[0001] Die Erfindung betrifft einen Brenner zum Erzeugen einer Brennerflamme zum Aufheizen
oder Schmelzen eines Gutes, beispielsweise Schrott, Erz oder Schlacke, z. B. in einem
metallurgischen Gefäß.
[0002] Derartige Brenner sind im Stand der Technik grundsätzlich bekannt, z. B. aus der
deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2015 220 305 A1. Die bekannten Brenner haben jedoch den Nachteil, dass sie keinen Schutz vor Anbackungen
am Brennerkopf bieten. Außerdem bieten sie keine Möglichkeit zum Zuführen von flüssigen
oder gasförmigen Katalysatoren zur Reduktion von Emissionen und zur Beeinflussung
der thermochemischen Reaktionen im Bereich der Brennerflamme bzw. der Verbrennungszone.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen bekannten Brenner dahingehend
weiterzubilden, dass er vor Anbackungen geschützt wird und/oder die Möglichkeit zum
Zuführen von Katalysatoren in die Verbrennungszone bietet.
[0004] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Der erfindungsgemäße
Brenner ist gekennzeichnet durch eine dritte Zuleitung für ein Sprühmedium und eine
mit der dritten Zuleitung fluidleitend verbundene und am Brennerkopf angeordnete Sprühdüse
mit mindestens einer Düsenöffnung zum Zerstäuben des zugeführten Sprühmediums zu einem
Sprühnebel und zum Ausgeben des Sprühnebels im Bereich des Brennerkopfes und/oder
der Brennerflamme.
[0005] Das verwendete Sprühmedium kann flüssig oder gasförmig sein. Insbesondere bei der
Verwendung von flüssigem Sprühmedium spricht die vorliegende Beschreibung von Sprühnebel.
Bei Verwendung eines gasförmigen Sprühmediums entsteht typischerweise ein Sprühschleier.
Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird jedoch vereinfachend nur von Sprühnebel
gesprochen. Der Begriff "Sprühnebel" schließt deshalb auch den Begriff "Sprühschleier",
d. h. die Verwendung von gasförmigen Sprühmedien mit ein.
[0006] Die beanspruchte Sprühdüse bietet den Vorteil, dass sie eine Zuführung des Sprühmediums
im zerstäubten Zustand in den Bereich des Brennerkopfes und/oder in den Bereich der
Brennerflamme bzw. der Verbrennungszone ermöglicht. Dies bietet den Vorteil, dass
Anbackungen am Brennerkopf verhindert werden. Alternativ oder gleichzeitig wirkt das
zerstäubte Sprühmedium in der Verbrennungszone als Katalysator für die dort stattfindenden
thermochemischen Reaktionen.
[0007] Voraussetzung ist, dass das Sprühmedium in der richtigen Zusammensetzung und in der
richtigen Menge zugeführt wird. Als Sprühmedium eigenen sich z. B. flüssige NUx-Reduktionsmittel,
wie beispielsweise Selectiv-Non-Catalytic Reduction (SNCR), oder Wasser oder Reaktionsgase
wie beispielsweise Kohlenmonoxyd.
[0008] Besondere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Brenners sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0009] Der Beschreibung ist eine Figur 1 beigefügt, welche den erfindungsgemäßen Brenner
insbesondere in einer Querschnittsansicht und in einer radialen Schnittdarstellung
zeigt.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf diese Figur 1 in Form von Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
[0011] Figur 1 zeigt den erfindungsgemäßen Brenner 100. Die konzentrischen Kreise im oberen
Teil der Figur 1 zeigen einen Querschnitt durch den Brenner 100, insbesondere durch
dessen rotationssymmetrischen Brennerkopf 140. Zu erkennen ist, dass im Inneren des
Brennerkopfes eine erste Zuführung 110 für ein Energieträger-Medium und eine zweite
Zuführung 120 für ein Oxidationsmedium, vorzugsweise jeweils koaxial zueinander und
koaxial in Bezug auf die Längsachse L des Brennerkopfes angeordnet sind.
[0012] Im mittleren Teil der Figur 1 ist ein Längsschnitt durch den Brennerkopf 140 gezeigt,
wiederum mit der ersten Zuführung 110 und der zweiten Zuführung 120. Diese beiden
Zuführungen werden begrenzt bzw. aufgespannt insbesondere durch Verstelleinrichtungen
130 und den Brennerkopf 140. Die Verstelleinrichtungen 130 sind in dem in Figur 1
gezeigten Ausführungsbeispiel in Richtung der Längsachse L, siehe die beiden Doppelpfeile,
relativ zueinander verschiebbar, wodurch die Querschnitte der ersten und der zweiten
Zuführung individuell einstellbar sind. Dadurch lassen sich das Energieträger-Medium
und/oder das Oxidationsmedium individuell dosieren. Selbstverständlich sind die in
Figur 1 gezeigten Verstelleinrichtungen 130 lediglich beispielhaft gezeigt; dem Gegenstand
der Erfindung steht es nicht entgegen, wenn auch beliebige andere Verstelleinrichtungen
oder gar keine Verstelleinrichtungen für das Energieträger-Medium und/oder das Oxidationsmedium
vorgesehen sind.
[0013] In Figur 1 ist weiterhin das besondere Merkmal der vorliegenden Erfindung zu erkennen,
nämlich eine am Brennerkopf angeordnete Sprühdüse 160 mit mindestens einer Düsenöffnung
162 zum Zerstäuben eines über eine dritte Zuleitung 150 zugeführten Sprühmediums zu
einem Sprühnebel 400.
[0014] Vorteilhafterweise ist die Sprühdüse 160 ausgebildet in Form eines um die Auslassöffnung
145 des Brennerkopfes 140 herum verlaufenden Sprührings mit einer Mehrzahl von Düsenöffnungen
162. Die Düsenöffnungen 162 sind vorzugsweise so ausgerichtet, dass der Sprühnebel
in die Austrittsrichtung R der Brennerflamme und/oder mit einer radialen Komponente
zu der Austrittsrichtung R nach radial Außen gesprüht wird. Ungeachtet von der Austrittsrichtung
der Düsenöffnungen 162 hat der Nebel jedoch die Eigenschaft, sich ungerichtet im Bereich
des Brennerkopfes und/oder im Bereich der Brennerflamme bzw. in der durch die Brennerflamme
definierten Verbrennungszone gasförmig auszubreiten.
[0015] Die Zuführung des Sprühmediums zu der Düse bzw. dem Sprühring 160 erfolgt über eine
dritte separate Zuleitung 150 speziell für das Sprühmedium. Diese dritte Zuleitung
150 kann in Form eines Kanals im Inneren des Brenners 100 bzw. insbesondere im Inneren
des Brennerkopfes 140 ausgebildet sein. Alternativ kann sie auch in Form einer Leitung
außerhalb des Brennerkopfes ausgebildet und zu der Düse 160 geführt sein.
[0016] Soweit sich der Nebel im Bereich des Brennerkopfes 140 ausbreitet und diesen umgibt
bzw. umnebelt, verhindert er dort die Ausbildung von Anbackungen. Soweit sich der
Sprühnebel im Bereich der Brennerflamme bzw. der Verbrennungszone ausbildet, fungiert
er dort - je nach Art seiner chemischen Zusammensetzung - als Katalysator zur Reduktion
von Immissionen oder allgemein zur Beeinflussung der dort stattfindenden thermochemischen
Reaktionen. Im unteren Teil der Figur 1 ist gezeigt, dass die Brennerflamme 200 auf
ein aufzuheizendes oder aufzuschmelzendes Gut 300 auftrifft.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 100
- Brenner
- 110
- erste Zuführung für Energieträger-Medium
- 120
- zweite Zuführung für Oxidationsmedium
- 140
- Brennerkopf
- 145
- Auslassöffnung am Brennerkopf
- 150
- dritte Zuleitung für ein Sprühmedium
- 160
- Sprühdüse
- 162
- Düsenöffnung
- 200
- Brennerflamme
- 300
- aufzuheizendes bzw. einzuschmelzendes Gut, insbesondere Schrottschüttung
- 400
- Sprühnebel
- R
- Austrittsrichtung des Energiemediums und des Oxidationsmediums aus dem Brennerkopf
- L
- Längsachse des Brennerkopfes
1. Brenner (100) aufweisend:
eine erste Zuführung (110) für ein Energieträger-Medium und eine zweite Zuführung
(120) für ein Oxidationsmedium; und
einen Brennerkopf (140) mit einer Auslassöffnung (145) zum Austragen des Energiemediums
und des Oxidationsmediums, vorzugsweise miteinander vermischt, in einer Austrittsrichtung
(R) zum Erzeugen einer Brennerflamme (200) ;
gekennzeichnet durch
eine dritte Zuleitung (150) für ein Sprühmedium; und
eine mit der dritten Zuleitung fluidleitend verbundene und am Brennerkopf angeordnete
Sprühdüse (160) mit mindestens einer Düsenöffnung (162) zum Zerstäuben des zugeführten
Sprühmediums zu einem Sprühnebel und zum Ausgeben des Sprühnebels (400) im Bereich
des Brennerkopfes (140) und/oder der Brennerflamme (200).
2. Brenner (100) nach Anspruch 1;
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sprühdüse (160) ausgebildet ist in Form eines um die Auslassöffnung (145) des
Brennerkopfes (140) herum verlaufenden Sprührings mit einer Mehrzahl von Düsenöffnungen
(162) zum Ausgeben des Sprühnebels, vorzugsweise über den Umfang des Brennerkopfes
verteilt.
3. Brenner (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die dritte Zuleitung (150) für das Sprühmedium in Form eines Kanals im Innern des
Brenners oder in Form einer Leitung außerhalb des Brenners ausgebildet und zu der
Düse geführt ist.
4. Brenner nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Verstelleinrichtungen (130) vorgesehen sind zum individuellen Dosieren des Energieträger-Mediums
und/oder des Oxidationsmediums.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente