[0001] Die Erfindung betrifft eine Panzerplatte zum Schutzgegen Geschosse sowie ein Verfahren
zur Herstellung einer Panzerplatte, wobei die Panzerplatte aus wenigstens einer Metallschicht
ausgebildet ist, wobei die Metallschicht aus Stahlguss ausgebildet ist, wobei der
Stahlguss als ein Legierungsbestandteil 8 bis 25, vorzugsweise 10 bis 20 Masseprozent
Mangan (Mn) enthält.
[0002] Platten zum Schutz gegen Geschosse können als eine Verbundpanzerung oder eine Panzerplatte
ausgebildet sein, die ausschließlich aus einer Metallschicht ausgebildet ist. Eine
Verbundpanzerung ist aus verschiedenen Schichten von Materialien ausgebildet, beispielsweise
Schichten aus keramischem Material in Kombination mit Schichten aus Stahl, wobei das
keramische Material bei einem Auftreffen eines Geschosses mit einer Rissbildung reagiert,
wodurch ein erheblicher Teil einer Aufprallenergie absorbiert oder verbraucht wird.
Beispielsweise ist es auch bekannt auf eine gehärtete Panzerplatte Keramikkacheln
aufzukleben. Weiter ist es bekannt, in einer Stahlplatte Sacklöcher auszubilden und
in diese Keramikelemente einzusetzen und gegebenenfalls die Sacklöcher zu verschweißen.
Auch kann ein Faserverbundwerkstoff auf eine Stahlplatte zur Stützung einer daraus
ausgebildeten Verbundschicht aufgelegt sein. Die Stahlplatte kann dann die Verbundschicht
bei einem Einschlag eines Geschosses stützen, so dass die Verbundschicht nicht durch
hohe Biegemomente belastet wird. Derartige Verbundpanzerungen sind nur vergleichsweise
kostenaufwendig herzustellen.
[0003] Ausschließlich aus Stahl ausgebildete Panzerplatten können hingegen einfacher hergestellt
werden und sollen wie eine Verbundpanzerung einen Schutz gegen Angriffe mit panzerbrechender
Munition bieten. Panzerplatten werden nicht nur bei militärischen Fahrzeugen, wie
Panzer, zum Schutz gegen Geschosse eingesetzt, sondern auch bei zivilen Fahrzeugen,
wie beispielsweise PKW, die einem bestimmten Schutz bedürfen. Panzerplatten können
prinzipiell auch für Personenschutzwesten oder den Objektschutz im allgemeinen eingesetzt
werden. Bei einem Beschuss der Panzerplatte soll diese in jedem Fall immer einen Durchschuss
verhindern, wobei als ein Durchschuss bereits eine Öffnung in einer einer Beschussrichtung
abgewandten Rückseite der Panzerplatte angesehen wird. Eine Panzerplatte kann prinzipiell
auch ein Bestandteil einer Verbundpanzerung sein, wenn die Panzerplatte nach ihrer
Herstellung mit einem Verbundmaterial zu der Verbundpanzerung zusammengesetzt wird.
Panzerplatten sollen eine große Härte aufweisen, was durch einen hohen Anteil an Mangan
als Legierungsbestandteil ermöglicht werden kann. Eine große Härte kann jedoch auch
zu einem schnelleren Bruch der Panzerplatte bei dem Auftreffen eines Geschosses führen,
weshalb es auch vorteilhaft ist, wenn eine Panzerplatte eine hohe Zähigkeit aufweist,
was im Widerspruch zu einer hohen Härte steht. Zur Erzielung einer möglichst günstigen
Materialeigenschaft einer Panzerplatte ist es bekannt diese mehrstufig wärmezubehandeln.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Panzerplatte und ein
Verfahren zu deren Herstellung vorzuschlagen, die bzw. das eine verbesserte Schutzwirkung
ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Panzerplatte mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäße Panzerplatte zum Schutz gegen Geschosse ist aus wenigstens einer
Metallschicht ausgebildet, wobei die Metallschicht aus Stahlguss ausgebildet ist,
wobei der Stahlguss als ein Legierungsbestandteil 8 bis 25, vorzugsweise 10 bis 20
Masseprozent Mangan enthält, wobei die Panzerplatte mit einer Tragschicht und einer
Deckschicht ausgebildet ist, wobei die Deckschicht mittels Kaltumformung des Stahlgusses
ausgebildet und kaltverfestigt ist, wobei die Deckschicht ein überwiegend martensitisches
Gefüge aufweist.
[0007] Das Material der Metallschicht ist folglich Stahlguss bzw. Gussstahl und die Panzerplatte
wird bereits durch eine Metallschicht ausgebildet, die ihrerseits die Tragschicht
und die Deckschicht umfasst. Die Panzerplatte kann prinzipiell jede beliebige geometrische
Form aufweisen, die durch Gießen hergestellt werden kann. Dabei wird eine Gussform
mit flüssigem Stahl ausgegossen, so dass sich eine räumliche Struktur der Panzerplatte
ergibt, so dass die Panzerplatte vollständig aus Stahlguss besteht und durch das Gießen
einstückig ausgebildet ist. Durch den hohen Anteil an Mangan als ein Legierungsbestandteil
ist es möglich, die Platte mit großer Härte auszubilden. Je nach Behandlung der gegossenen
Panzerplatte kann dann ein überwiegend bainitisches, austenitisches und/oder martensitisches
Gefüge der Panzerplatte ausgebildet werden. Insbesondere ist die Deckschicht mittels
der teilweisen Kaltumformung des Stahlgusses der Panzerplatte, bezogen auf eine Gesamtdicke
der Panzerplatte, kaltverfestigt ausgebildet. Das heißt, dass die Deckschicht erst
durch die teilweise Kaltumformung des Stahlgusses der Panzerplatte ausgebildet wird.
Die nicht der Kaltumformung ausgesetzten Bereiche der Panzerplatte bilden dann die
Tragschicht, die unmittelbar an die Deckschicht angrenzt. Die Deckschicht kann dabei
in die Tragschicht, beispielsweise unter Ausbildung eines Gradienten eines Gefüges,
übergehen. Durch die Kaltumformung, beispielsweise durch Aufbringen von Druck auf
die Panzerplatte, mittels Stempel, Walzen, Hämmern oder dergleichen, werden Versetzungen
und Eigenspannungen im Stahlguss der Panzerplatte hervorgerufen, die zu einer Erhöhung
der Härte und der Streckgrenze führen, was eine Festigkeit der Deckschicht der Panzerplatte
wesentlich erhöht. Druck- oder Zugspannungen, die durch einen Aufprall von Geschossen
auf die Deckschicht erzeugt werden können, werden in die Tragschicht verlagert, wodurch
ein Bruch der Panzerplatte wirkungsvoll verhindert werden kann. Unter Kaltumformung
wird hier ein plastisches Umformen des Stahlgusses unterhalb seiner Rekristallationstemperatur
verstanden.
[0008] Die Tragschicht kann ein überwiegend bainitisches und/oder austenitisches Gefüge
aufweisen. Dies kann sich dadurch ergeben, dass der Stahlguss dieses Gefüge aufweist
und die Tragschicht nicht der Kaltumformung unterzogen wird. Weiter kann auch dadurch,
dass der Stahlguss einen Mangangehalt von 8 bis 25, vorzugsweise 10 bis 20 Masseprozent
aufweist, leichter ein bainitisches oder austenitisches Gefüge des Stahlgusses erhalten
werden. Das jeweilige Gefüge liegt in einem abgekühlten bzw. gebrauchsfertigen Zustand
der Panzerplatte vor. Dabei überwiegt das martensitische Gefüge in der Deckschicht
mögliche andere Gefüge des Stahlgusses mit einem Anteil von > 50 Masseprozent. Insbesondere
austenitischer bzw. bainitischer Stahlguss verfestigt bei Kaltverformung stark, so
dass der Stahlguss schwer zu verarbeiten ist, jedoch gleichzeitig eindringenden Geschossen
einen großen Widerstand entgegensetzt. Durch das Herstellen der räumlichen Struktur
der Panzerplatte durch Vergießen ist jedoch eine besondere Bearbeitung der Panzerplatte
nach der Kaltverfestigung nicht mehr erforderlich.
[0009] Auch bei einem Auftreffen eines Geschosses auf die Metallschicht wird der Stahlguss
plastisch verformt und zumindest teilweise kaltverfestigt, wobei eine Festigkeit bzw.
Zugfestigkeit und Härte des Stahlgusses in unterschiedlichem Maße zunimmt. Im Gegensatz
dazu nimmt eine Dehnung und Kerbschlagzähigkeit ab. Es hat sich gezeigt, dass eine
Zunahme an Festigkeit abhängig ist von der aufgebrachten kinetischen Energie, mit
der sich die Verformung vollzieht sowie von der Veranlagung des Stahlgusses zum Kaltverfestigen.
Eine hohe Kaltverfestigungsgeschwindigkeit bedeutet eine schnelle Erhöhung der Festigkeit
im Verhältnis zur abnehmenden Verformungsgeschwindigkeit. Diese Verfestigung im Oberflächenbereich
der Panzerplatte oder auch innerhalb der Panzerplatte im Bereich der Tragschicht erfolgt
durch eine Umwandlung des austenitischen Gefüges oder einer mechanisch instabilen
Austenit-Phase des bainitischen Gefüges in martensitisches Gefüge. Insgesamt kommt
es so zu einer Härtesteigerung des Stahlgusses, was seine Durchschlagfestigkeit wesentlich
verbessert.
[0010] Der Stahlguss kann weiter als ein Legierungsbestandteil 0,01 bis 2, vorzugsweise
0,3 bis 1,5 Masseprozent Kohlenstoff enthalten. Insbesondere ein höherer Kohlenstoffgehalt
begünstigt bei einem Mangangehalt von über 4 % die Ausbildung eines austenitischen
Gefüges. Mit einem niedrigen Kohlenstoffgehalt wird es möglich, eher ein bainitisches
Gefüge zu erhalten. Gleichzeitig bildet Kohlenstoff eine wichtige Rolle bei der Umwandlung
des austenitischen Gefüges in martensitisches Gefüge, weshalb der Stahlguss vorteilhaft
zumindest 0,2 % Kohlenstoff enthalten kann. So kann dann auch mittels der Kaltumformung
eine Kaltverfestigung der Deckschicht einfach erfolgen. Die Panzerplatte kann dann
bei einer großen Härte noch eine vergleichsweise hohe Zähigkeit aufweisen. Insbesondere
bei dem bainitischen Gefüge wird eine Umwandlung von Restaustenit im Martensit bei
einer Verformung durch eine hohe Kohlenstoffkonzentration begünstigt. Beispielsweise
kann auch eine besonders hohe Bruchdehnung bei einer Menge von Restaustenit von 33
bis 57 Volumenprozent erzielt werden.
[0011] Der Stahlguss kann als ein Legierungsbestandteil 0,4 bis 3,5, vorzugsweise 1 bis
2,5 Masseprozent Chrom enthalten. Zunächst wird es dadurch möglich, eine höhere Härte
und Korrosionsbeständigkeit des Stahlgusses zu erzielen. Neben einer Steigerung der
Zugfestigkeit kann mittels des Chroms das austenitische Gefüge auch bei vergleichsweise
niedrigen Temperaturen durch die Kaltumformung ausgebildet werden.
[0012] Der Stahlguss kann vergütet sein, vorzugsweise durch Abschrecken in einem Salzbad
und/oder durch Temperierung in einem Ofen in einer Luftatmosphäre. Wesentlich dabei
ist, dass die Vergütung des Stahlgusses stets vor der Kaltumformung erfolgt, da sonst
die Kaltverfestigung der Deckschicht zumindest teilweise oder vollständig aufgehoben
werden kann. Durch die Vergütung kann beispielsweise ein bainitisches oder martensitisches
Gefüge ausgebildet werden. Weiter kann vorgesehen sein, dass diese Gefüge lediglich
in einer Randzone der Panzerplatte ausgebildet sind. Durch die Temperierung in dem
Ofen kann auch ein bainitisches oder austenitisches Gefüge erhalten werden, welches
eine mechanisch instabile Austenit-Phase aufweist, die bei dem Kaltumformen oder einem
Eindringen eines Geschosses vergleichsweise schnell zu einem martensitischen Gefüge
umwandelbar ist.
[0013] Die Deckschicht kann in Richtung einer Beschussrichtung angeordnet sein. Die Tragschicht
kann dann eine von der Beschussrichtung abgewandte Rückseite der Panzerplatte ausbilden.
Optional ist es auch möglich, die Tragschicht in Richtung einer Beschussrichtung anzuordnen,
wenn dies zum Schutz gegen bestimmte Geschosse sinnvoll ist.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Tragschicht zwei Drittel und die Deckschicht
ein Drittel einer Dicke der Panzerplatte ausbilden. Weiter ist es auch möglich, dass
die Panzerplatte Variationen von Dicken der jeweiligen Schichten aufweist. Die jeweiligen
Schichten können dann gleich dick oder auch unterschiedlich dick ausgebildet sein,
wobei die in einer Beschussrichtung angeordnete Deckschicht vor einem Eindringen in
die Tragschicht eine genetische Energie eines Geschosses absenken kann. Die eine Rückseite
ausbildende Tragschicht kann dann eine stützende Rückenplatte für die Deckschicht
ausbilden.
[0015] Die erfindungsgemäße Verbundpanzerung ist mit zumindest zwei erfindungsgemäßen Panzerplatten
ausgebildet, die durch eine Verbundschicht voneinander getrennt sind. Prinzipiell
können auch mehr als zwei Panzerplatten oder eine Verbundschicht vorhanden sein. Die
Verbundschicht ist dann zwischen den Panzerplatten angeordnet und kann aus einem Material
ausgebildet sein, welches eine vergleichsweise größere Härte und eine höhere Dichte
als die Panzerplatten aufweist. Die Verbundschicht kann beispielsweise aus Uran oder
Wolfram bestehen bzw. diese Stoffe enthalten. Optional ist es auch möglich, die Verbundschicht
aus Keramik oder Gummi auszubilden, wobei dann eine Härte und/oder Dichte der Verbundschicht
vergleichsweise gering ist. Mit einer Verbundschicht kann ein Schutz gegen Wuchtgeschosse
weiter verbessert werden. Wenn die Verbundschicht aus einem keramischen Material ausgebildet
ist, kann dieses durch Sintern ausgebildet sein. Das keramische Material kann dann
aus Aluminiumoxid, Siliziumkarbid oder Borkarbid ausgebildet sein.
[0016] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer Panzerplatte, insbesondere
Panzerplatte zum Schutz gegen Geschosse, wird die Panzerplatte aus wenigstens einer
Metallschicht ausgebildet, wobei die Metallschicht aus Stahlguss ausgebildet wird,
wobei der Stahlguss als ein Legierungsbestandteil 8 bis 25, vorzugsweise 10 bis 20
Masseprozent Mangan enthält, wobei die Panzerplatte mit einer Tragschicht und einer
Deckschicht ausgebildet wird, wobei die Deckschicht mittels Kaltumformung des Stahlgusses
der Panzerplatte ausgebildet und kaltverfestigt wird, wobei die Deckschicht mittels
der Kaltumformung mit einem überwiegend martensitischen Gefüge ausgebildet wird. Zu
den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf die Vorteilsbeschreibung der
erfindungsgemäßen Panzerplatte verwiesen.
[0017] Durch die Kaltverformung des Stahlgusses der Panzerplatte kann im Bereich der Deckschicht
ein bainitisches oder austenitisches Gefüge in vorteilhafter Weise ausgebildet und
gegebenenfalls in ein martensitisches Gefüge umgewandelt werden. Dabei erfolgt die
Kaltverformung so, dass die Metallschicht, bezogen auf eine Schichtdicke der Metallschicht,
zumindest teilweise im Bereich der Deckschicht kaltverfestigt wird. Die Deckschicht
der Metallschicht kann dann vergleichsweise hart, und die Tragschicht der Metallschicht
vergleichsweise zäh ausgebildet werden. Durch die Verwendung von Mangan als ein Legierungsbestandteil
in den angegebenen Anteilen ergibt sich eine vollkommen neue Verwendungsmöglichkeit
des betreffenden Stahlgusses, insbesondere für Panzerplatten zum Schutz gegen Geschosse.
[0018] Beim Gießen des Stahlgusses kann eine Temperatur des Stahlgusses in einem Bereich
von ± 1 bis 5°C konstant sein. Um das betreffende Gefüge zu erhalten, ist die Einhaltung
dieses Temperaturbereiches besonders vorteilhaft.
[0019] Die Deckschicht kann mittels von mit einem Stempel, Walzen oder Hämmern auf die Platte
ausgeübten Drucks kaltverfestigt werden. Eine abschließende Wärmebehandlung der Panzerplatte
nach der Kaltumformung ist ausgeschlossen bzw. nicht vorgesehen, da dann die Kaltverfestigung
wieder abgebaut werden kann. Weiter kann durch die Kaltumformung auch eine Duktilität
der Deckschicht verringert werden, wodurch die Deckschicht vergleichsweise spröde
gegenüber der Tragschicht ausgebildet werden kann.
[0020] Vor der Kaltumformung können mittels Bearbeitung der Panzerplatte mit einem Scheibenfräser
parallele und äquidistant verlaufende Nuten ausgebildet werden. Diese spanende Bearbeitung
der Panzerplatte wird vorzugsweise vor der Kaltumformung durchgeführt, da eine spanende
Bearbeitung der kaltverfestigten Deckschicht kaum möglich ist.
[0021] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens ergeben sich aus den Merkmalsbeschreibungen
der auf den Erzeugnisanspruch 1 rückbezogenen Unteransprüche.
1. Panzerplatte zum Schutz gegen Geschosse, wobei die Panzerplatte aus wenigstens einer
Metallschicht ausgebildet ist, wobei die Metallschicht aus Stahlguss ausgebildet ist,
wobei der Stahlguss als ein Legierungsbestandteil 8 bis 25, vorzugsweise 10 bis 20
Masseprozent Mangan (Mn) enthält,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Panzerplatte mit einer Tragschicht und einer Deckschicht ausgebildet ist, wobei
die Deckschicht mittels Kaltumformung des Stahlgusses ausgebildet und kaltverfestigt
ist, wobei die Deckschicht ein überwiegend martensitisches Gefüge aufweist.
2. Panzerplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tragschicht ein überwiegend bainitisches und/oder austenitisches Gefüge aufweist.
3. Panzerplatte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stahlguss als ein Legierungsbestandteil 0,01 bis 2, vorzugsweise 0,3 bis 1,5
Masseprozent Kohlenstoff (C) enthält.
4. Panzerplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stahlguss als ein Legierungsbestandteil 0,4 bis 3,5, vorzugsweise 1 bis 2,5 Masseprozent
Chrom (Cr) enthält.
5. Panzerplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der der Stahlguss vergütet ist, vorzugsweise durch Abschrecken in einem Salzbad und/oder
durch Temperierung in einem Ofen in einer Luftatmosphäre.
6. Panzerplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Deckschicht in Richtung einer Beschussrichtung angeordnet ist.
7. Panzerplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tragschicht zwei Drittel und die Deckschicht ein Drittel einer Dicke der Panzerplatte
ausbilden.
8. Verbundpanzerung mit zwei Panzerplatten nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbundpanzerung zwei Panzerplatten aufweist, die durch eine Verbundschicht voneinander
getrennt sind.
9. Verfahren zur Herstellung einer Panzerplatte, insbesondere Panzerplatte zum Schutz
gegen Geschosse, wobei die Panzerplatte aus wenigstens einer Metallschicht ausgebildet
wird, wobei die Metallschicht aus Stahlguss ausgebildet wird, wobei der Stahlguss
als ein Legierungsbestandteil 8 bis 25, vorzugsweise 10 bis 20 Masseprozent Mangan
(Mn) enthält,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Panzerplatte mit einer Tragschicht und einer Deckschicht ausgebildet wird, wobei
die Deckschicht mittels Kaltumformung des Stahlgusses ausgebildet und kaltverfestigt
wird, wobei die Deckschicht mittels der Kaltumformung mit einem überwiegend martensitischen
Gefüge ausgebildet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Gießen eine Temperatur des Stahlgusses in einem Bereich von +/- 1 bis 5 Grad
Celsius konstant ist.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Deckschicht mittels von mit einem Stempel, Walzen oder Hämmern auf die Platte
ausgeübten Drucks kaltverfestigt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass vor der Kaltumformung mittels Bearbeitung der Platte mit einem Scheibenfräser parallel
und äquidistant verlaufende Nuten ausgebildet werden.