[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schraubenvakuumpumpe mit einem Gehäuse, zwei
in dem Gehäuse angeordneten und miteinander in Eingriff stehenden Schraubenrotoren,
die zum Fördern eines Prozessgases in Zusammenwirkung mit dem Gehäuse wiederholt abgeschlossene
Fördervolumina des Prozessgases bilden und in Richtung eines Auslasses fördern.
[0002] Die vakuumtechnische Leistung von Schraubenvakuumpumpen ist in hohem Maße abhängig
von der Größe und Zahl von Spalten im pumpaktiven Bereich, insbesondere zwischen miteinander
in Eingriff befindlichen Schraubenrotoren und zwischen einem jeweiligen Schraubenrotor
und einer umschließenden Gehäusewand. Diese Spalte verändern sich im Betrieb bzw.
im Vergleich zum Stillstand durch wärmeabhängige Formänderungen, insbesondere Ausdehnungen,
der beteiligten Komponenten. Durch Kontrolle von Wärmeentwicklung und Begrenzung bzw.
Verminderung von hohen Temperaturen in der Schraubenpumpe kann der Einfluss der Temperatur
auf Spalte und damit auf die vakuumtechnische Leistung der Schraubenpumpe verbessert
werden.
[0003] Darüber hinaus entspricht Wärme auch, sofern sie nicht mancherorts erwünscht ist,
grundsätzlich Verlusten, sodass eine Reduzierung von Wärmeproduktion die Effizienz
der Schraubenvakuumpumpe verbessern kann. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen
der Leistungsaufnahme der Pumpe und der resultierenden Wärme, wobei eine hohe Leistungsdichte
eine effektive Wärmeabfuhr erforderlich macht.
[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, den Temperaturhaushalt einer Schraubenvakuumpumpe
der eingangs genannten Art zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Offenbart wird außerdem eine Schraubenvakuumpumpe mit einem Gehäuse, zwei in dem
Gehäuse angeordneten und miteinander in Eingriff stehenden Schraubenrotoren, die zum
Fördern eines Prozessgases in Zusammenwirkung mit dem Gehäuse wiederholt abgeschlossene
Fördervolumina des Prozessgases bilden und in Richtung eines Auslasses fördern, wobei
die Schraubenvakuumpumpe zumindest eines der im Folgenden beschriebenen Merkmale aufweist.
[0007] Es kann ein Motor vorgesehen sein, der als Direktantrieb für einen der Schraubenrotoren
ausgebildet ist. Da der Motor als Direktantrieb ausgebildet ist, muss keine Kupplung
zwischen dem Motor und dem betreffenden Schraubenrotor vorgesehen werden. Da eine
Kupplung im Betrieb grundsätzlich Wärme erzeugt, wird somit eine Wärmequelle vollständig
vermieden. Außerdem werden so die entsprechenden mechanischen Verluste in der Kupplung
vermieden, wodurch die Energieeffizienz der Pumpe verbessert wird.
[0008] Es kann eine aktive Flüssigkeitskühlung vorgesehen sein. Der Begriff "aktive Kühlung"
bezieht sich auf eine fremdbetätigte Kühlung, also insbesondere eine Flüssigkeitskühlung
mit einer Pumpe. Dabei kann z.B. eine separate Pumpe vorgesehen werden oder ein an
einer Hausanschlussleitung ohnehin vorgesehener Wasserdruck ausgenutzt werden. Zum
Beispiel kann die aktive Kühlung eine Wasserkühlung umfassen. Die aktive Kühlung sorgt
für einen schnellen Wärmeabtransport und hilft so dabei, die Temperaturen in der Schraubenpumpe
zu begrenzen
[0009] Es kann die aktive Flüssigkeitskühlung sowohl für die Schraubenrotoren als auch für
den Motor vorgesehen sein. Somit werden die Temperaturen sowohl im Bereich des Motors
als auch im Bereich der Schraubenrotoren begrenzt, also an Orten in der Pumpe, an
denen eine besonders hohe Wärmeentwicklung erwartet wird. Der Begriff "für" umfasst
sowohl eine aktive Kühlung im Bereich des betreffenden Elements, also z.B. im Bereich
der Schraubenrotoren bzw. des Motors, als auch eine Ausführung unmittelbar in dem
betreffenden Element. So kann beispielsweise im Rahmen der Erfindung eine aktive Flüssigkeitskühlung
in oder an dem Gehäuse für die Schraubenrotoren in einem, insbesondere axialen Bereich
vorgesehen sein, in dem die Schraubenrotoren angeordnet sind. Grundsätzlich kann eine
einzige aktive Flüssigkeitskühlung sowohl für den Motor als auch für die Schraubenrotoren
vorgesehen sein oder es können auch mehrere aktive Flüssigkeitskühlungen vorgesehen
sein.
[0010] Insbesondere bildet der direkt angetriebene Schraubenrotor einen Läufer des Motors.
Somit ist keine zusätzliche Lagerung für einen Schraubenrotor nötig, was mechanische
Verluste und entsprechende Wärmeproduktion noch weiter verringert.
[0011] Der Motor kann z.B. als Permanentmagnetsynchronmaschine, insbesondere mit innenliegenden
Magneten bzw. als IPMSM, ausgebildet sein. So lässt sich die Effizienz weiter steigern,
insbesondere da sich durch einen IPMSM ein besonders hoher Wirkungsgrad erreichen
lässt.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform ist ein, insbesondere externer, Frequenzumrichter für
den Motor vorgesehen. Insbesondere mangels beweglicher Teile trägt dieser ebenfalls
zur Verringerung mechanischer Verluste bei. So muss z.B. kein Übersetzungsgetriebe
zwischen dem Motor und dem betreffenden Schraubenrotor vorgesehen werden. Da ein Übersetzungsgetriebe
im Betrieb grundsätzlich Wärme erzeugt, wird somit eine weitere Wärmequelle vollständig
vermieden. Außerdem werden so die entsprechenden mechanischen Verluste in dem Übersetzungsgetriebe
vermieden, wodurch die Energieeffizienz der Pumpe weiter verbessert wird. Abgesehen
davon, dass kein Übersetzungsgetriebe zwischen dem Motor und dem entsprechenden Schraubenrotor
notwendig ist, kann jedoch z.B. ein Synchronisierungsgetriebe zwischen den Schraubenrotoren
vorgesehen sein.
[0013] Bei einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Schraubenrotoren jeweils
zumindest zwei entlang der Schraubenachse benachbarte Abschnitte aufweisen, wobei
die Schraubenrotoren jeweils in einem näher an einem Einlass gelegenen ersten Abschnitt
eine zumindest im Wesentlichen konstante oder zunehmende Steigung und in einem zweiten
Abschnitt eine niedrigere Steigung als im ersten Abschnitt aufweisen, und wobei in
Bezug auf die Schraubenachse der erste Abschnitt länger ist als ein abgeschlossenes
Fördervolumen im ersten Abschnitt, insbesondere länger als 360° bzw. eine Umdrehung
des Schraubenprofils. Hierdurch wird eine Spaltlänge zwischen einem verdichtenden
Bereich und einem Einlass der Pumpe vergrößert, wodurch die entsprechende Dichtwirkung
verbessert wird. Die Pumpe kann somit effizienter ausgeführt werden. Außerdem lässt
sich hierdurch eine notwendige Bearbeitungsgüte einer Abschlussfläche für die Schraubenrotoren
im Einlassbereich verringern. Dies verringert die Herstellungskosten der Pumpe.
[0014] Bei einer Weiterbildung ist im Bereich einer inneren Verdichtung der Pumpe ein Überdruckventil
vorgesehen, welches mit einem Auslass der Pumpe verbunden ist oder einen Auslass bildet.
Hierdurch kann der, insbesondere ohnehin nicht nützliche, Druck in diesem Bereich
abgelassen werden, wenn er den am Auslass herrschenden Druck, also üblicherweise atmosphärischen
Druck, übersteigt. Die innere Verdichtung wird somit auf atmosphärischen Druck begrenzt,
was die für eine weitere Verdichtung nötige Antriebsleistung entbehrlich macht und
entsprechend weitere Kompressionswärme vermeidet. Dies führt zu einer Verringerung
der Temperatur.
[0015] Beispielsweise kann die Pumpe eine Steuereinrichtung aufweisen, die dazu ausgebildet
und/oder eingerichtet ist, die Pumpe zumindest in einem Normalbetriebsmodus bei einer
Rotordrehzahl von etwa 120 Hz oder weniger, insbesondere von etwa 80 Hz oder mehr,
zu betreiben. Hierdurch werden eine entsprechend niedrige Leistungsaufnahme bzw. entsprechend
niedrige mechanische Verluste erreicht. Dies gilt insbesondere im Bereich einer ausstoßenden
Pumpstufe. Hier bzw. in einem Auslassbereich werden Rotor- und Gehäusetemperatur sowie
Auslassgastemperatur niedrig gehalten.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet und/oder
eingerichtet, die Pumpe zeitweise zumindest in einem Verstärkungsbetriebsmodus zu
betreiben, bei dem die Rotordrehzahl höher ist als im Normalbetriebsmodus. Hierdurch
kann die Leistung dann selektiv erhöht werden, wenn es nötig ist, während jedoch im
Normalbetriebsmodus weiterhin die niedrige Leistungsaufnahme bzw. die niedrige Wärmeproduktion
beibehalten werden. Es wird also eine insgesamt effiziente Pumpe zur Verfügung gestellt,
die jedoch flexibel einsetzbar ist. Diese Ausführungsform ist beispielsweise besonders
für Anwendung mit, insbesondere häufig, wiederholter Evakuierung vorteilhaft, da hier
jeweils zum Beginn der Evakuierung bedarfsweise Leistung hinzugeschaltet werden kann,
wobei die Leistungsaufnahme und Wärmeproduktion im Mittel relativ gering bleibt. Insbesondere
kann es möglich sein, den flüssigkeitsgekühlten Motor kurzzeitig zu überlasten. So
kann ein klein dimensionierter Motor zum Betrieb der Schraubenvakuumpumpe ausreichen.
[0017] Eine Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass für zumindest einen der Schraubenrotoren
eine berührungslose Dichtung, insbesondere ein Kolbenring, vorgesehen ist. Die Wärmeproduktion
lässt sich hierdurch weiter reduzieren, insbesondere im Vergleich zu einer Pumpe mit
Radialwellendichtringen.
[0018] Es kann eine Schmiermittel-Abführeinrichtung, z.B. ein Deflektor, insbesondere benachbart
zu einer Dichtung, vorgesehen sein. Diese kann eine Dichtung für einen Schraubenrotor
unterstützen, indem ein insbesondere großer Teil des Schmiermittels, z.B. Öl, bereits
gar nicht die Dichtung erreicht, sondern zuvor abgeführt wird. Dies kann insbesondere
eine berührungslose Dichtung in ihrer Dichtwirkung verbessern.
[0019] Die Schraubenrotoren können zum Beispiel über ein Synchronisierungsgetriebe gekoppelt
sein, wobei das Synchronisierungsgetriebe eine gerade Verzahnung aufweist. Dieses
weist im Eingriff eine kleine Berührungsfläche, insbesondere im Vergleich zu einer
Schrägverzahnung, auf. Entsprechend gering ist die Wärmeproduktion im Eingriffsbereich
eines entsprechend ausgelegten Getriebes.
[0020] Wärmetechnisch vorteilhaft ist es außerdem, wenn wenig Schmiermittel, z.B. Öl, für
das Synchronisierungsgetriebe eingesetzt wird, wobei natürlich ausreichend Schmiermittel
vorhanden sein muss, um die Schmierung zu gewährleisten. Die geringe Schmiermittelmenge
führt zu geringen mechanischen Verlusten im Schmiermittel selbst, wie z.B. durch Planschen
von Öl.
[0021] Es kann außerdem vorgesehen sein, dass die Pumpe derart ausgebildet ist, dass zumindest
eine Wärmequelle, wie z.B. eine innere Verdichtung, ein Motor oder ein Getriebe, in
der Nähe zumindest einer Wärmesenke, wie z.B. einer Flüssigkeitskühlung, angeordnet
ist. Hierdurch wird eine besonders effektive Wärmeabfuhr gewährleistet.
[0022] Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Pumpe derart ausgebildet, dass zumindest
eine Wärmequelle von zumindest einem wärmeempfindlichen Bereich, z.B. einem wärmeempfindlichen
Bauteil und/oder einem ölgeschmierten Bereich, entfernt angeordnet oder zwischen der
Wärmequelle und dem wärmeempfindlichen Bereich eine Abschirmung angeordnet ist.
[0023] Die Abschirmung kann zum Beispiel durch eine Taillierung des Gehäuses gebildet sein.
Die Taillierung begrenzt einen möglichen Wärmestrom und sorgt so für eine wirksame
Isolation. Gleichzeitig lässt sich eine Taillierung einfach herstellen und es sind
insbesondere keine zusätzlichen Isolierungen notwendig.
[0024] Insbesondere im Bereich einer Taillierung ist es vorteilhaft, eine aktive Kühlung
vorzusehen. So lässt sich ein Wärmestau in diesem Bereich effektiv abführen. Die Taillierung
wirkt dabei gewissermaßen wie eine Wärmesammelstelle für die aktive Kühlung, sodass
die Wärme im Wesentlichen nicht oder kaum die Taillierung passiert, jedoch zu einem
großen Teil der aktiven Kühlung zugeführt wird.
[0025] Die Abschirmung kann insbesondere zwischen einem Auslass und einem Lagerabschnitt
für die Schraubenrotoren vorgesehen sein. So kann insbesondere ein im Lagerabschnitt
vorgesehenes Schmiermittel vor hohem Wärmeeintrag vom Auslassbereich geschützt werden,
da Schmiermittel häufig temperaturempfindlich sind bzw. für höhere Temperaturen teurer
in der Anschaffung sind.
[0026] Die Abschirmung kann auch als Isolation, beispielsweise als eine Isolationsschicht,
insbesondere mit einem schlecht wärmeleitenden Material, beispielsweise einem geschäumten
Material oder einem Gas, wie z.B. Luft, ausgebildet sein. Beispielsweise kann ein
Lagerabschnitt, insbesondere ein Lagerschild, als Sandwich-Bauteil, insbesondere mit
einer Isolationsschicht, ausgebildet sein. Hierdurch kann der Wärmeübergang von einem
pumpaktiven Bereich zum Lagerbereich weiter verringert werden.
[0027] Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Flüssigkeitskühlung derart ausgebildet,
dass sie im Bereich einer Wärmequelle eine turbulente Strömung ausbildet. Hierdurch
wird in diesem Bereich eine besonders guter Wärmeübergang gewährleistet. Grundsätzlich
kann es von Vorteil sein, ein geringes Volumen, also insbesondere einen kleinen Leitungsquerschnitt
und/oder eine geringe Gesamtflüssigkeitsmenge, für einen Kühlkreis und/oder eine hohe
Strömungsgeschwindigkeit des Kühlfluids vorzusehen. Dies erlaubt einen besonders guten
Wärmeübergang, insbesondere durch Ausbildung turbulenter Strömungsverhältnisse. Turbulenzen
lassen sich beispielsweise auch durch lokale Verengungen einer Kühlleitung bzw. durch
abrupte Änderungen ihrer Innenflächen erzeugen.
[0028] Generell kann vorgesehen sein, eine effiziente Kühlung, insbesondere durch eine schnelle
lokale Wärmeabfuhr, insbesondere direkt oder möglichst nah an einer Wärmequelle zu
gewährleisten. Hierfür können beispielsweise Kühlleitungen der aktiven Kühlung Aluminium
oder einen anderen Werkstoff hoher Wärmeleitfähigkeit umfassen, in einem Aluminiumgusskörper
ausgebildet sein und/oder als, insbesondere in Gehäusenuten, eingepresste Kühlleitungen
ausgebildet sein. Kühlleitungen sind insbesondere nah an einer Wärmequelle angeordnet
und/oder folgen ihrer Kontur in möglichst geringem Abstand. Generell können Kühlkreise
auch zur Kühlung verschiedener Wärmequellen aufgeteilt werden und/oder geeignet verschaltet
werden. Dabei kann beispielsweise ein Abschnitt des Kühlkreises komplett für einen
besonders warmen oder wärmeempflindlichen Bereich, insbesondere ein besonders warmes
oder wärmeempfindliches Bauteil, vorgesehen sein, während beispielsweise andere Abschnitte
des Kühlkreises für andere Bereich bzw. Bauteile, die weniger empfindlich sind oder
weniger Wärme produzieren, in Reihe geschaltet werden können.
[0029] Zur Verbesserung der Kühlleistung ist es außerdem vorteilhaft, Wärmequellen in der
Pumpe gruppiert, benachbart und/oder in der Nähe voneinander anzuordnen. Hierdurch
kann bereits eine lokale Kühlung ausreichen, um mehrere Wärmequellen gemeinsam zu
kühlen. Konzentriert erzeugte Wärme lässt sich besonders gut abführen.
[0030] Insbesondere kann es vorteilhaft sein, unvermeidbare Wärmequellen in der Nähe des
Auslasses anzuordnen. Der Auslass stellt dabei insbesondere selbst eine Wärmequelle
dar. Die Wärme ist hier lokal besonders effektiv abführbar.
[0031] Es kann z.B. ein Tauchkühler vorgesehen sein, der insbesondere Aluminium umfasst.
Der Tauchkühler kann beispielsweise in einem Bad eines Schmiermittels der Vakuumpumpe,
insbesondere eines Sychnronisierungsgetriebes, insbesondere einem Ölbad, angeordnet
sein. Hierdurch lässt sich die Temperatur eines empfindlichen Schmiermittels besonders
gut kontrollieren bzw. kann in diesem temperaturempfindlichen Bereich für eine lokale
Kühlung gesorgt werden, während andere Bereiche gegebenenfalls weniger stark gekühlt
werden müssen.
[0032] Die Schraubenrotoren der Schraubenvakuumpumpe können insbesondere durch ein Zykloidenprofil
gebildet sein bzw. ein solches aufweisen und/oder zweigängig ausgebildet sein. Eine
Schraubensteigung der Schraubenrotoren kann beispielsweise abschnittsweise konstant
ausgebildet sein, d.h. die Steigung verändert sich entlang einer Schraubenachse lediglich
in Übergangsbereichen zwischen den Abschnitten, wobei ein Übergangsbereich insbesondere
kleiner als ein Abschnitt ist, insbesondere alle Übergangsbereiche kleiner als alle
Abschnitte sind.
[0033] Ein Auslass der Pumpe kann zum Beispiel nach unten hin ausgerichtet sein. Ein Einlass
der Pumpe kann zum Beispiel nach oben hin ausgerichtet sein.
[0034] Die Schraubenvakuumpumpe kann beispielsweise eine innere Verdichtung mit einem Verdichtungsverhältnis
kleiner als 5 zu 1, inbesondere kleiner als 4 zu 1, insbesondere kleiner als 3,5 zu
1, und/oder größer als 2 zu 1, insbesondere größer als 3 zu 1, aufweisen. Ein jeweiliges
Schraubenprofil kann z.B. mehr als 7, insbesondere mehr als 10, insbesondere mehr
als 12, insbesondere 13 abgeschlossene Fördervolumina gleichzeitig bilden bzw fördern.
Ein jeweiliger Schraubenrotor kann insbesondere ein Verhältnis der Länge seines Schraubenprofils
zu dessen Durchmesser von wenigstens 2,0, insbesondere wenigstens 2,5, insbesondere
wenigstens 3,0 und/oder höchstens 5,0, insbesondere höchstens 4,0, aufweisen.
[0035] Bei einem beispielhaften Verfahren zum Betrieb eines Vakuumsystems mit einer Schraubenvakuumpumpe,
insbesondere gemäß einer hierin beschriebenen Art, wird eine Vakuumkammer, insbesondere
häufig, insbesondere mehrmals am Tag, insbesondere mehrmals in der Stunde, wiederholt
evakuiert, wobei insbesondere eine der Schraubenpumpe vorgeschaltete Wälzkolbenpumpe
vorgesehen ist, wobei insbesondere die Wälzkolbenpumpe ein Saugvermögen aufweist,
welches höchstens dreimal, insbesondere höchstens oder etwa doppelt, so groß ist wie
ein Saugvermögen der Schraubenvakuumpumpe.
[0036] Da bei wiederholten Evakuierungen, die auch als Load-Lock-Anwendungen bezeichnet
werden, häufig bzw. insgesamt relativ lange bei hohen Drücken nahe Atmosphäre gearbeitet
wird, führt das genannte vorteilhafte Saugvermögensverhältnis und/oder ein geringes
Verdichtungsverhältnis dazu, dass nur eine geringe Verdichtungsleistung aufgebracht
werden muss und nur eine geringe Verdichtungswärme entsteht, die hierdurch leicht
abzuführen ist. Somit wird ein besonders effizienter Betrieb des Vakuumsystems ermöglicht.
[0037] Bei einem weiteren beispielhaften Verfahren zum Betrieb eines Vakuumsystems mit einer
Schraubenvakuumpumpe, insbesondere gemäß einer hierin beschriebenen Art, wird eine
Vakuumkammer bei einem Enddruck im Wesentlichen dauerhaft betrieben, wobei insbesondere
eine der Schraubenpumpe vorgeschaltete Wälzkolbenpumpe vorgesehen ist, wobei insbesondere
die Wälzkolbenpumpe ein Saugvermögen aufweist, welches wenigstens fünfmal, insbesondere
wenigstens siebenmal, so groß ist wie ein Saugvermögen der Schraubenvakuumpumpe.
[0038] Bei vornehmlichem Betrieb im Enddruck führt das genannte vorteilhafte Saugvermögensverhältnis
und/oder ein hohes Verdichtungsverhältnis nicht zu den oben geschilderten Nachteilen.
Vielmehr lässt sich hierdurch eine klein dimensionierte Schraubenvakuumpumpe einsetzen,
was kostentechnisch vorteilhaft ist.
[0039] Falls sowohl eine wiederholte Evakuierung als auch ein relativ langer Betrieb im
Enddruck notwendig sind oder ermöglich werden sollen, kann es vorteilhaft sein, das
Saugvermögensverhältnis und/oder das Verdichtungsverhältnis so auszulegen, dass ein
geeigneter Kompromiss erzielt wird.
[0040] Die hierin beschriebenen Pumpen, Pumpsysteme und Verfahren lassen sich im Sinne aller
hierin beschriebenen Merkmale bzw. Maßnahmen für Pumpen, Pumpsysteme und Verfahren
weiterbilden.
[0041] Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft anhand der schematischen Zeichnung
erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine Schraubenvakuumpumpe in perspektivischer Ansicht.
- Fig. 2
- zeigt die Schraubenvakuumpumpe der Fig. 1 in einer Draufsicht.
- Fig. 3
- zeigt die Schraubenvakuumpumpe der Fig. 1 und 2 in einer Seitenansicht.
- Fig. 4
- zeigt eine Schnittansicht der Schraubenvakuumpumpe entlang einer in Fig. 3 angedeuteten
Schnittebene A-A.
- Fig. 5
- zeigt einen Tauchkühler der Schraubenvakuumpumpe der Fig. 1 bis 4.
[0042] In den Fig. 1 bis 3 ist eine Schraubenvakuumpumpe 10 gezeigt, die einen Motor 12,
einen Getriebekasten 14, ein Gehäuse 16, einen Lagerschild 18 sowie einen Deckel 20
aufweist. Die Schraubenvakuumpumpe 10 fördert ein Prozessgas von einem Einlass 22
zu einem nach unten gerichteten, in Fig. 3 sichtbaren Auslass 24.
[0043] Für den Motor 12 ist eine aktive Flüssigkeitskühlung vorgesehen, die aus einem Gehäuse
des Motors 12 austritt. Für im Inneren des Gehäuses 16 angeordnete und in Fig. 4 sichtbare
Schraubenrotoren 28 und 30 ist ebenfalls eine aktive Flüssigkeitskühlung vorgesehen,
die zwei Kühlleitungen aufweist, welche in Fig. 1 nicht dargestellt sind, deren Verlauf
aber durch entsprechende Nuten 32 des Gehäuses 16 angedeutet ist, in die die Kühlleitungen
eingepresst werden. Des Weiteren sind aktive Flüssigkeitskühlungen im Getriebekasten
14 und im Deckel 20 vorgesehen und hier jeweils als Tauchkühler 34 ausgebildet, die
unten anhand von Fig. 5 näher erläutert werden.
[0044] Wie es in den Fig. 1 bis 4 ersichtlich ist, weist das Gehäuse 16 der Schraubenvakuumpumpe
10 eine Taillierung 36 auf. Die Taillierung 36 ist im Bereich des Auslasses 24 angeordnet.
[0045] In Fig. 4 ist die Schraubenvakuumpumpe 10 in einer Schnittansicht gezeigt, deren
Schnittebene der Linie A-A in Fig. 3 entspricht. Es sind zwei Schraubenrotoren 28
und 30 sichtbar, die jeweils zweigängige, ineinandergreifende Schraubenprofile 38
und 40 aufweisen, die mit Hilfe eines Zykloidenprofil generiert sind und eine zylindrische
Hüllkontur sowie eine zylindrische Grundform des Schraubengrundes aufweisen. Die Schraubenprofile
38 und 40 bilden in Zusammenwirkung mit dem Gehäuse 16 einen pumpaktiven Bereich der
Schraubenvakuumpumpe 10 und fördern wiederholt abgeschlossene Fördervolumina des Prozessgases
vom Einlass 22 zum Auslass 24, in Fig. 4 also von links nach rechts.
[0046] Die Pumpleistung der Schraubenvakuumpumpe 10 hängt von Größe und Gestalt verschiedener
Spalte im pumpaktiven Bereich ab, die aufgrund der Relativbewegung von Rotoren 28,
30 und Gehäuse 16 zwar unvermeidbar sind, jedoch zwecks guter Pumpleistung klein und
möglichst konstant zu halten sind. Temperaturänderungen in den beteiligten Bauteilen
führen zu deren Formänderung. Die hierin beschriebenen Maßnahmen zur Vermeidung, Abführung
und im Allgemeinen Beherrschung von Wärme in der Pumpe 10 bewirken somit eine möglichst
geringe Formänderung und in der Folge möglichst beherrschbare Spalte. Die Spalte können
also präziser ausgelegt werden, was die Pumpleistung bzw. ihre Effizienz verbessert.
[0047] Der Schraubenrotor 28 wird direkt, also ohne zwischengeschaltete Kupplung, von dem
Motor 12 angetrieben. Der Schraubenrotor 30 wird dagegen über ein Synchronisierungsgetriebe
42 mit Zahnrädern 43 in einem definierten Winkelverhältnis zum Schraubenrotor 28 angetrieben.
[0048] Der Motor 12 umfasst ein Gehäuse 44, welches zum Beispiel aus Aluminium hergestellt
ist und in welchem Kühlleitungen 26 für die aktive Flüssigkeitskühlung ausgebildet
sind. Der Motor 12 umfasst außerdem einen gewickelten Stator 46, der zusammen mit
einem auf einem Wellenende des Schraubenrotors 28 angebrachten Magnetträger 48 einen
elektrischen Motor und einen Direktantrieb für den Schraubenrotor 28 bildet. Der Schraubenrotor
28 bildet einen Läufer des Motors 12. Der Magnetträger 48 umfasst eine Mehrzahl an
Permanentmagneten. Der Motor 12 bildet also eine Permanentmagnetsynchronmaschine mit
innenliegenden Magneten, welche auch als IPMSM bezeichnet wird.
[0049] Der Stator 46 ist in einem Vergusskörper 50 angeordnet, welcher nicht näher dargestellte
elektrische Leiter beim Stator 46 isoliert und diese isoliert zu einer Platine 52
führt. Der Vergusskörper 50 bildet hier in Verbindung mit der Platine 52 einen vakuumdichten
Anschluss des Motors 12 an eine in einem Bereich atmosphärischen Drucks vorgesehene
Steuerungselektronik. Es kann z.B. ein externer Frequenzumrichter für den Motor 12
vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich kann auf der Platine 52 zumindest ein
Teil einer Steuerungselektronik für den Motor 12 vorgesehen sein.
[0050] In dem Getriebekasten 14 ist das Synchronisierungsgetriebe 42 angeordnet. Im Getriebekasten
14 ist außerdem Öl als Schmiermittel vorgesehen, welches durch Spritzscheiben 54 über
das Synchronisierungsgetriebe 42 und benachbarte Lager 56 verteilt wird.
[0051] Die Tailllierung 36 bildet eine Abschirmung bzw. eine Wärmebarriere, und zwar insbesondere
für Wärme, die im Bereich der Schraubenrotoren 28, 30 während des Pumpbetriebs produziert
wird. Dadurch, dass ein geringer Materialquerschnitt verbleibt, und dadurch, dass
durch die Formänderung ein Wärmepfad verlängert ist, wird die Wärme vom Schraubenrotor,
die sich ansonsten im Gehäuse 16 ausbreitet, daran gehindert, in jenseitige Bereiche
zu gelangen. So werden insbesondere das Öl im Getriebekasten 14 und die Lager 56 vor
zu hohen Temperaturen geschützt. Der im Getriebekasten 14 angeordnete Tauchkühler
34 trägt ebenfalls zur Temperaturreduzierung bei. Dieser ist in einem nicht dargestellten
Ölbad des Getriebekastens 14 angeordnet und kühlt somit das Öl direkt.
[0052] Für einen jeweiligen Schraubenrotor 28 bzw. 30 ist benachbart zu den Lagern 56, die
hier eine Festlagerung bilden, eine als Deflektor 58 ausgebildete Schmiermittel-Abführeinrichtung
vorgesehen. Ein jeweiliger Deflektor 58 bildet eine Barriere für das Öl im Getriebekasten,
damit es nicht in einen pumpaktiven Bereich oder einen Vakuumbereich, hier insbesondere
einen Auslassbereich, gelangt. Der Deflektor 58 umfasst eine nicht näher veranschaulichte
Abschleuderkante für das Öl. Gegenüber der Abschleuderkante ist im Gehäuse 16 eine
Ablaufnut ausgebildet, die abgeschleudertes Öl aufnimmt und dieses zurück in den Getriebekasten
14 bzw. in ein dortiges Ölbad leitet. Das Öl, welches durch die Spritzscheiben 54
auf Getriebe 42 und Lager 56 gefördert bzw. verteilt wird, wird somit durch die Deflektoren
58 wieder von den Rotoren 28 bzw. 30 abgeführt.
[0053] Als dynamische Fluiddichtung sind Kolbenringe auf einem Kolbenringträger 60 vorgesehen.
Diese bilden eine berührungslose Dichtung und vermeiden somit Reibungswärme. Die Deflektoren
58 führen möglichst viel Öl zum Getriebekasten 14 zurück, sodass bereits möglichst
wenig Öl an den Kolbenringen ansteht. So wird eine insgesamt zuverlässige Dichtwirkung
bei besonders geringer Wärmeproduktion erreicht.
[0054] Die Schraubenrotoren 28 und 30 weisen in ihrem jeweiligen Schraubenprofil 38 bzw.
40 drei Abschnitte unterschiedlicher Steigung auf. Ein in Pumprichtung erster Abschnitt
62, in Fig. 4 links, bildet einen Ansaugabschnitt und weist eine konstante und die
größte Steigung unter den drei Abschnitten auf. Der erste Abschnitt 62 ist in Bezug
auf eine Schraubenachse 63, die entlang eines jeweiligen Rotors 28 bzw. 30 verläuft,
länger als ein abschlossenes Fördervolumen im ersten Abschnitt. Ein zweiter Abschnitt
64 weist mehrere Unterabschnitte, die nicht näher referenziert sind, mit verschiedenen
aber jeweils konstanten Steigungen im Schraubenprofil 38 bzw. 40 auf, wobei die Steigungen
niedriger sind, als im ersten Abschnitt. Der zweite Abschnitt 64 bildet hier den längsten
Abschnitt. Ein dritter Abschnitt 66 mit noch niedrigerer Steigung bildet einen Ausstoßabschnitt.
Im dritten Abschnitt liegt wiederum eine konstante Steigung vor. Durch die entlang
der Pumprichtung verminderte Steigung wird eine innere Verdichtung bewirkt, die das
Prozessgas schon vor dem Ausstoßen verdichtet.
[0055] Die Rotoren 28, 30 bzw. die Schraubenprofile 38, 40 lassen sich durch das Vorsehen
der konstanten Abschnitte besonders einfach auslegen und fertigen. Wie es anhand von
Fig. 4 ersichtlich ist, führt ein verlängerter erster Abschnitt 62 zu entsprechend
verlängerten Spalten zwischen den Schraubenprofilen 28, 30 und dem Gehäuse 16, sodass
der Weg bzw. die Spalte von der inneren Verdichtung am Übergang der Abschnitte 62
und 64 hin zu einem Schöpfraum oder Ansaugbereich 67 länger ist. Entsprechend erhöht
ist also die Dichtwirkung der Spalte, was insbesondere bei hohen Differenzdrücken
zu einer verbesserten Abdichtung der inneren Verdichtung gegenüber dem Ansaugbereich
67 führt.
[0056] Die Schraubenvakuumpumpe 10 weist also eine innere Verdichtung auf. Die Schraubenrotoren
28, 30 der Pumpe 10 schließen in Zusammenwirkung mit dem Gehäuse 16 wiederholt abgeschlossene
Fördervolumina ein. Deren Größe ist an einem einlassseitigen Ende bzw. im Abschnitt
62 größer als an einem auslassseitigen Ende bzw. im Abschnitt 62. Die Größe eines
Fördervolumens wird durch einen Querschnitt eines Schraubenprofils 38, 40 und dessen
Steigung bestimmt.
[0057] Die Größe eines Fördervolumens auf der Einlassseite bzw. im Abschnitt 62 bestimmt
ein theoretisches Saugvermögen der Schraubenpumpe 10. Die Steigung des Schraubenprofils
38, 40 ist einlassseitig über Abschnitt 62 konstant, damit das Fördervolumen erst
nach Abschluss durch die innere Verdichtung komprimiert wird. Schließt ein jeweiliger
Rotor 28, 30 ein jeweiliges Fördervolumen zu früh oder zu spät bzw. beginnt die innere
Verdichtung zu früh, sinkt das theoretische Saugvermögen der Pumpe.
[0058] Die Größe eines jeweiligen Fördervolumens auf der Auslassseite bzw. im Abschnitt
66 bestimmt die Leistungsaufnahme der Pumpe im Betrieb bei einem erreichbaren Enddruck.
Das Verhältnis der Größen des Fördervolumens an Einlassseite und Auslasseite bzw.
in den Abschnitten 62 und 66 entspricht dem Verhältnis der inneren Verdichtung der
Pumpe.
[0059] In Abschnitt 66 ist die Steigung über mehrere Umdrehungen des Schraubenprofils 38,
40 konstant. Die Steigung entspricht dabei in etwa dem Minimum der durch ein bestimmtes
Bearbeitungswerkzeug erreichbaren Steigung und ist somit, insbesondere unter Kostenabwägung,
fertigungstechnisch bedingt. Dadurch, dass mehrere Umdrehungen, also mehrere abgeschlossene
Fördervolumina, im Abschnitt 66 vorgesehen sind, wird eine Rückströmung infolge einer
Druckdifferenz zwischen den Spalten ausgeglichen. Insgesamt bestimmen insbesondere
der gesamte Steigungsverlauf entlang der Rotoren 28, 30 und die Größe der sich zwischen
den Rotoren 28, 30 und zwischen Rotoren 28, 30 und dem Gehäuse 16 ausbildenden Spalte
die vakuumtechnischen Leistungsdaten der Pumpe, also insbesondere das Saugvermögen
und einen erreichbaren Enddruck.
[0060] Die Schraubenprofile 38, 40 weisen durch ihre zweigängige Ausgestaltung eine besonders
geringe Unwucht auf. Es sind also beispielsweise keine Ausgleichselemente, wie z.B.
Ausgleichsmassen, die zusätzlichen Bauraum erfordern, und/oder Ausgleichsbohrungen,
in denen sich Material ablagern kann, notwendig. Die Pumpe kann mit den zweigängigen
Zykloidenschraubenprofilen 38, 40 in einem weiten Drehzahlbereich, insbesondere mit
Drehzahlregelung, und/oder beispielsweise in einer Stand-By-Betriebsart betrieben
werden.
[0061] Die Verdichtung des Prozessgases im Allgemeinen erzeugt Wärme, die bei der Schraubenpumpe
10 vornehmlich durch eine Flüssigkeitskühlung abgeführt wird. In Fig. 4 sind die hierfür
vorgesehenen Nuten 32 sichtbar. Kühlleitungen der Flüssigkeitskühlung erstrecken sich
hier und vorzugsweise in Längsrichtung über einen weiten Bereich der Schraubenprofile,
insbesondere über wenigstens die Hälfte der Länge der Schraubenprofile. Insbesondere
ist die Flüssigkeitskühlung im Bereich oder in der Nähe einer inneren Verdichtung
angeordnet.
[0062] An einem einlassseitigen Ende des Gehäuses 16 ist der Lagerschild 18 befestigt. Dieser
trägt unter anderem eine weitere Lagerung mit Lagern 68, die eine Loslagerung bilden.
Im Gegensatz zu einem gegenüberliegenden, an einem auslassseitigen Gehäuseende angeordneten
Lagerschild 70, der integral mit dem Gehäuse 16 ausgebildet ist aber auch separat
ausgebildet sein kann, ist der Lagerschild 68 als separates Bauteil ausgebildet, kann
jedoch auch integral ausgebildet sein.
[0063] Einlassseitig sind ebenfalls Spritzscheiben 54, Deflektoren 58 und ein Kolbenringträger
60 mit mehreren Kolbenringen vorgesehen, die entsprechend der auslassseitigen Anordung
arbeiten. Einlassseitig ist ein weiteres, separat ausgeführtes Ölbad im Deckel 20
vorgesehen. Auch für dieses Ölbad ist ein Tauchkühler 34 vorgesehen. Alternativ oder
zusätzlich kann auch beispielsweise eine Kühlleitung in einer Wand des Lagerschildes
14 und/oder des Deckels 20 vorgesehen, insbesondere vergossen sein
[0064] Am Anfang eines Abpumpvorganges durch die Pumpe 10 herrscht gewöhnlich am Einlass
22 im Wesentlichen der gleiche Druck wie am Auslass. Während des Abpumpens sinkt dagegen
der Druck am Einlass 22 bis hin zu einem Enddruck, der hinsichtlich resultierender
Kräfte im Wesentlichen Null ist. Somit übt der Druck am Auslass 24 eine Kraft auf
die Rotoren 28, 30 aus, die anders ist als am Anfang des Abpumpvorgangs. Um diese
Kraft auszugleichen kann z.B. eine Vorspanneinrichtung, insbesondere eine Feder, vorgesehen
sein, die insbesondere bei einem Loslager des Rotors und/oder einlassseitig vorgesehen
ist. Die Vorspanneinrichtung kann beispielsweise auch durch schräg verzahnte Zahnräder
auf die Rotoren wirkende Kräfte aufnehmen und/oder generell eine auslegungsgerechte
Vorspannung der Lager unabhängig vom Betriebszustand bei sich verändernden Drücken
bzw. Druckverhältnissen gewährleisten.
[0065] In Fig. 5 ist ein Tauchkühler 34 dargestellt, wie er im Getriebekasten 14 bzw. im
Deckel 20 der Schraubenvakuumpumpe 10 angeordnet ist. In dieser Ausführungsform sind
die Tauchkühler 34 also identisch ausgebildet, was zu einer geringen Teilevielfalt
und geringen Herstellungskosten führt.
[0066] Der Tauchkühler 34 weist eine Kühlleitung 72 auf, die durch einen Kühlkörper 74 verläuft.
Der Kühlkörper weist eine Strukturierung zur Erhöhung der Oberfläche des Kühlkörpers
auf, um die Wärmeübertragung zu optimieren. Der Tauchkühler 34 weist außerdem einen
Flansch 76 auf, mit dem der Tauchkühler 34 befestigt wird.
Bezugszeichenliste
[0067]
- 10
- Schraubenvakuumpumpe
- 12
- Motor
- 14
- Getriebekasten
- 16
- Gehäuse
- 18
- Lagerschild
- 20
- Deckel
- 22
- Einlass
- 24
- Auslass
- 26
- Kühlleitung
- 28
- Schraubenrotor
- 30
- Schraubenrotor
- 32
- Nut
- 34
- Tauchkühler
- 36
- Taillierung
- 38
- Schraubenprofil
- 40
- Schraubenprofil
- 42
- Synchronisierungsgetriebe
- 43
- Zahnrad
- 44
- Gehäuse
- 46
- Stator
- 48
- Magnetträger
- 50
- Vergusskörper
- 52
- Platine
- 54
- Spritzscheibe
- 56
- Lager
- 58
- Deflektor
- 60
- Kolbenringträger
- 62
- erster Abschnitt
- 63
- Schraubenachse
- 64
- zweiter Abschnitt
- 66
- dritter Abschnitt
- 67
- Ansaugbereich
- 68
- Lager
- 70
- Lagerschild
- 72
- Kühlleitung
- 74
- Kühlkörper
- 76
- Flansch
1. Schraubenvakuumpumpe (10) mit
einem Gehäuse (16),
zwei in dem Gehäuse (16) angeordneten und miteinander in Eingriff stehenden Schraubenrotoren
(28, 30), die zum Fördern eines Prozessgases in Zusammenwirkung mit dem Gehäuse (16)
wiederholt abgeschlossene Fördervolumina des Prozessgases bilden und in Richtung eines
Auslasses (24) fördern, und
einem Motor (12), der als Direktantrieb für einen der Schraubenrotoren (28) ausgebildet
ist,
wobei sowohl für die Schraubenrotoren (28, 30) als auch für den Motor (12) eine aktive
Flüssigkeitskühlung vorgesehen ist.
2. Schraubenvakuumpumpe (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der direkt angetriebene Schraubenrotor (28) einen Läufer des Motors (12) bildet.
3. Schraubenvakuumpumpe (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Motor (12) als Permanentmagnetsynchronmaschine, insbesondere mit innenliegenden
Magneten, ausgebildet ist.
4. Schraubenvakuumpumpe (10) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
für den Motor (12) ein Frequenzumrichter vorgesehen ist.
5. Schraubenvakuumpumpe (10) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schraubenrotoren (28, 30) jeweils zumindest zwei entlang der Schraubenachse (63)
benachbarte Abschnitte (62, 64) aufweisen,
wobei die Schraubenrotoren (28, 30) jeweils in einem näher an einem Einlass (22) gelegenen
ersten Abschnitt (62) eine zumindest im Wesentlichen konstante und in einem zweiten
Abschnitt (64) eine niedrigere Steigung als im ersten Abschnitt (62) aufweisen, und
wobei in Bezug auf die Schraubenachse (63) der erste Abschnitt (62) länger ist als
ein abgeschlossenes Fördervolumen im ersten Abschnitt (62).
6. Schraubenvakuumpumpe (10) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich einer inneren Verdichtung der Pumpe (10) ein Überdruckventil vorgesehen
ist, welches mit einem Auslass (24) der Pumpe (10) verbunden ist oder einen Auslass
(24) bildet.
7. Schraubenvakuumpumpe (10) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Pumpe (10) eine Steuereinrichtung aufweist, die dazu ausgebildet und/oder eingerichtet
ist, die Pumpe (10) zumindest in einem Normalbetriebsmodus bei einer Rotordrehzahl
von etwa 120 Hz oder weniger, insbesondere von etwa 80 Hz oder mehr, zu betreiben.
8. Schraubenvakuumpumpe (10) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung dazu ausgebildet und/oder eingerichtet ist, die Pumpe (10) zeitweise
zumindest in einem Verstärkungsbetriebsmodus zu betreiben, bei dem die Rotordrehzahl
höher ist als im Normalbetriebsmodus.
9. Schraubenvakuumpumpe (10) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
für zumindest einen der Schraubenrotoren (28, 30) eine berührungslose Dichtung, insbesondere
wenigstens ein Kolbenring, vorgesehen ist.
10. Schraubenvakuumpumpe (10) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schraubenrotoren (28, 30) über ein Synchronisierungsgetriebe (42) gekoppelt sind,
wobei das Synchronisierungsgetriebe (42) eine gerade Verzahnung aufweist.
11. Schraubenvakuumpumpe (10) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Pumpe (10) derart ausgebildet ist, dass zumindest eine Wärmequelle in der Nähe
zumindest einer Wärmesenke angeordnet ist.
12. Schraubenvakuumpumpe (10) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Pumpe (10) derart ausgebildet ist, dass zumindest eine Wärmequelle von zumindest
einem wärmeempfindlichen Bereich entfernt angeordnet oder zwischen der Wärmequelle
und dem wärmeempfindlichen Bereich eine Abschirmung (36) angeordnet ist.
13. Schraubenvakuumpumpe (10) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Abschirmung durch eine Taillierung (36) des Gehäuses (16) gebildet ist und/oder
eine Abschirmung (36) zwischen einem Auslass (24) und einem Lagerabschnitt (58) für
die Schraubenrotoren (28, 30) vorgesehen ist.
14. Schraubenvakuumpumpe (10) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Flüssigkeitskühlung derart ausgebildet ist, dass sie im Bereich einer Wärmequelle
eine turbulente Strömung ausbildet.
15. Schraubenvakuumpumpe (10) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schraubenrotoren durch ein, insbesondere zweigängiges, Zykloidenprofil gebildet
sind.