich auf die Basis
der Sensorplatte von der gegebenenfalls Kontaktelemente vorstehen.
[0058] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung aufgeführt:
- 1. Spritze für den Gebrauch mit einer Dosiervorrichtung mit einem Zentrierelement
mit axialem Durchgang in einer Aufnahme für einen Spritzenzylinder und einer axial
verlagerbaren Kolbenaufnahme für einen Spritzenkolben mit
- einem Spritzenzylinder
- und einem Spritzenkolben , wobei
- der Spritzenzylinder unten einen Austritt,
- oben am Außenumfang einen Zentrierbund zum Einsetzen in die Aufnahme ,
- einen mit dem Austritt verbundenen zylindrischen Kolbenlaufbereich mit einem ersten
Innendurchmesser, in dem der Spritzenkolben abdichtend geführt ist, und
- zumindest in einem Abstand von mindestens 3 mm vom oberen Ende des Spritzenzylinders
einen Zentrierbereich zum Einführen des Zentrierelementes aufweist, der einen zweiten
Innendurchmesser hat, der den ersten Innendurchmesser überschreitet und zumindest
16,2 mm und höchstens 17,7 mm beträgt,
- und der Spritzenkolben am oberen Ende ein Kupplungsstück zum Einsetzen in die Kolbenaufnahme
aufweist.
- 2. Spritze nach Ausführungsform 1, bei der die Wandstärke des Spritzenzylinders im
zylindrischen Kolbenlaufbereich größer als im Zentrierbereich ist.
- 3. Spritze nach Ausführungsform 1 oder 2 mit einem konischen Einführbereich am oberen
Ende des Zentrierbereiches und/oder einem konischen Übergangsbereich zwischen dem
Zentrierbereich und dem zylindrischen Kolbenlaufbereich des Spritzenzylinders.
- 4. Spritze nach einer der Ausführungsformen 1 bis 3, bei der der Zentrierbund innen
eine Kontur mit Vorsprüngen und/oder Vertiefungen aufweist, wobei die Kontur einen
gedachten Zylinder mit dem zweiten Innendurchmesser außen tangiert.
- 5. Spritze nach einer der Ausführungsformen 1 bis 4, bei der der Zentrierbund einen
Außendurchmesser von ca. 21 bis 24mm und/oder eine Höhe ca. 3,2 bis 4,5 mm und/oder
der Zentrierbereich einen Abstand von mindestens 3 bis 6mm vom oberen Ende des Spritzenzylinders
aufweist.
- 6. Spritze nach einer der Ausführungsformen 1 bis 5, bei der Spritzenkolben oben unterhalb
eines Kupplungsstückes eine Scheibe und/oder axial erstreckte Flügel aufweist und
zwischen der Scheibe und/oder den Flügeln und dem zylindrischen Zentrierbereich ein
Ringspalt mit einer Spaltweite von 0,5 bis 2,5mm vorhanden ist.
- 7. Spritze nach einer der Ausführungsformen 1 bis 6, die ein Füllvolumen ausgewählt
aus den Volumina 10 ml, 5 ml, 2,5 ml, 1 ml, 0,5 ml, 0,2 ml, 0,1 ml aufweist.
- 8. Spritzenfamilie für den Gebrauch mit einer Dosiervorrichtung mit einem Zentrierelement
mit axialem Durchgang in einer Aufnahme für einen Spritzenzylinder und einer axial
verlagerbaren Kolbenaufnahme für einen Spritzenkolben umfassend
- mehrere Spritzen mit verschiedenen Füllvolumina mit jeweils
- einem Spritzenzylinder
- und einem Spritzenkolben, wobei
- der Spritzenzylinder unten einen Austritt,
- oben am Außenumfang einen Zentrierbund zum Einsetzen in die Aufnahme,
- einen mit dem Austritt verbundenen zylindrischen Kolbenlaufbereich mit einem ersten
Innendurchmesser, in dem der Spritzenkolben abdichtend geführt ist, und
- zumindest in einem Abstand von mindestens 3 mm vom oberen Ende des Spritzenzylinders
einen Zentrierbereich zum Einsetzen des Zentrierelementes aufweist,
- der Spritzenkolben am oberen Ende ein Kupplungsstück zum Einsetzen in die Kolbenaufnahme
aufweist
- und die Zentrierbereiche von Spritzen mit verschiedenen Füllvolumina innen eine übereinstimmende
Kontur aufweisen.
- 9. Spritzenfamilie nach Ausführungsform 8, bei der die Außendurchmesser der Zentrierbunde
und/oder die Höhen der Zentrierbunde und/oder die Höhen der Zentrierbereiche von Spritzen
mit verschiedenen Füllvolumina übereinstimmen.
- 10. Spritzenfamilie nach Ausführungsform 8 oder 9, bei dem die Spritzen gemäß einer
der Ausführungsformen 1 bis 8 ausgestaltet sind.
- 11. Dosiervorrichtung für den Gebrauch mit einer Spritze mit einem Spritzenzylinder
und einem Spritzenkolben, wobei der Spritzenzylinder unten einen Austritt, oben am
Außenumfang einen Zentrierbund, einen mit dem Austritt verbundenen Kolbenlaufbereich,
in dem der Spritzenkolben abdichtend geführt ist, und weiter oben einen Zentrierbereich
und ein Kupplungsstück am oberen Ende des Spritzenkolbens aufweist oder für den Gebrauch
mit einer mehrere solcher Spritzen umfassenden Spritzenfamilie mit
- einem Gehäuse umfassend
- eine Aufnahme für den Zentrierbund des Spritzenzylinders mit einer Axialöffnung zum
axialen Einsetzen des Zentrierbundes in eine Befestigungsposition,
- ein in der Aufnahme angeordnetes, auf die Axialöffnung ausgerichtetes Zentrierelement
mit axialem Durchgang zum axialen Einsetzen in den zylindrischen Zentrierbereich des
Spritzenzylinders,
- einen Aufnahmekörper mit einer Kolbenaufnahme zum axialen Einsetzen eines Kupplungsstückes
in eine Befestigungsposition,
- Befestigungseinrichtungen zum lösbaren Halten von Zentrierbund und Kupplungsstück
in ihren Befestigungspositionen in der Aufnahme und in der Kolbenaufnahme,
- wobei die Befestigungseinrichtungen radial zustellbare Greifeinrichtungen zum Greifen
des Zentrierbundes und des Kupplungsstückes in den Befestigungspositionen aufweisen,
und
- Kolbenstelleinrichtungen zum Verschieben des Aufnahmekörpers im Gehäuse.
- 12. Dosiervorrichtung nach Ausführungsform 11, bei der das Zentrierelement im Kontaktbereich
mit der Zentrierfläche einen Außendurchmesser von 16,2 bis 17,7mm und/oder eine Wandstärke
von 0,4 bis 2.5mm aufweist und/oder bezüglich eines Anschlages für die Oberseite des
Zentrierbundes 2,2 bis 6 mm vorsteht.
- 13. Dosiervorrichtung nach Ausführungsform 11 oder 12, bei der das Zentrierelement
außen eine Kontur mit Vorsprüngen und/oder Vertiefungen aufweist, wobei die Kontur
einen gedachten Zylinder mit dem zweiten Außendurchmesser außen tangiert.
- 14. Dosiervorrichtung nach einer der Ausführungsformen 11 bis 13, bei der das Zentrierelement
starr bezüglich der Aufnahme angeordnet oder bezüglich der Aufnahme in Axialrichtung
verfedert ist.
- 15. Dosiervorrichtung nach einer der Ausführungsformen 11 bis 14 umfassend eine Spritze
gemäß Ausführungform 1 bis 9 oder mindestens eine Spritze der Spritzenfamilie gemäß
einem der Ausführungsformen 9 bis 11.
- 16. Verwendung einer Spritze gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 7 und/oder einer
Spritze aus einer Spritzenfamilie gemäß einer der Ausführungsformen 8 bis 10 in einer
Dosiervorichtung zur Aufnahme und Abgabe von Flüssigkeiten.
- 17. Verwendung einer Dosiervorichtung gemäß einer der Ausführungsformen 11 bis 15
mit einer Spritze gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 10 zur Aufnahme und Abgabe
von Flüssigkeiten.
[0059] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der anliegenden Zeichnungen von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1a bis f
- eine Spritze mit einem Füllvolumen von 10 ml in Seitenansicht (Fig. 1a), Ansicht von
oben (Fig. 1b), Ansicht von unten (Fig. 1c), einem Vertikalschnitt entlang der Linie
A-A von Fig. 1a (Fig. 1d), einer vergrößerten Detailansicht A von Fig. 1d (Fig. 1e),
zerlegt in Spritzenkolben und Spritzenzylinder in Seitenansicht (Fig. 1f) und Spritzenzylinder
derselben Spritze in einem Vertikalschnitt (Fig. 1g) und derselbe Spritzenzylinder
im Vertikalschnitt mit Varianten des Zentrierbereiches in vertikalen Teilschnitten
und in vergrößerten halben Querschnitten (Fig. 1h);
- Fig. 2a bis f
- eine Spritze mit einem Füllvolumen von 0,1 ml in Seitenansicht (Fig. 2a), Ansicht
von oben (Fig. 2b), Ansicht von unten (Fig. 2c), einem Vertikalschnitt entlang der
Linie A-A von Fig. 2a (Fig. 2d), vergrößerter Detailansicht A von Fig. 2d (Fig. 2e)
und zerlegt in Spritzenkolben und Spritzenzylinder in Seitenansicht (Fig. 2f);
- Fig. 3a und b
- Spritzen einer Spritzenfamilie in Seitenansicht mit einem Ausbruch im Oberbereich
(Fig. 3a) und vergrößerte Details A bis C von Fig. 3a (Fig. 3b);
- Fig. 4a und b
- Spritzgießwerkzeug zum Spritzgießen eines Spritzenzylinders einer Spritze mit einem
Füllvolumen von 0,1 ml im geschlossenen Zustand beim Spritzgießen eines Spritzenzylinders
(Fig. 4a) und im geöffneten Zustand beim Auswerfen des Spritzenzylinders (Fig. 4b);
- Fig. 5
- Spritze mit einem Füllvolumen von 10 ml mit Spritzenkolben in zwei verschiedenen Einschiebepositionen
in einem vertikalen Vollschnitt;
- Fig. 6
- Kraft zum Einschieben zweier Spritzenkolben mit unterschiedlichen Abmessungen aufgrund
Fertigungsschwankungen in den Spritzenzylinder einer Spritze von Fig. 5 in Abhängigkeit
vom Weg des Einschiebens im Kraft/Weg-Diagramm;
- Fig. 7
- Spritze mit einem Zentrierbereich bestehend aus drei im Wesentlichen zylindrischen
Zentrierabschnitten, die als Prüfdurchmessern genutzt werden und Spritzenkolben in
vier verschiedenen Einschiebepositionen in einem vertikalen Vollschnitt;
- Fig. 8
- Kraft zum Einschieben von vier Spritzenkolben mit unterschiedlichen Abmessungen aufgrund
Fertigungsschwankungen in den Spritzenzylinder einer Spritze von Fig. 7 in Abhängigkeit
vom Weg des Einschiebens in einem Kraft/Weg-Diagramm;
- Fig. 9
- Dosiervorrichtung, insbesondere Dispenser für den Gebrauch von Spritzen gemäß Fig.
1 bis 8 in einer Perspektivansicht schräg von unten und von der Seite;
- Fig. 10
- verfederter oberer Anschlag mit Zentrierelement mit axialem Durchgang derselben Dosiervorrichtung
in einem vergrößerten perspektivischen Sprengbild;
- Fig. 11
- derselbe verfederte obere Anschlag mit Zentrierelement mit axialem Durchgang zusammengesetzt
mit anliegender Spritze in einer vergrößerten Perspektivansicht des Spritzenzylinders
im vertikalen Vollschnitt;
- Fig. 12
- dieselbe Dosiervorrichtung mit eingesetzter Spritze in einer Perspektivansicht schräg
von unten und von der Seite mit Spritzenzylinder im vertikalen Halbschnitt;
- Fig. 13
- verfederter oberer Anschlag einer alternativen Dosiervorrichtung mit starr bezüglich
der Aufnahme angeordnetem Zentrierelement mit axialem Durchgang in einem perspektivischen
Sprengbild;
- Fig. 14a bis c
- Spritze mit axial verlaufenden Vertiefungen im Zentrierbereich in Draufsicht (Fig.
14a) und im Vertikalschnitt (Fig. 14b) sowie Zentrierelement mit zu den Vertiefungen
komplementären Erhebungen in einer Perspektivansicht schräg von unten und von der
Seite;
- Fig. 15
- verschiedene Spritzen angeordnet auf einem Träger für Spritzen im Vertikalschnitt;
- Fig. 16a bis c
- eine Spritze umfassend einen Adapter in Seitenansicht (Fig. 16a), Seitenansicht von
der gegenüberliegenden Seite (Fig. 16b), Draufsicht (Fig. 16c) und einem Vertikalschnitt
(Fig. 16d);
- Fig. 17a und b
- Ausschnitt einer Dosiervorrichtung mit unverfedertem Zentrierring, der mit der Halteplatte
verbunden ist (Fig. 17a) und einer Dosiervorrichtung mit verfedertem Zentrierring,
der mit der Trägerplatte mitfedert (Fig. 17b);
- Fig. 18a und b
- eine Tabelle mit Messergebnissen aus Versuchen mit einem herkömmlichen Dispenser und
solchen mit verfedertem bzw. nicht-verfedertem Zentrierelement (Fig. 18a) und eine
grafische Darstellung der Ergebnisse (Fig. 18b).
[0060] Bei der nachfolgenden Erläuterung sind einander entsprechende Teile verschiedener
Ausführungsbeispiele mit mehreren Bezugsziffern versehen, die durch einen Punkt getrennt
sind, wobei die vor dem Punkt stehenden Ziffern übereinstimmen und die hinter dem
Punkt stehenden Ziffern das jeweilige Ausführungsbeispiel bezeichnen. Zusammenfassend
sind einander entsprechende Teile verschiedener Ausführungsbeispiele auch allein mit
den übereinstimmenden Ziffern bezeichnet.
[0061] Gemäß Fig. 1 hat eine 10 ml-Spritze 1.1 einen Spritzenzylinder 2.1, in dem ein Spritzenkolben
3.1 angeordnet ist. Der Spritzenzylinder 2.1 ist nicht in geometrischer Hinsicht überall
streng zylindrisch. Der Spritzenzylinder 2.1 hat einen außen zylindrischen Zylinderabschnitt
4.1, der innen einen zylindrischen Kolbenlaufbereich 5.1 aufweist.
[0062] Der Zylinderabschnitt 4.1 hat unten einen Boden 6.1 mit einem zentralen Loch 7.1.
Der Rand des Loches 7.1 ist mit einem innen und außen konischen Spitzenabschnitt 8.1
mit geringem Konuswinkel verbunden, der unten einen innen und außen stärker konischen
Konusabschnitt 9.1 aufweist. Der Spritzenabschnitt 8.1 und der Konusabschnitt 9.1
verjüngen sich nach unten.
[0063] Der Zylinderabschnitt 4.1 ist oben über einen kurzen innen und außen konischen Übergangsbereich
10.1 mit einem innen und außen zylindrischen oder leicht konischen Zentrierbereich
11.1 verbunden.
[0064] Der Zentrierbereich 11.1 ist oben mit einem Zentrierbund 12.1 verbunden, der einen
im Wesentlichen kreisscheibenförmigen Anlageabschnitt 13.1 und einen im Wesentlichen
zylindrischen Mantelabschnitt 14.1 aufweist. Der Anlageabschnitt 13.1 hat eine Anlagefläche
15.1. Diese kann Codierungen in Form axial gerichteter Abtastflächen aufweisen, die
an einer oder mehreren definierten Positionen angeordnet sind. Die Codierungen können
so ausgebildet sein, wie in der
EP 0 657 216 B1 und der
US 5 620 661 beschrieben. Die diesbezüglichen Erläuterungen der Ausführungsbeispiele aus den vorbezeichneten
Patentschriften sind in die vorliegende Patentanmeldung einbezogen.
[0065] Ferner weist der Spritzenzylinder 2.1 oberhalb des Zentrierbereichs 11.1 einen konischen
Einführbereich 16.1 auf, der sich nach oben erweitert.
[0066] Im Zylinderabschnitt 4.1, Boden 6.1, Spitzenabschnitt 8.1 und Übergangsbereich hat
der Spritzenzylinder 2.1 eine etwa konstante Wandstärke.
[0067] Der Spritzenzylinder 2.1 ist einteilig aus Kunststoff hergestellt. Bevorzugt ist
er durch Spritzgießen eines Thermoplasten hergestellt. Der Thermoplast ist beispielsweise
Polypropylen; Polyethylen oder ein Zyklisch Olefinisches (CO) Polymer, wobei aufgrund
der Stabilitätseigenschaften Polypropylen bevorzugt wird.
[0068] Der Spritzenkolben 3.1 hat einen flachen zylindrischen bzw. kreisscheibenförmigen
Kolbenabschnitt 17.1, der am Umfang eine umlaufende Dichtlippe 18.1 aufweist. Unten
ist der Kolbenabschnitt 17.1 mit einem Kolbenspitzenabschnitt 19.1 verbunden, der
konisch mit demselben oder einen ähnlichen kleinen Konuswinkel wie der Spitzenabschnitt
8.1 ausgebildet ist.
[0069] Der Spritzenkolben 3.1 ist oben mit einer Kolbenstange 20.1 versehen. Die Kolbenstange
20.1 weist oben ein Kupplungsstück 21.1 auf. Das Kupplungsstück 21.1 weist mehrere
radial vorspringende, umlaufende Kolbenbunde 22.1 auf, zwischen denen umlaufende Nuten
23.1 vorhanden sind.
[0070] Unterhalb des Kupplungsstückes 21.1 ist auf der Kolbenstange 20.1 eine Scheibe 24.1
angeordnet, die kreisscheibenförmig ausgebildet ist.
[0071] Unterhalb der Scheibe 24.1 sitzen auf der Kolbenstange 20.1 vier radial vorstehende
Flügel 25,1, die gleichmäßig über den Umfang der Kolbenstange 20.1 verteilt sind.
Oben sind die Flügel 25.1 mit der Scheibe 24.1 und unten mit dem Kolbenabschnitt 17.1
verbunden. Die Flügel 25.1 haben angrenzend an die Scheibe 24.1 Außenkanten 26.1 die
parallel zur Kolbenstange20.1 sind. Dort sind die Flügel 25.1 am breitesten. Darauf
folgt eine erste Anschrägung 27.1, innerhalb der die Breite der Flügel 25.1 abnimmt.
Darauf folgt wiederum eine Außenkante 28.1, die parallel zur Kolbenstange 20.1 ist.
Unten haben die Flügel 25.1 eine weitere Anschrägung 29.1, innerhalb der die Breite
der Flügel 25.1 weiter abnimmt.
[0072] Der Spritzenkolben 3.1 ist bevorzugt einteilig aus Kunststoff hergestellt. Weiterhin
bevorzugt ist er aus einem Thermoplasten spritzgegossen. Beispielsweise ist er aus
Polyethylen oder Polypropylen hergestellt, wobei Polyethylen bevorzugt wird, weil
die Materialpaarung von Polyethylen im Kolben und Polypropylen im Zylinder eine geringe
Reibkraft aufweist. Polypropylen wird für den Zylinder bevorzugt wegen seiner hohen
Festigkeit,
[0073] Die zylindrischen Abschnitte und Bereiche der Spritzenzylinder 2.1 und des Spritzenkolbens
3.1 sind kreiszylindrisch.
[0074] Wenn der Kolben 3.1 vollständig in den Spritzenzylinder 2.1 eingeschoben ist, sitzt
der Kolbenabschnitt 17.1 auf dem Boden 6.1 auf und zwischen Kolbenspitzenabschnitt
19.1 und Spitzenabschnitt 8.1 verbleibt ein kleiner Ringspalt. Die Außenkanten 26.1
erstrecken sich vom oberen Ende des Kolbenlaufbereich 5.1 über den Übergangsbereich
10.1 in den Zentrierbereich 11.1 hinein. Die Scheibe 24.1 greift unten in den Zentrierbereich
11.1 ein. Zwischen den Außenkanten 26.1 und dem Kolbenlaufbereich 5.1 verbleibt ein
kleiner Ringspalt, so dass die Außenkanten 26.1 den Spritzenkolben 3.1 an einem Kippen
im Spritzenzylinder hindern. Zwischen der Scheibe 24.1 bzw. den Außenkanten 26.1 und
dem Zentrierbereich 11.1 ist ein etwas größerer Ringspalt 290.1 vorhanden. Das Kupplungsstück
21.1 ist teilweise im Zentrierbereich 11.1 angeordnet und steht über den Zentrierbund
12.1 nach oben hinaus.
[0075] Vorstehende Angaben geltend grundsätzlich auch für Spritzen 1.2 bis 1.7 mit anderen
Füllvolumina. Besonderheiten der Spritzen 1.2 bis 1.7 gehen aus den nachfolgenden
Erläuterungen hervor:
Gemäß Fig. 2 weist eine 0,1 ml-Spritze 1.2 einen Spritzenzylinder 2.2 und einen Spritzenkolben
3.2 auf. Der Spritzenzylinder 2.2 ist nicht in geometrischer Hinsicht überall streng
zylindrisch. Er hat unten einen innen und außen zylindrischen Zylinderabschnitt 4.2,
der innen einen zylindrischen Kolbenlaufbereich 5.2 aufweist.
[0076] Das untere Ende des Zylinderabschnittes 4.2 ist mit einem innen und außen konischen
Spitzenabschnitt 8.2 verbunden, der als stärker konischer Konusabschnitt 9.2 ausgebildet
ist.
[0077] Das obere Ende des Zylinderabschnittes 4.2 ist mit einem innen und außen konischen
Übergangsbereich 10.2 verbunden. Das obere Ende des Übergangsbereiches 10.2 ist mit
einem innen und außen zylindrischen Zentrierbereich 11.2 verbunden.
[0078] Der Zentrierbereich 11.2 ist wiederum am oberen Ende mit einem Zentrierbund 12.2
verbunden. Der Zentrierbund 12.2 hat einen im Wesentlichen kreisscheibenförmigen Anlageabschnitt
13.2, der am inneren Rand mit dem Zentrierbereich 11.2 verbunden ist. Ferner hat der
Zentrierbund 12.2 einen im Wesentlichen zylindrischen Mantelabschnitt 14.2, der am
oberen Ende mit dem äußeren Rand des Anlageabschnitts 13.2 verbunden ist.
[0079] Der Anlageabschnitt 13.2 weist oben eine Anlagefläche 15.2 auf, die entsprechend
der Anlagefläche 15.1 Codierungen aufweisen kann.
[0080] Der Spritzenkolben 3.2 hat einen langen zylindrischen Kolbenabschnitt 17.2, der unten
am Umfang eine umlaufende Dichtlippe 18.2 aufweist. Der Kolbenabschnitt 17.2 ist unten
mit einem Kolbenspitzenabschnitt 19.2 verbunden, der oben einen zylindrischen Teil
und unten einen konischen Teil aufweist.
[0081] Der Kolbenabschnitt 17.2 ist oben mit einer Kolbenstange 20.2 versehen, die oben
ein Kupplungsstück 21.2 aufweist, das entsprechend dem Kupplungsstück 21.1 ausgebildet.
[0082] Unterhalb des Kupplungsstückes 21.2 ist auf der Kolbenstange 20.2 eine Scheibe 24.2
angeordnet. Unterhalb der Scheibe 24.2 stehen von der Kolbenstange 20.2 radial vier
Flügel 25.2 vor, die gleichmäßig über den Umfang der Kolbenstange 20.2 verteilt sind.
Die Flügel 22.1 sind oben mit der Unterseite der Scheibe 24.2 verbunden und enden
unten kurz oberhalb des Kolbenabschnittes 17.2. Sie weisen oben jeweils zum Kolbenstangenabschnitt
20.2 parallele Außenkanten 26.2 und unten jeweils eine Anschrägung 27.2 auf.
[0083] Wenn der Kolben 3.2 vollständig in den Spritzenzylinder 2.2 eingeschoben ist, sitzen
die Anschrägungen 27.2 innen auf dem Übergangsbereich 10.2 auf. Zwischen dem Kolbenspitzenabschnitt
19.2 und dem Konusabschnitt 9.2 des Spritzenzylinders 2.2 verbleibt ein kleiner Ringspalt.
Die Scheibe 24.2 ist unten im Zentrierbereich 11.2 angeordnet. Zwischen Zentrierbereich
11.2 und Scheibe 24.2 ist ein kleiner Ringspalt 290.2 vorhanden. Das Kupplungsstück
21.2 ist teilweise im Zentrierbereich 11.2 angeordnet und steht oben über den Zentrierbund
12.2 hinaus.
[0084] Gemäß Fig. 1a und 2a haben die Spritzen 1.1, 1.2 am Umfang ihrer Zentrierbunde 12.1,
12.2 radial nach außen vorstehende Ausrichtnasen 30.1, 30.2, die sich nach oben verjüngen.
Die Ausrichtnasen 30.1 und 30.2 haben oben eine parabolische Kontur. Im Beispiel sind
jeweils sieben Ausrichtnasen 30.1, 30.2 gleichmäßig über den Umfang der Zentrierbunde
12.1, 12.2 verteilt.
[0085] Gemäß Fig. 1e und 2e hat der Zentrierbereich 11.1, 11.2 oben einen Innendurchmesser
a von 16,2 bis 17,7 mm und reicht bis in eine Tiefe d von 6mm. Ferner hat der Kolbenlaufbereich
5.1, 5.2 einen Innendurchmesser b von 15,96 bzw. 1,60 mm. Der Zentrierbund 12.1, 12.2
hat eine Höhe e von 3,2 bis 5,4 mm sowie einen Außendurchmesser b von 21 bis 24,2
mm.. Das Kupplungsstück 22.1, 22.2 steht gegenüber der Zentrierbund 12.1, 12.2 ca.
13,5mm vor. Im Bereich der Kolbenbunde 22.1, 22.2 hat das Kupplungsstück 21.1, 21.2
einen Durchmesser g von 7 bis 7,2 mm und im Bereich der Nuten 23.1, 23.2 einen Durchmesser
h von vorzugsweise kleiner 5 mm. Dieser Bereich ist zur Massereduzierung vorzugsweise
als gekreuzte Stegkonstruktion ausgeführt.
[0086] In Fig. 1g sind konkrete Abmessungen des Zentrierbereiches 11.1 der 10 ml-Spritze
1.1 angegeben. Demnach hat der Zentrierbereich 11.1 einen minimalen Durchmesser von
16,2 mm und einen maximalen Durchmesser von 17,7 mm. Der Zentrierbereich 11.1 beginnt
in einem Abstand von 3 mm von der Oberseite des Zentrierbundes 12.1 und erstreckt
sich über eine axiale Länge von 3 mm. In Fig. 1g ist der Zentrierbereich 11.1 frei
von Schraffur dargestellt, obgleich der Spritzenzylinder 2.1 auch im Zentrierbereich
11.1 vertikal geschnitten ist.
[0087] Fig. 1h zeigt ebenfalls den Spritzenzylinder 2.1 in einem Vertikalschnitt, in dem
der Zentrierbereich 11.1 frei von Schraffur dargestellt ist, da dieser grundsätzlich
verschiedene Geometrien annehmen kann. Bevorzugte Ausgestaltungen dieser Freiformfläche
oder Regelformfläche sind in Teilschnitten rechts neben dem Vertikalschnitt durch
den gesamten Spritzenzylinder 2.1 gezeigt. Insgesamt sind sechs Geometrien angegeben,
wovon drei in einem vertikalen Teilschnitt und weitere drei in einem halben Querschnitt
durch den Zentrierbereich 11.1 abgebildet sind.
[0088] Der oberste vertikale Teilschnitt zeigt einen konisch ausgestalteten Zentrierbereich
11.11. Der zweite vertikale Teilschnitt zeigt einen angedeuteten konvexen Zentrierbereich
11.12. Der dritte vertikale Teilschnitt zeigt einen umlaufenden bzw. teilweise umlaufenden
und mit (gegebenenfalls gerundeten) Rippen oder Stegen versehenen Zentrierbereich
11.13. Diese letzte Art der Ausgestaltung kann auch als Entformungshilfe dienen.
[0089] Der unterste, leere vertikale Teilschnitt dient der Veranschaulichung der Blickrichtung
von unten durch den Spritzenzylinder 2.1 auf den mit unterschiedlichen Geometrien
ausgestaltbaren Zentrierbereich 11.1. Verschiedene Ausgestaltungen sind dann ganz
rechts in den halben Querschnitten dargestellt. Es sind halbe Querschnitte gezeigt,
da es sich um Querschnitte durch den links daneben dargestellten Vertikalschnitt durch
den Spritzenzylinder 2.1 handelt.
[0090] Der oberste halbe Querschnitt stellt einen abgeflachten, von mehreren Sekanten angeschnittenen
Zentrierbereich 11.14 dar. Der mittlere halbe Querschnitt zeigt einen mit Vorsprüngen
bzw. Warzen bzw. Stegen versehenen Zentrierbereich 11.15. Der unterste halbe Querschnitt
zeigt einen elliptisch geschnittenen Zentrierbereich 11.16.
[0091] Bei all diesen Gestaltungen des Zentrierbereiches 11.1 gilt, dass der kleinste Durchmesser,
der sich in einem Abstand von mindestens 3 und bevorzugt maximal 6 mm unterhalb der
Oberseite des Zentrierbundes 12.1 befindet, maximal zwischen 16,2 und 17,7 mm beträgt.
Der Außendurchmesser eines - weiter unten erläuterten - Zentrierringes zum Zentrieren
des Zentrierbereiches muss auch diese Abmessungen haben, da ansonsten der Zentrierring
nicht in den Zentrierbereich hineinpasst und seine Funktion nicht erfüllen kann. Dies
ist am Zentrierbereich 11.14 angedeutet, indem dort ein Radius eingezeichnet ist.
[0092] Diese Gestaltungsmöglichkeiten und Abmessungen gelten auch für sämtliche weiteren
Spritzen 1.3 bis 1.7 der nachfolgend erläuterten Spritzenfamilie.
[0093] Gemäß Fig. 3 sind die weiteren Spritzen 1.3 bis 1.7 der Spritzenfamilie mit den Füllvolumina
5 ml, 2,5 ml, 1 ml, 0,5 ml und 0,2 ml entsprechend aufgebaut. Die Teile der weiteren
Spritzen 1.3 bis 1.7, die denen der vorbeschriebenen Spritzen 1.1, 1.2 entsprechen,
sind mit entsprechenden Bezugsziffern versehen, wobei die vor dem Punkt angeführte
Ziffer übereinstimmt und die nach dem Punkt angeführte Ziffer die jeweilige Spritze
bezeichnet.
[0094] In Fig. 3b sind die Fließbremsen unterhalb der Zentrierbereiche 11.1, 11.2, 11.3
veranschaulicht. Demnach sind zwischen den Zentrierbereichen 11.1, 11.2, 11.3 und
den Übergangsbereichen 10.1, 10.2, 10.3 Ecken vorhanden, in denen beim Spritzgießen
die Kunststoffmasse umgelenkt wird, so dass sie eine Fließbremse bilden. Zudem weisen
die Zentrierbereiche 11.1, 11.2, 11.3 eine geringere Wandstärke als die benachbarten
Übergangsbereiche 10.1, 10.2, 10.3 auf. Bei der 10 ml-Spritze hat der Zentrierbereich
11.1 einen größeren Innendurchmesser als der Kolbenlaufbereich 5.1. Hierdurch werden
beim Spritzgießen Druckverluste bewirkt, die ein gleichmäßiges Auffüllen der Zylinderabschnitte
4.1, 4.2, 4.3 mit heißer Kunststoffmasse zur Folge haben.
[0095] In Fig. 4 umfasst ein Spritzgießwerkzeug 31 eine Werkzeugplatte 32 mit einer Heißkanaldüse
33, eine Werkzeugabdeckplatte 34 und eine Abstreifplatte 35. Ferner weist es einen
Werkzeugkern 36 auf. Zwischen den vorbezeichneten Bauteilen ist ein Hohlraum 37 gebildet,
der die Kontur eines 0,1 ml-Spritzenzylinders 2.2 abbildet.
[0096] Die heiße Kunststoffmasse wird durch die Heißkanaldüse 33 in den Hohlraum 37 eingespritzt.
Aufgrund der Fließbremse zwischen dem Übergangsbereich 10.2 und dem Zentrierbereich
11.2 werden der Übergangsbereich 10.2 und der Zylinderabschnitt 4.2 des Spritzenzylinders
2.2 gleichmäßig aufgefüllt, so dass der Spritzenzylinder 2.2 dort eine sehr gute Maßhaltigkeit
aufweist. Dazu trägt auch bei, dass in den Übergangsbereich 10.2 eingespritzt wird,
in dem der Werkzeugkern 36 einen relativ großen Durchmesser hat, so dass keine nachteilige
seitliche Auslenkung des Werkzeugkerns 36 auftritt, die zu ungleichmäßigen Wandstärken
führt.
[0097] Gemäß Fig. 4b wird der spritzgegossene Spritzenzylinder 2.2 aus dem Spritzgießwerkzeug
31 ausgestoßen, indem die Abstreifplatte 35 von der Werkzeugplatte 32 abgezogen und
der Werkzeugkern 36 aus der Abstreifplatte 35 herausgezogen wird. Der Spritzling 2.2
fällt dann aus dem Werkzeug 31 heraus.
[0098] Die Fig. 5 und 6 zeigen, wie der Sprung des Innendurchmessers zwischen Zentrierbereich
11.1 und Kolbenlaufbereich 5.1 der 10 ml-Spritze 1.1 für die Ermittlung von nicht
maßhaltigen Spritzenkolben 3.1 genutzt werden kann, bei denen der Außendurchmesser
des Kolbenabschnittes 17.1 im Bereich der Dichtlippe 18.1 die Toleranzobergrenze überschreitet.
Der Innendurchmesser des Zentrierbereiches 11.1 ist so ausgeführt, dass er der Toleranzobergrenze
des Außendurchmessers der Dichtlippe 18.1 entspricht. Der Innendurchmesser des Kolbenlaufbereiches
5.1 beträgt 15,96 mm. Nachfolgend werden entsprechende Teile von verschiedenen Spritzenkolben
3.1, deren Abmessungen sich aufgrund von Fertigungstoleranzen unterscheiden, durch
Bezugsziffern unterschieden, die in der zweiten Stelle hinter dem Punkt eine unterschiedliche
Ziffer haben.
[0099] Der Durchmesser der in Fig. 5 in der linken Position abgebildeten Dichtlippe 18.11
ist zu groß. Gemäß Fig. 6 werden beim Einschieben dieses Kolbenabschnittes 17.11 von
einer in den Einschiebemechanismus integrierten Kraftmessuhr (Kraftmessdose) zwei
Kraftanstiegsstufen ermittelt. Hierdurch wird eindeutig angezeigt, dass ein zu großer
Spritzenkolben 3.1 vorliegt. Die mangelnde Maßhaltigkeit kann insbesondere auf einer
Unrundheit des Kolbenabschnittes 17.11 beruhen, die einen überhöhten Außendurchmesser
der Dichtlippe 18.11 zur Folge hat, die mit der vorbeschriebenen Prüfmethode feststellbar
ist. Der in Fig. 5 in der rechten Position gezeigte Kolbenabschnitt 17.12 ist mit
der Dichtlippe 18.12 innerhalb der Toleranz oder zu klein. Gemäß Fig. 6 wird bei diesem
Spritzenkolben 3.1 nur eine einzige Kraftanstiegsstufe gemessen.
[0100] Fig. 7 und 8 zeigen eine weitere Ausgestaltung mit der auch leicht feststellbar ist,
ob der Kolbenabschnitt 17.1 die Toleranzuntergrenze unterschreitet. Diese Ausgestaltung
hat einen Zentrierbereich bestehend aus drei Zentrierabschnitten 11.11, 11.12, 11.13,
wobei der Innendurchmesser des Zentrierabschnittes 11.12 kleiner als der Innendurchmesser
des Zentrierabschnittes 11.11 und der Innendurchmesser des Zentrierabschnittes 11.13
kleiner als der Innendurchmesser des Zentrierabschnittes 11.12 ist. An den Zentrierabschnitt
11.13 schließt sich ein Kolbenlaufbereich 5.1 an, wobei der Innendurchmesser des Kolbenlaufbereiches
5.1 wiederum kleiner als der Innendurchmesser des Zentrierabschnittes 11.13 ist.
[0101] Die Innendurchmesser sind so ausgeführt, dass der Innendurchmesser des Zentrierabschnittes
11.11 der Toleranzobergrenze des Außendurchmessers der Dichtlippe 18.1 des Kolbenabschnittes
17.1 entspricht. Der Innendurchmesser des Zentrierabschnittes 11.12 entspricht der
unteren Eingriffsgrenze der Außendurchmessers der Dichtlippe 18.1 und der Innendurchmesser
des Zentrierbabschnittes 11.13 der unteren Toleranzgrenze für die Dichtlippe 18.1.
[0102] Der in Fig. 7 links gezeigte Kolbenabschnitts 17.11 hat an der Dichtlippe 18.11 einen
zu großen Außendurchmesser. Infolgedessen sind im Kraft/Weg-Diagramm beim Einschieben
dieses Kolbenabschnitts 17.11 vier Kraftanstiegsstufen feststellbar.
[0103] Der in Fig. 7 an zweiter Stelle von links gezeigte Kolbenabschnitt 17.12 hat eine
Dichtlippe 18.12 mit einem Außendurchmesser an der oberen Toleranzgrenze. Beim Einschieben
dieses Kolbenabschnittes 17.12 sind gemäß Fig. 8 drei Kraftanstiegsstufen messbar.
Dieser Spritzenkolben 3.1 liegt im Toleranzbereich.
[0104] Der in Fig. 7 an dritter Stelle von links gezeigte Kolbenabschnitt 17.13 hat an der
Dichtlippe 18.13 einen Außendurchmesser an der unteren Toleranzgrenze. Gemäß Fig.
8 sind beim Einschieben dieses Kolbenabschnittes 17.13 zwei Kraftanstiegsstufen sichtbar.
Dieser Spritzenkolben 3.1 liegt noch im Toleranzbereich.
[0105] Der in Fig. 7 rechts gezeigte Kolbenabschnitt 17.14 hat an der Dichtlippe 18.14 einen
zu kleinen Außendurchmesser, der jedoch den Innendurchmesser im Kolbenlaufbereich
5.1 übersteigt. Beim Einschieben dieses Kolbenabschnitts 17.14 ist gemäß Fig. 8 eine
einzige Kraftanstiegsstufe messbar. Dieser Spritzenkolben 3.1 ist zu klein.
[0106] Die Zentrierabschnitte 11.11 bis 11.13 können auch als Prüfabschnitte bezeichnet
werden. Dies ist insbesondere der Fall, wenn nur ein Teil der Zentrierabschnitte 11.11
bis 11.13 für eine Zentrierung genutzt wird. Grundsätzlich können aber auch sämtliche
Zentrierabschnitte 11.11 bis 11.13 für die Zentrierung genutzt werden. Die Zentrierung
wird weiter unten erläutert.
[0107] Gemäß Fig. 9 hat eine erfindungsgemäße Dosiervorrichtung 370 ein als länglicher Handgriff
ausgebildetes Gehäuse 38. Am unteren Ende des Gehäuses 38 ist eine im Wesentlichen
kreiszylindrische Aufnahme 39 für den Zentrierbund 12 des Spritzenzylinders 2 vorhanden.
Die Aufnahme 39 ist durch eine kreisrunde Öffnung 40 an ihrem unteren Ende von außen
zugänglich. Am Umfang der Aufnahme 39 stehen radial nach innen mehrere axial gerichtete
Führungsnasen 41 vor.
[0108] Ferner ist im Gehäuse 38 ein Aufnahmekörper 42 mit einer im Wesentlichen zylindrischen
Kolbenaufnahme 43 für ein Kupplungsstück 21 eines Spritzenkolbens 3 vorhanden. Die
Kolbenaufnahme 43 ist durch eine weitere kreisrunde Öffnung 44 an ihrem unteren Ende
von außen zugänglich.
[0109] Der Aufnahmekörper 42 ist mittels eines nicht gezeigten Repetiermechanismus axial
im Gehäuse 38 verlagerbar. Der Repetiermechanismus kann insbesondere so ausgeführt
sein, wie in der
DE 29 26 691 C2 und der
US 4 406 170 oder der
DE 43 41 229 C2 und der
US 5 620 660 beschrieben. Die diesbezüglichen Erläuterungen der Ausführungsbeispiele aus den verschiedenen
Patentschriften sind in die vorliegende Patentanmeldung einbezogen.
[0110] Der Repetiermechanismus umfasst einen Aufzugshebel 440, der an der Außenseite des
Gehäuses 38 axial verlagerbar ist, wobei in Fig. 9 der Aufzugshebel 440 in der untersten
Position gezeigt ist. Dementsprechend befindet sich auch der Aufnahmekörper 42 in
der untersten Position, in der sein unteres Ende etwa auf dem Niveau des Bodens der
Aufnahme 39 angeordnet ist.
[0111] Ferner umfasst der Repetiermechanismus einen Dosierhebel 45, der oben aus dem Gehäuse
38 heraussteht und schwenkbar im Gehäuse 38 gelagert ist. Der Dosierhebel 45 ist von
einer Federeinrichtung so belastet, dass er in seine obersten Stellung gedrückt wird.
Durch Schwenken des Dosierhebels 45 nach unten ist der Aufnahmekörper 42 um einen
Dosierschritt nach unten verlagerbar. Die Schrittweite des Dosierschrittes ist mittels
eines Einstellrädchens 46 einstellbar, das sich am oberen Ende des Gehäuses 38 befindet.
[0112] Ferner sind unten im Gehäuse 38 zwei diametral einander gegenüberliegende Spritzengreifhebel
47 angeordnet. Die Spritzengreifhebel 47 sind schwenkbar im Gehäuse 38 gelagert. Die
Spritzengreifhebel 47 haben aus dem Gehäuse 38 außen vorstehende Betätigungstasten
48. Sie durchgreifen Durchbrüche im Gehäuse 38 und haben in die Aufnahme 39 hineinstehende,
hakenartige Zylindergreifenden 49.
[0113] Ferner sind zwei Kolbengreifhebel 50 diametral einander gegenüberliegend im Aufnahmekörper
42 gelagert. Die Kolbengreifhebel 50 durchgreifen Durchbrüche im Aufnahmekörper 42,
so dass sie mit hakenartigen Kolbengreifenden 51 in die Kolbenaufnahme 43 eingreifen.
[0114] Die Spritzengreifhebel 47 und Kolbengreifhebel 50 sind jeweils zweiarmig mit einem
Greifarm und einem Betätigungsarm ausgeführt und im Verbindungsbereich von Greifarm
und Betätigungsarm schwenkbar gelagert. Ferner haben die Spritzengreifhebel 47 an
den Innenseiten ihrer Betätigungsarme Entriegelungsnocken und die Kolbengreifhebel
50 an den Betätigungsarmen nockenartige Vorsprünge. Nicht gezeigte Federelemente belasten
die Spritzengreifhebel 47 und die Kolbengreifhebel 50 so, dass diese jeweils mit ihren
Zylindergreifenden 49 bzw. Kolbengreifenden 51 aufeinander zu geschwenkt werden. Die
Konstruktion entspricht dem Ausführungsbeispiel gemäß
DE 43 41 229 C2 und
US 5 620 660. Die diesbezüglichen Ausführungen aus den vorbezeichneten Patentschriften werden
die vorliegende Patentanmeldung einbezogen.
[0115] Am Boden der Aufnahme 39 ist eine Abtasteinrichtung 52.1 für eine Codierung auf einem
Zentrierbund 12 einer Spritze 1 vorhanden, die in Fig. 10 und 11 dargestellt ist.
Die Abtasteinrichtung 52.1 hat eine kreisringscheibenförmige Sensorplatte 53 mit einem
zentralen Loch 54 und sieben axial vorstehenden Noppen 55, die gleichmäßig über die
Unterseite der Sensorplatte 53 verteilt sind. Jeder Noppen 55 ist mit einem in der
Sensorplatte 53 angeordneten Mikroschalter wirkverbunden. Infolge der Betätigung eines
Noppens 55 wird der damit wirkverbundene Mikroschalter betätigt.
[0116] Ferner umfasst die Abtasteinrichtung 52.1 eine Trägerplatte 56 für die Sensorplatte
53. Die Sensorplatte 53 ist mittels Bolzen 57, die Löcher 58 der Sensorplatte 53 durchgreifen,
an der Trägerplatte 56 fixierbar.
[0117] Die Trägerplatte 56 hat ein zentrales Loch 59, dessen Durchmesser dem Durchmesser
des Loches 54 der Sensorplatte 53 entspricht. Am Innenumfang des Loches 59 der Trägerplatte
56 ist ein kreishohlzylindrisches Zentrierelement 60.1, (auch "Zentrierrohr" genannt)
mit axialem Durchgang fixiert, das am unteren Rand außen eine Fase 61 aufweist. Das
Zentrierelement 60.1 greift durch das Loch 54 der Sensorplatte 53 hindurch, wenn die
Sensorplatte 53 mittels der Bolzen 57 an der Trägerplatte 56 fixiert ist.
[0118] Von der Oberseite der Trägerplatte 56 stehen Stifte 62 vor, wobei jeweils an einer
Ecke ein Stift 62 angeordnet ist. Die Stifte 62 sind fest mit der Trägerplatte 56
verbunden.
[0119] Auf den Stiften 62 sind Schraubenfedern 63 geführt.
[0120] Ferner ist eine Halteplatte 64 vorhanden, die ebenfalls ein zentrales Loch 65 aufweist,
dessen Durchmesser etwa dem Durchmesser der Löcher 54, 59 entspricht. Die Halteplatte
64 hat an den Ecken jeweils eine Bohrung 66, in die jeweils ein Stift 62 der Trägerplatte
56 einschiebbar ist.
[0121] Wenn die Stifte 62 in die Bohrungen 66 eingesetzt sind, sind die Schraubenfedern
63 unter leichter Vorspannung zwischen der Trägerplatte 56 und der Halteplatte 64
angeordnet. Dieser Zustand ist in Fig. 11 gezeigt.
[0122] Ferner hat die Halteplatte 64 an einander gegenüberliegenden Seiten axial gerichtet
Federhaken 67 mit jeweils einem Hakenende 68, die beim Zusammenfügen von Trägerplatte
56 und Halteplatte 64 durch seitliche Nuten 69 der Trägerplatte 56 gleiten und schließlich
mit den Hakenenden 68 die Unterseite der Trägerplatte 56 übergreifen. Dies ist ebenfalls
in Fig. 11 gezeigt. Die Federhaken 67 halten die Anordnung aus Trägerplatte 56 und
Halteplatte 64 zusammen.
[0123] Die in Fig. 11 gezeigte Anordnung ermöglicht ein Zusammenfedern von Trägerplatte
56 und Halteplatte 64.
[0124] Einzelheiten einer Sensorplatte 53 sind im Ausführungsbeispiel der
EP 0 657 216 B1 und der
US 5 620 661 beschrieben. Die diesbezüglichen Ausführungen in den vorgenannten Patentschriften
werden in die vorliegende Patentanmeldung einbezogen.
[0125] Gemäß Fig. 11 ist eine Spritze 1 an die Abtasteinrichtung 52.1 angesetzt. Die Spritze
1 liegt mit der Oberseite des Zentrierbundes 12 an der Sensorplatte 53 an. Somit kann
eine an der Anlagefläche angeordnete Codierung mittels der Noppen 55 abgetastet werden.
[0126] Das Zentrierelement 60.1 mit axialem Durchgang greift in den Zentrierbund 12 ein.
Dabei liegt Zentrierelement 60.1 mit axialem Durchgang am zylindrischen Zentrierbereich
11 an.
[0127] Die vorbeschriebene Anordnung aus Sensorplatte 53, Trägerplatte 56, Zentrierelement
60.1 mit axialem Durchgang und Halteplatte 64 ist in das Gehäuse 38 der Dosiervorrichtung
370 von Fig. 9 eingebaut. Dabei ist die Halteplatte 64 im Gehäuse 38 fixiert. Die
Sensorplatte 53 bildet den Boden der Aufnahme 39. Von diesem Boden steht das Zentrierelement
60.1 in die Aufnahme 39 hinein. Der Aufnahmekörper 42 ist durch die Öffnung 40 der
Aufnahme und die Löcher 59 und 65 der Abtasteinrichtung 52.1 von außen zugänglich.
[0128] Fig. 12 zeigt eine Dosiervorrichtung 370 mit einer eingesetzten Spritze 1. Die Spritze
1 ist mit dem Zentrierbund 12 durch die Öffnung 40 in die Aufnahme 39 eingesetzt.
Hierbei wird die Spritze 1 von den Ausrichtnasen 30 an den Führungsnasen 41 geführt,
so dass die Codierungen an der Anlagefläche 15 den Noppen 55 genau zugeordnet sind.
Die Spritzengreifhebel 47 gleiten aufgrund der Federwirkung mit ihren Zylindergreifenden
49 über den Rand des Zentrierbundes 12, bis sie unter seine Unterseite schnappen.
Wenn die Anlagefläche 15 an der Sensorplatte 53 anliegt, wird der Zentrierbund 12
an der Unterseite von den Zylindergreifenden 49 der Spritzengreifhebel 47 hintergriffen.
[0129] Beim Einsetzen der Spritze 1 ist der Aufnahmekörper 42 in seiner tiefsten Position
angeordnet. In dieser Position greift das Kupplungsstück 21 in die Kolbenaufnahme
43 ein. Die Kolbengreifhebel 50 gleiten mit ihren Greifenden 51 über das Kupplungsstück
21, bis sie hinter einen Kolbenbund 22 in eine Nut 23 schnappen.
[0130] Ferner dringt beim Einsetzen der Spritze 1 das Zentrierelement mit axialem Durchgang
60.1 in den Zentrierbereich 11 ein, so dass die Spritze 1 in der Dosiervorrichtung
370 fixiert ist. Dadurch, dass das Zentrierelement 60.1 federnd gelagert ist, kann
es leicht in den Zentrierbereich 11 eindringen, auch wenn die Spritze 1 etwas schräg
an das Zentrierelement 60.1 angesetzt wird.
[0131] Durch diese Zentrierung wird die Spritze 1 genau in ihren Sitz in der Aufnahme 39
und der Kolbenaufnahme 43 positioniert, so dass sie exakt von den Greifeinrichtungen
47, 50 gegriffen wird. Ferner korrigiert das Zentrierelement mit axialem Durchgang
60.1 eventuelle Unrundheiten des Spritzenzylinders 2. Des Weiteren hält das Zentrierelement
60.1 die Spritze 1 in korrekter Ausrichtung, auch wenn das Spitzende 8 der Spritze
1 aufgesetzt und eine Querkraft in die Spritze 1 eingeleitet wird.
[0132] Fig. 13 zeigt eine alternative Abtasteinrichtung 52.2, bei der das Zentrierelement
60.2 an einer Halteplatte 64 fixiert ist. Die Abtasteinrichtung 52.2 kann anstatt
der Abtasteinrichtung 52.1 in der Dosiervorrichtung 370 montiert werden. Dabei wird
die Halteplatte 64 im Gehäuse 38 fixiert. Bei dieser Ausgestaltung unterliegt die
Spritze 1 einer noch geringeren Auslenkung bei Belastung durch eine Querkraft.
[0133] Gemäß Fig. 14 weist eine Spritze 1 im Zentrierbereich 11 axial erstreckte Nuten 70
auf. Ferner weist das Zentrierelement mit axialem Durchgang 60.3 außen am Umfang axial
erstreckte Rippen 71 auf, die in die Nuten 70 hineinpassen. Wenn die Spritze 1 auf
das Zentrierelement 60.3 aufgeschoben ist, verhindert das Ineinandergreifen von Nuten
70 und Rippen 71 ein Verdrehen der Spritze 1 bezüglich der Aufnahme 39. Hierdurch
wird eine Beschädigung der Sensorplatte 53 vermieden.
[0134] Gemäß Fig. 15 weist ein Deckel 72 einer nicht gezeigten Box bzw. ein Tray eine Platte
73 auf, die mehrere nach oben vorstehende Trägerhülsen 74 aufweist. Spritzen 1.1,
1.2, 1.4 verschiedener Größe sind mit ihrem Zentrierbund 12.1, 12.2, 12.4 oben auf
den Rand der Trägerhülsen 74 aufgesetzt. Dabei werden sie am Außenumfang des Zentrierbereiches
11.1, 11.2, 11.4 in den Trägerhülsen 74 geführt. Die außen konischen Übergangsbereiche
10.1, 10.2, 10.4 stellen sicher, dass die Spritzen 1.1, 1.2, 1.4 genau in die korrekte
Halteposition geführt werden.
[0135] Gemäß Fig. 16 hat eine Spritze 1.8 einen Spritzenzylinder 2.8 mit einem Zylinderabschnitt
4.8, der innen einen zylindrischen Kolbenlaufbereich 5.8 aufweist. Der Zylinderabschnitt
4.8 hat unten einen Boden 6.8 mit einem zentralen Loch 7.8, dessen Rand mit einem
konischen Spitzenabschnitt 8.8 der einen stärker konischen Konusabschnitt 9.8 am unteren
Ende aufweist.
[0136] Der Zylinderabschnitt 4.8 hat am oberen Rand zwei diametral einander gegenüberliegende,
nach außen radial vorstehende Vorsprünge 75 einer Bajonettverbindung.
[0137] Ferner umfasst der Spritzenzylinder 2.8 einen Adapter 76, der im wesentlichen hülsenförmig
ausgebildet ist. Der Adapter 76 hat an der Innenseite vom unteren Rand ausgehende
Axialnuten 77 der Bajonettverbindung, die an einem axialen Abstand vom unteren Rand
enden. Die Axialnuten 77 sind an zwei diametral einander gegenüberliegenden Innenseiten
des Adapters 76 angeordnet. Oben münden die Axialnuten 77 in Umfangsnuten 78 der Bajonettverbindung.
[0138] Der Spritzenzylinder 2.8 ist in Fig. 16 mit den Vorsprüngen 75 durch die Axialnuten
77 eingeschoben und in die Umfangsnuten 78 eingedreht, bis zum Ende der jeweiligen
Umfangsnut 78. Durch diese Bajonettverbindung 75, 77, 78 ist der Spritzenzylinder
2.8 mit dem Adapter 76 verbunden.
[0139] Der Adapter 76 hat oberhalb eines Zwischenbodens 79, der die Umfangsnuten 78 oben
begrenzt, einen Zentrierbereich 11.8. Der Adapter 76 hat am oberen Rand einen radial
nach außen vorstehenden Zentrierbund 12.8, der oben eine Anlagefläche 15.8 mit Codierungen
aufweist.
[0140] Der Zwischenboden 79 hat eine große Durchgangsöffnung 80, durch die ein Spritzenkolben
3.8 in den Spritzenzylinder 2.8 eingesetzt ist. Der Spritzenkolben 3.8 hat einen Kolbenabschnitt
17.8 mit einer umlaufenden Dichtlippe 18.8 am Umfang. Unten ist der Kolbenabschnitt
17.8 mit einem Kolbenspitzenabschnitt 19.8 verbunden und oben ist er mit einer Kolbenstange
20.8 versehen. Die Kolbenstange 20.8 weist oben ein Kupplungsstück 21.8 auf. Unterhalb
des Kupplungsstückes 21.8 ist die Kolbenstange 20.8 mit einer Scheibe 24.8 versehen
und darunter sitzen radial vorstehende Flügel 25.8 auf der Kolbenstange 3.8.
[0141] Diese Spritze 1.8 ist mit dem Adapter 76 in die Aufnahme 39 und mit dem Kupplungsstück
21.8 in den Aufnahmekörper 42 einer Dosiervorrichtung 370 einsetzbar, wie dies für
die Spritze 1 anhand von Fig. 12 oben erläutert ist. Dabei wird der Adapter von dem
Zentrierelement 60.1 im Zentrierbereich geführt, so dass die Spritze 1.8 zentriert
wird.
[0142] Gemäß dem nachfolgenden Untersuchungsbericht sind die Auslenkungen der in der Dosiervorrichtung
370 gehaltenen Spritze 1 (vgl. Fig. 12) unter Belastung im Vergleich zu einer Dosiervorrichtung,
die keine Zentrierung der Spritze aufweist, äußerst gering.
[0143] In dem Untersuchungsbericht sind die untersuchten Spritzen auch als "Combitips®",
die untersuchten Dosiervorrichtungen auch als "Multipette®" und das Zentrierelement
als "Zentrierrohr" oder "Zentrierhülse" oder "Zentrierring" bezeichnet.
Aufgabenstellung:
[0144] Es sollte untersucht werden, in welchem Maß sich das Kippen des Combitips® zur Multipette®
durch einen Zentrierring an der Multipette® reduzieren lässt. Bisheriger Stand: Wird
beim Abgeben eines Volumenes an eine Gefäßwandung zu stark an das Gefäß gedrückt,
kippt der Combitip® gegenüber der Multipette®. Hierbei federt der Combitipzylinder
mit der verfederten Schaltmatte einseitig ein. Da der Kolben jedoch nicht mit verfedert,
kann es zu einer Bewegung zwischen Combitipzylinder und Combitipkolben kommen. Hierdurch
kann es wiederrum zu Dosierfehlern kommen. Kippt die Zylinder zu stark, wird in der
Multipette® eine Störungsmeldung ausgegeben. Diese kann nur durch ein Verfahren in
die Nullposition beseitigt werden.
Zusammenfassung:
[0145] Mit einer nicht verfederten Zentrierhülse (siehe Fig. 17a) in der Multipette® wurde
die Kraft, die zum Kippen des Zylinders notwendig ist, um. 78% gegenüber einer serienmäßigen
Multipette® erhöht. Bei einer Multipette® mit verfederter Zentrierhülse (siehe Fig.
17b) wurde die Kraft, die zum Kippen notwendig ist, um 40% erhöht.
Untersuchte Objekte/ untersuchtes Material:
[0146] Verglichen wurden die Prototypen mit einer serienmäßigen Multipette® X-Stream. Für
die Versuche wurden zwei Multipetten® umgebaut. Die Schaltmatten mit den Aufnahmeplatten
wurden wie folgt verändert.
[0147] In Fig. 17a ist die Zentrierhülse nicht verfedert an der Stützplatte befestigt gezeigt.
Die Anordnung von Fig. 17a entspricht der in Fig. 13 gezeigten Anordnung. In Fig.
17b ist die Zentrierhülse am Boden befestigt, sodass die Zentrierhülse mitverfedert
ist. Die Anordnung von Fig. 17b entspricht der in den Figuren 10 und 11 gezeigten
Anordnung. Die verwendeten Serienbauteile eines Dispensers vom Typ Multipette® wurden
nicht verändert.
[0148] Für die Messungen wurden 10ml Combitip® plus verwendet. Die Zentrierhülsen wurden
auf diesen Durchmesser abgestimmt.
Vorgehensweise/Untersuchungsverfahren:
[0149] Die Messungen wurden auf einer Zug/-Druckmaschine (Typ Z005) der Firma Zwick Roell
durchgeführt.
[0150] Die Prüfgeschwindigkeit betrug 50mm/min. Die Messungen wurden nach 0,1N Vorkraft
gestartet.
Einzelergebnisse:
[0151] Fig. 18 (Tabelle und Grafik) zeigt den Vergleich eines herkömmlichen Dispensers vom
Typ Mulitipette® mit einer erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung mit verfederter Zentrierhülse
sowie mit einer erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung mit nicht verfederter Zentrierhülse.
In den Messungen 1 und 2 (siehe Fig 18a: Tabelle) wurde eine Serien-Multipette® verwendet.
Für die Messungen 3 und 4 wurde eine Prototyp-Mulipette® mit nicht-verfederter Zentrierhülse
- wie in Fig 17a gezeigt - verwendet. Die Messungen 5 und 6 wurden mit einer Prototyp-Mulipette®
mit verfederter Zentrierhülse - wie in Fig. 17b gezeigt- durchgeführt. Eine grafische
Darstellung der Ergebnisse ist in Fig. 18b gezeigt, wobei a die Ergebnisse mit dem
herkömmlichen Dispenser zeigt, b die Ergebnisse mit dem Dispenser mit der verfederten
Zentrierhülse und c die Ergebnisse mit dem Dispenser mit der nichtverfederten Zentrierhülse.
[0152] Gemäß dem nachfolgenden Untersuchungsbericht werden bei einem herkömmlichen Dosiersystem,
das keine Zentrierung der Spritze in der Dosiervorrichtung aufweist, Dosierfehler
durch Auslenkung der Spritze infolge einer Querkraft verursacht. Dementsprechend sind
mit erfindungsgemäßen Spritzen 1 und Dosiervorrichtung 370 erheblich genauere Dosierungen
möglich.
[0153] In dem Untersuchungsbericht sind die untersuchten Spritzen auch als "Combitips®",
die untersuchten Dosiervorrichtungen auch als "Multipette®" und das Zentrierelement
als "Zentrierrohr" oder "Zentrierhülse" oder "Zentrierring" bezeichnet.
Aufgabenstellung:
[0154] In der vorstehenden Untersuchung wurde u.a. die Kraft ermittelt, die zum Kippen des
Combitips® notwendig ist. Hintergrund: Wird beim Abgeben eines Volumens an eine Gefäßwandung
zu stark an das Gefäß gedrückt, kippt der Combitip® gegenüber der Multipette. Hierbei
federt der Combitipzylinder mit der verfederten Schaltmatte einseitig ein. Es sollte
nun untersucht werden, wie groß der volumetrische Fehler durch das Kippen des Combitips®
ist.
Zusammenfassung:
[0155] Wird der Combitip® um 1mm gegenüber der Multipette® gekippt - hierfür wird weniger
als IN Kraft benötigt- ergibt sich bei einem Volumen von 5ml ein Fehler der doppelt
so groß sein kann wie die zulässige Unrichtigkeit (nach Eppendorf Spezifikation).
Untersuchtes Objekte/ untersuchtes Material:
[0156] Die Untersuchung wurde mit einer serienmäßigen Multipette® X-stream und einem 50ml
Combitip® plus durchgeführt. Aus messtechnischen Gründen wurde für diesen Versuch
der größte Combitip® ausgewählt.
Vorgehensweise/Untersuchungsverfahren:
[0157] Der Versuchaufbau aus der vorstehenden Untersuchung ist um eine Mettler AE 163 Waage,
die unter den Combitip® gestellt wurde, erweitert worden. Die Combitip® wurden mit
Wasser befüllt. Durch das Abgeben des Umkehrhubs über Kopf wurde die Luftblase heraus
gedrückt. Vor der Messung wurde 90% des Wassers wieder abgegeben. Der Kolben stand
bei den Messungen somit 5mm oberhalb der Resthubstellung. Für jeden Versuch wurde
der Combitip® neu befüllt. Da sich abgegebene Kleinstvolumen bei langsamer Abgabegeschwindigkeit
meist als Tropfen am Austritt des Combitips® sammeln, wurde die durch das Kippen heraus
gedrückte Flüssigkeit mit einem ca. 10cm
2 großem Kimberly Clark Tuch aufgesogen. Die Auffangschale unter dem eingespannten
Combitip® mit dem Tuch wurde vor und nach dem Versuch gewogen.
[0158] Bei dem Messaufbau wurde die Zug-/Druckmaschine Typ Z005 der Firma Zwick / Roell
mit der Waage verwandt.
[0159] Die Prüfgeschwindigkeit betrug 50mm/min. Die Messungen wurden nach 0,1N Vorkraft
gestartet.
Einzelergebnisse:
[0160]
Auslenkung |
Versuch |
heraus gedrücktes Vol. |
Beobachtung |
|
1mm |
1 |
0,03g = 0,03ml |
Der heraus gedrückte Topfen bleibt am Tip hängen |
0,03ml ist etwa eine Kugel mit 3,9mm Durchmesser |
1mm |
2 |
0,02g = 0,02ml |
1mm |
3 |
0,02g = 0,02ml |
2mm |
4 |
0,055g = 0,055ml |
Ein Tropfen fällt, der zweite bleibt hängen |
0,065ml ist etwa eine Kugel mit 5mm Durchmesser |
2mm |
5 |
0,06g = 0,06ml |
2mm |
6 |
0,07g = 0,07ml |
[0161] Um den 50ml Combitip® gegenüber der Multipette® X-Stream um 2mm zu kippen waren 1,2
bis 1,3N erforderlich.
[0162] Die Eppendorf Spezifikation für die Multipette® Xstream in Verbindung mit einem 50ml
plus:
Volumen |
Unrichtigkeit |
Unpräzision |
5.000µl |
±0,3% |
≤ 0,25% |
50.000µl |
±0,3% |
≤ 0,15% |
[0163] Prozentualer Fehler bei 1mm Auslenkung:
Bei einem Volumen von 50.000µl |
0,03ml/50ml *100% = 0,06% |
Bei einem Volumen von 5.000µl |
0,03ml/5ml *100% = 0,6% größer als Eppendorf-Spezifikation |
[0164] Prozentualer Fehler bei 2mm Auslenkung:
Bei einem Volumen von 50.000µl |
0,06ml/50ml *100% = 0,12% |
Bei einem Volumen von 5.000µl |
0,06ml/5ml *100% = 1,2% größer als Eppendorf-Spezifikation |
Bezugszeichenliste
[0165]
- 1
- Spritze
- 2
- Spritzenzylinder
- 3
- Spritzenkolben
- 4
- Zylinderabschnitt
- 5
- Kolbenlaufbereich
- 6
- Boden
- 7
- Loch
- 8
- Spritzenabschnitt
- 9
- Konusabschnitt
- 10
- Übergangsbereich
- 11
- Zentrierbereich
- 12
- Zentrierbund
- 13
- Anlageabschnitt
- 14
- Mantelabschnitt
- 15
- Anlagefläche
- 16
- Einführbereich
- 17
- Kolbenabschnitt
- 18
- Dichtlippe
- 19
- Kolbenspitzenabschnitt
- 20
- Kolbenstange
- 21
- Kupplungsstück
- 22
- Kolbenbund
- 23
- Nut
- 24
- Scheibe
- 25
- Flügel
- 26
- Außenkanten
- 27
- Anschrägung
- 28
- Außenkante
- 29
- Anschrägung
- 290
- Ringspalt
- 30
- Ausrichtnase
- 31
- Spritzgießwerkzeug
- 32
- Werkzeugplatte
- 33
- Heißkanaldüse
- 34
- Werkzeugabdeckplatte
- 35
- Abstreifplatte
- 36
- Werkzeugkern
- 37
- Hohlraum
- 370
- Dosiervorrichtung
- 38
- Gehäuse
- 39
- Aufnahme
- 40
- Öffnung
- 41
- Führungsnase
- 42
- Aufnahmekörper
- 43
- Kolbenaufnahme
- 44
- Öffnung
- 440
- Aufzugshebel
- 45
- Dosierhebel
- 46
- Einstellrädchen
- 47
- Spritzengreifhebel
- 48
- Betätigungstasten
- 49
- Zylindergreifenden
- 50
- Kolbengreifhebel
- 51
- Kolbengreifenden
- 52
- Abtasteinrichtung
- 53
- Sensorplatte
- 54
- Loch
- 55
- Noppen
- 56
- Trägerplatte
- 57
- Bolzen
- 58
- Löcher
- 59
- Loch
- 60
- Zentrierelement
- 61
- Fase
- 62
- Stift
- 63
- Schraubenfeder
- 64
- Halteplatte
- 65
- Loch
- 66
- Bohrung
- 67
- Federhaken
- 68
- Hakenende
- 69
- Nuten
- 70
- Nuten
- 71
- Rippen
- 72
- Deckel
- 73
- Platte
- 74
- Trägerhülsen
- 75
- Vorsprung
- 76
- Adapter
- 77
- Axialelement
- 78
- Umfangsnut
- 79
- Zwischenboden
- 80
- Durchgangsöffnung
1. Spritze für den Gebrauch mit einer Dosiervorrichtung mit einem Spritzenzylinder (2)
und einem Spritzenkolben (3), wobei der Spritzenzylinder (2) unten einen Austritt,
oben am Außenumfang einen Zentrierbund (12), einen mit dem Austritt verbundenen Kolbenlaufbereich
(5), in dem der Spritzenkolben (3) abdichtend geführt ist, und weiter oben einen Zentrierbereich
(11) aufweist, der Spritzenkolben (3) ein Kupplungsstück (21) am oberen Ende aufweist,
der Innendurchmesser im Zentrierbereich (11) mindestens 16,2 mm und höchstens 17,7
mm beträgt, der Spritzenzylinder (2) den Kolbenlaufbereich (5) und den Austritt an
einem unteren Teil und den Zentrierbund (12) und den Zentrierbereich (11) an einem
oberen Teil aufweist und das obere Teil mit dem unteren Teil verbunden und ein Adapter
(76) ist.
2. Spritze nach Anspruch 1, bei der der Adapter (76) ausgebildet ist, die Griffigkeit
und Handhabbarkeit der Spritzen zu erleichtern.
3. Spritze nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Adapter (76) mit dem unteren Teil mittels
einer Bajonett-, Schraub- oder Schnappverbindung verbunden ist.
4. Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der der Spritzenzylinder (2.8) einen
Zylinderabschnitt (4.8) hat, der innen einen zylindrischen Kolbenlaufbereich (5.8)
aufweist.
5. Spritze nach Anspruch 4, bei der der Zylinderabschnitt (4.8) unten einen Boden (6.8)
mit einem Loch (7.8) hat, dessen Rand mit einem konischen Spitzenabschnitt (8.8) verbunden
ist, der einen stärker konischen Konusabschnitt (9.8) am unteren Ende aufweist.
6. Spritze nach Anspruch 4 oder 5, bei der Zylinderabschnitt (4.8) am oberen Rand zwei
diametral einander gegenüberliegende, nach außen radial vorstehende Vorsprünge (75)
einer Bajonettverbindung hat, der Adapter (76) an der Innenseite vom unteren Rand
ausgehende Axialnuten (77) der Bajonettverbindung hat, die an einem axialen Abstand
vom unteren Rand enden, an zwei diametral einander gegenüberliegenden Innenseiten
des Adapters (76) angeordnet sind und oben in Umfangsnuten (78) der Bajonettverbindung
münden, und der Spritzenzylinder (2.8) mit den Vorsprüngen (75) durch die Axialnuten
(77) eingeschoben und in die Umfangsnuten (78) bis zum Ende der jeweiligen Umfangsnut
(78) eingedreht ist.
7. Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der der Adapter (76) hülsenförmig ausgebildet
ist.
8. Spritze nach Anspruch 6 und 7, bei der der Adapter (76) oberhalb eines Zwischenbodens
(79), der die Umfangsnuten (78) oben begrenzt, den Zentrierbereich (11.8) hat, wobei
der Zwischenboden (79) eine große Durchgangsöffnung (80) hat, durch die ein Spritzenkolben
(3.8) in den Spritzenzylinder (2.8) eingesetzt ist.
9. Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der der Adapter (76) am oberen Rand
einen radial nach außen vorstehenden Zentrierbund (12.8) hat, der oben eine Anlagefläche
(15.8) mit Kodierungen aufweist.
10. Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei der der Spritzenkolben (3.8) einen Kolbenabschnitt
(17.8) mit einer umlaufenden Dichtlippe (18.8) am Umfang hat, der Kolbenabschnitt
(17.8) unten mit einem Kolbenspitzenabschnitt (19.8) verbunden ist und oben mit einer
Kolbenstangen (20.8) versehen ist, die oben ein Kupplungsstück (21.8) aufweist und
unterhalb des Kupplungsstückes (21.8) mit einer Scheibe (24.8) versehen ist, unter
der radial vorstehende Flügel (25.8) auf der Kolbenstange (3.8) sitzen.
11. Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der der Innendurchmesser des Zentrierbereiches
(11) den Innendurchmesser des Kolbenlaufbereiches (5) übersteigt.
12. Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 11, die ein Füllvolumen ausgewählt aus den
Volumina 50 ml, 25 ml, 10 ml, 5 ml, 2,5 ml, 1 ml, 0,5 ml, 0,2 ml, 0,1 ml aufweist.
13. Spritzenfamilie für den Gebrauch mit einer Dosiervorrichtung (370) umfassend mehrere
Spritzen (1) mit verschiedenen Füllvolumina mit jeweils einem Spritzenzylinder (2)
und einem Spritzenkolben (3), wobei der Spritzenzylinder (2) unten einen Austritt,
oben am Außenumfang einen Zentrierbund (12), einen mit dem Austritt verbundenen Kolbenlaufbereich
(5), in dem der Spritzenkolben (3) abdichtend geführt ist, und weiter oben einen Zentrierbereich
(11) aufweist, der Spritzenzylinder (2) den Kolbenlaufbereich (5) und den Austritt
an einem unteren Teil und den Zentrierbund (12) und den Zentrierbereich (11) an einem
oberen Teil aufweist und das obere Teil mit dem unteren Teil verbunden und ein Adapter
(76) ist, wobei die Zentrierbereiche (11) von Spritzen (1) mit verschiedenen Füllvolumina
innen eine übereinstimmende Kontur aufweisen .
14. Spritzenfamilie nach Anspruch 13, bei der die Außendurchmesser der Zentrierbunde (12)
und/oder die Höhen der Zentrierbunde (12) und/oder die Höhen der Zentrierbereiche
(11) von Spritzen (1) mit verschiedenen Füllvolumina übereinstimmen.
15. Spritzenfamilie nach Anspruch 13 oder 14, umfassend Spritzen (1) bei denen der Innendurchmesser
des Zentrierbereiches (11) den Innendurchmesser des Kolbenlaufbereichs (5) übersteigt.
16. Spritzenfamilie nach einem der Ansprüche 13 bis 15, bei der die Spritzen gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 12 ausgestaltet sind.
17. Dosiervorrichtung für den Gebrauch mit einer Spritze (1) mit einem Spritzenzylinder
(2) und einem Spritzenkolben (3), wobei der Spritzenzylinder (2) unten einen Austritt,
oben am Außenumfang einen Zentrierbund (12), einen mit dem Austritt verbundenen Kolbenlaufbereich
(5), in dem der Spritzenkolben (3) abdichtend geführt ist, und weiter oben einen Zentrierbereich
(11) und ein Kupplungsstück (21) am oberen Ende des Spritzenkolbens (3) aufweist oder
für den Gebrauch mit einer mehrere solcher Spritzen umfassenden Spritzenfamilie mit
- einem Gehäuse (38) umfassend
- eine Aufnahme (39) für den Zentrierbund (12) des Spritzenzylinders (2) mit einer
Axialöffnung (40) zum axialen Einsetzen des Zentrierbundes (12) in eine Befestigungsposition,
- ein in der Aufnahme (39) angeordnetes, auf die Axialöffnung (40) ausgerichtetes
Zentrierelement (60) mit axialem Durchgang zum axialen Einsetzen in den zylindrischen
Zentrierbereich (11) des Spritzenzylinders (2),
- einen Aufnahmekörper (42) mit einer Kolbenaufnahme (43) zum axialen Einsetzen eines
Kupplungsstückes (21) in eine Befestigungsposition,
- Befestigungseinrichtungen (47, 50) zum lösbaren Halten von Zentrierbund (12) und
Kupplungsstück (21) in ihren Befestigungspositionen in der Aufnahme (39) und in der
Kolbenaufnahme (43),
- wobei die Befestigungseinrichtungen (47, 50) radial zustellbare Greifeinrichtungen
zum Greifen des Zentrierbundes (12) und des Kupplungsstückes (21) in den Befestigungspositionen
aufweisen, und
- Kolbenstelleinrichtungen zum Verschieben des Aufnahmekörpers (42) im Gehäuse (38).
18. Dosiervorrichtung nach Anspruch 17, bei der das Zentrierelement (60) im Kontaktbereich
mit der Zentrierfläche einen Außendurchmesser von 16,2 bis 17,7mm und/oder eine Wandstärke
von 0,4 bis 2.5mm aufweist und/oder bezüglich eines Anschlages für die Oberseite des
Zentrierbundes (12) 2,2 bis 6 mm vorsteht.
19. Dosiervorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, bei der das Zentrierelement (60) außen
eine Kontur mit Vorsprüngen (70) und/oder Vertiefungen aufweist, wobei die Kontur
einen gedachten Zylinder mit dem zweiten Außendurchmesser außen tangiert.
20. Dosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, bei der das Zentrierelement
(60) starr bezüglich der Aufnahme (39) angeordnet oder bezüglich der Aufnahme (39)
in Axialrichtung verfedert ist.
21. Dosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 20 umfassend eine Spritze gemäß
Anspruch 1 bis 9 oder mindestens eine Spritze der Spritzenfamilie gemäß einem der
Ansprüche 10 bis 12.
22. Verwendung einer Spritze gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 und/oder einer Spritze
aus einer Spritzenfamilie gemäß einem der Ansprüche 13 bis 16 in einer Dosiervorrichtung
zur Aufnahme und Abgabe von Flüssigkeiten.
23. Verwendung einer Dosiervorrichtung gemäß einem der Ansprüche 17 bis 20 mit einer Spritze
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 zur Aufnahme und Abgabe von Flüssigkeiten.