Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur elektrolytischen Behandlung,
insbesondere Reinigung, eines Metallbands, das entlang einer Transportrichtung durch
einen Behandlungsabschnitt der Vorrichtung transportiert und über eine Düse mit einer
elektrolytischen Behandlungsflüssigkeit beaufschlagt wird.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Die
DE 31 08 615 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum elektrolytischen Behandeln eines Metallbands, insbesondere
zum elektrolytischen Plattieren oder Entzundern der Oberflächen des Metallbands.
[0003] Zu diesem Zweck weist die Vorrichtung einen Elektrolysebehälter, in dem sich eine
elektrolytische Flüssigkeit befindet, und mehrere Walzen auf, die entlang eines Transportwegs
des Metallbands angeordnet sind. Das Metallband wird durch die Walzen zickzackartig
umgelenkt und bewegt sich dabei durch den Elektrolysebehälter. Die Vorrichtung weist
ferner paarweise angeordnete Elektrodenkissen auf, die parallel vorgesehen und einander
zugewandt sind, so dass das Metallband zur elektrolytischen Behandlung vertikal zwischen
diesen hindurch transportiert wird. Jedes Elektrodenkissen ist mit Schlitzen versehen,
durch die der Elektrolyt mit einem hohen statischen Druck zur Oberfläche des Metallbands
abgegeben wird. Zum Erzielen der elektrolytischen Entzunderungs- oder Plattierungswirkung
wird eine Spannung zwischen dem Metallband, beispielsweise indem eine elektrisch leitende
Walze kontaktiert wird, und den Elektrodenkissen angelegt.
[0004] Die Elektrodenkissen der oben dargelegten Vorrichtung befinden sich außerhalb des
Elektrolysebads. Alternativ können Tauchpolplatten teilweise oder im Wesentlichen
vollständig in das Elektrolysebad eingetaucht sein, wie es in der Fig. 1 der
DE 31 08 615 A1 gezeigt ist. Beim Durchlauf durch den Elektrolyten wird das Metallband elektroplattiert
oder elektrolytisch entzundert, indem eine Spannung zwischen dem Metallband als Kathode
und einer Tauchpolplatte als Anode angelegt wird.
[0005] Eine weitere Vorrichtung zum elektrolytischen Behandeln, beispielsweise Reinigen,
eines Metallbands geht aus der
DE 102 12 436 A1 hervor. Auch hier findet die Behandlung des Metallbands während eines vertikalen
Transports durch einen Behandlungsbereich statt.
[0006] Ferner sind Horizontalanlagen bekannt, welche die elektrolytische Behandlung am horizontal
verlaufenden Metallband durchführen. So beschreibt die
DE 102 10 538 B4 das elektrolytische Behandeln, Metallisieren und Ätzen von Behandlungsgut, beispielsweise
von Leiterplatten, in einer Horizontal-Durchlaufanlage.
[0007] Die
EP 0 870 854 B1 beschreibt eine Vorrichtung zum elektrolytischen Reinigen eines Metallbands. Hierbei
wird das zu reinigende Metallband zwischen gegenüberliegenden, einander zugewandten
Düsen horizontal hindurchgeführt. Die Düsen sprühen eine alkalische wässrige Lösung
beidseitig auf das Band, wobei eine der Düsen eine positive Elektrode und die andere
Düse eine negative Elektrode ist. Im Anschluss daran wird das Metallband in einem
Strahl sauberen Wassers mit Bürstenwalzen, die an Positionen in Transportrichtung
des Bands neben den Düsen angeordnet sind, gebürstet.
[0008] Der Energiebedarf für das elektrolytische Behandeln eines Metallbands ist hoch. Zudem
ist die Wartung einer solchen Anlage aufwändig.
Darstellung der Erfindung
[0009] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine verbesserte Vorrichtung und ein verbessertes
Verfahren zur elektrolytischen Behandlung, vorzugsweise Reinigung, eines Metallbands
bereitzustellen.
[0010] Gelöst wird die Aufgabe mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11. Vorteilhafte Weiterbildungen folgen
aus den Unteransprüchen, der folgenden Darstellung der Erfindung sowie der Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient zum elektrolytischen Behandeln eines Metallbands
mittels einer elektrolytischen Behandlungsflüssigkeit. Das Metallband wird zur Behandlung
entlang einer Transportrichtung durch einen Behandlungsabschnitt transportiert. Der
Transport des Metallbands kann beispielsweise über Rollen realisiert werden. Vorzugsweise
dienen die Vorrichtung sowie das weiter unten dargelegte Verfahren zum elektrolytischen
Reinigen des Metallbands mittels einer elektrolytischen Reinigungsflüssigkeit. Unter
"Reinigen" wird hierbei insbesondere das Entfernen von Oberflächenbelegungen wie Metallpartikeln
(Fe-/Al-fines), Öl- und Fettverunreinigungen, Korrosionsschutzölen, Schmierölen und/oder
Reibwert-vermindernden Tiefziehhilfsstoffen verstanden.
[0012] Die Vorrichtung weist zumindest eine Schwalldüse auf, die eine Schwallöffnung und
eine Elektrode hat. Die Schwalldüse ist eingerichtet, um eine elektrolytische Behandlungsflüssigkeit,
die vorzugsweise eine alkalische Lösung ist, mit der Elektrode in Kontakt zu bringen,
aus der Schwallöffnung auszugeben und im Behandlungsabschnitt auf zumindest eine Oberfläche
des Metallbands aufzubringen. Die Behandlungsflüssigkeit wird vorzugsweise mit einem
geringen Druck, beispielsweise weniger als 100 mbar, auf das Metallband aufgebracht.
Die Vorrichtung weist ferner eine Stromversorgung auf, die eingerichtet ist, um zwischen
dem Metallband und der Elektrode eine Wechselspannung anzulegen.
[0013] Durch die angelegte Wechselspannung in Verbindung mit einer Schwalldüse können am
zu behandelnden Metallband hohe Stromdichten erzielt werden. Dies führt zu einer erhöhten
Aktivität der Behandlungsflüssigkeit durch stärkere Turbulenzen und eine bessere Durchmischung.
Gleichzeitig wirkt die Behandlungsflüssigkeit an einer dünnen Grenzschicht im Übergang
zwischen der Behandlungsflüssigkeit und der Bandoberfläche, wodurch die elektrischen
Stromverluste reduziert werden können. Auf diese Weise lässt sich der spezifische
Energieverbrauch verringern. Die technischen Wirkungen werden durch das schwallartige
Ausgeben der Behandlungsflüssigkeit, d.h. das Ausbringen der Behandlungsflüssigkeit
mit einem im Vergleich zu Hochdruckdüsen vorzugsweise geringen Druck, unterstützt.
Aufgrund des verringerten Streustroms wird zudem die Korrosionsneigung an metallischen
Teilen der Vorrichtung verringert. Zudem kann auf herkömmliche Tauchpolplatten oder
Hochdruckdüsen verzichtet werden, wodurch auch die Wartung und ggf. der Austausch
solcher Komponenten entfällt. Dadurch wird nicht nur eine weitere Verringerung des
Energieverbrauchs und Wartungsaufwands erreicht, sondern außerdem eine Optimierung
der Verfügbarkeit der Vorrichtung. Die Montage und Demontage herkömmlicher Tauchpolplatten
ist aufwendig. Demgegenüber ist die Schwalldüse, insbesondere bei Verwendung von Flanschplatten,
auf einfache Weise vom Reinigungstank entkoppelbar. Auf diese Weise kann die Schwalldüse
ohne Demontage weiterer Tankeinbauten für Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten ggf.
seitlich aus dem Reinigungstank entnommen und darin installiert werden. Die Elektroden
der Schwalldüsen (analog die Tauchpolplatten) stellen aufgrund elektrolytischer Erosion
und alkalischem Angriff durch die Behandlungsflüssigkeit Verschleißkomponenten dar,
deren Austausch und Wartung in wiederkehrenden Zeitabständen sicherheits- und prozesstechnisch
notwendig ist.
[0014] Vorzugsweise weist die Vorrichtung zumindest zwei, besonders bevorzugt genau zwei,
Schwalldüsen auf, die paarweise angeordnet sind, so dass sich der Behandlungsabschnitt
zwischen zwei paarweise angeordneten Schwalldüsen befindet. Jede Schwalldüse weist
in diesem Fall eine Schwallöffnung und eine Elektrode auf, ist ferner eingerichtet,
um die elektrolytische Behandlungsflüssigkeit mit der Elektrode in Kontakt zu bringen,
aus der zugehörigen Schwallöffnung auszugeben und im Behandlungsabschnitt auf zumindest
eine Oberfläche des Metallbands aufzubringen. Die Schwallöffnungen zweier paarweise
angeordneter Schwalldüsen sind hierbei einander zugewandt, so dass das durch den Behandlungsabschnitt
tretende Metallband beidseitig mit Behandlungsflüssigkeit beaufschlagbar ist. Ferner
ist die Stromversorgung gemäß dieser Ausführungsform eingerichtet, um zwischen dem
Metallband und den Elektroden jeder der Schwalldüsen eine Wechselspannung anzulegen.
[0015] Die obige bevorzugte Ausführungsform ermöglicht eine beidseitige und insbesondere
gleichmäßige Behandlung des Metallbands. Zu diesem Zweck sind die Elektroden der paarweise
angeordneten Schwalldüsen vorzugsweise symmetrisch zum Fluidstrom kontaktiert.
[0016] Vorzugsweise ist die Vorrichtung so eingerichtet, dass das Metallband im Wesentlichen
vertikal durch den Behandlungsabschnitt tritt. Vertikal bedeutet hierbei in Schwerkraftrichtung,
wodurch die Behandlungsflüssigkeit auf zeitlich und räumlich definierte Weise entlang
des Bands ablaufen kann. Auf ein Entfernen der Behandlungsflüssigkeit mittels Bürsten,
Druckluft usw. kann somit verzichtet werden. Dies führt zu einer weiteren Optimierung
des Energieverbrauchs und Wartungsaufwands der Vorrichtung.
[0017] Vorzugsweise weist die Schwalldüse einen länglichen Grundkörper mit zumindest einer
Austrittsöffnung auf, die vorzugsweise als Schlitz entlang der Längserstreckung des
Grundkörpers ausgeführt ist, wobei die Elektrode so außen am Grundkörper angebracht
ist, dass diese die Austrittsöffnung derart überlappt, dass die aus der Austrittsöffnung
austretende Behandlungsflüssigkeit mit der Elektrode in Kontakt kommt. Auf diese Weise
lässt sich die Behandlungsflüssigkeit durch eine konstruktiv einfache und zuverlässige
Schwalldüse unter Wechselspannung setzen. Die Elektrode und der Grundkörper sind vorzugsweise
lösbar miteinander verbunden, um die Beschaffenheit der Schwalldüse auf einfache Weise
ändern und an die Behandlungsumgebung anpassen zu können. Der Grundkörper ist ferner
vorzugsweise aus einem oder mehreren nicht-leitenden Materialen, beispielsweise Kunststoff,
gefertigt.
[0018] Vorzugsweise weist die Elektrode zwei Elektrodenabschnitte auf, die je eine Längskante
haben, die so einander zugewandt sind, dass sie eine schlitzförmige Austrittsöffnung
bilden. Die Elektrodenabschnitte sind zu diesem Zweck vorzugsweise zwei unabhängige
Komponenten, die gleich, symmetrisch oder modulartig ausgeführt sein können. Auf diese
Weise lässt sich die Kontaktfläche der Elektrode, d.h. jene Fläche, die mit der Behandlungsflüssigkeit
elektrisch in Kontakt kommt, auf einfache Weise einstellen und optimieren. Die Einstellung
der Kontaktfläche kann manuell oder durch einen oder mehrere Aktuatoren automatisch
erfolgen, wodurch sich die Behandlungswirkung, der Energieverbrauch usw. ohne Demontage
der Schwalldüse, beispielsweise während des Betriebs der Vorrichtung, optimieren lassen.
[0019] Die Elektrodenabschnitte sind vorzugsweise als Betriebswechselteile in die Schwalldüse
eingebaut und damit für eine schnelle und unkomplizierte Demontage und Montage ausgeführt.
Damit lässt sich nicht nur die regelmäßige Wartung der Schwalldüse verbessern, sondern
ein Werkstoffwechsel der Elektrodenabschnitte auf bekannte oder neu entwickelte Materialien
mit optimierten Eigenschaften, etwa im Hinblick auf Standzeit und/oder elektrische
Eigenschaften, lassen sich somit unter geringen Werkstoff- und Personalkosten umsetzen.
[0020] Vorzugsweise weist die Schwalldüse ferner zumindest eine Düsenplatte auf, welche
die Schwallöffnung ausbildet und so außen am Grundkörper angebracht ist, dass sich
die Elektrode zwischen dem Grundkörper und der Düsenplatte befindet. Vorzugsweise
weist die Schwalldüse zwei Düsenplatten auf, die jeweils eine Düsenlippe haben, die
einander zugewandt sind, so dass die Schwallöffnung schlitzartig zwischen den Düsenlippen
ausgebildet wird. Ferner können die Düsenplatten beispielsweise Langlöcher aufweisen,
über die die Düsenplatten mittels Schrauben verstellbar am Grundkörper und/oder der
Elektrode angebracht sind. Eine solche sandwichartige und ggf. mehrteilige Anordnung
bieten eine Vielzahl an Einstellmöglichkeit, betreffend die Austrittscharakteristik
und elektrische Kontaktierung der Behandlungsflüssigkeit, bei gleichzeitig zuverlässiger
und wartungsarmer Konstruktion der Schwalldüse.
[0021] Vorzugsweise ist die Schwalldüse um deren Längsachse drehbar gehalten, wodurch der
Anströmwinkel der Behandlungsflüssigkeit zum Metallband einstellbar ist. Dies stellt
einen weiteren Freiheitsgrad zur Optimierung der Behandlungswirkung, des Energieverbrauchs
usw. dar.
[0022] Die Elektrodenabschnitte verfügen vorzugsweise über je einen Anschlussabschnitt,
über den diese jeweils elektrisch kontaktiert sind. Wenn die Elektrodenabschnitte
etwa aus einem Blech ausgestanzt sind, können die Anschlussabschnitte beispielsweise
durch Umbiegen eines Blechabschnitts ausgebildet werden. Die paarweise angeordneten
Elektrodenabschnitte weisen gemäß diesem Ausführungsbeispiel je einen, d.h. insgesamt
zwei, Anschlussabschnitt auf. Die Positionen der beiden Anschlussabschnitte sind hierbei
vorzugsweise so gewählt, dass ein möglichst homogenes Behandlungsergebnis erzielt
wird. Dies wird besonders dann erreicht, wenn die beiden Anschlussabschnitte an entgegengesetzten
Seiten der Elektrodenabschnitte, entlang der Längserstreckung der Schwalldüse gesehen,
angeordnet sind. In diesem Fall findet eine Kompensation etwaiger elektrischer Stör-
und Einflussgrößen statt.
[0023] Die oben dargelegten konstruktiven Ausführungsvarianten der Schwalldüse gelten analog
für den Fall mehrerer Schwalldüsen.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren dient ebenfalls der elektrolytischen Behandlung, vorzugsweise
Reinigung, eines Metallbands, das entlang einer Transportrichtung durch den Behandlungsabschnitt
transportiert wird. Das Verfahren weist auf: Kontaktieren einer elektrolytischen Behandlungsflüssigkeit
mit einer Elektrode einer Schwalldüse, welche die Elektrode und eine Schwallöffnung
aufweist, wobei zwischen der Elektrode und dem Metallband eine Wechselspannung angelegt
ist; Ausbringen der Behandlungsflüssigkeit aus der Schwallöffnung; und Aufbringen
der Behandlungsflüssigkeit im Behandlungsabschnitt auf zumindest eine Oberfläche des
Metallbands.
[0025] Die Merkmale, technischen Wirkungen, Vorteile sowie Ausführungsbeispiele, die in
Bezug auf die Vorrichtung beschrieben wurden, gelten analog für das Verfahren.
[0026] Wenngleich die oben dargelegten Vorrichtungen und Verfahren besonders bevorzugt in
elektrolytischen Reinigungslinien für Bandanlagen anwendbar sind, können sie auch
zu einer anderweitigen Behandlung von Metallbändern dienen, sofern ein elektrolytisches
Benetzen von Bandoberflächen umfasst ist. Die oben dargelegten Vorrichtungen und Verfahren
bilden eine verbesserte Technik zur Substitution von Tauchpolplatten und/oder elektrolytisch
wirkenden Hochdruck-Reinigungsdüsen. Herkömmliche Anlagen lassen sich somit besonders
kostengünstig und auf konstruktiv einfache Weise nachrüsten.
[0027] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele ersichtlich. Die dort beschriebenen Merkmale können
alleinstehend oder in Kombination mit einem oder mehreren der oben dargelegten Merkmale
realisiert werden, insofern sich die Merkmale nicht widersprechen. Die folgende Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele erfolgt mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0028]
Die Figur 1 zeigt schematisch das Prinzip einer verbesserten elektrolytischen Reinigungsvorrichtung
im Vergleich zu einem herkömmlichen Prinzip.
Die Figur 2 ist eine dreidimensionale Darstellung einer Schwalldüse und deren Lagerung.
Die Figur 3 zeigt einen Ausschnitt der Lagerung zweier Schwalldüsen, die einander
zugewandt angeordnet sind.
Die Figur 4 ist eine dreidimensionale geschnittene Ansicht einer Schwalldüse.
Die Figur 5 ist eine schematische dreidimensionale Ansicht, die den Aufbau einer Schwalldüse
auf eine auseinandergezogene Weise zeigt.
Die Figur 6 ist eine dreidimensionale Darstellung einer Schwalldüse ohne Düsenplatten,
woraus der Aufbau und die Lage der Elektroden hervorgehen.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0029] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben.
Dabei sind gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente mit identischen Bezugszeichen
versehen. Auf eine wiederholende Beschreibung dieser Elemente wird zudem teilweise
verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.
[0030] Die Figur 1 zeigt eine Vorrichtung 1, die hier speziell zur Reinigung eines Metallbands
B ausgelegt ist.
[0031] Die Vorrichtung 1 weist mehrere Rollen 2 auf, über die das Metallband B zickzackartig
entlang einer Transportrichtung T transportiert wird. Die Vorrichtung 1 weist zwei
Schwalldüsen 10 auf, zwischen denen das Metallband B hindurchtritt und die auf eine
Weise einander zugewandt sind (weiter unten im Detail beschrieben), dass die beiden
Oberflächen des Metallbands B mit einem wässrigen Elektrolyt beaufschlagbar sind.
Das Metallband B durchläuft den Zwischenraum zwischen den beiden Schwalldüsen 10 vorzugsweise
vertikal, in absteigender Transportrichtung. Alternativ oder zusätzlich unter Anwendung
weiterer Schwalldüsen kann das Metallband B diese auch in aufsteigender Transportrichtung
passieren.
[0032] Zur elektrolytischen Reinigung wird zwischen dem Metallband B und den Elektroden
(weiter unten im Detail beschrieben) der Schwalldüsen 10 eine Wechselspannung angelegt.
Zu diesem Zweck weist die Vorrichtung 1 eine Stromversorgung 3 auf, die eingerichtet
ist, um die Wechselspannung bereitzustellen und anzulegen. Die Stromversorgung ist
dazu mit den Elektroden der Schwalldüsen 10 und dem Metallband B, beispielsweise über
eine leitfähige Rolle 2, elektrisch verbunden.
[0033] Der Elektrolyt, der eine Reinigungsflüssigkeit oder Reinigungslösung ist, ist beispielsweise
eine alkalische Lösung.
[0034] Es sei darauf hingewiesen, dass die in der Figur 1 dargestellte Form des Transports
nicht unbedingt erforderlich ist, insbesondere kann auf ein mehrmaliges Umlenken des
Metallbands B über Rollen 2 verzichtet werden, da das verbesserte Reinigungsprinzip
ohne mehrere paarweise angeordnete Tauchpolplatten auskommt, die in der Figur 1 mit
dem Bezugszeichen P bezeichnet sind. Gemäß einem herkömmlichen Prinzip tauchen die
Tauchpolplatten P in ein Elektrolytbad ein, um bei angelegter Spannung zwischen den
Tauchpolplatten P und dem Metallband B eine elektrolytische Reinigungswirkung zu erzielen.
Die teilweise Darstellung dieses herkömmlichen Prinzips in der Figur 1 dient dazu,
die Nachrüstbarkeit einer herkömmlichen Anlage zu zeigen. So kann der herkömmliche
Transportweg des Metallbands B beibehalten werden. Ebenso müssen die herkömmlichen
Tauchpolplatten P und/oder andere Komponenten der herkömmlichen Anlage nicht unbedingt
demontiert werden, wodurch sich Umrüstkosten sparen lassen. Allerdings sind die Tauchpolplatten
P deaktiviert, ebenso wird auf ein Elektrolytbad verzichtet, da die Reinigung allein
von den Schwalldüsen 10 durchgeführt wird.
[0035] Die Figur 2 zeigt auf perspektivische Weise eine solche Schwalldüse 10 und deren
Aufhängung bzw. Lagerung.
[0036] Die Schwalldüse 10 weist einen länglichen, beispielsweise quaderförmigen, Grundkörper
20 auf. Der Grundkörper 20 weist im Innern einen oder mehrere Kanäle auf, durch die
ein Elektrolyt, zugeführt über Rohre 11, strömt und entlang der Längserstreckung der
Schwalldüse 10 verteilt wird. Im einfachsten Fall ist der Grundkörper 20 hohl, wie
es aus den Figuren 4 und 5 hervorgeht. Der Grundkörper 20 weist eine oder mehrere
Austrittsöffnungen 21 (vgl. Figur 4) auf, durch welche der Elektrolyt seitlich aus
dem Grundkörper 20 austreten kann. Der Grundkörper 20 ist aus einem nicht-leitenden
Material, vorzugsweise Kunststoff, gefertigt.
[0037] Die Schwalldüse 10 weist ferner eine Schwallöffnung 30 auf, die vorzugsweise ein
Schlitz ist. Die Schwallöffnung 30 kann dadurch ausgebildet werden, dass zwei Düsenplatten
31 mit jeweils einer länglichen Düsenlippe 32 einander zugewandt sind, wie in der
Figur 2 gezeigt. Die Düsenplatten 31 sind so am Grundkörper 20 befestigt, dass der
über die Austrittsöffnung 21 austretende Elektrolyt durch die Schwallöffnung 30 nach
außen abgegeben wird. Die beiden Düsenplatten 31 sind vorzugsweise verstellbar konstruiert,
beispielsweise indem sie über Langlöcher 33 und entsprechende Schrauben 34 (vgl. Figur
5) mit dem Grundkörper 20 verbunden und so verschiebbar sind, dass der Abstand zwischen
den beiden Düsenlippen 32, somit die Schlitzbreite, verstellbar ist. Die Düsenplatten
31 sind aus einem nicht-leitenden Material, vorzugsweise Kunststoff, gefertigt. Die
Düsenlippen 32 bestimmen durch ihre Form maßgeblich die Form oder Beschaffenheit des
durch die Düsenöffnung 30 austretenden Elektrolytschwalls.
[0038] Aus diesem Grund sind die Düsenplatten 31 mit ihren Düsenlippen 32 vorzugsweise auswechselbar
vorgesehen.
[0039] Zwischen dem Grundkörper 20 und den Düsenplatten 31 ist eine Elektrode 40 vorgesehen,
die im vorliegenden Beispiel zwei Elektrodenabschnitte 40a und 40b aufweist. Die Lage
der Elektrodenabschnitte 40a, 40b geht besonders deutlich aus der Figur 5 hervor und
ist weiter unten im Detail beschrieben. Zunächst sei nur darauf hingewiesen, dass
der flüssige Elektrolyt, bevor er aus der Schwallöffnung 30 austritt, mit den Elektrodenabschnitten
40a, 40b in Kontakt kommt. Zwischen den Elektrodenabschnitten 40a, 40b und dem Metallband
B wird zum elektrolytischen Reinigen eine Wechselspannung angelegt, die einen lonenstrom
im Elektrolyt zur Folge hat, wodurch die elektrolytische Reinigungswirkung auf den
Oberflächen des Metallbands B erzielt wird.
[0040] Die Figur 2 zeigt neben der Schwalldüse 10 eine beispielshafte Aufhängung oder Lagerung
derselben. Zu diesem Zweck sind die Rohre 11, die beidseitig (in Längserstreckung
gesehen) mit dem Grundkörper 20 verbunden sind, in einer Lagerungsvorrichtung 50 gehalten.
Die Figur 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Lagerungsvorrichtung 50, wobei
zwei Schwalldüsen 10 mit ihren Schwallöffnungen 30 einander zugewandt angeordnet sind.
[0041] Die Schwalldüsen 10 sind hierbei drehbar bzw. um deren Längsachsen verstellbar gelagert,
indem die Rohre 11 beispielsweise von je einer lösbaren Schelle 51 gehalten werden.
Selbstverständlich kann die Lagerung auch auf andere Weise realisiert werden. Insbesondere
kann die Verstellbarkeit der Schwalldüse 10 oder Teile derselben entlang eines oder
mehrerer Freiheitsgrade automatisch mittels Aktuatoren (etwa elektrisch, magnetisch,
hydraulisch, pneumatisch usw.) realisiert werden. Dies gilt beispielsweise auch für
die Verstellbarkeit der Düsenplatten 31.
[0042] Die Lagerungsvorrichtung 50 kann eine verschraubbare Flanschplatte (ohne Bezugszeichen)
aufweisen, wodurch die Schwalldüse 10 auf einfache Weise vom Reinigungstank entkoppelbar
ist. Auf diese Weise kann die Schwalldüse 10 ohne Demontage weiterer Tankeinbauten
für Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten seitlich aus dem Reinigungstank entnommen
werden. Herkömmliche Taupolplatten P können nur über den Kopfraum des Reinigungstanks
entnommen werden und bedingen damit eine zeitaufwändige Demontage der vorhandenen
Tankeinbauten im Kopfraum.
[0043] Die Figuren 4 und 5 sind dreidimensionale geschnittene Ansichten einer beispielhaften
Schwalldüse 10, wobei der Schnitt senkrecht zur Längsachse vorgenommen ist. In der
Figur 5 sind die Komponenten teilweise auseinandergezogen dargestellt.
[0044] Aus der Figur 5 geht besonders deutlich die sandwichartige Anordnung der Elektrodenabschnitte
40a, 40b hervor, die zwischen dem Grundkörper 20 und den Düsenplatten 31 vorgesehen
sind. Die Elektrodenabschnitte 40a, 40b erstrecken sich im Wesentlichen über die gesamte
Länge des Grundkörpers 20 und befinden sich an der Seite der Austrittsöffnung 21.
Die Elektrodenabschnitte 40a, 40b bilden ebenfalls eine Austrittsöffnung 41, durch
die der Elektrolyt zur Schwallöffnung 30 und dann nach außen abgegeben wird. Im vorliegenden
Beispiel weisen die Elektrodenabschnitte 40a, 40b jeweils eine Längskante 42a, 42b
auf, die parallel verlaufen und die Austrittsöffnung 41 als Schlitz bilden. Es sei
darauf hingewiesen, dass die Elektrodenabschnitte 40a, 40b auch auf andere Weise,
etwa als einstückige Elektrode, ausgebildet sein können. Wichtig ist, dass die Elektrodenabschnitte
40a, 40b die Austrittsöffnung 21 des Grundkörpers 20 so überlappen, dass der Elektrolyt
beim Austritt mit diesen in Kontakt kommt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel stehen
die Längskanten 42a, 42b über die entsprechenden Längskanten 21a, 21b der Austrittsöffnung
21 hervor. In anderen Worten, die schlitzartige Austrittsöffnung 21 des Grundkörpers
20 ist schmaler als die schlitzartige Austrittsöffnung 41, die von den beiden Elektrodenabschnitten
40a, 40b gebildet wird.
[0045] So liegt der Überlappungsabstand d, der den Abstand zwischen der Längskante 42a des
Elektrodenabschnitts 40a und der zugehörigen Längskante 21a der Austrittsöffnung 21
(analog Längskannten 42b und 21b) in der Ebene der Elektrode 40 bezeichnet, beispielsweise
im Bereich von 10 bis 30 mm, speziell etwa bei 20 mm. Die schlitzartige Schwallöffnung
30 stimmt mit der Austrittsöffnung 41 überein oder ist schmaler als diese. Vorzugsweise
liegt der Abstand s zwischen den Düsenlippen 32 im Bereich von 2 bis 6 mm, wodurch
ein Elektrolytschwall relativ geringen Drucks erzielbar ist. Der Grundkörper 20 kann
beispielsweise eine Länge von etwa 1.200 mm betragen. In diesem Fall beträgt die Kontaktfläche
der Elektrode 40, d.h. jene Fläche, die mit dem Elektrolyt beim Austritt in Kontakt
kommt, bei einem Überlappungsabstand von d = 20mm ca. 24.200 mm
2.
[0046] Zur Richtungs- und Formgebung des Elektrolytschwalls können die Düsenlippen 32 unterschiedlich
geformt sein, wie dies aus dem Figurenausschnitt 5(l) hervorgeht.
[0047] Die Elektrodenabschnitte 40a, 40b können jeweils aus einem Blech ausgestanzt sein
und über je einen Anschlussabschnitt 43a und 43b verfügen, über den die Elektrodenabschnitte
40a, 40b elektrisch kontaktiert werden. Der Anschlussabschnitt 43a, 43b kann beispielsweise
durch Umbiegen eines Blechabschnitts der Elektrodenabschnitte 40a, 40b ausgebildet
werden und eine Öffnung für eine Schraubverbindung aufweisen.
[0048] Die Positionen der beiden Anschlussabschnitte 43a, 43b sind hierbei vorzugsweise
so gewählt, dass ein möglichst homogenes Behandlungsergebnis erzielt wird. Dies wird
im vorliegenden Ausführungsbeispiel dadurch erreicht, dass die beiden Anschlussabschnitte
43a, 43b an entgegengesetzten Seiten der Elektrodenabschnitte 40a, 40b, entlang der
Längserstreckung der Schwalldüse 10 gesehen, angeordnet sind. In diesem Fall findet
eine Kompensation etwaiger elektrischer Stör- und Einflussgrößen statt.
[0049] Die Lage und Beschaffenheit der Elektrodenabschnitte 40a, 40b relativ zum Grundkörper
20 geht besonders deutlich aus der dreidimensionalen Darstellung der Figur 6 hervor,
bei der die Düsenplatten 31 weggelassen sind.
[0050] Die Schwalldüse 10, insbesondere deren Schwallöffnung 30, ist so beschaffen, dass
der Elektrolyt mit einem geringen Druck ausgebracht werden kann, im Vergleich zu herkömmlichen
Hochdruckdüsen. Der Elektrolyt wird als Schwall mit dem Metallband B in Kontakt gebracht.
So weist der Elektrolyt beispielsweise einen Druck von weniger als 100 mbar auf. Ferner
wird zwischen den Elektrodenabschnitten 40a, 40b und dem Metallband B eine Wechselspannung
angelegt, wodurch nicht nur eine gleichmäßige Reinigung beider Seiten des Metallbands
B sondern die elektrolytische Reinigungswirkung zudem bei einem vergleichsweise geringen
Energieverbrauch erzielt wird. Die beidseitige Reinigung wird vorzugsweise gleichzeitig
und am gleichen "Ort" durchgeführt, d.h. es finden kein lokaler und kein zeitlicher
Versatz der Reinigungsaktivitäten der beiden Bandseiten statt. Dies trägt zu einem
homogenen Reinigungsergebnis bei.
[0051] Die hier dargelegten Schwalldüsen 10 dienen besonders bevorzugt zur Anwendung in
elektrolytischen Reinigungslinien für Bandanlagen. Sie bilden eine verbesserte Technik
zur Substitution von Tauchpolplatten P und/oder elektrolytisch wirkenden Hochdruck-Reinigungsdüsen.
Unter "Reinigung" wird hierbei insbesondere das Entfernen von Oberflächenbelegungen
wie Metallpartikeln (Fe-/Al-fines), Öl- und Fettverunreinigungen, Korrosionsschutzölen,
Schmierölen und/oder Reibwert-verminderndem Tiefziehhilfsstoffen verstanden.
[0052] Durch das schwallartige Ausstoßen des Elektrolyts, d.h. das Ausbringen des Elektrolyts
mit einem im Vergleich zu herkömmlichen Hochdruckdüsen geringen Druck, können am zu
behandelnden Metallband B hohe Stromdichten erzielt werden. Beispielsweise beträgt
der Strom an den Elektrodenabschnitten 40a, 40b ca. 800 A bei einer angelegten Spannung
von ca. 20 V. Dies führt zu einer erhöhten Aktivität der Reinigungslösung durch stärkere
Turbulenzen und eine bessere Durchmischung. Gleichzeitig wirkt die Reinigungslösung
an einer vergleichsweise dünnen Grenzschicht im Übergang zwischen der Reinigungslösung
und der Bandoberfläche, wodurch die elektrischen Stromverluste reduziert werden können.
In Verbindung mit der Anwendung von Wechselspannung statt Gleichspannung lässt sich
der spezifische Energieverbrauch verringern.
[0053] Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den Ausführungsbeispielen
dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Rolle
- 3
- Stromversorgung
- 10
- Schwalldüse
- 11
- Rohr
- 20
- Grundkörper
- 21
- Austrittsöffnung
- 21a
- Längskante
- 21b
- Längskante
- 30
- Schwallöffnung
- 31
- Düsenplatte
- 32
- Düsenlippe
- 33
- Langloch
- 34
- Schraube
- 40
- Elektrode
- 40a
- Elektrodenabschnitt
- 40b
- Elektrodenabschnitt
- 41
- Austrittsöffnung
- 42a
- Längskante
- 42b
- Längskante
- 43a
- Anschlussabschnitt
- 43b
- Anschlussabschnitt
- 50
- Lagerungsvorrichtung
- 51
- Schelle
- B
- Metallband
- T
- Transportrichtung des Metallbands
- P
- Tauchpolplatte
- d
- Überlappungsabstand
- s
- Schlitzbreite der Schwallöffnung
1. Vorrichtung (1) zur elektrolytischen Behandlung, vorzugsweise Reinigung, eines Metallbands
(B), das entlang einer Transportrichtung (T) durch einen Behandlungsabschnitt der
Vorrichtung (1) transportierbar ist, wobei die Vorrichtung (1) aufweist:
zumindest eine Schwalldüse (10), die eine Schwallöffnung (30) und eine Elektrode (40)
aufweist, wobei die Schwalldüse (10) eingerichtet ist, um eine elektrolytische Behandlungsflüssigkeit
mit der Elektrode (40) in Kontakt zu bringen, aus der Schwallöffnung (30) auszugeben
und im Behandlungsabschnitt auf zumindest eine Oberfläche des Metallbands (B) aufzubringen;
und
eine Stromversorgung (3), die eingerichtet ist, um zwischen dem Metallband (B) und
der Elektrode (40) eine Wechselspannung anzulegen.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diese zumindest zwei Schwalldüsen (10) aufweist, die paarweise angeordnet sind, so
dass sich der Behandlungsabschnitt zwischen zwei paarweise angeordneten Schwalldüsen
(10) befindet, wobei
jede der Schwalldüsen (10) eine Schwallöffnung (30) und eine Elektrode (40) aufweist,
ferner eingerichtet ist, um die elektrolytische Behandlungsflüssigkeit mit der entsprechenden
Elektrode (40) in Kontakt zu bringen, aus der entsprechenden Schwallöffnung (30) auszugeben
und im Behandlungsabschnitt auf zumindest eine Oberfläche des Metallbands (B) aufzubringen,
die Stromversorgung (3) eingerichtet ist, um zwischen dem Metallband (B) und den Elektroden
(40) jeder der Schwalldüsen (10) eine Wechselspannung anzulegen, und
die Schwallöffnungen (30) zweier paarweise angeordneter Schwalldüsen (10) einander
zugewandt sind, so dass das durch den Behandlungsabschnitt tretende Metallband (B)
beidseitig mit Behandlungsflüssigkeit beaufschlagbar ist.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass diese so eingerichtet ist, dass das Metallband (B) im Wesentlichen vertikal durch
den Behandlungsabschnitt tritt.
4. Vorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwalldüse (10) so eingerichtet ist, dass die Behandlungsflüssigkeit mit einem
Druck von weniger als 100 mbar auf das Metallband (B) aufbringbar ist.
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwalldüse (10) einen länglichen Grundkörper (20) mit zumindest einer Austrittsöffnung
(21), vorzugsweise als Schlitz entlang der Längserstreckung des Grundkörpers (20)
ausgebildet, aufweist, wobei die Elektrode (40) so außen am Grundkörper (20) angebracht
ist, dass diese die Austrittsöffnung (21) derart überlappt, dass die aus der Austrittsöffnung
(21) austretende Behandlungsflüssigkeit mit der Elektrode (40) in Kontakt kommt.
6. Vorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (40) zwei Elektrodenabschnitte (40a, 40b) aufweist, die je eine Längskante
(42a, 42b) aufweisen, die so einander zugewandt sind, dass sie eine schlitzförmige
Austrittsöffnung (41) ausbilden.
7. Vorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrodenabschnitte (40a, 40b) je einen Anschlussabschnitt (43a, 43b) zur elektrischen
Kontaktierung aufweisen, wobei die beiden Anschlussabschnitte (43a, 43b) an entgegengesetzten
Seiten der Elektrodenabschnitte (40a, 40b), entlang der Längserstreckung der Schwalldüse
(10) gesehen, angeordnet sind.
8. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwalldüse (10) ferner zumindest eine Düsenplatte (31) aufweist, welche die
Schwallöffnung (30) ausbildet und so außen am Grundkörper (20) angebracht ist, dass
sich die Elektrode (40) zwischen dem Grundkörper (20) und der Düsenplatte (31) befindet.
9. Vorrichtung (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwalldüse (10) zwei Düsenplatten (31) aufweist, die jeweils eine Düsenlippe
(32) haben, die einander zugewandt sind, so dass die Schwallöffnung (30) schlitzartig
zwischen den Düsenlippen (32) ausgebildet wird, wobei die Düsenplatten (31) vorzugsweise
Langlöcher (33) aufweisen, über die die Düsenplatten (31) mittels Schrauben (34) verstellbar
am Grundkörper (20) und/oder der Elektrode (40) angebracht sind.
10. Vorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwalldüse (10) um deren Längsachse drehbar gehalten ist.
11. Verfahren zur elektrolytischen Behandlung, vorzugsweise Reinigung, eines Metallbands
(B), das entlang einer Transportrichtung (T) durch einen Behandlungsabschnitt transportiert
wird, wobei das Verfahren aufweist:
Kontaktieren einer elektrolytischen Behandlungsflüssigkeit mit einer Elektrode (40)
einer Schwalldüse (10), welche die Elektrode (40) und eine Schwallöffnung (30) aufweist,
wobei zwischen der Elektrode (40) und dem Metallband (B) eine Wechselspannung angelegt
ist;
Ausbringen der Behandlungsflüssigkeit aus der Schwallöffnung (30); und
Aufbringen der Behandlungsflüssigkeit im Behandlungsabschnitt auf zumindest eine Oberfläche
des Metallbands (B).
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren mit einer Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 durchgeführt
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallband (B) im Wesentlichen vertikal durch den Behandlungsabschnitt transportiert
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsflüssigkeit mit einem Druck von weniger als 100 mbar auf das Metallband
(B) aufgebracht wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsflüssigkeit eine alkalische Lösung ist.