[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitselement mit einer optisch variablen Struktur,
die eine Prägestruktur aus Prägeelementen aufweist, welche mit einer zur Oberfläche
des Sicherheitselements kontrastierenden Beschichtung so kombiniert ist, dass wenigstens
Teilbereiche der Beschichtung bei Betrachtung aus einem ersten Betrachtungswinkelbereich
sichtbar sind, bei Betrachtung unter einem zweiten Betrachtungswinkelbereich aber
zumindest teilweise verdeckt werden, so dass bei Kippen und/oder Drehen des Sicherheitselementes
um eine Achse ein Kippeffekt entsteht. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur
Herstellung eines derartigen Sicherheitselements.
[0002] Zur Abwehr von Fälschungsversuchen werden für jegliche Datenträger, die einen Wert
darstellen, ständig neue Sicherheitselemente gesucht. Dies gilt ebenso für den Markenschutz.
Vorteilhaft sind dabei Elemente, die eine Prägestruktur aufweisen, welche haptisch
fühlbar und daher leicht ohne Hilfsmittel zu überprüfen sind.
[0003] Dabei kommen Prägeformen für den Tiefdruck oder den Hochdruck zur Anwendung. Eine
spezielle Anwendung sind taktil erfassbare Strukturen, die durch Personen mit Sehbehinderung
besonders deutlich zu erkennen sind, beispielsweise die Brailleschrift oder Kennzeichen,
die landestypisch durch Punkte oder Linienstrukturen anhand von der Anlage oder Menge
definiert sind und so beispielsweise eine Nomination bzw. den Wert einer Banknote
darstellen.
[0004] Weiter kommen Prägestrukturen für optisch variable Sicherheitselemente zum Einsatz,
bei denen ein Raster von geprägten Strukturen, das sogenannte Prägeraster, eindeutig
einem Raster aus gedruckten Strukturen, dem sogenannte Untergrunddruck, zugeordnet
ist. Diese Sicherheitselemente sind beispielsweise bekannt aus
WO 2006/018232 A1,
WO 2009/013000 A2,
WO 2010/075979 A1,
WO 2013/045056 A1,
WO 2013/045055 A1,
WO 2013/045054 A1,
EP 2746059 A2 und
WO 2016/020066 A2 und werden nicht nur auf Wert- oder Sicherheitsdokumenten, wie beispielsweise Banknoten
oder Ausweisdokumenten, sondern auch auf Verpackungen für höherwertige Produkte eingesetzt,
wie beispielsweise Arzneimittel, Kosmetikartikel oder Zigaretten.
[0005] Die Besonderheit der aus dem Stand der Technik bekannten Prägestrukturen liegt hier
in der exakten Passerung zwischen den Strukturen des Untergrunddrucks und den Strukturen
des Prägerasters. Diese exakte Passerung der beiden Raster führt zum gewünschten Ergebnis
eines optisch variablen Erscheinungsbilds, bei dem durch Änderung des Betrachtungswinkel
unterschiedliche Informationen sichtbar werden. Bereits geringe Abweichungen von der
exakten Passerung führen zu unerwünschten Effekten, wie sie beispielsweise aus der
WO 2008/049566 A2 bekannt sind.
[0006] Aus
WO 02/20280 A1 ist eine optisch variable Struktur bekannt, die aus einem Aufdruck und einer diesem
Aufdruck überlagerten Prägestruktur besteht. Der gesamte mit Aufdruck und Prägedruck
versehene Bereich ist in Teilbereiche unterteilt, in denen einheitlich für die gesamte
Fläche entweder der Aufdruck oder die Prägung variiert werden. Der jeweils andere
Teil (Prägung bzw. Aufdruck) ist in allen Teilbereichen gleich ausgeführt, d.h. er
weist in allen Teilbereichen die gleichen Gesetzmäßigkeiten auf.
[0007] Aus
EP 2 284 805 A2 ist eine optisch variable Struktur bekannt, die aus einer Beschichtung und einer
dieser Beschichtung überlagerten Prägestruktur besteht. Die Prägestruktur weist dabei
nicht linienförmige Prägeelemente auf, die mit der Beschichtung so kombiniert sind,
dass bei Änderung der Betrachtungsrichtung unterschiedliche Informationen sichtbar
werden. Die nicht linienförmigen Prägeelemente zeichnen sich insbesondere durch wenigstens
drei Flanken aus, wobei diese Flanken Dimensionen aufweisen, die den erfindungsgemäßen
Abschattungseffekt ermöglichen.
[0008] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Sicherheitselement
derart weiterzubilden, dass unterschiedliche optisch variable Effekte entsprechend
unterschiedlichen Kundenwünschen mit einfachen Mitteln zu erzeugt werden können. Hierbei
soll der technische Aufwand bei der Änderung der jeweiligen optisch variablen Effekten
so gering wie möglich sein, beispielsweise bei stark wechselnden Auftragsfolgen wie
Kleinauflagen oder individualisiertem Digital-Druck.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Erfindungsgemäß ist die Fläche, die die gesamte Prägestruktur auf dem Sicherheitselement
einnimmt, größer als die Fläche, die die gesamte erste Beschichtung auf dem Sicherheitselement
einnimmt, wobei sich die Prägestruktur und die erste Beschichtung bezogen auf die
Draufsicht auf das Sicherheitselement mindestens teilweise überlappen. Sollen unterschiedliche
Sicherheitselemente mit unterschiedlichen optisch variablen Strukturen mit unterschiedlichen
Kippeffekten hergestellt werden, bleibt die Prägestruktur unverändert und wird lediglich
die erste Beschichtung an die unterschiedlichen optisch variablen Strukturen angepasst.
Erfindungsgemäß wird somit ein einheitliches Prägeraster, das aus einer rasterförmigen
Anordnung von Prägestrukturen besteht, mit unterschiedlichen ersten Druckrastern kombiniert,
um eine Vielzahl von unterschiedlichen optisch variablen Effekten zu erhalten, die
individuell an Kundenwünsche anpassbar sind. Die Prägeinformation ist somit immer
die gleiche und nur das Druckraster ist unterschiedlich.
[0011] Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Sicherheitselements.
Erfindungsgemäß wird die Fläche, die die gesamte Prägestruktur auf dem Sicherheitselement
einnimmt, größer als die Fläche ausgebildet, die die gesamte erste Beschichtung auf
dem Sicherheitselement einnimmt. Die Prägestruktur und die erste Beschichtung werden
dabei bezogen auf die Draufsicht auf das Sicherheitselement mindestens teilweise überlappend
angeordnet. Bei einer Änderung der optisch variablen Struktur wird erfindungsgemäß
die Prägestruktur nicht verändert und wird lediglich die erste Beschichtung an die
geänderte optisch variable Struktur angepasst.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform überlappen sich die Prägestruktur und die
erste Beschichtung bezogen auf die Draufsicht auf das Sicherheitselement vollständig,
wobei der Umriss, der die erste Beschichtung begrenzt, den Umriss, der die Prägestruktur
begrenzt, nicht berührt. Die erste Beschichtung ist somit vollständig innerhalb der
Prägestruktur angeordnet und berührt an keiner Stelle die äußere Begrenzung der Prägestruktur.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die Prägeelemente aus einer Vielzahl
in einem Raster angeordneten geprägten Strukturen. Die geprägten Strukturen sind dabei
besonders bevorzugt als punkt- und/oder linienförmige Strukturen ausgebildet, wobei
linienförmige Strukturen geradlinig, wellenförmig oder beliebig geschwungen ausgebildet
sein können. Punktförmige Strukturen können beispielsweise eine runde, dreieckige,
quadratische, rechteckige oder beliebige polygonale Grundfläche aufweisen, wie sie
beispielsweise aus
WO 2006/018232 A1 oder
WO 2013/045056 A1 bekannt sind.
[0014] Auch die erste Beschichtung kann aus einer Vielzahl in einem Raster angeordneten
ersten gedruckten Elementen bestehen, wobei hierbei das Raster der gedruckten Elemente
an das Raster der geprägten Strukturen angepasst ist. Die gedruckten Elemente sind
dabei entsprechend den im vorigen Absatz beschriebenen geprägten Strukturen besonders
bevorzugt als punkt-und/ oder linienförmige Strukturen ausgebildet. Linienförmige
Strukturen können also beispielsweise als geradlinig, wellenförmig oder beliebig geschwungen
ausgebildet sein, punktförmige Strukturen beispielsweise eine runde, dreieckige, quadratische,
rechteckige oder beliebige polygonale Grundfläche aufweisen.
[0015] Ein Raster ist hierbei eine regelmäßige, sich wiederholende Anordnung dieser geprägten
bzw. gedruckten Strukturen bzw. Elemente. Eine derartige Anordnung ist beispielsweise
eine Abfolge von parallel zueinander ausgerichteter Linien mit bestimmten Abstand
zueinander. Die einzelnen Linien können auch aus einer Vielzahl von Punkten gebildet
werden, die einen regelmäßigen bzw. gleichen oder unregelmäßigen Abstand zueinander
aufweisen. Statt einer Vielzahl von Punkten ist auch eine Vielzahl von Punkten, Linienstücken,
dreieck-, viereckförmigen oder polygonalen und/oder beliebig geformten Elementen oder
eine Mischung dieser Elemente möglich.
[0016] Ebenso können Mischformen entstehen, indem Bilder in verschiedenen Rasterarten und/oder
Auflösung miteinander kombiniert werden, um dadurch einen weiteren optisch variablen
Effekt zu erhalten. So kann auch ein für den Beobachter bei senkrechter Betrachtung
einheitlich wirkendes Bild, farblich in Teilbereichen unterschiedlich wirken, wenn
es gekippt oder gedreht wird.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das Sicherheitselement eine zweite
Beschichtung auf, die bevorzugt aus einer Vielzahl in einem Raster angeordneten zweiten
gedruckten Elementen besteht, die die erste Beschichtung umgibt und wobei das Raster
der gedruckten Elemente nicht an das Raster der geprägten Strukturen angepasst ist.
Das Druckraster wird somit in mindestens zwei verschiedene Bereichen unterteilt, in
ein erstes Druckraster, das zusammen mit dem Prägeraster einen optisch variablen Effekt
erzeugt, und in ein zweites Druckraster, das zusammen mit dem Prägeraster keinen optisch
variablen Effekt erzeugt. Um einen optischen Effekt "auszulöschen" ist es vorteilhaft,
eine mindestens zweifach höhere Rasterweite des Druckrasters zur Prägestruktur vorzusehen,
ähnlich dem Nyquist-Shannon- oder WKS-Abtasttheorem. Beispielsweise beträgt die Rasterweite
der Prägung 30 Linien pro cm, was einer Linienbreite von 300 µm entspricht, und die
Rasterweite des zweiten Druckrasters 80 Linien pro cm. Das erste Druckraster hingegen
weist bevorzugt Rasterweiten von 10 Linien pro cm bis 80 Linien pro cm auf, besonders
bevorzugt 20 Linien pro cm bis 40 Linien pro cm.
[0018] Die zweite Beschichtung kann statt aus einem Raster auch aus einer farbigen Fläche
bestehen, beispielsweise aus einem ein- oder mehrfarbigen Aufdruck. Dieser Aufdruck
umgibt die erste Beschichtung und kann auch überlappend zu ihr ausgestaltet sein und
dabei in die erste Beschichtung hineinragen. Ebenso kann sich die farbige Fläche in
die die geprägte Struktur umgebenden Bereiche fortsetzen. Die zweite Beschichtung
muss also nicht nur auf die Fläche der Prägestruktur beschränkt sein.
[0019] Die erfindungsgemäße Ausführungsform ermöglicht es besonders bevorzugt, eine Prägeform
mit einem Prägeraster zu verwenden, deren Fläche in lateraler Richtung größer sind
als der Bereich, in dem die verschiedenen optisch variablen Effekte angeordnet werden
sollen, um unterschiedliche Druckraster, die im Aussehen und Dimension verschieden
sein können, innerhalb des Prägerasters zu ermöglichen. Im Bereich des Prägerasters
außerhalb des Bereichs mit dem optisch variablen Effekts ist das Druckraster so ausgeführt,
dass kein optisch variabler Effekt erzeugt wird.
[0020] Hierfür wird das Design im gewünschten Prägebereich mit dem an das Prägeraster angepasst
Untergrundraster versehen und im Außenbereich mit einem feineren oder deutlich gröberen
Raster als das Prägeraster versehen, so dass der Außenbereich keinen erkennbaren optisch
variablen Effekt zusammen mit der Prägestruktur aufweist.
[0021] Die Herstellung des erfindungsgemäßen Sicherheitselements erfolgt besonders bevorzugt
mit einem vorgegebenen, einheitlichen Prägeraster bzw. Prägewerkzeug, und einem ersten
Druckraster bzw. Druckwerkzeug, das auf das Prägeraster abgestimmt ist und individuell
an Kundenwünsche anpassbar ist.
[0022] Die Druckraster bestehen bevorzugt aus einzelnen Rasterelementen, die jeweils unterschiedliche
Farben aufweisen, bevorzugt ein bis zwölf verschiedene Farben und besonders bevorzugt
ein bis vier verschiedene Farben.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform entspricht die Ausdehnung der Prägestruktur
der Ausdehnung des Prägewerkzeugs. Die Prägestruktur bedeckt dabei die gesamte Fläche
des Prägewerkzeugs, die die Prägestruktur in das Substrat des Sicherheitselements
abformt.
[0024] Vorteile der Erfindung sind insbesondere eine Kostenersparnis durch nur ein einheitliches
Prägewerkzeug, da mit dem einen Prägewerkzeug viele verschiedene optisch variable
Designs realisiert werden können. Dadurch ergeben sich geringe Rüstzeiten und eine
hohe Flexibilität, ein geringer Ausschuss und ein großer Anwendungsbereich.
[0025] Eine optisch variable Struktur im Sinne dieser Erfindung ist eine Struktur, deren
visuelles Erscheinungsbild sich bei Verkippen oder Drehen des Elements ändert. Beispielsweise
ändert sich bei Verkippen oder Drehen der optisch variablen Struktur deren Farbe,
bewegt sich scheinbar ein Balken von einer Seite des Elements zu einer anderen Seite,
werden beim Verkippen oder Drehen unterschiedliche Zeichen dargestellt oder ergibt
sich ein sogenannter Pumpeffekt in Form einer sich vergrößernden oder verkleinernden
Umrisslinie eines Bildmotivs.
[0026] Wertdbkumente, für die ein derartiges Sicherheitselement verwendet werden kann, sind
insbesondere Banknoten, Aktien, Anleihen, Urkunden, Gutscheine, Schecks, hochwertige
Eintrittskarten, aber auch andere fälschungsgefährdete Papiere, wie Pässe und sonstige
Ausweisdokumente, sowie Karten, wie beispielsweise Kredit- oder Debitkarten, deren
Kartenkörper mindestens eine Lage eines Sicherheitspapiers aufweist, und auch Produktsicherungselemente,
wie Etiketten, Siegel, Verpackungen, Faltschachteln, Beipackzettel, Umverpackungen,
Banderolen und dergleichen.
[0027] Die vereinfachte Benennung Wertdokument schließt alle oben genannten Materialien,
Dokumente und Produktsicherungsmittel ein.
[0028] Als Passer oder Register im Sinne dieser Erfindung wird die Lagegenauigkeit von Druckraster
und Prägeraster oder anderer Elemente zueinander auf Vorder- und/oder Rückseite eines
Substrats bezeichnet. Beispielsweise stören bei Teilen von Druckbildern, die sich
zu einem Gesamtdruckbild ergänzen, bereits geringe Abweichungen von weniger als 0,1
mm zwischen den jeweiligen Druckbildern den visuellen Eindruck in Durchsicht erheblich.
Die DIN 16500-2: 1987-01 definiert als Passer die Genauigkeit in der Drucktechnik,
mit der die vorgesehene Wiedergabegüte der zu reproduzierenden Details erreicht bzw.
eingehalten wird. Einzelstücke, beispielsweise personalisierte einmalige Produkte,
können auch eine geringfügig höhere Passerungenauigkeit aufweisen, da hier der einmalige
Effekt bzw. die Einmaligkeit des Produkts im Vordergrund steht.
[0029] Die optisch variable Struktur zeigt besonders bevorzugt eine Information in Form
einer musterförmig gestalteten und visuell wahrnehmbaren Darstellung. Diese kann beispielsweise
eine alphanumerische Zeichenfolge aus Ziffern und/oder Buchstaben, eine graphische
Abbildung, ein Bild, einen Text oder sonstige Zeichen bilden. Besonders bevorzugt
besteht die Information dabei aus positiven oder/und negativen Motiven. Bei einem
positiven Motiv wird hierbei ein Motivelement selbst auf das Substrat aufgebracht,
wohingegen bei einem negativen Motiv der das Motivelement umgebende Bereich auf das
Substrat aufgebracht wird. Ein positives Motiv ist beispielsweise ein in dunkler Farbe
auf das helle Substrat aufgedruckter Buchstabe. Ein negatives Motiv ist beispielsweise
eine in dunkler Farbe auf das helle Substrat aufgebrachte Fläche, die innerhalb der
Fläche einen unbedruckten Bereich in Form eines Buchstabens aufweist.
[0030] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen
einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen, soweit dies
von dem Schutzumfang der Ansprüche erfasst ist.
[0031] Anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele und der ergänzenden Figuren werden
die Vorteile der Erfindung erläutert. Die Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte
Ausführungsformen dar, auf die jedoch die Erfindung in keinerlei Weise beschränkt
sein soll. Des Weiteren sind die Darstellungen in den Figuren des besseren Verständnisses
wegen stark schematisiert und spiegeln nicht die realen Gegebenheiten wider. Insbesondere
entsprechen die in den Figuren gezeigten Proportionen nicht den in der Realität vorliegenden
Verhältnissen und dienen ausschließlich zur Verbesserung der Anschaulichkeit. Des
Weiteren sind die in den folgenden Ausführungsbeispielen beschriebenen Ausführungsformen
der besseren Verständlichkeit wegen auf die wesentlichen Kerninformationen reduziert.
Bei der praktischen Umsetzung können wesentlich komplexere Muster oder Bilder zur
Anwendung kommen.
[0032] Im Einzelnen zeigen schematisch:
- Fig. 1
- in Draufsicht eine Ausführungsform eines Prägerasters,
- Fig. 2
- in Draufsicht eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kombination des Prägerasters
aus Fig. 1 mit zwei Druckrastern und hierbei in Fig. 2a ein erstes Druckraster, in
Fig. 2b ein zweites Druckraster und in Fig. 2c die Kombination des ersten und zweiten
Druckrasters mit dem Prägeraster,
- Fig. 3
- in Draufsicht eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kombination des
Prägerasters aus Fig. 1 mit zwei Druckrastern und hierbei in Fig. 3a ein erstes Druckraster,
in Fig. 3b ein zweites Druckraster und in Fig. 3c die Kombination des ersten und zweiten
Druckrasters mit dem Prägeraster.
[0033] Die Fig. 1 zeigt in Draufsicht eine Ausführungsform eines Prägerasters, das aus einem
Raster aus regelmäßig angeordneten Prägestrukturen 1 besteht, die eine kreisförmige
Grundfläche aufweisen. Das Prägeraster wurde mit einem Prägestempel erzeugt, der ein
abhängig von dem zu prägenden Substrat ein Prägeraster mit geringfügig verkleinerten
Prägestrukturen aufweist. Weist der Prägestempel hierbei erhabene Prägestrukturen
auf, ergeben sich im Substrat vertiefte Prägestrukturen und umgekehrt. Bei einer kreisförmige
Grundfläche sind die Prägestrukturen bevorzugt als halbkugelförmige Strukturen ausgebildet.
Es sind selbstverständlich beliebige andere Formen von Grundflächen möglich, beispielsweise
Polygone mit pyramidenförmigen Prägestrukturen oder auch langgezogene, linienartige
Strukturen.
[0034] Fig. 2 zeigt in Draufsicht eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kombination
des Prägerasters aus Fig. 1 mit zwei Druckrastern aus Fig. 2a und Fig. 2b.
[0035] Hierbei zeigt Fig. 2a ein erstes Druckraster, dessen Umriss insgesamt die Form eines
Dreiecks aufweist. Die einzelnen Rasterelemente 2, 3, 4 weisen entsprechend dem Prägeraster
eine kreisförmige Grundfläche aus, wobei jedem einzelnen Rasterelement des Prägerasters
1 drei Rasterelemente 2, 3 und 4 zugeordnet sind, die beispielsweise unterschiedliche
Farben aufweisen, 2 ist rot, 3 ist grün und 4 ist blau, was in den Figuren durch eine
unterschiedliche Schraffur dargestellt wird. Die Rasterelemente 2, 3 und 4 liegen
somit auf unterschiedlichen Bereichen der Flanke des Rasterelements des Prägerasters
1, so dass ein Betrachter aus unterschiedlichen Betrachtungsrichtungen unterschiedliche
Farben sieht. Damit ergibt sich für einen Betrachter ein optisch variabler Effekt
in Form eines vom Betrachtungswinkel abhängigen Farbkippeffekts.
[0036] Fig. 2b zeigt ein zweites Druckraster, das so ausgestaltet ist, dass es das erste
Druckraster aus Fig. 2a umgibt und eine Aussparung in Form eines Dreiecks aufweist,
deren Abmessungen dem Umriss aus Fig. 2a entspricht. Auch dieses Druckraster besteht
aus drei verschiedenen Rasterelementen 5, 6 und 7, die ebenfalls wie die Rasterelemente
2, 3 und 4 unterschiedliche Farben aufweisen. Im Gegensatz zu den Rasterelemente 2,
3 und 4 sind die Rasterelementen 5, 6 und 7 jedoch keinem Rasterelement des Prägerasters
1 zugeordnet, sondern beliebig verteilt. Es ergibt sich somit durch die Rasterelementen
5, 6 und 7 kein optisch variabler Effekt, sondern eine vom Betrachtungswinkel unabhängige
Mischfarbe.
[0037] Fig. 2c zeigt die Kombination des ersten Druckrasters aus Fig. 2a und des zweiten
Druckrasters aus Fig. 2b mit dem Prägeraster aus Fig. 1. Nur in dem dreieckförmigen
Bereich, in dem die Rasterelementen 2, 3 und 4 angeordnet sind, ergibt sich für einen
Betrachter ein optisch variabler Effekt in Form eines vom Betrachtungswinkel abhängigen
Farbkippeffekts, außerhalb dieses Bereichs eine vom Betrachtungswinkel unabhängige
Mischfarbe.
[0038] Die in Fig. 3 gezeigte Ausführungsform entspricht der Ausführungsform aus Fig. 2,
wobei im Gegensatz zu der Ausführungsform aus Fig. 2 das erste Druckraster gemäß Fig.
3a insgesamt einen Umriss in Form eines Rechtecks aufweist. Auch hier ist gemäß Fig.
3b ein zweites Druckraster so ausgestaltet, dass es das erste Druckraster aus Fig.
3a umgibt und eine Aussparung in Form eines Rechtecks aufweist, deren Abmessungen
dem Umriss aus Fig. 3a entspricht. Fig. 3c zeigt die Kombination des ersten Druckrasters
aus Fig. 3a und des zweiten Druckrasters aus Fig. 3b mit dem Prägeraster aus Fig.
1.
1. Sicherheitselement mit einer optisch variablen Struktur, die eine Prägestruktur aus
Prägeelementen aufweist, welche mit einer zur Oberfläche des Sicherheitselements kontrastierenden
ersten Beschichtung so kombiniert ist, dass wenigstens Teilbereiche der Beschichtung
bei Betrachtung aus einem ersten Betrachtungswinkelbereich sichtbar sind, bei Betrachtung
unter einem zweiten Betrachtungswinkelbereich aber zumindest teilweise verdeckt werden,
so dass bei Kippen und/oder Drehen des Sicherheitselementes um eine Achse ein Kippeffekt
entsteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche, die die gesamte Prägestruktur auf dem Sicherheitselement einnimmt, größer
ist, als die Fläche, die die gesamte erste Beschichtung auf dem Sicherheitselement
einnimmt, wobei sich die Prägestruktur und die erste Beschichtung bezogen auf die
Draufsicht auf das Sicherheitselement mindestens teilweise überlappen.
2. Sicherheitselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Prägestruktur und die erste Beschichtung bezogen auf die Draufsicht auf
das Sicherheitselement vollständig überlappen, wobei der Umriss, der die erste Beschichtung
begrenzt, den Umriss, der die Prägestruktur begrenzt, nicht berührt.
3. Sicherheitselement nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägeelemente aus einer Vielzahl in einem Raster angeordneten geprägten Strukturen
besteht.
4. Sicherheitselement nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Beschichtung aus einer Vielzahl in einem Raster angeordneten ersten gedruckten
Elementen besteht, wobei das Raster der gedruckten Elemente an das Raster der geprägten
Strukturen angepasst ist.
5. Sicherheitselement nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement eine zweite Beschichtung aufweist, die aus einer Vielzahl
in einem Raster angeordneten zweiten gedruckten Elementen besteht, die die erste Beschichtung
umgibt und wobei das Raster der gedruckten Elemente nicht an das Raster der geprägten
Strukturen angepasst ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements mit einer optisch variablen Struktur,
die eine Prägestruktur aus Prägeelementen aufweist, welche mit einer zur Oberfläche
des Sicherheitselements kontrastierenden ersten Beschichtung so kombiniert ist, dass
wenigstens Teilbereiche der Beschichtung bei Betrachtung aus einem ersten Betrachtungswinkelbereich
sichtbar sind, bei Betrachtung unter einem zweiten Betrachtungswinkelbereich aber
zumindest teilweise verdeckt werden, so dass bei Kippen und/oder Drehen des Sicherheitselementes
um eine Achse ein Kippeffekt entsteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche, die die gesamte Prägestruktur auf dem Sicherheitselement einnimmt, größer
als die Fläche ausgebildet wird, die die gesamte erste Beschichtung auf dem Sicherheitselement
einnimmt, wobei sich die Prägestruktur und die erste Beschichtung bezogen auf die
Draufsicht auf das Sicherheitselement mindestens teilweise überlappend angeordnet
werden, wobei bei einer Änderung der optisch variablen Struktur die Prägestruktur
nicht verändert wird und die erste Beschichtung an die geänderte optisch variable
Struktur angepasst wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägestruktur und die erste Beschichtung bezogen auf die Draufsicht auf das Sicherheitselement
vollständig überlappend angeordnet werden, wobei der Umriss, der die erste Beschichtung
begrenzt, den Umriss, der die Prägestruktur begrenzt, nicht berührt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägeelemente aus einer Vielzahl in einem Raster angeordneten geprägten Strukturen
besteht.
9. Verfahren nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Beschichtung aus einer Vielzahl in einem Raster angeordneten ersten gedruckten
Elementen besteht, wobei das Raster der gedruckten Elemente an das Raster der geprägten
Strukturen angepasst wird.
10. Verfahren nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement eine zweite Beschichtung aufweist, die aus einer Vielzahl
in einem Raster angeordneten zweiten gedruckten Elementen besteht, die die erste Beschichtung
angrenzend umgibt und wobei das Raster der gedruckten Elemente nicht an das Raster
der geprägten Strukturen angepasst wird.