[0001] Die Erfindung betrifft eine Pumpenanordnung zur Förderung von Kraftstoff. Die Erfindung
betrifft insbesondere eine Pumpenanordnung, mit welcher Kraftstoff unter sehr hohem
Druck für ein Railsystem, beispielsweise ein Commonrail-System einer Verbrennungskraftmaschine,
bereitgestellt werden kann. Derartige Railsysteme bzw. Commonrail-Systeme werden eingesetzt,
um insbesondere bei Dieselverbrennungskraftmaschinen Kraftstoff unter sehr hohem Druck
dem Brennraum der Verbrennungskraftmaschine zuzuführen. Durch den sehr hohen Druck
kann eine sehr feine Zerstäubung des Kraftstoffs erreicht werden. Dies ermöglicht
insbesondere eine sehr vollständige und saubere Verbrennung des Kraftstoffs. Dabei
wird die im Kraftstoff enthaltene chemische Energie besonders gut umgesetzt. Es treten
besonders geringe thermische Verluste auf und es entstehen bei der Verbrennung besonders
wenig Schadstoffe.
[0002] Die Bereitstellung von Kraftstoff unter sehr hohen Drücken muss auf eine energetisch
effiziente Weise erfolgen, um die Effizienz der Verbrennungskraftmaschine zu erhöhen.
Die Druckerhöhung benötigt nämlich Mengen an Energie, die durchaus erheblich sind.
Üblicherweise werden daher Pumpenanordnungen zur Bereitstellung von Kraftstoff unter
sehr hohen Drücken für Commonrail-Systeme verwendet, welche eine Niederdruckpumpe
und eine Hochdruckpumpe aufweisen. Die Niederdruckpumpe wird normalerweise elektrisch
betrieben. Die Hochdruckpumpe wird normalerweise über eine Welle an eine Verbrennungskraftmaschine
angeschlossen, so dass mechanische Energie von der Verbrennungskraftmaschine unmittelbar
zum Betrieb der Pumpe verwendet werden kann. Hierdurch können Umsetzungsverluste zwischen
mechanischer Energie und elektrischer Energie vermieden werden. Elektrische Energie
ist in einem Kraftfahrzeug darüber hinaus normalerweise nur begrenzt verfügbar, weil
(wie bereits beschrieben) diese elektrische Energie zunächst durch Umwandlung von
mechanischer Energie der Verbrennungskraftmaschine in elektrische Energie gewonnen
werden muss und Komponenten zur Erzeugung von elektrischer Energie (Generatoren oder
Ähnliches) aus Gewichtsgründen, aus Platzgründen und auch aus Kostengründen nicht
unnötig stark dimensioniert sein sollten.
[0003] Aus diesem Grunde bestehen grundsätzlich Bestrebungen, einen Vordruck, welchen eine
Niederdruckpumpe erzeugt, möglichst gering zu halten und die hauptsächliche Druckerhöhung
auf den hohen Druck für das Rail mit der Hochdruckpumpe zu erreichen. Dabei besteht
allerdings das Problem, dass Kraftstoff bei niedrigen Drücken und hohen Temperaturen
sehr schnell verdampft. So können sich bei niedrigen Vordrücken im Bereich zwischen
der Niederdruckpumpe und der Hochdruckpumpe Gasblasen bilden. Im üblichen Betrieb
eines Kraftfahrzeugs reichen beispielsweise 6 bar, die von der Niederdruckpumpe bereitgestellt
werden, in einzelnen Betriebssituationen (insbesondere bei hohen Temperaturen in der
Umgebung der Pumpenanordnung) nicht aus, um sicherzustellen, dass sich auf der Niederdruckseite
der Hochdruckpumpe (zwischen Niederdruckpumpe und Hochdruckpumpe) immer nur flüssiger
Kraftstoff befindet.
[0004] Wenn sich auf der Niederdruckseite der Hochdruckpumpe gasförmiger Kraftstoff, Luft
oder Dampf befinden, dann kann dies die Förderung von Kraftstoff mit der Hochdruckpumpe
erheblich beeinflussen. Insbesondere ist es möglich, dass eine notwendige Druckerhöhung,
um Kraftstoff in das Rail zu fördern, nicht mehr erzeugt werden kann.
[0005] Ausgehend hiervon soll im Folgenden eine Pumpenanordnung beschrieben werden, mit
welcher ein besonders energieeffizienter und gleichzeitig hinsichtlich der Förderfähigkeit
der Pumpenanordnung besonders sicherer Pumpenbetrieb möglich ist.
[0006] Diese Aufgaben werden gelöst mit einer Pumpenanordnung gemäß den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Pumpenanordnung sind in den abhängig formulierten
Ansprüchen beschrieben. Die Erfindung ist auf die in den Ansprüchen beschrieben Ausführungsvarianten
nicht beschränkt.
[0007] Hier beschrieben werden soll eine Pumpenanordnung zur Förderung von Kraftstoff mit
einer Hochdruckpumpe zur Bereitstellung von Kraftstoff unter hohem Druck und einer
Niederdruckpumpe zur Versorgung der Hochdruckpumpe mit Kraftstoff, wobei die Niederdruckpumpe
dazu eingerichtet ist, Kraftstoff aus einem Tank zu entnehmen und den Kraftstoff der
Hochdruckpumpe mit einem Versorgungsdruck zuzuführen und wobei die Hochdruckpumpe
eine Pumpenkammer mit einem Niederdruckventil auf einer Niederdruckseite und einem
Hochdruckventil auf der Hochdruckseite hat, wobei das Niederdruckventil einen elektrisch
ansteuerbaren magnetischen Ventilantrieb hat und stromlos geöffnet, bestromt geschlossen
und stromlos geschlossen ist, wenn eine Druckdifferenz zwischen Pumpenkammer und Niederdruckseite
größer ist als ein Schwellwert, wobei das Niederdruckventil einen Zustandssensor aufweist,
mit welchem ein Öffnungszustand des Niederdruckventils überwacht werden kann, wobei
der Zustandssensor und die Niederdruckpumpe über ein Pumpen steuergerät miteinander
verbunden sind und das Pumpensteuergerät dazu eingerichtet ist, den Versorgungsdruck
in Abhängigkeit des Öffnungszustandes des Niederdruckventils anzupassen.
[0008] Die Pumpenanordnung kann zur Versorgung jeder beliebigen Verbrennungskraftmaschine
mit Kraftstoff eingesetzt werden. Hoher Druck, mit welchem die Hochdruckpumpe der
Pumpenanordnung Kraftstoff bereitstellt, ist beispielsweise ein Druck mehr als 500
bar, bevorzugt mehr als 1000 bar und besonders bevorzugt sogar mehr als 1500 bar.
[0009] Die Niederdruckpumpe ist besonders bevorzugt eine elektrisch betriebene Pumpe, beispielsweise
eine elektrisch betriebene Kolbenpumpe.
[0010] Die Hochdruckpumpe ist besonders bevorzugt eine mechanisch betriebene Pumpe, beispielsweise
eine Pumpe, welche eine Welle aufweist, an welcher eine mechanische Antriebskraft
in die Pumpe eingebracht werden kann. Die Hochdruckpumpe ist bevorzugt ebenfalls eine
Kolbenpumpe, bei welcher von der beschriebenen Welle ein Kolben der Hochdruckpumpe
auf- und abbewegt wird. Dies kann durch einen Nockenantrieb realisiert sein, welcher
mit der Welle verbunden ist.
[0011] Die Niederdruckpumpe ist bevorzugt saugfähig. Das heißt, sie kann Kraftstoff aus
einem Tank ansaugen. Alternativ ist es auch möglich, dass der Kraftstoff in den Tank
vorbedrückt werden wird, um dann von der Niederdruckpumpe gefördert werden zu können.
Es sind auch Ausführungsvarianten möglich, in welchen die Niederdruckpumpe von einem
Bedruckungssystem gebildet ist, welches einen Tank, in welchem sich der Kraftstoff
befindet, bedrückt, so dass durch den Druck sichergestellt ist, dass die Hochdruckpumpe
mit Kraftstoff versorgt wird. Die Niederdruckpumpe ist dann beispielsweise eine Luftpumpe,
die Druckluft in den Tank fördert. Zur Verbindung der Niederdruckpumpe und der Hochdruckpumpe
existiert bevorzugt eine Leitung. Eine Niederdruckseite der Hochdruckpumpe kann auch
als Saugseite der Hochdruckpumpe bezeichnet werden, wobei der Begriff "saugen" hier
sinngemäß zu verstehen ist. Tatsächlich existiert auf der Niederdruckseite der Hochdruckpumpe
bereits eine durch die Niederdruckpumpe erzeugte Bedrückung, welche es entbehrlich
macht, dass ein Saugdruck unterhalb des atmosphärischen Drucks erzeugt wird.
[0012] Der Versorgungsdruck, mit welchem die Hochdruckpumpe versorgt wird, ist beispielsweise
ein Druck in einem Bereich unterhalb von 10 bar, besonders bevorzugt unterhalb von
8 bar und insbesondere in einem Bereich zwischen 4 bar und 7 bar. Die Hochdruckpumpe
hat bevorzugt eine Pumpenkammer, welche regelmäßig vergrößert und verkleinert wird,
um eine Förderung von Kraftstoff zu bewerkstelligen. Dies kann durch den weiter oben
beschriebenen Kolben gewährleistet werden, der von einem Nockenantrieb angetrieben
wird.
[0013] Die Pumpenkammer hat bevorzugt Ventile, welche eine Strömungsrichtung bzw. eine Förderrichtung
von Kraftstoff durch die Pumpe vorgeben. Insbesondere existiert ein Niederdruckventil
auf einer Niederdruckseite, welches auch als Einlassventil bezeichnet werden kann.
Darüber hinaus existiert ein Hochdruckventil auf einer Hochdruckseite, welches auch
als Auslassventil bezeichnet werden kann. Die Ventile sind bevorzugt so ausgeführt,
dass sie in der Lage sind, die auf der Niederdruckseite bzw. auf der Hochdruckseite
der Pumpe auftretenden Drücke zu schalten. Bevorzugt ist das Ventil auf der Hochdruckseite
geeignet, die bereits beschriebenen hohen Drücke oberhalb von 500 bar und mehr zu
schalten.
[0014] Das Niederdruckventil der Hochdruckpumpe der Pumpenanordnung ist ein Ventil, welches
einen elektrisch ansteuerbaren, magnetischen Ventilantrieb hat. Das Niederdruckventil
hat beispielsweise einen beweglichen, magnetischen Ventilkörper und eine außen angeordnete,
fest positionierte elektrische Spule, wobei durch einen elektrischen Strom, welcher
an der Spule angelegt wird, magnetische Ventilkörper gezielt angesteuert werden können.
Der Strom, der an die elektrische Spule des elektrisch ansteuerbaren, magnetischen
Ventilantriebs angeschlossen wird, wird auch auch "Schließstrom" bezeichnet.
[0015] Ein Ventil mit einem solchen elektrisch ansteuerbaren magnetischen Ventilantrieb
hat üblicherweise einen bestimmten Druckbereich, in welchem es geschaltet werden kann.
Der Begriff "Druckbereich" bezieht sich hier auf Differenzdrücke zwischen der einen
Seite des Ventils und der anderen Seite des Ventils und nicht auf Absolutdrücke auf
der einen Seite oder auf der anderen Seite des Ventils. Der Begriff "Druckbereich"
bezieht sich hier auf die Drücke, bei denen es möglich ist, mit Hilfe eines elektrischen
Ansteuerungssignals ein Öffnen und/oder ein Schließen des Ventils zu erreichen. Wenn
Drücke außerhalb des Druckbereichs auftreten, ist es möglich, dass eine aktive Auswahl
ob das Ventil geöffnet oder geschlossen ist, mit dem Ansteuerungssignal nicht mehr
möglich ist.
[0016] Das hier verwendete Niederdruckventil ist dadurch gekennzeichnet, dass es zwei verschiedene
Schaltstellungen (geöffnet und geschlossen) aufweist, wobei eine Schaltstellung (geschlossen)
sowohl gezielt durch eine Bestromung des elektrisch ansteuerbaren magnetischen Ventilantriebs
oder durch eine an dem Ventil wirkende Druckdifferenz (eine Druckdifferenz zwischen
Pumpenkammer und Niederdruckseite) erreicht und gehalten werden kann.
[0017] Diese besondere Charakteristik des Niederdruckventils ermöglicht es, dass in einem
Zustand, in welchem keine Druckdifferenz über das Niederdruckventil anliegt, das Niederdruckventil
geöffnet ist, wenn kein Strom an dem elektrisch ansteuerbaren magnetischen Ventilantrieb
anliegt. Ausgehend von diesem Zustand kann das Niederdruckventil dann durch das Anlegen
eines elektrischen Stroms an den elektrisch ansteuerbaren magnetischen Ventilantrieb
von der geöffneten Stellung in die geschlossene Stellung überführt werden. Sobald
die geschlossene Stellung vorliegt, kann sich eine Druckdifferenz ausbilden, weil
die Drücke aus beiden Seiten des Ventils sich unabhängig voneinander entwickeln können
und ein Druckausgleich durch das Ventil nicht mehr möglich ist. Das Ventil ist so
ausgeführt, dass es auch bei Wegfall des Stroms an dem elektrisch ansteuerbaren magnetischen
Ventilantrieb (Ansteuerungsstrom) in der geschlossenen Stellung verbleibt, sofern
eine anliegende Druckdifferenz größer ist als ein Schwellwert (auch Schwellwertdruckdifferenz).
Dieser Schwellwert liegt beispielsweise zwischen 2 und 10 bar, insbesondere zwischen
4 bar und 8 bar und besonders bevorzugt im Bereich um die 6 bar. Ein solcher Ventiltyp
hat den Vorteil, dass ein Verbrauch von elektrischer Energie zum Antrieb des Ventils
nur in einer relativ kurzen Phase notwendig ist, um den geschlossenen Zustand des
Ventils herzustellen. Sobald sich ein ausreichender Druck in der Pumpenkammer ausgebildet
hat, wird der geschlossene Zustand durch die ausgebildete Druckdifferenz aufrecht
erhalten und das Ventil bleibt unabhängig von der Bestromung geschlossen.
[0018] Diese besondere Charakteristik des Niederdruckventils kann dadurch realisiert sein,
dass in dem Ventil ein Vorspannelement angeordnet ist, welches beispielsweise von
einer Feder gebildet werden kann. Wenn das Ventil durch eine Ansteuerung des elektrisch
ansteuerbaren magnetischen Ventilantriebs geschlossen werden soll, dann muss der elektrisch
ansteuerbare magnetische Ventilantrieb eine Antriebskraft auf einen Schließkörper
des Ventils ausüben, welche so groß ist, dass die wirkende Kraft des Vorspannelements
überschritten wird. Sobald der an einer pumpenkammerseitig angeordneten Wirkfläche
des Ventils anliegende Druck bzw. die anliegende Druckdifferenz ausreichend groß ist,
um die Vorspannkraft des Vorspannelements ebenfalls (alleine, ohne elektrische Unterstützung
durch den Ventilantrieb) zu überwinden, kann die Bestromung des Ventilantriebs beendet
werden. Dann ist die zusätzliche Kraft, welche von dem elektrisch ansteuerbaren magnetischen
Ventilantrieb auf den Schließkörper des Ventils ausgeübt wird, nicht mehr erforderlich,
um das Ventil im geschlossenen Zustand zu halten. Durch einen solchen Ventilantrieb
und einen solchen Typ eines Niederdruckventils kann eine besonders energieeffizient
betreibbare Pumpenanordnung bereitgestellt werden.
[0019] Es existiert ein Zustandssensor, mit welchem ein Öffnungszustand des Niederdruckventils
überwacht werden kann. Dieser Zustandssensor kann auf jede beliebige Art und Weise
gebildet werden. Bevorzugt ist der Zustandssensor als Bestandteil des elektrisch ansteuerbaren
magnetischen Ventilantriebs ausgebildet. Dies ist bevorzugt dadurch realisiert, dass
eine Spule des elektrisch ansteuerbaren magnetischen Ventilantriebs genutzt wird,
um durch Induktion eine Position und/oder eine Bewegung (Positionsveränderung) des
Ventilkörpers festzustellen. Durch diese Spule des elektrisch ansteuerbaren Ventilantriebs
fließt ein Strom, um das Ventil anzusteuern. In dieser Spule wird aber auch ein elektrischer
Strom induziert, sobald ein Ventilkörper des Niederdruckventils sich bewegt und dieser
induzierte elektrische Strom tritt unabhängig davon bzw. zusätzlich dazu auf, ob gerade
eine Bestromung zum Öffnen oder Schließen des Ventils vorliegt oder nicht. Dieser
induzierte Strom überlagert sich mit dem an den elektrisch ansteuerbaren magnetischen
Ventilantrieb angelegten Ansteuerungsstrom. Dieser induzierte Strom kann gemessen
werden. Dies kann mit einem Stromsensor oder einem Spannungssensor erfolgen, welcher
eine infolge des Stroms auftretende Spannung misst. Ein Zustandssensor zum Feststellen
des Öffnungszustands des Niederdruckventils kann bevorzugt einen Spannungssensor oder
einen Stromsensor umfassen, welcher diese induzierten Ströme unter daraus resultierenden
Spannungen an dem elektrisch ansteuerbaren magnetischen Ventilantrieb überwacht.
[0020] Der Zustandssensor kann aber auch auf beliebige andere Art realisiert sein, beispielsweise
mit einem mechanischen Element, welches eine Feststellung des Öffnungszustands des
Niederdruckventils ermöglicht oder mit einem optischen Sensor oder jedem beliebigen
anderen Messverfahren, mit welchem der Öffnungszustand des Ventils erfasst werden
kann. Eine weitere Variante des Zustandssensors ist eine zusätzliche Spule zur Erkennung
einer Induktion in Folge einer Bewegung des Ventilkörpers, die unabhängig von dem
Ventilantrieb ist. Möglich sind auch Zustandssensoren, die Drucksensoren umfassen
und die auf der Niederdruckseite und/oder an der Pumpenkammer der Pumpe angebracht
sind und Druckschwankungen registrieren.
[0021] Von dem Zustandssensor wird eine Information hinsichtlich des Öffnungszustands des
Niederdruckventils der Hochdruckpumpe der Pumpenanordnung bereitgestellt. Der Zustandssensor
ist mit einem Pumpensteuergerät verbunden.
[0022] Das Pumpensteuergerät kann ein beliebiges Steuergerät sein. Es kann auch ein Steuergerät
sein, welches in einem größeren Gesamtverbund, in welchem die Pumpenanordnung eingesetzt
wird, auch noch andere Funktionen übernimmt. Beispielsweise kann das Steuergerät auch
Teil eines Motorsteuergeräts eines Kraftfahrzeugs sein.
[0023] Die Verbindung zwischen dem Pumpensteuergerät und dem Zustandssensor ist bevorzugt
mit einer Leitung zur Übertragung von elektrischen Signalen, insbesondere mit einer
Datenleitung, realisiert. Über die Verbindung können Informationen hinsichtlich des
Zustands des Niederdruckventils der Hochdruckpumpe von dem Zustands sensor an das
Pumpensteuergerät übermittelt werden.
[0024] Das Pumpensteuergerät ist darüber hinaus mit der weiter vorne beschriebenen Niederdruckpumpe
der Pumpenanordnung verbunden. Auch dies ist bevorzugt mit einer Leitung zur Übertragung
von elektrischen Signalen, insbesondere mit einer Datenleitung, realisiert. Wie bereits
beschrieben, ist die Niederdruckpumpe insbesondere eine elektrische Pumpe. Durch eine
Steuerung des elektrischen Antriebs der Niederdruckpumpe kann die Förderleistung der
Niederdruckpumpe verändert werden, so dass ein Versorgungsdruck, mit welchem die Niederdruckpumpe
die Hochdruckpumpe versorgt, verstellt werden kann. Über die Verbindung des Pumpensteuergeräts
mit der Niederdruckpumpe ist eine Ansteuerung der Niederdruckpumpe mit dem Pumpensteuergerät
möglich. Das Pumpensteuergerät ist dazu eingerichtet, den Versorgungsdruck mit der
Niederdruckpumpe in Abhängigkeit des Öffnungszustands des Niederdruckventils anzupassen.
[0025] Diese Möglichkeit der Anpassung des Versorgungsdrucks ermöglicht es, auf den Öffnungszustand
des Ventils gezielt zu reagieren, um in den Versorgungsdruck zur Versorgung der Hochdruckpumpe
einzugreifen.
[0026] Die Hochdruckpumpe ist bevorzugt so ausgeführt, dass die Pumpendrehzahl bzw. eine
Taktfrequenz, mit der sich die Pumpenkammer periodisch vergrößert und verkleinert,
nicht oder nur schwer beeinflussbar ist, bzw. von anderen Größen abhängt, die nicht
oder nur teilweise mit der Fördermenge der Pumpe im Zusammenhang stehen. Beispielsweise
hängen die Pumpendrehzahl bzw. die besagte Taktfrequenz mit der Motordrehzahl der
Verbrennungskraftmaschine zusammen, wenn die Pumpe über eine Welle direkt von der
Verbrennungskraftmaschine angetrieben wird. Oft existiert aber kein oder nur ein geringer
Zusammenhang zwischen der anliegenden Drehzahl der Welle der Verbrennungskraftmaschine
und dem Kraftstoffbedarf der Verbrennungskraftmaschine. Ein Extremfall in dieser Hinsicht
ist ein Leerlauf bei hoher Drehzahl, bei welchem kein Kraftstoffbedarf vorhanden ist,
aber eine sehr hohe Drehzahl existiert.
[0027] Durch die Möglichkeit, den Öffnungszustand des Niederdruckventils der Hochdruckpumpe
der Pumpenanordnung gezielt zu überwachen, ist es möglich, diese fehlende Eingriffsmöglichkeit
auf den Betrieb der Hochdruckpumpe zumindest teilweise zu kompensieren und so einen
besonders effizienten, energiesparenden Betrieb der Pumpenanordnung zu gewährleisten.
Über die Beeinflussung des Öffnungszustandes des Niederdruckventils wird die der Hochdruckpumpe
bereitgestellte Menge an Kraftstoff gezielt eingestellt. Die Hochdruckpumpe fördert
nur und genau die Menge an Kraftstoff, die ihr durch ein Schließen des Niederdruckventils
bereit gestellt wird.
[0028] Besonders bevorzugt ist die Pumpenanordnung, wenn das Pumpensteuergerät dazu eingerichtet
ist, eine Fördermenge der Pumpenanordnung durch eine Verschiebung eines Schließzeitpunkts
des Niederdruckventils zu erreichen, wobei der Schließzeitpunkt zeitlich nach vorne
verschoben wird, um die Fördermenge zu erhöhen und wobei der Schließzeitpunkt zeitlich
nach hinten verschoben wird, um die Fördermenge zu reduzieren.
[0029] Die Pumpenanordnung ist bevorzugt so ausgeführt, dass die Fördermenge an Kraftstoff,
welche von der Pumpenanordnung bereitgestellt wird, (nur) über den Öffnungszeitpunkt
des Niederdruckventils der Hochdruckpumpe reguliert wird. Wenn kein Kraftstoff gefördert
werden soll, die Hochdruckpumpe allerdings trotzdem kontinuierlich mit einer bestimmten
Taktfrequenz bzw. Drehzahl eine Förderbewegung durchführt, dann bleibt das Niederdruckventil
dauerhaft geöffnet. Durch die Förderbewegung und die regelmäßige Vergrößerung und
Verkleinerung der Pumpenkammer wird dann immer wieder Kraftstoff durch das Niederdruckventil
in die Pumpenkammer hineingesaugt und dann anschließend durch das gleiche Niederdruckventil
wieder aus der Pumpenkammer herausgeschoben, und zwar entgegen der üblichen Förderrichtung.
Das Hochdruckventil auf der Hochdruckseite der Hochdruckpumpe ist dann dauerhaft geschlossen.
[0030] In der Hochdruckseite liegt normalerweise der weiter oben beschriebene sehr hohe
Druck von mehr als 500 bar vor. In der Pumpenkammer können sich (solange das Niederdruckventil
geöffnet ist) überhaupt gar keine Drücke ausbilden, welche ausreichend sind, Kraftstoff
aus der Pumpenkammer in die Hochdruckseite bzw. durch das Hochdruckventil zu fördern.
Sobald eine Anforderung an die Pumpenanordnung gestellt ist, Kraftstoff zu fördern,
wird das Niederdruckventil elektrisch angesteuert und gezielt geschlossen.
[0031] Normalerweise erfolgt ein Schließen und ein Öffnen des Niederdruckventils jeweils
einmal pro Förderbewegung der Pumpe. Das heißt, dass ein Schließen und ein Öffnen
des Niederdruckventils einmal pro Vergrößerung und Verkleinerung der Pumpenkammer
erfolgt. Wenn eine maximale Fördermenge erreicht werden soll, wird das Niederdruckventil
geschlossen, wenn die Pumpenkammer das maximale Volumen hat. Dann wird der Kraftstoff,
welcher sich in der Pumpenkammer befindet, zunächst auf einen sehr hohen Druck gebracht
und sobald der Druck in der Pumpenkammer den Druck auf der Hochdruckseite der Hochdruckpumpe
übersteigt, wird der Kraftstoff durch das Hochdruckventil aus der Pumpenkammer hinaus
in das Rail gedrückt.
[0032] Um nun eine Regelung der geförderten Kraftstoffmenge zwischen einer maximalen Fördermenge
und einer Nullmenge zu erreichen, wird der Schließzeitpunkt des Niederdruckventils
der Hochdruckpumpe ausgehend von dem Schließzeitpunkt für eine maximale Fördermenge
(beim oberen Totpunkt bzw. bei maximalem Pumpenvolumen) zeitlich während der Verkleinerungsphase
der Pumpenkammer nach hinten verschoben. Je später das Niederdruckventil schließt,
umso reduzierter ist die Fördermenge. Je früher der Schließzeitpunkt ist, umso größer
ist die Fördermenge.
[0033] Weiterhin vorteilhaft ist die Pumpenanordnung, wenn das Pumpensteuergerät dazu eingerichtet
ist, einen Druckwert von einem Drucksensor in Verbindung mit einer Hochdruckseite
der Hochdruckpumpe zu empfangen und die Fördermenge der Pumpenanordnung in Abhängigkeit
dieses Druckwerts zu regeln.
[0034] Bevorzugt ist ein Druck auf der Hochdruckseite fest vorgegeben. Dies kann beispielsweise
der weiter vorne beschriebene hohe Druck von mindestens 500 bar sein. Je nachdem,
wie viel Kraftstoff auf der Hochdruckseite verbraucht wird, ist eine entsprechende
Nachförderung von Kraftstoff mit der Pumpenanordnung erforderlich, um diesen vorgegebenen
hohen Druck zu halten. Der Drucksensor in Verbindung mit der Hochdruckseite ist so
eingerichtet, dass er den Druck auf der Hochdruckseite exakt messen kann. Sobald hier
eine Absenkung des Drucks aufgrund eines Abtransports von Kraftstoff von der Hochdruckseite
zu einem Verbraucher stattfindet, erhält die Pumpenanordnung eine Anforderung zum
Nachfördern einer Fördermenge, um den Druckwert wieder auf den gewünschten Hochdruck
zu regeln.
[0035] Diese Art der Pumpenansteuerung kann als Druckansteuerung bzw. als Druckregelung
bezeichnet werden.
[0036] Weiterhin vorteilhaft ist die Pumpenanordnung, wenn das Pumpensteuergerät dazu eingerichtet
ist, anhand des Öffnungszustands des Niederdruckventils Gas in der Pumpenkammer der
Hochdruckpumpe zu erkennen und den Versorgungsdruck zu erhöhen, wenn Gas in der Pumpenkammer
vorliegt.
[0037] Wie weiter oben bereits beschrieben ist, ist Gas in der Pumpenkammer ausgesprochen
nachteilig, weil durch Gas in der Pumpenkammer die Förderleistung der Pumpe erheblich
beeinträchtigt werden kann. Gas in der Pumpenkammer sorgt dafür, dass ein gewünschter
Ausstoß an Kraftstoff an dem Hochdruckventil an der Hochdruckseite der Pumpenkammer
nicht mehr auftritt. Durch Gasblasen in der Pumpe kann unter ungünstigen Umständen
eine Förderung mit der Hochdruckpumpe auch vollständig verhindert sein, weil durch
eine Vergrößerung bzw. eine Verkleinerung der Pumpenkammer der notwendige Druck zum
Ausstoßen von Kraftstoff an der Hochdruckseite durch das Hochdruckventil gar nicht
mehr aufgebaut werden kann. Um solche Zustände zu vermeiden, ist es vorteilhaft, das
zu erkennen. Es hat sich herausgestellt, dass durch eine Überwachung des Öffnungszustands
des Niederdruckventils auf eine besonders vorteilhafte Art und Weise feststellbar
ist, ob Gas in der Pumpenkammer vorliegt. Wenn das Niederdruckventil zu Zeitpunkten
öffnet, zu welchen regulär nicht zu erwarten ist, dass es öffnet, dann ist dies ein
Zeichen dafür, dass die notwendigen Drücke in der Pumpenkammer nicht aufgebaut werden
konnten. Es ist beispielsweise ein ungewöhnliches, nicht vorgesehenes Öffnungsereignis,
wenn das Niederdruckventil unmittelbar öffnet, wenn der elektrische Ansteuerungsstrom
zum Ansteuern des Niederdruckventils entfällt. Dann muss davon ausgegangen werden,
dass das Niederdruckventil nicht in der Lage ist, auch stromlos geschlossen zu bleiben.
Dann liegt kein ausreichender Druck in der Pumpenkammer vor. Es kann davon ausgegangen
werden, dass dies in Folge einer Gasblase in der Pumpenkammer auftritt.
[0038] Eine geeignete Reaktion auf Gas in der Pumpenkammer ist, den Versorgungsdruck der
Hochdruckpumpe zu erhöhen. Gasblasen treten üblicherweise infolge einer Verdampfung
von Kraftstoff auf. Die Drücke, bei denen Kraftstoff verdampft, sind normalerweise
temperaturabhängig. Je höher die Temperatur ist, umso höhere Drücke sind notwendig,
um sicherzustellen, dass der Kraftstoff in flüssigem Zustand verbleibt.
[0039] Bei der hier beschriebenen Pumpenanordnung wird Gas in der Pumpenkammer also anhand
der infolge des Gases auftretenden Phänomene (ungewolltes, ungeplantes Öffnen des
Niederdruckventils) erkannt. So kann sehr exakt der notwendige Versorgungsdruck erkannt
werden, welcher notwendig ist, um sicherzustellen, dass sich kein Gas in der Pumpenkammer
bildet und ein sicherer und zuverlässiger Betrieb der Pumpenkammer möglich ist. Es
ist insbesondere nicht mehr notwendig den Versorgungsdruck über das notwendige Mindestmaß
heraus zu erhöhen. Es ist also möglich, die Pumpenanordnung mit einem minimalen Versorgungsdruck
der Hochdruckpumpe zu betreiben und gleichzeitig sicherzustellen, dass ein sicherer
und zuverlässiger Betrieb der Hochdruckpumpe ermöglicht ist.
[0040] Wie weiter oben bereits beschrieben ist, ist die Niederdruckpumpe normalerweise eine
elektrische Pumpe. Durch die Bereitstellung eines minimalen Versorgungsdrucks, welcher
genauso hoch ist, dass sich gerade keine Gasblasen bilden, kann erreicht werden, dass
besonders wenig elektrische Energie zum Betrieb der Niederdruckpumpe notwendig ist.
[0041] Weiterhin vorteilhaft ist, wenn an der Niederdruckseite ein Druckspeicher angeordnet
ist, welcher ein Druckreservoir für den Versorgungsdruck bildet.
[0042] Ein solcher Druckspeicher kann beispielsweise durch einen federbelasteten Zylinder
mit einer Membran gebildet werden, welcher sicherstellt, dass auch bei einem Verbrauch
von Kraftstoff durch ein Ansaugen von Kraftstoff in die Hochdruckpumpe der Versorgungsdruck
ungefähr erhalten bleibt. Ein solcher Druckspeicher stellt ein Reservoir für unter
dem Versorgungsdruck stehenden Kraftstoff dar. Ein solcher Druckspeicher wirkt wie
ein Dämpfungselement, welches Druckschwankungen des Versorgungsdrucks zwischen der
Niederdruckpumpe und der Hochdruckpumpe gering hält. Durch einen solchen Druckspeicher
kann ein besonders sicherer und zuverlässiger Betrieb der Pumpenanordnung erreicht
werden. Ein solcher Druckspeicher kann in Ausführungsvarianten der Pumpenanordnung
auch von einem flexiblen Leitungsabschnitt gebildet sein, welcher sich druckabhängig
ausdehnt.
[0043] Weiterhin vorteilhaft ist die Pumpenanordnung, wenn die Niederdruckpumpe dazu eingerichtet
ist, einen Versorgungsdruck in einem Druckbereich zwischen 3 und 10 bar an der Niederdruckseite
aufrecht zu erhalten.
[0044] Es hat sich herausgestellt, das Versorgungsdrücke im Druckbereich von 3 und 10 bar
geeignet sind, bei allen denkbar auftretenden Temperaturen an der Pumpenanordnung
zu erreichen, dass nie gasförmiger Kraftstoff auftritt, sondern immer eine Anpassung
des Versorgungsdrucks möglich ist, welche sicherstellt, dass kein Gas auftritt. Innerhalb
des Druckbereichs zwischen 3 und 10 bar wird jeweils der notwendig (Mindest-)Versorgungsdruck
gezielt eingestellt.
[0045] Weiterhin vorteilhaft ist, wenn ein Pumpenantrieb der Hochdruckpumpe von einem Exzenter
gebildet ist, welcher an eine Welle einer Verbrennungskraftmaschine angeschlossen
ist.
[0046] Wie weiter oben bereits beschrieben, dreht sich die Welle der Verbrennungskraftmaschine
normalerweise mit einer Drehzahl, welche (weitgehend) unabhängig von der benötigten
Kraftstoffmenge ist. Der Antrieb einer Hochdruckpumpe über einen Exzenter, der mit
einer Welle der Verbrennungskraftmaschine verbunden ist, ist ein besonders effizienter
Antrieb der Hochdruckpumpe. Dies ist entscheidend für die Energieeffizienz der Pumpenanordnung,
weil durch die Bedrückung des Kraftstoffs auf sehr hohe Drücke von beispielsweise
mehr 500, mehr als 1000 oder sogar mehr als 1500 bar ein hoher Energieverbrauch auftritt.
[0047] Hier auch beschrieben werden soll eine Einspritzanlage umfassend ein Rail zur Versorgung
von mindestens einem Injektor zur Einspritzung von Kraftstoff in eine Verbrennungskraftmaschine
und eine Pumpenanordnung, wie sie hier beschrieben ist, zur Versorgung des Rails mit
Kraftstoff.
[0048] Ein solches Rail ist beispielsweise ein sogenanntes Commonrail, welches insbesondere
bei modernen Dieselverbrennungskraftmaschinen dazu eingesetzt wird, die Injektoren
der Verbrennungskraftmaschine mit Kraftstoff zu versorgen. Dieses Rail stellt ein
Druckreservoir dar, aus welchem Injektoren mit einer (in einem Betriebsbereich beliebigen)
Menge an Kraftstoff versorgt werden können. Die tatsächliche Dosierung der Einspritzmenge
zur Dosierung des Kraftstoffs, welcher in die Verbrennungskraftmaschine eingespritzt
wird, erfolgt über die Öffnungszeit der Injektoren. Bei der Dosierung wird davon ausgegangen,
dass die Injektoren immer den gewünschten Versorgungsdruck über das Rail erhalten.
[0049] Hier auch beschrieben werden soll ein Kraftfahrzeug aufweisend eine Verbrennungskraftmaschine
mit einer beschriebenen Einspritzanlage zur Versorgung der Verbrennungskraftmaschine
mit Kraftstoff.
[0050] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher
erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die in den
Figuren dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein Kraftfahrzeug mit einer beschriebenen Pumpenanordnung,
- Fig. 2:
- ein erstes Diagramm des Betriebs einer beschriebenen Pumpenanordnung und
- Fig. 3:
- ein zweites Diagramm des Betriebs einer beschriebenen Pumpenanordnung.
[0051] Fig. 1 zeigt ein Kraftfahrzeug 39 mit einer Verbrennungskraftmaschine 38, die eine
Einspritzeinlage 37 aufweist, welche von einer hier beschriebenen Pumpenanordnung
19 mit Kraftstoff versorgt wird. Die Einspritzanlage 37 weist ein Rail 13 auf, an
welches Injektoren 14 angrenzen, mit welchen die Verbrennungskraftmaschine 38 mit
Kraftstoff versorgt wird.
[0052] Die Pumpenanordnung 19 entnimmt Kraftstoff aus einem Tank 7 über eine Saugleitung
8 mit einer Niederdruckpumpe 6. Die Pumpenanordnung 19 hat darüber hinaus eine Hochdruckpumpe
1, welche an einer Niederdruckseite 3 an die Niederdruckpumpe 6 angeschlossen ist
und welche mit einer Hochdruckseite 5 an das Rail 13 angeschlossen ist. Die Niederdruckseite
5 der Hochdruckpumpe 1 ist von einer Pumpenkammer 10 der Hochdruckpumpe 1 mit einem
Niederdruckventil 3 abgegrenzt. Die Hochdruckseite 5 der Hochdruckpumpe 1 ist von
einer Pumpenkammer 10 der Hochdruckpumpe 1 mit einem Hochdruckventil 4 abgegrenzt.
[0053] Auf der Niederdruckseite 3 der Hochdruckpumpe 1 ist ein Druckspeicher 9 angeschlossen,
welcher eine Konstanz des Versorgungsdrucks, mit welchem die Hochdruckpumpe 1 mit
Kraftstoff versorgt wird, sicherstellt. Dieser Druckspeicher 9 ist allerdings nur
eine optionale Weiterentwicklung. Der Druckspeicher 9 kann auch durch eine Flexibilität
einer Zuleitung der Hochdruckpumpe 1 realisiert sein.
[0054] Das Niederdruckventil 2 der Hochdruckpumpe 1 weist einen elektrisch ansteuerbaren
magnetischen Ventilantrieb 18 auf, mit welchem das Niederdruckventil 4 entgegen der
Kraft eines Vorspannelements 21 geschlossen werden kann. Sobald in der Pumpenkammer
10 der Hochdruckpumpe 1 ein ausreichender Druck vorliegt, hält der Druck in der Pumpenkammer
10 das Niederdruckventil 6 geschlossen. Das geschieht unabhängig von der Tatsache,
ob ein Öffnungsstrom an dem elektrisch ansteuerbaren magnetischen Ventilantrieb 18
anliegt oder nicht. Das Niederdruckventil 2 bildet auch einen Dichtsitz 21, in welchem
ein Schließkörper im geschlossenen Zustand des Niederdruckventils 2 anliegt, um das
Niederdruckventil 2 zu verschließen.
[0055] Die Hochdruckpumpe wird von einem Exzenter 12 angetrieben, welcher bevorzugt mit
einer Verbrennungskraftmaschine 38 zum Antrieb verbunden ist. Eine entsprechende Verbindung
zwischen Exzenter 12 und der Verbrennungskraftmaschine 38 ist hier nicht gesondert
dargestellt. Der Exzenter 12 bildet einen Pumpenantrieb 20 der Hochdruckpumpe 1. Der
Exzenter 12 verschiebt regelmäßig einen Kolben 11 nach oben und nach unten, welcher
die Pumpenkammer 10 vergrößert und verkleinert. Die Bewegung des Pumpenkolbens 11
hat einen oberen Totpunkt und einen unteren Totpunkt, zwischen welchen der Pumpenkolben
11 sich immer hin- und herbewegt. Die Pumpenanordnung 19 weist auch ein Pumpensteuergerät
15 auf, welches Bestandteil eines Motorsteuergeräts 16 sein kann. Hier ist allerdings
eine Variante dargestellt, in welchem das Pumpensteuergerät 15 und das Motorsteuergerät
16 voneinander getrennt sind. Das Pumpensteuergerät 15 ist an einen Zustandssensor
23 angeschlossen, mit welchem ein Öffnungszustand des Niederdruckventils 6 festgestellt
werden kann. Das Pumpensteuergerät 15 ist hier zusätzlich mit einem Drucksensor 17
verbunden, mit welchem ein Druck in dem Rail 13 überwacht werden kann, das Pumpensteuergerät
15 ist hier auch mit der Niederdruckpumpe 6 verbunden, welche von dem Pumpensteuergerät
15 im hier beschriebenen Sinne gezielt angesteuert werden kann.
[0056] Die Funktionsweise der hier beschriebenen Pumpenanordnung wird im Folgenden anhand
der Fig. 2 und 3 erläutert. Auf der senkrechten Achse der in den Fig. 2 und 3 dargestellten
Diagramme sind jeweils Drücke und Ströme aufgetragen, die waagerechte Achse ist eine
Zeitachse.
[0057] In beiden Fig. 2 und 3 ist jeweils ein Betriebsmodus gezeigt, in welchem die Pumpe
mit einer gegenüber einer maximalen Fördermenge reduzierten Fördermenge fördert. Zu
erkennen ist, dass der Schließzeitpunkt 31 jeweils zeitlich weit hinter einem unteren
Totpunkt 34 liegt. Wenn eine maximale Fördermenge der Pumpenanordnung erreicht werden
sollte, würde der Schließzeitpunkt 31 unmittelbar am unteren Totpunkt 34 der Vergrößerung
und Verkleinerung der Pumpenkammer stattfinden.
[0058] Zu erkennen ist zunächst ein konstanter Versorgungsdruck 36, welcher in beiden Fig.
2 und 3 jeweils konstant ist. Weiterhin zu erkennen ist ein (elektrischer) Ventilstrom
29, mit welchem ein elektrischer Ventilantrieb bestromt wird, bzw. welcher sich in
dem elektrischen Ventilantrieb einstellt. Anhand des Ventilstroms 29 kann auch erkannt
werden, in welchem Zustand sich das Niederdruckventil gerade befindet.
[0059] Entlang der Zeitachse zunächst zu erkennen ist ein Schließstrom 26, der zu einem
Schließzeitpunkt 31 plötzlich auftritt. In beiden Fig. 2 und 3 ist ein Schließstrom
26, welcher eine starke Erhöhung des Stroms durch den Ventilantrieb darstellt, mit
welchem das Ventil geschlossen wird. In der Fig. 2 ist eine Verschiebung 35 des Schließzeitpunkts
31 mit einem Pfeil angedeutet. Mit Hilfe dieser Verschiebung 35 des Schließzeitpunktes
31, an welchem der Schließstrom 26 auftritt, kann die Fördermenge der Pumpenanordnung
angepasst werden. Wenn der Schließzeitpunkt 31 nach vorne verlegt wird, steigt die
Fördermenge der Pumpe an, wenn der Schließzeitpunkt 31 durch den Schließstrom 26 bzw.
durch ein späteres Auftreten des Schließstroms 26 nach hinten verlegt wird, sinkt
die Fördermenge der Pumpenanordnung ab. Zu erkennen ist, dass der Schließstrom 26
plötzlich endet. Dann entsteht ein erstes induziertes Signal 27 im Ventilstrom 29.
Dieses erste induzierte Signal 27 entsteht dadurch, dass ein elektrisches Feld in
dem Antrieb des Niederdruckventils abgebaut wird.
[0060] Das Ventil bleibt allerdings in der Betriebssituation gemäß Fig. 2 und auch in der
Betriebssituation gemäß Fig. 3 geschlossen. In Fig. 2 ist ein Betrieb ohne Gasblasen
in der Pumpenkammer dargestellt. Es tritt später ein zweites induziertes Signal 28
auf, welches dadurch induziert wird, dass das Ventil sich wieder öffnet. Dies geschieht
dadurch, dass der Ventilkörper des Niederdruckventils sich bewegt und durch diese
Bewegung eine Induktion eines elektrischen Stroms stattfindet. In der Variante gemäß
Fig. 2 tritt das zweite induzierte Signal 28 spät und insbesondere nach einem Zeitpunkt
eines oberen Totpunkts 33 einer Verkleinerung der Pumpenkammer auf. Dies ist ein Hinweis
darauf, dass in der Pumpenkammer ein ausreichender Druck gewährleistet wurde, weil
ein Abfallen des Drucks erst dann auftritt, wenn die Pumpenkammer sich wieder vergrößert.
[0061] In der Variante gemäß Fig. 3 tritt das zweite induzierte Signal bereits vor dem oberen
Totpunkt 33 auf. Dies ist ein Zeichen dafür, dass Gas in der Pumpenkammer existiert,
weil nun der Druck in der Pumpenkammer nicht gehalten wird, sondern unmittelbar bzw.
kurz nach dem Abfallen des Schließstroms 26 und dem Auftreten des ersten induzierten
Signals 27 das zweite induzierte Signal 28 auftritt und das Ventil wieder öffnet.
Der in der Pumpenkammer aufgebaute Druck ist nicht in der Lage, das Niederdruckventil
im geschlossenen Zustand zu halten. Beides resultiert auch in den Druckkurven für
den Raildruck 24 und den Pumpenkammerdruck 25, welche sich jeweils entsprechend verhalten.
[0062] Durch die beschriebene Pumpenanordnung ist ein besonders effizienter Betrieb der
Kraftstoffversorgung einer Verbrennungskraftmaschine möglich. Dies stellt gegenüber
den Pumpenanordnungen des Stands der Technik einen beachtlichen Vorteil dar.
Bezugszeichenliste
[0063]
- 1
- Hochdruckpumpe
- 2
- Niederdruckventil
- 3
- Niederdruckseite
- 4
- Hochdruckventil
- 5
- Hochdruckseite
- 6
- Niederdruckpumpe
- 7
- Tank
- 8
- Saugleitung
- 9
- Druckspeicher
- 10
- Pumpenkammer
- 11
- Kolben
- 12
- Exzenter
- 13
- Rail
- 14
- Injektor
- 15
- Pumpensteuergerät
- 16
- Motorsteuergerät
- 17
- Drucksensor
- 18
- Magnetischer Ventilantrieb
- 19
- Pumpenanordnung
- 20
- Pumpenantrieb
- 21
- Vorspannelement
- 22
- Dichtsitz
- 23
- Zustandssensor
- 24
- Raildruck
- 25
- Pumpenkammerdruck
- 26
- Schließstrom
- 27
- erstes induziertes Signal
- 28
- zweites induziertes Signal
- 29
- Ventilstrom
- 30
- Zeitachse
- 31
- Schließzeitpunkt
- 32
- Öffnungszeitpunkt
- 33
- Oberer Totpunkt
- 34
- Unterer Totpunkt
- 35
- Verschiebung
- 36
- Versorgungsdruck
- 37
- Einspritzanlage
- 38
- Verbrennungskraftmaschine
- 39
- Kraftfahrzeug
1. Pumpenanordnung (19) zur Förderung von Kraftstoff mit einer Hochdruckpumpe (1) zur
Bereitstellung von Kraftstoff unter hohem Druck und einer Niederdruckpumpe (6) zur
Versorgung der Hochdruckpumpe (1) mit Kraftstoff, wobei die Niederdruckpumpe (6) dazu
eingerichtet ist Kraftstoff aus einem Tank (7) zu entnehmen und den Kraftstoff der
Hochdruckpumpe (1) mit einem Versorgungsdruck (36) zuzuführen und wobei die Hochdruckpumpe
(1) eine Pumpenkammer (10) mit einem Niederdruckventil (2) auf einer Niederdruckseite
(3) und einem Hochdruckventil (4) auf der Hochdruckseite (5) hat, wobei das Niederdruckventil
(3) einen elektrisch ansteuerbaren magnetischen Ventilantrieb (18) hat und stromlos
geöffnet, bestromt geschlossen und stromlos geschlossen ist, wenn eine Druckdifferenz
zwischen Pumpenkammer (10) und Niederdruckseite (3) größer ist als ein Schwellwert,
wobei das Niederdruckventil (2) einen Zustandssensor (23) aufweist, mit welchem ein
Öffnungszustand des Niederdruckventils (2) überwacht werden kann, wobei der Zustandssensor
(23) und die Niederdruckpumpe (6) über ein Pumpensteuergerät (15) miteinander verbunden
sind und das Pumpensteuergerät (15) dazu eingerichtet ist den Versorgungsdruck (36)
in Abhängigkeit des Öffnungszustandes des Niederdruckventils (2) anzupassen.
2. Pumpenanordnung (19) nach Anspruch 1, wobei das Pumpensteuergerät (15) dazu eingerichtet
ist eine Fördermenge der Pumpenanordnung (19) durch eine Verschiebung eines Schließzeitpunktes
(31) des Niederdruckventils (2) zu erreichen, wobei der Schließzeitpunkt (31) zeitlich
nach vorne verschoben wird, um die Fördermenge zu erhöhen und wobei der Schließzeitpunkt
(31) zeitlich nach hinten verschoben wird, um die Fördermenge zu reduzieren.
3. Pumpenanordnung (19) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Pumpensteuergerät
(15) dazu eingerichtet ist einen Druckwert von einem Drucksensor (17) in Verbindung
mit einer Hochdruckseite (5) der Hochdruckpumpe (1) zu empfangen und die Fördermenge
der Pumpenanordnung (19) in Abhängigkeit dieses Druckwerts zu regeln.
4. Pumpenanordnung (19) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Pumpensteuergerät
(15) dazu eingerichtet ist anhand des Öffnungszustandes des Niederdruckventils (2)
Gas in der Pumpenkammer (10) der Hochdruckpumpe (19) zu erkennen und den Versorgungsdruck
(36) zu erhöhen, wenn Gas in der Pumpenkammer (10) vorliegt.
5. Pumpenanordnung (19) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an der Niederdruckseite
(3) ein Druckspeicher (9) angeschlossen ist, welcher ein Druckreservoir für den Versorgungsdruck
(36) bildet.
6. Pumpenanordnung (19) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Niederdruckpumpe
(6) dazu eingerichtet ist einen Versorgungsdruck (6) in einem Druckbereich zwischen
3 und 10 bar an der Niederdruckseite (3) aufrecht zu erhalten.
7. Pumpenanordnung (19) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Pumpenantrieb
(20) der Hochdruckpumpe (1) von einem Exzenter (12) gebildet wird, welcher an eine
Welle einer Verbrennungskraftmaschine (38) angeschlossen ist.
8. Einspritzanlage (37) umfassend ein Rail (13) zur Versorgung von mindestens einem Injektor
(14) zur Einspritzung von Kraftstoff in eine Verbrennungskraftmaschine (38) und eine
Pumpenanordnung (19) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Versorgung des Rails
(13) mit Kraftstoff.
9. Kraftfahrzeug (39) mit einer Verbrennungskraftmaschine (38) und einer Einspritzanlage
(37) zur Versorgung der Verbrennungskraftmaschine (38) mit Kraftstoff nach Anspruch
8.