[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 und einen
Verdichter gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 9.
[0002] Derartige Verdichter sind im Stand der Technik in verschiedensten Ausführungen bekannt
(vgl. z.B. die
US 4,104,008 A).
[0003] Das zu verdichtende Volumen muss bei einem Hubkolbenverdichter gegenüber dem Zylinderrohr
abgedichtet werden. Die Dichtungen haben im Idealfall eine vernachlässigbare Leckage.
Sollte jedoch durch Verschleiß oder Beschädigung eine Leckage auftreten, wird diese
beim Stand der Technik erfasst und der Dichtungstausch wird veranlasst. Hierfür wird
der Betrieb des Verdichters gestoppt, wobei gegebenenfalls auf einen redundant aufgebauten
Verdichter umgeschaltet wird. Danach wird ein Servicetechniker angefordert, welcher
vor Ort den Dichtungstausch durchführt. Dieser Serviceeinsatz ist meist nicht planbar
und verursacht zusätzliche Anfahrtswege und Zeiten und somit hohe Kosten. Weiters
muss der Betreiber mit Ausfallszeiten rechnen oder für eine Redundanz-Anlage sorgen.
Letzteres sorgt jedoch für höhere Anschaffungskosten.
[0004] Der Dichtungstausch beinhaltet derzeit üblicherweise die folgenden Schritte:
- Verdichter und Anbauteile druckentlasten.
- Bei leicht entzündlichen Gasen, wie molekularem Wasserstoff, muss vor dem Öffnen des
Verdichters auf ein Inertgas (z.B. Stickstoff) umgespült werden. Dieser Prozess kann
je nach Volumen sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.
- Ausbau aller Anbauteile, um die Dichtung ausbauen zu können.
- Ausbau der Dichtung, Aufziehen der neuen Dichtung (je nach Einbauweise und Durchmesser
müssen Dichtungen vor dem Einbau kalibriert oder erwärmt werden).
- Zusammenbau aller Anbauteile.
- Bei leicht entzündlichen Gasen muss vor Einbringung des Arbeitsmediums auf ein Inertgas
(z.B. Stickstoff) umgespült werden. Dieser Prozess kann je nach Volumen sehr viel
Zeit in Anspruch nehmen.
- Druck anlegen und Dichtheitstests durchführen.
[0005] Demnach besteht die Aufgabe der Erfindung darin, zumindest einzelne Nachteile des
Standes der Technik zu lindern bzw. zu beseitigen. Die Erfindung setzt sich insbesondere
zum Ziel, den Austausch der Hochdruckdichtung einfacher, schneller und kostengünstiger
zu gestalten.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 und einen
Verdichter mit den Merkmalen von Anspruch 9 gelöst. Bevorzugte Ausführungsvarianten
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Verdichten eines vorzugsweise gasförmigen Arbeitsmediums
umfasst daher zumindest die folgenden Schritte:
- Bewegen eines mit einem Antriebsmedium angetriebenen Antriebskolbens innerhalb eines
ersten Zylinders zwischen einer ersten Endposition und einer zweiten Endposition;
- Bewegen eines das Arbeitsmedium verdichtenden Hochdruckkolbens innerhalb eines zweiten
Zylinders zwischen einer ersten Endstellung und einer zweiten Endstellung,
- Anordnen einer Hochdruckdichtung zur Abdichtung des Hochdruckkolbens;
- Anordnen eines Magazins mit einer Aufnahme für die Hochdruckdichtung und mit zumindest
einer Ersatz-Hochdruckdichtung in einer ersten Betriebsstellung, in welcher der Hochdruckkolben
durch die Hochdruckdichtung abgedichtet wird;
- Überführen des Magazins von der ersten Betriebsstellung in eine zweite Betriebsstellung,
in welcher der Hochdruckkolben durch die Ersatz-Hochdruckdichtung abgedichtet wird.
[0008] Der erfindungsgemäße Verdichter weist zumindest auf:
- einen mit einem Antriebsmedium betätigbaren Antriebskolben innerhalb eines ersten
Zylinders, wobei der Antriebskolben zwischen einer ersten Endposition und einer zweiten
Endposition beweglich ist;
- einen das Arbeitsmedium verdichtenden Hochdruckkolben innerhalb eines zweiten Zylinders,
wobei der Hochdruckkolben zwischen einer ersten Endstellung und einer zweiten Endstellung
beweglich ist; eine Hochdruckdichtung zur Abdichtung des Hochdruckkolbens;
- ein Magazin mit einer Aufnahme für die Hochdruckdichtung und mit zumindest einer Ersatz-Hochdruckdichtung;
- eine Wechselvorrichtung mit einem Antrieb zum Überführen des Magazins zwischen einer
ersten Betriebsstellung zur Abdichtung des Hochdruckkolbens durch die Hochdruckdichtung
und einer zweiten Betriebsstellung zur Abdichtung des Hochdruckkolbens durch die Ersatz-Hochdruckdichtung.
[0009] Vorteilhafterweise kann damit der Dichtungstausch erheblich vereinfacht werden. Vielfach
wird für den Dichtungstausch kein Servicetechniker benötigt. Während des Dichtungstausches
kann der Verdichter in Betrieb bzw. einsatzbereit bleiben. Erfindungsgemäß ist zumindest
eine Ersatz-Hochdruckdichtung an dem Magazin angeordnet. Wenn die Hochdruckdichtung
die Abdichtung des Hochdruckkolbens aufgrund von Verschleiß oder Beschädigung nicht
mehr gewährleisten kann, wird die Wechselvorrichtung derart betätigt, dass das Magazin
von der ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung gebracht wird. Dabei
wird die Hochdruckdichtung von einer den Hochdruckkolben abdichtenden Funktionsstellung
in eine vom Hochdruckkolben entfernte Wartestellung bewegt. Umgekehrt wird die Ersatz-Hochdruckdichtung
von einer vom Hochdruckkolben entfernten Wartestellung in eine am Hochdruckkolben
anliegende Funktionsstellung bewegt, in welcher der Hochdruckkolben über die Ersatz-Hochdruckdichtung
im zweiten Zylinder abgedichtet wird. In der ersten und zweiten Betriebsstellung ist
der Hochdruckkolben fix oder lösbar mit dem Antriebskolben verbunden, so dass der
Hochdruckkolben über den Antriebskolben angetrieben wird. Bevorzugt sind der Antriebskolben
und der Hochdruckkolben als Druckübersetzer (Druckumwandler) ausgebildet, wobei ein
geringerer Druck des Antriebsmediums in einen höheren Druck des Arbeitsmediums umgewandelt
wird. Wenn sämtliche (Ersatz-)Hochdruckdichtungen verschlissen sind, kann das Magazin
einerseits als Ganzes gegen ein entsprechendes Magazin mit unverbrauchten (Ersatz-)Hochdruckdichtungen
getauscht werden. Es können andererseits auch nur neue (Ersatz-)Hochdruckdichtungen
in das Magazin eingelegt werden. Hierfür kann das Magazin eine entsprechende Zugangsöffnung
aufweisen. Der Tausch der Magazine vor Ort funktioniert einfach und schnell. Die Kalibrierung
und die Einbringung der (Ersatz-)Hochdruckdichtungen muss vorteilhafterweise nicht
vor Ort stattfinden, sondern kann vorbereitet werden. Die Serviceeinsätze für den
Tausch der Dichtungen sind somit planbar.
[0010] Für die Zwecke dieser Offenbarung beziehen sich die Richtungsangaben, wie "axial",
"radial", auf die Mittelachse des Hochdruckkolbens.
[0011] Zum Überführen des Magazins von der ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung
sind verschiedene Ausführungsvarianten vorgesehen.
[0012] Bei einer ersten Ausführungsvariante werden zum Überführen des Magazins von der ersten
Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung die folgenden Schritte durchgeführt:
- Verschieben des Magazins samt in der Aufnahme angeordneter Hochdruckdichtung relativ
zum zweiten Zylinder im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse des Hochdruckkolbens
von der ersten Betriebsstellung in eine die Hochdruckdichtung vom Hochdruckkolben
lösende ersten Zwischenstellung;
- Überführen des Magazins von der ersten Zwischenstellung in eine die Ersatz-Hochdruckdichtung
im Wesentlichen koaxial mit dem Hochdruckkolben anordnende zweite Zwischenstellung;
und
- Verschieben des Magazins samt der Ersatz-Hochdruckdichtung im Wesentlichen in Richtung
der Mittelachse des Hochdruckkolbens von der zweiten Zwischenstellung in die zweite
Betriebsstellung.
[0013] Bei dieser Ausführungsform ist das Magazin in axialer Richtung verschieblich, um
das Abziehen der Hochdruckdichtung vom Hochdruckkolben zu ermöglichen. Der zweite
Zylinder kann hingegen in axialer Richtung unbeweglich sein. In der ersten Betriebsstellung
liegt die Hochdruckdichtung am Außenumfang des Hochdruckkolbens an, um die Hin- und
Her-Bewegung des Hochdruckkolbens abzudichten. Durch Betätigung der Wechselvorrichtung
kann das Magazin in die eine Richtung axial in die erste Zwischenstellung verschoben
werden, in welcher die Hochdruckdichtung, in Richtung der Mittelachse des Hochdruckkolbens
gesehen, außerhalb des Hochdruckkolbens angeordnet ist. Danach wird das Magazin in
die zweite Zwischenstellung bewegt, in welcher die Mittelachsen der Ersatz-Hochdruckdichtung
und des Hochdruckkolbens im Wesentlichen kollinear angeordnet sind. Schließlich wird
das Magazin in die andere Richtung axial verschoben, um die Ersatz-Hochdruckdichtung
dichtend auf dem Hochdruckkolben anzuordnen.
[0014] Bei dieser Ausführungsvariante umfasst das Verschieben des Magazins von der ersten
Betriebsstellung in die erste Zwischenstellung bevorzugt die folgenden Schritte:
- Lösen des Hochdruckkolbens vom Antriebskolben,
- Anordnen des Antriebskolbens und des Hochdruckkolbens in einem Abstand zueinander
und
- Verschieben des Magazins von der ersten Betriebsstellung im Wesentlichen in Richtung
der Mittelachse des Hochdruckkolbens, so dass die Hochdruckdichtung in der ersten
Zwischenstellung, in Richtung der Mittelachse des Antriebskolbens gesehen, zwischen
dem Hochdruckkolben und dem Antriebskolben angeordnet wird.
[0015] Nach dem Erreichen der zweiten Betriebsstellung des Magazins kann der Hochdruckkolben
wiederum mit dem Antriebskolben gekoppelt werden, um die Verdichtung des Arbeitsmediums
fortzusetzen.
[0016] Bei dieser Ausführungsvariante ist es günstig, wenn der Hochdruckkolben beim Bewegen
des Antriebskolbens und des Hochdruckkolbens weg voneinander mit einem Magnetelement
in Richtung der Mittelachse unbeweglich angeordnet wird.
[0017] Bei einer zweiten Ausführungsvariante werden zum Überführen des Magazins von der
ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung die folgenden Schritte durchgeführt:
- Verschieben des Magazins samt in der Aufnahme angeordneter Hochdruckdichtung gemeinsam
mit dem zweiten Zylinder im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse des Hochdruckkolbens
weg von dem Antriebskolben von der ersten Betriebsstellung in eine die Hochdruckdichtung
vom Hochdruckkolben lösende ersten Zwischenstellung;
- Überführen des Magazins von der ersten Zwischenstellung in eine die Ersatz-Hochdruckdichtung
im Wesentlichen koaxial mit dem Hochdruckkolben anordnende zweite Zwischenstellung;
und
- Verschieben des Magazins samt der Ersatz-Hochdruckdichtung gemeinsam mit dem zweiten
Zylinder im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse des Hochdruckkolbens zum Antriebskolben
hin von der zweiten Zwischenstellung in die zweite Betriebsstellung.
[0018] In der ersten Betriebsstellung sitzt die Hochdruckdichtung dichtend auf dem Hochdruckkolben.
Um die Hochdruckdichtung vom Hochdruckkolben zu befreien, kann das Magazin zusammen
mit dem zweiten Zylinder axial in die eine Richtung in die erste Zwischenstellung
verschoben werden, in welcher der dichtende Kontakt zwischen dem Hochdruckkolben und
der Hochdruckdichtung gelöst ist. Bevorzugt ist die Hochdruckdichtung am Magazin in
der ersten Zwischenstellung über ein Ende des Hochdruckkolbens in axialer Richtung
hinaus geschoben, so dass die Hochdruckdichtung in axialer Richtung außerhalb des
Hochdruckkolbens angeordnet ist. Danach kann das Magazin in die zweite Zwischenstellung
gebracht werden, mit welcher die Anordnung der Ersatz-Hochdruckdichtung vorbereitet
wird. Schließlich kann das Magazin zusammen mit dem zweiten Zylinder axial in die
andere Richtung verschoben werden, um die Ersatz-Hochdruckdichtung am Magazin dichtend
auf dem Hochdruckkolben anzuordnen.
[0019] Bei einer dritten Ausführungsvariante werden zum Überführen des Magazins von der
ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung die folgenden Schritte durchgeführt:
- Verschieben des Hochdruckkolbens im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse des Hochdruckkolbens
weg vom Magazin samt in der Aufnahme angeordneter Hochdruckdichtung, bis die Hochdruckdichtung
vom Hochdruckkolben gelöst wird, so dass das Magazin in einer ersten Zwischenstellung
angeordnet wird;
- Überführen des Magazins von der ersten Zwischenstellung in eine die Ersatz-Hochdruckdichtung
im Wesentlichen koaxial mit dem Hochdruckkolben anordnende zweite Zwischenstellung;
und
- Verschieben des Hochdruckkolbens im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse des Hochdruckkolbens
zum Magazin hin, bis die Ersatz-Hochdruckdichtung auf dem Hochdruckkolben angeordnet
wird.
[0020] Bei dieser Ausführungsvariante können das Magazin und der zweite Zylinder für den
Hochdruckkolben beim Auswechseln der Hochdruckdichtung unbeweglich angeordnet sein.
Stattdessen kann der Hochdruckkolben aus der Hochdruckdichtung am Magazin heraus geschoben
werden, so dass die Bewegung des Magazins in die zweite Zwischenstellung freigegeben
wird. Zu diesem Zweck kann eine Verschiebung des Hochdruckkolbens über die erste oder
zweite Endstellung hinaus vorgesehen werden. Vorteilhafterweise wird dies dadurch
ermöglicht, dass der Druck in einem Druckraum auf der vom Hochdruckkolben abgewandten
Seite des Antriebskolbens im Vergleich zur ersten Betriebsstellung abgesenkt wird.
Nach dem Einwechseln der Ersatz-Hochdruckdichtung kann der Druck in dem Druckraum
wieder auf das Niveau der ersten Betriebsstellung erhöht werden, so dass die Bewegung
des Antriebskolbens in der zweiten Betriebsstellung auf die erste und zweite Endstellung
beschränkt ist.
[0021] Vorzugsweise wird der Druckraum zwischen einem ersten Kolbenelement des Antriebskolbens
und einem zweiten Kolbenelement des Antriebskolbens gebildet sein. Das erste und das
zweite Kolbenelement können über ein Verbindungselement, insbesondere eine Verbindungsstange,
miteinander verbunden sein, mit welchem ein maximaler Abstand zwischen dem ersten
Kolbenelement und dem zweiten Kolbenelement in der ersten bzw. zweiten Betriebsstellung
und ein minimaler Abstand zwischen dem ersten und zweiten Kolbenelement in der ersten
Zwischenstellung vorgesehen wird.
[0022] Bei einer vierten Ausführungsvariante werden zum Überführen des Magazins von der
ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung die folgenden Schritte durchgeführt:
- Verschieben der Hochdruckdichtung von einer, in Richtung der Mittelachse des Hochdruckkolbens
gesehen, außerhalb der Aufnahme angeordneten Stellung in eine in der Aufnahme angeordnete
Stellung, wobei die Ersatz-Hochdruckdichtung in einer weiteren Aufnahme des Magazins
angeordnet ist, so dass das Magazin in einer ersten Zwischenstellung angeordnet wird;
- Überführen des Magazins von der ersten Zwischenstellung in eine die Ersatz-Hochdruckdichtung
im Wesentlichen koaxial mit dem Hochdruckkolben anordnende zweite Zwischenstellung;
und
- Verschieben der Ersatz-Hochdruckdichtung von der in der weiteren Aufnahme des Magazins
angeordneten Stellung in eine, in Richtung der Mittelachse des Hochdruckkolbens gesehen,
außerhalb der weiteren Aufnahme des Magazins angeordnete Stellung.
[0023] Bei der zuvor beschriebenen ersten, zweiten und dritten Ausführungsvariante ist die
Hochdruckdichtung in der ersten und zweiten Betriebsstellung beim Verdichten des Arbeitsmediums
jeweils innerhalb der Aufnahme am Magazin angeordnet. Bei der vierten Ausführungsvariante
ist die Aufnahme am Magazin in der ersten Betriebsstellung frei von der Hochdruckdichtung.
In der zweiten Betriebsstellung ist die weitere Aufnahme frei von der Ersatz-Hochdruckdichtung.
Demnach befindet sich die Hochdruckdichtung in der ersten Betriebsstellung in axialer
Richtung gesehen außerhalb der Aufnahme des Magazins. In der zweiten Betriebsstellung
befindet sich die Ersatz-Hochdruckdichtung in axialer Richtung gesehen außerhalb der
weiteren Aufnahme des Magazins. Beim Auswechseln der Hochdruckdichtung kann die Hochdruckdichtung
zunächst in der Aufnahme am Magazin aufgenommen werden, bevor das Magazin samt der
Ersatz-Hochdruckdichtung in die zweite Zwischenstellung für das Einwechseln der Ersatz-Hochdruckdichtung
bewegt wird. Schließlich wird die Ersatz-Hochdruckdichtung aus der weiteren Aufnahme
herausgedrückt, um die Ersatz-Hochdruckdichtung in der zweiten Betriebsstellung anzuordnen.
Im Betrieb des Verdichters ist somit stets eine der Aufnahmen am Magazin leer, um
eine verschlissene Hochdruckdichtung beim Wechselvorgang aufnehmen zu können.
[0024] Bei der vierten Ausführungsvariante werden die Hochdruckdichtung und die Ersatz-Hochdruckdichtung
bevorzugt jeweils gemeinsam mit dem zweiten Zylinder verschoben.. Bei dieser Ausführung
ist es insbesondere günstig, wenn die Hochdruckdichtung und die Ersatz-Hochdruckdichtung
jeweils im Wesentlichen denselben Innen- und Außendurchmesser wie der zweite Zylinder
aufweisen. Bevorzugt ist die Hochdruckdichtung in der ersten Betriebsstellung benachbart
eines axialen Endbereiches des zweiten Zylinders angeordnet. In der zweiten Betriebsstellung
ist hingegen die Ersatz-Hochdruckdichtung benachbart des axialen Endbereiches des
zweiten Zylinders angeordnet. Weiters ist bevorzugt, wenn die Hochdruckdichtung, in
axialer Richtung gesehen, zwischen dem zweiten Zylinder und einem Druckteil angeordnet
ist. Das Druckteil ist mittels der Wechselvorrichtung in axialer Richtung verschieblich
gelagert. Zum Verschieben der Hochdruckdichtung von außerhalb der Aufnahme in die
Aufnahme wird das Druckteil über die Wechselvorrichtung in die eine Richtung axial
verschoben, so dass die Hochdruckdichtung gemeinsam mit dem zweiten Zylinder verschoben
wird. Entsprechend wird der zweite Zylinder in die andere Richtung verschoben, um
die Ersatz-Hochdruckdichtung aus der weiteren Aufnahme herauszuschieben. Dabei wird
das Druckteil mitgenommen. Die Verschiebung des Druckteils in die eine Richtung bzw.
die Verschiebung des zweiten Zylinders in die andere Richtung wird über den Antrieb,
beispielsweise einen pneumatischen Antrieb, der Wechselvorrichtung bewirkt.
[0025] Bei jeder der zuvor erläuterten Ausführungsvarianten kann das Magazin zur Überführung
von der ersten Zwischenstellung in die zweite Zwischenstellung einerseits um eine
im Wesentlichen parallel zur Mittelachse des Hochdruckkolbens verlaufende Schwenkachse
verschwenkt oder andererseits im Wesentlichen in Richtung senkrecht zur Mittelachse
des Hochdruckkolbens verschoben werden.
[0026] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Sensorvorrichtung zur Erfassung
einer Leckage des Arbeitsmediums vorgesehen. Die Sensorvorrichtung kann gemäß Stand
der Technik ausgebildet sein. Beispielsweise kann eine Druckerhöhung in einer normalerweise
drucklosen Leckage-Leitung in Verbindung mit der Hochdruckdichtung festgestellt werden.
Weiters kann eine Gasmessung in der Leckage-Leitung vorgenommen werden.
[0027] Bevorzugt ist eine Steuervorrichtung einerseits mit der Sensorvorrichtung und andererseits
mit der Wechselvorrichtung verbunden, um bei Erfassung einer Leckage des Arbeitsmediums
das Magazin von der ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung überzuführen.
[0028] Bei einer ersten bevorzugten Ausführungsvariante ist die Wechselvorrichtung zum Überführen
des Magazins von der ersten Betriebsstellung in eine erste Zwischenstellung dazu eingerichtet,
das Magazin samt in der Aufnahme angeordneter Hochdruckdichtung im Wesentlichen in
Richtung der Mittelachse des Hochdruckkolbens relativ zum zweiten Zylinder zu verschieben.
[0029] Bei der ersten Ausführungsvariante ist bevorzugt eine Spannvorrichtung zur lösbaren
Kopplung des Hochdruckkolbens an den Antriebskolben vorgesehen. Im gekoppelten Zustand
bewegt sich der Hochdruckkolben gemeinsam mit dem Antriebskolben. Im gelösten Zustand
ist der Hochdruckkolben von der Bewegung des Antriebskolbens entkoppelt. Bei anderen
Ausführungsformen können der Antriebskolben und der Hochdruckkolben fix miteinander
verbunden sein.
[0030] Um bei dieser Variante Platz für das Auswechseln der Hochdruckdichtung zu schaffen,
ist es günstig, wenn der Hochdruckkolben in der ersten Zwischenstellung des Magazins
im vom Antriebskolben gelösten und beabstandeten Zustand angeordnet ist. Besonders
bevorzugt ist es, wenn in der ersten Zwischenstellung des Magazins der Hochdruckkolben
in der ersten Endstellung und der Antriebskolben in der zweiten, davon wegbewegten
Endposition angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsvariante sind der Hochdruckkolben
und der Antriebskolben in der ersten Zwischenstellung maximal voneinander entfernt,
so dass ausreichend Platz zur Freistellung der Hochdruckdichtung vorhanden ist. Um
den Hochdruckkolben zur Vorbereitung des Dichtungswechsels in Abstand zum Antriebskolben
anordnen zu können, ist bevorzugt ein Magnetelement zur Fixierung des Hochdruckkolbens
im vom Antriebskolben gelösten Zustand in der ersten Endstellung vorgesehen.
[0031] Bei einer zweiten bevorzugten Ausführungsvariante ist die Wechselvorrichtung zum
Überführen des Magazins von der ersten Betriebsstellung in eine erste Zwischenstellung
dazu eingerichtet, das Magazin gemeinsam mit dem zweiten Zylinder im Wesentlichen
in Richtung der Mittelachse des Hochdruckkolbens zu verschieben.
[0032] Bei einer dritten bevorzugten Ausführungsvariante ist die Wechselvorrichtung zum
Überführen des Magazins von der ersten Betriebsstellung in eine erste Zwischenstellung
dazu eingerichtet, den Hochdruckkolben im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse
des Hochdruckkolbens über die erste oder zweite Endstellung hinaus zu verschieben.
Bei einer vierten bevorzugten Ausführungsvariante ist die Wechselvorrichtung zum Überführen
des Magazins von der ersten Betriebsstellung in eine erste Zwischenstellung dazu eingerichtet,
den zweiten Zylinder im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse des Hochdruckkolbens
zu verschieben, um die Hochdruckdichtung von einer axial außerhalb der Aufnahme angeordneten
Stellung in eine in der Aufnahme angeordnete Stellung zu bringen.
[0033] Weiters ist die Wechselvorrichtung bevorzugt zum Überführen des Magazins von der
ersten Zwischenstellung in eine die Ersatz-Hochdruckdichtung im Wesentlichen koaxial
mit dem Hochdruckkolben anordnende zweite Zwischenstellung eingerichtet. Demnach sind
die Mittelachsen von Ersatz-Hochdruckdichtung und Hochdruckkolben in der zweiten Zwischenstellung
im Wesentlichen kollinear ausgerichtet. Die Ersatz-Hochdruckdichtung befindet sich
in der zweiten Zwischenstellung, in axialer Richtung gesehen, außerhalb des Hochdruckkolbens.
Durch eine axiale Relativbewegung zwischen Ersatz-Hochdruckdichtung und Hochdruckkolben
kann die zweite Betriebsstellung erreicht werden, in welcher der Hochdruckkolben durch
die Ersatz-Hochdruckdichtung abgedichtet wird.
[0034] Bei der oben beschriebenen ersten bevorzugten Ausführungsvariante ist die Wechselvorrichtung
zum Überführen des Magazins von der zweiten Zwischenstellung in die zweite Betriebsstellung
vorzugsweise dazu eingerichtet, das Magazin samt in der Aufnahme angeordneter Ersatz-Hochdruckdichtung
im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse des Hochdruckkolbens relativ zum zweiten
Zylinder zu verschieben.
[0035] Bei der oben beschriebenen zweiten bevorzugten Ausführungsvariante ist die Wechselvorrichtung
zum Überführen des Magazins von der zweiten Zwischenstellung in die zweite Betriebsstellung
vorzugsweise dazu eingerichtet, das Magazin gemeinsam mit dem zweiten Zylinder im
Wesentlichen in Richtung der Mittelachse des Hochdruckkolbens zu verschieben.
[0036] Bei der oben beschriebenen dritten bevorzugten Ausführungsvariante ist die Wechselvorrichtung
zum Überführen des Magazins von der zweiten Zwischenstellung in die zweite Betriebsstellung
vorzugweise dazu eingerichtet, den Hochdruckkolben im Wesentlichen in Richtung der
Mittelachse des Hochdruckkolbens zurück in die erste bzw. zweite Endstellung zu verschieben.
[0037] Bei der oben beschriebenen vierten bevorzugten Ausführungsvariante ist die Wechselvorrichtung
zum Überführen des Magazins von der zweiten Zwischenstellung in die zweite Betriebsstellung
vorzugsweise dazu eingerichtet, den zweiten Zylinder im Wesentlichen in Richtung der
Mittelachse des Hochdruckkolbens zu verschieben, um die Ersatz-Hochdruckdichtung von
einer in einer weiteren Aufnahme des Magazins angeordneten Stellung in eine axial
außerhalb der Aufnahme angeordnete Stellung zu bringen.
[0038] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein gasförmiges Arbeitsmedium, insbesondere
molekularer Wasserstoff, verdichtet.
[0039] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird der Antriebskolben mit einem vom Arbeitsmedium
verschiedenen, vorzugsweise gasförmigen Antriebsmedium, insbesondere Luft, betrieben.
[0040] Um die Hochdruckdichtung vom Hochdruckkolben wegzubewegen und stattdessen die Ersatz-Hochdruckdichtung
benachbart des Hochdruckkolbens anzuordnen, ist die Wechselvorrichtung bei einer bevorzugten
Ausführungsform zum Verschwenken des Magazins um eine im Wesentlichen parallel zur
Mittelachse des Hochdruckkolbens verlaufende Schwenkachse zwischen der ersten Zwischenstellung
und der zweiten Zwischenstellung eingerichtet. Bei dieser Ausführungsform kann das
Magazin derart verschwenkt werden, dass die Ersatz-Hochdruckdichtung von einer vom
Hochdruckkolben entfernten Wartestellung in eine kollinear mit dem Hochdruckkolben
angeordnete Stellung gebracht wird.
[0041] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante ist die Wechselvorrichtung zum
Verschieben des Magazins im Wesentlichen in Richtung senkrecht zur Mittelachse des
Hochdruckkolbens zwischen der ersten Zwischenstellung und der zweiten Zwischenstellung
eingerichtet. Bei dieser Ausführungsform ist das Magazin im Wesentlichen in radialer
Richtung verschieblich, um die Ersatz-Hochdruckdichtung von der vom Hochdruckkolben
entfernten Wartestellung in die koaxial mit dem Hochdruckkolben angeordnete Stellung
zu bringen.
[0042] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Hochdruckdichtung und die Ersatzhochdruckdichtung
jeweils ein Gehäuse auf, in welchem zumindest ein Dichtelement, insbesondere lösbar,
angeordnet ist. Diese Ausführung erleichtert die Anordnung unverbrauchter Dichtelemente
im Magazin, sobald die Dichtelemente der Hochdruckdichtung und Ersatz-Hochdruckdichtung
verschlissen sind. Das Dichtelement ist bevorzugt umlaufend ausgebildet und erstreckt
sich über den vollen Umfang des Hochdruckkolbens.
[0043] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Hochdruckdichtung und die Ersatzhochdruckdichtung
jeweils ein erstes Dichtelement zur Abdichtung einer Hochdruckseite und ein zweites
Dichtelement zur Abdichtung einer Niederdruckseite auf. Das erste Dichtelement befindet
sich auf Seite des Hochdruckkolbens, das zweite Dichtelement befindet sich auf Seite
des Antriebs- bzw. Niederdruckkolbens.
[0044] Weiters ist es günstig, wenn die Hochdruckdichtung und die Ersatzhochdruckdichtung
jeweils ein Lagerelement, insbesondere ein Führungsband, ein Radial-Gleitlager oder
ein Kugelumlauflager, zur Lagerung des Hochdruckkolbens aufweisen. Das Lagerelement
erstreckt sich bevorzugt über den vollen Umfang des Hochdruckkolbens.
[0045] Um lange Betriebsdauern des Verdichters ohne Wartungsintervalle zu ermöglichen, weist
das Magazin bevorzugt mehrere Ersatz-Hochdruckdichtungen auf, wobei vorzugsweise zwischen
2 und 7 Ersatz-Hochdruckdichtungen vorgesehen sind.
[0046] Der Antrieb zum Überführen des Magazins zwischen der ersten Betriebsstellung und
der zweiten Betriebsstellung weist je nach Ausführung bevorzugt zumindest einen insbesondere
elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Linear- und/oder Drehantrieb auf.
[0047] Das zuvor erläuterte Magazin mit der Wechselvorrichtung lässt sich bei unterschiedlichen
Verdichter-Typen einsetzen.
[0048] In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein einfachwirkender Antriebskolben vorgesehen.
[0049] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist gekennzeichnet durch
- einen weiteren Hochdruckkolben auf der vom Hochdruckkolben abgewandten Seite des Antriebskolbens;
- ein weiteres Magazin mit einem Aufnahmeelement für eine weitere Hochdruckdichtung
zur Abdichtung des weiteren Hochdruckkolbens in einem ersten Betriebszustand des weiteren
Magazins und mit zumindest einer weiteren Ersatz-Hochdruckdichtung zur Abdichtung
des weiteren Hochdruckkolbens in einem zweiten Betriebszustand des weiteren Magazins;
- eine weitere Wechselvorrichtung zum Überführen des weiteren Magazins zwischen der
ersten Betriebsstellung und der zweiten Betriebsstellung.
[0050] Bei dieser Ausführung ist daher ein doppeltwirkender Antriebskolben vorgesehen. Der
Hochdruckkolben und der weitere Hochdruckkolben können parallel oder als Stufen betrieben
werden. Das Auswechseln der weiteren Hochdruckdichtung und das Einwechseln der weiteren
Ersatz-Hochdruckdichtung kann wie bei den oben geschilderten Ausführungsvarianten
erfolgen, so dass auf Wiederholungen verzichtet werden kann.
[0051] Die Erfindung wird nachstehend anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen
weiter erläutert.
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Verdichters mit
einem Antriebskolben und einem Hochdruckkolben in einer Mittelposition, wobei ein
Magazin mit einer Hochdruckdichtung und einer Ersatz-Hochdruckdichtung in einer ersten
Betriebsstellung angeordnet sind.
Fig. 2 zeigt den Verdichter gemäß Fig. 1, wobei Antriebskolben Hochdruckkolben in
der anderen Endlage angeordnet sind.
Fig. 3 zeigt den Verdichter gemäß Fig. 1, 2, wobei der Antriebskolben nach Lösen einer
Spannvorrichtung vom Hochdruckkolben wegbewegt ist, so dass ein Freiraum zwischen
Antriebskolben und Hochdruckkolben gebildet wird.
Fig. 4 zeigt den Verdichter gemäß Fig. 1 bis 3 in einer Ersten Zwischenstellung des
Magazins, in welcher die Hochdruckdichtung in den Freiraum zwischen Antriebskolben
und Hochdruckkolben verschoben ist.
Fig. 5 zeigt den Verdichter gemäß Fig. 1 bis 4 in einer Wechselstellung nach Verschwenken
des Magazins aus der Ersten Zwischenstellung, wobei die Ersatz-Hochdruckdichtung neben
dem Hochdruckkolben angeordnet ist.
Fig. 6 zeigt den Verdichter gemäß Fig. 1 bis 5, wobei die Ersatz-Hochdruckdichtung
auf dem Hochdruckkolben aufgeschoben ist.
Fig. 7 zeigt den Verdichter gemäß Fig. 1 bis 6 in der zweiten Betriebsstellung, wobei
der Hochdruckkolben wiederum mit dem Antriebskolben gekoppelt ist.
Fig. 8 bis 12 zeigen jeweils eine zweite Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen
Verdichters mit einem in axialer und radialer Richtung verschieblichen Magazin, wobei
Fig. 8 die erste Betriebsstellung, Fig. 9 die erste Zwischenstellung, Fig. 10 einen
Zustand zwischen der ersten und zweiten Zwischenstellung , Fig. 11 die zweite Zwischenstellung
und Fig. 12 das Überführen in die zweite Betriebsstellung darstellt.
Fig. 13, 14 zeigen jeweils eine dritte Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verdichters,
bei welcher das Lösen der Hochdruckdichtung vom Hochdruckkolben durch Verschieben
des Hochdruckkolbens zwischen der ersten Betriebsstellung (vgl. Fig. 13) und einer
ersten Zwischenstellung (vgl. Fig. 14) bewirkt wird.
Fig. 15, 16 zeigen jeweils eine vierte Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verdichters,
bei welcher die Hochdruckdichtung in der ersten Betriebsstellung (vgl. Fig. 15) außerhalb
einer Aufnahme des Magazins angeordnet ist und mittels des zweiten Zylinders in die
Aufnahme geschoben wird (vgl. Fig. 16).
[0052] Die Fig. 1 bis 7 zeigen eine erste Ausführungsvariante eines Verdichters 1 zum Verdichten
eines gasförmigen Arbeitsmediums, beispielsweise molekularer Wasserstoff. Der Verdichter
1 weist einen Druckübersetzer mit einem Antriebskolben 2 auf, welcher innerhalb eines
ersten Zylinders 3 zwischen einer ersten Endposition (vgl. Fig. 2) und einer zweiten
Endposition (nicht gezeigt) hin- und her bewegt wird. Für den Antrieb des Antriebskolbens
2 wird ein gasförmiges Antriebsmedium, insbesondere Druckluft, verwendet. Der Antriebskolben
2 dichtet ein erstes Volumen 4 des ersten Zylinders 3 mittels einer Dichtung 5 gegenüber
einem zweiten Volumen 6 des ersten Zylinders 3 ab. Weiters ist ein das Arbeitsmedium
verdichtender Hochdruckkolben 7 vorgesehen, welcher innerhalb eines zweiten Zylinders
8 zwischen einer ersten Endstellung (vgl. Fig. 2) und einer zweiten Endstellung (nicht
gezeigt) hin- und her bewegt wird. Der Hochdruckkolben 7 weist eine geringere Kolbenfläche
als der Antriebs- bzw. Niederdruckkolben 2 auf, so dass eine Druckübersetzung von
der Niederdruck- zur Hochdruckseite erzielt wird. Zur Kopplung des Hochdruckkolbens
7 an den Antriebskolben 2 ist in der ersten Ausführungsvariante eine lösbare Spannvorrichtung
9 vorgesehen. Diese Spannvorrichtung 9 ist an sich bekannt, so dass sich nähere Ausführungen
dazu erübrigen können. Bei anderen Ausführungsvarianten, siehe die Fig. 8 bis 16,
kann der Hochdruckkolben 7 fix mit dem Antriebskolben 2 verbunden sein, um die Bewegung
des Antriebskolbens 2 auf den Hochdruckkolben 7 zu übertragen.
[0053] Der Verdichter 1 weist zudem ein Magazin 10 auf, welches mit einer Aufnahme 11a für
eine Hochdruckdichtung 11 und mit zumindest einer weiteren Aufnahme 12a für eine Ersatz-Hochdruckdichtung
12 ausgestattet ist. Die Hochdruckdichtung 11 bewirkt die Abdichtung des Hochdruckkolbens
7 in einer ersten Betriebsstellung während der Verdichtung des Arbeitsmediums. Die
Ersatz-Hochdruckdichtung 12 bewirkt die Abdichtung des Hochdruckkolbens 7 in einer
davon verschiedenen zweiten Betriebsstellung des Magazins 10 während der Verdichtung
des Arbeitsmediums. Weiters ist eine Wechselvorrichtung 13 zum selbständigen Austausch
der Hochdruckdichtung 11 durch die Ersatz-Hochdruckdichtung 11 vorgesehen. Die Wechselvorrichtung
13 weist einen (nur in Fig. 1 schematisch dargestellten) Antrieb 14 auf, mit welchem
- wie nachstehend im Detail erläutert werden wird - das Magazin 10 von der ersten
Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung (und umgekehrt) bewegt werden kann.
[0054] Wie aus Fig. 1 weiters schematisch ersichtlich, ist eine Sensorvorrichtung 15 zur
Erfassung einer Leckage des Arbeitsmediums vorgesehen. Die Sensorvorrichtung 15 ist
mit einer Leckageleitung 16 verbunden, an welcher austretendes Arbeitsmedium (gegebenenfalls
zudem austretendes Antriebsmedium) detektiert werden kann. Die Sensorvorrichtung 15
kann - wie im Stand der Technik an sich bekannt - ein Druckmesselement zur Erfassung
des Gasdrucks in der Leckageleitung 16 aufweisen. Zusätzlich oder alternativ kann
die Sensorvorrichtung 15 zur qualitativen bzw. quantitativen Gasmessung eingerichtet
sein. Hierfür sind im Stand der Technik eine Vielzahl von Möglichkeiten, basierend
auf elektrischen, physikalischen und/oder chemischen Messprinzipien bekannt, so dass
darauf nicht näher einzugehen ist. Zudem weist der Verdichter 1 eine elektronische
Steuervorrichtung 17 auf, welche einerseits mit der Sensorvorrichtung 15 und andererseits
mit der Wechselvorrichtung 13 verbunden ist. Wird an der Sensorvorrichtung 15 eine
Leckage des Arbeitsmediums erfasst, wird der Antrieb 14 der Wechselvorrichtung 13
durch die Steuervorrichtung 17 derart angesteuert, dass das Magazin 10 von der ersten
Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung bewegt wird, um die Ersatz-Hochdruckdichtung
12 am Hochdruckkolben 7 anzuordnen.
[0055] In der gezeigten Ausführung weisen die Hochdruckdichtung 11 und die Ersatz-Hochdruckdichtung
12 jeweils ein Gehäuse 18 auf, in welchem zumindest ein ringförmig umlaufendes Dichtelement
19 reversibel lösbar angeordnet ist. Die Hochdruckdichtung 11 und die Ersatz-Hochdruckdichtung
12 weisen in der gezeigten Ausführung jeweils ein erstes ringförmig umlaufendes Dichtelement
19a zur Abdichtung einer Hochdruckseite und ein zweites ringförmig umlaufendes Dichtelement
19b zur Abdichtung einer Niederdruckseite des Verdichters 1 auf. Darüber hinaus weisen
die Hochdruckdichtung 11 und die Ersatzhochdruckdichtung 12 in der gezeigten Ausführung
jeweils ein ringförmig umlaufendes Lagerelement 20, in der gezeigten Ausführung ein
Führungsband, zur Lagerung des Hochdruckkolbens 7 auf.
[0056] Je nach Ausführung kann das Magazin 10 mehrere Ersatz-Hochdruckdichtungen 12 aufweisen.
Vielfach ist es günstig, wenn am Magazin 10 zwischen 2 und 7 Ersatz-Hochdruckdichtungen
12 vorgesehen sind.
[0057] In der Zeichnung sind lediglich die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen
Komponenten des Verdichters dargestellt. Für den Fachmann ist klar, dass der Verdichter
typischerweise zahlreiche weitere Komponenten aufweisen kann, welche jedoch im Stand
der Technik hinlänglich bekannt sind.
[0058] In der ersten Ausführungsvariante der Fig. 1 bis 7 ist das Magazin 10 einerseits
in Richtung einer Mittelachse 21 des Hochdruckkolbens verschieblich und andererseits
um eine parallel und in Abstand dazu verlaufende Schwenkachse verschwenkbar. Zu diesem
Zweck weist der Antrieb 14 der Wechselvorrichtung 13 gemäß Fig. 1 bis 7 eine Antriebsstange
14a auf, welche in Längsrichtung verschoben und um die eigene Längsachse 14b verschwenkt
werden kann.
[0059] In den Fig. 1 bis 7 sind die einzelnen Schritte beim Wechsel von der ersten Betriebsstellung
mit Verwendung der Hochdruckdichtung 11 in die zweite Betriebsstellung mit Verwendung
der Ersatz-Hochdruckdichtung 12 veranschaulicht.
[0060] Gemäß Fig. 1 und Fig. 2 ist das Magazin 1 in der ersten Betriebsstellung angeordnet,
in welcher der Hochdruckkolben 7 durch die Hochdruckdichtung 11 abgedichtet wird.
Der Hochdruckkolben 7 ist über die Spannvorrichtung 9 mit dem Antriebskolben 2 gekoppelt,
so dass sich Hochdruckkolben 7 und Antriebskolben 2 synchron hin- und her bewegen
können. Fig. 1 zeigt Antriebskolben 2 und Hochdruckkolben 7 jeweils in einer Mittelstellung
zwischen den gegenüberliegenden Totpunkten. Fig. 2 zeigt den Antriebskolben 2 in der
ersten Endstellung und den Hochdruckkolben 7 in der ersten Endposition.
[0061] Gemäß Fig. 3 liegt die Spannvorrichtung 9 im gelösten Zustand vor, wobei der Hochdruckkolben
7 vom Antriebskolben 2 entkoppelt ist. Der Hochdruckkolben 7 ist in der ersten Endstellung
und der Antriebskolben 2 ist in der zweiten Endposition angeordnet, so dass ein maximaler
Abstand in axialer Richtung zwischen Hochdruckkolben 7 und Antriebskolben 2 erzielt
wird. Um diesen Zustand zu erreichen, kann ein Magnetelement vorgesehen sein, welches
den Hochdruckkolben 7 in der vom Antriebskolben 2 gelösten ersten Endstellung festhält.
Als Magnetelement kann ein Permanentmagnet 22a oder eine Magnetspule 22b vorgesehen
sein. Die Magnetspule 22b ist in der gezeigten Ausführung konzentrisch um den Hochdruckkolben
7 am zweiten Zylinder 8 angeordnet. Ferner lässt sich die Ruhelage des Hochdruckkolbens
7 durch eine Druckdifferenz zwischen dem ersten Volumen 4 des ersten Zylinders 3 und
einem Hochdruckvolumen 23 des zweiten Zylinders 8 erzielen. Dies wird erreicht, indem
das Hochdruckvolumen 23 druckmäßig entlastet wird, wobei das erste Volumen 4 druckbeaufschlagt
bleibt. Die daraus resultierende Kraft drückt den Hochdruckkolben 7 in die erste Endstellung.
[0062] Gemäß Fig. 4 ist das Magazin 10 in einer axial zum Antriebskolben 2 hin verschobenen
ersten Zwischenstellung angeordnet. Da der Hochdruckkolben 7 und der Antriebskolben
2 in entgegengesetzten Endlagen angeordnet sind, befindet sich die Hochdruckdichtung
11 am Magazin 10 in axialer Richtung gesehen zwischen dem vom Antriebskolben 2 gelösten
Ende des Hochdruckkolbens 7 und dem Antriebskolben 2. Die Mittelachse 11a der Hochdruckdichtung
11 ist kollinear zur Mittelachse 21 des Hochdruckkolbens 7 angeordnet. Die Mittelachse
12a der Ersatz-Hochdruckdichtung 12 ist parallel und in radialer Richtung in einem
Abstand zur Mittelachse 21 des Hochdruckkolbens 7 angeordnet.
[0063] Gemäß Fig. 5 liegt das Magazin 10 in einer ersten Zwischenstellung vor, in welcher
die Mittelachse 12a der Ersatz-Hochdruckdichtung 12 im Wesentlichen kollinear mit
der Mittelachse 21 des Hochdruckkolbens 7 angeordnet ist. Die Mittelachse 11a der
Hochdruckdichtung 11 ist nun parallel und in radialer Richtung in einem Abstand zur
Mittelachse 21 des Hochdruckkolbens 7 angeordnet. Zum Erreichen der Wechselstellung
wird das Magazin 10 ausgehend von der ersten Zwischenstellung um die Schwenkachse
14b verschwenkt (vgl. Pfeil 24 in Fig. 4). Der Schwenkwinkel hängt von der Zahl und
der Anordnung der Ersatz-Hochdruckdichtungen 12 am Magazin 10 ab.
[0064] Gemäß Fig. 6 ist die Ersatz-Hochdruckdichtung 12 auf den Hochdruckkolben 7 aufgeschoben.
Zu diesem Zweck wird das Magazin 10 ausgehend von der ersten Zwischenstellung (vgl.
Fig. 5) in axialer Richtung weg von dem Antriebskolben 2 verschoben, bis die Ersatz-Hochdruckdichtung
12 auf dem Hochdruckkolben 7 sitzt.
[0065] Gemäß Fig. 7 ist der Antriebskolben 2 wieder mit dem Hochdruckkolben 7 gekoppelt,
so dass der Betrieb des Verdichters 1, nun mit der eingewechselten Ersatz-Hochdruckdichtung
12, fortgesetzt werden kann.
[0066] In den Fig. 8 bis 12 ist eine weitere Ausführungsform des Verdichters 1 gezeigt,
wobei nachstehend lediglich auf die Unterschiede zur Ausführungsform der Fig. 1 bis
7 eingegangen werden soll.
[0067] Bei dieser Ausführung wird das Magazin 10 gemeinsam mit dem zweiten Zylinder 8 für
den Hochdruckkolben 7 von der ersten Betriebsstellung (vgl. Fig. 8) weg vom ersten
Zylinder 3 für den Antriebskolben 2 in die erste Zwischenstellung (vgl. Fig. 9) verschoben.
Somit kann die Spannvorrichtung 9 für die lösbare Kopplung zwischen Antriebskolben
2 und Hochdruckkolben 7 entfallen.
[0068] Weiters unterscheidet sich diese Ausführungsform dadurch von jener der Fig. 1 bis
7, dass die Wechselvorrichtung 13 zum Verschieben des Magazins 10 in Richtung senkrecht
zur Mittelachse 21 des Hochdruckkolbens 7, d.h. in radialer Richtung, von der ersten
Zwischenstellung in die zweite Zwischenstellung (und umgekehrt) eingerichtet ist.
[0069] Somit werden die folgenden Schritte beim Wechsel von der Hochdruckdichtung 11 zur
Ersatz-Hochdruckdichtung 12 durchgeführt.
[0070] Gemäß Fig. 8 ist der Verdichter 1 in der ersten Betriebsstellung angeordnet, in welcher
die Hochdruckdichtung 11 am Magazin 10 die Abdichtung des Hochdruckkolbens 7 bewirkt.
Die Mittelachse 11a der Hochdruckdichtung 11 fällt mit der Mittelachse 21 des Hochdruckkolbens
21 zusammen. Die Ersatz-Hochdruckdichtung 12 ist in einer in radialer Richtung vom
Hochdruckkolben 7 entfernten Wartestellung angeordnet. Der Antriebskolben 2 befindet
sich in der vom Magazin 10 weg verschobenen Endstellung (vgl. Pfeil 25a) .
[0071] Gemäß Fig. 9 wird das Magazin 10 gemeinsam mit dem zweiten Zylinder 8 in axialer
Richtung (vgl. Pfeile 25b) verschoben, so dass das Magazin 10 in die erste Zwischenstellung
gelangt. Währenddessen sind der Antriebskolben 2 und der Hochdruckkolben 7 in der
vom Magazin 10 weg verschobenen Endlage angeordnet. Somit rutscht die Hochdruckdichtung
11 beim Verschieben des Magazins 10 mit dem zweiten Zylinder 8 vom Ende des Hochdruckkolben
7.
[0072] Gemäß Fig. 10 wird das Magazin 10 relativ zum zweiten Zylinder 8 in radialer Richtung
verschoben (vgl. Pfeil 26b).
[0073] Gemäß Fig. 11 gelangt das Magazin 10 durch weiteres Verschieben in Pfeilrichtung
26b in die zweite Zwischenstellung, in welcher die Ersatz-Hochdruckdichtung 12 am
Magazin 10 kollinear mit dem Hochdruckkolben 7, aber in axialer Richtung außerhalb
davon angeordnet ist.
[0074] Gemäß Fig. 12 wird das Magazin 10 gemeinsam mit dem zweiten Zylinder 8 in axialer
Richtung auf den Hochdruckkolben 7 aufgeschoben (vgl. Pfeil 27), bis die zweite Betriebsstellung,
mit dichtender Anordnung der Ersatz-Hochdruckdichtung 12 am Hochdruckkolben 7 erreicht
wird.
[0075] In der Ausführungsvariante der Fig. 8 bis 12 ist ein doppeltwirkender Antriebskolben
2 vorgesehen. Bei dieser Ausführungsform weist der Verdichter 1 einen weiteren Hochdruckkolben
28 auf der vom Hochdruckkolben 7 abgewandten Seite des Antriebskolbens 2 auf. Der
Antriebskolben 2 treibt sowohl den Hochdruckkolben 7 als auch den weiteren Hochdruckkolben
28 an. Zudem ist ein weiteres Magazin 29 mit einem Aufnahmeelement 30a für eine weitere
Hochdruckdichtung 30 zur Abdichtung des weiteren Hochdruckkolbens 28 in einem ersten
Betriebszustand des weiteren Magazins 29 und mit zumindest einem weiteren Aufnahmeelement
31a für eine weitere Ersatz-Hochdruckdichtung 31 zur Abdichtung des weiteren Hochdruckkolbens
28 in einem zweiten Betriebszustand des weiteren Magazins 29 vorgesehen. Zum Überführen
des weiteren Magazins 29 zwischen der ersten Betriebsstellung und der zweiten Betriebsstellung
ist eine weitere Wechselvorrichtung 32 vorgesehen. Das weitere Magazin 29 und die
weitere Wechselvorrichtung 32 können ident zum Magazin 10 bzw. zur Wechselvorrichtung
13 ausgebildet sein, so dass auf Wiederholungen verzichtet werden soll.
[0076] In den Fig. 13, 14 ist eine dritte Ausführungsvariante des Verdichters 1 gezeigt,
bei welcher - wie bei der zweiten Ausführungsvariante - ein doppeltwirkender Antriebskolben
2 mit einem weiteren Hochdruckkolben 28 vorgesehen ist. Bei dieser Ausführungsvariante
ist weiters ein Druckraum 33 zwischen einem ersten Kolbenelement 2a des Antriebskolbens
2 und einem zweiten Kolbenelement 2b des Antriebskolbens 2 gebildet. Das erste Kolbenelement
2a und das zweite Kolbenelement 2b sind über eine Verbindungsstange 37 miteinander
verbunden. Der Druckraum 33 ist mit einer (nur schematisch angedeuteten) Druckleitung
34 verbunden, um den Druck im Druckraum 33 einzustellen. In der ersten Betriebsstellung
(vgl. Fig. 14) ist ein erster, höherer Druck im Druckraum 33 vorgesehen. Zum Überführen
des Magazins 10 in die erste Zwischenstellung wird ein zweiter, niedrigerer Druck
im Druckraum 33 eingestellt, so dass der axiale Abstand zwischen dem ersten Kolbenelement
2a und dem zweiten Kolbenelement 2b im Vergleich zur ersten Betriebsstellung reduziert
wird. Dadurch rutscht die Hochdruckdichtung 11 vom Hochdruckkolben 7. Anschließend
kann das Magazin 10 in die zweite Zwischenstellung gebracht werden. Durch Anheben
des Drucks im Druckraum 33 auf den ersten Druck wird die zweite Betriebsstellung des
Magazins 10 erreicht, in welcher die Ersatz-Hochdruckdichtung 12 dichtend auf dem
Hochdruckkolben 7 angeordnet ist.
[0077] In den Fig. 15, 16 ist eine vierte Ausführungsvariante des Verdichters 1 gezeigt.
Bei dieser Ausführungsvariante befindet sich die Aufnahme 11a am Magazin 10 in der
ersten Betriebsstellung (vgl. Fig. 15) im Leerzustand. Die Hochdruckdichtung 11 ist
in axialer Richtung gesehen außerhalb der Aufnahme 11a des Magazins 10 in einer umlaufenden
Aussparung 35 eines Gehäuses des Druckumsetzers zwischen einem freien Endbereich des
zweiten Zylinders 8 und einem ringförmig umlaufenden Druckteil 36 angeordnet.
[0078] Zum Auswechseln der Hochdruckdichtung 11 durch die Ersatz-Hochdruckdichtung 12 wird
die Hochdruckdichtung 11 zunächst in der Aufnahme 11a am Magazin 10 aufgenommen. Zu
diesem Zweck wird das Druckteil 36 mittels der Wechselvorrichtung 13 weg vom Antriebskolben
2 verschoben, so dass die am Druckteil 36 anliegende Hochdruckdichtung 11 gemeinsam
mit dem zweiten Zylinder 8 ebenfalls in axialer Richtung verschoben wird. Das Druckteil
36 kann beispielsweise pneumatisch betätigt werden. Gegebenenfalls muss danach der
Hochdruckkolben 7 in die passende Endstellung verschoben werden, damit die Hochdruckdichtung
11 vom Hochdruckkolben 7 gelöst wird. Anschließend wird das Magazin 10 samt der Ersatz-Hochdruckdichtung
12 in die zweite Zwischenstellung überführt, in welcher die Ersatz-Hochdruckdichtung
12 in der Aussparung 35 des zweiten Zylinders 8 angeordnet ist. In der gezeigten Ausführung
wird dies durch Verschwenken des Magazins 10 erreicht. Schließlich wird die Ersatz-Hochdruckdichtung
12 durch Verschiebung des zweiten Zylinders 8 mittels der Wechselvorrichtung 13 aus
der weiteren Aufnahme 12a axial herausgeschoben, womit die zweite Betriebsstellung
erreicht wird.
[0079] Bei der vierten Ausführungsvariante wird das Verschieben der Hochdruckdichtung und
der Ersatz-Hochdruckdichtung bevorzugt durch eine Verschiebung des zweiten Zylinders
8 im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse des Hochdruckkolbens bewirkt.
1. Verfahren zum Verdichten eines Arbeitsmediums, mit den Schritten:
- Bewegen eines mit einem Antriebsmedium angetriebenen Antriebskolbens (2) innerhalb
eines ersten Zylinders (3) zwischen einer ersten Endposition und einer zweiten Endposition;
- Bewegen eines das Arbeitsmedium verdichtenden Hochdruckkolbens (7) innerhalb eines
zweiten Zylinders (8) zwischen einer ersten Endstellung und einer zweiten Endstellung,
- Anordnen einer Hochdruckdichtung (11) zur Abdichtung des Hochdruckkolbens (7);
gekennzeichnet durch:
- Anordnen eines Magazins (10) mit einer Aufnahme (11a) für die Hochdruckdichtung
(11) und mit zumindest einer Ersatz-Hochdruckdichtung (12) in einer ersten Betriebsstellung,
in welcher der Hochdruckkolben (7) durch die Hochdruckdichtung (11) abgedichtet wird;
- Überführen des Magazins (10) von der ersten Betriebsstellung in eine zweite Betriebsstellung,
in welcher der Hochdruckkolben (7) durch die Ersatz-Hochdruckdichtung (12) abgedichtet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Überführen des Magazins (10) von der ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung
umfasst:
- Verschieben des Magazins (10) samt in der Aufnahme (11a) angeordneter Hochdruckdichtung
(11) relativ zum zweiten Zylinder (8) im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse
(21) des Hochdruckkolbens (7) von der ersten Betriebsstellung in eine die Hochdruckdichtung
(11) vom Hochdruckkolben (7) lösende erste Zwischenstellung;
- Überführen des Magazins (10) von der ersten Zwischenstellung in eine die Ersatz-Hochdruckdichtung
(12) im Wesentlichen koaxial mit dem Hochdruckkolben (7) anordnende zweite Zwischenstellung;
und
- Verschieben des Magazins (10) samt der Ersatz-Hochdruckdichtung (12) im Wesentlichen
in Richtung der Mittelachse (21) des Hochdruckkolbens (7) von der zweiten Zwischenstellung
in die zweite Betriebsstellung.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verschieben des Magazins (10) von der ersten Betriebsstellung in die erste Zwischenstellung
umfasst:
- Lösen des Hochdruckkolbens (7) vom Antriebskolben (2),
- Anordnen des Antriebskolbens (2) und des Hochdruckkolbens (7) in einem Abstand zueinander
- Verschieben des Magazins (10) von der ersten Betriebsstellung im Wesentlichen in
Richtung der Mittelachse (21) des Hochdruckkolbens (7), so dass die Hochdruckdichtung
(11) in der ersten Zwischenstellung, in Richtung der Mittelachse (21) des Antriebskolbens
(2) gesehen, zwischen dem Hochdruckkolben (7) und dem Antriebskolben (2) angeordnet
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Überführen des Magazins (10) von der ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung
umfasst:
- Verschieben des Magazins (10) samt in der Aufnahme (11a) angeordneter Hochdruckdichtung
(11) gemeinsam mit dem zweiten Zylinder (8) im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse
(21) des Hochdruckkolbens (7) weg von dem Antriebskolben (2) von der ersten Betriebsstellung
in eine die Hochdruckdichtung (11) vom Hochdruckkolben (7) lösende erste Zwischenstellung;
- Überführen des Magazins (10) von der ersten Zwischenstellung in eine die Ersatz-Hochdruckdichtung
(12) im Wesentlichen koaxial mit dem Hochdruckkolben (7) anordnende zweite Zwischenstellung;
und
- Verschieben des Magazins (10) samt der Ersatz-Hochdruckdichtung (12) gemeinsam mit
dem zweiten Zylinder (8) im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse (21) des Hochdruckkolbens
(7) zum Antriebskolben (2) hin von der zweiten Zwischenstellung in die zweite Betriebsstellung.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Überführen des Magazins (10) in die zweite Betriebsstellung umfasst:
- Verschieben des Hochdruckkolbens (7) im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse
(21) des Hochdruckkolbens (7) weg vom Magazin (10) samt in der Aufnahme (11a) angeordneter
Hochdruckdichtung (11), bis die Hochdruckdichtung (11) vom Hochdruckkolben (7) gelöst
wird, so dass das Magazin (10) in einer ersten Zwischenstellung angeordnet wird;
- Überführen des Magazins (10) von der ersten Zwischenstellung in eine die Ersatz-Hochdruckdichtung
(12) im Wesentlichen koaxial mit dem Hochdruckkolben (7) anordnende zweite Zwischenstellung;
und
- Verschieben des Hochdruckkolbens (7) im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse
(21) des Hochdruckkolbens (7) zum Magazin (10) hin, bis die Ersatz-Hochdruckdichtung
(12) auf dem Hochdruckkolben (7) angeordnet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Überführen des Magazins (10) von der ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung
umfasst:
- Verschieben der Hochdruckdichtung (11) von einer, in Richtung der Mittelachse (21)
des Hochdruckkolbens (7) gesehen, außerhalb der Aufnahme (11a) angeordneten Stellung
in eine in der Aufnahme (11a) angeordnete Stellung, wobei die Ersatz-Hochdruckdichtung
(12) in einer weiteren Aufnahme (12a) des Magazins (10) angeordnet ist, so dass das
Magazin (10) in einer ersten Zwischenstellung angeordnet wird;
- Überführen des Magazins (10) von der ersten Zwischenstellung in eine die Ersatz-Hochdruckdichtung
(12) im Wesentlichen koaxial mit dem Hochdruckkolben (7) anordnende zweite Zwischenstellung;
und
- Verschieben der Ersatz-Hochdruckdichtung (12) von der in der weiteren Aufnahme (12a)
des Magazins (10) angeordneten Stellung in eine, in Richtung der Mittelachse (21)
des Hochdruckkolbens (7) gesehen, außerhalb der weiteren Aufnahme (12a) des Magazins
(10) angeordnete Stellung.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochdruckdichtung (11) und die Ersatz-Hochdruckdichtung (12) jeweils gemeinsam
mit dem zweiten Zylinder (8) verschoben werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Magazin (10) zur Überführung von der ersten Zwischenstellung in die zweite Zwischenstellung
um eine im Wesentlichen parallel zur Mittelachse (21) des Hochdruckkolbens (7) verlaufende
Schwenkachse (14b) verschwenkt oder im Wesentlichen in Richtung senkrecht zur Mittelachse
(21) des Hochdruckkolbens (7) verschoben wird.
9. Verdichter (1) zum Verdichten eines Arbeitsmediums, aufweisend:
- einen mit einem Antriebsmedium betätigbaren Antriebskolben (2) innerhalb eines ersten
Zylinders (3), wobei der Antriebskolben (2) zwischen einer ersten Endposition und
einer zweiten Endposition beweglich ist;
- einen das Arbeitsmedium verdichtenden Hochdruckkolben (7) innerhalb eines zweiten
Zylinders (8), wobei der Hochdruckkolben (7) zwischen einer ersten Endstellung und
einer zweiten Endstellung beweglich ist; eine Hochdruckdichtung (11) zur Abdichtung
des Hochdruckkolbens (7);
gekennzeichnet durch:
- ein Magazin (10) mit einer Aufnahme (11a) für die Hochdruckdichtung (11) und mit
zumindest einer Ersatz-Hochdruckdichtung (12);
- eine Wechselvorrichtung (13) mit einem Antrieb (14) zum Überführen des Magazins
(10) zwischen einer ersten Betriebsstellung zur Abdichtung des Hochdruckkolbens (7)
durch die Hochdruckdichtung (11) und einer zweiten Betriebsstellung zur Abdichtung
des Hochdruckkolbens (7) durch die Ersatz-Hochdruckdichtung (12).
10. Verdichter (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sensorvorrichtung (15) zur Erfassung einer Leckage des Arbeitsmediums vorgesehen
ist, wobei eine Steuervorrichtung (17) einerseits mit der Sensorvorrichtung (15) und
andererseits mit der Wechselvorrichtung (13) verbunden ist, um bei Erfassung einer
Leckage des Arbeitsmediums das Magazin (10) von der ersten Betriebsstellung in die
zweite Betriebsstellung überzuführen.
11. Verdichter (1) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselvorrichtung (13) zum Überführen des Magazins (10) von der ersten Betriebsstellung
in eine erste Zwischenstellung dazu eingerichtet ist,
a.das Magazin (10) samt in der Aufnahme (11a) angeordneter Hochdruckdichtung (11)
im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse (21) des Hochdruckkolbens (7) relativ
zum zweiten Zylinder (8) zu verschieben und/oder
b.das Magazin (10) gemeinsam mit dem zweiten Zylinder (8) im Wesentlichen in Richtung
der Mittelachse (21) des Hochdruckkolbens (7) zu verschieben und/oder
c.den Hochdruckkolben (7) im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse (21) des Hochdruckkolbens
(7) über die erste oder zweite Endstellung hinaus zu verschieben und/oder
d. den zweiten Zylinder (8) im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse (21) des Hochdruckkolbens
(7) zu verschieben, um die Hochdruckdichtung (11) von einer axial außerhalb der Aufnahme
(11a) angeordneten Stellung in eine in der Aufnahme (11a) angeordnete Stellung zu
bringen.
12. Verdichter (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselvorrichtung (13) weiters zum Überführen des Magazins (10) von der ersten
Zwischenstellung in eine die Ersatz-Hochdruckdichtung (12) im Wesentlichen koaxial
mit dem Hochdruckkolben (7) anordnende zweite Zwischenstellung eingerichtet ist.
13. Verdichter (1) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselvorrichtung (13) zum Überführen des Magazins (10) von der zweiten Zwischenstellung
in die zweite Betriebsstellung dazu eingerichtet ist,
a.das Magazin (10) samt in der Aufnahme (11a) angeordneter Ersatz-Hochdruckdichtung
(12) im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse (21) des Hochdruckkolbens (7) relativ
zum zweiten Zylinder (8) zu verschieben und/oder
b.das Magazin (10) gemeinsam mit dem zweiten Zylinder (8) im Wesentlichen in Richtung
der Mittelachse (21) des Hochdruckkolbens (7) zu verschieben und/oder
c.den Hochdruckkolben (7) im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse (21) des Hochdruckkolbens
(7) zurück in die erste bzw. zweite Endstellung zu verschieben und/oder
d. den zweiten Zylinder (8) im Wesentlichen in Richtung der Mittelachse (21) des Hochdruckkolbens
(7) zu verschieben, um die Ersatz-Hochdruckdichtung (12) von einer in einer weiteren
Aufnahme (12a) des Magazins angeordneten Stellung in eine axial außerhalb der weiteren
Aufnahme (12a) angeordnete Stellung zu bringen.
14. Verdichter (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochdruckdichtung (11) und die Ersatz-hochdruckdichtung (12) jeweils ein Gehäuse
(18) aufweisen, in welchem zumindest ein Dichtelement (19; 19a, 19b), insbesondere
lösbar, angeordnet ist.
15. Verdichter (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Magazin (10) mehrere Ersatz-Hochdruckdichtungen (12) aufweist, wobei vorzugsweise
zwischen 2 und 7 Ersatz-Hochdruckdichtungen (12) vorgesehen sind.