(19)
(11) EP 3 505 697 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.07.2019  Patentblatt  2019/27

(21) Anmeldenummer: 18248120.0

(22) Anmeldetag:  28.12.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 9/30(2006.01)
E04B 9/04(2006.01)
E04B 9/26(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 29.12.2017 DE 202017107953 U

(71) Anmelder: Koch Membranen GmbH Kunststofftechnologie
83253 Rimsting (DE)

(72) Erfinder:
  • KOCH, Johannes
    83253 Rimsting (DE)
  • KOCH, Sebastian
    83253 Rimsting (DE)

(74) Vertreter: Hoefer & Partner Patentanwälte mbB 
Pilgersheimer Straße 20
81543 München
81543 München (DE)

   


(54) WAND-/DECKENSEGEL


(57) Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Wand-/Deckensegel (1) mit einem umlaufenden Rahmen (2); und mit einer am Rahmen (2) befestigten Membrane (3), die einen Kederrand (4) aufweist, über den die Membran (3) am Rahmen (2) in einer Kederaufnahme (5) fixierbar ist, wobei die Kederaufnahme (5) an einem Spannstück (6) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannstück (6) in einem Aufnahmeraum (15) des Rahmens (2) entlang eines Spannweges (W) beweglich geführt ist, und dass der Kederrand (4) als Flachkeder ausgebildet ist, dessen Dimension und Form an die Dimension und Form der Kederaufnahme (5) angepasst ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Wand-/Deckensegel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Ein derartiges Segel ist aus der DE 20 2010 001 320 U1 in Form eines Membranrahmens bekannt. Ein derartiges Segel bzw. ein derartiger Membranrahmen kann als stehendes Wandelement und als abgehängtes Deckenelement in Form eines Wandsegels bzw. Deckensegels Verwendung finden. Derartige Wand- und Deckensegel können als Raumgestaltungsmittel wie auch als Einrichtungen zur Beeinflussung der Akustik verwendet werden.

[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Wand-/Deckensegel der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art zu schaffen, dessen Membran auf einfache Art und Weise am Rahmen fixierbar ist und wobei es möglich sein soll, insbesondere auch großflächige Membranen über deren gesamte Erstreckung gleichmäßig vorzuspannen.

[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch Merkmale des Anspruches 1.

[0005] Erfindungsgemäß wird ein Wandsegel/Deckensegel geschaffen, das einen umlaufenden Rahmen aufweisen kann. Die Form des Rahmens ist prinzipiell beliebig. Typische Rahmenformen sind rechteckige oder quadratische Rahmen, wobei, wie gesagt, jedoch auch runde oder ovale oder anders geformte Rahmenkonfigurationen möglich sind.

[0006] Am Rahmen ist eine Membran befestigt. Diese Membran weist einen Kederrand auf, der bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform als Flachkeder ausgebildet ist. Um die Membran am Rahmen zu fixieren, greift der Kederrand in eine Kederaufnahme des Rahmens ein. Dies kann bei der Montage durch ein Eindrücken des Kederrandes in die Kederaufnahme erfolgen, die in besonders bevorzugter Ausführungsform ein langgestreckter an die Form des Kederrandes angepasster Kanal ist, der es möglich macht, den Kederrand einerseits einfach zu montieren und andererseits sicher festzulegen.

[0007] Das erfindungsgemäße Wand- bzw. Deckensegel weist hierfür ein Spannstück auf, das, vorzugsweise einstückig, mit der Kederaufnahme verbunden ist. Dieses Spannstück kann im Rahmen an geeigneter Stelle in einer Spannstückaufnahme, die ein von Rahmenstegen begrenzter zugänglicher Aufnahmeraum sein kann, angeordnet werden. In einem im Rahmen angeordneten Zustand kann das Spannstück entlang eines Spannweges bewegt werden, so dass das Spannstück im Rahmen beweglich geführt ist, wobei die Beweglichkeit dazu dient, durch geeignete Einrichtungen das Spannstück zusammen mit der Kederaufnahme und dem darin angeordneten Kederrand der zu spannenden Membrane in eine Position zu bewegen, in der der Membran die gewünschte Vorspannung verliehen werden kann.

[0008] Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.

[0009] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Spannstück mit einer Spannschraube versehen, die über ein Innengewinde im Spannstück geführt ist und sich mit ihrem freien Ende an einen Rahmensteg abstützt, so dass beim Ein- bzw. Ausschrauben dieser Spannschraube eine Spannbewegung des Spannstücks zusammen mit seiner Kederaufnahme möglich gemacht wird, um die gewünschte Vorspannung der Membran am Rahmen einstellen zu können.

[0010] Bei einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform kann die Spanneinrichtung, insbesondere in Form der Spannschraube, mit einer Feder, insbesondere in Form einer spiralförmigen Druckfeder oder Flachfeder oder einer anderen geeigneten Federart, versehen sein, die für eine kompakte Bauweise die Spannschraube umgeben kann. Mit dieser zusätzlichen Spannfeder ist es möglich, die Spannkraft zumindest annähernd gleich zu halten, insbesondere wenn Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen zu kompensieren sind.

[0011] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Darin zeigt:
Fig. 1
eine schematisch vereinfachte Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Wand-/Deckensegel,
Fig. 2
eine Schnittdarstellung eines Rahmensteges des in Fig. 1 in seiner Gesamtheit dargestellten Rahmens,
Fig. 3
eine Seitenansicht eines Spannstücks des erfindungsgemäßen Wand-/Deckensegels.


[0012] Fig. 1 zeigt eine vereinfachte Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Wand-/Deckensegel, das auch als Membranrahmen bezeichnet werden kann, wobei dieses Wand-/Deckensegel zur Vereinfachung nachfolgend als "Segel 1" bezeichnet wird.

[0013] Das Segel 1 weist einen umlaufenden Rahmen 2 auf. Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist dieser Rahmen 2 ein quadratischer Rahmen mit vier miteinander verbundenen Rahmenstegen 2A, 2B, 2C und 2D. Dementsprechend sind die Rahmenstege 2A bis 2D jeweils im rechten Winkel zueinander ausgerichtet und können je nach Rahmenmaterial mit geeigneten Befestigungsmitteln aneinander festgelegt werden. Auf dem Rahmen 2 ist eine Membran 3 befestigt, was nachfolgend anhand der Fig. 2 und 3 im Einzelnen erläutert wird.

[0014] Fig. 2 stellt eine Schnittdarstellung durch den Rahmensteg 2D dar, wobei hervorzuheben ist, dass die Rahmenstege 2A bis 2D jeweils identisch ausgebildet sind, so dass Fig. 2 repräsentativ den Rahmensteg 2D für alle Rahmenstege 2A bis 2D zeigt.

[0015] Der Rahmensteg 2D ist dazu vorgesehen und ausgebildet, die Membran 3 zu fixieren, wofür diese in ihrem Randbereich einen Keder aufweist, der bei der in Fig. 2 dargestellten besonders bevorzugten Ausführungsform als Flachkeder 4 ausgebildet ist. Dieser Flachkeder 4 weist den Vorteil auf, dass er beispielsweise mit einer einzigen Naht an der Membran 3 befestigt und auf einfache Art und Weise im Rahmen 2 bzw. den Rahmenstegen 2A bis 2D fixiert werden kann.

[0016] Vom Prinzip her sind jedoch auch andere Kederformen, wie beispielsweise Rundkeder, denkbar. Wie Fig. 2 verdeutlicht, weist der Rahmensteg 2D eine Fachwerkstruktur auf, die aus einer Mehrzahl von Stegen zusammengesetzt ist und bevorzugterweise als Aluminiumprofil ausgebildet ist. Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform ist jedoch rein beispielhaft, so dass auch andere Ausführungsformen denkbar sind. Hervorzuheben ist, dass der Rahmensteg 2D einen, gemäß der in Fig. 2 gewählten Darstellung, unteren Stegbereich 16 aufweist, der im Wesentlichen dreieckförmig ausgebildet ist und somit im unteren Berührungsbereich zur Membran 3, die um diesen Bereich 16 umläuft, die Membran 3, die im montierten Zustand den Raum, in oder an dem das Segel 1 angeordnet ist, zugewandt ist, vollständig ausgeleuchtet werden kann.

[0017] Des Weiteren weist der Rahmensteg 2D einen Aufnahmeraum 15 auf, der im Beispielsfalle von drei aneinander angrenzenden Begrenzungsstegen 10, 12 und 13 definiert wird. Dieser Aufnahmeraum 15 ist, gemäß der in Fig. 2 gewählten Darstellung, oben offen, so dass in den Aufnahmeraum 15 ein Spannstück 6 mit einer daran befestigten Kederaufnahme 5 eingesetzt werden kann. Die Kederaufnahme 5, die sich insbesondere auch aus der Darstellung der Fig. 3 ergibt, ist ein Bauteil, das von drei Aufnahmestegen 5A, 5B, 5C begrenzt wird und eine Aufnahmeöffnung 5D freilässt, in die ein Kederrand 4 der Membrane 3 eingeführt werden kann, was sich aus Fig. 2 erschließt.

[0018] Da es sich bei dem Rahmensteg 2D um ein langgestrecktes Bauteil handelt, wie sich dies aus Fig. 1 ergibt, bildet die Kederaufnahme 5 mithin einen Aufnahmekanal, in den der Kederrand 4 über die gesamte Länge bzw. Breite der jeweiligen Membran 3 eingesetzt werden kann.

[0019] Wie Fig. 2 verdeutlicht, ist der Kederrand 4 bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform als Flachkeder ausgebildet, dessen Dimension und Form an die Dimension und Form der Kederaufnahme 5 angepasst ist, so dass der Kederrand 4 auf einfache Art und Weise in die Kederaufnahme 5 eingesteckt werden kann.

[0020] Wie eingangs erläutert, ist die Kederaufnahme 5 Teil eines Bauteils, das ein Spannstück 6 umfasst, wobei es möglich ist, die Kederaufnahme 5 und das Spannstück 6 als ein einteiliges Bauteil auszubilden oder auch die Kederaufnahme 5 und das Spannstück 6 jeweils als separate Bauteile auszuführen, die auf geeignete Art und Weise, wie beispielsweise einer Verschweißung oder Verlötung, miteinander verbunden werden können. Das Spannstück 6 weist, wie insbesondere Fig. 3 verdeutlicht, Spannstückstege 6A bis 6D auf. Hierbei begrenzen die Spannstückstege 6A, 6B und 6C eine Spannstückaufnahme 6E, die eine Aufnahmeöffnung 6F aufweist. In diese Spannstückaufnahme 6E kann ein Führungssteg 11 des Rahmensteges 2D eingreifen, um das Spannstück 6 am Rahmensteg 2D zu führen, wie sich dies aus Fig. 2 erschließt.

[0021] Fig. 3 verdeutlicht ferner, dass der Spannstücksteg 6A der Verbindungssteg zum Aufnahmesteg 5C der Kederaufnahme 5 ist und an seinem anderen Ende zur Ausbildung der U-förmigen Spannstückaufnahme 6E mit dem Spannstücksteg 6B verbunden ist, der wiederum mit dem Spannstücksteg 6C verbunden ist.

[0022] Im rechten Winkel zum Spannstücksteg 6C, vorzugsweise in dessen Mitte, schließt sich der Spannstücksteg 6D an, der mithin zumindest im Wesentlichen parallel zum Aufnahmesteg 5C ausgerichtet ist.

[0023] Dieser Spannstücksteg 6D ist bei der in den Figuren dargestellten besonders bevorzugten Ausführungsform mit einem Innengewinde 9 versehen, in das eine Spannschraube 8 mit Außengewinde eingeschraubt werden kann, wie sich dies aus Fig. 3 ergibt.

[0024] Diese Ausbildung ist in Fig. 2 nochmals durch eine strichlierte Linie 8 symbolisiert und ferner zeigt Fig. 2, dass als weiteres Bauteil eine Feder, vorzugsweise in Form einer spiralförmigen Druckfeder 14, um den Bereich der Spannschraube 8 angeordnet werden kann, der zwischen dem Spannstücksteg 6D und dem Begrenzungssteg 10 des Rahmenstegs 2D angeordnet ist.

[0025] Hiermit wird es einerseits möglich gemacht, bei eingesetztem Spannstück 6 mit in der Kederaufnahme 5 angeordneten Kederrand 4 das Spannstück 6 entlang eines Verschiebe- bzw. Spannweges W in seiner Position im Aufnahmeraum 15 zu verschieben, wodurch die gewünschte Vorspannung auf die Membran 3 über deren gesamte Länge bzw. Breite aufgebracht werden kann. Die zusätzlich als Option vorgesehene Feder 14 macht es möglich, zumindest weitgehend die Spannkraft über die Benutzungsdauer des Segels 1 gleich zu halten, insbesondere wenn das Segel 1 Temperatur- und/oder Feuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt ist.

[0026] Neben der vorstehenden schriftlichen Beschreibung der Erfindung wird zu deren ergänzender Offenbarung hiermit explizit auf die zeichnerische Darstellung der Erfindung in den Fig. 1 bis 3 Bezug genommen.

Bezugszeichenliste



[0027] 
1
Wand-/Deckensegel
2
Rahmen
2A-2D
Rahmenstege
3
Membran
4
Kederrand
5
Kederaufnahme/Kederkanal
5A-5C
Aufnahmestege
5D
Aufnahmeöffnung
6
Spannstück
6A-6D
Spannstückstege
6E
Spannstückaufnahme
6F
Aufnahmeöffnung
7
Auflagesteg des Rahmens 2
8
Spannschraube mit Außengewinde
9
Innengewinde in 6D
10, 12, 13
Begrenzungsstege
11
Führungssteg
14
Druckfeder
15
Aufnahmeraum
16
unterer dreieckähnlicher Rahmenbereich
W
Spannweg



Ansprüche

1. Wand-/Deckensegel (1)

- mit einem umlaufenden Rahmen (2); und

- mit einer am Rahmen (2) befestigten Membrane (3), die einen Kederrand (4) aufweist, über den die Membran (3) am Rahmen (2) in einer Kederaufnahme (5) fixierbar ist,

- wobei die Kederaufnahme (5) an einem Spannstück (6) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,

- dass das Spannstück (6) in einem Aufnahmeraum (15) des Rahmens (2) entlang eines Spannweges (W) beweglich geführt ist, und

- dass der Kederrand (4) als Flachkeder ausgebildet ist, dessen Dimension und Form an die Dimension und Form der Kederaufnahme (5) angepasst ist.


 
2. Wand-/Deckensegel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannstück (6) mit einer Spannschraube (8) versehen ist.
 
3. Wand-/Deckensegel (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannstück (6) zusätzlich eine Spannfeder (14) aufweist.
 
4. Wand-/Deckensegel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der umlaufende Rahmen (2) von miteinander verbundenen Rahmenstegen (2A bis 2D) gebildet ist.
 
5. Wand-/Deckensegel (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Rahmensteg (2A bis 2D) mit einem Auflagesteg (7) für zusätzlich vorzusehende Schallschluckelemente versehen ist.
 
6. Wand-/Deckensegel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (2) als Aluminiumprofil ausgebildet ist.
 
7. Wand-/Deckensegel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (3) als Textilmembrane, als beschichtete Textilmembrane oder als Kunststofffolie ausgebildet ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente