[0001] Die Erfindung betrifft ein Anschluss-Set gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Ein Anschluss-Set der eingangs genannten Art ist aus dem Schutzrechtsdokument
DE 298 21 805 U1 bekannt. Dieses Anschluss-Set besteht aus einem ersten Kanalabschnitt zur Führung
eines Fluids in eine erste Richtung und aus einem zweiten, parallel zum ersten verlaufenden
Kanalabschnitt zur Führung des gleichen Fluids, wobei beide Kanalabschnitte an ihren
jeweiligen Enden Anschlussflansche und an ihrer Wandung jeweils einen Zusatzanschluss
aufweisen. Ein solches Anschluss-Set dient zur Verbindung von Vor- und Rücklaufleitungen
einer Heizungsanlage.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Anschluss-Set der eingangs genannten
Art zu verbessern. Insbesondere soll ein Anschluss-Set mit verbesserten hydraulischen
Funktionen geschaffen werden.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Anschluss-Set der eingangs genannten Art durch die im
Kennzeichen des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
[0005] Nach der Erfindung ist also vorgesehen, dass an den Wandungen der beiden Kanalabschnitte
zusätzlich zu den Anschlussflanschen und den Zusatzanschlüssen jeweils ein Anschluss
zu einem zur Führung des Fluids vom einen zum anderen Kanalabschnitt ausgebildeten,
dritten Kanalabschnitt vorgesehen ist.
[0006] Mit anderen Worten zeichnet sich das erfindungsgemäße Anschluss-Set somit dadurch
aus, dass es einen Fluidaustausch zwischen dem ersten und dem zweiten Kanalabschnitt
ermöglicht. Dies wird dadurch erreicht, dass die drei Kanalabschnitte fluidisch und
in Form einer hydraulischen Weiche miteinander verbunden ausgebildet sind. Dank dieser
Dreikammertechnik ist ein optimaler hydraulischer Ausgleich zwischen einem Primär-
und einem Sekundärkreislauf gegeben.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Anschluss-Sets ergeben sich aus
den abhängigen Patentansprüchen.
[0008] Der Vollständigkeit halber wird noch auf das Patentdokument
DE 10 2015 117 997 A1 verwiesen, aus dem aber ebensowenig ein dritter Kanalabschnitt bekannt ist, wie aus
dem eingangs genannten Stand der Technik. Darüber hinaus ist bei der Lösung nach diesem
Patentdokument eine hydraulische Weiche nur am Ende eines Gesamtstranges möglich,
während bei der erfindungsgemäße Lösung grundsätzlich jeder Abschnitt (sofern mehrere
vorgesehen sind, worauf unten noch genauer eingegangen wird) mit einer Weiche versehen
sein können.
[0009] Das erfindungsgemäße Anschluss-Set einschließlich seiner vorteilhaften Weiterbildungen
gemäß der abhängigen Patentansprüche wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0010] Es zeigt
- Figur 1
- perspektivisch das erfindungsgemäße Anschluss-Set;
- Figur 2
- perspektivisch und im Längsschnitt das Anschluss-Set gemäß Figur 1; und
- Figur 3
- perspektivisch und im Querschnitt das Anschluss-Set gemäß Figur 1 und 2.
[0011] Das in den Figuren dargestellte Anschluss-Set besteht zunächst in bekannter Weise
aus einem ersten Kanalabschnitt 1 zur Führung eines Fluids und einem zweiten, parallel
zum ersten verlaufenden Kanalabschnitt 2 zur Führung des gleichen Fluids, wobei beide
Kanalabschnitte 1, 2 an ihren jeweiligen Enden Anschlussflansche 1.1, 2.1 und an ihrer
Wandung jeweils einen Zusatzanschluss 1.2, 2.2 aufweisen.
[0012] Wie weiterhin aus den Figuren ersichtlich, sind die Kanalabschnitte 1, 2, 3 vorzugsweise
horizontal erstreckt verlaufend ausgebildet.
[0013] Die Anschlussflansche 1.1, 2.1, die auch nach dem Vorbild gemäß der
DE 298 21 805 U1 als gemeinsamer Flansch ausgebildet sein können, dienen wahlweise zum Anschluss an
einen Heizkreis eines Gebäudes oder aber auch, wenn mehrere Heizgeräte nebeneinander
angeordnet werden sollen, wozu das Anschluss-Set besonders bevorzugt verwendet wird,
zum Anschluss eines oder mehrerer weiterer Anschluss-Sets. Jedes einzelne Heizgerät
ist dabei über die Zusatzanschlüsse 1.2, 2.2 mit dem Anschluss-Set verbunden.
[0014] Wesentlich für das erfindungsgemäße, vorzugsweise gusstechnisch, insbesondere aus
Grauguss, hergestellte Anschluss-Set ist nun, dass an den Wandungen der beiden Kanalabschnitte
1, 2 zusätzlich zu den Anschlussflanschen 1.1, 2.1 und den Zusatzanschlüssen 1.2,
2.2 jeweils ein Anschluss 3.1, 3.2 zu einem zur Führung des Fluids vom einen zum anderen
Kanalabschnitt 1, 2 ausgebildeten, dritten Kanalabschnitt 3 vorgesehen ist.
[0015] Besonders bevorzugt vorgesehen ist dabei, dass der dritte Kanalabschnitt 3 zwischen
dem ersten und zweiten Kanalabschnitt 1, 2 angeordnet ist. Noch etwas genauer betrachtet,
ist dabei vorgesehen, dass der dritte Kanalabschnitt 3 oberhalb des ersten Kanalabschnitts
1 und unterhalb des zweiten Kanalabschnitts 2 angeordnet ist.
[0016] Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Anschlüsse 3.1, 3.2 an entgegengesetzten
Enden des dritten Kanalabschnitts 3 angeordnet sind. Außerdem ist bevorzugt vorgesehen,
dass der mit dem zweiten Kanalabschnitt 2 verbundene Anschluss 3.2 oberhalb des mit
dem ersten Kanalabschnitt 1 verbundenen Anschlusses 3.1 angeordnet ist.
[0017] Ferner ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass der dritte Kanalabschnitt 3 wahlweise
einen gemeinsamen Wandabschnitt 1.3 mit dem ersten Kanalabschnitt 1 und/oder einen
gemeinsamen Wandabschnitt 2.3 mit dem zweiten Kanalabschnitt 2 aufweist, wobei in
diesem Fall weiterhin besonders bevorzugt vorgesehen ist, dass der Anschluss 3.1,
3.2 als Durchgangsöffnung am gemeinsamen Wandabschnitt 1.3, 2.3 ausgebildet ist.
[0018] Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Zusatzanschlüsse 1.2, 2.2 an zueinander
benachbarten Enden der beiden Kanalabschnitte 1, 2 angeordnet sind.
[0019] Darüber hinaus ist vorgesehen, dass wahlweise der erste und/ oder zweite Kanalabschnitt
1, 2, vorzugsweise der zweite Kanalabschnitt 2, an seiner höchsten Stelle mit einem
Entlüftungsventil 4 versehen ausgebildet ist.
[0020] Ferner ist vorgesehen, dass mindestens einer der beiden Zusatzanschlüsse 1.2, 2.2,
vorzugsweise der zum ersten Kanalabschnitt 1 gehörende Zusatzanschluss 1.2, mit einer
Pumpe 5, insbesondere Heizkreispumpe, versehen ausgebildet ist.
[0021] Schließlich ist vorgesehen, dass mindestens einer der Kanalabschnitte 1, 2, 3, vorzugsweise
der erste Kanalabschnitt 1, an seiner tiefsten Stelle mit einem Entleerungsanschluss
6 versehen ausgebildet ist.
[0022] Das erfindungsgemäße, als hydraulische Weiche arbeitende Anschluss-Set funktioniert
wie folgt:
Ein Vorlaufanschluss eines Heizgerätes (typischer Weise ein wandhängender Gas- bzw.
Ölheizkessel) ist hydraulisch mit dem Zusatzanschluss 2.2 verbunden, d. h. vom Heizgerät
kommendes, vergleichsweise warmes Fluid (Heizkreiswasser) strömt über den Anschlussflansch
2.1 in einen Heizkreis, der wahlweise mit Heizkörpern und/oder Warmwasserspeichern
versehen ist.
[0023] Sind mehrere Heizgeräte vorgesehen, können mehrere Anschluss-Sets nebeneinander angeordnet
und über die Anschlussflansche 1.1, 2.1 miteinander verbunden sein bzw. werden. Ist
nur ein Heizgerät vorgesehen, werden zwei der vier Anschlussflansche 1.1, 2.1 mit
einem Deckelelement verschlossen, es sei denn die Anlage weist auch noch einen Warmwasserspeicher
auf.
[0024] Vergleichsweise kaltes, vom Heizkreis zurückkommendes Fluid wird dem Anschluss-Set
über den Anschlussflansch 1.1 zugeführt. Von dort strömt dieses Fluid über den Zusatzanschluss
1.2, der in seinem weiteren Verlauf mit einer Pumpe 5 versehen ist, zu einem Rücklaufanschluss
des Heizgerätes.
[0025] Aus den obigen Erläuterungen ergibt sich, dass besonders bevorzugt vorgesehen ist,
dass der erste, untere Kanalabschnitt 1 zur Führung eines vergleichsweise kalten und
der zweite, obere Kanalabschnitt 2 zur Führung eines vergleichsweise warmen Fluids
vorgesehen ist. Weiterhin ergibt sich aus den obigen Erläuterungen, dass der erste
Kanalabschnitt 1 zur Führung des Fluids in eine erste Richtung und der zweite Kanalabschnitt
2 zur Führung des Fluids in eine zur ersten Richtung entgegengesetzten zweiten Richtung
ausgebildet sein kann.
[0026] Sollte ein Leistungs- bzw. Druckausgleich zwischen dem Heizkreis und dem Heizgerät
(also zwischen dem Primär- und dem Sekundärkreis) erforderlich sein, so kann dieser
in optimaler Weise über den Kanalabschnitt 3 erfolgen, und zwar dadurch, dass das
Fluid von einem der beiden Kanalabschnitte 1, 2 über den Anschluss 3.1, 3.2 in den
dritten Kanalabschnitt 3 und von dort in den anderen Kanalabschnitt 2, 1 strömt. Bedingt
durch die sich aus dem Aufbau des erfindungsgemäßen Anschluss-Sets ergebende Schichtung
des Fluids im dritten Kanalabschnitt 3 erfolgt dieser Ausgleich mit einem sehr geringen
Energieverlust.
[0027] Der Vollständigkeit halber wird schließlich noch darauf hingewiesen, dass auch vorgesehen
sein kann, dass der eine Anschlussflansch 2.1 den Vorlauf zu dem oder den Heizkreisen
und der hierzu gegenüberliegende Anschlussflansch 1.1 den entsprechenden Rücklauf
bildet.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- erster Kanalabschnitt
- 1.1
- Anschlussflansch
- 1.2
- Zusatzanschluss
- 1.3
- Wandabschnitt
- 2
- zweiter Kanalabschnitt
- 2.1
- Anschlussflansch
- 2.2
- Zusatzanschluss
- 2.3
- Wandabschnitt
- 3
- Kanalabschnitt
- 3.1
- Anschluss
- 3.2
- Anschluss
- 4
- Entlüftungsventil
- 5
- Pumpe
- 6
- Entleerungsanschluss
1. Anschluss-Set, umfassend einen ersten Kanalabschnitt (1) zur Führung eines Fluids
und einen zweiten, parallel zum ersten verlaufenden Kanalabschnitt (2) zur Führung
des gleichen Fluids, wobei beide Kanalabschnitte (1, 2) an ihren jeweiligen Enden
Anschlussflansche (1.1, 2.1) und an ihrer Wandung jeweils einen Zusatzanschluss (1.2,
2.2) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
dass an den Wandungen der beiden Kanalabschnitte (1, 2) zusätzlich zu den Anschlussflanschen
(1.1, 2.1) und den Zusatzanschlüssen (1.2, 2.2) jeweils ein Anschluss (3.1, 3.2) zu
einem zur Führung des Fluids vom einen zum anderen Kanalabschnitt (1, 2) ausgebildeten,
dritten Kanalabschnitt (3) vorgesehen ist.
2. Anschluss-Set nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der dritte Kanalabschnitt (3) zwischen dem ersten und zweiten Kanalabschnitt (1,
2) angeordnet ist.
3. Anschluss-Set nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der dritte Kanalabschnitt (3) oberhalb des ersten Kanalabschnitts (1) und unterhalb
des zweiten Kanalabschnitts (2) angeordnet ist.
4. Anschluss-Set nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlüsse (3.1, 3.2) an entgegengesetzten Enden des dritten Kanalabschnitts
(3) angeordnet sind.
5. Anschluss-Set nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mit dem zweiten Kanalabschnitt (2) verbundene Anschluss (3.2) oberhalb des mit
dem ersten Kanalabschnitt (1) verbundenen Anschlusses (3.1) angeordnet ist.
6. Anschluss-Set nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der dritte Kanalabschnitt (3) wahlweise einen gemeinsamen Wandabschnitt (1.3) mit
dem ersten Kanalabschnitt (1) und/oder einen gemeinsamen Wandabschnitt (2.3) mit dem
zweiten Kanalabschnitt (2) aufweist.
7. Anschluss-Set nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anschluss (3.1, 3.2) als Durchgangsöffnung am gemeinsamen Wandabschnitt (1.3,
2.3) ausgebildet ist.
8. Anschluss-Set nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kanalabschnitte (1, 2, 3) horizontal erstreckt verlaufend ausgebildet sind.
9. Anschluss-Set nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zusatzanschlüsse (1.2, 2.2) an zueinander benachbarten Enden der beiden Kanalabschnitte
(1, 2) angeordnet sind.
10. Anschluss-Set nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieses gusstechnisch, insbesondere aus Grauguss, hergestellt ausgebildet ist.