[0001] Die Erfindung betrifft eine Gelenkarmmarkise nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine gattungsgemäße Gelenkarmmarkise ist beispielsweise aus der
EP 2 009 192 A2 bekannt. Derartige Gelenkarmmarkisen dienen dem Sonnenschutz, wozu ein an der Gelenkarmmarkise
vorgesehenes Tuch von einer Wickelwelle abgewickelt und mittels einer ausfahrbaren
Fallschiene aufgespannt wird. Der Antrieb der Gelenkarmmarkisen beruht dabei auf mit
Spannfedern vorgespannten Gelenkarmen, die die Fallschiene nach außen drücken und
dadurch den ausgefahrenen Teil des Tuchs spannen. Derartige Gelenkarmmarkisen können
ein Tuch aufweisen, das eine Länge in Richtung der Wickelwelle von 6 Metern und mehr
aufweist. Um das Tuch derart großer Gelenkarmmarkisen spannen zu können, sind in den
Gelenkarmen entsprechend große Spannfedern vorzusehen. Aufgrund der hohen Tuchspannung
kommt es an den Bauteilen der Gelenkarmmarkise, die den ausgefahrenen Teil des Tuchs
auf Spannung halten, zu erheblichen mechanischen Belastungen. Dies bedeutet mit anderen
Worten, dass die Wickelwelle einerseits den abgewickelten Teil des Tuchs an der Rückseite
hält und an der Fallschiene, die die Vorderkante des Tuchs hält, große mechanische
Belastungen aufgrund der Tuchspannung auftreten, die zu unerwünschten Verformungen
an der Wickelwelle bzw. an der Fallschiene führen. Die von der Tuchspannung verursachten
Biegeverformungen an der Wickelwelle und an der Fallschiene können den optischen Eindruck
der Gelenkarmmarkise erheblich beeinträchtigen.
[0003] In der
EP 2 009 192 A2 wird eine Spannvorrichtung vorgeschlagen, mit der das Gehäuse der Gelenkarmmarkise
unter Zugspannung gesetzt werden kann. Die an der Wickelwelle bzw. an der Fallschiene
auftretenden Belastungen können durch eine solche am Gehäuse angebrachte Spannvorrichtung
nicht ausgeglichen werden, da die über das Gehäuse eingeleiteten Zugspannungen nicht
auf die Wickelwelle bzw. auf die Fallschiene übertragen werden können.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine neue Gelenkarmmarkise vorzuschlagen,
die die oben beschriebenen Nachteile im Hinblick auf die mechanischen Belastungen
und Verformungen an der Wickelwelle bzw. der Fallschiene vermeiden.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Gelenkarmmarkise nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Die erfindungsgemäße Gelenkarmmarkise beruht auf dem Grundgedanken, dass an der Wickelwelle
und/oder an der Fallschiene zumindest ein Druckstab vorgesehen ist, der zumindest
abschnittweise außerhalb der neutralen Biegefaser der Wickelwelle bzw. der Fallschiene
verläuft. Der Druckstab ist dadurch charakterisiert, dass er unter Druck eingespannt
werden kann, um die Wickelwelle und/oder die Fallschiene durch die als Gegenkraft
auftretende Zugbelastung in Richtung quer zur Längsachse zu verformen. Dies bedeutet
mit anderen Worten, dass die Länge des Druckstabes im Verhältnis zur Einspannlänge
so gewählt bzw. eingestellt wird, dass aufgrund der Längendifferenz ein Druck auf
den Druckstab ausgeübt wird. Die so vom Druckstab ausgeübten Druckkräfte wirken auf
die Wickelwelle und/oder die Fallschiene, so dass in der Wickelwelle bzw. in der Fallschiene
entsprechende Zugspannungen wirken. Da diese Zugspannungen außerhalb der neutralen
Biegefaser der Wickelwelle bzw. der Fallschiene wirken, wird eine entsprechende Verformung
der Wickelwelle bzw. der Fallschiene quer zu ihrer jeweiligen Längsachse bewirkt.
Durch diese vom Druckstab verursachte Verformung können die durch die Tuchspannung
bzw. das Eigengewicht auftretenden Verformungen der Wickelwelle bzw. der Fallschiene
ganz oder teilweise neutralisiert werden. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass durch
die vom Druckstab verursachte Biegebelastung von Wickelwelle bzw. Fallschiene die
durch die Tuchspannung verursachte Biegebelastung ganz oder teilweise kompensiert
werden kann, so dass die unerwünschten Wirkungen der Biegebelastung auf die Optik
der Gelenkarmmarkise ganz oder teilweise eliminierbar sind.
[0008] Die Art und Größe der von der Tuchspannung ausgeübten Biegebelastung auf die Wickelwelle
bzw. die Fallschiene lässt sich in den meisten Fällen nur schwer vorausberechnen.
Um die gewünschte Kompensation der von der Tuchspannung ausgeübten Biegebelastung
nach Montage der Gelenkarmmarkise noch vornehmen zu können, ist es besonders vorteilhaft,
wenn ein Einstellelement vorgesehen ist, mit dem die Länge des Druckstabes oder die
Einspannlänge des Druckstabes, insbesondere der Abstand zwischen zwei Endlagern, veränderbar
ist. Im Ergebnis erhält der Monteur bei der Montage der Gelenkarmmarkise dadurch die
Möglichkeit nach Abschluss der Montage durch Einstellung des Einstellelements die
vom Druckstab aufgebrachte Druckbelastung so einzustellen, dass durch die von der
Druckbelastung ausgeübte Biegeverformung die durch die Tuchspannung ausgeübte Biegeverformung
ganz oder jedenfalls im Wesentlichen kompensiert wird.
[0009] In welcher Weise das Einstellelement konstruktiv ausgebildet ist, ist grundsätzlich
beliebig. Gemäß einer ersten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das Einstellelement
in der Art einer Einstellschraube ausgebildet ist. Durch Verdrehen der Einstellschraube
kann dann die Einspannlänge des Druckstabes so variiert werden, dass die unerwünschten
Verformungen an der Wickelwelle bzw. an der Fallschiene kompensiert werden.
[0010] Um die Montage des Druckstabes an der Wickelwelle bzw. an der Fallschiene zu vereinfachen,
ist es besonders vorteilhaft, wenn zumindest ein Endlager verstellbar an der Wickelwelle
oder der Fallschiene fixierbar ist. Durch Verstellung des Endlagers kann dann die
Einspannlänge zwischen den beiden Endlagern zunächst so justiert werden, dass der
Druckstab im Wesentlichen spielfrei zwischen den beiden Endlagern anliegt. Durch Einstellung
des Einstellelements kann dann nachfolgend die gewünschte Druckspannung problemlos
aufgebracht werden.
[0011] Die durch die Gelenkarme an der Wickelwelle bzw. an der Fallschiene auftretenden
Belastungen hängen stark davon ab, wie weit die Gelenkarmmarkise ein- bzw. ausgefahren
ist. Je weiter die Gelenkarmmarkise ausgefahren ist, desto stärker drücken die Gelenkarme
aufgrund der Federvorspannung auf die Fallschiene. Daraus folgt, dass die an der Fallschiene
bzw. an der Wickelwelle auftretenden Verformungen abhängig von der Lage der Gelenkarme
sind. Die größten Verformungen treten dabei auf, wenn die Gelenkarme maximal ausgefahren
sind. Um diese lageabhängigen Verformungen durch Einbau der erfindungsgemäßen Druckstäbe
auch lageabhängig kompensieren zu können, kann an zumindest einem Gelenkarm ein Kopplungsorgan
vorgesehen sein, das zusammen mit dem Gelenkarm beim Ein- und Ausfahren der Gelenkmarkise
verschwenkt wird. Dieses Kopplungsorgan ist dabei so eingerichtet, dass es mittelbar
oder unmittelbar auf ein Ende des Druckstabes drückt, wobei der vom Kopplungsorgan
auf den Druckstab ausgeübte Druck sich mit dem Schwenkwinkel des Gelenkarms verändert.
Dies bedeutet mit anderen Worten, dass die durch den Druckstab auf die Wickelwelle
bzw. auf die Fallschiene ausgeübten Zugbelastungen sich abhängig von der Lage der
Gelenkarme ändern. Die Änderung der Zugbelastung und die dadurch auftretenden Verformungen
werden dabei gerade so gewählt, dass die durch die Gelenkarme selbst verursachten
Verformungen vollständig oder zumindest weitgehend kompensiert werden.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante ist es vorgesehen, dass der vom Kopplungsorgan
auf den Druckstab ausgeübte Druck bei vollständig eingefahrener Gelenkarmmarkise ein
Druckminimum und bei vollständig ausgefahrener Gelenkarmmarkise ein Druckmaximum erreicht.
Durch das Druckminimum bei vollständig eingefahrener Gelenkarmmarkise, das beispielsweise
einen Drucknullzustand markieren kann, wird erreicht, dass die Kompensation der Biegeverformung
bei eingefahrener Gelenkarmmarkise minimal ist. Das Druckmaximum bei voll ausgefahrener
Gelenkarmmarkise bewirkt eine maximale Kompensation der Biegeverformung bei voll ausgefahrener
Markise.
[0013] In welcher Art das Kopplungsorgan zur Ausübung des lageabhängigen Drucks auf den
Druckstab ausgebildet ist, ist grundsätzlich beliebig. Besonders einfach und kostengünstig
lässt sich dies dadurch realisieren, dass das Kopplungsorgan in der Art eines starr
am Ende des Gelenkarms befestigten Stellnockens ausgebildet ist. Dieser starre Stellnocken
verschwenkt dabei zusammen mit dem Gelenkarm und drückt mittelbar oder unmittelbar
auf das Ende des Druckstabes. Selbstverständlich kann auch an beiden Enden der beiden
Gelenkarme einer Gelenkarmmarkise jeweils ein Stellnocken vorhanden sein, um von beiden
Seiten einen lageabhängigen Druck auf den Druckstab auszuüben.
[0014] In welcher Weise der Druckstab an der Wickelwelle bzw. an der Fallschiene gehalten
wird, um die gewünschte Druckbelastung auf die Wickelwelle bzw. die Fallschiene aufbringen
zu können, ist grundsätzlich beliebig. Besonders einfach kann dies dadurch geschehen,
dass an der Wickelwelle oder der Fallschiene außerhalb der neutralen Biegefaser ein
sich parallel zur Längsachse erstreckender Profilabschnitt vorgesehen ist. In diesem
Profilabschnitt, der beispielsweise durch Strangpressen von stranggepressten Wickelwellen
bzw. Fallschienen problemlos herstellbar ist, wird dann der Druckstab aufgenommen.
[0015] Um ein unerwünschtes Ausbauchen des Druckstabes zu vermeiden, ist es vorteilhaft,
wenn der Außenquerschnitt des Druckstabes zumindest abschnittsweise mit dem Innenquerschnitt
des Profilabschnitts übereinstimmt. Auf diese Weise wird der Druckstab vom Profilabschnitt
zumindest abschnittsweise formschlüssig seitlich abgestützt und ein Ausbauchen des
Druckstabes ist dahingehend ausgeschlossen.
[0016] Um die Justierung zur Kompensation der durch die Tuchspannung auftretenden Verformungen
an der Wickelwelle bzw. der Fallschiene möglichst variabel vornehmen zu können, ist
es besonders vorteilhaft, wenn an der Wickelwelle und/oder an der Fallschiene mehrere
sich parallel zur Längsachse erstreckende Profilabschnitte vorgesehen sind, in denen
jeweils ein Druckstab aufgenommen wird. Durch die von den verschiedenen Druckstäben
auf die Wickelwelle bzw. auf die Fallschiene ausgeübten Druckspannungen, die einander
überlagern, kann die Kompensierbarkeit von unerwünschten Verformungen erheblich verbessert
werden.
[0017] Soweit an der Wickelwelle mehrere Profilabschnitte zur Aufnahme mehrerer Druckstäbe
vorgesehen sind, ist es vorteilhaft, wenn diese Profilabschnitte in äquidistantem
Abstand über den Umfang der Wickelwelle verteilt sind.
[0018] Soweit an der Gelenkarmmarkise eine Abdeckung befestigt wird, um die Wickelwelle
vor Witterungseinflüssen zu schützen, können Verformungen an diesen Abdeckungen durch
entsprechende Anbringung eines Druckstabes in einem an der Abdeckung vorgesehenen
Profilabschnitt ebenfalls kompensiert werden.
[0019] Soweit an der Gelenkarmmarkise ein Gehäuse vorgesehen ist, das das Tuch, die Wickelwelle
und die Gelenkarme vor Witterungseinflüssen schützt, ist es besonders vorteilhaft,
wenn am Gehäuse zumindest ein Profilabschnitt vorgesehen ist, in dem ein Druckstab
aufgenommen ist.
[0020] Eine Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisiert dargestellt
und wird nachfolgend beispielhaft erläutert.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Gelenkarmmarkise im ausgefahrenen Zustand in seitlicher perspektivischer
Ansicht;
- Fig. 2
- die Gelenkarmmarkise gemäß Fig. 1 im eingefahrenen Zustand in seitlicher perspektivischer
Ansicht;
- Fig. 3
- die Fallschiene der Gelenkarmmarkise gemäß Fig. 1 in seitlicher perspektivischer Ansicht;
- Fig. 4
- die Fallschiene gemäß Fig. 3 in seitlicher Ansicht;
- Fig. 5
- die Fallschiene gemäß Fig. 3 in rückseitiger perspektivischer Ansicht;
- Fig. 6
- die Fallschiene gemäß Fig. 3 mit demontierten Endlagern in rückseitiger Ansicht;
- Fig. 7
- die Fallschiene gemäß Fig. 3 mit montierten Endlagern in rückseitiger Ansicht;
- Fig. 8
- die Endlager der Fallschiene gemäß Fig. 3 in vergrößerter Teilansicht;
- Fig. 9
- die Wickelwelle der Gelenkarmmarkise gemäß Fig. 1 in seitlicher perspektivischer Ansicht;
- Fig. 10
- die Wickelwelle gemäß Fig. 9 in seitlicher Ansicht;
- Fig. 11
- die Wickelwelle gemäß Fig. 9 mit demontierten Endlagern in seitlicher perspektivischer
Ansicht;
- Fig. 12
- die Wickelwelle gemäß Fig. 9 mit montierten Endlagern in Ansicht von vorne;
- Fig. 13
- die Endlager der Wickelwelle gemäß Fig. 9 in einer vergrößerten Teilansicht;
- Fig. 14
- eine Abdeckung der Gelenkarmmarkise gemäß Fig. 1 in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 15
- die Abdeckung gemäß Fig. 14 in seitlicher Ansicht;
- Fig. 16
- eine Gehäuse der Gelenkarmmarkise gemäß Fig. 1 in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 17
- das Gehäuse gemäß Fig. 16 in seitlicher Ansicht;
- Fig. 18
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Gelenkarmmarkise im ausgefahrenen
Zustand in seitlicher perspektivischer Ansicht;
- Fig. 19
- die Fallschiene mit dem vorderen Ende des Gelenkarms der Gelenkarmmarkise gemäß Fig.
18 in seitlicher Ansicht;
- Fig. 20
- die Fallschiene mit dem vorderen Ende des Gelenkarms der Gelenkarmmarkise gemäß Fig.
19 im demontierten Zustand in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 21
- die Fallschiene mit dem vorderen Ende des Gelenkarms der Gelenkarmmarkise gemäß Fig.
19 in Ansicht von vorne;
- Fig. 22
- die Fallschiene mit dem vorderen Ende des Gelenkarms der Gelenkarmmarkise gemäß Fig.
21 in vergrößerter Ansicht.
[0022] Fig. 1 und
Fig. 2 zeigen eine Gelenkarmmarkise 01 im ausgefahrenen Zustand (siehe Fig. 1) bzw. im eingefahrenen
Zustand (siehe Fig. 2). Für den Sonnenschutz umfasst die Gelenkarmmarkise 01 ein Tuch
02, das auf eine Wickelwelle 03 aufwickelbar ist. Die Vorderkante 04 des Tuchs 02
ist an einer Fallschiene 05 befestigt. Die Fallschiene 05 ihrerseits ist auf zwei
Gelenkarmen 06 ausfahrbar gelagert. Die Gelenkarme 06 sind an der Vorderseite gelenkig
mit der Fallschiene 05 verbunden und an der Rückseite gelenkig an einer Wandkonsole
07 gelagert. Die Wandkonsole 07 kann mit geeigneten Befestigungsmitteln an einer Gebäudewandung
fixiert werden.
[0023] Die beiden Gelenkarme 06 sind mit Spannfedern vorgespannt. Die Spannfedern sind dabei
so eingebaut, dass die Gelenkarme 06 von den Spannfedern auseinandergedrückt werden.
Die beiden vorgespannten Gelenkarme 06 dienen dazu, das Tuch 02 beim Ausfahren im
gespannten Zustand zu halten. Wird die Wickelwelle 03 händisch oder motorbetrieben
rotatorisch angetrieben, so wird der abgewickelte Teil des Tuchs 02 von der Fallschiene
05 nach außen gezogen. Diese Ausfahrbewegung der Fallschiene 05 beruht dabei auf der
Federspannung der vorgespannten Gelenkarme 06.
[0024] Fig. 2 zeigt die Gelenkarmmarkise in eingefahrenem Zustand. Die Wickelwelle 03 wird von
einer Abdeckung 08 von oben her vor Witterungseinflüssen geschützt.
[0025] Fig. 3 und
Fig. 4 zeigen die Fallschiene 05 in perspektivischer Ansicht bzw. in seitlicher Ansicht.
Die Fallschiene 05 umfasst ein Tuchbefestigungsprofil 09, in dem die Vorderkante 04
des Tuchs 02 mit einem Kleber befestigt werden kann. Weiter umfasst die Fallschiene
05 ein Volantbefestigungsprofil 10, an dem ein Volant befestigt werden kann. Jeweils
unmittelbar benachbart zum Tuchbefestigungsprofil 09 und zum Volantbefestigungsprofil
10 sind Profilabschnitte 11 bzw. 12 vorgesehen, in denen jeweils ein Druckstab 13
aufgenommen wird. Außerdem weist die kreisabschnittsförmige Fallschiene 05 in der
Mitte des Kreisabschnitts einen Profilabschnitt 14 auf, in dem ebenfalls ein Druckstab
13 aufgenommen ist.
[0026] Fig. 5 zeigt die Fallschiene 05 mit den Profilabschnitten 11, 12 und 14 in rückseitiger
perspektivischer Ansicht. Der im Profilabschnitt 14 angebrachte Druckstab 13 ist in
demontiertem Zustand dargestellt.
[0027] Fig. 6 zeigt ebenfalls die Fallschiene 05 mit dem aus dem Profilabschnitt 14 demontierten
Druckstab 13 in Ansicht von hinten. Zur Festlegung der Druckstäbe 13 in den Profilabschnitten
11, 12 und 14 dienen jeweils zwei Endlager 15 und 16, die lösbar und verstellbar in
den jeweils zugeordneten Profilabschnitten mittels Befestigungsschrauben 17 fixiert
werden können. Das Endlager 15 umfasst ein in der Art einer Einstellschraube ausgebildetes
Einstellelement 18.
[0028] Fig. 7 zeigt die verkürzt dargestellte Fallschiene 05 nach Montage des Druckstabes 13 im
Profilabschnitt 14. Dazu wird zunächst der Druckstab 13 in den formkomplementär ausgebildeten
Profilabschnitt 14 eingeschoben und anschließend die beiden Endlager 15 und 16 durch
Anbringung der Befestigungsschrauben 17 fixiert. Durch Verstellung des Einstellelements
18 kann dann der Druckstab 13 unter der Gefahr des Ausbauchens unter Druck gesetzt
werden. Die entsprechenden Gegenkräfte, die von den Endlagern 15 und 16 auf die Fallschiene
05 übertragen werden, sorgen für eine entsprechende Biegeverformung der Fallschiene
05, durch die andere Biegeverformungen, verursacht durch die Tuchspannung des Tuchs
02, kompensiert werden können.
[0029] Fig. 8 zeigt die Endlager 15 und 16 nach der Montage am Profilabschnitt 14 in einem vergrößerten
Ausschnitt.
[0030] Fig. 9 und
Fig. 10 zeigen die Wickelwelle 03 in perspektivischer Ansicht bzw. in seitlicher Ansicht.
Die stranggepresste Wickelwelle 03 enthält ebenfalls drei Profilabschnitte 19, 20
und 21, in denen jeweils ein Druckstab 22 aufgenommen ist. Die drei Profilabschnitte
19, 20 und 21 sind in äquidistantem Abstand über den Umfang der Wickelwelle 03 verteilt,
wobei der Profilabschnitt 20 dem Tuchbefestigungsprofil 23, an dem die Unterkante
des Tuchs 02 mit einem Kleber befestigt werden kann, gegenüberliegend angeordnet ist.
[0031] Wie aus
Fig. 11, Fig. 12 und
Fig. 13 ersichtlich, können die Druckstäbe 22 zwischen zwei lösbar und verstellbar in den
Profilabschnitten 19, 20 und 21 befestigbaren Endlagern 24 bzw. 25 eingespannt werden,
wobei am Endlager 24 wiederum ein in der Art einer Einstellschraube ausgebildetes
Einstellelement 26 zur Variation der vom Druckstab 22 aufgebrachten Druckbelastung
vorgesehen ist.
[0032] Fig. 14 und
Fig. 15 zeigen die Abdeckung 08 in perspektivischer bzw. in seitlicher Ansicht. Auch an der
Abdeckung 08 ist ein Profilabschnitt 27 vorgesehen, in dem ein Druckstab 28 aufgenommen
ist. Die Montage des Druckstabes 28 im Profilabschnitt 27 erfolgt wiederum durch Einsetzen
entsprechender Endlager in dem Profilabschnitt 27.
[0033] Fig. 16 und
Fig. 17 zeigen das Gehäuse 29 der Gelenkarmmarkise 01 in perspektivischer bzw. in seitlicher
Ansicht. Auch an dem Gehäuse 29 ist ein Profilabschnitt 30 vorgesehen, in dem ein
Druckstab 31 aufgenommen ist. Die Montage des Druckstabes 31 im Profilabschnitt 30
erfolgt wiederum durch Einsetzen entsprechender Endlager in dem Profilabschnitt 30.
[0034] Fig. 18 zeigt eine zweite Ausführungsform 32 einer erfindungsgemäßen Gelenkarmmarkise im
ausgefahrenen Zustand. Die Gelenkarmmarkise 32 umfasst wiederum ein Tuch 33, das durch
Ausfahren einer Fallschiene 34 mittels zweier Gelenkarme 35 gespannt werden kann.
Das Tuch 33 kann auf eine Wickelwelle 36 aufgewickelt werden.
[0035] In die Fallschiene 34 ist ein Druckstab 37 eingebaut, der in einem Profilabschnitt
38 gehalten wird (siehe Fig. 19). Um den Druckstab 37 mit einem von der Lage der Gelenkarme
35 abhängigen Druck beaufschlagen zu können, ist am vorderen Ende 39 der beiden Gelenkarme
35 jeweils ein Kopplungsorgan 40 vorgesehen, das in der Art eines starr mit dem Ende
39 der Gelenkarme 35 verbundenen Stellnockens ausgebildet ist. Je weiter die Gelenkarme
35 ausgefahren werden, desto stärker wird das Kopplungsorgan 40 in Richtung der beiden
Enden des Druckstabes 37 verschwenkt, und dadurch die Einspannlänge des Druckstabes
37 im Profilabschnitt 38 verkürzt. Durch die Verkürzung der Einspannlänge wird der
Druckstab 37 zusammengedrückt. Die entsprechenden Gegenkräfte werden über die Schwenklagerung
41 der beiden Gelenkarme 35 an der Fallschiene 34 in die Fallschiene 34 eingeleitet
und bewirken dort entsprechende Zugbelastungen. Durch diese Zugbelastungen wird die
Fallschiene einem Zugspannungszustand ausgesetzt, so dass die von den Gelenkarmen
durch das Ausfahren verursachten Biegeverformungen der Fallschiene zumindest teilweise
kompensiert werden. Die Kompensation der Biegebelastung erfolgt dabei lageabhängig
in Abhängigkeit von der Lage der Gelenkarme, so dass die Kompensation bei eingeschwenkten
Gelenkarmen, das heißt bei eingefahrener Gelenkarmmarkise minimal und bei ausgefahrener
Gelenkarmen, das heißt bei ausgefahrener Gelenkarmmarkise maximal ist.
[0036] Fig. 20, Fig. 21 und
Fig. 22 zeigen das Kopplungsorgan 40 zusammen mit dem Druckstab 37 in verschiedenen Ansichten.
Das Kopplungsorgan 40 wirkt dabei über ein Zwischenstück 42 mittelbar auf das Ende
des Druckstabes 37.
1. Gelenkarmmarkise (01, 32), mit einem Tuch (02, 33), das mit der Hinterkante an einer
Wickelwelle (03, 36) befestigt ist, wobei das Tuch (02, 33) durch rotatorischen Antrieb
der Wickelwelle (03, 36) auf die Wickelwelle (03, 36) aufwickelbar ist, und wobei
an der Vorderkante (04) des Tuchs (02, 33) eine Fallschiene (05, 34) vorgesehen ist,
und wobei die Fallschiene (05, 34) an zumindest zwei Gelenkarmen (06, 35) ausfahrbar
gelagert ist, und wobei die Gelenkarme (06, 35) gelenkig gelagert sind, und wobei
die Gelenkarme (06, 35) mit der Fallschiene (05, 34) gelenkig verbunden sind, und
wobei die Gelenkarme (06, 35) mit Spannfedern vorgespannt sind und dadurch den abgewickelten
Teil des Tuchs (02, 33) zwischen Wickelwelle (03, 36) und Fallschiene (05, 34) spannen,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Wickelwelle (03, 36) und/oder an der Fallschiene (05, 34) zumindest ein Druckstab
(13, 22, 37) vorgesehen ist, der zumindest abschnittsweise außerhalb der neutralen
Biegefaser der Wickelwelle (03, 36) oder der Fallschiene (05, 34) verläuft, wobei
der Druckstab (13, 22, 37) unter Druck eingespannt werden kann.
2. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Einstellelement (18, 26) vorgesehen ist, mit dem die Länge des Druckstabes oder
die Einspannlänge des Druckstabes (13, 22), insbesondere der Abstand zwischen zwei
Endlagern (15, 16, 24, 25), veränderbar ist.
3. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Einstellelement (18, 26) in der Art einer Einstellschraube ausgebildet ist.
4. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Endlager (15, 16, 24, 25) verstellbar an der Wickelwelle (03) oder
der Fallschiene (05) fixierbar ist.
5. Gelenkarmmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an zumindest einem Gelenkarm (35) ein Kopplungsorgan (40) vorgesehen ist, das zusammen
mit dem Gelenkarm (35) beim Ein- und Ausfahren der Gelenkarmmarkise (32) verschwenkt
wird, wobei das Kopplungsorgan (40) mittelbar oder unmittelbar auf ein Ende des Druckstabes
(37) drückt, und wobei der vom Kopplungsorgan (40) auf den Druckstab (37) ausgeübte
Druck sich mit dem Schwenkwinkel des Gelenkarms (35) verändert.
6. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vom Kopplungsorgan (40) auf den Druckstab (37) ausgeübte Druck bei eingefahrener
Gelenkarmmarkise (32) ein Druckminimum und bei ausgefahrener Gelenkarmmarkise (32)
ein Druckmaximum erreicht.
7. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kopplungsorgan (40) in der Art eines starr am Ende des Gelenkarms befestigten
Stellnockens ausgebildet ist.
8. Gelenkarmmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Wickelwelle (03, 36) und/oder an der Fallschiene (05, 34) außerhalb der neutralen
Biegefaser ein sich parallel zur Längsachse erstreckender Profilabschnitt (11, 12,
14, 19, 20, 21, 38) vorgesehen ist, in dem der Druckstab (13, 22, 37) aufgenommen
ist.
9. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Außenquerschnitt des Druckstabes (13, 22, 37) zumindest abschnittsweise mit dem
Innenquerschnitt des Profilabschnitts (11, 12, 14, 19, 20, 21, 38) übereinstimmt und
der Druckstab (13, 22, 37) vom Profilabschnitt (11, 12, 14, 19, 20, 21, 38) zumindest
abschnittsweise formschlüssig seitlich abgestützt wird.
10. Gelenkarmmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Wickelwelle (03) und/oder an der Fallschiene (05) mehrere sich parallel zur
Längsachse erstreckende Profilabschnitte (11, 12, 14, 19, 20, 21) vorgesehen sind,
in denen jeweils ein Druckstab (13, 22) aufgenommen ist.
11. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Wickelwelle (03) mehrere sich parallel zur Längsachse erstreckende Profilabschnitte
(19, 20, 21) vorgesehen sind, in denen jeweils ein Druckstab (22) aufgenommen ist,
wobei die Profilabschnitte (19, 20, 21) mit äquidistantem Abstand über den Umfang
der Wickelwelle (03) verteilt sind.
12. Gelenkarmmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Gelenkarmmarkise (01) eine Abdeckung (08) befestigbar ist, die die Wickelwelle
(03) vor Witterungseinflüssen schützt, wobei an der Abdeckung zumindest ein Profilabschnitt
(27) vorgesehen ist, in dem ein Druckstab (28) aufgenommen ist.
13. Gelenkarmmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Gelenkarmmarkise (01) ein Gehäuse (29) vorgesehen ist, das das Tuch (02),
die Wickelwelle (03) und die Gelenkarme (06) vor Witterungseinflüssen schützt, wobei
am Gehäuse (29) zumindest ein Profilabschnitt (30) vorgesehen ist, in dem ein Druckstab
(31) aufgenommen ist.