[0001] Die Erfindung betrifft ein System zum Diagnostizieren eines prozessfluidführenden
Stellgeräts, wie ein Stellventil. Stellgeräte werden eingesetzt in prozesstechnischen
Anlagen, wie Kraftwerken, lebensmittelverarbeitenden Anlagen, chemischen Anlagen,
beispielsweise petrochemischen Anlagen, oder dergleichen. Stellgeräte, wie Stellventile,
beispielsweise Notschließventile, dienen in prozesstechnischen Anlagen dazu, eine
Strömung eines Prozessfluids beispielsweise hinsichtlich eines Massestroms oder eines
Fluiddrucks einzustellen oder zu unterbrechen. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zur Diagnose des Zustands eines Schallemissionen abgebenden, prozessfluidführenden
Stellgeräts, wie ein Stellventil, einer prozesstechnischen Anlage.
[0002] In der Prozesstechnik sind Vorrichtungen und Verfahren zum Analysieren von Schallemissionen
an einem Stellgerät bekannt. Beispielsweise beschreibt
DE 10 2008 010 853 A1 eine prozesstechnische Anlage, deren Anlagenkomponenten, beispielsweise Stellventile,
mit Hilfe der Erfassung von Schallemissionen überwacht werden. Wenn bei einer bestimmten
Anlage Schallemissionen detektiert werden, die einen Schwellwert überschreiten, wird
ein Warnsignal ausgelöst und einem Überwachungstechniker in einer Anlagenleiteinheit
mit Bildschirmüberwachung ein Überwachungsbild der möglicherweise defekten Anlagenkomponente
angezeigt. Das von
DE 10 2008 010 853 A1 bekannte System erlaubt es in großen prozesstechnische Anlagen noch in der Anlagenleiteinheit
auf Gefahrensituation, wie Explosionen oder den Austritt von Prozessfluid, schnell
reagieren zu können. Allerdings hat sich als nachteilig erwiesen, dass das System
gemäß
DE 10 2008 010 853 A1 nur die Reaktionsmöglichkeiten auf Gefahrensituationen verbessert, ohne deren Auftreten
vorzubeugen.
[0003] DE 10 2012 016 295 A1 beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Quantifizieren eines Leckagedurchflusses
an einem Stellgerät, dass sich zur fehlervorbeugenden Wartung eignet. Bei der bekannten
Vorrichtung ist der Stellungsregler des Stellgeräts mit einem Sensor zum Erfassen
von Körperschall des Stellgeräts und mit einem Drucksensor zum Erfassen des pneumatischen
Stelldrucks ausgestattet. Auf Basis einer vorbestimmten Ventilstellung sowie Stelldruck-
und Körperschall-Messwerten kann die bekannte Vorrichtung mit Hilfe von Referenzwerten
bestimmen, ob eine innere Leckage an dem Stellventil vorliegt, wie auch die Leckagedurchflussmenge.
Diese bekannte Vorrichtung erfreut sich großer Beliebtheit, weil sie mit verhältnismäßig
geringem sensortechnischen Aufwand eine sehr verlässliche Informationsgewinnung über
das Vorhandensein einer Leckage an einem Stellventil und sogar deren Größe zulässt.
Dies erlaubt es dem Betreiber einer prozesstechnischen Anlage unter Gewährleistung
einer größtmöglichen Anlagensicherheit Wartungsarbeiten an verschleißbedingt leckenden
Stellventilen erst dann vorzunehmen, wenn sie tatsächlich notwendig sind. Infolge
der positiven Erfahrung mit den von
DE 10 2012 016 295 A1 beschriebenen Stellungsregler ist der Wunsch aufgekommen, auch bei anderen Stellgeräten
auf Basis einfacher akustischer Sensoren Leckagen zu entdecken und deren Schweregrad
ermitteln zu können, auch wenn diese Stellgeräte nicht bereits mit Körperschallsensoren
und entsprechender Signalverarbeitungselektronik ausgestattet sind.
[0004] Eine Diagnosevorrichtung zum akustischen Testen von Ventilsystemen, insbesondere
hinsichtlich Ventilleckage, ist bekannt aus
US 5,650,943 A. Die Diagnosevorrichtung umfasst einen Computer mit Körperschallsensoren, die an
ein Stellventil einer prozesstechnischen Anlage angeschlossen werden können, um deren
Körperschallemissionen zu erfassen. Auf dem Computer können Referenz-Körperschallmesswerte
für unterschiedliche Betriebssituationen von Stellventilen hinterlegt sein, mit denen
ein Wartungstechniker gemessene Ist-Schallemissionswerte vergleichen kann, um einen
Rückschluss auf den Zustand und insbesondere eine eventuelle Leckage an dem Ventil
zu treffen. Die in
US 5,650,943 A beschriebene Diagnosevorrichtung gestattet es zwar grundsätzlich, dass Wartungstechniken
anhand von Körperschallmesswerten Aussagen über einen Leckagezustand von Stellventilen
treffen können, ohne dass die Stellventile selbst akustische Sensoren haben. Allerdings
hat sich gezeigt, dass die Handhabung der in
US 5,650,943 A beschriebenen Diagnosevorrichtung sehr kompliziert und daher bedienfehleranfällig
ist. Außerdem hat sich die bekannte Diagnosevorrichtung als ungeeignet zur Wartung
von Stellventilen herausgestellt, die nicht sehr einfach zugänglich sind, etwa aufgrund
ihrer Anordnung in einer prozesstechnischen Anlage.
[0005] DE 10 2014103 422 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur nahtlosen Zustandsübertragung zwischen
UI-Geräten in einer mobilen Schaltzentrale.
EP 3 012 696 A1 offenbart ein Verfahren zum Verbinden eines Feldgeräts mit einer Bedieneinheit sowie
ein Feldgerät.
[0006] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die Probleme des Stands der Technik zu überwinden
und insbesondere eine Diagnosevorrichtung bereitzustellen, mit der anhand von Schallmessungen
Aussagen bezüglich des Zustands eines Stellgeräts, insbesondere des Leckagezustands
eines Stellventils, getroffen werden können, wobei insbesondere eine einfache Handhabung
der Diagnosevorrichtung gewährleistet sein soll.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche.
[0008] Die Erfindung betrifft ein System für eine prozesstechnische Anlage, wie eine chemische
Anlage, eine Lebensmittel verarbeitende Anlage, ein Kraftwerk oder dergleichen, das
ein eine Prozessfluidströmung führendes Stellgerät umfasst, wie ein Stellventil, wobei
das Stellgerät einen Identifikator, wie ein RFID Tag, ein Barcode, eine Plakette,
ein Netzwerkadresscode oder dergleichen, aufweist, der eine stellgeräteindividuelle
Kennung repräsentiert. Das erfindungsgemäße System umfasst ferner eine tragbare Diagnosevorrichtung.
Das Erfassen einer stellgeräteindividuellen Kennung mittels der tragbaren Diagnosevorrichtung
kann beispielsweise erfolgen, indem das Stellgerät seine Kennung optisch oder per
Funk der Diagnosevorrichtung bereitstellt, oder indem Wartungspersonal eine stellgeräteindividuelle
Kennung durch eine Benutzerschnittstelle in die tragbare Diagnosevorrichtung eingibt.
[0009] Die tragbare Vorrichtung zum Diagnostizieren eines prozessfluidführenden Stellgeräts,
wie ein Stellventil, einer prozesstechnischen Anlage, wie eine chemische Anlage, eine
Lebensmittel verarbeitende Anlage, ein Kraftwerk oder dergleichen umfasst erfindungsgemäß
eine Identifizierungseinrichtung zum Erfassen der stellgeräteindividuellen Kennung,
sowie eine Schallsensoreinrichtung zum kontaktfreien Erfassen von Schallemissionen
des Stellgeräts. Vorzugsweise hat die tragbare Vorrichtung ein geringes Gewicht von
unter 5 kg, insbesondere von unter 1 kg, vorzugsweise weniger als 500 g, und ist somit
in einer Hand tragbar. Weniger bevorzugt kann die Vorrichtung auch in dem Sinne tragbar
sein, dass sie durch lediglich manuell aufgebrachte Kraft ortsbeweglich ist, beispielsweise
mit Hilfe von Rollen. Der Begriff "tragbar" ist insbesondere so zu verstehen, dass
eine einzelne Person ohne besondere Kraftanstrengung dazu in der Lage sein soll, die
Diagnosevorrichtung zu transportieren, insbesondere innerhalb einer prozesstechnischen
Anlage, um die tragbare Diagnosevorrichtung von einem prozessfluidführenden Stellgerät
zu weiteren prozessfluidführenden Stellgeräten gleicher oder unterschiedlicher Art
zu transportieren. Das Diagnostizieren mittels der tragbaren Diagnosevorrichtung kann
sich insbesondere auf eine Wartungssituation oder eine Sicherheitsüberprüfungssituation
im Hinblick auf mögliche verschleißbedingte Leckagedurchflüsse an einem prozessfluidführenden
Stellgerät, insbesondere an einem die Prozessfluidströmung drosselnden Prozessstellgerät,
beziehen. Mit der tragbaren Diagnosevorrichtung sollen insbesondere Stellventile,
wie Regel- und/oder Steuerventile oder Notschließventile begutachtet werden können.
[0010] Als Schallsensoreinrichtung zum kontaktfreien Erfassen von Schallemissionen des Stellgeräts
kann beispielsweise ein optischer Sensor, wie ein Vibrometer, beispielsweise ein Laser-Doppler-Vibrometer,
vorgesehen sein, oder eine Kamera mit ausreichend hochauflösender und hochfrequenter
Bilderfassung insbesondere zur optischen Schallerfassung im hörbaren Frequenzspektrum
und/oder im Ultraschallspektrum. Eine Schallsensoreinrichtung zum kontaktfreien Erfassen
von Schallemissionen des Stellgeräts kann alternativ oder zusätzlich auch akustisch
ausgestattet sein, beispielsweise mit einem Richtmikrofon oder dergleichen, zur Aufnahme
von Luft-Schall insbesondere im hörbaren und/oder Ultraschall-Frequenzspektrum. Wenn
die Schallsensoreinrichtung sowohl einen akustischen Sensor und zum Erfassen von Luftschall
als auch einen optischen Sensor zum Erfassen von Körperschall des Stellgeräts aufweist,
kann eine besonders präzise Erfassung der Schallemissionen des Stellgeräts gewährleistet
sein.
[0011] Die Identifizierungseinrichtung erlaubt es der erfindungsgemäßen tragbaren Diagnosevorrichtung
festzustellen, bezogen auf welches individuelle Stellgerät einer Vielzahl möglicher
Stellgeräte eine Diagnose durchzuführen ist. Dadurch ist es der erfindungsgemäßen
Vorrichtung möglich, die von der Schallsensoreinrichtung der Diagnosevorrichtung erfassten
Schallemissionen des identifizierten Stellgeräts direkt oder indirekt Schallemissions-Referenzwerten
dem identifizierten Stellgeräts zuzuordnen. Die Schallemissions-Referenzwerte können
beispielsweise vorab gemessene Schallemissionswerte des konkreten identifizierten
Stellgeräts sein, oder Normwerte bezüglich Stellgeräten, die baugleich zu dem konkreten
identifizierten Stellgerät sind. Es sei klar, dass auch andere Referenzwerte als Schallemissions-Referenzwerte
für eine Diagnose herbeigezogen werden können.
[0012] Die bei der erfindungsgemäßen tragbaren Vorrichtung vorgesehene Identifizierungseinrichtung
zum Erfassen einer stellgeräteindividuellen Kennung kann anhand eines stellgeräteindividuellen
Identifikators jedem Stellgerät eine Kennung zugeordnet sein, anhand derer das individuelle
Stellgerät unterscheidbar ist. Beispielweise kann jedem individuellen Stellgerät eines
Herstellers, jedem individuellen Stellgerät eines Stellgerät-Benutzers oder jedem
individuellen Stellgerät innerhalb einer prozesstechnischen Anlage, wie einem einzelnen
Kraftwerk, eines Stellgerät-Benutzers eine Kennung zugeordnet sein, anhand derer das
individuelle Stellgerät von sämtlichen anderen Stellgeräten des Herstellers, des Benutzers
oder der Anlage unterscheidbar ist.
[0013] Das Diagnostizieren des prozessfluidführenden Stellgeräts betrifft erfindungsgemäß
das Feststellen möglicher fehlerhafter Zustände oder Defekte des Stellgeräts. Es soll
festgestellt werden, ob an dem zu diagnostizierenden Stellgerät eine Leckage oder
Kavitation stattfindet, oder ob das Stellgerät Verschleißerscheinungen erkennen lässt,
die auf ein möglicherweise baldiges Versagen des Stellgeräts hindeuten.
[0014] Die Kennung des zu identifizierenden Stellgeräts kann beispielsweise eine Identifikationsnummer
des Stellgeräts sein, die dem Stellgerät zugeordnet worden ist beispielsweise von
dessen Hersteller, etwa während der Produktion, oder von dem Benutzer des Stellgeräts,
zum Beispiel bei dessen Kauf oder Einbau in eine Anlage. Die Kennung eines Stellgeräts
kann beispielsweise in arabischen Ziffern oder als 2D-Barcode oder 3D-Barcode physikalisch
auf einer Außenseite, beispielsweise einer Plakette, des Stellgeräts sichtbar angeordnet
sein, um von einem optischen Sensor, wie einer Kamera, erfasst zu werden. Vorzugsweise
kann die Seriennummer eines individuellen Stellgeräts als dessen Kennung dienen. Es
ist auch denkbar, dass Wartungspersonal, welches die tragbare Diagnostiziereinrichtung
verwendet, die Kennung des zu identifizierenden Stellgeräts an dem Stellgerät abliest
und über eine Benutzerschnittstelle, wie einer Tastatur der Diagnosevorrichtung, welche
als Identifizierungseinrichtung wirkt, der tragbaren Vorrichtung manuell einzugeben.
[0015] Erfindungsgemäß weist die Schallsensoreinrichtung einen akustischen Sensor, wie ein
Mikrofon, zum Erfassen von Luftschall des Stellgeräts auf, und einen optischen Sensor,
wie eine Videokamera, zum Erfassen von Körperschall des Stellgeräts. Der optische
Sensor kann ein Laserinterferometer, insbesondere ein Laser-Doppler-Vibrometer, umfassen,
das eine Lasersendeeinheit, vorzugsweise einen roten Helium-Neon-Laser, und eine Laserempfangseinheit,
wie eine Photozelle, umfasst. Zum vibrationsgeschützten Ausrichten (passiv oder aktiv
gedämpft) der Schallsensoraufrichtung auf das Stellgerät kann die Diagnosevorrichtung
mit einem Stativ ausgestattet sein oder an einer Halterung anbringbar sein. Auf diese
Weise können Messfehler beispielsweise infolge von Zittern der Hand des Benutzers
vermieden werden.
[0016] Erfindungsgemäß umfasst die tragbare Diagnosevorrichtung eine Kommunikationseinrichtung,
wie eine Funkkommunikationseinrichtung oder eine optische Kommunikationseinrichtung,
zum Bereitstellen einer Kommunikationsverbindung mit dem Schallemissionen abgebenden
Stellgerät und/oder einem entfernten Rechnersystem, wie einem Server, einer Datenbank
oder einer Leitwarte. Indem die Diagnosevorrichtung mit einer Kommunikationseinrichtung
ausgestattet ist, kann die Diagnosevorrichtung stellgerätespezifische Informationen,
wie Messinformationen, Referenzinformationen oder dergleichen, empfangen und/oder
versenden. Beispielsweise kann eine solche tragbare Diagnosevorrichtung erfasste Schallemissionen
des Stellgeräts, die Kennung des Stellgeräts und gegebenenfalls weitere stellgerätespezifische
Messwerte mit einer Funkkommunikationsrichtung an einen Server senden, damit dieser
anhand der von der tragbaren Vorrichtung übermittelten Informationen und auf dem Server
vorliegender Referenzwerte eine Diagnose bezogen auf das identifizierte
Stellgerät durchführen kann. Der Server kann anschließend über die Kommunikationseinrichtung
der Diagnosevorrichtung das Diagnoseergebnis mitteilen.
[0017] Erfindungsgemäß weist die Kommunikationseinrichtung eine Nahbereichskommunikationseinrichtung
zum Bereitstellen einer Kommunikationsverbindung mit einer Stellgerätelektronik, wie
einen Stellungsregler, des Schallemissionen abgebenden Stellgeräts auf. Die Nahbereichskommunikationseinrichtung
kann beispielsweise eine Funkkommunikationseinrichtung zur Nahfeldkommunikation mittels
Bluetooth, NFC, wireless HART, WLAN oder dergleichen sein. Alternativ oder zusätzlich
kann die Nahbereichskommunikationseinrichtung eine optische Kommunikationseinrichtung
zur Nahfeldkommunikation mittels Infrarot, sichtbarem Licht, Ultraviolett oder dergleichen
sein.
[0018] Die Nahbereichskommunikationseinrichtung kann beispielsweise dazu ausgestaltet sein,
Messwerte von einer Stellgeräteelektronik des Stellungsreglers zu empfangen. Hierzu
kann beispielsweise die tragbare Diagnosevorrichtung eine optische Kamera als Nahbereichskommunikationseinrichtung
umfassen, wobei stellgerätespezifische Messwerte auf einer optischen Anzeige (beispielsweise
einem LCD-Display) des Stellgeräts dargestellt werden, beispielsweise in arabischen
Buchstaben und Ziffern zum Ablesen durch Wartungspersonal und/oder als dynamischer
QR-Code (2D-Barcode), also in maschinenlesbarer Form. Solche Informationen in einem
QR-Code, der auf einer Anzeige des Stellgeräts dargestellt wird, können wenigstens
einen aktuellen und/oder vergangenen Betriebszustand des Stellgeräts (beispielsweise
eines Ventils) und/oder Umgebungs-Messwerte sein. Ein Umgebungs-Messwert kann beispielsweise
eine Anlagen-Temperatur nahe dem Stellgerät sein. Betriebszustände des Stellgeräts
können beispielsweise Druck- und/oder Temperatur-Messwerte bezogen auf das von dem
Stellgerät geführte Prozessfluid sein. Die Nahbereichskommunikationseinrichtung ist
vorzugsweise kabellos. Falls das Stellgerät ein Stellventil ist, kann ein stellgerätespezifischer
Betriebszustand beispielsweise dessen Ventilstellung, wie eine Auf-Stellung, eine
Zu-Stellung oder eine teilweise geöffnete Stellung sein.
[0019] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Identifizierungseinrichtung
dazu eingerichtet, die Kennung des Stellgeräts mittels der Nahbereichskommunikationseinrichtung
von der Stellgerätelektronik zu empfangen. Beispielsweise kann die Nahbereichskommunikationseinrichtung
zu diesem Zweck als NFC-Funkkommunikationseinrichtung zur Nahfeldkommunikation realisiert
sein, die die Kennung durch Kommunikation mit einem Funk-Transponder des Stellgeräts
erfährt. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann eine dezidierte Nahbereichskommunikationseinrichtung
ausschließlich dazu vorgesehen sein, die Kennung des Stellgeräts zu empfangen. Die
Kennung des Stellgeräts kann alternativ auch mittels einer optischen Nahbereichskommunikationseinrichtung,
beispielsweise einer Kamera oder einen Barcodescanner, durch Ablesen der Kennung von
einer Anzeige, wie einem LCD-Display, des Stellgeräts zu empfangen.
[0020] Erfindungsgemäß umfasst die Diagnosevorrichtung eine mit der wenigstens einen Schallsensoreinrichtung
signalübertragungsgemäß verbundene Datenverarbeitungselektronik zum Verarbeiten von
Schallemissions-Messwerten und einen Datenspeicher zum Speichern zumindest der Kennung
des Stellgeräts, wobei insbesondere die Datenverarbeitungselektronik dazu eingerichtet
ist, eine Signalanalyse der Schallemissions-Messwerte durchzuführen, wie eine Frequenzanalyse,
insbesondere eine Fast-Fourier-Transformation zur Bestimmung frequenzabhängiger Schallintensitäten.
Durch den Vergleich von solchen ermittelten frequenzabhängigen Schallintensitäten
mit vorbestimmten Referenzspektren können Schädigungen eines Ventilkegels und/oder
Überschreiten von kritischer Kavitation zuverlässig erkannt werden.
[0021] Erfindungsgemäß ist die Datenverarbeitungselektronik dazu eingerichtet, mittels der
Nahbereichskommunikationseinrichtung von einer Stellgeräteelektronik stellgerätespezifische
Kennwerte zu empfangen, beispielsweise betreffend die Art des Stellgeräts (zum Beispiel:
Not-Schließventil, Stellventil oder dergleichen), die Ausgestaltung des Stellgeräts
(Bauform, Abmaße, Ausstattung, etc.) oder betreffend des von dem Stellgerät geführten
Prozessfluids (zum Beispiel: Art des Mediums, Temperatur, Druck). Insbesondere ist
die Datenverarbeitungselektronik dazu eingerichtet, dem Datenspeicher die empfangenen
stellgerätespezifischen Kennwerte bereitzustellen. Die Datenverarbeitungselektronik
kann beispielsweise ein Mikrocontroller, ein Mikroprozessor oder dergleichen sein,
der in der tragbaren Diagnosevorrichtung untergebracht ist. Als Datenspeicher kann
beispielsweise eine Festplatte, ein Flash-Speicher oder dergleichen dienen. Es sei
klar, dass stellgerätespezifische Kennwerte unabhängig von dem Zustand des Stellgeräts
während seiner Regelungsfunktion oder dergleichen sind. Kennwerte können insofern
auch als statische Werte des Stellgeräts bezeichnet sein.
[0022] Bei einer anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung, die mit der vorherigen
kombinierbar ist, ist die Datenverarbeitungselektronik dazu eingerichtet, mittels
der Nahbereichskommunikationseinrichtung von der Stellgerätelektronik stellgerätespezifische
Messwerte zu empfangen, beispielsweise einen Ist-Eingangsdruck, einen Ist-Ausgangsdruck,
eine Ist-Temperatur, eine Ist-Strömungsgeschwindigkeit, eine Ist-Druckdifferenz, oder
dergleichen. Insbesondere kann die Datenverarbeitungselektronik dazu eingerichtet
sein, dem Datenspeicher die empfangenen stellgerätespezifischen Messwerte bereitzustellen.
[0023] Wenn die Diagnosevorrichtung eine Datenverarbeitungselektronik hat, die dazu eingerichtet
ist, mittels der Nahbereichskommunikationseinrichtung von der Stellgerätelektronik
des zu diagnostizierenden Stellgeräts stellgerätespezifische Kennwerte und/oder Messwerte
zu empfangen, können unter Ausnutzung des vorhandenen Speichers üblicher Stellgeräte
die dort hinterlegten Kenn- und/oder Messwerte, die das Stellgerät und/oder dessen
Zustand charakterisieren, auf einfache Weise von der tragbaren Diagnosevorrichtung
erfasst werden, um sie diagnostisch zu berücksichtigen. Als stellgerätespezifische
Kennwerte können beispielsweise Schallemissions-Referenzwerte in der Stellgerätelektronik
des Stellgeräts hinterlegt sein, beispielsweise einem Speicher.
[0024] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Datenverarbeitungselektronik
der Diagnosevorrichtung dazu ausgelegt, anhand von stellgerätespezifischen Messwerten
und stellgerätespezifischen Kennwerten einen Ist-Durchflusswert des Prozessfluids
durch das Stellgerät zu bestimmen. Beispielsweise kann auf Basis hinterlegter Kennwerte
betreffend den Durchströmungsquerschnitt oder bezogen auf Ventilglied und Ventilsitz
und/oder basierend auf einem Ist-Eingangsdruck und einem Ist-Ausgangsdruck und/oder
auf Kennwerten betreffend der Materialeigenschaften des Prozessfluids von der Datenverarbeitungselektronik
unter Berücksichtigung des Öffnungszustands des Stellventils ein Ist-Durchflusswert
bestimmt werden. Eine solche Bestimmung eines Ist-Durchflusswerts durch die Diagnosevorrichtung
kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn das zu diagnostizierende Stellgerät
einen relativ simplen Aufbau aufweist und zwar über Sensoren verfügt, jedoch nicht
über eine stellgeräteigene Datenverarbeitungs- bzw. Diagnoseelektronik.
[0025] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weist die Kommunikationseinrichtung
der Diagnosevorrichtung alternativ oder zusätzlich eine Fernkommunikationseinrichtung
auf, insbesondere eine Funkkommunikationsvorrichtung, vorzugsweise zur Mobilfunkkommunikation,
beispielsweise ausgelegt zur Funkkommunikation gemäß UMTS, GSM, LTE oder dergleichen,
zum Bereitstellen einer Kommunikationsverbindung mit dem entfernten Rechnersystem,
wie ein Server oder einer Leitwarte. Mittels einer solchen Fernkommunikationseinrichtung
kann die Diagnosevorrichtung beispielsweise Diagnoseergebnisse einer Leitwarte mitteilen
oder eine Diagnosefunktion von einem entfernten Rechnersystem durchführen lassen oder
beispielsweise Referenzwerte betreffend die Schallemissionen des identifizierten Stellgeräts
von einem entfernten Rechnersystem abrufen.
[0026] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Datenverarbeitungselektronik
dazu eingerichtet, mittels der Fernkommunikationseinrichtung dem entfernten Rechnersystem
die Kennung des Stellgeräts mitzuteilen und von dem entfernten Rechnersystem, insbesondere
von einer Datenbank des Rechnersystems, stellgerätespezifische Kennwerte, stellgerätespezifische
Umgebungsbedingungen, stellgerätespezifische Analyseroutinen, stellgerätespezifische
Analyseergebnisse und/oder eine Stellgerätzustandsinformation zu empfangen. Das entfernte
Rechnersystem kann beispielsweise durch ein sogenanntes Cloud-System realisiert sein.
Ein als Cloud-System realisiertes entferntes Rechnersystem kann dazu ausgestaltet
sein, auf Basis der Kennung des Stellgeräts und der durch die Diagnosevorrichtung
erfassten Schallemission des Stellgeräts sowie gegebenenfalls weiteren stellgerätespezifischen
Kennwerten und/oder Messwerten eine Diagnosefunktion betreffend das Stellgerät durchzuführen.
[0027] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungen der Erfindung, die mit der vorherigen
kombinierbar ist, umfasst die tragbare Diagnosevorrichtung eine Anzeige, wie eine
optische Anzeige oder eine akustische Anzeige, zum Darstellen einer Stellgerätezustandsinformation,
wobei die Anzeige der Vorrichtung vorzugsweise dazu ausgelegt ist, ein optisches und/oder
akustisches Warnsignal auszugeben. Eine Diagnosevorrichtung mit einer solchen optischen
und/oder akustischen Anzeige ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die prozesstechnische
Anlage, deren Stellgeräte mit der Diagnosevorrichtung von Wartungspersonal getestet
werden, keine oder zumindest zum Teil keine eigenen Anzeigen aufweisen. Vorzugsweise
umfasst die tragbare Diagnoseeinrichtung ein Mobiltelefon, insbesondere ein Smartphone,
oder besteht aus einem solchen und nutzt die vorhandene Sensor-, Anzeige-, Eingabe-,
Datenverarbeitungs-, und/oder Datenspeicher-Hardware des Mobiltelefons, insbesondere
des Smartphones.
[0028] Bei einer alternativen bevorzugten Ausführung kann die tragbare Diagnosevorrichtung
zumindest teilweise durch die Hardware eines Mobiltelefons, insbesondere eines Smartphones,
gebildet sein. So kann beispielsweise die Diagnosevorrichtung realisiert sein als
ein Set umfassend ein Smartphone und ein Sensormodul sein, das signalübertragungsgemäß
mit dem Smartphone verbunden ist, und das eine Schallsensoreinrichtung zum kontaktfreien
Erfassen von Schallemissionen des Stellgeräts bildet.
[0029] Eine bevorzugte Ausführung eines erfindungsgemäßen Systems umfasst ferner ein entferntes
Rechnersystem, wie ein Server oder eine Leitwarte, wobei das entfernte Rechnersystem
eine Datenbank aufweist, die stellgerätespezifische Referenzwerte, stellgerätespezifische
Kenngrößen und/oder stellgerätespezifische Analyseroutinen zur Diagnose enthält. Insbesondere
kann das entfernte Rechnersystem dazu eingerichtet sein, eine Signalanalyse der Schallemissionswerte
durchzuführen, die von der tragbaren Vorrichtung über ihre Schallsensoreinrichtung
kontaktfrei erfasst wurden, wie eine Frequenzanalyse, insbesondere eine Fast-Fourier-Transformation
zur Bestimmung frequenzabhängiger Schallintensität. Indem das entfernte Rechnersystem
zur Signalanalyse der Schallemissionswerte eingerichtet ist, kann die Analyseberechnung
oder -routine mit Hilfe besonders leistungsfähiger Datenverarbeitungselektronik durchgeführt
werden, die sich nicht oder nur mit hohem Kostenaufwand in einer tragbaren Vorrichtung
unterbringen lassen würde.
[0030] Bei einer bevorzugten Ausführung eines erfindungsgemäßen Systems umfasst das Stellgerät
eine Nahbereichskommunikationseinrichtung zur Kommunikation mit einer tragbaren Vorrichtung,
die insbesondere zum Bereitstellen des Identifikators des Stellgeräts an die tragbare
Vorrichtung eingerichtet ist.
[0031] Bei einer anderen bevorzugten Ausführung eines erfindungsgemäßen Systems, die mit
der vorherigen kombinierbar ist, weist das Stellgerät eine Stellgeräteelektronik mit
einem Datenspeicher für stellgerätespezifische Kennwerte, stellgerätespezifische Messwerte
und/oder stellgerätespezifische Referenzwerte auf. Dabei kann die Nahbereichskommunikationseinrichtung
des Stellgeräts insbesondere dazu eingerichtet sein, der Diagnosevorrichtung die stellgerätespezifischen
Kennwerte, die stellgerätespezifischen Messwerte und/oder die stellgerätespezifischen
Referenzwerte mitzuteilen. Bei diesem bevorzugten System sind die stellgerätespezifischen
Informationen auf einem oftmals ohnehin vorhandenen Datenspeicher eines Stellgeräts
hinterlegt und brauchen nicht in einer Datenbank eines entfernten Rechnersystems hinterlegt
werden.
[0032] Erfindungsgemäß weist die Diagnosevorrichtung einen optischen Sensor zum Erfassen
von Körperschall auf und das Stellgerät eine Markierung, mittels welcher die tragbare
Diagnosevorrichtung zum optischen Erfassen von Körperschall auf das Stellgerät ausrichtbar
ist. Zusätzlich kann das System eine Halterung und/oder ein Stativ zum ortsfesten
Positionieren der tragbaren Diagnosevorrichtung zum optischen Erfassen von Körperschall
aufweisen. Auf diese Weise kann die Qualität der optischen Körperschall-Erfassung
einfach verbessert werden.
[0033] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Diagnose des Zustands eines Schallemissionen
abgebenden, prozessfluidführenden Stellgeräts, wie ein Stellventil, einer prozesstechnischen
Anlage, wie eine chemische Anlage, eine Lebensmittel verarbeitende Anlage, ein Kraftwerk
oder dergleichen. Bei dem erfindungsgemäßen Diagnoseverfahren wird eine tragbare Vorrichtung
zum Diagnostizieren eines Prozessfluid führenden Stellgeräts verwendet, das insbesondere
wie oben beschrieben ausgebildet sein kann. Bei dem erfindungsgemäßen Diagnoseverfahren
wird mittels der tragbaren Diagnosevorrichtung eine stellgeräteindividuelle Kennung
erfasst und durch wenigstens eine Schallsensoreinrichtung der tragbaren Diagnosevorrichtung
werden optisch und/oder akustisch Ist-Schallemissionswerte des Stellgeräts kontaktfrei
erfasst.
[0034] Bei einer bevorzugten Ausführung eines erfindungsgemäßen Diagnoseverfahrens werden
ferner stellgerätespezifische Referenz-Schallemissionswerte bezüglich des Stellgeräts
bereitgestellt und die Ist-Schallemissionswerte werden mit Referenz-Schallemissionswerten
verglichen, um eine stellgerätespezifische Zustandsinformation, wie ein Diagnoseergebnis,
zu ermitteln. Dabei kann insbesondere eine Signalanalyse der Ist-Schallemissionswerte
durchgeführt werden, beispielsweise mittels einer Fast-Fourier-Transformation, vorzugsweise
zur Ermittlung von charakteristischen frequenzabhängigen Schallintensitäten, wobei
insbesondere ein Vergleich von ermittelten charakteristischen frequenzabhängigen Schallintensitäten
mit wenigstens einem Referenz-Schallemissionsspektrum durchgeführt wird, um die stellgerätespezifische
Zustandsinformation zu ermitteln, etwa eine Schädigung eines Ventilkegels und/oder
ein Überschreiten einer kritischen Kavitation. Bei einem einfacheren erfindungsgemäßen
Verfahren kann ein Ist-Schallemissionswert oder mehrere Ist-Schallemissionswerte mit
Schallemissions-Grenzwerten verglichen werden, wobei bei Überschreiten eines Grenzwerts
(oder Unterschreiten eines Grenzwerts) auf das Vorhandensein eines Fehlers, wie einer
Verstopfung, einer Leckage oder einer zu hohen Kavitation an dem Stellgerät geschlossen
wird.
[0035] Erfindungsgemäß wird eine Nahfeldkommunikationsverbindung zwischen der tragbaren
Diagnosevorrichtung und einer Stellgeräteelektronik des Stellgeräts aufgebaut. Dabei
kann insbesondere die Kennung des Stellgeräts der tragbaren Diagnosevorrichtung von
der Stellgeräteelektronik über die Nahfeldkommunikationsverbindung der tragbaren Diagnosevorrichtung
mitgeteilt werden. Als Nahfeldkommunikationsverbindung kann insbesondere eine Funkverbindung
oder eine optische Kommunikationsverbindung zwischen der tragbaren Diagnosevorrichtung
und der Stellgeräteelektronik des Stellgeräts aufgebaut werden. Die Nahfeldkommunikationsverbindung
kann unidirektional (insbesondere von der Stellgeräteelektronik zu der tragbaren Diagnosevorrichtung)
oder bidirektional sein.
[0036] Erfindungsgemäß werden der tragbaren Diagnosevorrichtung mittels der Nahfeldkommunikationsverbindung
stellgerätespezifische Kennwerte, stellgerätespezifische Messwerte und/oder stellgerätespezifische
Referenzwerte von der Stellgeräteelektronik mitgeteilt. Die stellgerätespezifischen
Messwerte, die mit der tragbaren Diagnosevorrichtung mittels der Nahfeldkommunika
-tionsverbindung von der Stellgeräteelektronik mitgeteilt werden, können insbesondere
in Echtzeit und/oder mit einem Zeitstempel versehene Ist-Messwerte sein, beispielsweise
ein Ist-Eingangsdruck und/oder ein
Ist-Ausgangsdruck sein, wobei vorzugsweise die optisch und/oder akustisch erfassten
Ist-Schallemissionswerte, die durch die Schallsensoreinrichtung der tragbaren Diagnosevorrichtung
kontaktfrei erfasst werden, ein oder mehrere entsprechende stellgerätespezifische
Messwerte vorzugsweise zeitlich zugeordnet werden. Bei der Verwendung von Zeitstempeln
kann vor der Übermittlung der stellgerätespezifischen Messwerte ein Zeit-Abgleich
oder eine Zeitstempel-Synchronisierung von der tragbaren Diagnosevorrichtung und der
Stellgeräteelektronik durchgeführt werden.
[0037] Bei einer bevorzugten Ausführung eines erfindungsgemäßen Diagnoseverfahrens, die
mit den vorherigen kombinierbar ist, wird eine Fern-Kommunikationsverbindung, insbesondere
eine Funkverbindung, zwischen der tragbaren Diagnosevorrichtung und einem entfernten
Rechnersystem aufgebaut. Das entfernte Rechnersystem kann beispielsweise ein Server
oder eine Leitwarte sein. Dabei können insbesondere von der tragbaren Diagnosevorrichtung
und dem entfernten Rechnersystem mittels der Fern-Kommunikationsverbindung die Kennung
des Stellgeräts mitgeteilt werden. Ferner können gegebenenfalls von der tragbaren
Diagnosevorrichtung mittels der Fern-Kommunikationsverbindung dem entfernten Rechnersystem
stellgerätespezifische Kennwerte, stellgerätespezifische Messwerte und/oder stellgerätespezifische
Ist-Schallemissionswerte mitgeteilt werden. Auf diese Weise kann das entfernte Rechnersystem
dazu verwendet werden, verhältnismäßig aufwendige Berechnungen zur Diagnose des zu
diagnostizierenden Stellgeräts durchzuführen, um eine stellgerätespezifische Zustandsinformation,
wie ein Diagnoseergebnis, zu erzeugen und anzugeben.
[0038] Bei einer bevorzugten Weiterbildung werden mittels der Fern-Kommunikationsverbindung
von dem entfernten Rechnersystem an die tragbare Diagnosevorrichtung stellgerätespezifische
Kennwerte, stellgerätespezifische Referenzwerte und/oder eine stellgerätespezifische
Zustandsinformation mitgeteilt, wie ein Diagnoseergebnis.
[0039] Bei einer ersten bevorzugten Ausführung kann die tragbare Diagnosevorrichtung mit
einer relativ einfachen Datenverarbeitungselektronik ausgestattet sein, die Ist-Schallemissionswerte
und die Kennung des Stellgeräts sowie gegebenenfalls weitere stellgerätespezifische
Kennwerte und/oder stellgerätespezifische Messwerte dem entfernten Rechnersystem mitteilt,
damit das entfernte Rechnersystem ein Diagnoseergebnis erstellen kann. Bei einer alternativen
Ausführung kann die tragbare Diagnosevorrichtung anhand des stellgerätespezifischen
Kennwerts von dem entfernten Rechnersystem eine stellgerätespezifische Diagnoseroutine,
stellgerätespezifische Referenzwerte und/oder stellgerätespezifische Kennwerte erhalten,
so dass mit der tragbaren Diagnosevorrichtung eine Diagnoseroutine durchführbar (vorzugsweise
die übermittelte) ist. Die tragbare Diagnosevorrichtung kann anschließend dem entfernten
Rechnersystem das Diagnoseergebnis mitteilen. Diese bevorzugte Ausführung eignet sich
besonders dazu, dass das Wartungspersonal schnell ein Diagnoseergebnis mittels der
tragbaren Diagnosevorrichtung erstellen kann, um dieses beispielsweise an eine Leitwarte
zeitnah mitzuteilen.
[0040] Bei einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Vergleich
von Ist-Schallemissionswerten mit den Referenz-Schallemissionswerten mit der tragbaren
Diagnosevorrichtung oder dem entfernten Rechnersystem durchgeführt. Insbesondere wird
eine Signalanalyse der Ist-Schallemissionswerte durchgeführt, insbesondere eine Fast-Fourier-Transformation,
vorzugsweise zur Ermittlung von charakteristischen frequenzabhängigen Schallintensitäten,
wobei insbesondere ein Vergleich der ermittelten charakteristischen frequenzabhängigen
Schallintensitäten mit wenigstens einem hinterlegten Referenzspektrum durchgeführt
wird, um eine stellgerätespezifische Zustandsinformation zu ermitteln, wie Schädigungen
des Ventilkegels und/oder ein Überschreiten kritischer Kavitation.
[0041] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung werden mit dem erfindungsgemäßen
Diagnoseverfahren mittels einer vorzugsweise optischen Anzeige der tragbaren Diagnosevorrichtung
stellgerätespezifische Zustandsdaten ausgegeben, insbesondere graphisch und/oder als
Text, und/oder wobei mittels der Anzeige der tragbaren Diagnosevorrichtung ein optisches
und/oder akustisches Warnsignal ausgegeben werden kann. Mit einem Warnsignal kann
insbesondere ein vorherrschender oder drohender Fehler- oder Schadens-Zustand des
identifizierten und zu diagnostizierenden Stellgeräts dem Wartungspersonal schnell
deutlich gemacht werden, so dass eine unmittelbare Reaktion erfolgen kann.
[0042] Es sei klar, dass die erfindungsgemäße tragbare Vorrichtung und/oder das erfindungsgemäße
System dazu eingerichtet sein können, Funktionen gemäß dem erfindungsgemäßen Diagnoseverfahren
durchzuführen. Ferner sei klar, dass das erfindungsgemäße Diagnoseverfahren dazu ausgebildet
sein kann, gemäß der Funktionen der erfindungsgemäßen tragbaren Diagnosevorrichtung
oder des erfindungsgemäßen Systems zu arbeiten.
[0043] Die Methode der Frequenzanalyse kann dem Standardlehrbuch "Signalübertragung - Grundlagen
der digitalen und analogen Nachrichtenübertragungssysteme" (Lück, Kap. 2-4) entnommen
werden.
[0044] Als akustische bzw. optische Warnanzeige können beispielsweise ein Lautsprecher und/oder
Signal-LED dienen, falls von der tragbaren Diagnosevorrichtung oder durch das Diagnoseverfahren
das Über- oder Unterschreiten eines Grenzwerts festgestellt wird. Im Falle eines Über-
oder Unterschreitens eines Grenzwerts oder mehrerer Grenzwerte kann eine spezifische
Diagnoseinformation betreffend den Ist-Messwert, der einen Grenzwert überschritten
hat, ausgegeben werden.
[0045] Weitere Eigenschaften, Vorteile und Merkmale der Erfindung werden durch die folgende
Beschreibung bevorzugter Ausführungen anhand der beiliegenden Zeichnung erläutert,
in denen zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Diagnosesystems mit einer erfindungsgemäßen
tragbaren Diagnosevorrichtung.
[0046] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße tragbare Vorrichtung 1 zum Diagnostizieren eines
prozessfluidführenden Stellventils 3 einer prozesstechnischen Anlage. Die tragbare
Diagnosevorrichtung 1 umfasst als Hauptbestandteile eine Identifizierungseinrichtung
31 und zwei Schallsensoreinrichtungen 11, 13. Die tragbare Vorrichtung 1 umfasst eine
Schallsensoreinrichtung mit einem akustischen Sensor 11, der beispielsweise als Mikrofon
zum Erfassen von Luftschall 5 realisiert sein kann. Die tragbare Vorrichtung 1 umfasst
eine Schallsensoreinrichtung, die als optischer Sensor 13, beispielsweise als Laserinterferometer,
zum Erfassen von Körperschall des Stellventils 3 ausgestaltet ist.
[0047] Der optische Sensor 13 umfasst bei der vorgeschlagenen bevorzugten Ausführungsform
gemäß Fig. 1 ein Laser-Doppler-Vibrometer, das einen roten Helium-Neon-Laser als Lasersensoreinheit
umfasst und eine Laserempfangseinheit in Form einer Photozelle. Die Lasersendeeinheit
sendet einen roten Laserstrahl gerichtet auf das Gehäuse des Stellventils 3 und die
Laserempfangseinheit empfängt das von dem Gehäuse des Stellventils 3 reflektierten
Licht des roten Laserstrahls. Das Laser-Doppler-Vibrometer erfasst die Laufzeitänderungen
des von dem vibrierenden Gehäuse des Stellventils 3 reflektierten Laserlichts. Anhand
der Laufzeitänderung können Amplitude und Frequenz der Vibration des Stellventilgehäuses
durch die Diagnosevorrichtung ermittelt werden. Um eine möglichst fehlerfreie optische
Körperschallmessung zu gewährleisten, kann die tragbare Diagnosevorrichtung 1 und/oder
deren optischer Sensor beispielsweise mittels einem aktiv oder passiv gedämpften Stativ
ortsfest positioniert sein. Alternativ oder zusätzlich kann der optische Sensor auf
eine bestimmte Referenzstelle des Stellventils 3 ausgerichtet sein. Die Verwendung
einer vorbestimmten Referenzstelle vereinfacht das Vergleichen von Ist-Vibrations-Messwerten
mit Referenz-Vibrations-Messwerten.
[0048] Die tragbare Diagnosevorrichtung 1 umfasst eine Kommunikationseinrichtung 21 mit
einer Nahbereichskommunikationseinrichtung 23 zum Bereitstellen einer Nahfeld-Kommunikationsverbindung
41 mit der Stellgeräteelektronik 43 des Stellventils 3. Die Nahfeld-Kommunikationseinrichtung
23 kann beispielsweise dazu ausgestaltet sein, mittels Bluetooth oder WLAN Daten zu
übertragen. Auch optische Nahbereichskommunikation mittels Infrarot kann durch eine
alternative Nahbereichskommunikationseinrichtung 23 verwendet werden. Ferner umfasst
die tragbare Diagnosevorrichtung 1 eine Kommunikationsvorrichtung 21 mit einer Fernkommunikationseinrichtung
25 zur Mobilfunkkommunikation mit einem entfernten Rechnersystem 53, das beispielsweise
einen Server und eine Datenbank umfasst.
[0049] Das Stellventil 3 hat eine Kennung, um es zu identifizieren. Mit Hilfe der Kennung
des Stellventils 3 kann es zumindest von sämtlichen anderen Stellventilen oder Stellgeräten
einer prozesstechnischen Anlage unterschieden werden. Es ist auch denkbar, dass ein
Stellventil 3 eine Kennung aufweist, mit deren Hilfe es von sämtlichen baugleichen
Ventilen unterscheidbar ist. Wenn eine prozesstechnische Anlage unterschiedliche Stellgeräte
oder ein Stellgerätehersteller unterschiedliche Stellgeräte herstellt, kann die Kennung
eines spezifischen Stellgeräts auch derart sein, dass das individuelle Stellgerät
eine Kennung aufweist, um es von jeglichen anderen Stellgeräten zu unterscheiden.
Die Kennung des Stellventils kann beispielsweise hinterlegt sein in der Stellgeräteelektronik
34 des Stellventils 3. Alternativ oder zusätzlich kann eine Kennung des Stellventils
3 auf einen Identifikator 33, beispielsweise einem RFID Tag oder einer Plakette, des
Stellventils hinterlegt sein. Die tragbare Diagnosevorrichtung 1 verfügt über eine
Identifizierungseinrichtung zum Erfassen der stellgeräteindividuellen Kennung beispielsweise
von dem Identifikator 33.
[0050] Das entfernte Rechnersystem 53 und/oder die Diagnosevorrichtung 1 kann eine Datenverarbeitungselektronik
zum Verarbeiten von Schallemissions-Messwerten und/oder einen Datenspeicher zum Speichern
zumindest der Kennung des Stellgeräts aufweisen. Die Datenverarbeitungselektronik
ist dazu eingerichtet, eine Signalanalyse der Schallemissions-Messwerte durchzuführen.
Die Signalanalyse kann beispielsweise als Fast-Fourier-Transformation zur Bestimmung
frequenzabhängiger Schallintensitäten ausgestaltet sein.
[0051] Die Datenverarbeitungselektronik der tragbaren Diagnosevorrichtung 1 gemäß Fig. 1
ist dazu eingerichtet, mittels der Nahbereichskommunikationseinrichtung 23 stellgerätespezifische
Messwerte betreffend den Ist-Eingangsdruck, den Ist-Ausgangsdruck, die Ist-Temperatur,
etc. von der Stellgeräteelektronik 43 zu empfangen. Die Datenverarbeitungselektronik
kann zugreifen auf stellgerätespezifische Kennwerte, beispielsweise betreffend die
Art des Stellgeräts, die Ausgestaltung des Stellgeräts oder des von dem Stellgerät
geführten Prozessfluids. Die Datenverarbeitungselektronik kann beispielsweise dazu
eingerichtet sein, dem Datenspeicher der tragbaren Diagnosevorrichtung 1 von der Stellgeräteelektronik
43 empfangene stellgerätespezifische Kennwerte bereitzustellen. Basierend auf den
stellgerätespezifischen Messwert und stellgerätespezifischen Kennwert, beispielsweise
der Prozessfluiddichte, der Prozessfluidtemperatur, der Stellventil-Durchgangs-Geometrie,
kann die Datenverarbeitungselektronik der Diagnosevorrichtung 1 an einen Ist-Durchflusswert
durch das Stellgerät bestimmen. Diesen Ist-Durchflusswert kann die tragbare Diagnosevorrichtung
1 mit der gemessenen optischen und/oder akustischen Schallemission des Stellventils
3 vergleichen.
[0052] Das entfernte Rechnersystem kann beispielsweise ein Server oder eine Prozessanlage-Leitwarte
sein. Die tragbare Diagnosevorrichtung kann insbesondere dazu ausgestaltet sein, mittels
der Fernkommunikationseinrichtung, beispielsweise einer Funk-Kommunikationseinrichtung,
dem entfernen Rechnersystem 53 die Kennung des individuellen Stellventils 3 mitzuteilen,
das von der tragbaren Diagnosevorrichtung 1 analysiert wird, und in Reaktion auf die
Mitteilung der Stellventil-Kennung an das entfernte Rechnersystem von diesem, insbesondere
einer Datenbank des Rechnersystems 53, auf das spezifische Stellventil bezogene Kennwerte,
Umgebungsbedingungen, Analyseroutinen, Analyseergebnisse und/oder eine Stellgerätezustandsinformation
zu empfangen.
[0053] Je nach Ausführung des Systems kann das entfernte Rechnersystem 53 dazu ausgestaltet
sein, auf eine Gruppe gleichartiger Stellgeräte bezogener Kennwerte hinterlegt zu
haben, die von der tragbaren Diagnosevorrichtung 1 zur Verwendung in einer Diagnoseroutine
abgerufen werden können. Auch eine Analyse- oder Diagnoseroutine bezogen auf eine
Gruppe gleichartiger Stellgeräte kann in dem entfernten Rechnersystem 53 vorliegen,
um bei Bedarf von der tragbaren Diagnosevorrichtung 1 angefragt zu werden. Wenn das
entfernte Rechnersystem 53 als Server für die Diagnosevorrichtung 1 für die Durchführung
der Diagnose bzw. Analyse eingerichtet ist, kann die tragbare Diagnosevorrichtung
1 Ist-Messwerte selbst erfassen oder von dem spezifischen Stellgerät (insbesondere
einem Stellventil) erhalten und diese zusammen mit der Kennung des individuellen Stellgeräts
(auf das die Messwerte bezogen sind) dem entfernten Rechnersystem 53 mitteilen. Das
entfernte Rechnersystem 53 kann dann diese Daten bei einer Diagnoseroutine berücksichtigen
und nur die Ergebnisse dieser Diagnose zurück an die Diagnosevorrichtung 1 übermitteln.
Die Analyseergebnisse können von der Diagnosevorrichtung angezeigt werden und/oder
der Elektronik 43 des Stellventils 3 weiter übertragen werden, um die Ergebnisse dort
zu archivieren. Je nach Art der Analyse, die von Seiten des entfernten Rechnersystems
53 durchgeführt wird, kann der Diagnosevorrichtung 1 von dem Server eine spezifische
Stellgerätezustandsinformation, beispielsweise einen Hinweis auf einen drohenden Defekt,
mitgeteilt werden.
[0054] Zur Anzeige von Soll-Werten, Ist-Messwerten, Zustandsinformationen, etc. verfügt
die Diagnosevorrichtung 1 über eine optische Anzeige 15 sowie gegebenenfalls eine
akustische Anzeige 17. Die akustische Anzeige 17 kann beispielsweise dazu eingerichtet
sein, dem Benutzer der tragbaren Diagnosevorrichtung 1 durch Anzeigen eines akustischen
Signals mitzuteilen, dass eine Kommunikation der Diagnosevorrichtung 1 mit einem Stellgerät
initiiert wird, durchgeführt wird, erfolgt ist, oder aufgrund eines Fehlers nicht
durchgeführt werden kann. Die akustische Anzeige 17 eignet sich auch sehr gut dazu,
Stellgerätezustandsinformationen wiederzugeben, beispielsweise indem spezifische akustische
Signale ausgegeben werden, wenn das Stellgerät bzw. Stellventil 3 voll funktionstüchtig
ist, ein Defekt droht oder gar ein Defekt vorliegt. Die optische Anzeige 15 kann dieselben
Informationen ausgeben, wie auf die akustische Anzeige 17 oben dargelegt. Darüber
hinaus können mit Hilfe einer optischen Anzeige 15 dem Benutzer numerische Messwerte
oder Sollwerte dargestellt werden und konkrete Betriebszustandsinformationen des Stellgeräts
angezeigt werden.
[0055] Die Kommunikation der tragbaren Kommunikationsvorrichtung ist mit dem entfernten
Rechnersystem 53 kann beispielsweise genutzt werden, um die Kennung des individuellen
Stellgeräts, das in Fig. 1 als Stellventil dargestellt ist, aber durchaus auch ein
andersartiges Stellgerät sein kann, von dem entfernten Rechnersystem 53 spezifische
Referenzwerte bezüglich des erkannten Stellgeräts mitzuteilen. Beispielsweise können
Grenzwerte betreffend Schallemissionen des Stellgeräts, beispielsweise für eine Gruppe
gleichartiger Stellgeräte, auf einem Datenspeicher des entfernten Rechnersystems 53,
das beispielsweise als sogenannter Cloud-Speicher ausgestaltet sein kann, hinterlegt
sein. Die Grenzwerte können von der tragbaren Diagnosevorrichtung 1 einzeln, abhängig
von dem erkannten, individuellen, zu diagnostizierenden Stellgerät abgerufen werden.
[0056] Die tragbare Diagnosevorrichtung 1 kann von einem Monteur zu einem Stellgerät einer
prozesstechnischen Anlage gebracht werden, wo mit dem akustischen Sensor bzw. den
akustischen Sensoren 11, 13 der tragbaren Diagnosevorrichtung die Schallemissionen
des Stellgeräts gemessen werden. Im Rahmen der Diagnose vor Ort des Stellgeräts erfasst
die tragbare Diagnosevorrichtung 1 auch die Kennung des Stellgeräts, dessen Schallemissionen
es erfasst. Basierend auf der Kennung des Stellgeräts erfragt die tragbare Diagnosevorrichtung
bei dem entfernten Rechnersystem 53 dann stellgerätespezifische Kennwerte in Form
von beispielsweise Schallpegel-Grenzwerten, mit denen die gemessenen Schallwerte verglichen
werden, um anhand des Vergleichs durch die tragbare Diagnosevorrichtung festzustellen,
ob das Stellgerät einwandfrei funktioniert, ein Fehler zu erwarten ist oder bereits
vorliegt. Wie oben beschrieben kann die Diagnoseroutine, die für den Vergleich von
Ist-Messwerten und Referenz-Schallwerten verwendet wird, in einem Datenspeicher der
tragbaren Diagnosevorrichtung 1 hinterlegt sein. Die Diagnoseroutine, wie die Referenzwerte,
kann alternativ als Reaktion auf die Mitteilung der Kennung erst zur Durchführung
an die tragbare Diagnosevorrichtung 1 von dem entfernten Rechnersystem 53 übertragen
werden.
[0057] Die Messung und Beurteilung von Schallemissionswerten eines Stellgeräts, wie zum
Beispiel das Stellventil 3, mit Hilfe einer tragbaren Diagnosevorrichtung 1 kann insbesondere
dafür genutzt werden, als stellgerätespezifische Zustandsinformation zu erkennen,
ob eine Schädigung des Ventilkegels und/oder ein Überschreiten kritischer Kavitation
an dem Stellventil vorliegt.
[0058] Die Kennung, sowie möglicherweise weitere Informationen des Stellventils 3, kann
beispielsweise durch ein Anzeigedisplay des Stellventils 3 ausgegeben und von einem
optischen Sensor der tragbaren Diagnosevorrichtung erfasst werden. Das Display, beispielsweise
ein LCD-Display, des Stellventils kann vorzugsweise einen dynamischen QR-Code (2-D-Barcode
oder 3-D-Barcode) ausgeben, der die Kennung der Ist-Messwerte, eine Reihe archivierter
Messwerte, einen aktuellen Betriebszustand des Stellventils, mehrere vergangene Betriebszustände
des Stellventils, Umgebungs-Messwerte (Geräuschpegel, Temperatur) bezogen auf das
Stellventils 3 ausgibt.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 1
- tragbare Diagnosevorrichtung
- 3
- Stellventil
- 5
- Luftschall
- 11
- akustischer Sensor
- 13
- optischer Sensor
- 15
- optische Anzeige
- 17
- akustische Anzeige
- 21
- Kommunikationsvorrichtung 21
- 23
- Nahbereichskommunikationseinrichtung
- 25
- Fernkommunikationseinrichtung
- 31
- Identifizierungseinrichtung
- 33
- Identifikator
- 41
- Nahfeld-Kommunikationseinrichtung
- 43
- Stellgeräteelektronik
- 53
- Rechnersystem
1. System (100) für eine prozesstechnische Anlage, umfassend ein eine Prozessfluidströmung
führendes Stellgerät, wobei das Stellgerät einen Identifikator (33) aufweist, der
eine stellgeräteindividuelle Kennung repräsentiert, und eine tragbare Vorrichtung
(1) zum Diagnostizieren fehlerhafter Zustände, nämlich Leckage, Kavitation und/oder
Verschleiß, des Stellgeräts, wobei die Vorrichtung (1) umfasst:
eine Identifizierungseinrichtung (31) zum Erfassen der stellgeräteindividuellen Kennung;
wenigstens eine Schallsensoreinrichtung (11, 13) zum optischen und/oder akustischen
kontaktfreien Erfassen von Körper- und/oder Luftschall des Stellgeräts, wobei die
Schallsensoreinrichtung (11, 13) einen akustischen Sensor (11) zum Erfassen von Luftschall
(5) und einen optischen Sensor (13) zum Erfassen von Körperschall aufweist;
eine Kommunikationseinrichtung (21) zum Bereitstellen einer Kommunikationsverbindung
(41, 51) mit dem Körper- und/oder Luftschall abgebenden Stellgerät;
wobei die Kommunikationseinrichtung (21) eine
Nahbereichskommunikationseinrichtung (23) zum Bereitstellen einer Kommunikationsverbindung
(41) mit einer Stellgeräteelektronik (43) des Körper- und/oder Luftschall abgebenden
Stellgeräts aufweist;
ferner umfassend eine mit der wenigstens einen Schallsensoreinrichtung (11, 13) signalübertragungsgemäß
verbundene Datenverarbeitungselektronik zum Verarbeiten von Körper- und/oder Luftschall-Messwerten
und einen Datenspeicher zum Speichern zumindest der Kennung des Stellgeräts;
wobei die Datenverarbeitungselektronik dazu eingerichtet ist, mittels der Nahbereichskommunikationseinrichtung
(23) von der Stellgeräteelektronik (43) stellgerätespezifische Messwerte zu empfangen;
wobei das Stellgerät eine Markierung aufweist, mittels welcher die tragbare Vorrichtung
(1) zum optischen Erfassen von Körperschall auf das Stellgerät ausrichtbar ist.
2. System (100) nach Anspruch 1, wobei der optische Sensor (13) ein Laserinterferometer
umfasst, das eine Lasersendeeinheit und eine Laserempfangseinheit umfasst.
3. System (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Kommunikationseinrichtung (21) eine
Funkkommunikationseinrichtung ist und ein Rechnersystem (52) eine Server Datenbank
oder eine Leitwarte ist, die Nahbereichskommunikationseinrichtung (23) eine Funkkommunikationseinrichtung
zur Nahfeldkommunikation mittels Bluetooth, NFC, wireless HART oder WLAN, und/oder
eine optische Kommunikationseinrichtung zur Nahfeldkommunikation mittels Infrarotlicht,
sichtbarem Licht oder Ultraviolettlicht aufweist, wobei die Identifizierungseinrichtung
(31) dazu eingerichtet ist, die Kennung des Stellgeräts mittels der Nahbereichskommunikationseinrichtung
(23) von der Stellgeräteelektronik (43) zu empfangen.
4. System (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Datenverarbeitungselektronik
dazu eingerichtet ist, eine Signalanalyse der Körper- und/oder Luftschall-Messwerte
durchzuführen und/oder mittels der Nahbereichskommunikationseinrichtung (23) von der
Stellgeräteelektronik (43) stellgerätespezifische Kennwerte betreffend die Art des
Stellgeräts, die Ausgestaltung des Stellgeräts oder des von dem Stellgerät geführten
Prozessfluids zu empfangen, wobei die Datenverarbeitungselektronik dazu eingerichtet
ist, dem Datenspeicher die empfangenen stellgerätespezifischen Kennwerte bereitzustellen.
5. System (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Datenverarbeitungselektronik
dazu eingerichtet ist, dem Datenspeicher die empfangenen stellgerätespezifischen Messwerte
bereitzustellen, wobei die Datenverarbeitungselektronik dazu ausgelegt ist, anhand
von stellgerätespezifischen Messwerten und stellgerätespezifischen Kennwerten einen
Ist-Durchflusswert des Prozessfluids durch das Stellgerät zu bestimmen.
6. System (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Kommunikationseinrichtung
(21) eine Fernkommunikationseinrichtung (25) zum Bereitstellen einer Kommunikationsverbindung
(51) mit einem entfernten Rechnersystem (53) aufweist, wobei die Datenverarbeitungselektronik
dazu eingerichtet ist, mittels der Fernkommunikationseinrichtung (25) dem entfernen
Rechnersystem (53) die Kennung des Stellgeräts mitzuteilen und von dem entfernten
Rechnersystem (53) stellgerätespezifische Kennwerte, stellgerätespezifische Umgebungsbedingungen,
stellgerätespezifische Analyseroutinen, stellgerätespezifische Analyseergebnisse und/oder
eine Stellgerätezustandsinformation zu empfangen.
7. System (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend eine Anzeige (15) zum
Darstellen einer Stellgerätezustandsinformation, wobei die Anzeige (15) der Vorrichtung
(1) dazu ausgelegt ist, ein optisches und/oder akustisches Warnsignal auszugeben.
8. System (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das entfernte Rechnersystem
(53) eine Datenbank aufweist, die stellgerätespezifische Referenzwerte, stellgerätespezifische
Kenngrößen und/oder stellgerätespezifische Analyseroutinen zur Diagnose enthält, wobei
das Rechnersystem dazu eingerichtet ist, eine Signalanalyse der Körper- und/oder Luftschallwerte
durchzuführen.
9. System (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Stellgerät eine Nahbereichskommunikationseinrichtung
(23) zur Kommunikation mit der tragbaren Vorrichtung (1) aufweist, die zum Bereitstellen
des Identifikators (33) des Stellgeräts an die tragbare Vorrichtung (1) eingerichtet
ist, wobei das Stellgerät eine Stellgerätelektronik (43) mit einem Datenspeicher für
stellgerätespezifische Kennwerte, stellgerätespezifische Messwerte und/oder stellgerätespezifische
Referenzwerte aufweist und die Nahbereichskommunikationseinrichtung (23) des Stellgeräts
dazu eingerichtet ist, der Vorrichtung (1) die stellgerätespezifischen Kennwerte,
die stellgerätespezifischen Messwerte und/oder die stellgerätespezifischen Referenzwerte
mitzuteilen.
10. Verfahren zur Diagnose fehlerhafter Zustände, nämlich Leckage, Kavitation und/oder
Verschleiß, eines Körper- und/oder Luftschall abgebenden, ein Prozessfluid führenden
Stellgeräts einer prozesstechnischen Anlage, wobei
- eine tragbare Vorrichtung (1) zum Diagnostizieren des prozessfluidführenden Stellgeräts
verwendet wird,
- mittels der tragbaren Vorrichtung (1) eine stellgeräteindividuelle Kennung erfasst
wird,
- durch wenigstens eine Schallsensoreinrichtung (11, 13) der tragbaren Vorrichtung
(1) optisch und/oder akustisch Körper- und/oder Luftschallemissionswerte des Stellgeräts
kontaktfrei erfasst werden, wobei die Schallsensoreinrichtung (11, 13) einen akustischen
Sensor (11) zum Erfassen von Luftschall (5) und einen optischen Sensor (13) zum Erfassen
von Körperschall aufweist;
- mittels einer mit der wenigstens einen Schallsensoreinrichtung (11, 13) signalübertragungsgemäß
verbundenen Datenverarbeitungselektronik der tragbaren Vorrichtung (1) Körper- und/oder
Luftschall-Messwerte verarbeitet werden und mittels eines Datenspeichers der tragbaren
Vorrichtung (1) zumindest die Kennung des Stellgeräts gespeichert wird;
- eine Nahfeld-Kommunikationsverbindung (41) zwischen der tragbaren Vorrichtung (1)
und einer Stellgerätelektronik (43) des Stellgeräts aufgebaut wird, wobei der tragbaren
Vorrichtung (1) mittels der Nahfeld-Kommunikationsverbindung (41) stellgerätespezifische
Messwerte von der Stellgeräteelektronik (43) mitgeteilt werden;
- das Stellgerät mit einer Markierung und einem Identifikator (33) versehen wird,
der die stellgeräteindividuelle Kennung repräsentiert, wobei mittels der Vorrichtung
(1) optisch Körperschall erfasst wird und mittels der Markierung die tragbare Vorrichtung
(1) zum optischen Erfassen von Körperschall auf das Stellgerät ausgerichtet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei ferner
- stellgerätespezifische Referenz- Körper- und/oder Luftschallemissionswerte bezüglich
des Stellgeräts bereitgestellt werden,
- die Ist- Körper- und/oder Luftschallemissionswerte mit Referenz- Körper- und/oder
Luftschallemissionswerten verglichen werden, um eine stellgerätespezifische Zustandsinformation,
wie ein Diagnoseergebnis, zu ermitteln, und/oder wobei die Nahfeld-Kommunikationsverbindung
(41) eine Funkverbindungsvorrichtung ist und/oder wobei die Kennung des Stellgeräts
der tragbaren Vorrichtung (1) von der Stellgeräteelektronik (43) mitgeteilt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 11, wobei eine Fern-Kommunikationsverbindung
(51) zwischen der tragbaren Vorrichtung (1) und einem entfernten Rechnersystem (53)
aufgebaut wird, und wobei von der tragbaren Vorrichtung (1) dem entfernten Rechnersystem
(53) mittels der Fern-Kommunikationsverbindung (51) die Kennung des Stellgeräts mitgeteilt
wird, und wobei
von der tragbaren Vorrichtung (1) mittels der Fern-Kommunikationsverbindung (51) dem
entfernten Rechnersystem (53) stellgerätespezifische Kennwerte, stellgerätespezifische
Messwerte und/oder Ist- Körper- und/oder Luftschallemissionswerte mitgeteilt werden,
wobei mittels der Fern-Kommunikationsverbindung (51) von dem entfernten Rechnersystem
(53) an die tragbare Vorrichtung (1) stellgerätespezifische Kennwerte, stellgerätespezifische
Referenzwerte und/oder eine stellgerätespezifische Zustandsinformation mitgeteilt
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei von der tragbaren Vorrichtung
(1) oder dem entfernten Rechnersystem (53) der Vergleich von Ist- Körper- und/oder
Luftschallemissionswerten mit Referenz- Körper- und/oder Luftschallemissionswerten
durchgeführt wird, wobei eine Signalanalyse der Ist- Körper- und/oder Luftschallemissionsmesswerte
durchgeführt wird, wobei ein Vergleich der ermittelten charakteristischen frequenzabhängigen
Schallintensitäten mit wenigstens einem hinterlegten Referenzspektrum durchgeführt
wird, um eine stellgerätespezifische Zustandsinformation zu ermitteln und/oder wobei
mittels einer Anzeige (15) der tragbaren Vorrichtung (1) stellgerätespezifische Zustandsdaten
ausgegeben werden und/oder wobei mittels einer Anzeige (15, 17) der tragbaren Vorrichtung
(1) ein optisches und/oder ein akustisches Warnsignal ausgegeben wird.
1. System (100) for a process plant, comprising an actuator guiding a process fluid flow,
wherein the actuator comprises an identifier (33) representing an actuator individual
identifier, and a portable device (1) for diagnosing faulty conditions, namely leakage,
cavitation and/or wear, of the actuator, wherein the device (1) comprises:
an identification means (31) for detecting the actuator individual identifier;
at least one sound sensor device (11, 13) for optical and/or acoustic contact-free
detection of structure-borne and/or airborne sound of the actuator, wherein the sound
sensor device (11, 13) comprises an acoustic sensor (11) for detecting airborne sound
(5) and an optical sensor (13) for detecting structure-borne sound;
a communication device (21) for providing a communication link (41, 51) with the actuator
emitting structure-borne and/or airborne sound;
wherein the communication device (21) comprises a short-range communication device
(23) for providing a communication link (41) with actuator electronics (43) of the
actuator emitting structure-borne and/or airborne sound;
further comprising data processing electronics signal-transmissional connected with
the at least one sound sensor device (11, 13) for processing structure-borne and/or
airborne sound measurement values, and a data storage for storing at least the identifier
of the actuator;
wherein the data processing electronics is configured to receive actuator specific
measurement values from the actuator electronics (43) by means of the short-range
communication device (23);
wherein the actuator comprises a marking by means of which the portable device (1)
is alignable with the actuator for optical detection of structure-borne sound.
2. System (100) according to claim 1, wherein the optical sensor (13) comprises a laser
interferometer comprising a laser emitter unit and a laser receiver unit.
3. System (100) according to claim 1 or 2, wherein the communication device (21) is a
radio communication device and a computer system (52) is a server database or a master
display, and the short-range communication device (23) comprises a radio communication
device for short-range communication via Bluetooth, NFC, wireless HART or WLAN, and/or
an optical communication device for short-range communication via infrared light,
visible light or ultraviolet light, wherein the identification means (31) is configured
to receive the identifier of the actuator from the actuator electronics (43) by means
of the short-range communication device (23).
4. System (100) according to one of the preceding claims, wherein the data processing
electronics is configured to perform a signal analysis of the structure-borne and/or
airborne sound measurement values and/or to receive actuator specific characteristics,
relating to the actuator type, the actuator design or the process fluid guided by
the actuator, from the actuator electronics (43) by means of the short-range communication
device (23), wherein the data processing electronics is configured to provide the
received actuator specific characteristics to the data storage.
5. System (100) according to one of the preceding claims, wherein the data processing
electronics is configured to provide the received actuator specific characteristics
to the data storage, wherein the data processing electronics is configured to determine
an actual flow rate of the process fluid through the actuator based on the actuator
specific measurement values an the actuator specific characteristics.
6. System (100) according to one of the preceding claims, wherein the communication device
(21) comprises a remote communication device (25) for providing a communication link
(51) with a remote computer system (53), wherein the data processing electronics is
configured to communicate the identifier of the actuator to the remote computer system
(53) by means of the remote communication device (25) and to receive actuator specific
characteristics, actuator specific ambient conditions, actuator specific analysis
routines and/or actuator condition information from the remote computer system (53).
7. System (100) according to one of the preceding claims comprising a display (15) for
displaying actuator condition information, wherein the display (15) of the device
(1) is configured to output an optical and/or acoustic warning signal.
8. System (100) according to one of the preceding claims, wherein the remote computer
system (53) comprises a database containing actuator specific reference values, actuator
specific characteristics and/or actuator specific analysis routines for diagnosis,
wherein the computer system is configured to perform a signal analysis of the structure-borne
and/or airborne sound values.
9. System (100) according to one of the preceding claims, wherein the actuator comprises
a short-range communication device (23) for communication with the portable device
(1), which is configured to provide the identifier (33) of the actuator to the portable
device (1), wherein the actuator comprises actuator electronics (43) with a data storage
for actuator specific characteristics, actuator specific measurement values and/or
actuator specific reference values and the short-range communication device (23) of
the actuator is configured to communicate the actuator specific characteristics, the
actuator specific measurement values and/or the actuator specific reference values
to the device (1).
10. Method for diagnosing faulty conditions, namely leakage, cavitation and/or wear, of
a actuator of a process plant emitting structure-borne and/or airborne sound and guiding
a process fluid, wherein
- a portable device (1) is used for diagnosing the actuator guiding the process fluid,
- an actuator individual identifier is detected by means of the portable device (1),
- structure-borne and/or airborne sound emission values of the actuator are optically
and/or acoustically, contact-freely detected by means of at least one sound sensor
device (11, 13) of the portable device (1), wherein the sound sensor device (11, 13)
comprises an acoustic sensor (11) for detecting airborne sound (5) and an optical
sensor (13) for detecting structure-borne sound;
- structure-borne and/or airborne sound measurement values are processed by data processing
electronics of the portable device (1) signal-transmissional connected with the at
least one sound sensor device (11, 13) and at least the identifier of the actuator
is stored in a data storage of the portable device (1);
- a short-range communication link (41) is established between the portable device
(1) and actuator electronics (43) of the actuator, wherein the portable device (1)
is provided with actuator specific measurement values by the actuator electronics
(43) by means of the short-range communication device (41);
- the actuator is provided with a marking and an identifier (33) representing the
actuator individual identifier, wherein structure-borne sound is optically detected
by means of the device (1) and the portable device (1) is aligned with the actuator
for optically detecting structure-borne sound by means of the marking.
11. Method according to claim 10, wherein further
- actuator specific reference structure-borne and/or airborne sound emission values
with respect to the actuator are provided,
- the actual structure-borne and/or airborne sound emission values are compared with
the reference structure-borne and/or airborne sound emission values to determine actuator
specific condition information, such as a diagnosis result, and/or
wherein the short-range communication link (41) is a radio communication device and/or
wherein the identifier of the actuator is communicated to the portable device (1)
by the actuator electronic (43).
12. Method according to one of the claims 10 to 11, wherein a remote communication link
(51) is established between the portable device (1) and a remote computer system (53),
and wherein the identifier of the actuator is communicated from the portable device
(1) to the remote computer system (53) by means of the remote communication link (51),
and wherein,
actuator specific characteristics, actuator specific measurement values and/or actual
structure-borne and/or airborne sound emission values are communicated from the portable
device (1) to the remote computer system (53) by means of the remote communications
link (51), wherein actuator specific characteristics, actuator specific reference
values and/or actuator specific condition information are communicated from the remote
computer system (53) to the portable device (1) by means of the remote communications
link (51).
13. Method according to one of the claims 10 to 12, wherein the comparison of actual structure-borne
and/or airborne sound emission values with reference structure-borne and/or airborne
sound emission values is carried out by the portable device (1) or the remote computer
system (53), wherein a signal analysis of the actual structure-borne and/or airborne
sound emission values is carried out, wherein a comparison of the determined characteristic
frequency-dependent sound intensities with at least one stored reference spectrum
is carried out to determine actuator specific condition information and/or wherein
actuator specific condition information is displayed by means of a display (15) of
the portable device (1) and/or wherein an optical and/or acoustic warning signal is
put out by means of a display (15, 17) of the portable device (1).
1. Système (100) pour une installation technique de processus, comprenant un actionneur
guidant un flux de fluide de processus, dans lequel l'actionneur présente un identificateur
(33) représentant un identifiant individuel de dispositif de réglage, et un dispositif
(1) pour le diagnostic d'états défectueux, notamment de fuites, de cavitation et/ou
d'usure de l'actionneur, dans lequel le dispositif (1) comprend:
un moyen d'identification (31) pour la détection de l'identifiant individuel de l'actionneur
;
au moins un moyen de capteur acoustique (11, 13) pour la détection optique et/ou acoustique
sans contact de bruits structurels et/ou aériens de l'actionneur, le moyen de capteur
acoustique (11, 13) présentant un capteur acoustique (11) pour la détection de bruits
aériens (5) et un capteur optique (13) pour la détection de bruits structurels ;
un moyen de communication (21) pour la mise à disposition d'une liaison de communication
(41, 51) avec l'actionneur émettant des bruits structurels et/ou aériens ;
dans lequel le moyen de communication (21) présente un moyen de communication en champ
proche (23) pour la mise à disposition d'une liaison de communication (41) avec une
électronique d'actionneur (43) de l'actionneur émettant des bruits structurels et/ou
aériens ;
comprenant en outre une électronique de traitement de données reliée à l'au moins
un moyen de capteur acoustique (11, 13) par transmission de signaux, pour le traitement
de valeurs de mesure de bruits structurels et/ou aériens et une mémoire de données
destinée est enregistrée au moins l'identifiant de l'actionneur ;
dans lequel l'électronique de traitement de données est conçue pour recevoir des valeurs
de mesure spécifiques à l'actionneur provenant de l'électronique d'actionneur (43)
à l'aide du moyen de communication en champ proche (23) ;
dans lequel l'actionneur présente un marquage permettant d'orienter le dispositif
portatif (1) vers l'actionneur pour la détection optique de bruits structurels.
2. Système (100) selon la revendication 1, dans lequel le capteur optique (13) comprend
un interféromètre laser comportant une unité d'émission laser et une unité de réception
laser.
3. Système (100) selon la revendication 1 ou 2, dans lequel le moyen de communication
(21) est un moyen de communication radio et un système informatique (52) est une base
de données de serveur ou une salle de commande, le moyen de communication en champ
proche (23) présente un moyen de communication radio pour la communication en champ
proche par Bluetooth, NFC, HART sans fil ou WLAN, et/ou un moyen de communication
optique pour la communication en champ proche par lumière infrarouge, lumière visible
ou lumière ultraviolette, dans lequel le moyen d'identification (31) est conçu pour
recevoir l'identifiant de l'actionneur provenant de l'électronique d'actionneur (43)
à l'aide du moyen de communication en champ proche (23).
4. Système (100) selon l'une des revendications précédentes, dans lequel l'électronique
de traitement de données est conçue pour effectuer une analyse de signal des valeurs
de mesure de bruits structurels et/ou aériens et/ou pour recevoir des valeurs caractéristiques
spécifiques à l'actionneur concernant le type d'actionneur, la conception de l'actionneur
ou du fluide de processus guidé par l'actionneur, en provenance de l'électronique
d'actionneur (43), à l'aide du moyen de communication en champ proche (23), dans lequel
l'électronique de traitement de données est conçue pour fournir les valeurs caractéristiques
spécifiques à l'actionneur reçues à la mémoire de données.
5. Système (100) selon l'une des revendications précédentes, dans lequel l'électronique
de traitement de données est conçue pour fournir les valeurs de mesure spécifiques
à l'actionneur reçues à la mémoire de données, dans lequel l'électronique de traitement
de données est configurée pour déterminer une valeur du débit réel du fluide de processus
à travers l'actionneur à l'aide de valeurs de mesure spécifiques à l'actionneur et
de valeurs caractéristiques spécifiques à l'actionneur.
6. Système (100) selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le moyen de
communication (21) présente un moyen de communication à distance (25) pour la mise
à disposition d'une liaison de communication (51) avec un système informatique distant
(53), dans lequel l'électronique de traitement de données est conçue pour transmettre
l'identifiant de l'actionneur au système informatique distant (53) à l'aide du moyen
de communication à distance (25) et pour recevoir, en provenance du système informatique
distant (53), des valeurs caractéristiques spécifiques à l'actionneur, des conditions
environnementales spécifiques à l'actionneur, des routines d'analyse spécifiques à
l'actionneur, des résultats d'analyse spécifiques à l'actionneur et/ou des informations
sur l'état de l'actionneur.
7. Système (100) selon l'une des revendications précédentes, comportant un affichage
(15) pour la représentation d'une information sur l'état de l'actionneur, dans lequel
l'affichage (15) du dispositif (1) est configuré pour émettre un signal d'alerte optique
et/ou acoustique.
8. Système (100) selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le système informatique
distant (53) présente une base de données contenant des valeurs de référence spécifiques
à l'actionneur, des grandeurs caractéristiques spécifiques à l'actionneur et/ou des
routines d'analyse spécifiques à l'actionneur pour le diagnostic, dans lequel le système
informatique est conçu pour effectuer une analyse de signaux des valeurs de bruits
structurels et/ou aériens.
9. Système (100) selon l'une des revendications précédentes, dans lequel l'actionneur
présente un moyen de communication en champ proche (23) pour la communication avec
le dispositif portatif (1), laquelle est conçue pour fournir l'identificateur (33)
de l'actionneur au dispositif portatif (1), dans lequel l'actionneur présente une
électronique d'actionneur (43) avec une mémoire de données pour des valeurs caractéristiques
spécifiques à l'actionneur, des valeurs de mesure spécifiques à l'actionneur et/ou
des valeurs de référence spécifiques à l'actionneur, et le moyen de communication
en champ proche (23) de l'actionneur est conçu pour transmettre les valeurs caractéristiques
spécifiques à l'actionneur, les valeurs de mesure spécifiques à l'actionneur et/ou
les valeurs de référence spécifiques à l'actionneur au dispositif (1).
10. Procédé pour le diagnostic d'état défectueux, notamment de fuites, de cavitation et/ou
d'usure, d'un actionneur d'une installation technique de processus guidant un fluide
de processus et émettant des bruits structurels et/ou aériens, dans lequel
- un dispositif portatif (1) est utilisé pour diagnostiquer l'actionneur guidant un
fluide de processus,
- un identifiant individuel de l'actionneur est détecté à l'aide du dispositif portatif
(1),
- par au moins un moyen de capteur acoustique (11, 13) du dispositif portatif (1)
détecte des valeurs d'émission de bruits structurels et/ou aériens de façon optique
et/ou acoustique, sans contact, le moyen de capteur acoustique (11, 13) présentant
un capteur acoustique (11) destiné à détecter des bruits aériens (5) et un capteur
optique (13) destiné à détecter des bruits structurels ;
- des valeurs de mesure de bruits structurels et/ou aériens sont traitées à l'aide
d'une électronique de traitement de données du dispositif portatif (1) reliée à l'au
moins un moyen de capteur acoustique (11, 13) par transmission de signaux, et au moins
l'identifiant de l'actionneur est enregistrée à l'aide d'une mémoire de données du
dispositif portatif (1) ;
- une liaison de communication en champ proche (41) est établie entre le dispositif
portatif (1) et une électronique d'actionneur (43) de l'actionneur, des valeurs de
mesure spécifiques à l'actionneur étant transmises par l'électronique d'actionneur
(43) au dispositif portatif (1) à l'aide de la liaison de communication en champ proche
(41) ;
- l'actionneur est doté d'un marquage et d'un identificateur (33), lequel représente
l'identifiant individuel de dispositif de réglage, le dispositif (1) permettant de
détecter des bruits structurels de façon optique et le marquage permettant d'orienter
le dispositif portatif (1) vers l'actionneur pour la détection optique de bruits structurels.
11. Procédé selon la revendication 10, dans lequel, en outre
- des valeurs d'émission de bruits structurels et/ou aériens de référence spécifiques
à l'actionneur sont produites pour l'actionneur,
- les valeurs actuels d'émission de bruits structurels et/ou aériens sont comparées
avec des valeurs d'émission de bruits structurels et/ou aériens de référence, pour
déterminer une information d'état spécifiques à l'actionneur, telle qu'un résultat
de diagnostic, et/ou dans lequel la liaison de communication en champ proche (41)
est un moyen de communication radio et/ou dans lequel l'identifiant de l'actionneur
est un moyen de communication radio et/ou dans lequel l'identifiant de l'actionneur
du dispositif portatif (1) est transmis par l'électronique d'actionneur (43).
12. Procédé selon l'une des revendications 10 à 11, dans lequel une liaison de communication
à distance (51) est établie entre le dispositif portatif (1) et un système informatique
distant (53), et dans lequel l'identifiant de l'actionneur est transmis par le dispositif
portatif (1) au système informatique distant (53) à l'aide de la liaison de communication
à distance (51), et dans lequel
- le dispositif portatif (1) transmet des valeurs caractéristiques spécifiques à l'actionneur,
des valeurs de mesure spécifiques à l'actionneur et/ou des valeurs d'émission de bruits
structurels et/ou aériens au système informatique distant (53) à l'aide de la liaison
de communication à distance (51), dans lequel des valeurs caractéristiques spécifiques
à l'actionneur, des valeurs de référence spécifiques à l'actionneur et/ou une information
d'état spécifique à l'actionneur sont transmises du système informatique distant (53)
au dispositif portatif (1) à l'aide de la liaison de communication à distance (51).
13. Procédé selon l'une des revendications 10 à 12, dans lequel le dispositif portatif
(1) ou le système informatique distant (53) effectue une comparaison entre des valeurs
d'émission actuels de bruits structurels et/ou aériens et des valeurs d'émission de
bruits structurels et/ou aériens de référence, dans lequel une analyse de signaux
est effectuée pour les valeurs d'émission de bruits structurels et/ou aériens actuels,
dans lequel une comparaison est effectuée entre les intensités de bruit dépendantes
de la fréquence caractéristiques déterminées et au moins un spectre de référence enregistré,
afin de déterminer une information d'état spécifique à l'actionneur, et/ou dans lequel
un affichage (15) du dispositif portatif (1) fournit des données d'état spécifiques
à l'actionneur, et/ou dans lequel un affichage (15, 17) du dispositif portatif (1)
est émet un signal d'alerte optique et/ou acoustique.