[0001] Die Erfindung betrifft eine Schlitzantenne, umfassend zumindest eine Elektrode und
wenigstens eine Speisevorrichtung.
[0002] Schlitzantennen sind grundsätzlich bekannt. Die Speisevorrichtung arbeitet hierbei
mittels einer Magnetfeldkopplung. Das Senden- und/oder Empfangen ist dabei nur in
einem schmalen Band möglich. So kann nicht die gesamte Bandbreite abgedeckt werden.
[0003] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Schlitzantenne der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern, dass die Bandbreite erhöht wird.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch eine Schlitzantenne mit den Merkmalen des
Anspruchs 1.
[0005] Erfindungsgemäß umfasst die Schlitzantenne zumindest eine Elektrode und eine Massefläche.
Insbesondere umgibt die Massefläche die Elektrode. Eine derartige Massefläche wird
auch als Rahmen bezeichnet.
[0006] Die Massefläche kann insbesondere eine Breite von mindestens 1/28 Wellenläge λ aufweisen.
[0007] Die Schlitzantenne weist vorzugsweise eine Länge von mindestens einer Wellenlänge
λ auf.
[0008] Es ist wenigstens eine Speisevorrichtung vorgesehen. Die Speisevorrichtung ist im
Bereich der Massefläche und/oder der Elektrode angeordnet.
[0009] Die Speisevorrichtung weist eine kapazitive und/oder induktive Koppelvorrichtung
auf. Die Koppelvorrichtung bildet bzw. umfasst insbesondere einen Speisepunkt.
[0010] Insbesondere kann eine induktive Kopplung mit einem Kurzschluss am Ende doppelt so
lange sein wie eine kapazitive Kopplung.
[0011] Die Koppelvorrichtung basiert insbesondere auf einer Feldkopplung. Eine Magnetfeldkopplung
oder eine galvanische Kopplung ist nicht vorgesehen. Dadurch lassen sich große Bandbreiten
abdecken. Durch die Feldkopplung erreicht man insbesondere eine Bandbreite der einfachen
Schlitzantenne von ca. 40 %.
[0012] Insbesondere können auch mehrere überlagerte Schlitze (Fraktal) vorgesehen sein.
Dadurch wird ein Ultrabreitband-Aufbau geschaffen.
[0013] Die Speisevorrichtung kann insbesondere mit einem Speisenetzwerk verbunden sein oder
einen Teil eines Speisenetzwerks bilden.
[0014] Insbesondere sind die Elektrode und die Massefläche durch einen Schlitz voneinander
getrennt.
[0015] Der Schlitz kann grundsätzlich eine beliebige Form aufweisen. Beispielsweise kann
dieser rechteckförmig, insbesondere quadratisch, elliptisch oder ringförmig sein.
Der Schlitz kann die Elektrode vollständig oder teilweise umgeben. So kann die Elektrode
beispielsweise über einen Steg mit der Massefläche verbunden sein.
[0016] Auch linienförmige Schlitze sind möglich. Diese können an beiden Enden kurzgeschlossen
oder offen bzw. an einem Ende kurzgeschlossen und an anderem Ende offen sein. Bei
den linienförmigen Schlitzantennen funktioniert die kapazitive und/oder induktive,
unsymmetrische und/oder symmetrische Feldkopplung ebenso wie bei den Ringschlitzantennen.
[0017] Die Länge des, beispielsweise ringförmigen, Schlitzes kann mindestens eine Wellenlänge
λ betragen. Dadurch können strahlungsfähige Moden entstehen. Ein ringförmiger Schlitz
kann insbesondere nur einen Modus anregen.
[0018] Der Wellenwiderstand der Schlitzantenne definiert sich insbesondere aus dem Aufbau
der Querschnittsfläche, d.h. den Eigenschaften des umgebenden Dielektrikums bzw. des
leitfähigen Materials, also der Massefläche, der Elektrode, möglicher Reflektoren
und/oder Direktoren, und den mechanischen Dimensionen des Spaltes.
[0019] Im gleichen Frequenzbereich gibt es vorzugsweise mindestens zwei strahlungsfähige
Moden, die den gleichen Strombelag und die gleichen Strahlungseigenschaften aufweisen.
[0020] Die beiden strahlungsfähigen Moden können insbesondere orthogonal zueinander orientiert
sein. Diese beeinflussen sich somit nicht gegenseitig.
[0021] Das Fernfeld der jeweiligen Moden kann vorzugsweise linear polarisiert sein. Die
Fernfelder können orthogonal zueinander orientiert sein. Die abgestrahlten bzw. empfangenen
Leistungen der Moden können sich addieren (orthogonale Polarisationen).
[0022] Insbesondere können beide Moden mit gleichphasigen Signalen angeregt werden. Dabei
ist das Fernfeld einer Schlitzantenne kreuzpolar. Werden die beiden Moden mit 90°
phasenverschobenen Signalen angeregt, ist das Summen-Fernfeld zirkularpolarisiert.
Abhängig davon, welches der beiden Signale dem anderen voraus eilt, ist dieses links-
oder rechtsdrehend.
[0023] Vorzugsweise kann eine kreuzpolare Antenne durch Anregung der beiden orthogonalen
Grundmoden erzeugt werden. Beide Moden sind dabei für sich linear polarisiert.
[0024] Eine Diskontinuität bzw. eine Stoßstelle (beispielsweise eine Erweiterung oder Verengung
des Schlitzes), im Wellenwiderstandsverlauf des Schlitzes, die z.B. λ/8 von einem
Speisepunkt entfernt ist, führt zu einem zirkular polarisierten Fernfeld. In diesem
Fall ist kein zweiter Speisepunkt für die Zirkularität des Fernfeldes notwendig, jedoch
gleichwohl möglich. Zwei punktsymmetrische Diskontinuitäten können diesen Effekt verstärken.
[0025] Insbesondere können zwei oder mehrere im gleichen Frequenzbereich aktive Koppelvorrichtungen
zur Steuerung der Polarisation und/oder des Strahlungsverhaltens genutzt werden.
[0026] Bei einem zu kleinen Schlitz kann ein Modus beispielsweise durch einen Kurzschluss
auf gegenüberliegenden Seiten stabilisiert werden.
[0027] Auch gerade Schlitzantennen können verwendet werden. Beispielsweise kann die Schlitzantenne
an beiden Enden kurz geschlossen und z.B. mindestens halb so lang wie die Wellenlänge
des Nutzsignals sein. Eine derartige Schlitzantenne hat nur einen strahlungsfähigen
Modus in einem Frequenzbereich. Deshalb ist ihr Fernfeld lediglich linear polarisiert.
[0028] Ferner ist denkbar, dass eine Schlitzantenne an einem Ende kurz geschlossen und am
anderen offen und z.B. mindestens ein Viertel so lang wie die Wellenlänge des Nutzsignals
ist. Eine derartige Schlitzantenne hat nur einen strahlungsfähigen Modus im gleichen
Frequenzbereich. Deshalb ist ihr Fernfeld lediglich linear polarisiert.
[0029] Die Elektrode und die Massefläche können in derselben Ebene angeordnet sein. Alternativ
können diese auch in unterschiedlichen, insbesondere zueinander parallelen, Ebenen
angeordnet sein.
[0030] Idealerweise wäre die Massefläche unendlich groß (Babinetsches Prinzip). Bei einer
endlichen Dimensionierung der Massefläche soll der Schlitz auf jeder Seite insbesondere
mit einer Breite von mindestens einem Viertel der Wellenlänge bzw. einer Wellenlänge
(abhängig vom Autor) von der elektrisch leitenden Massefläche umschlossen sein, damit
der Schlitz den Eigenschaften einer Schlitzantenne entspricht.
[0031] Bei bisherigen Schlitzantennen wird die Massefläche meist nur sehr schmal ausgeführt,
z.B. kleiner als ein Viertel der Wellenlänge. Dadurch werden die Kanten der Massefläche
angeregt und stellen somit selbst eine Antenne dar. Es entstehen zusätzliche strahlungsfähige
Moden auf der Massefläche und die Antenne wird scheinbar breitbandiger in ihrer Speisepunkt-Impedanz.
Tatsächlich verändert sich das Strahlungsverhalten und die Richtcharakteristik der
gesamten Struktur (Schlitz und Massefläche) zumeist negativ. Außerdem beeinflussen
die Umgebung und/oder der Bauraum und nicht mehr nur die Form bzw. mechanische Dimension
sowie das umgebende Material die Strahlungseigenschaften der Schlitzantenne.
[0032] Vorzugsweise ist der Schlitz bei der erfindungsgemäßen Schlitzantenne beispielsweise
größer oder gleich ein Viertel der Wellenlänge.
[0033] Durch Anpassung der Impedanz, der Anzahl, der Form und/oder der Länge des Schlitzes
können quasi 100 % des Frequenzbereichs abgedeckt werden. Die Antennencharakteristik
bleibt insbesondere gleich. Es tritt vorzugsweise kein unruhiges Verhalten auf.
[0034] Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
[0035] Gemäß einer Ausführungsform ist die Massefläche und/oder die Elektrode plattenförmig
ausgebildet.
[0036] Die Massefläche, die Elektrode und die Koppelvorrichtung können z.B. auf der gleichen
oder auf unterschiedlichen Ebenen liegen. Die Massefläche, die Elektrode und die Koppelvorrichtung
können beispielsweise auch dreidimensional ausgeführt sein.
[0037] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Koppelvorrichtung zwischen der Massefläche
und der Elektrode angeordnet. So können die Massefläche, die Elektrode und die Koppelvorrichtung
insbesondere in derselben Ebene liegen.
[0038] So kann eine kapazitive und/oder induktive Kopplung in der Ebene der Elektrode bzw.
Massefläche oder drunter bzw. drüber erfolgen. Die Koppelvorrichtung, z.B. eine Koppelleitung,
kann insbesondere auch über die Ecke gebogen werden, wobei der Speiseanschluss z.B.
in der Mitte oder an einem Ende der Koppelleitung liegen kann.
[0039] Alternativ kann die Koppelvorrichtung auch oberhalb oder unterhalb der Ebene der
Elektrode bzw. Massefläche liegen.
[0040] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Koppelvorrichtung in einem Schlitz zwischen
der Elektrode und der Massefläche angeordnet. Da der Schlitz ohnehin vorhanden ist,
ist dies eine kostengünstige und platzsparende Lösung. Der Schlitz erfüllt auf diese
Weise eine zusätzliche Funktion.
[0041] Die Koppelvorrichtung muss sich insbesondere lediglich im Bereich des Spaltes befinden,
um zu wirken. Mehr ist nicht erforderlich.
[0042] Die Resonanzfrequenz der strahlungsfähigen Moden hängt insbesondere von der Geometrie
des Schlitzes ab. Ist der Umfang bzw. die Länge der Schlitzantenne größer oder gleich
der Wellenlänge λ des Nutzsignals, kann mit der Feldkopplung bei beliebiger Frequenz
die Antenne in Resonanz versetzt und somit strahlungsfähig gemacht werden. Gleiches
gilt auch für offene oder kurz geschlossene Schlitzantennen.
[0043] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Koppelvorrichtung in einem Schlitzelement
der Elektrode oder in einem Schlitzelement der Massefläche angeordnet. So kann auch
die Elektrode und/oder die Massefläche einen Schlitz aufweisen. Auch in diesem Schlitz
kann eine Speisung erfolgen.
[0044] Schlitze in der Elektrode und/oder der Massefläche unterdrücken insbesondere eine
Polarität und fördern somit die verbliebene Polarität.
[0045] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Koppelvorrichtung in der Ebene der Elektrode
oder in der Ebene der Massefläche angeordnet. Befinden sich die Elektrode und die
Massefläche in derselben Ebene, kann auch die Koppelvorrichtung in dieser Ebene vorgesehen
sein.
[0046] Alternativ kann die Koppelvorrichtung auch zwischen der Ebene der Elektrode und der
Ebene der Massefläche angeordnet sein. Dabei ergibt sich gewissermaßen ein sandwichartiger
Aufbau aus Massefläche, Koppelvorrichtung und Elektrode.
[0047] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Position der Koppelvorrichtung relativ
zur Elektrode und/oder zur Massefläche verstellbar. Durch die relative Position, insbesondere
Abstände, zur Elektrode und/oder zur Massefläche kann der Grad der Kopplung eingestellt
und somit die Fußpunktimpedanz der Schlitzantenne auf die Systemimpedanz der angeschlossenen
Schaltung angepasst werden. Die Antenneneffizienz wird dadurch maximiert. Insbesondere
kann über die Breite des Schlitzes und die Länge der Koppelleitung jede beliebige
Fußpunktimpedanz eingestellt werden.
[0048] Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Speisevorrichtung mehrere kapazitive
und/oder induktive Koppelvorrichtungen.
[0049] Sind mehrere, insbesondere kapazitive, Koppelvorrichtungen vorgesehen, die z.B. im
gleichen Frequenzbereich aktiv sind, kann durch symmetrische bzw. unsymmetrische Speisung
die Nahfeld- bzw. Fernfeld-Entkopplung erhöht werden, da unterschiedliche strahlungsfähige
Moden angeregt werden. Bei einer galvanischen Kopplung wäre dies nicht möglich.
[0050] Nach einer weiteren Ausführungsform ist eine Koppelvorrichtung symmetrisch und eine
weitere Koppelvorrichtung unsymmetrisch anregbar oder angeregt. Wenn eine Koppelvorrichtung
symmetrisch und eine andere Koppelvorrichtung unsymmetrisch angeregt wird, beeinflussen
sich die beiden Koppelvorrichtungen nicht und können beliebig weit oder nah voneinander
angeordnet werden, ohne sich gegenseitig zu stören.
[0051] Alternativ sind zumindest zwei, vorzugsweise sämtliche, Koppelvorrichtungen symmetrisch
anregbar oder angeregt.
[0052] Auch können zumindest zwei, vorzugsweise sämtliche, Koppelvorrichtungen unsymmetrisch
anregbar oder angeregt sein.
[0053] Zwei oder mehrere Koppelvorrichtungen, die im gleichen Frequenzbereich aktiv sind
und die sich gegenseitig nicht beeinflussen bzw. stören dürfen, sollten mindestens
etwa λ/4 voneinander entfernt sein. Bei geringerer Entfernung nimmt die gegenseitige
Beeinflussung zu. Bei einer Entfernung zwischen λ/4 und λ/2 nimmt die gegenseitige
Beeinflussung wieder zu. Liegen die beiden oder mehrere Koppelvorrichtungen nebeneinander
bzw. in einer Entfernung von ca. λ/2 auseinander, ist die gegenseitige Beeinflussung
maximal. Bei einer Entfernung beider oder mehrerer Koppelvorrichtungen von ca. λ/4
ist die gegenseitige Beeinflussung minimal.
[0054] Bei einer Schlitzantenne mit Umfang λ dürfen die Koppelvorrichtungen insbesondere
auch nicht weiter als λ/4 voneinander entfernt sein.
[0055] Nach einer weiteren Ausführungsform beträgt der Abstand zwischen zwei benachbarten
Koppelvorrichtungen mindestens λ/4. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass beide
benachbarten Koppelvorrichtungen symmetrisch bzw. unsymmetrisch sind. Falls eine Koppelvorrichtung
symmetrisch und die andere Koppelvorrichtung unsymmetrisch ist, sind beliebige Abstände
möglich.
[0056] Gemäß einer weiteren Ausführungsform arbeiten zumindest zwei, vorzugsweise sämtliche,
Koppelvorrichtungen in gleichen Frequenzbereichen oder unterschiedlichen Frequenzbereichen.
[0057] Beispielsweise kann eine Multitor-Antenne mehrere Abgriffe im gleichen Frequenzbereich
oder in unterschiedlichen Frequenzbereichen aufweisen. Eine Multiband-Antenne kann
insbesondere mehrere, ineinander verschachtelte Antennen aufweisen.
[0058] Insbesondere kann mit Hilfe von mehreren, feldgekoppelten Toren die Strahlungseigenschaft
der Schlitzantenne beeinflusst werden.
[0059] Arbeiten alle Koppelvorrichtungen einer Schlitzantenne auf unterschiedlichen Frequenzen,
regen diese unterschiedliche strahlungsfähige Moden an. Dadurch beeinflussen bzw.
stören sie sich nicht gegenseitig. Der Abstand kann insbesondere frei gewählt werden,
ohne gegenseitige Einflussnahme der Koppelvorrichtungen.
[0060] So können bei unterschiedlichen Frequenzbereichen beide Speisepunkte direkt nebeneinander
liegen. Im gleichen Frequenzbereich müssen diese hingegen insbesondere λ/4 auseinander
liegen.
[0061] Nach einer weiteren Ausführungsform weisen zumindest zwei, vorzugsweise sämtliche,
Koppelvorrichtungen dieselbe Fernfeldpolarisation oder unterschiedliche Fernfeldpolarisationen
auf. Bei derselben Fernfeldpolarisation, die insbesondere mit dem gleichen Signal
über mehrere Koppelvorrichtungen in den Schlitzstrahler eingespeist wird, wobei eine
Phasendifferenz von 0° der einzelnen Signale zueinander vorliegt, kann das Signal
in Hauptstrahlrichtung verstärkt werden. Liegt hingegen ein Phasenversatz der einzelnen
Speisesignale vor, kann die Hauptstrahlrichtung geschwenkt werden (Beamforming). Sind
die jeweiligen Speisesignale unkorreliert und auf unterschiedlichen Sendefrequenzen,
überlagern sich diese in ihrer Polarisationsebene ohne sich gegenseitig zu beeinflussen.
[0062] Bei unterschiedlichen Fernfeldpolarisationen werden unkorrelierte Signale unabhängig
voneinander in ihrer jeweiligen Polarisationseben abgestrahlt. Wird dasselbe Signal
über Koppelvorrichtungen mit unterschiedlicher Fernfeldpolarisation in die Schlitzantenne
mit definierter Phasendifferenz eingebracht, überlagern sich die einzelnen Polarisationen
und ergeben in Summe ein elliptisch polarisiertes Fernfeld. Stehen die einzelnen Polarisationsebenen
senkrecht aufeinander und unterscheiden sich die einzelnen Speisesignale um 90° in
ihrer Phasenlage voneinander, entsteht als Spezialfall ein zirkularpolarisiertes Fernfeld.
Die Signale können zirkularpolarisiert oder linearpolarisiert sein. Insbesondere können
die Signale orthogonal zueinander abgestrahlt werden. Ein derartiger Aufbau kann z.B.
für eine Polarisations-Diversität bzw. einen Multiple Input Multiple Output (MIMO)
genutzt werden.
[0063] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist zumindest ein Reflektor und/oder wenigstens
ein Direktor vorgesehen. Der Reflektor und/oder Direktor kann insbesondere flächig,
z.B. plattenförmig, ausgebildet sein. Der Reflektor und/oder Direktor ist vorzugsweise
in einer Ebene parallel zu Elektrode und/oder Massefläche angeordnet.
[0064] Der Reflektor kann beispielsweise eine achtzehntel Wellenlänge hinter der Elektrode
bzw. der Massefläche angeordnet sein. Für DVB-T kann dieser z.B. etwa 80 mm hinter
der Elektrode bzw. der Massefläche angeordnet sein.
[0065] Insbesondere umfasst eine Richtantenne einen Reflektor und beliebig viele Direktoren.
[0066] Das Material der Elektrode, der Massefläche, des Reflektors und/oder des Direktors
kann Metall, Kunststoff, insbesondere eine Folie, und/oder Glas umfassen oder daraus
bestehen. Die Schlitzantenne kann insbesondere auf einer Leiterplatte basieren. Als
Direktor kann auch ein dielektrisches Material mit hoher Permittivität verwendet werden.
Das besagte dielektrische Material wirkt dabei als Linse und bündelt das Fernfeld
in eine Hauptstrahlrichtung.
[0067] Die Schlitzantenne kann beispielsweise als Rundfunkantenne eingesetzt werden, z.B.
bei einem Digitalradio (z.B. DAB) oder beim Fernsehen (z.B. DVB-T/T2). So betrifft
die Erfindung insbesondere auch ein Radio, vorzugsweise Digitalradio, mit einer erfindungsgemäßen
Schlitzantenne.
[0068] Ferner kann die Schlitzantenne im Satellitenrundfunk, z.B. TV (DVB-S/S2), GNSS (GPS,
GLONASS, GALILEO) und/oder SDARS, verwendet werden.
[0069] Auch bei der Breitbandübertragung kann die Schlitzantenne eingesetzt werden, insbesondere
WLAN, Bluetooth, ZigBee und/oder Low Power Wide Area Network (LPWAN oder LPN), beispielsweise
LoRaWAN-Standard. Dabei ist eine Bandbreite von z.B. 800 MHz möglich. Insbesondere
ist auch ein 5 GHz WLAN denkbar. Eine WLAN-Übertragung ist z.B. im 60 GHz-Frequenzband,
insbesondere zwischen 57 GHz bis 66 GHz, möglich.
[0070] Daneben ist auch eine Verwendung im Bündelfunk, z.B. Betriebs-, Polizei und/oder
Militärfunk, Richtfunk, Mobilfunk bzw. bei der Telekommunikation möglich, z.B. GSM,
LTE, UMTS und/oder 5G. Insbesondere kann die Schlitzantenne in Basisstationen eingesetzt
werden.
[0071] Auch bei "Internet of Things", Machine-to-Machine und "Point-to-Point"-Kommunikation
sowie der RFID-Technologie können die Schlitzantennen verwendet werden, insbesondere
in entsprechenden Terminals.
[0072] Vorzugsweise sind Frequenzbereiche von 433 MHz, 850-950 MHz, insbesondere 868 MHz,
915 MHz oder 950 MHz, und/oder 2400-2500 MHz denkbar.
[0073] Ein Array-/Reflektor-/Direktor-Aufbau kann insbesondere beim Richtfunk für Breitbandübertragungen,
beim Mobilfunk, beim Rundfunk und/oder beim Satellitenfunk eingesetzt werden.
[0074] Alle hier beschriebenen Aspekte, Ausführungsformen und Merkmale der Erfindung können,
insbesondere auch losgelöst von der konkreten Ausgestaltung, in deren Zusammenhang
sie erwähnt werden, jeweils miteinander kombiniert werden. Insbesondere können alle
Gegenstände der abhängigen Ansprüche untereinander kombiniert werden.
[0075] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1 bis 7
- schematische Darstellungen verschiedener Ausführungsformen von Schlitzantennen, und
- Fig. 8 bis 98
- schematische Darstellungen verschiedener Ausführungsformen erfindungsgemäßer Schlitzantennen.
[0076] Zunächst ist zu bemerken, dass die dargestellten Ausführungsformen rein beispielhafter
Natur sind. So können einzelnen Merkmale nicht nur in der gezeigten Kombination sondern
auch in Alleinstellung oder in anderen technisch sinnvollen Kombinationen realisiert
sein. Beispielsweise können die Merkmale einer Ausführungsform beliebig mit Merkmalen
einer anderen Ausführungsform kombiniert werden. Insbesondere kann die Anzahl und/oder
Form der Schlitze, der Koppelvorrichtungen und/oder der Elektroden variieren.
[0077] Enthält eine Figur ein Bezugszeichen, welches im unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext
nicht erläutert wird, so wird auf die entsprechenden vorhergehenden bzw. nachfolgenden
Ausführungen in der Figurenbeschreibung Bezug genommen. So werden für gleiche bzw.
vergleichbare Bauteile in den Figuren dieselben Bezugszeichen verwendet und diese
nicht nochmals erläutert.
[0078] Fig. 1 zeigt eine offene Schlitzantenne. Eine Massefläche 10 weist einen Schlitz
12 auf. Der Schlitz kann z.B. λ/4 lang sein.
[0079] In Fig. 2 ist eine kurzgeschlossene Schlitzantenne gezeigt. Der Schlitz 12 kann z.B.
eine Länge von λ/2 aufweisen. Herkömmlich kann eine Speisung beispielsweise mittels
einer galvanischen Kopplung erfolgen. Die Speisung kann symmetrisch oder unsymmetrisch
erfolgen.
[0080] Wie in Fig. 3 dargestellt ist, kann bei einer galvanischen Kopplung die Speisung
z.B. mittels eines Koaxialkabels mit einem Außenleiter 14 bzw. Mantel und einem Innenleiter
16 erfolgen.
[0081] Der Mantel 14 auf der einen Seite des Schlitzes 12 mit der Massefläche 10 galvanisch
verbunden. Der Innenleiter 16 ist über den Schlitz 12 geführt und auf der anderen
Seite des Schlitzes 12 mit der Massefläche 10 galvanisch verbunden.
[0082] Wie in Fig. 4 gezeigt ist, kann bei einer galvanischen Kopplung die Speisung auch
z.B. mittels einer Koplanarleitung 18 erfolgen.
[0083] Auf der einen Seite des Schlitzes 12 wird die Massefläche 10 von der Koplanarleitung
18 durchschnitten, wobei die Massefläche 10 den Außenleiter 14 der Koplanarleitung
18 bildet. Der Innenleiter 16 wird auf der gegenüberliegenden Seite mit der Massefläche
10 galvanisch verbunden.
[0084] Fig. 5 zeigt eine kreisförmige Schlitzantenne. Die Länge des Schlitzes 12 kann beispielsweise
A betragen. Der Schlitz 12 umgibt eine Elektrode 20.
[0085] Alternativ kann der Schlitz 12 auch z.B. rechteckig ausgebildet sein und eine rechteckige
Elektrode 20 umgeben. Insbesondere können die Breite und die Länge des Schlitzes 12
unterschiedlich sein. Die Länge des Schlitzes 12 kann dann z.B. 2 x (Länge + Breite)
betragen. Auch ein quadratischer Schlitz 12 ist möglich, wobei die Länge gleich der
Breite ist.
[0086] Die Speisung erfolgt hierbei mittels einer Magnetfeldkopplung. Insbesondere kann
die Speisung unsymmetrisch mit der Massefläche 10 als Bezugspotential erfolgen.
[0087] Eine Speiseleitung 22 mit einem offenen Ende kann unter oder über der Schlitzantenne
senkrecht zum Schlitz 12 geführt sein. Um die Speiseleitung 22 können sich Magnetfeld-Linien
ausbilden.
[0088] Wie in Fig. 6 gezeigt ist, kann die Speisung bei einer Magnetfeldkopplung auch mittels
einer Mikrostreifenleitung (MSL) erfolgen. Auf der Massefläche 10 kann ein Dielektrikum
24, z.B. Luft oder ein Leiterplattenmaterial, vorgesehen sein. Darauf kann ein Innenleiter
16 angeordnet sein.
[0089] Die Massefläche 10 stellt zugleich das Bezugspotential für die Mikrostreifenleitung
dar. Über oder unterhalb der Massefläche 10 wird der Innenleiter 16 der MSL geführt,
der durch ein Dielektrikum von der Massefläche 10 getrennt ist. Der Innenleiter 16
verläuft über den Schlitz 12 hinweg und endet mit einem offenen Ende auf der anderen
Seite des Schlitzes 12. Das Magnetfeld der MSL koppelt in den Schlitz 12 ein und regt
damit die Schlitzantenne an.
[0090] In Fig. 7 sind verschiedene Varianten von Schlitzen 12 dargestellt. Die Feldkopplung
kann mittels einer Hohlleiterspeisung erfolgen. So kann ein Hohlleiter 26 Schlitze
12 aufweisen. An einer Seite kann eine Speiseöffnung 28 bzw. ein Anschluss des Hohlleiters
26 vorgesehen sein, während an der anderen Seite ein Kurzschluss 30 vorgesehen sein
kann.
[0091] Durch den Kurzschluss 30 am Ende des Hohlleiters 26 entsteht eine stehende Welle
im Inneren des Hohlleiters 26. An den Stellen, an denen das elektrische Feld im Hohlleiter
maximal wird, kann ein beliebig geformter Schlitz 12 in die Wand des Hohlleiters 26
eingelassen werden. Das elektrische Feld koppelt in den Schlitz 12 ein und wird nach
außen hin abgestrahlt. Mit Hilfe des Hohlleiters 26 wird eine elektrische Feldkopplung
in die Schlitzantenne realisiert.
[0092] Fig. 8 zeigt eine rechteckförmige Elektrode 20, die von einer rechteckförmigen Massefläche
10 umgeben ist. Zwischen der Massefläche 10 und der Elektrode 20 ist ein rechteckförmiger
Schlitz 12 vorgesehen.
[0093] Im Schlitz 12 befindet sich eine Speisevorrichtung 32 mit einer kapazitiven und/oder
induktiven Koppelvorrichtung 34. Die Kopplung basiert insbesondere auf einer kapazitiven
und/oder induktiven Feldkopplung der Speisestruktur. Durch die Feldkopplung (kapazitive
und/oder induktive Speisung) ist die Resonanzfrequenz insbesondere unabhängig von
der Länge des Schlitzes 12.
[0094] Ist der Umfang bzw. die Länge des Schlitzes 12 größer oder gleich der Wellenlänge
λ des Nutzsignals, kann mit der Feldkopplung bei beliebiger Frequenz die Antenne in
Resonanz versetzt und somit strahlungsfähig gemacht werden. Gleiches gilt auch für
offene und kurzgeschlossene Schlitzantennen.
[0095] Die Koppelvorrichtung 34 bildet gewissermaßen einen Speisepunkt. Die Koppelvorrichtung
34 kann insbesondere als Koppelleitung ausgebildet sein.
[0096] Die Koppelvorrichtung 34 ist beispielsweise etwa λ/5 lang und insbesondere am Ende
offen. Durch die Länge, Breite und/oder die Abstände der Koppelvorrichtung 34 zur
Elektrode 20 bzw. zur Massefläche 10 kann die Speisepunktimpedanz beliebig eingestellt
werden. Die Fußpunktimpedanz der Schlitzantenne kann an die Systemimpedanz der nachgelagerten
Schaltung angepasst werden, ohne die Antennencharakteristik negativ zu beeinflussen.
[0097] Die Speisung erfolgt insbesondere kapazitiv und unsymmetrisch.
[0098] Ein Vorteil der Koppelvorrichtung 34 im Schlitz 12 gegenüber den herkömmlichen Speisemethoden
liegt insbesondere in der Bandbreite der so entstandenen Schlitzantenne. So können
feldgekoppelte Schlitzstrahler eine Bandbreite von z.B. 40 % bis 50 % erreichen, während
galvanische oder magnetisch gekoppelte Schlitzstrahler maximal 20 % Bandbreite erreichen.
[0099] Eine induktive, unsymmetrische Speisung ist in Fig. 9 dargestellt. Die Koppelvorrichtung
34 ist am Ende kurzgeschlossen. Beispielsweise kann die Koppelvorrichtung 34 etwa
9λ/20 lang sein.
[0100] Mit der Feldkopplung (induktive bzw. kapazitive Speisung) kann auf einfache Weise
die Anpassung zwischen dem Wellenwiderstand des Schlitzstrahlers und einer angeschlossenen
Schaltung beliebig eingestellt werden.
[0101] In Fig. 10 ist eine kapazitive, symmetrische Speisung gezeigt. Die Koppelvorrichtung
34 ist am Ende offen. Beispielsweise kann die Koppelvorrichtung 34 etwa λ/5 lang sein.
[0102] Befinden sich mehrere Koppelvorrichtungen 34, die im gleichen Frequenzbereich aktiv
sind, im Schlitz 12, kann durch symmetrische bzw. unsymmetrische Speisung die Nahfeld-
bzw. Fernfeld-Entkopplung erhöht werden, da unterschiedliche strahlungsfähige Moden
angeregt werden.
[0103] In Fig. 11 ist eine induktive, symmetrische Speisung gezeigt. Die Koppelvorrichtung
34 ist am Ende kurz geschlossen. Beispielsweise kann die Koppelvorrichtung 34 etwa
9λ/20 lang sein.
[0104] In Fig. 12 ist eine kapazitive und induktive, unsymmetrische Speisung mit multiresonanten
Speisepunkten dargestellt. Die Koppelvorrichtung 34 ist an einem Ende offen. Die Koppelleitung
34 kann dort etwa λ/5 lang sein. Am anderen Ende kann die Koppelleitung 34 kurzgeschlossen
sein. Die Länge kann dort etwa 2λ/5 betragen.
[0105] Durch die Parallelschaltung einer offenen mit einer kurzgeschlossenen Koppelleitung
34 entsteht ein multiresonanter Antennenabgriff/Speisepunkt. Aus Platzgründen kann
das offene Ende dabei auf eine niedrigere Resonanzfrequenz abgestimmt werden und das
kurzgeschlossene auf eine höhere.
[0106] In Fig. 13 ist eine kapazitive oder induktive, unsymmetrische Speisung gezeigt. Die
Polarisation kann insbesondere variieren. Die Koppelvorrichtung 34 ist an beiden Enden
offen. Die beiden Koppelleitung 34 können jeweils etwa λ/5 lang sein.
[0107] Die Position des Speisepunktes definiert die Orientierung der Fernfeldpolarisation.
Kann der Speisepunkt nicht beliebig verschoben werden, kann die Fernfeldpolarisation
durch das Längenverhältnis der Koppelleitungen 34 gedreht werden. Die Drehung ist
nur zu einem gewissen Grad möglich.
[0108] Gezeigt ist ein Verhältnis der Koppelleitungen von 1:1. Der gestrichelte Pfeil repräsentiert
den resultierenden Strombelag 35. Der Strombelag 35 kann insbesondere stabilisiert
werden.
[0109] In Fig. 14 beträgt das Verhältnis der Koppelleitungen 1:2, während in Fig. 15 ein
Verhältnis von 2:1 dargestellt ist.
[0110] Die Fig. 16 bis 24 zeigen mögliche Lagen einer offenen bzw. kurz geschlossenen Koppelvorrichtung
34 in einem Schlitz 12.
[0111] Wie in Fig. 16 dargestellt ist, kann die Koppelvorrichtung 34 z.B. in der Ebene der
Massefläche 10 sowie der Ebene der Elektrode 20 bzw. Massefläche 10 angeordnet sein.
[0112] Nach Fig. 17 kann die Koppelvorrichtung 34 z.B. zwischen der Ebene der Massefläche
10 und der Ebene der Elektrode 20 bzw. Massefläche 10 angeordnet sein. Der Abstand
zur Massefläche 10 und zur Elektrode 20 bzw. Massefläche 10 kann dabei gleich sein.
[0113] Wie in Fig. 18 dargestellt ist, kann die Koppelvorrichtung 34 auch beispielsweise
näher an der Massefläche 10 liegen. Alternativ kann die Koppelvorrichtung 34 auch
näher an der Elektrode 20 bzw. Massefläche 10 angeordnet sein.
[0114] Nach Fig. 19 können die Massefläche 10 und die Elektrode 20 bzw. Massefläche 10 in
derselben Ebene liegen. Die Koppelvorrichtung 34 kann sich außerhalb, insbesondere
oberhalb oder unterhalb, dieser Ebene befinden.
[0115] Nach Fig. 20 können die Massefläche 10 und die Elektrode 20 bzw. Massefläche 10 in
unterschiedlichen Ebenen liegen. Die Koppelvorrichtung 34 kann sich außerhalb, insbesondere
oberhalb oder unterhalb, dieser Ebenen befinden.
[0116] Wie in Fig. 21 dargestellt ist, kann die Koppelvorrichtung 34 z.B. in der Ebene der
Massefläche 10 und oberhalb der Ebene der Elektrode 20 bzw. Massefläche 10 angeordnet
sein.
[0117] Nach Fig. 22 kann die Koppelvorrichtung 34 z.B. unterhalb der Ebene der Massefläche
10 und in der Ebene der Elektrode 20 bzw. Massefläche 10 angeordnet sein.
[0118] Wie in Fig. 23 dargestellt ist, kann die Koppelvorrichtung 34 z.B. in der Ebene der
Massefläche 10 angeordnet sein. Die Elektrode 20 bzw. Massefläche 10 kann unterhalb
der Koppelvorrichtung 34 angeordnet sein.
[0119] Nach Fig. 24 kann die Koppelvorrichtung 34 z.B. auch zwischen den Ebenen der leitenden
Flächen 10, 20 angeordnet sein.
[0120] Wie in Fig. 25 mit dem Doppelpfeil angedeutet ist, kann die Position der Koppelvorrichtung
34 eingestellt bzw. verstellt werden. So kann die Koppelvorrichtung 34 in die eine
oder andere Richtung verschoben werden, insbesondere näher zur Massefläche 10 oder
näher zur Elektrode 20 bzw. Massefläche 10.
[0121] Durch die relative Position (Abstände) zur Massefläche 10 bzw. Elektrode 20 kann
der Grad der Kopplung eingestellt und somit die Fußpunktimpedanz der Schlitzantenne
auf die Systemimpedanz der angeschlossenen Schaltung angepasst werden. Die Antenneneffizienz
wird dadurch maximiert.
[0122] Fig. 26 zeigt eine Koppelstruktur außerhalb der eigentlichen Schlitzantenne. Die
Koppelvorrichtung 34, kann - unabhängig davon, ob induktiv oder kapazitiv - auch in
einem Schlitzelement 36 außerhalb der eigentlichen Schlitzantenne platziert werden.
Die Koppelvorrichtung 34 regt das Schlitzelement 36 an, das wiederum die Schlitzantenne
anregt.
[0123] Wie in Fig. 27 zu sehen ist, können auch beliebig viele Schlitzelemente 36 an beliebigen
Stellen mit dem Schlitz 12 zwecks Speisung verbunden sein.
[0124] Fig. 28 zeigt eine Schlitzantenne, bei der die Elektrode 20 Schlitzelemente 36 aufweist,
in denen Koppelvorrichtungen 34 angeordnet sind. Eine derartige Anordnung kann auch
als Umweg-Schlitz-Anordnung bezeichnet werden.
[0125] Die Schlitzelemente 36 bzw. Koppelvorrichtungen 34 können somit - je nach Anwendungsfall
- außerhalb oder innerhalb der eigentlichen Schlitzantenne liegen.
[0126] In Fig. 29 sind Mehrtor-Antennen bzw. Multiport-Antennen in nur einem Schlitz 12
gezeigt, welche kapazitiv und/oder induktiv angeregt werden. Die Kopplung basiert
auf der kapazitiven und/oder induktiven Feldkopplung der Speisstruktur.
[0127] Zwei oder mehrere Koppelvorrichtungen 34, die im gleichen Frequenzbereich aktiv sind
und die sich gegenseitig nicht beeinflussen bzw. stören dürfen und/oder maximal entkoppelt
sind, müssen ca. λ/4 voneinander entfernt sein. Bei geringerer Entfernung nimmt die
gegenseitige Beeinflussung zu.
[0128] Bei einem Schlitz 12 mit Umfang λ dürfen die Koppelvorrichtungen 34 insbesondere
auch nicht weiter als λ/4 voneinander entfernt sein.
[0129] Beispielsweise kann die rechte Koppelvorrichtung 34 mit einem Netzwerk verbunden
sein.
[0130] Durch die Beschaltung eines zweiten oder mehrerer weiterer Koppelvorrichtungen 34
mit einem Netzwerk aus elektrischen Bauteilen wird die Richtcharakteristik des Speisepunktes
beeinflusst. Je nach Beschaltung der Koppelvorrichtungen 34 kann der Strombelag der
Schlitzantenne so beeinflusst werden, dass die Hauptstrahlrichtung geschwenkt werden
kann.
[0131] Mit einer beschalteten Koppelvorrichtung 34 kann die Antennenkeule in einer Dimension
geschwenkt werden. Mit mindestens zwei beschalteten Koppelvorrichtungen 34, die orthogonal
zueinander angeordnet sind, kann die Antennenkeule in zwei Dimensionen geschwenkt
werden. Die Beschaltung der Koppelvorrichtungen 34 kann dazu veränderbar und/oder
in unterschiedlichen Frequenzbereichen wirksam sein.
[0132] In Fig. 30 sind mehrere Speisepunkte im gleichen Frequenzbereich gezeigt, welche
insbesondere maximal entkoppelt sind. Die linke Koppelvorrichtung 34 bildet einen
ersten Speisepunkt und die beiden rechten Koppelvorrichtungen 34 bilden einen zweiten
und einen dritten Speisepunkt.
[0133] Wenn der erste Speisepunkt symmetrisch und der zweite Speisepunkt unsymmetrisch angeregt
wird, beeinflussen sich die beiden Speisepunkte nicht und können beliebig weit voneinander
angeordnet werden, ohne sich gegenseitig zu stören.
[0134] Fig. 31 zeigt mehrere Speisepunkte in unterschiedlichen Frequenzbereichen, welche
insbesondere maximal entkoppelt sind. Die Koppelvorrichtungen 34 sind insbesondere
unterschiedlich lang.
[0135] Arbeiten alle Speisepunkte in einer Schlitzantenne auf unterschiedlichen Frequenzen,
regen diese unterschiedliche strahlungsfähige Moden an. Dadurch beeinflussen bzw.
stören sie sich nicht gegenseitig. Der Abstand kann frei gewählt werden, ohne gegenseitige
Einflussnahme der Speisestrukturen.
[0136] Speisestrukturen, die den Schlitz 12 in unterschiedlichen Frequenzbereichen anregen,
erreichen dies nur durch das Anregen von höheren Moden. Je länger der Schlitz 12 im
Vergleich zu den Moden-Wellenlängen ist, desto diffuser wird die Richtcharakteristik.
[0137] In Fig. 32 ist gezeigt, dass eine Schlitzantenne auch mehrere, z.B. zwei, Elektroden
20 aufweisen kann.
[0138] Die Koppelvorrichtung 34 führt zu einem kreuzpolaren Fernfeld. So kann, basierend
auf einer induktiven und/oder kapazitiven Feldkopplung der Speisestruktur, eine kreuzpolarisierte
Antenne erzeugt werden.
[0139] Mit den gestrichelten Pfeilen sind unterschiedliche Polarisationsebenen 38 angedeutet.
[0140] Für eine ideale Kreuzpolarisation sind die beiden Elektroden 20 vorzugsweise quadratisch.
Dann sind die beiden Fernfelder ideal dekorreliert.
[0141] Je rechteckiger und somit ungleicher die Seitenlängen der Schlitze 12 sind, desto
höher ist die Korrelation der beiden Fernfelder. Die Kreuzpolarität nimmt ab.
[0142] Fig. 33 zeigt eine Schlitzantenne, die eine Polarisations-Diversität aufweist. Die
drei Koppelvorrichtungen 34 erzeugen verschiedene Polarisationsebenen 38. Beispielsweise
kann die linke Koppelvorrichtung 34 für eine Polarisation von +45° sorgen, die mittlere
Koppelvorrichtung 34 für +/-45° und die rechte Koppelvorrichtung für -45°.
[0143] Abhängig vom Phasenversatz der einzelnen Speisesignale zueinander können mit drei
Speisepunkten zwei unabhängig voneinander zirkularpolarisierte Signale abgestrahlt
werden.
[0144] Ebenso können drei Signale linearpolarisiert und orthogonal zueinander abgestrahlt
werden. Dieser Aufbau kann z.B. für eine Polarisations-Diversität bzw. MIMO genutzt
werden.
[0145] In Fig. 34 ist eine Schlitzantenne dargestellt, welche durch eine Multi-Speisung
eine Richtcharakteristik aufweisen kann.
[0146] Zwei im gleichen Frequenzbereich aktive Koppelvorrichtungen 34 sind in einem Abstand
von n*λ/4 in einem Schlitz 12 angeordnet. Der Schlitz 12 kann z.B. quadratisch, rechteckig,
rund oder oval sein und eine Länge von n*λ aufweisen, wobei n eine ganze Zahl sein
kann, z.B. 1, 2, 3, 4, 5 oder größer. Die Koppelvorrichtungen 34 sind voneinander
entkoppelt und haben ein zueinander orthogonal polarisiertes Fernfeld. Das Summenfernfeld
ist kreuzpolar.
[0147] Fig. 35 zeigt eine elektrisch kurze Schlitzantenne, insbesondere mit einer Länge
des Schlitzes 12 von kleiner A. Die Kopplung basiert insbesondere auf einer induktiven
und/oder kapazitiven Feldkopplung der Speisestruktur.
[0148] Die Elektrode 20 ist über Stege 40 mit der Massefläche 10 verbunden.
[0149] Der Abstand zwischen der Koppelvorrichtung 34 und dem unteren Steg 40 kann etwa λ/8
betragen. Der rechte Schlitz 12 kann insbesondere eine Teilschlitzlänge von weniger
als λ/2 aufweisen. Die Kurzschlussbreite kann kleiner als λ/20 sein.
[0150] Mit der Feldkopplung (kapazitive und/oder induktive Kopplung) können auch elektrisch
kurze Schlitzantennen angeregt werden. Mit Hilfe zweier Kurzschlüsse im Abstand von
der Hälfte der Wellenlenge λ des Nutzsignals wird die Resonanz und/oder eine Polarisation
senkrecht zu der Ebene, die durch die beiden Kurzschlüsse aufgespannt wird, insbesondere
unabhängig von der Lage der Speisepunkte, erzwungen. Dies gilt z.B. für elektrisch
kurze und/oder elektrische lange Ringschlitze, ebenso wie für Ringschlitze, deren
Länge genau der Wellenlänge entspricht.
[0151] Die Ausführungsform gemäß Fig. 36 entspricht im Grunde dem Aufbau gemäß Fig. 35.
Jedoch sind die Stege 40 durch Kapazitäten 42 ersetzt. Die Kapazitäten 42 sind vorzugsweise
einstellbar. Die Schlitzantenne kann auf diese Weise abgestimmt werden.
[0152] In Fig. 37 ist eine fraktale Schlitzantenne dargestellt. Die Kopplung basiert insbesondere
auf einer induktiven und/oder kapazitiven Feldkopplung der Speisestruktur.
[0153] Der Schlitz 12 kann insbesondere mehrere Ecken aufweisen und auf diese Weise Fraktale
44 ausbilden.
[0154] Die einzelnen Fraktale 44 stellen separate Schlitzstrahler dar, sofern deren Umfang
im Bereich der Wellenlänge des Nutzsignals liegt. Für jeden Frequenzbereich kann durch
weitere Iterationsschritte die Größe der Fraktale 44 angepasst und resonant gemacht
werden. Die einzelnen Schlitzstrahler haben vorzugsweise eine identische Richtcharakteristik
und beeinflussen sich insbesondere nicht gegenseitig.
[0155] Fig. 38 zeigt eine Multiportantenne, welche eine Richtcharakteristik aufweist. Mehrtor-Antennen
können z.B. zur Steuerung der Polarität des Fernfeldes und zur Anpassung der Fußpunktimpedanz
am Speisetor verwendet werden.
[0156] Die Multiportantenne kann mehrere, z.B. drei, Koppelvorrichtungen 34 aufweisen. Wenigstens
eine Koppelvorrichtung 34 kann mit einem Netzwerk 46 verbunden sein.
[0157] Durch die Beschaltung eines zweiten oder mehrerer weiterer Koppelvorrichtungen 34
mit einem Netzwerk 46 aus elektrischen Bauteilen kann die Dekorrelation bzw. Entkopplung
der Fernfelder zweier oder mehrerer Speisepunkte verbessert werden. Dies erhöht insbesondere
die Reichweite und/oder Störfestigkeit bei Mehrwegeausbreitung, MIMO und/oder Antennen-Diversität,
z.B. Maximum-Ratio-Combining und/oder Schalt-Diversität. Blinde Bereiche des einen
Speisepunktes im Rundstrahlverhalten können durch Maxima im Antennengewinde eines
anderen Speisepunktes ausgeglichen werden. Das Fernfeld der beiden oder mehrerer Speisepunkte
wird insbesondere gegeneinander gedreht, bis Einzüge im Summendiagramm ausgeglichen
sind.
[0158] Bezugnehmend auf Fig. 39 kann durch die Beschaltung eines zweiten oder mehrerer weiterer
Koppelvorrichtungen 34 mit einem Netzwerk 46 aus elektrischen Bauteilen die Fußpunktimpedanz
des Speisepunktes beeinflusst werden. Insbesondere im Sendefall mit hohen Leistungen
können so kostspielige, hochgütige Bauteile zur Anpassung der Fußpunktimpedanz am
Speisepunkt selbst vermieden werden.
[0159] Bezugnehmend auf Fig. 40 kann durch die Beschaltung eines zweiten oder mehrerer weiterer
Koppelvorrichtungen 34 mit einem Netzwerk 46 aus elektrischen Bauteilen die Strahlungspolarisation
des Fernfeldes eines oder mehrerer Speisepunkte entweder linear vertikal, linear horizontal
oder rechts- bzw. linkszirkular, abhängig von der Beschaltung, frei eingestellt werden.
[0160] Wie in Fig. 41 gezeigt ist, ist mittels einer Multiportspeisung auch eine zirkulare
Polarisation möglich. Die Phase der linken Koppelvorrichtung 34 kann beispielsweise
0° und die der rechten Koppelvorrichtung 34 90° betragen.
[0161] Der Abstand zwischen den Koppelvorrichtungen 34 kann insbesondere λ/4 betragen.
[0162] Schlitzantennen, die ein Vielfaches "n" der Wellenlänge lang sind, können durch zwei
Speisepunkte, deren Speisesignal gegeneinander um 90° verschoben sind und ein Vielfaches
"n" von λ/4 voneinander entfernt sind, zu zirkularpolarisierten Antennen umfunktioniert
werden.
[0163] Bezugnehmend auf Fig. 42 kann die Polarität des Fernfeldes durch Strukturmaßnahmen
gesteuert werden.
[0164] Der obere und der untere Schlitz 12 können z.B. eine Breite aufweisen, welche schmäler
ist als die Breite der seitlichen Schlitze 12.
[0165] Diskontinuitäten im Wellenwiderstandsverlauf des Ringschlitzes, insbesondere auf
gegenüberliegenden Seiten, führen zu einer zirkularpolarisierten Abstrahlung. In diesem
Fall ist die Spaltbreite der seitlichen Schlitze 12 in dem Abschnitt, in dem sich
die Speisung befindet, größer als beim oberen bzw. unteren Schlitz 12. Möglich wäre
jedoch auch der umgekehrte Fall.
[0166] Bei der Ausführungsform, welche in Fig. 43 dargestellt ist, ist lediglich der untere
Schlitz 12 schmäler als die anderen Schlitze 12.
[0167] Die Diskontinuitäten im Wellenwiderstandsverlauf des Schlitzes 12 müssen nicht zwangsläufig
symmetrisch sein. Das Zentrum der Diskontinuität sollte insbesondere λ/8 von der Koppelvorrichtung
34 entfernt sein.
[0168] Wie in Fig. 44 gezeigt ist, kann die Diskontinuität beispielsweise durch einen Steg
40 gebildet sein. So kann ein Kurzschluss zwischen der Elektrode 20 und der Massefläche
10 geschaffen werden. Der Abstand zwischen dem Speisepunkt und dem Steg 40 kann insbesondere
λ/8 betragen.
[0169] Diskontinuitäten können an einer oder mehreren Seiten, z.B. auf gegenüberliegenden
Seiten, auftreten.
[0170] Wie in Fig. 45 dargestellt ist, kann der Steg 40 auch unterbrochen sein. Durch die
Engstelle kann sich insbesondere ein niederohmiger Wellenwiderstand ergeben.
[0171] Alternativ kann auch, wie in Fig. 46 gezeigt ist, eine Weitung vorliegen, wodurch
sich insbesondere ein hochohmiger Wellenwiderstand ergibt. Die Weitung kann insbesondere
durch Schlitzelemente 36 in der Elektrode 20 und/oder der Massefläche 10 gebildet
sein.
[0172] Wie in Fig. 47 gezeigt ist, können sich Umweg-Schlitze 36 horizontal erstrecken.
Abgesehen von dem Spezialfall, dass die gezeigten Umweg-Schlitze λ/8 von den Speisepunkten
entfernt sind und somit eine zirkuläre Fernfeldpolarisation bewirken, begünstigen
die Umweg-Schlitze 36 eine Fernfeldpolarisation. Horizontale Umweg-Schlitze (unsymmetrisch
oder symmetrisch) verbessern die vertikale Polarisation. Die Vorzugspolarisation des
Fernfeldes ist insbesondere unabhängig von der Position des Speisepunktes.
[0173] In Fig. 48 sind die Umweg-Schlitze 36 vertikal orientiert. Vertikale Umweg-Schlitze
(symmetrisch oder unsymmetrisch) verbessern die horizontale Polarisation.
[0174] In Fig. 49 ist eine Schlitzantenne dargestellt, welche als Breitbandstrahler mit
kegelförmigen Schlitzelementen ausgebildet ist. Der Öffnungswinkel W kann insbesondere
konstant sein.
[0175] Wie in Fig. 50 gezeigt ist, kann die Speisung kapazitiv erfolgen.
[0176] Die Form der Koppelvorrichtung 34, z.B. linear, konisch, doppelkonisch oder elliptisch,
definiert neben der Form des Schlitzes 12 die Bandbreite, in der die Antenne effektiv
strahlungsfähig ist.
[0177] Wie in Fig. 51 gezeigt ist, kann die Speisung auch induktiv erfolgen.
[0178] In Fig. 52 ist ein Breitband-Schlitzstrahler mit einer kapazitiven Speisung dargestellt,
während in Fig. 53 eine induktive Speisung gezeigt ist, jeweils bei einer länglichen
Koppelvorrichtung 34.
[0179] Fig. 54 zeigt einen Breitband-Schlitzstrahler mit einer kapazitiven Speisung, während
in Fig. 55 eine induktive Speisung gezeigt ist, jeweils bei einer elliptischen Koppelvorrichtung
34.
[0180] In Fig. 56 ist ein Breitband-Schlitzstrahler mit einer kapazitiven Speisung dargestellt,
während in Fig. 57 eine induktive Speisung gezeigt ist, jeweils bei einer zumindest
näherungsweise rautenförmigen Koppelvorrichtung 34.
[0181] Dabei ergibt sich ein exponentieller Verlauf 48 der Schlitzelemente. Dies ist vergleichbar
mit so genannten Vivaldi-Antennen.
[0182] Fig. 58 zeigt eine gerichtete Schleifenantenne, welche insbesondere unabhängig von
der Polarisation ist. Die Antenne ist als Richtantenne ausgebildet und umfasst einen
Reflektor 50.
[0183] Wie in Fig. 59 dargestellt ist, kann auch ein Direktor 52 vorgesehen sein.
[0184] Bezugnehmend auf Fig. 60 kann auch lediglich ein Direktor 52, jedoch kein Reflektor
50 vorgesehen sein.
[0185] Wie in Fig. 61 dargestellt ist, können auch mehrere Direktoren 52 vorgesehen sein.
[0186] Eine Richtantenne kann somit beliebig viele Reflektoren und/oder Direktoren umfassen.
[0187] Fig. 62 zeigt eine Schlitzantenne mit multiresonanten Strukturen für mehrere Frequenzbänder
mit identischer Richtcharakteristik. Es liegen quasi mehrere Schlitzantennen ineinander,
wobei jeweils eine Koppelvorrichtung 34, also insgesamt zwei Ports, vorgesehen ist.
[0188] Die äußere Ringantenne kann für niedrige Frequenzen und die innere Ringantenne für
höhere Frequenzen dienen. Beide können eine identische Richtcharakteristik aufweisen
und sich insbesondere nicht gegenseitig beeinflussen. Es werden insbesondere immer
nur die beiden Grundmoden der Schlitzantenne angeregt.
[0189] Wie in Fig. 63 dargestellt ist, können auch mehrere Elektroden 20 vorgesehen sein.
Es sind somit quasi zwei Schlitzantennen nebeneinander angeordnet, wobei jede Schlitzantenne
eine Koppelvorrichtung 34 im Schlitz 12 aufweisen kann.
[0190] Der lange Schlitz 12 wird insbesondere für niedrigere Frequenzen angeregt und der
kurze Schlitz darunter für höhere Frequenzen. Beide können die identische Richtcharakteristik
haben und beeinflussen sich insbesondere nicht gegenseitig. Es werden vorzugsweise
immer nur die beiden Grundmoden der Schlitzantenne angeregt.
[0191] Auch in Fig. 64 sind gewissermaßen zwei Schlitzantennen nebeneinander angeordnet.
[0192] Der lange Schlitz 12 wird für niedrigere Frequenzen angeregt und der kurze Schlitz
12 darunter für höhere Frequenzen. Beide teilen sich einen Teil ihres Schlitzes 12
und können somit vom gleichen Ort aus gespeist werden.
[0193] Beide Schlitzantennen können die identische Richtcharakteristik haben und beeinflussen
sich insbesondere nicht gegenseitig. Es werden vorzugsweise immer nur die beiden Grundmoden
der Schlitzantenne angeregt.
[0194] In Fig. 65 und Fig. 66 sind jeweils zwei Schlitzantennen ineinander angeordnet.
[0195] Der lange Schlitz 12 wird für niedrigere Frequenzen angeregt und der kurze Schlitz
12 darin für höhere Frequenzen. Beide teilen sich einen Teil ihres Schlitzes 12 und
können somit vom gleichen Ort aus gespeist werden.
[0196] Beide Schlitzantennen können die identische Richtcharakteristik haben und beeinflussen
sich insbesondere nicht gegenseitig. Es werden vorzugsweise immer nur die beiden Grundmoden
der Schlitzantenne angeregt.
[0197] Fig. 67 zeigt eine pseudo-fraktale Schlitzantenne.
[0198] Die zugrunde liegende Schlitzantenne wird quasi um kleinere Schlitzantennen, die
einem Bruchteil der Originalgröße entsprechen, ergänzt, ohne die Grundform zu verändern.
Die kleineren Teilschlitze müssen nicht zwangsläufig gleich groß sein. Ihre Länge
kann auf die jeweilige Resonanzfrequenz angepasst werden.
[0199] Neben der originalen Schlitzantenne können ebenso die Teilschlitze 12 mit einer kapazitiven
und/oder induktiven Ankopplung für den jeweiligen Frequenzbereich angeregt werden.
Die einzelnen Schlitzstrahler haben vorzugsweise eine identische Richtcharakteristik
und beeinflussen sich insbesondere nicht gegenseitig.
[0200] Bezugnehmend auf Fig. 68 können die Koppelvorrichtungen 34 auch an einer anderen
Position angeordnet sein.
[0201] Sind alle Teilschlitze 12 im gleichen Frequenzbereich aktiv und werden diese separat
gespeist, entsteht eine Antennengruppe, deren Richtcharakteristik eine erhöhte Bündelung
in Richtung der Flächennormale aufweist.
[0202] Wie in Fig. 69 dargestellt ist, können die Elektroden 20 auch in Eckbereichen der
Massefläche 10 angeordnet sein.
[0203] Der lange Schlitz 12 kann für niedrigere Frequenzen angeregt werden und der kurze
Schlitz 12 an der Ecke für höhere Frequenzen. Beide teilen sich einen Teil ihres Schlitzes
12 und können somit platzsparend aufgebaut werden.
[0204] Beide Schlitzantennen können eine identische Richtcharakteristik aufweisen und beeinflussen
sich insbesondere nicht gegenseitig. Es werden vorzugsweise immer nur die beiden Grundmoden
der Schlitzantenne angeregt.
[0205] In Fig. 70 überlappen die beiden Schlitzantennen. Anstelle zweier Koppelvorrichtungen
34 kann auch lediglich eine Koppelvorrichtung 34 vorgesehen sein.
[0206] Für ein niedrige Frequenz wirken beide Schlitze wie ein langer Schlitz 12. Der überlappende
Bereich wird insbesondere nur wenig angeregt. Für höhere Frequenzen wirkt nur der
Ringschlitz, in dem sich die Koppelvorrichtung 34 befindet.
[0207] In beiden Frequenzbereichen ist die Richtcharakteristik ähnlich. Es werden insbesondere
immer nur die beiden Grundmoden der Schlitzantenne angeregt.
[0208] Fig. 71 zeigt überlappende Schlitzantennen. Dies entspricht einer klassischen Funktionsweise
einer Fraktalantenne. Die Schlitzantenne wird multiresonant und kann mit einer Koppelvorrichtung
34 oder mehreren Koppelvorrichtungen 34 in unterschiedlichen Frequenzbereichen angeregt
werden.
[0209] Im Frequenzbereich, in dem alle einzelnen Schlitze 12 so lang wie die Wellenlänge
des Nutzsignals sind, wirken sie wie eine Antennengruppe und erhöhen die Bündelung
der Richtcharakteristik.
[0210] Wie in Fig. 72 gezeigt ist, kann die Schlitzantenne auch eine Umweg-Schlitz-Anordnung
umfassen, wobei die Massefläche 10 im Bereich der Ecken der Elektrode 20 Schlitzelemente
36 aufweisen kann, die auch Umweg-Schlitze genannt werden.
[0211] In den Endbereichen der Schlitzelemente 36 können Kapazitäten 42 angeordnet sein.
[0212] Aus einem Umweg-Schlitz 36 und der direkt daran angrenzenden einstellbaren Kapazität
42 entsteht ein elektrischer Parallelschwingkreis, wobei der Umweg-Schlitz 36 die
Induktivität darstellt.
[0213] Die Länge des Umweg-Schlitzes 36 und somit dessen induktiver Anteil am Parallelschwingkreis
können insbesondere mit Hilfe seiner Länge und/oder Breite eingestellt werden.
[0214] Mit Hilfe der einstellbaren Kapazität 42 kann in einem breiten Frequenzbereich (abhängig
vom Einstellbereich der Kapazität 42) am Anschlusspunkt des Ringschlitzes 12 ein Kurzschluss
oder ein Leerlauf erzeugt werden.
[0215] Durch ein Abstimmen der einzelnen Parallelschwingkreise können insbesondere mit nur
einem Speisepunkt Signale mit unterschiedlicher Polarisation abgestrahlt werden.
[0216] Eine derartige Schlitzantenne, mit welcher insbesondere ein Polarisationswechsel
möglich ist, kann z.B. für Polarisations-MIMO (-Diversität) für Mobilfunk, WLAN und/oder
Bluetooth verwendet werden.
[0217] Die Kapazitäten 42 können z.B. gegen den Uhrzeigersinn von eins bis vier (PS1, PS2,
PS3, PS4) durchnummeriert werden. Weisen sämtliche Kapazitäten 42 einen Kurzschluss
auf, so ist die Schlitzantenne linear polarisiert.
[0218] Die Neigung der Polarisationsebene gegenüber dem Horizont ist insbesondere abhängig
von der Position der Koppelvorrichtung 34 im Ringschlitz 12.
[0219] Ist die Impedanz an der Position PS1 größer an der Position PS2 und diese wiederum
größer als an der Position PS3 und diese wiederum größer als an der Position PS4,
also Impedanz(PS1) > Impedanz(PS2) > Impedanz(PS3) > Impedanz(PS4) und befindet sich
die Koppelvorrichtung 34 zwischen PS1 und PS4, führt dies zu einer linkszirkularen
Polarisation.
[0220] Ist hingegen die Impedanz(PS1) < Impedanz(PS2) < Impedanz(PS3) < Impedanz(PS4) und
befindet sich die Koppelvorrichtung 34 zwischen PS1 und PS4, führt dies zu einer rechtszirkularen
Polarisation.
[0221] Falls die Impedanz(PS2) = Impedanz(PS4) >> Impedanz(PS1) = Impedanz(PS3) ist und
sich die Koppelvorrichtung 34 zwischen PS1 und PS4 befindet, führt dies zu einer linearen
Polarisation mit 45° Neigung.
[0222] Falls hingegen die Impedanz(PS2) = Impedanz(PS4) << Impedanz(PS1) = Impedanz(PS3)
ist und sich die Koppelvorrichtung 34 zwischen PS1 und PS4 befindet, führt dies zu
einer linearen Polarisation mit -45° Neigung.
[0223] Wie im Zusammenhang mit Fig. 73 erläutert wird, ist auch ein Polarisationswechsel
ohne Umwegleitungen möglich.
[0224] Diskontinuitäten im Wellenwiderstandsverlauf der Schlitzantenne führen insbesondere
zu Reflektionen und/oder zu stehenden Wellen auf der Schlitzantenne.
[0225] Abhängig von der Laufrichtung der Reflektionen entsteht eine zirkularpolarisierte
Abstrahlung.
[0226] Die einstellbaren Kapazitäten 42 sorgen für eine gezielte Laufrichtung der Reflektionen.
[0227] Die Polarisation des Fernfeldes lässt sich somit für eine beliebige Anzahl an Koppelvorrichtungen
34 zwischen linear und zirkular polarisierter Abstrahlung einstellen.
[0228] Eine derartige Schlitzantenne, mit welcher insbesondere ein Polarisationswechsel
möglich ist, kann z.B. für Polarisations-MIMO (-Diversität) für Mobilfunk, WLAN und/oder
Bluetooth verwendet werden.
[0229] Ist die Impedanz(PS1) < Impedanz(PS2) < Impedanz(PS3) < Impedanz(PS4) und befindet
sich die Koppelvorrichtung 34 zwischen PS1 und PS4, führt dies zu einer rechtszirkularen
Polarisation.
[0230] Ist hingegen die Impedanz(PS1) > Impedanz(PS2) > Impedanz(PS3) > Impedanz(PS4) und
befindet sich die Koppelvorrichtung 34 zwischen PS1 und PS4, führt dies zu einer linkszirkularen
Polarisation.
[0231] Falls die Impedanz(PS1) = Impedanz(PS3) >> Impedanz(PS2) = Impedanz(PS4) << Wellenwiderstand
der Schlitzantenne ist und sich die Koppelvorrichtung 34 zwischen PS1 und PS4 befindet,
führt dies zu einer horizontalen, linearen Polarisation.
[0232] Falls hingegen der Wellenwiderstand der Schlitzantenne >> Impedanz(PS1) = Impedanz(PS3)
<< Impedanz(PS2) = Impedanz(PS4) ist und sich die Koppelvorrichtung 34 zwischen PS1
und PS4 befindet, führt dies zu einer vertikalen, linearen Polarisation.
[0233] In Fig. 74 ist die Richtcharakteristik von Moden dargestellt. Die Schlitzantenne
kann im Grundmodus 54 (als Kreis dargestellt) in eine Hauptstrahlrichtung (als gestrichelter
Pfeil dargestellt) abstrahlen. Die Hauptstrahlrichtung ist insbesondere rechtwinklig
zur Ebene der Elektrode 20 orientiert.
[0234] Auch kann die Schlitzantenne in einem höheren Modus 56 (als Herz dargestellt) - hier
in einem nächst höheren Modus - in Hauptstrahlrichtungen (als gestrichelte Pfeile)
abstrahlen, insbesondere schräg zur Ebene der Elektrode 20.
[0235] Je höher die Resonanzfrequenz des angeregten Modus 56 bei gleich bleibender Geometrie
der Schlitzantenne ist, desto diffuser wird die Richtcharakteristik. Es bilden sich
immer mehr Maxima und Minima in der Richtcharakteristik aus.
[0236] Zumeist ist dieses Phänomen unerwünscht. Für eine Raum-Diversität und/oder bei MIMO-Antennen-Systemen
ist dies jedoch wünschenswert.
[0237] Fig. 75 zeigt eine Schlitzantenne mit Umweg-Schlitzen 36. Die Schlitzantenne weist
eine modenunabhängige Richtcharakteristik auf.
[0238] Mit Hilfe von Parallelschwingkreisen aus den Umweg-Schlitzen 35 und einstellbaren
Kapazitäten 42 kann für höhere Moden der Stromfluss an den Kanten des Ringschlitzes
12 im Bereich der Umweg-Schlitze 36 um 180° gedreht werden. Dadurch fließen alle Ringstromanteile
zur gleichen Zeit in dieselbe Richtung und überlagern ihr Fernfeld konstruktiv.
[0239] Der höhere Modus 56 hat die gleiche Richtcharakteristik mit nur einer Hauptstrahlrichtung
wie der Grundmodus 54. Werden die Parallelschwingkreise zu Kurzschlüssen, entsteht
wieder ein Fernfeld mit mehreren Strahlrichtungen. Dieses Verfahren kann für MIMO
und/oder eine Raum-Diversität genutzt werden. Die Rundstrahleigenschaften von höheren
Moden können insbesondere verbessert werden.
[0240] Nach Fig. 76 können auch innerhalb der Elektrode 20 Schlitzelemente 36 vorgesehen
sein. Dadurch werden die Ströme höherfrequenter Moden umgelenkt, wodurch insbesondere
die Maxima und Minima in der Richtcharakteristik minimiert werden. Das Rundstrahlverhalten
wird weniger diffus. Niederfrequente Moden werden durch die Schlitzelemente 36 kaum
beeinflusst, solange die umlaufende Kante der Elektrode 20 nicht unterbrochen wird.
[0241] In Fig. 77 sind die Schlitzelemente 36 T-förmig angeordnet. Abhängig von der Anzahl
der Speisepunkte und welcher Modus angeregt wird, werden für die Homogenisierung des
Rundstrahlverhaltens mehrere Schlitzelemente 36 zum Umleiten der Ströme benötigt.
[0242] Kommen die Umweg-Schlitze 36 in einem Schlitzstrahler, wie in Fig. 78 gezeigt, mit
nur einem Speisepunkt bzw. wenigen Speisepunkten zum Einsatz, beeinflussen sie die
Richtcharakteristik des Fernfeldes. Entweder wird das Rundstrahlverhalten homogenisiert
oder die Hauptstrahlrichtung geschwenkt. Dies hängt von den Formen, Dimensionen und/oder
Positionen der Umweg-Schlitze 36 ab.
[0243] Wie in Fig. 79 gezeigt, können die Schlitzelemente 36 auch kreuzförmig angeordnet
sein. Es können mehrere Speisepunkte vorgesehen sein.
[0244] Alternativ kann auch, wie in Fig. 80 dargestellt ist, lediglich ein Speisepunkt vorgesehen
sein. Kommen die Umweg-Schlitze 36 in einem Schlitzstrahler mit nur einem Speisepunkt
bzw. wenigen Speisepunkten zum Einsatz, beeinflussen sie die Richtcharakteristik des
Fernfeldes. Entweder wird das Rundstrahlverhalten homogenisiert oder die Hauptstrahlrichtung
geschwenkt. Dies hängt von den Formen, Dimensionen und/oder Positionen der Umweg-Schlitze
36 ab.
[0245] Wie in den Fig. 81 und 82 gezeigt ist, können auch mehrere, nicht zusammenhängende
Umweg-Schlitze 36 vorgesehen sein. Die Anzahl an Speisepunkten ist grundsätzlich beliebig.
Kommen die Umweg-Schlitze 36 in einem Schlitzstrahler mit nur einem Speisepunkt bzw.
wenigen Speisepunkten zum Einsatz, beeinflussen sie die Richtcharakteristik des Fernfeldes.
Entweder wird das Rundstrahlverhalten homogenisiert oder die Hauptstrahlrichtung geschwenkt.
Dies hängt von den Formen, Dimensionen und/oder Positionen der Umweg-Schlitze 36 ab.
[0246] Bezugnehmend auf Fig. 83 können die Umweg-Schlitze 36 für die Parallelschwingkreise
nach außen in die Massefläche 10 hinein weisen.
[0247] Die Unterdrückung mehrere Hauptstrahlrichtungen kann bei höheren Moden auch z.B.
nur für einen engen Frequenzbereich fest eingestellt werden, indem die Umweg-Schlitze
36 eine Länge von einem Viertel der Wellenlänge λ des Nutzsignals haben.
[0248] Wie in Fig. 84 dargestellt ist, könne die Umweg-Schlitze 36 für die Parallelschwingkreise
auch in der Elektrode 20 liegen.
[0249] Wie in Fig. 85 gezeigt ist, kann ein kreuzpolares Fernfeld mit nur einem Speisepunkt
erzeugt werden. Dies ist insbesondere unabhängig von der Position des Speisepunktes.
Die Umweg-Schlitze 36 dienen dabei als Speiseschlitze.
[0250] Schließen die beiden Umweg-Schlitze 36 einen 90° Winkel ein und sind sie gleich lang,
besitzt der gespeiste Ringstrahler bei quadratischer Form eine kreuzpolare Fernfeldpolarisierung.
Weichen die Umweg-Schlitze 36 und der Ringschlitz von diesen Kriterien ab, wird eine
der beiden Polaritäten gegenüber der anderen bevorzug abgestrahlt.
[0251] Wie in Fig. 86 dargestellt, können die Speisepunkte auch außerhalb des Rings angeordnet
sein. Die Eigenschaften entsprechen jedoch zumindest im Wesentlichen denen in Fig.85.
[0252] Nach Fig. 87 können Längsschlitzstrahler eine Feldkopplungsstruktur aufweisen. Die
Längsschlitze können sich dabei insbesondere kreuzen. Kapazitive und/oder induktive,
unsymmetrische und/oder symmetrische Koppelvorrichtungen 34 in zwei Längsschlitzantennen,
die sich im beliebigen Winkel kreuzen, beeinflussen sich insbesondere nicht gegenseitig.
[0253] Fig. 88 zeigt eine Antennengruppe mit kapazitiver und/oder induktiver Kopplung. Die
Kopplung basiert insbesondere auf der kapazitiven und/oder induktiven Feldkopplung
der Speisestruktur. Die Antennengruppe umfasst ein Frequenzband.
[0254] Die Antennengruppe dient dazu, die Richtwirkung zu erhöhen, breitbandig und in mehreren
Bändern, insbesondere für Bündel-, Richtfunk und/oder Satellitenfunkstrecken und/oder
für die folgende Kavität.
[0255] In Fig. 89 ist eine Antennengruppe mit mehreren Frequenzbändern, einem unteren Frequenzband
58 und einem oberen Frequenzband 60, gezeigt.
[0256] Fig. 90 zeigt eine Schlitzantenne mit kapazitiver und/oder induktiver Kopplung, welche
eine Kavität 62 aufweist bzw. vor einer Kavität 62 angeordnet ist. Die Kopplung basiert
insbesondere auf der kapazitiven und/oder induktiven Feldkopplung der Speisestruktur.
[0257] Die Schlitzantenne mit Kavität 62 ist auch als Antennengruppe möglich.
[0258] Eine Kavität 62 hinter der Schlitzantenne erhöht die Richtwirkung und/oder das Vor-Rückverhältnis
der Antennenkeule.
[0259] Mit Hilfe der Feldkopplung (kapazitive und/oder induktive Kopplung) bleibt die Bandbreite
der Schlitzantenne mit Kavität 62 erhalten, ähnlich einer Breitbandrichtantenne ohne
eine Kavität 62.
[0260] In Fig. 91 ist eine Mobilfunk-Antenne, z.B. LTE-Antenne, dargestellt. Diese ermöglicht
ein kreuzpolares Senden und/oder Empfangen.
[0261] Die Schlitzantenne umfasst einen Vorstufenverstärker 64, Leistungsverstärker 66 für
den Sendepfad sowie, insbesondere rauscharme, Verstärker 68 für den Empfangspfad.
[0262] Fig. 92 zeigt eine Mobilfunk-Multiband-Antenne, z.B. LTE-Multiband-Antenne. Eine
Koppelvorrichtung 34 kann dabei z.B. für (LTE-)Frequenzen von 3,5 GHz oder 3,7 GHz
ausgelegt sein.
[0263] Eine andere Koppelvorrichtung 34 kann für 700 MHz, 800 MHz oder 900 MHz (LTE) bzw.
850 MHz oder 900 MHz (GSM) ausgelegt sein. Eine weitere Koppelvorrichtung 34 kann
z.B. für 1500 MHz, 1600 MHz, 1800 MHz oder 1900 MHz (LTE) bzw. 1800 MHz oder 1900
MHz (GSM) bzw. UMTS ausgelegt sein. Eine weitere Koppelvorrichtung 34 kann z.B. für
2,6 GHz (LTE) ausgelegt sein.
[0264] Fig. 93 zeigt eine Rundstrahlantenne mit nur einer Koppelvorrichtung 34. Durch die
Geometrie sind verschiedene Polarisationsebenen 38 möglich. Die Dreieckform hat den
Vorteil einer kreuzpolaren Abstrahlung, wenn die Speisung im gemeinsamen Schlitz 12
aller drei Schlitzantennen erfolgt.
[0265] Wie in Fig. 94 dargestellt ist, kann die Schlitzantenne auch als Sektor-Antenne mit
z.B. 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 oder mehr Sektoren ausgebildet sein.
[0266] Sektorisierte Antennengruppen umfassen insbesondere Richtantennen. In Fig. 94 werden
diese der Übersichtlichkeit halber jedoch lediglich als einzelne Schlitzantennen ohne
Richtelemente dargestellt. Jede einzelne Antenne wird separat gespeist und stört aufgrund
ihrer Richtwirkung bzw. durch die kreuzpolare Anregung nicht die jeweilige Nachbarantenne.
Durch die Richtwirkung der Einzelantennen ist eine Raumdiversität möglich.
[0267] Werden benachbarte Antennen kreuzpolar (Fernfelder sind orthogonal bzw. dekorreliert)
angeregt, sind diese voneinander entkoppelt und stören sich gegenseitig nicht. Eine
derartige Antenne ist insbesondere für MIMO geeignet und/oder kann z.B. für Polarisations-Diversität
verwendet werden.
[0268] Die Fig. 95 bis 98 zeigen verschiedene, dreidimensionale Schlitzantennen. Diese können
z.B. zylinder-, würfel- bzw. quaderförmig oder anders, z.B. rund, elliptisch, rechteckig
oder n-eckig, geformt sein. Die Zylinder sind mit Schlitzen 12 in unterschiedlichen
Formen und Richtungen komplett oder nur teilweise durchschnitten. Der dabei entstandene
Spalt dient als Schlitzstrahler und wird mit einer induktiven und/oder kapazitiven,
unsymmetrischen und/oder symmetrischen Koppelvorrichtung gespeist.
[0269] Schlitzantennen funktionieren nicht nur, wenn sie in einer ebenen Fläche liegen.
Falls der Schlitz nicht nur in einer Ebene liegt, sondern sich in alle drei Dimensionen
erstreckt, beispielsweise um den gesamten Zylinder herum verläuft, weist die Rundstrahlcharakteristik
der Schlitzantenne in dessen Ebene unabhängig von der Fernfeldpolarisation keine blinden
Bereiche (Minima/Einzüge im Antennengewinn) auf. Schlitzantennen in einer ebenen Fläche
können keine Signale aus zur Fläche tangentialer Richtung, die senkrecht zur Fläche
polarisiert sind, empfangen. Durch die dreidimensionalen Schlitzantennen in Zylindern
kann dies vermieden werden.
Bezugszeichenliste
[0270]
- 10
- Massefläche
- 12
- Schlitz
- 14
- Außenleiter, Mantel
- 16
- Innenleiter
- 18
- Koplanarleitung
- 20
- Elektrode
- 22
- Speiseleitung
- 24
- Dielektrikum
- 26
- Hohlleiter
- 28
- Speiseöffnung, Anschluss
- 30
- Kurzschluss
- 32
- Speisevorrichtung
- 34
- Koppelvorrichtung, Koppelleitung
- 35
- Strombelag
- 36
- Schlitzelement, Umweg-Schlitz
- 38
- Polarisationsebene
- 40
- Steg
- 42
- Kapazität
- 44
- Fraktal
- 46
- Netzwerk
- 48
- exponentieller Verlauf
- 50
- Reflektor
- 52
- Direktor
- 54
- Grundmodus
- 56
- höherer Modus
- 58
- unteres Frequenzband
- 60
- oberes Frequenzband
- 62
- Kavität
- 64
- Vorstufenverstärker
- 66
- Leistungsverstärker
- 68
- Verstärker
- W
- Öffnungswinkel
- PS1,PS2,PS3,PS4
- Position