[0001] Die Erfindung betrifft eine Schmutzsammelvorrichtung für ein Reinigungsgerät, insbesondere
ein Kehrfahrzeug sowie eine Staubsaugerdüse für einen Boden- oder Standstaubsauger
sowie ein Verfahren zum Betrieb beider Vorrichtungen.
[0002] Eine Schmutzsammelvorrichtung für ein Kehrfahrzeug ist beispielsweise mit dem Gegenstand
der
DE 32 13 089 A1 oder der
DE 103 56 419 B3 oder der
DE 198 51 666 C1 beschrieben worden. Alle dort beschriebenen Ausführungsformen und Funktionen sind
Teil der vorliegenden Erfindungsbeschreibung. Hieraus ergibt sich, dass eine Schmutzsammelvorrichtung
für ein Kehrfahrzeug lediglich eine frontseitig oder bodenseitig betriebene Kehrwalze
aufweisen kann, aber auch zusätzliche, im Frontbereich vorne liegende Kehrwalzen,
wie sie in der
DE 32 13 089 A1 mit dem Bezugszeichen 10 beschrieben wurden.
[0003] Gleichermaßen bezieht sich die Erfindung auf eine Staubsaugerdüse für einen Boden-
oder Standstaubsauger, wie er beispielsweise mit dem Gegenstand der
US 5,500,979 A1 bekannt geworden ist. Auch der Inhalt dieser Druckschrift, sowie der Inhalt der parallelen
DE 44 11 526 A1 sind Teil der vorliegenden Erfindungsbeschreibung.
Das Reinigen von harten Oberflächen, wie z. B. Straßen oder Gehwegsoberflächen oder
auch die Reinigung von harten Böden im Innenbereich erfordert eine Saugvorrichtung
mit einem Luftstrom mit hoher Leistung.
[0004] Im Fall der Verwendung eines Staubsaugers wird eine Strömungsgeschwindigkeit im Bereich
von 30 bis 40 Liter pro Sekunde für eine effektive Reinigung von harten Böden gefordert,
was eine Leistung im Bereich zwischen 900 bis 1500 Watt eines damit verbundenen Sauggebläses
bedingt.
[0005] Bei Schmutzsammelvorrichtungen für straßentaugliche Reinigungsgeräte, insbesondere
Kehrfahrzeuge wird hingegen ein Luftstrom im Bereich von 400 bis 700 l/s bei einer
Leistung des Sauggebläses im Bereich zwischen 4 bis 8 kW benötigt. Der hohe Volumenstrom
ist notwendig, um eine Luftgeschwindigkeit zwischen 15 bis 30 m/s im Bereich der bodennah
betriebenen Schmutzsammelvorrichtung zu ermöglichen. Die jeweils im Frontbereich angeordnete
Kehrwalze dient zur Ablösung von Grob- und Feinschmutz von der zu reinigenden Oberfläche.
Die vorliegende Erfindung beansprucht beide Drehrichtungen einer solchen Kehrwalze.
Demnach kann eine solche Kehrwalze sowohl im Überwurfbetrieb, als auch im Unterwurfbetrieb
arbeiten.
[0006] Es besteht ein Bedürfnis, den Energieverbrauch derartiger Reinigungsmaschinen mit
Schmutzsammelvorrichtungen zu reduzieren. Aufgrund von EU-Vorschriften soll die Leistung
von Sauggebläsen generell begrenzt werden und bezüglich der straßenseitig verwendeten
Kehrfahrzeuge wird angestrebt, derartige Kehrmaschinen möglichst umweltschonend zu
betreiben, d. h. beispielsweise mit Batteriebetrieb, mit Brennstoffzellen oder mit
Hybridantrieben, die aus einer Verbrennungsmaschine und anderen Hilfsantrieben bestehen.
Derzeit werden vornehmlich Dieselmaschinen verwendet, die einen unerwünscht hohen
Ausstoß von Abgasen haben, einen hohen Lärmpegel erzeugen. Wegen der geforderten hohen
Leistungen des Sauggebläses müssen deshalb großvolumige Dieselmaschinen eingesetzt
werden.
[0007] Es besteht damit das Bedürfnis, Antriebsmaschinen für das Sauggebläse und den Fahrantrieb
zu verwenden, die bei größerer Reichweite einen geringeren Kraftstoffbedarf und ein
geringeres Gewicht aufweisen.
[0008] Am Beispiel der Kehrmaschine nach dem Gegenstand der
DE 198 51 666 C1 kann erläutert werden, dass zur Aufnahme von Grobschmutz, der vor allem im Bereich
von Straßenkehrmaschinen aus leeren Glasflaschen, Steinen und anderen schweren Gegenständen
besteht, eine Saugleistung des Sauggebläses im Bereich zwischen 2 bis 5 kW erforderlich
ist.
[0009] Die bekannten Straßenkehrmaschinen mit Schmutzsammelvorrichtungen nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 setzen nämlich voraus, dass die Leistung des Sauggebläses ununterbrochen
auf einem Maximalwert betrieben wird, um sicherzustellen, dass der von der Kehrwalze
aufgenommene Grobschmutz in Form von leeren Glasflaschen, schweren Steinen und dergleichen
sofort in einen Grobschmutzsammelbehälter befördert werden kann. Ein solcher Grobschmutzsammelbehälter
ist beispielsweise in der
DE 198 51 666 C1 mit dem Bezugszeichen 6 bezeichnet. Im Bereich der Kehrwalze 5 muss am dortigen Saugmundstück
deshalb immer ein maximaler Saugdruck herrschen, um dafür zu sorgen, dass der Grobschmutz
zuverlässig in den erhöht angeordneten Grobschmutzsammelbehälter befördert wird. Damit
ist jedoch der Nachteil verbunden, dass das Sauggebläse stets auf einer maximalen
Förderleistung läuft und dementsprechend der Energieverbrauch und die Lärmemission
einer solchen Kehrmaschine hoch ist.
[0010] Ist der Grobschmutz-Sammelbehälter nach der
DE 198 51 666 C1 gefüllt, kann er herausgezogen werden und muss manuell entleert werden. Erst nach
dem wiederholten Einschieben kann die Kehrmaschine weiter betrieben werden. Damit
ist ein Betrieb eines solchen Kehrfahrzeuges nur im intermittierenden Betrieb möglich,
d.h. das Kehrfahrzeug muss ab und zu anhalten und an einer geeigneten Stelle den Grobschmutz-Sammelbehälter
entleeren, was bei verzweigten Straßennetzen in Großstädten auf Schwierigkeiten stößt.
[0011] Die gleichen Verhältnisse gelten sinngemäß für eine Staubsaugerdüse nach dem Gegenstand
der
US 5,500,979 A1.
[0012] Auch dort ist die frontseitig verwendete Bürstenwalze so ausgelegt, dass sie den
von der Bodenseite aufgenommenen Grob- und Feinschmutz über eine erhöht liegende Förderstrecke
in einen nachgeschalteten Behälter fördern muss, was mit einem erhöhten Saugdruck
und unerwünschter Lärmemission verbunden ist.
[0013] Ist der Saugdruck an der Bürstenwalze von Seiten des verwendeten Sauggebläses nicht
hoch genug, gelingt es der Bürstenwalze nicht, den aufgenommenen Grobschmutz in Form
von Steinen oder anderen schweren, nicht flugfähigen Gegenständen in den nachgeschalteten
Sammelbehälter zu fördern. Demnach besteht auch bei solchen Staubsaugerdüsen der Nachteil,
dass die Leistung des Sauggebläses stets so hoch gewählt werden muss, dass auch schwere,
aufgenommene Gegenstände aufgrund des angelegten Saugdruckes flugfähig gemacht werden
müssen, um in einen nachgeschalteten Sammelbehälter befördert zu werden, was einen
hohen Energieverbrauch und eine unerwünschte Lärmemission des Sauggebläses zur Folge
hat.
[0014] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb und eine
Schmutzsammelvorrichtung für ein Reinigungsfahrzeug, insbesondere ein Kehrfahrzeug
oder eine Staubsaugerdüse für einen Boden- oder Standstaubsauger der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass das hierfür verwendete Sauggebläse mit wesentlich geringerem
Energieaufwand und geringerer Geräuschemission arbeitet.
[0015] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist eine Vorrichtung durch den Gegenstand der unabhängigen
Ansprüche 1 oder 5 gekennzeichnet, und beide Vorrichtungen werden nach einem Verfahren
gemäß dem unabhängigen Anspruch 7 betrieben.
[0016] Merkmal der Erfindung ist demnach, dass sowohl eine Schmutzsammelvorrichtung, als
auch eine Staubsaugerdüse vorgeschlagen wird, in deren Gehäuse - im Wesentlichen auf
gleicher Ebene oder nur geringfügig erhöht - zu der Ebene, auf der der aufzunehmende
Grob- oder Feinschmutz lagert, ein Zwischenbehälter nachgeschaltet ist, der zur zeitweiligen
Zwischenlagerung von zeitweilig nicht flugfähigem Grobschmutz bestimmt ist.
[0017] Somit sieht die Erfindung vor, dass in das Gehäuse der Schmutzsammelvorrichtung für
ein Reinigungsgerät, insbesondere eines Kehrfahrzeuges oder in das Gehäuse einer Staubsaugerdüse
ein Zwischenbehälter integriert ist, der im Luftstrom des Sauggebläses liegt und der
dazu bestimmt ist, lediglich den - unter der Einwirkung des gegenwärtigen, verminderten
Saugdruckes nicht-flugfähigen - Grobschmutz aufzunehmen, während der Feinschmutz sofort
über diesen Zwischenbehälter hinweg - auch unter der Einwirkung des verminderten Saugdruckes
- in einen endlagerseitig vorgesehenen Sammelbehälter befördert wird.
[0018] Im Falle der Verwendung eines Reinigungsgerätes, insbesondere eines Kehrfahrzeuges
mit einer Schmutzsammelvorrichtung kann es vorgesehen sein, dass der endlagerseitig
vorgesehene Sammelbehälter in sich geteilt ist. Er kann aus einem Grobschmutzbehälter
und einem nachgeschalteten Feinstaubbehälter gebildet sein.
[0019] Ebenso ist es in einer anderen Ausgestaltung möglich, dass lediglich nur ein einziger
Behälter nachgeschaltet ist, der sowohl den Grobschmutz als auch den Feinschmutz aufnimmt.
[0020] Die Idee der Erfindung liegt darin, das Sauggebläse im Reinigungsgerät, insbesondere
im Kehrfahrzeug oder des Staubsaugers so zu betreiben, dass es lediglich mit einer
verminderten Luftgeschwindigkeit arbeitet, wobei aufgrund der verminderten Luftgeschwindigkeit
nur wenig Energie vom Sauggebläse verbraucht wird. Dementsprechend ist auch der Geräuschpegel
vermindert.
[0021] Aufgrund der verminderten und mithin geringen Luftgeschwindigkeit kann nur noch die
drehend angetriebene Kehrwalze den Feinschmutz und den Grobschmutz aufzunehmen. Der
Saugdruck reicht gerade dazu aus, den im Wesentlichen auf gleicher Ebene oder geringfügig
erhöht angeordneten Zwischenbehälter mit dem nicht flugfähigen Grobschmutz zu füllen.
Die Füllung erfolgt einerseits durch die mechanische Energie der Kehrwalze, welche
nur noch geringfügig durch den verminderten Saugdruck unterstützt wird.
[0022] Der Feinschmutz wird hingegen bei dem verminderten Saugdruck durch diesen Zwischenbehälter
hindurch (oder hinweg) befördert und in einem nachgeschalteten endlagerseitigen Sammelbehälter
aufgenommen.
[0023] Eine Halbierung der Luftströmung im Bereich der Schmutzsammelvorrichtung für ein
Kehrfahrzeug oder für eine Staubsaugerdüse führt dazu, dass das verwendete Sauggebläse
nur noch ein Viertel der normalerweise verbrauchten Energie benötigt. Deshalb ist
während der größten Zeit des Betriebs der Schmutzsammelvorrichtung für ein Kehrfahrzeug
oder des Betriebs einer Staubsaugerdüse die Saugleistung des Sauggebläses stark reduziert
(Normalbetrieb), weil die verminderte Saugleistung gerade dafür ausreichen soll, den
aufgenommenen Feinschmutz in den endlagerseitig vorgesehenen Sammelbehälter zu befördern,
während der aufgenommene Grobschmutz, der aufgrund der niedrigen, verwendete Luftgeschwindigkeit
nicht flugfähig ist und in einen im Gehäuse der Schmutzsammelvorrichtung oder der
Staubsaugerdüse angeordneten Zwischenbehälter aufgenommen wird.
[0024] Während der meisten Zeit der Reinigung sind somit der Luftstrom und der Geräuschpegel
gering und der Energieverbrauch des Sauggebläses ist reduziert. Erst wenn der Zwischenbehälter
geleert werden muss, muss der Luftstrom des Sauggebläses um den Faktor 1,5 bis 2 und
dementsprechend auch die Leistung des Gebläses erhöht werden.
[0025] Deshalb arbeitet das Sauggebläse nur mit seinem maximalen Energieverbrauch zum Zweck
der Entleerung des Zwischenbehälters von Grobschmutz, der durch die erhöhte Luftgeschwindigkeit
nunmehr flugfähig gemacht wird und in den nachgeschalteten, der Endlagerung bestimmten
Sammelbehälter befördert wird.
[0026] Auf diese Weise kann ein Kehrfahrzeug mit der erfindungsgemäßen Schmutzsammelvorrichtung
für einen sehr langen Zeitraum ununterbrochen in Betrieb bleiben, weil es nicht notwendig
ist, den Grobschmutz-Sammelbehälter intermittierend zu entleeren, wie dies bei der
DE 198 51 66 C1 der Fall war.
[0027] Das Volumen des endlagerseitig vorgesehenen Sammelbehälters ist um ein Vielfaches
größer, als das Volumen des Zwischenbehälters, wobei ein Volumenverhältnis von 1:5
bevorzugt wird.
[0028] Im Zwischenbehälter sind bevorzugt ein oder mehrere Sensoren angeordnet, die den
Füllstand mit Grobschmutz erfassen. Solche Sensoren können entweder berührungslos
arbeiten (optisch, Ultraschall, induktiv, kapazitiv) oder auch berührend mit geeigneten,
federbelasteten Fühlern den Füllstand im Zwischenbehälter erfassen.
[0029] Weil der Zwischenbehälter mit zeitweilig (während des Wirkens des verminderten Saugdruckes)
nicht flugfähigem Grobschmutz befüllt ist, wird zum Zweck der Entleerung des Zwischenbehälters
der Luftstrom des Sauggebläses erhöht und die nun im Zwischenbehälter wirkende Luftströmung
mit hoher Luftgeschwindigkeit macht den dort lagernden Grobschmutz flugfähig und befördert
diesen in den vielfach größeren endlagerseitig vorgesehenen Sammeltank, der mit dem
Zwischenbehälter luftschlüssig verbunden ist und in der Regel erhöht über dem Zwischenbehälter
angeordnet ist.
[0030] Die Maximalleistung des Sauggebläses erfordert eine bestimmte Luftgeschwindigkeit,
die auch als Transportgeschwindigkeit bezeichnet wird, deren Größe abhängig ist vom
Gewicht und den Abmessungen der Ablagerungen (Grobschmutz) im Zwischenbehälter ist.
[0031] Es wird bevorzugt, wenn die verwendete Schmutzsammelvorrichtung (einschließlich der
verwendeten Frontschürze) allseitig in Richtung zur Fahrbahnebene geschlossen ist
und lediglich frontseitig eine düsenartig verengte Aufnahmeöffnung aufweist, um die
Luftgeschwindigkeit in diesem Bereich nochmals zu erhöhen. Dies ermöglicht eine hohe
Aufnahmeleistung von dem auf der Fahrbahnfläche lagernden Grobschmutz.
[0032] Im Falle einer Kehrmaschine sollte die im Saugluftstrom des Sauggebläses befindliche
Fläche der Schmutzsammelvorrichtung für ein Kehrfahrzeug im Bereich zwischen 20 bis
100 x 10
-3 m2 liegen. Für eine Staubsaugerdüse sollte die Fläche im Bereich zwischen 1 bis 5
x 10
-3 m2 liegen.
[0033] Die Breite der frontseitigen Düse sollte weniger als 50 % der Breite der Reinigungsmaschine
betragen, um eine möglichst effektive Schmutzaufnahme im Frontbereich mit hohen Luftgeschwindigkeiten
zu ermöglichen.
[0034] Der Vorteil des in der Schmutzsammelvorrichtung oder in der Staubsaugerdüse integrierten
Zwischenbehälters ist, dass nur ein niedriger Luftstrom notwendig ist, um den Schmutz
von der Aufnahmeebene in die Schmutzsammelvorrichtung bzw. die Staubsaugerdüse zu
befördern, weil der größte Förderanteil bei dieser Tätigkeit von der drehend angetriebenen
Kehrwalze (eines Reinigungsfahrzeuges) bzw. Bürstenwalze (einer Staubsaugerdüse) erfolgt.
[0035] Versuche haben gezeigt, dass lediglich ein Luftstrom im Bereich von etwa 260 l/s
benötigt wird, um eine erfolgreiche Befüllung des Zwischenbehälters für eine Schmutzsammelvorrichtung
bei einem Kehrfahrzeug zu erreichen.
[0036] Demnach wird die Schmutzsammelvorrichtung für ein Kehrfahrzeug mit einer erniedrigten
Saugleistung des Sauggebläses im Bereich von 260 l/s für den größten Teil der Betriebszeit
verwendet. Sobald der Zwischenbehälter voll ist, wird der Luftstrom auf z. B. 520
l/s erhöht, um so den Zwischenbehälter von dem Grobschmutz zu entleeren. Durch den
erhöhten Luftstrom wird der Grobschmutz flugfähig gemacht.
[0037] Alle hier angegebenen Werte sind nur beispielhaft zu verstehen und sollen lediglich
die verwendeten Größenordnungen darstellen. Sie beschränken den Erfindungsgedanken
nicht.
[0038] Der im Zwischenbehälter angeordnete Füllstandssensor steuert somit die Leistung des
Sauggebläses. Es kann auch alternativ eine Regelung vorgesehen sein, bei der das Sauggebläse
in Abhängigkeit vom Füllstand im Zwischenbehälter in seiner Leistung geregelt wird.
[0039] Ist der Zwischenbehälter entleert, wird die Leistung des Sauggebläses wieder auf
den Betriebszustand von z. B. 260 l/s herabgesetzt.
[0040] Alternativ kann auch ein Sichtfenster in der Schmutzsammelvorrichtung für ein Kehrfahrzeug
oder in einer Staubsaugerdüse angeordnet sein, durch welches der Bediener optisch
die Füllung des Zwischenbehälters kontrollieren kann.
[0041] Wenn man für den Drehantrieb der Kehrwalze einen Energiebedarf von 700 Watt ansetzt,
sind hohe Energiesparpotentiale gegeben. Versuche haben gezeigt, dass der Betrieb
eines Kehrfahrzeuges nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lediglich 50 % der üblichen
Energie eines Kehrfahrzeuges benötigt, wobei diese benötigte Energie umgerechnet etwa
bei 2000 Watt elektrischer Leistung liegt.
[0042] Dies ist ein immenser Vorteil gegenüber den üblichen Leistungen von Sauggebläsen,
die z. B. bei einer Straßenkehrmaschine des Typs CR2250 (Nilfisk) bei 7,5 kW liegt.
[0043] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden also 5,5 kW eingespart oder 75 % der verwendeten
Energiemenge für den Betrieb eines Kehrfahrzeuges mit einer erfindungsgemäßen Schmutzsammelvorrichtung.
[0044] Bezogen auf den Energieverbrauch eines Staubsaugers, der entweder als Bodenstaubsauger
oder als Standstaubsauger ausgebildet ist, ergibt sich daraus, dass im Normalbetrieb
eine Leistung lediglich von 250 Watt benötigt wird und nur zur Entleerung des Zwischenbehälters
die Leistung zeitweilig bzw. kurzzeitig auf 900 Watt gesteigert wird.
[0045] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0046] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0047] Soweit einzelne Gegenstände als "erfindungswesentlich" oder "wichtig" bezeichnet
sind, bedeutet dies nicht, dass diese Gegenstände notwendigerweise den Gegenstand
eines unabhängigen Anspruches bilden müssen. Dies wird allein durch die jeweils geltende
Fassung des unabhängigen Patentanspruches bestimmt.
[0048] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0049] Es zeigen:
- Figur 1:
- schematisiert den Aufbau eines Kehrfahrzeuges ohne Angabe des Fahrwerkes und ähnlicher
Teile
- Figur 2:
- perspektivische Ansicht der Schmutzsammelvorrichtung für das Kehrfahrzeug nach Figur
1
- Figur 3:
- die Unteransicht der Schmutzsammelvorrichtung nach Figur 2
- Figur 4:
- der Schnitt durch eine Schmutzsammelvorrichtung nach Figur 2 und 3 bei der Aufnahme
von Grobschmutz
- Figur 5:
- der Schnitt durch die Schmutzsammelvorrichtung nach Figur 4 bei der Aufnahme von Feinschmutz
mit Darstellung weiterer Einzelheiten, die in Figur 4 noch nicht dargestellt sind
- Figur 6:
- die Draufsicht auf eine Staubsaugerdüse mit drehend angetriebener Bürstenwalze
- Figur 7:
- der Schnitt durch die Staubsaugerdüse nach Figur 6
- Figur 8:
- schematisiert die Darstellung der Sensorsignale des Füllstandssensors im Zwischenbehälter
nach Figur 1 oder 7
- Figur 9:
- die intermittierende Luftgeschwindigkeit bei einer Schmutzsammelvorrichtung für ein
Kehrfahrzeug in der Abhängigkeit von dem Sensorsignal des Füllstandssensors
- Figur 10:
- der intermittierende Energieverbrauch des Sauggebläses eines Kehrfahrzeuges
- Figur 11:
- der intermittierende Energieverbrauch des Sauggebläses für einen Staubsauger
- Figur 12:
- die Luftgeschwindigkeit eines Sauggebläses für einen Staubsauger im intermittierenden
Betrieb
- Figur 13:
- die Darstellung des Energieverbrauches des Sauggebläses eines Kehrfahrzeuges über
die Prozentzahl der Betriebszeit mit niedriger Luftgeschwindigkeit
- Figur 14:
- eine Tabelle, die den Energieverbrauch des Sauggebläses eines Kehrfahrzeuges im Normalbetrieb
und im Entleerungsbetrieb darstellt
- Figur 15:
- Tabelle über den Zeitanteil des Betriebs einer Kehrmaschine bezogen auf den Energieverbrauch
[0050] Nachdem in der vorliegenden Erfindungsbeschreibung sowohl die Merkmale einer Schmutzsammelvorrichtung
2 für ein Reinigungsgerät, insbesondere ein Kehrfahrzeug, als auch die Merkmale einer
Staubsaugerdüse 20 für einen Boden- oder Standstaubsauger beschrieben werden, gelten
für alle Teile die gleichen Bezugszeichen. Der Einfachheit halber wurde bei der Beschreibung
des Betriebs eines Boden- oder Standstaubsaugers nicht auf das hierfür verwendete
Sauggebläse und einen Sammelbehälter Bezug genommen. Diesbezügliche Informationen
sind Teil der Offenbarung der eingangs genannten
US 5,500,979 A1. Auf die dortige Beschreibung wird Bezug genommen.
[0051] Insbesondere zeigt die dortige Figur 14 eine vollständige Darstellung eines Standstaubsaugers
mit einem Sauggebläse, einem Sammelbehälter und einem dazu gehörenden Feinfilter.
Alle diese Teile sind auch Teile der vorliegenden Erfindung.
[0052] Die Figur 1 zeigt schematisiert die Luftführung in einem Kehrfahrzeug, die beispielsweise
mit der
DE 41 28 879 A1 oder der
EP 2 350 393 B1 beschrieben ist. Alle dort beschriebenen Merkmale, insbesondere das Fahrgestell,
die Lenkung, der Fahrantrieb und dergleichen sind der besseren Übersichtlichkeit halber
in der Figur 1 der vorliegenden Erfindungsbeschreibung fortgelassen worden.
[0053] Demnach weist das Kehrfahrzeug 1 nach Figur 1 eine Schmutzsammelvorrichtung 2 auf,
die im Wesentlichen aus einem Gehäuse 26 (siehe Figur 2) besteht, welches bezüglich
seiner Deckwand 27 bogenförmig ausgebildet ist und an seinem vorderen Ende eine höheneinstellbare
Frontschürze 15 trägt.
[0054] Über eine nicht in Figur 1 dargestellte Abstützvorrichtung ist die Schmutzsammelvorrichtung
2 nach Figur 1 über einer Fahrbahn-Ebene 19 bewegbar, und zwar über den Fahrantrieb
des Kehrfahrzeuges. Im Innenraum der Schmutzsammelvorrichtung 2 ist eine drehend angetriebene
Kehrwalze 14 angeordnet. Beim Betrieb der Schmutzsammelvorrichtung 2 wird in Fahrtrichtung
13 somit die Frontschürze 15 über die Fahrbahnebene 19 geführt und der dort lagernde
Grobschmutz 17 und ein gegebenenfalls dort lagernder Feinschmutz 18 werden aufgenommen.
[0055] Es wurde bereits schon in der Beschreibungseinleitung erwähnt, dass der Grobschmutz
17 aus einem im Normalbetrieb der Schmutzsammelvorrichtung 2 nicht flugfähigem Material
besteht, wie z. B. Steinen, Flaschen, Dosen und dergleichen.
[0056] Der Feinschmutz 18 wird hingegen im Normalbetrieb der Schmutzsammelvorrichtung 2
sofort aufgenommen und in Pfeilrichtung 21 über einen Verbindungskanal 3 in einen
nachgeschalteten Grobschmutz-Sammelbehälter 4 gefördert.
[0057] Der Ausgang des Grobschmutz-Sammelbehälters 4 ist über einen weiteren Verbindungskanal
5 mit einem Feinschmutz-Sammelbehälter 6 verbunden, so dass der Feinschmutz auf das
Filter 7 gelangt, von dort abfällt und im Feinschmutz-Sammelbehälter 6 abgelagert
wird.
[0058] Hinter dem Filter 7 ist ein Sauggebläse 8 angeordnet, welches über eine Antriebswelle
11 in einer bestimmten Drehrichtung von einem Motor 9 angetrieben wird.
[0059] Der Motor 9 kann entweder ein elektrischer Antriebsmotor sein oder er kann auch über
eine Kupplung und ein entsprechendes Zwischengetriebe direkt vom Fahrantrieb des Kehrfahrzeuges
1 abgeleitet sein.
[0060] Die vom Sauggebläse 8 über dem Feinschmutz-Sammelbehälter 6 in Pfeilrichtung 25 angesaugte
Luft strömt somit durch das Filter 7 hindurch und verlässt in gereinigter Form den
Auslass des Filters 7 in Pfeilrichtung 12.
[0061] Es wurde bereits schon in der allgemeinen Beschreibung darauf hingewiesen, dass auch
der Feinschmutz-Sammelbehälter 6 mit dem Grobschmutz-Sammelbehälter 4 zusammenfallen
kann und beide Behälter einen einzigen Behälter bilden können.
[0062] Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind jedoch die beiden Behälter 4, 6 voneinander
getrennt, was bestimmte Betriebsvorteile hat.
Während des Normalbetriebes ist die Saugleistung des Sauggebläses 8 so reduziert,
dass lediglich ein reduzierter Luftstrom im Bereich der Frontseite der Frontschürze
15 und im Bereich der Ansaugseite der Kehrwalze 14 besteht, so dass es mit dem reduzierten
Saugluftstrom lediglich gelingt, dass die Kehrwalze 14 den Grobschmutz 17 von der
Fahrbahnebene 19 aufnimmt und im Überwurfprinzip in Pfeilrichtung 20 (oder alternativ
im Unterwurfbetrieb) in einen sich an die Kehrwalze 14 anschließenden, wannenförmigen,
nach oben geöffneten Zwischenbehälter 10 transportiert. Dort wird der Grobschmutz
abgelagert, wie es in Figur 1 dargestellt ist.
[0063] Während des Normalbetriebs wird jedoch der aufgenommene Feinschmutz 18 über den Zwischenbehälter
10 hinweg in Pfeilrichtung 21 entweder in den Grobschmutz-Sammelbehälter 4 und/oder
in den nachgeschalteten Feinschmutz-Sammelbehälter 6 befördert.
[0064] Wenn nun durch die Überwachung mittels eines Füllstandssensors der Füllstand im Zwischenbehälter
10 so groß ist, dass er entleert werden muss, wird die Leistung des Sauggebläses 8
stark erhöht und der im Zwischenbehälter 10 lagernde Grobschmutz 17 wird durch diesen
erhöhten Saugdruck flugfähig gemacht und wird in Pfeilrichtung 21 in den Grobschmutzbehälter
4 transportiert. Dort wird er abgelagert, wie in Figur 1 dargestellt.
[0065] Während dieses Entleerungsbetriebes wird nach wie vor der Feinstaub, der möglicherweise
im Grobschmutz-Sammelbehälter 4 noch abgelagert ist, in den Feinschmutz-Sammelbehälter
6 übergeführt.
[0066] Somit erfolgt die Entleerung des Zwischenbehälters 10 über den nun flugfähig gemachten
Grobschmutz 17 in Pfeilrichtung 23 in den hierfür vorgesehenen Grobschmutz-Sammelbehälter
4. Der noch eventuell im Grobschmutz-Sammelbehälter 4 bestehende Feinstaub wird somit
in Pfeilrichtung 24 weiter befördert und in Pfeilrichtung 25 gegen das Filter 7 gefördert,
wo der Feinschmutz 18 abgeschieden wird.
[0067] Es ist nicht dargestellt, dass sowohl der Grobschmutz-Sammelbehälter 4, als auch
der Feinschmutz-Sammelbehälter 6 von Zeit zu Zeit entleert werden können.
[0068] Die Figuren 2 bis 5 zeigen weitere Einzelheiten der erfindungsgemäßen Schmutzsammelvorrichtung
2.
[0069] In Figur 2 ist dargestellt, dass an der Schmutzsammelvorrichtung 2 noch zusätzliche
Abstütz- und Fahreinheiten 30 angeordnet sein können, so dass diese nicht fest am
Kehrfahrzeug 1 befestigt sein muss, sondern getrennt und lediglich über eine Koppelverbindung
mit dem Kehrfahrzeug 1 in Fahrtrichtung 13 betrieben werden kann.
[0070] Ferner zeigt die Figur 2, dass die frontseitig angeordnete Frontschürze 15 im Bereich
einer Schwenkachse 33 schwenkbar in Pfeilrichtung 34 und in Gegenrichtung hierzu ausgebildet
ist und sich mit frontschürzenseitigen Dichtlippen 35 an der zugeordneten Frontwand
38 des Gehäuses 26 der Schmutzsammelvorrichtung 2 abdichtend anlegt.
[0071] Somit ist die an der Frontwand 38 anliegende Dichtlippe 35 der Frontschürze 15 in
den Pfeilrichtungen 36 höheneinstellbar angeordnet. Zu diesem Zweck ist an der Seite
des Gehäuses ein Gestellrahmen 16 vorgesehen, an dessen vorderen freien Ende die Schwenkachse
33 für die Schwenklagerung der Frontschürze 15 befestigt ist.
[0072] Die Frontschürze 15 weist im Bereich der frontseitigen Ansaugöffnung eine Konusverengung
39 auf, so dass im Bereich dieser Ansaugöffnung eine hohe Luftgeschwindigkeit entsteht,
die in der Lage ist, sowohl den auf der Fahrbahnebene 19 lagernden Grobschmutz 17
und den dort lagernden Feinschmutz 18 zumindest in den Arbeitsbereich der drehend
angetriebenen Kehrwalze 14 zu bringen. Die Seitenwände der Frontschürze sollten möglichst
abgedichtet auf der Fahrbahnebene liegen oder einen geringen Spalt zur Fahrbahnebene
bilden.
[0073] Gemäß Figur 3 erweitert sich die Fläche der Frontschürze 15 in Richtung auf die Kehrwalze
14, die somit den aufgenommenen Schmutz in einen im Gehäuse 26 der Schmutzsammelvorrichtung
2 angeordneten Zwischenbehälter 10 befördert, wie dies in den Figuren 4 und 5 dargestellt
ist.
[0074] Der Zwischenbehälter 10 weist eine Bodenfläche 41 auf, die lediglich durch eine schräg
nach hinten abfallende Konuswand 44 von dem Arbeitsbereich der Kehrwalze 14 getrennt
ist, so dass es ohne Weiteres möglich ist, dass die Kehrwalze auch bei geringem Saugdruck
den Grobschmutz 17 gemäß Figur 4 im Überwurfprinzip, gemäß Pfeilrichtung 43 in den
im Gehäuse 26 angeordneten Zwischenbehälter 10 zu befördern.
[0075] Das Gehäuse 26 besteht generell aus einer Deckwand 27 und zwei zueinander parallelen
Seitenwänden 28, die rückseitig von einer Rückwand 29 verbunden sind.
[0076] An der Vorderseite ist eine Frontwand 38 angeordnet, an welche sich die Dichtlippe
35 der Frontschürze 15 höheneinstellbar in den Pfeilrichtungen 36 (siehe Figur 2 und
Figur 4) abdichtend anlegt.
[0077] Zur Aufnahme von Grobschmutz kann deshalb die Frontschürze nach oben abschwenken
und der auf der Fahrbahnebene 19 liegende Grobschmutz, z. B. eine Dose gemäß Figur
4, wird somit in den Arbeitsbereich der Kehrwalze 14 befördert. Die Kehrwalze 14 bildet
einen nach unten bodenseitig verengten Aufnahmeraum 76, in dem der im Normalbetrieb
herrschende, verringerte Saugdruck anliegt.
[0078] Der Saugdruck ist im Wesentlichen lediglich dafür geeignet, den Feinschmutz 18 in
den Zwischenbehälter 10 zu befördern, und der Grobschmutz wird im Wesentlichen ebenfalls
nur in den Arbeitsbereich der Kehrwalze 14 gebracht und von dieser gemäß Pfeilrichtung
43 im Überwurfprinzip in den Zwischenbehälter 10 befördert, wo der Grobschmutz mit
dem Bezugszeichen 17' in Figur 4 dargestellt ist.
[0079] Aufgrund des im Normalbetrieb herrschenden verringerten Saugdrucks splittet bzw.
teilt sich somit die Pfeilrichtung 43 (Förderrichtung der Kehrwalze 14) auf, weil
der Feinschmutz 18 aus der Pfeilrichtung 46 abgesplittet wird und aufgrund des verringerten
Saugdrucks über den Verbindungskanal 3 zumindest in den Grobschmutz-Sammelbehälter
4 befördert wird.
[0080] Der Grobschmutz wird hingegen in Pfeilrichtung 46 auf der Bodenfläche 41 des Zwischenbehälters
10 abgelagert.
[0081] Der Zwischenbehälter wird frontseitig durch eine schräg verlaufende Konuswand 44
(siehe Figur 4) begrenzt, wobei die Bodenfläche 41 etwa parallel zur Fahrbahnebene
19 ausgebildet ist und rückseitig durch eine Absetzwand 45 abgeschlossen wird, so
dass eine genügend hohe Füllhöhe von Grobschmutz 17 im Zwischenbehälter 10 möglich
ist. Dies ist in Figur 5 dargestellt. Es ist in Figur 5 ein maximales Füllniveau 51
im Zwischenbehälter 10 schematisiert dargestellt, und es ist ferner dargestellt, dass
der Füllstandssensor 49 mit seinem Messstrahl 50 die Oberfläche des Grobschmutzes
im Zwischenbehälters 10 abtastet und bei Erreichen des maximal zulässigen Füllniveaus
51 ein Signal gemäß Figur 8 erzeugt.
[0082] Alternativ kann ein solcher Füllstandssensor 49 auch durch horizontal messende Füllstandssensoren
49' ersetzt sein, die das Füllniveau 51 im Zwischenbehälter 10 seitlich erfassen.
[0083] Gemäß der allgemeinen Beschreibung können auch mechanische Abtastfühler verwendet
werden.
[0084] Die Figur 2 zeigt in Verbindung mit Figur 3 auch noch, dass die Abstütz- und Fahreinheiten
der Schmutz-Sammelvorrichtung 2 aus Rollen 31 bestehen können, die in Pfeilrichtung
32 vertikal höheneinstellbar ausgebildet sind.
[0085] Die Frontschürze 15 weist noch seitliche, konisch sich erweiternde Seitenschürzen
37 auf, und auch das Gehäuse 26 der Schmutzsammelvorrichtung 2 ist an der Bodenseite
bevorzugt gegenüber der Fahrbahnebene 19 abgedichtet oder lässt nur geringfügige Spalte
offen, um einen möglichst hohen Saugdruck lediglich im Bereich der Frontschürze 15
zu erzeugen, insbesondere dort wo der Grob- und Feinschmutz 17, 18 aufgenommen werden
soll.
[0086] Die Figur 3 zeigt ferner, dass sich die seitlichen Begrenzungen des Zwischenbehälters
10 bevorzugt konisch in Richtung auf den absaugenden Verbindungskanal 3 verengen und
solchermaßen Konuswände 40 bilden.
[0087] Die Kehrwalze 14 ist auf einer Welle 42 befestigt, die über einen nicht näher dargestellten
Drehantrieb drehend angetrieben ist.
[0088] In Figur 5 ist dargestellt, dass der Aufnahmeraum 76 für den Betrieb der Kehrwalze
14 im Gehäuse 26 rückseitig durch eine Dichtwand 48 abgeschlossen ist und sich danach
als schräg nach hinten gerichtete Konuswand 44 fortsetzt.
[0089] Es ist jedoch bevorzugt, wenn der von der Kehrwalze aufgenommene Feinschmutz 18 in
Pfeilrichtung 47 im Normalbetrieb mitgenommen wird und sich nicht im Zwischenbehälter
10 absetzt.
[0090] Die Figuren 6 und 7 zeigen nun die Anwendung des Erfindungsprinzips auf eine Staubsaugerdüse
60, wobei die gleichen Erläuterungen für die Staubsaugerdüse 60 gelten, wie sie für
die Schmutzsammelvorrichtung 2 nach den Figuren 1 bis 5 gegeben wurden.
[0091] Die im Ausführungsbeispiel der in Figur 6 und 7 dargestellten Staubsaugerdüse 60
bezieht sich auf einen Standstaubsauger, der beispielsweise in der
US 5,500,979 A1 beschrieben ist.
[0092] Die Staubsaugerdüse 60 besteht im Wesentlichen aus einem allseitig geschlossenen
Gehäuse 63, welches eine Rückwand 66 und sich daran anschließende Seitenwände 67 aufweist,
wobei die Frontseite der Staubsaugerdüse 60 durch eine Frontwand 78 abgeschlossen
ist.
[0093] Die obere Seite der Staubsaugerdüse 60 wird durch eine geschlossene Deckwand 68 gebildet.
[0094] Im vorderen Bereich der Staubsaugerdüse ist im Gehäuse 63 eine Bürstenwalze 61 angeordnet,
die in einer Drehachse 75 drehend angetrieben ist. Die Bürstenwalze 61 verläuft im
Wesentlichen quer zur Längsachse durch die Staubsaugerdüse 60 und ist mit einzelnen
Bürsten 74 besetzt.
[0095] Die Bürstenwalze 61 arbeitet gemäß Figur 7 in einem Aufnahmeraum 76, der in Richtung
auf einen Teppichflor 73 nach unten geöffnet ist. Selbstverständlich kann der Teppichflor
durch eine harte Bodenoberfläche ersetzt sein.
[0096] Somit wirkt der von einem nicht näher dargestellten Sauggebläse (siehe
US 5,500,979 A1) ausgeübte Saugdruck, der über den Verbindungskanal 3 in das Gehäuse 63 eingeführt
wird, in den Aufnahmeraum 76 hinein.
[0097] Die dort drehend angetriebenen Bürsten 74 kämmen die harte, zu reinigende Oberfläche
oder den Teppichflor 73 aus und befördern den dort lagernden Grob- und Feinschmutz
17, 18 in Pfeilrichtung 43 im Überwurfprinzip über die Bürstenwalze 61 hinweg in einen
nachgeschalteten Zwischenbehälter 70.
[0098] Die dort gezeigte Staubsaugerdüse 60 ist somit in der gleichen Weise, wie es anhand
der Figuren 1 bis 5 dargestellt wurde, ebenfalls als Schmutzsammelvorrichtung 62 ausgebildet
und besteht im Wesentlichen aus der drehend angetriebenen Bürstenwalze 61, die den
im Aufnahmeraum 76 erfassten Grob- und Feinschmutz nach hinten im Gehäuse in einen
Zwischenbehälter 70 fördert. Der Drehantrieb der Bürstenwalze 61 ist in Figur 6 dargestellt.
Hierzu wird ein Motor 64 verwendet, der über seine Antriebswelle 65 einen Riementrieb
69 antreibt, der über die Bürstenwalze 61 läuft und diese drehend antreibt.
[0099] Dem Riementrieb 69 ist eine Welle 72 zugeordnet.
[0100] Der Zwischenbehälter 70 wird durch eine Bodenfläche 71 gebildet, die nach vorne hin
durch eine Stirnwand 77 abgeteilt ist. Es ist zwar nicht zeichnerisch dargestellt,
ist jedoch vorgesehen, dass die Stirnwand 77 geringfügig erhöht ist, wie dies mit
der Konuswand 44 in Figuren 4 und 5 des vorher genannten Ausführungsbeispiels beschrieben
wurde.
[0101] Somit ist der Zwischenbehälter 70 etwa wannenförmig und nach oben hin offen ausgebildet
und ist vor allem für die Aufnahme von Grobschmutz 17 vorgesehen. Derartiger Grobschmutz
bei Staubsaugerdüsen 60 der eingangs genannten Art sind z. B. kleine Kieselsteine
oder andere nicht flugfähige Gegenstände, die durch den geringen, angelegten Saugdruck
nicht in den nachgeschalteten Sammelbehälter befördert werden können. Sie werden deshalb
bei dem verminderten Saugdruck im Normalbetrieb im Zwischenbehälter 70 abgelagert,
und der Füllstand im Zwischenbehälter 70 wird durch einen Füllstandssensor 49 überwacht.
[0102] Sobald der Füllstand im Zwischenbehälter 70 eine bestimmte Füllhöhe erreicht hat,
wird die Saugleistung des Sauggebläses um etwa das Doppelte bis Dreifache im Vergleich
zum Normalbetrieb erhöht, um so die im Zwischenbehälter 70 abgelagerten Grobschmutz-Teile
in Pfeilrichtung 21 über den Verbindungskanal 30 in einem nicht näher dargestellten,
nachgeschalteten endlagerseitigen Sammelkanal zu befördern.
[0103] Es ist auch hier vorgesehen, dass auch bei Anlage des im Normalbetrieb bestehenden
geringen Unterdrucks der Unterdruck so gewählt ist, dass der aufgenommene Feinschmutz
18 stets in Pfeilrichtung 21 in den nachgeschalteten, nicht näher dargestellten Sammelbehälter
befördert wird.
[0104] Der Zwischenbehälter 70 ist also im Wesentlichen nur zur Zwischenlagerung des aufgenommenen
Grobschmutzes 17 bestimmt, der von der Bürstenwalze 61 in Pfeilrichtung 43 in den
Zwischenbehälter 70 befördert wird.
[0105] Die Figur 8 zeigt nun in schematisierter Form, dass der Füllstand des Füllstandssensors
49 im Zwischenbehälter 10, 70 überwacht wird und wenn der Füllstand eine gewisse maximale
Höhe überschreitet, wird ein Sensorsignal 52 im Zeitraum zwischen t1 und t2 erzeugt.
Im Zeitraum von 0 bis t1 erfolgt hierbei der Normalbetrieb und ebenso im Zeitraum
zwischen t2 und t3.
[0106] Die Zeiträume für den Normalbetrieb zwischen 0 und t1 und t2 und t3 sind nur verkürzt
dargestellt. In Wirklichkeit handelt es sich um wesentlich zeitlich auseinander gedehnte
Zeiträume. Dies ist mit den in den Zeichnungen eingetragenen Formeln dargestellt.
Die Betriebszeit im Normalbertrieb ist t
B, während die Betriebszeit im Reinigungsbetrieb t
C ist.
[0107] Die Figur 9 zeigt nun, dass in Abhängigkeit vom Sensorsignal 52 nach Figur 8 die
Luftgeschwindigkeit eines Sauggebläses 8 bei einer Schmutzsammelvorrichtung 2 für
ein Kehrfahrzeug 1 von einem Normalbetrieb von 260 l/s beispielsweise auf 560 l/s
erhöht wird. Während dieser Zeit wird demnach der Grobschmutz 17 aus dem Zwischenbehälter
10 flugfähig und damit entfernt, und wenn der Füllstandssensor 49 die Entleerung des
Zwischenbehälters 10 angezeigt hat, wird ab dem Zeitpunkt t2 wieder in den Normalbetrieb
mit verringertem Saugdruck übergegangen.
[0108] Im Zeitraum zwischen t3 und t4 erfolgt ein weiterer Reinigungs- oder Entleerungszyklus
von Grobschmutz 17 aus dem Zwischenbehälter 10.
[0109] Die Figur 10 zeigt, dass durch die Erhöhung des Saugdrucks in Figur 5 im Entleerungsbetrieb
die Leistung des Sauggebläses von etwa 1180 Watt (Normalbetrieb) auf etwa 3950 Watt
gesteigert werden muss, um eine genügend hohe Luftgeschwindigkeit in dem Zeitraum
zwischen t1 und t2 sowie im Zeitraum zwischen t3 und t4 zu erreichen. Die gestrichelte
Linie zeigt einen hieraus gemittelten mittleren Energieverbrauch.
[0110] Wichtig ist gegenüber dem Stand der Technik, dass in Figur 10 der Stand der Technik
stets ein maximaler Energieverbrauch des Sauggebläses von 3950 Watt gegeben ist und
es nicht vorgesehen ist, dass der Energieverbrauch des Gebläses im Normalbetrieb auf
1180 Watt gesenkt wird.
[0111] Es versteht sich von selbst, dass die hier angegebenen Verbrauchszahlen des Energieverbrauchs
in weiten Grenzen veränderlich sind und von der Leistung des Sauggebläses abhängen.
Wichtig ist lediglich das Verhältnis, dass eben im Normalbetrieb das Sauggebläse nur
noch mit einem Drittel der maximalen Leistung arbeitet und dieser Normalbetrieb über
einen sehr langen Zeitraum aufrecht erhalten bleibt, solange, bis der Zwischenbehälter
10 mit Grobschmutz 17 vollständig gefüllt ist und der Füllstandssensor 49 diesen maximalen
Füllstand signalisiert.
[0112] Die Figur 11 zeigt in analoger Weise den Energieverbrauch eines Sauggebläses für
eine Staubsaugerdüse 60, bei welchem ebenfalls erkennbar ist, dass im Zeitraum zwischen
0 und t1 lediglich das Sauggebläse eine Energie von 250 Watt benötigt und lediglich
zur Entleerung des Zwischenbehälters 70 von Grobschmutz 17 die Saugleistung auf einen
Wert von 900 Watt gesteigert wird.
[0113] Auch hier versteht es sich von selbst, dass die angegebenen Wattzahlen nur beispielhaft
zu verstehen sind, weil es mehr auf das Verhältnis zwischen dem minimalen Energieverbrauch
und dem maximalen Energieverbrauch des verwendeten Sauggebläses ankommt.
[0114] Dementsprechend zeigt auch die Figur 12 in Verbindung mit Figur 11, dass im Normalbetrieb
lediglich im Bereich der Saugdüse ein Saugluftstrom von z. B. 10l/s herrscht, während
im Entleerungsbetrieb der Saugluftstrom auf 40 l/s erhöht wird.
[0115] Die Figur 13 zeigt, dass bei einem Kehrfahrzeug 1 mit einer Schmutzsammelvorrichtung
2 das hierfür verwendete Sauggebläse 8 lediglich z.B. 10 % der Betriebszeit mit einer
maximalen Energie von z. B. 3700 Watt betrieben werden muss und in fast 100 % der
Betriebszeit lediglich mit einem Energieverbrauch von 1100 Watt betrieben wird.
[0116] Die dort gezeigte Verbrauchskurve 53 ist lediglich beispielhaft zu verstehen, und
die angegebenen Zahlenwerte sind nur beispielhaft zur Illustration der Erfindung angegeben.
[0117] Die Tabelle in Figur 14 zeigt, dass im Entleerungsbetrieb das Sauggebläse einen Energieverbrauch
von 3269 Watt hat, während im Normalbetrieb das Gebläse lediglich einen Energieverbrauch
von 480 Watt hat, während die Bürstenleistung der Kehrwalze 14 stets bei 700 Watt
elektrischer Leistung liegt.
[0118] In der Spitze wird somit im Entleerungsbetrieb ein Energieverbrauch von 3969 Watt
angegeben, während im Normalbetrieb das Sauggebläse lediglich einen Energieverbrauch
von 1180 Watt hat.
[0119] Die Tabelle in Figur 15 zeigt den Zeitanteil des Energieverbrauchs des Sauggebläses
für die Schmutzsammelvorrichtung 2 eines Kehrfahrzeuges 1 in der Abhängigkeit von
der verwendeten Betriebszeit. Daraus ist erkennbar, dass überwiegend das Kehrfahrzeug
mit einem Sauggebläse verringerter Leistung (90 % Zeitanteil mit 1459 Watt) betrieben
wird und lediglich eine Entleerungszeit von 10 % der Betriebszeit mit einem Energieverbrauch
von 3690 Watt belastet ist.
Zeichnungslegende
[0120]
- 1
- Kehrfahrzeug
- 2
- Schmutzsammelvorrichtung
- 3
- Verbindungskanal
- 4
- Grobschmutz-Sammelbehälter
- 5
- Verbindungskanal
- 6
- Feinschmutz-Sammelbehälter
- 7
- Filter
- 8
- Sauggebläse
- 9
- Motor
- 10
- Zwischenbehälter
- 11
- Antriebswelle
- 12
- Pfeilrichtung
- 13
- Pfeilrichtung
- 14
- Kehrwalze
- 15
- Frontschürze
- 16
- Gestellrahmen
- 17
- Grobschmutz
- 18
- Feinschmutz
- 19
- Fahrbahnebene
- 20
- Pfeilrichtung
- 21
- Pfeilrichtung
- 22
- Pfeilrichtung
- 23
- Pfeilrichtung
- 24
- Pfeilrichtung
- 25
- Pfeilrichtung
- 26
- Gehäuse
- 27
- Deckwand
- 28
- Seitenwand
- 29
- Rückwand
- 30
- Abstütz- und Fahreinheit
- 31
- Rolle
- 32
- Pfeilrichtung
- 33
- Schwenkachse
- 34
- Pfeilrichtung
- 35
- Dichtlippe
- 36
- Pfeilrichtung
- 37
- Seitenschürze (von 15)
- 38
- Frontwand
- 39
- Konusverengung
- 40
- Konuswand (von 10)
- 41
- Bodenfläche (von 10)
- 42
- Welle (von 14)
- 43
- Pfeilrichtung
- 44
- Konuswand (von 10)
- 45
- Absatzwand (von 10)
- 46
- Pfeilrichtung
- 47
- Pfeilrichtung
- 48
- Dichtwand
- 49
- Füllstandssensor 49'
- 50
- Messstrahl
- 51
- Füllniveau
- 52
- Sensorsignal
- 53
- Verbrauchskurve
- 54
- -
- 55
- -
- 56
- -
- 57
- -
- 58
- -
- 59
- -
- 60
- Staubsaugerdüse
- 61
- Bürstenwalze
- 62
- Schmutzsammelvorrichtung
- 63
- Gehäuse
- 64
- Motor
- 65
- Antriebswelle
- 66
- Rückwand
- 67
- Seitenwand
- 68
- Deckwand
- 69
- Riementrieb
- 70
- Zwischenbehälter
- 71
- Bodenfläche
- 72
- Welle
- 73
- Teppichflor
- 74
- Bürste (von 61)
- 75
- Drehachse
- 76
- Aufnahmeraum (für Bürstenwalze)
- 77
- Stirnwand
- 78
- Frontwand