[0001] Die Erfindung betrifft ein Hochbau-Gebäudemodul nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie ein mit Hilfe derartiger Gebäudemodule erstelltes Gebäude.
[0002] Gattungsgemäße Gebäudemodule sind aus der Praxis bekannt, beispielsweise in Form
von metallischen Containern, die neben- und ggf. übereinander zu temporären Gebäuden
zusammengestellt werden. Derartige temporäre Gebäude werden beispielsweise als Bürogebäude
für die Bauleitung auf einer Baustelle genutzt. Dabei kann ein einzelnes Gebäudemodul
separat genutzt werden, vergleichbar einem Raum innerhalb eines herkömmlich erbauten
Gebäudes.
[0003] Weiterhin ist es aus der Praxis bekannt, Fertiggaragen mit einem Rohrkörper aus Beton
herzustellen. Dabei wird zunächst eine Bodenplatte gegossen. Nach dem der Betonwerkstoff
dieser Bodenplatte abgebunden hat, wird eine Schalung montiert, die es erlaubt, die
beiden Seitenwände und die Decke des Rohrkörpers zu gießen. Die Fertiggaragen können
in Art eines Garagenhofs nebeneinander angeordnet werden. Die Errichtung von Gebäuden
aus mehreren Fertiggaragen, mit mehreren Etagen in Form von Garagen übereinander,
ist nicht vorgesehen und aufgrund der Statik der Fertiggaragen auch nicht möglich.
[0004] Gattungsfremd sind Bauwerke im Tiefbau, beispielsweise Rohrleitungen der Kanalisation,
die aus einzelnen, jeweils als Rohrkörper ausgestalteten Segmenten zusammengesetzt
sind. Die einzelnen Segmente können nicht separat genutzt werden, sondern erst die
aus sämtlichen Segmenten zusammengesetzte Rohrleitung.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Hochbau-Gebäudemodul
dahingehend zu verbessern, dass dieses eine hohe Wohnqualität ermöglicht und welches
zur Errichtung von Gebäuden mit mehr als drei Etagen geeignet ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Gebäudemodul nach Anspruch 1 gelöst. Ein aus derartigen
Gebäudemodulen erstellbares Gebäude wird im Anspruch 14 beschrieben. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, das quaderförmige Gehäuse des Gebäudemoduls
nicht aus sechs einzelnen Platten zu erstellen, oder aus vier separaten Platten, die
einen Rohrkörper bilden sowie aus zwei zusätzlichen Stirnwänden, und auch nicht wie
bei den metallischen Containern eine Rahmenkonstruktion zu verwenden, die dann zur
Halterung der sechs Flächen des quaderförmigen Gebäudemoduls dient. Vielmehr ist vorschlagsgemäß
vorgesehen, einen monolithischen Rohrkörper zu schaffen, der aus einem Betonwerkstoff
besteht. Dieser längliche Rohrkörper bildet mit seinen Rohrwandungen den Boden, die
Decke und die beiden Seitenwände des Gebäudes. Anders als bei im Boden verlegten Kanalbauwerken,
die aus einzelnen, längs aneinander anschließenden Rohrelementen gebildet werden,
dient der vorschlagsgemäß vorgesehene Rohrkörper zur Errichtung eines über der Erde
aufgestellten Hochbaus, der als Wohngebäude, Lagerraum oder Maschinenraum genutzt
werden kann. Die Tür und ein ggf. vorgesehenes Fenster des Gebäudemoduls sind in einer
oder in beiden Stirnwänden angeordnet.
[0008] Durch die monolithische Bauweise des Rohrkörpers wird eine hohe Stabilität des Gebäudemoduls
erreicht. Im Unterschied zu separaten, miteinander verbundenen Platten aus demselben
Betonwerkstoff wird eine erheblich bessere Statik bewirkt, so dass nicht nur zwei,
sondern bis zu fünf Etagen eines größeren Gebäudes geschaffen werden können, indem
entsprechend viele Gebäudemodule übereinander gestapelt werden können. Auf diese Weise
können bei einer vorgegebenen Grundfläche erheblich mehr Personen temporär untergebracht
werden, was beispielsweise auch für die Versorgung in Katastrophengebieten vorteilhaft
ist.
[0009] Im Unterschied zu der metallischen Konstruktion, wie sie bei als Gebäudemodul genutzten
Containern der Fall ist, bewirkt der Betonwerkstoff durch sein höheres Speichervermögen
für Feuchtigkeit und für Wärme eine Verbesserung des Raumklimas innerhalb des Gebäudemoduls.
Als Betonwerkstoff ist vorschlagsgemäß insbesondere ein Leichtbeton vorgesehen, so
dass der Rohrkörper vom Herstellungswerk zum Aufstellungsort mit möglichst geringem
Aufwand transportiert werden kann. Insbesondere kann ein solcher Transport auch dann
problemlos erfolgen, wenn das Gebäudemodul möglichst weitgehend betriebsbereit ausgerüstet
ist, also mit entsprechenden Einbauten bestückt ist. Diese Einbauten betreffen einerseits
Leitungen der Elektro- und Sanitärinstallation, und andererseits Funktionselemente
wie Türen, Fenster, elektrische Steckdosen, Leuchten, Wasch- und Spültische, Toiletten
sowie Duschen.
[0010] Zur Verbesserung der mechanischen Stabilität des monolithischen Rohrkörpers kann
in an sich bekannter Weise Bewehrungsstahl innerhalb des Betonwerkstoffs angeordnet
sein. Alternativ kann vorgesehen sein, dem Betonwerkstoff Fasern als Zuschlagsstoff
zuzugeben, beispielsweise Glasfasern, die als Wirrfasern ungerichtet im Betonwerkstoff
angeordnet sind. Derartige Fasern können beispielsweise auch dazu dienen, mechanische
Angriffe auf den Rohrkörper-wie z.B. eine Durchbohrung - zu erschweren.
[0011] Die Wohnqualität im Inneren des Gebäudemoduls kann insbesondere dadurch verbessert
werden, dass kein wasserdichter bzw. selbstverdichtender Beton Verwendung findet,
sondern vielmehr ein Betonwerkstoff, welcher Poren enthält. Außerdem sind in diesem
Betonwerkstoff Partikel aus einem porösen mineralischen Material verteilt angeordnet.
Dieses poröse mineralische Material unterstützt nicht nur die Ausgestaltung des Betonwerkstoffs
als Leichtbeton, sondern ermöglicht insbesondere auch eine klimaregulierende Wirkung:
Wenn als ein solches Material beispielsweise Blähton verwendet wird, so sind auch
im Inneren des Betonwerkstoffs befindliche Blähtonpartikel aufgrund der Porosität
des Betonwerkstoffs mit dem Inneren des Gebäudemoduls in Verbindung und können beispielsweise
Luftfeuchtigkeit aufnehmen oder abgeben und damit eine klimaregulierende Wirkung entfalten.
Die Aufnahme und auch die spätere Verdunstung der Feuchtigkeit bewirken über den Feuchtehaushalt
hinaus auch eine temperaturregulierende Wirkung, so dass insgesamt diese Zugabe des
porösen Materials im Betonwerkstoff ein angenehmes Wohnklima im Gebäudemodul unterstützt.
[0012] Daher kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen sein, dass das Gebäudemodul
im Inneren frei von Putz ist, was eine besonders wirtschaftliche Ausgestaltung des
Gebäudemoduls unterstütz. Die ansonsten durch Putz ermöglichte klimaregulierende Wirkung
wird nämlich zumindest zu einem erheblichen Anteil durch den Betonwerkstoff selbst
übernommen.
[0013] Alternativ zu dem erwähnten Blähton kann auch Bimsstein als poröses mineralisches
Material verwendet werden, um rein beispielhaft zwei problemlos erhältliche, handelsübliche
Produkte zu nennen.
[0014] Aufgrund der liegenden Herstellung des Rohrkörpers und des Eigengewichts des verwendeten
Betonwerkstoffs ergibt sich automatisch, dass die bei der Herstellung untere Rohrwandung
des Rohrkörpers einem höheren hydrostatischen Druck ausgesetzt ist als die gegenüberliegende
obere Rohrwandung. Ohne weitere Maßnahmen kann sich daher bei Verwendung des durchgängig
gleichen Betonwerkstoffs automatisch ergeben, dass der Betonwerkstoff in der unteren
Rohrwandung eine höhere Rohdichte aufweist als in der oberen Rohrwandung. Der Betonwerkstoff
weist also in diesen beiden gegenüberliegenden Rohrwandungen unterschiedliche Betonqualitäten
im Sinne von unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften auf.
[0015] Dies kann als Vorteil genutzt werden, indem der Rohrkörper beispielsweise nicht um
90° um seine Mittelachse gekippt sondern vielmehr so aufgestellt wird, dass seine
bei der Herstellung oberen und unteren Rohrwandungen auch im aufgestellten Zustand
oben und unten angeordnet sind, also den Boden und die Decke des Gebäudemoduls bilden.
Auf diese Weise ergibt sich eine hervorragende Schalldämmung zwischen zwei übereinander
angeordneten Gebäudemodulen, da die unterschiedlichen Qualitäten des Betonwerkstoff
unterschiedliche akustische Dämpfungseigenschaften aufweisen und sich ähnlich wie
die Kombination eines Tiefpassfilters mit einem Hochpassfilter filterwirksam ergänzen.
[0016] Bewusst unterschiedliche Betonqualitäten in zwei gegenüberliegenden Rohrwandungen
vorzusehen, kann vorteilhaft auch dadurch erreicht werden, dass von vornherein zwei
unterschiedliche Betonwerkstoffe verwendet werden, beispielsweise Betonwerkstoffe
mit von vornherein unterschiedlichen Rohdichten. Während der Herstellung kann zunächst
ein U-förmiger Querschnittsanteil des Rohrkörpers aus einem ersten Betonwerkstoff
geschaffen werden - typischerweise dem mit der höheren Rohdichte, und anschließend,
noch bevor dieser erste Betonwerkstoff abgebunden hat, wird frisch in frisch die obere
Rohrwandung des Rohrkörpers aus einem zweiten Betonwerkstoff gegossen - typischerweise
mit der geringeren Rohdichte. Beide Betonwerkstoffe verbinden sich zu einem monolithischen
Rohrkörpers, und die beiden unterschiedlichen Betonwerkstoffe mit ihren unterschiedlichen
Betonqualitäten können speziell danach ausgewählt werden, ein spezielles Problem zu
lösen, beispielsweise einen besonders weiten akustischen Frequenzbereich wirkungsvoll
zu dämpfen.
[0017] In einer Ausgestaltung kann ein aufrecht verlaufender Schacht monolithisch durch
den Betonwerkstoff gebildet sein. Bei der Herstellung des Rohrkörpers wird also ein
Schacht automatisch geschaffen, der sich über die Höhe des Gebäudemoduls erstreckt.
Dieser Schacht kann für die Führung von Versorgungsleitungen genutzt werden, so dass
diese im Sinne einer möglichst vereinfachten Wartung später an zentraler Stelle erreichbar
sind. Es kann sich dabei um Leitungen der Elektro- und Sanitärinstallation handeln.
[0018] Ebenso wie der erwähnte Schacht kann vorgesehen sein, dass mehrere Wände bei der
Herstellung des Rohrkörpers monolithisch aus dem Betonwerkstoff mitgeschaffen werden,
die einen im Inneren des Rohrkörpers befindlichen Raum begrenzen und dabei eine Türöffnung
frei lassen. Die Türöffnung dient bei der Herstellung des Rohrkörpers beispielsweise
dazu, einen Kern zwischen diesen herzustellenden Wänden in der Gießform anzuordnen,
wobei ein derartiger Kern durch die frei belassene Türöffnung nach Aushärtung des
Betonwerkstoffs entfernt werden kann. Der Kern nimmt während des Gießvorgangs den
Raum innerhalb des Betonwerkstoffs ein, der nach Aushärtung des Betons und nach Entfernung
des Kerns dann den zu gewünschten Raum - beispielsweise ein Zimmer - innerhalb des
Rohrkörpers schafft.
[0019] Die Stirnwände des Gebäudemoduls werden vorzugsweise durch vorgefertigte Elemente
verschlossen, die an beiden Enden in den Rohrkörper eingesetzt oder an den Rohrkörpers
angesetzt werden. Es kann sich dabei um Stirnwände aus Holz bzw. aus Holzwerkstoffen,
aus Metall oder auch aus Kunststoff handeln. Beispielsweise können die Stirnwände
gelocht oder als Gitter ausgestaltet sein, beispielsweise wenn das Gebäudemodul als
Lager genutzt werden soll, z.B. als Abstellplatz für Fahrzeuge.
[0020] Wenn das Gebäudemodul zur Beherbergung von technischen Einrichtungen dient, z.B.
als Pumpenraum, Serverraum o. dgl., können die Stirnwände als Platten ausgestaltet
sein, die aus dem gleichen Betonwerkstoff bestehen wie der Rohrkörper des Gebäudemoduls.
Somit wird ein hervorragender Brandschutz gewährleistet, der sowohl die Einrichtungen
im Inneren des Gebäudemoduls gegen ein Feuer schützt, welches außerhalb des Gebäudemoduls
entsteht, als auch ein hervorragender Brandschutz, der die Umgebung des Gebäudemoduls
für den Fall schützt, dass im Inneren des Gebäudemoduls ein Brand entsteht.
[0021] Die Verwendung von Leichtbeton für das Rohrelement ermöglicht, dass das Gebäudemodul
betriebsfertig mit technischen Einrichtungen bestückt werden kann und dennoch ein
Transportgewicht einhält, welches den Transport über öffentliche Straßen ermöglicht.
So kann das Gebäudemodul beispielsweise mit einem Generator zur Erzeugung elektrischer
Energie bestückt sein, oder als Rechenzentrum bzw. Datenbank mit einer Vielzahl von
Computern oder digitalen Speichermedien. Die entsprechenden technischen Einrichtungen
können dementsprechend schnell am Aufstellungsort des Gebäudemoduls in Betrieb genommen
werden, wobei außer dem oben angesprochenen Brandschutz auch ein Schallschutz durch
den Betonwerkstoff des Gebäudemoduls sichergestellt wird.
[0022] Insbesondere wenn das Gebäudemodul für Wohnzwecke benutzt werden soll, können die
Stirnwände auch dazu dienen, einen natürlichen Lichteinfall ins Innere des Gebäudemoduls
zu ermöglichen. Dabei können die Stirnwände als Rahmenkonstruktionen mit mehreren
Segmenten ausgestaltet sein, wobei in die einzelnen Segmente Tür- oder Fenster- oder
Blindelemente eingesetzt werden können. Der Rahmen einer solchen Rahmenkonstruktion
ermöglicht die Befestigung der Stirnwand von außen an der Stirnseite des Rohrkörpers,
so dass das Innere des Rohrkörpers vollständig als Wohnfläche des Gebäudemoduls genutzt
werden kann.
[0023] Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass eine Stirnwand voll verglast ausgestaltet
ist. Bei der oben angesprochenen Ausgestaltung der Stirnwand als Rahmenkonstruktion
mit mehreren Segmenten bedeutet dies, dass sämtliche Segmente für Licht durchlässig
ausgestaltet sind. Gegebenenfalls können auch beide gegenüberliegenden Stirnwände
voll verglast sein. Bei Gebäuden, die aus mehreren vorschlagsgemäßen Gebäudemodulen
gebildet sind, ist ein Gebäudemodul vertikal und seitlich von benachbarten Gebäudemodulen
umgeben. Da in diesem Fall der einzige Lichteinfall in das Innere des Gebäudemoduls
durch die Stirnseiten erfolgt, kann die Vollverglasung durch ihre Großflächigkeit
dazu beitragen, im Inneren des Gebäudemoduls eine ausreichende Versorgung mit natürlichem
Licht sicherzustellen.
[0024] Da das Gebäudemodul nicht aus einzelnen Platten zusammengestellt wird, die ggf. erst
an der Baustelle zu einem dreidimensionalen Körper zusammengefügt werden, sondern
da es den monolithischen Rohrkörper aufweist, kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung
vorgesehen sein, dass das Gebäudemodul als Fertigbauelement ausgestaltet ist, welches
bauseits praktisch Anschlussfertig angeliefert wird. Es ist in diesem Fall werkseitig
bereits mit Elementen der Sanitärinstallation und/oder der Elektroinstallation bestückt,
so dass das gesamte Gebäudemodul lediglich an die erforderlichen Zu- und Ableitungen
angeschlossen werden muss und dann unmittelbar betriebsbereit ist und lediglich noch
mit Möbeln bestückt werden muss.
[0025] Vorteilhaft kann eine Seitenwand des Gebäudemoduls mit einer Fassade versehen sein,
welche angesichts des porösen Betonwerkstoffs einen Witterungsschutz gegen Feuchtigkeit
bildet. Daher kann diese Seitenwand des Gebäudemoduls mit einer sehr großflächigen
oder mit mehreren kleineren Fassadentafeln abgedeckt sein. Wenn das Gebäudemodul als
nur aus diesem einen Modul bestehendes Gebäude genutzt werden soll, können dementsprechend
vorteilhaft beide gegenüberliegenden Seitenwände mit derartigen Fassaden abgedeckt
sein.
[0026] Dabei kann insbesondere vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Fassade wärmedämmend
ausgestaltet ist, indem beispielsweise zunächst eine thermische Isolier- bzw. Dämmschicht
dem Rohrkörper des Gebäudemoduls benachbart vorgesehen ist und diese thermische Dämmschicht
dann außen durch eine Witterungsschutzschicht abgedeckt ist, z. B. in Form einer metallischen
oder mineralischen Fassadentafel.
[0027] Auch auf der Decke des Gebäudemoduls kann vorteilhaft eine Wärmedämmung vorgesehen
sein. In diesem Fall ist auf der Decke eine wärmedämmende Isolationsschicht vorgesehen
und auf dieser Isolationsschicht dann eine für Wasser undurchlässige Sperrschicht.
Die Sperrschicht kann beispielsweise aus einer Bitumenfolie o. dgl. bestehen, oder
aus einer metallischen Deckschicht. Besonders vorteilhaft jedoch kann vorgesehen sein,
dass die Sperrschicht als Platte aus einem wasserdichten Beton ausgestaltet ist. Aufgrund
der Eigensteifigkeit einer solchen Betonplatte ist in diesem Fall vorgesehen, dass
diese Platte bzw. diese Sperrschicht an den beiden Stirnenden des Gebäudemoduls über
den Rohrkörper hinausragt und somit einen Dachüberstand bildet, der somit das Eindringen
von Feuchtigkeit unterhalb der Sperrschicht zuverlässig verhindert.
[0028] Die Abmessungen des Gebäudemoduls können zur Erzielung eines möglichst großen Wohnraums,
bei gleichzeitiger Möglichkeit, das Gebäudemodul auf dem Landweg zu transportieren,
beispielsweise dazu führen, dass der Rohrkörper eine Länge von 5 bis 15 m insbesondere
etwa 10 m aufweist. Außerdem ergibt sich bei derartigen Längenabmessungen besonders
deutlich der Vorteil des vorgeschlagenen Herstellungsverfahrens im Unterschied dazu,
den Rohrkörper zunächst stehend zu gießen und dann in seine liegende Gebrauchslage
zu schwenken: die große Höhe würde bei einer stehenden Fertigung zu stark unterschiedlichen
Eigenschaften führen, die der Rohrkörper später an seinen beiden Stirnseiten aufweist.
Durch die liegende Herstellung jedoch behält auch ein sehr langer Rohrkörper über
seine gesamte Länge stets gleiche Eigenschaften in seinem Querschnitt.
[0029] Die Breite des Rohrkörpers kann zu Gunsten eines problemlosen Transports über öffentliche
Straßen bei etwa 2,50 m bis 4,50 m liegen, insbesondere 3 m.
[0030] Eine für das Raumklima vorteilhafte Raumhöhe kann dadurch gewährleistet werden, dass
der Rohrkörper eine Höhe von 2,30 m bis 4 m aufweist, insbesondere etwa 2,80 m bis
2,90 m, beispielsweise 2,85 m. Je nach dem zu benutzenden Transportweg vom Herstellungs-
bis zum Aufstellungsort können diese Höhenabmessungen einen Transport auch noch unter
Brücken hindurch ermöglichen. Insbesondere wenn das Gebäudemodul als Wohnraum genutzt
werden soll, kann eine Raumhöhe von etwa 2,50 m bis 2,60 m angestrebt werden, wie
sie für viele Wohngebäude typisch ist. Angesichts einer Wandstärke des Rohrkörpers
von etwa 15 cm wird dementsprechend eine innere Raumhöhe des Rohrkörpers von 2,55
m gewährleistet, wenn der Rohrkörper außen die erwähnte Höhe von 2,85 m aufweist.
[0031] Die vorgenannten Abmessungen berücksichtigen insbesondere eine Transportabilität
des Gebäudemoduls vom Produktionsort zum Aufstellungsort über öffentliche Straßen.
Davon abweichende Abmessungen können jedoch insbesondere dann problemlos vorgesehen
sein, wenn ein solcher Transport nicht über öffentliche Straßen erfolgen soll, sondern
lediglich den Anforderungen genügen muss, welche das eingesetzte Transportgerät in
technischer Hinsicht stellt. So kann beispielsweise die Produktion der Gebäudemodule
dort erfolgen, wo eine neue - und ggf. temporäre - Siedlung entstehen soll. Die für
die Produktion genutzte Halle kann beispielsweise nach Errichtung der Siedlung als
Schulgebäude, Markthalle oder dergleichen verwendet werden, nachdem die Produktionsanlagen
aus dieser Halle entfernt worden sind. Dementsprechend kann das Gebäudemodul auch
größere als die oben genannten Abmessungen aufweisen, beispielsweise eine Breite von
7 m aufweisen.
[0032] Unter Verwendung des beschriebenen Gebäudemoduls kann vorteilhaft ein Gebäude geschaffen
werden, welches aus wenigstens zwei derartigen Gebäudemodulen besteht. Zu Gunsten
einer möglichst wirtschaftlichen Ausgestaltung des Gebäudemoduls ist vorgesehen, dass
im Gebäudemodul keine Schalldämmung in Form eines schwimmenden, Trittschall dämmenden
Estrichs vorgesehen ist. Daher sind vorteilhaft zwischen den beiden benachbarten Gebäudemodulen
Abstandshalter bzw. Dämpfungskörper angeordnet, die Körperschall dämmen, beispielsweise
Matten aus einem Kautschuk- oder Elastomerwerkstoff. Derartige Dämpfungskörper sind
zwischen zwei nebeneinander angeordneten Gebäudemodulen üblicherweise nicht erforderlich,
sie können dort jedoch vorgesehen sein, um zuverlässig eine Körperschallübertragung
auch dann zu verhindern, wenn sich aufgrund von Bewegungen des Untergrundes die beiden
Gebäudemodule einander annähern. Insbesondere zwischen zwei übereinander angeordneten
Gebäudemodulen können die Dämpfungskörper vorteilhaft vorgesehen sein, so dass Schall
zwar innerhalb eines Gebäudemoduls von einem zum anderen Raum wahrgenommen werden
kann, jedoch eine Schalldämmung zuverlässig zwischen benachbarten Gebäudemodulen erzielt
wird.
[0033] Aufgrund der hohen Eigenstabilität des monolithischen Betonkörpers besteht ein Vorteil
des vorliegenden Vorschlags darin, dass ein Gebäude, welches aus mehreren vorschlagsgemäßen
Gebäudemodulen besteht, auf besonders einfache Weise errichtet werden kann. Es können
nämlich die einzelnen Gebäudemodule nebeneinander und / oder übereinander frei aufgestellt
werden, also ohne die Verwendung zusätzlicher, statisch wirksamer Verbindungselemente
angeordnet werden wie z.B. eines gemeinsamen Verbindungs- oder Tragrahmens oder dergleichen.
[0034] Als statisch wirksam wird in diesem Zusammenhang ein Verbindungselement bezeichnet,
welches zwei Gebäudemodule starr miteinander verbindet und Relativbewegungen zwischen
diesen beiden Gebäudemodulen verhindert. Verbindungen zwischen den einzelnen Gebäudemodulen
wie z.B. Leitungen der elektrischen oder der Sanitär-Installation, oder die erwähnten
Elemente des Witterungsschutzes an den Fassaden bzw. am Dach des Gebäudes werden in
diesem Zusammenhang nicht berücksichtigt, da sie in statischer Hinsicht keine belastbare
Verbindung zwischen den Gebäudemodulen bewirken und trotz dieser bestehenden Verbindungen
die benachbarten Gebäudemodule in statischer Hinsicht nicht verbunden sind. Aufgrund
des Eigengewichts der einzelnen Gebäudemodule ist dennoch der Zusammenhalt dieser
Module innerhalb eines Gebäudes gewährleistet, so dass in wirtschaftlich vorteilhafter
Weise auf zusätzliche, statisch relevante Verbindungselemente verzichtet werden kann.
[0035] Die erwähnten Abstandshalter bzw. Dämpfungskörper können in diesem Zusammenhang außer
ihrer dämpfenden eine rutschhemmende Wirkung aufweisen, die vorteilhaft genutzt werden
kann: sie können dazu beitragen, eine optimale Rutschfestigkeit zwischen benachbarten,
statisch unverbundenen Gebäudemodulen zu erreichen, insbesondere bei übereinander
angeordneten Gebäudemodulen.
[0036] Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Abstandshalter bzw. Dämpfungskörper
elastisch verformbar ausgestaltet sind. Beispielsweise kann eine Noppenmatte aus einem
Elastomerwerkstoff verwendet werden, also ein Flächenelement, welches auf einer oder
auf seinen beiden gegenüberliegenden Oberflächen nach außen ragende Vorsprünge in
Form der sogenannten Noppen aufweist. Die Noppen können parallel zur Fläche der Noppenmatte
in sämtlichen Richtungen verformt werden, wenn die Noppenmatte auf Bescherung beansprucht
wird. Dies ist der Fall, wenn zwei übereinander angeordnete Gebäudemodule sich relativ
zueinander zu verschieben bestrebt sind. In diesem Fall werden die Noppen unter dem
Einfluss der auftretenden Belastung verformt, bewirken aber durch ihre elastische
Verformbarkeit und durch ihre Rückstellkräfte, dass nach der Belastung die beiden
Gebäudemodule wieder in ihre ursprüngliche Relativstellung zueinander zurückkehren.
[0037] Um die wirtschaftlich vorteilhafte freie Aufstellbarkeit der Gebäudemodule zu ermöglichen
und gleichzeitig in besonders starkem Maße einen sicheren Verbund der benachbarten
Gebäudemodule zu gewährleisten, können die monolithischen Gebäudemodule mit einer
Profilierung an ihrer Außenseite versehen sein, die einen Formschluss zwischen zwei
einander benachbarten Gebäudemodulen bewirkt. Dabei kann insbesondere vorteilhaft
vorgesehen sein, dass eine Ausnehmung des einen Gebäudemoduls größer ausgestaltet
ist als ein damit korrespondierender Vorsprung des anderen Gebäudemoduls. So kann
ein direkter, Schall übertragender Kontakt der beiden monolithischen Betonkörper dieser
beiden Gebäudemodule vermieden werden und es kann beispielsweise ein Schall-Dämpfungskörper
in dem Zwischenraum angeordnet werden, der sich innerhalb der erwähnten Ausnehmung
zu dem darin eintauchenden Vorsprung ergibt.
Hinterschneidung / Erdbeben / Uplift Loads
[0038] Unabhängig davon, ob ein Dämpfungskörper in der Ausnehmung angeordnet ist oder nicht,
wird dennoch in jedem Fall ein Formschluss erreicht. Wenn beispielsweise aufgrund
von Setzungen des Untergrundes oder von Erdstößen die einzelnen Gebäudemodule relativ
zueinander bewegt werden, wird eine Relativbewegung möglichen der beiden Gebäudemodule
zueinander ermöglicht, bis es zu einem Kontakt im Bereich der Profilierung kommt,
der Vorsprung des einen also am Rand der Ausnehmung des anderen Gebäudemoduls anliegt.
Das Ausmaß der Relativbewegung zwischen den Gebäudemodulen wird in diesem Fall durch
die Größe des Zwischenraums bestimmt, der in der Ausnehmung zu dem darin eintauchenden
Vorsprung hin besteht.
[0039] Die statisch nicht relevanten Verbindungen zwischen benachbarten Gebäudemodulen können
konstruktiv darauf ausgelegt sein, derartige Relativbewegungen zuzulassen. Beispielsweise
können elektrische Leitungen sowie Rohrleitungen bogen- oder spiralförmig verlegt
werden, und Fassadenelemente können in Gleitlagern gehalten werden.
[0040] Um wirtschaftlich vorteilhaft die Gebäudemodule als Gleichteile produzieren zu können,
kann die erwähnte Profilierung jeweils außen an zwei gegenüberliegenden Modulflächen
verwirklicht sein also an den beiden Seitenwänden einerseits oder an dem Dach und
dem Boden andererseits. Einer Ausnehmung auf der einen dieser Modulflächen steht daher
ein Vorsprung auf der anderen dieser Modulflächen gegenüber. Bei der Errichtung des
Gebäudes aus derartigen gleichen Gebäudemodulen ergibt sich daher automatisch, dass
die beiden unterschiedlichen, komplementären Profilierungen miteinander zusammenwirken
und den gewünschten Formschluss bilden.
[0041] Eine möglichst wirtschaftliche Ausgestaltung des Gebäudes kann dadurch unterstützt
werden, dass die Dämpfungskörper ausschließlich zwischen zwei übereinander angeordneten
Gebäudemodulen vorgesehen sind. Ohne spezielle Halterungen an den Gebäudemodulen vorzusehen,
können die Dämpfungskörper einfach auf das untere Gebäudemodul aufgelegt werden. Nach
dem Aufsetzen des oberen Gebäudemoduls sind sie aufgrund der Gewichtsbelastung verschiebesicher
in ihrer Lage fixiert.
[0042] Eine Schalldämmung zwischen nebeneinander benachbarten Gebäudemodulen kann auf einfache
Weise, unter Einsparung von Montagezeit und von Material, allein durch die Aufstellung
der beiden Gebäudemodule erreicht werden, indem ein Luftspalt zwischen diesen beiden
Gebäudemodulen verbleibt. In diesem Fall kann auf Dämpfungskörper zwischen den beiden
seitlich benachbarten Gebäudemodulen vollständig verzichtet werden. Jedoch können
Abstandshalter die Aufrechterhaltung des Luftspalts sicherstellen, wobei die Abstandshalter
zur Vermeidung einer unerwünschten Körperschallübertragung akustisch dämpfend ausgestaltet
sind. Insofern können auch die Abstandshalter ebenfalls als Dämpfungskörper bezeichnet
werden und beispielsweise aus dem gleichen Material bestehen können wie die übrigen
Dämpfungskörper, die zwischen zwei übereinander angeordneten Gebäudemodulen vorgesehen
sind, wobei die Abstandshalter im Vergleich zu diesen übrigen Dämpfungskörpern kleinere
Abmessungen aufweisen können.
[0043] Ein weiterer Vorteil der Dämpfungskörper besteht darin, dass sie nicht nur schwache
Vibrationen wie den erwähnten Schall dämpfen, sondern auch stärkere Vibrationen, wie
sie beispielsweise bei Erdbeben auftreten. Die monolithische Ausgestaltung des Rohrkörpers
verleiht dem Gebäudemodul im Vergleich zu vier separat hergestellten Wandelementen,
die zu einem Rohrkörper verbunden werden, eine erheblich bessere Stabilität, so dass
bereits aus diesem Grund ein Gebäude, welches aus einem oder mehreren vorschlagsgemäßen
Gebäudemodulen errichtet wird, eine besonders hohe Sicherheit gegen Erdbeben gewährleistet.
Die erwähnten Dämpfungskörper ermöglichen, dass das Gebäude sich elastisch bewegen
kann, also Relativbewegungen zwischen den einzelnen Gebäudemodulen erfolgen können,
und Schwingungen bzw. Drücke zwischen den einzelnen Gebäudemodulen aufgenommen und
gedämpft werden können. Im Ergebnis wird daher sowohl für einzellige als auch für
mehrzellige Gebäude, also für Gebäude, die aus einem einzigen Gebäudemodul oder aus
mehreren Gebäudemodulen bestehen, ein hohes Maß an Erdbebensicherheit geschaffen.
Dies gilt insbesondere dann, wenn die Gebäudemodule nicht statisch miteinander verbunden
sind, so dass sie die erwähnten Relativbewegungen ausführen können, ohne eine ansonsten
vorhandene, statisch verbindende Konstruktion wie einen Verbindungs- bzw. Tragrahmen
zu belasten und zu verspannen.
[0044] Das Gebäudemodul kann grundsätzlich als abgeschlossene Wohneinheit genutzt werden,
so dass es eine so genannte "einzellige" Wohneinheit bildet. Vorteilhaft jedoch können
zwei- oder mehrzeilige Wohneinheiten geschaffen werden, die dementsprechend mehr Grundfläche
bereitstellen, als ein einzelnes Gebäudemodul bietet. Ein mehrzelliges Gebäude wird
dementsprechend aus einer Mehrzahl einzelliger und / oder mehrzelliger Wohneinheiten
gebildet. Zur Schaffung einer zwei- oder mehrzelligen Wohneinheit können zwei oder
mehr Grundmodule nebeneinander und / oder übereinander angeordnet werden, und es kann
insbesondere vorgesehen sein, dass zwei oder mehr unterschiedliche Typen von Gebäudemodulen
verwendet werden.
[0045] Die Gebäudemodule können sich durch unterschiedliche Grundrisse unterscheiden, beispielsweise
durch die Anordnung von monolithisch im Gebäudemodul vorgesehenen Wänden, oder durch
die Anzahl und Anordnung von Türen, welche einen Durchgang zum benachbarten Gebäudemodul
ermöglichen, so dass beispielsweise ein "Durchgangsmodul" vorgesehen sein kann, welches
zwei Türen in den beiden gegenüberliegenden Seitenwänden aufweist und bei einer Aneinanderreihung
von wenigstens drei Modulen als mittleres Modul eine Verbindung zwischen den beiden
äußeren Modulen schafft. Ohne dieses mittlere Durchgangsmodul können die beiden äußeren
Gebäudemodule unmittelbar benachbart angeordnet werden, um eine zweizellige Wohneinheit
zu schaffen.
[0046] Unterschiedliche Grundmodule können sich durch die werkseitig vorgesehenen, standardisierten
Installationen von elektrischen oder sanitären Leitungen und Funktionselementen unterscheiden,
so dass sie dementsprechend für die Nutzung als Wohn-, Küchen- oder Sanitärräume vorbereitet
sind.
[0047] Zur Schaffung einer zweizelligen Wohneinheit können vorteilhaft zwei benachbarte
Gebäudemodule einen gemeinsamen Wohnraum bilden, indem die beiden Gebäudemodule mit
Rohrwandungen ihrer beiden Rohrkörper einander benachbart angeordnet sind, also nicht
etwa stirnseitig aneinander anschließen. In den beiden Rohrwandungen, die einander
benachbart sind, sind einander überdeckende Durchgangsöffnungen angeordnet, beispielsweise
zwei miteinander fluchtende Türöffnungen. Sollten die beiden Gebäudemodule allerdings
übereinander angeordnet sein, so können diese beiden einander überdeckenden Durchgangsöffnungen
beispielsweise dazu dienen, eine die beiden Etagen verbindende Treppe, ggf. Wendeltreppe,
aufzunehmen. Die beiden Durchgangsöffnungen überdecken einander so, dass sie den Durchgang
von einem in das benachbarte Gebäudemodul ermöglichen.
[0048] Aus ästhetischen Gründen können die beiden Durchgangsöffnungen vorteilhaft vollständig
miteinander fluchten, also gleichgroß sein. Dies ermöglicht es, den Trennspalt zwischen
den beiden Gehäusemodulen mittels einer um die Öffnung umlaufenden Zarge abzudecken.
Wenn jedoch die Herstellung von mehreren unterschiedlichen Typen von Gebäudemodulen
vorgesehen ist, die auf unterschiedliche Arten miteinander kombiniert werden können,
so kann vorgesehen sein, dass zwei Durchgangsöffnungen einander lediglich teilweise
überdecken und den Durchgang von einem ins nächste Modul ermöglichen, dass diese beiden
Durchgangsöffnungen jedoch nicht exakt miteinander fluchten müssen.
[0049] Wenn mehrere Gebäudemodule nebeneinander angeordnet sind, also mit ihren Rohrwandungen
einander benachbart sind und nicht etwa mit ihren Stirnwänden, so ergibt sich daraus
ein so genannter Gebäuderiegel. Ein Witterungsschutz, wie weiter oben für das einzelne
Gebäudemodul beschrieben, ist in diesem Fall lediglich an den beiden Außenseiten des
Gebäuderiegels erforderlich, so dass in besonders wirtschaftlicher Ausgestaltung des
Gebäudes die Abdeckung lediglich dieser beiden Außenseiten des Gebäuderiegels mit
jeweils einer oder mehreren Fassadentafeln vorgesehen sein kann.
[0050] Wenn mehrere Gebäudemodule den beschriebenen Gebäuderiegel bilden, so können die
Eingangstüren versetzt zueinander angeordnet sein, also auf den unterschiedlichen
Stirnseiten der Gebäudemodule vorgesehen sein. Wirtschaftlich besonders vorteilhaft
können die Gebäudemodule jedoch so angeordnet sein, dass sich die Eingangstüren sämtlich
nebeneinander befinden, so dass auf besonders einfache Weise der Zugang zu den Eingangstüren
geschaffen werden kann. Wenn aus mehreren Gebäudemodulen ein mehrstöckiges Gebäude
geschaffen wird, so können ähnlich wie bei den so genannten Laubengängen auf Höhe
der oberen Gebäudemodule die Eingangstüren durch einen Laufsteg miteinander verbunden
sein, wobei der Zugang zu diesem Laufsteg durch einen Treppenaufgang ermöglicht werden
kann.
[0051] Das einzelne Gebäudemodul kann durch die weiter oben erwähnte Dachkonstruktion vor
Niederschlägen geschützt werden, nämlich durch die thermisch dämmende Schicht sowie
durch die darüber angeordnete Sperrschicht, die ggf. als Betonplatte ausgestaltet
sein kann. Wenn ein Gebäude zwei oder mehr einander benachbarte Gebäudemodule umfasst,
die mit ihren Seitenwänden einander benachbart sind, kann vorteilhaft vorgesehen sein,
dass die erwähnten Sperrschichten der Dachkonstruktion an den einander benachbarten
Längsseiten jeweils eine Aufkantung aufweisen. Der Spalt, der sich zwischen den beiden
Sperrschichten der beiden Gebäudemodule ergibt, kann dann auf einfache Weise durch
eine Dichtleiste abgedeckt werden, die einen U-förmigen, nach unten offenen Querschnitt
aufweist und die so angeordnet wird, dass sie die beiden einander benachbarten Aufkantungen
übergreift. Eine solche Leiste kann beispielsweise ein vorgefertigtes Formteil aus
Kunststoff oder Metall sein, oder es kann sich dabei um eine an der Baustelle angebrachte
und in Form gebrachte Folie handeln.
[0052] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der rein schematischen Darstellung
nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- einen horizontalen Querschnitt durch einen Gebäudekomplex,
- Fig. 2
- einen vertikalen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1, und
- Fig. 3
- einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1.
[0053] In Fig. 1 ist ein Gebäudekomplex dargestellt, der zwei Gebäude 1 umfasst, wobei jedes
Gebäude 1 aus einer Vielzahl von Gebäudemodulen 2 gebildet wird. Dabei sind zwei unterschiedliche
Modultypen vorgesehen, nämlich ein Gebäudemodul 2, welches als Wohnmodul 3 bezeichnet
wird und ein Gebäudemodul 2, welches einen anderen Grundriss aufweist und als Schlafmodul
4 bezeichnet ist. Die einzelnen Gebäudemodule 2 sind jeweils 10 m lang und 3 m breit.
Sie weisen eine Raumhöhe im Inneren von 2,55 m auf und eine Wandstärke von 15 cm,
so dass die Gebäudemodule 2 insgesamt jeweils eine Höhe von 2,85 m aufweisen.
[0054] Wie insbesondere aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, sind die beiden Gebäude 1
jeweils dreigeschossig ausgestaltet, so dass jedes Gebäude 1 drei übereinander angeordnete
Gebäuderiegel 5 aufweist und jeder Gebäuderiegel 5 durch zehn Gebäudemodule 2, nämlich
jeweils abwechselnd fünf Wohnmodule 3 und fünf Schlafmodule 4, gebildet wird.
[0055] Wie aus dem Grundriss der einzelnen Wohneinheiten in Fig. 1 ersichtlich ist, sind
die Grundrisse der einander gegenüberliegenden Gebäudemodule 2 symmetrisch zueinander
ausgestaltet. Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann zu Gunsten
einer möglichst wirtschaftlichen Ausgestaltung der Gebäudemodule 2 vorgesehen sein,
dass lediglich die beiden dargestellten Modultypen des Wohnmoduls 3 und des Schlafmoduls
4 hergestellt werden und daraus ein erstes Gebäude 1 bzw. ein erster Gebäuderiegel
5 errichtet wird. Für das zweite Gebäude 1 werden dann die dort verwendeten Gebäudemodule
2 jeweils um 180° gedreht, so dass wie in Fig. 1 die Eingänge zu den jeweiligen Gebäudemodulen
2 einander gegenüberliegen und durch mittig zwischen den Gebäuden 1 angeordnete Laubengänge
erschlossen werden können.
[0056] Diese Laubengänge weisen die aus den Fig. 1 und 2 ersichtlichen Laufstege 6 auf,
die über eine Treppe 7 erreichbar sind. In jedem Schlafmodul 4 ist monolithisch aus
dem für den Rohrkörper verwendeten Betonwerkstoff ein Schacht 8 gebildet. Hierzu verläuft
eine Seitenwand 9 des Rohrkörpers nicht in einer Ebene geradlinig, sondern vielmehr
mit einer U-förmigen Umlenkung, so dass der zur Seite offene Schacht 8 geschaffen
wird.
[0057] Ebenso ist bei der Herstellung des monolithischen Rohrkörpers vorgesehen, dass aus
demselben Betonwerkstoff monolithisch Wände 10 geschaffen werden, die einen Raum 11
begrenzen, jedoch eine Türöffnung 12 frei lassen, so dass dieser Raum 11 beispielsweise
als Bad genutzt werden kann und die zugehörigen Zu- und Ableitungen auf kurzem Weg
zu dem Schacht 8 geführt werden können.
[0058] Die beiden Stirnwände eines jeden Gebäudemoduls 2 sind mit 14 gekennzeichnet, wobei
in den an die Laufstege 6 angrenzenden Stirnwänden 14 Türen 15 als Eingangstüren zum
Betreten der jeweiligen Wohneinheiten vorgesehen sind.
[0059] Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass auf den obersten Gebäudemodulen 2 der beiden Gebäude
1 jeweils eine Dachkonstruktion vorgesehen ist, die eine wärmedämmende Isolationsschicht
16 auf der jeweiligen Decke 17 dieses obersten Gebäudemoduls 2 vorsieht und eine wasserdichte
Sperrschicht 18, welche die Isolationsschicht 16 abdeckt.
[0060] Die Sperrschicht 18 ist als Betonplatte mit einer Länge von 11 m ausgestaltet, so
dass diese Betonplatte über die Gebäudemodule 2 zu beiden Seiten um jeweils 50 cm
hinausragt. Die Betonplatte, welche die Sperrschicht 18 bildet, weist eine umlaufende
Aufkantung 19 auf, so dass, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, bei zwei benachbarten
Grundmodulen 2 die Aufkantungen 19 der Sperrschichten 18 unmittelbar aneinander grenzen.
Ein zusätzlicher Schutz gegen eindringendes Wasser wird dadurch erzielt, dass, aus
den Zeichnungen nicht ersichtlich, diese beiden aneinander grenzenden Aufkantungen
19 durch eine U-förmige Dichtleiste abgedeckt werden.
[0061] Aus den Fig. 2 und 3 ist ersichtlich, dass die monolithischen Rohrkörper aus Betonwerkstoff
der Gebäudemodule 2 außer den Seitenwänden 9 und der Decke 17 jeweils einen Boden
20 der Grundmodule 2 bilden.
[0062] Die beiden unterschiedlichen Wohn- und Schlafmodule 3 und 4 bilden, wie aus Fig.
1 erkennbar ist, jeweils gemeinsam eine Wohnung mit einer Wohnfläche von annähernd
50 m
2. Die beiden dazu verwendeten Gebäudemodule 2 weisen an ihren beiden aneinander grenzenden
Seitenwänden 9 jeweils eine Durchgangsöffnung 21 auf, wobei bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel diese beiden Durchgangsöffnungen 21 gleichgroß sind und miteinander
fluchten.
[0063] Aufgrund des Maßstabs ist aus den Darstellungen nicht ersichtlich, dass jeweils zwischen
zwei aneinander angrenzenden Gebäudemodulen 2 Dämpfungskörper angeordnet sind, die
schalldämmend ausgestaltet sind.
[0064] In Fig. 1 ist an den beiden Enden jedes der beiden dargestellten Gebäuderiegel 5
eine Fassadenkonstruktion dargestellt, die als wärmedämmende Fassade ausgestaltet
ist, indem auch an diesen beiden Enden eines Gebäuderiegels 5 eine thermische Isolationsschicht
16 angeordnet ist, die mit mehreren dünnen, beispielsweise metallischen, Fassadentafeln
22 abgedeckt ist und somit gegen Feuchtigkeit und UV-Strahlung geschützt ist.
Bezugszeichen:
[0065]
- 1
- Gebäude
- 2
- Gebäudemodul
- 3
- Wohnmodul
- 4
- Schlafmodul
- 5
- Gebäuderiegel
- 6
- Laufsteg
- 7
- Treppe
- 8
- Schacht
- 9
- Seitenwand
- 10
- Wand
- 11
- Raum
- 12
- Türöffnung
- 14
- Stirnwand
- 15
- Tür
- 16
- Isolationsschicht
- 17
- Decke
- 18
- Sperrschicht
- 19
- Aufkantung
- 20
- Boden
- 21
- Durchgangsöffnung
- 22
- Fassadentafel
1. Hochbau-Gebäudemodul (2),
mit einem quaderförmigen Gehäuse, welches einen Boden (20), eine Decke (17), zwei
Seitenwände (9) und zwei Stirnwände (14) des Gehäusemoduls (2) bildet,
wobei das Gebäudemodul (2) eine von dem Boden (20), der Decke (17) und den Seitenwänden
(9) umgebene Mittelachse aufweist,
und in dem Gehäuse eine Tür (15) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse einen monolithisch aus einem Betonwerkstoff bestehenden Rohrkörper aufweist,
der mit liegend ausgerichteter Mittelachse gegossen worden ist
und dessen vier Rohrwandungen den Boden (20), die Decke (17), und die Seitenwände
(9) bilden.
2. Gebäudemodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Betonwerkstoff Poren enthält sowie in dem Betonwerkstoff verteilt angeordnetes
poröses mineralisches Material.
3. Gebäudemodul nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das poröse mineralische Material aus Blähton oder Bimsstein besteht.
4. Gebäudemodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die inneren Oberflächen des Rohrkörpers frei von einer Putzschicht sind.
5. Gebäudemodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Betonwerkstoff in seinem quer zur Mittelachse verlaufenden Querschnitt in zwei
gegenüberliegenden Rohrwandungen unterschiedliche Betonqualitäten aufweist.
6. Gebäudemodul nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Betonwerkstoff in den beiden gegenüberliegenden Rohrwandungen unterschiedliche
Zusammensetzungen aufweist.
7. Gebäudemodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Stirnwand (14) voll verglast ausgestaltet ist.
8. Gebäudemodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Decke (17) des Gebäudemoduls (2) mit einer eine für Wasser undurchlässigen Sperrschicht
(18) abgedeckt ist,
wobei die Sperrschicht (18) als Platte aus wasserdichtem Beton ausgestaltet ist.
9. Gebäudemodul nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sperrschicht (18) an beiden Stirnenden über den Rohrkörper hinausragt.
10. Gebäudemodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rohrkörper eine Länge von 5 bis 15 m, insbesondere 10 m, aufweist.
11. Gebäudemodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rohrkörper eine Breite von 2,50 bis 4,50 m, insbesondere 3 m, aufweist.
12. Gebäudemodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rohrkörper eine Höhe von 2,30 bis 3,50 m, insbesondere 2,85 m, aufweist.
13. Gebäudemodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rohrkörper an zwei gegenüberliegenden Modulflächen außen komplementäre Profilierungen
aufweist, derart, dass diese Profilierungen zweier gleichartiger, benachbart aneinandergrenzender
Gebäudemodule (2) einen Formschluss bilden.
14. Gebäude (1),
bestehend aus wenigstens zwei Gebäudemodulen (2), die nach einem der vorhergehenden
Ansprüche ausgestaltet sind,
wobei zwischen benachbarten Gebäudemodulen (2) schalldämmende Dämpfungskörper angeordnet
sind.
15. Gebäude nach einem der Ansprüche 17 bis 21, unter Verwendung eines Gebäudemoduls nach
Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Gebäudemodule (2) einander mit ihren Seitenwänden (9) benachbart angeordnet
sind,
und die Sperrschichten (18) an ihren einander benachbarten Längsseiten jeweils eine
Aufkantung (19) aufweisen, und eine Dichtleiste mit U-förmigem, nach unten offenen
Querschnitt die beiden Aufkantungen (19) übergreifend angeordnet ist.