[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Brausekopf mit einem Brausekopfgehäuse, einem
Fluideinlass in das Brausekopfgehäuse, einem Brausestrahlaustritt aus dem Brausekopfgehäuse,
einer Fluidführung im Brausekopfgehäuse vom Fluideinlass zum Brausestrahlaustritt
und einem an die Fluidführung druckangekoppelten Überdruckventil mit einem beweglichen
Ventilkörper, der sich bei einem Überdruck in der Fluidführung von einer Normalstellung
in eine Überdruckstellung bewegt.
[0002] Es ist bei derartigen Brauseköpfen bekannt, dass nach gewisser Betriebszeit der Fluiddruck
im Brausekopfgehäuse aufgrund von Schmutzpartikeln und/oder Verkalkungen, die insbesondere
am Brausestrahlaustritt zu Querschnittsverengungen oder gar Verstopfungen von Strahlaustrittsöffnungen
führen können, in unerwünschter Weise über einen normalen Fluidbetriebsdruckbereich
hinaus ansteigen kann, d.h. es tritt ein Überdruckzustand auf. Dieses Problem tritt
z.B. verstärkt bei Brauseköpfen auf, die am Brausestrahlaustritt Strahlaustrittsöffnungen
von vergleichsweise kleinem Durchmesser aufweisen und/oder die in Sanitärbrausen mit
relativ kalkhaltigem Wasser verwendet werden. Mit Überdruck ist hierbei vorliegend
ein Druck gemeint, der über einem Normaldruckbereich liegt, in welchem der Fluiddruck
in der Fluidführung im Normalbetrieb bei bestimmungsgemäßem Gebrauch des Brausekopfs
und fehlerfreier Funktionsweise desselben unter Berücksichtigung üblicher Druckschwankungen
z.B. in einer vorgelagerten Fluidzuführung liegt.
[0003] Daher verfügen diese Brauseköpfe über ein Überdruckventil, das bei einem Überdruck
in der Fluidführung im Brausekopfgehäuse anspricht, um einen längeren Betrieb des
Brausekopfs in einem solchen Überdruckzustand zu vermeiden. Dazu ist das Überdruckventil
an die Fluidführung druckangekoppelt, d.h. drucktechnisch angekoppelt, so dass der
Überdruck in der Fluidführung auf das Überdruckventil wirkt und dessen beweglichen
Ventilkörper in die Überdruckstellung bewegt. Solange sich der Fluiddruck in der Fluidführung
im Normaldruckbereich befindet und noch kein Überdruck aufgetreten ist, befindet sich
der Ventilkörper in seiner Normalstellung, d.h. seiner für den normalen Brausebetrieb
des Brausekopfs gedachten Stellung.
[0004] Bei einem in der Patentschrift
AT 252 826 B offenbarten Brausekopf dieser Art erfolgt eine Überdrucksicherung durch Freigeben
eines zusätzlichen Austrittsquerschnitts mittels Aufweiten eines elastischen Abschlusses.
Speziell ist dazu zwischen einer austrittseitigen Strahlscheibe, die in üblicher Weise
mit einer Mehrzahl von Strahlaustrittsöffnungen versehen ist, und einem angrenzenden
Teil des Brausekopfgehäuses in einem freigelassenen Ringspalt ein mit einer Ringnut
versehener Ring mit vorzugsweise im Wesentlichen V-förmigem Querschnitt vorgesehen,
wobei der zusätzliche Austrittsquerschnitt in Form von am Boden der Ringnut angeordneten
Öffnungen gebildet ist, die durch einen elastischen Dichtungsring, wie einen O-Ring,
abgeschlossen sind, der sich bei einem Überdruck in der Fluidführung im Brausekopfgehäuse
elastisch aufweitet und dadurch die ansonsten geschlossenen Öffnungen freigibt. Wenn
kein Überdruck mehr in der Fluidführung vorliegt, kehrt der Dichtungsring aufgrund
seiner Elastizität selbsttätig wieder in seinen die Überdrucköffnungen schließenden
Zustand zurück.
[0005] Bei einem in der Offenlegungsschrift
DE 10 2015 003 607 A1 offenbarten weiteren Brausekopf dieser Art ist ein Überdruckventil mit einem Ventilkörper
vorgesehen, der zentrisch und axialbeweglich am Brausekopf angeordnet ist und in Normalstellung
etwa bündig zu einer Strahlscheibe abschließt, während er in Überdruckstellung etwas
vorsteht. Das Überdruckventil besitzt eine von der Fluidführung nach außen zur Strahlscheibe
führende Leckageöffnung, die vom beweglichen Ventilkörper in Normalstellung geschlossen
und bei einem auftretenden Überdruck freigegeben wird. Der Ventilkörper ist mittels
einer Vorspannfeder in seine Schließstellung vorgespannt.
[0006] Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung eines Brausekopfs
der eingangs genannten Art zugrunde, der gegenüber dem oben erwähnten Stand der Technik
Verbesserungen insbesondere hinsichtlich Funktionalität in Bezug auf das Überdruckverhalten
bietet.
[0007] Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung eines Brausekopfs mit
den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0008] Bei diesem Brausekopf ist gemäß einem Aspekt der Erfindung der Ventilkörper in der
Überdruckstellung selbsthaltend und nutzerbetätigt in die Normalstellung rückbewegbar
ausgeführt. Mit dem Begriff selbsthaltend ist hierbei vorliegend die Eigenschaft des
Ventilkörpers gemeint, dass er, wenn er durch einen Überdruck in der Fluidführung
in seine Überdruckstellung gelangt ist, in dieser auch dann verbleibt, wenn der Überdruck
in der Fluidführung nicht mehr besteht. Die Rückbewegung des Ventilkörpers von seiner
Überdruckstellung in seine Normalstellung erfolgt nutzerbetätigt und damit nicht selbsttätig.
Dies gibt dem Benutzer die Möglichkeit, zunächst die Ursache für den Überdruck abzuklären
und ggf. den Brausekopf, insbesondere den Brausestrahlaustritt, zu reinigen, wenn
der Überdruck durch Schmutzpartikel und/oder Verkalkungen bedingt ist, wie sie häufig
vor allem am Brausestrahlaustritt vorliegen können. Danach kann der Benutzer den Ventilkörper
wieder von seiner Überdruckstellung in seine Normalstellung zurückbewegen, so dass
sich der Brausekopf wieder in seinem normalen Betriebszustand befindet.
[0009] Gemäß einem zusätzlichen oder alternativen Aspekt der Erfindung wirkt der Ventilkörper
stellungsabhängig auf einen Durchlassquerschnitt der Fluidführung, wobei er den Durchlassquerschnitt
in der Überdruckstellung gegenüber der Normalstellung verkleinert. Das Überdruckventil
sorgt gemäß diesem Erfindungsaspekt im Überdruckfall verglichen mit dem Normalbetrieb
nicht für das Freigeben einer zusätzlichen Überdrucköffnung bzw. das entsprechende
Erhöhen des gesamten Fluidaustrittsquerschnitts des Brausekopfs, sondern für eine
Verringerung des Durchlassquerschnitts der Fluidführung vom Fluideinlass zum Brausestrahlaustritt.
Dies verringert den Volumenstrom an durch den Brausekopf hindurchgeführtem Fluid.
Die Volumenstromreduktion kann beispielsweise so stark sein, dass das Fluid nur noch
in einzelnen Tropfen aus dem Brausekopf austritt. Dadurch wird der Benutzer zum Eingreifen
bzw. zur Wartung des Brausekopfs veranlasst.
[0010] Somit wird durch die Erfindung in jedem ihrer genannten Aspekte in einer vorteilhaften
Weise zuverlässig vermieden, dass der Brausekopf längere Zeit mit zu hohem Druck im
Brausekopfgehäuse betrieben wird.
[0011] In einer Weiterbildung der Erfindung beinhaltet der Brausestrahlaustritt eine Mehrzahl
von Strahlaustrittsöffnungen, und die Fluidführung weist eine Verteilkammer stromaufwärts
der Strahlaustrittsöffnungen auf. Der Ventilkörper wirkt auf den Durchlassquerschnitt
der Fluidführung zwischen dem Fluideinlass und der Verteilkammer. Der Ventilkörper
kann dadurch den Durchlassquerschnitt der Fluidführung an dieser Stelle verringern,
wenn in der Fluidführung ein Überdruck auftritt, wodurch der Volumenstrom an Fluid
in die Verteilkammer reduziert werden kann. Damit kann der Überdruck in der Verteilkammer
über die Strahlaustrittsöffnungen abgebaut und dem Benutzer durch den verringerten
Volumenstrom angezeigt werden, dass ein Überdruckfall vorliegt.
[0012] In einer Weiterbildung der Erfindung ist der Ventilkörper zylindrisch und in Axialrichtung
im Brausekopfgehäuse beweglich ausgeführt und weist einen radial abstehenden Ringkragen
mit mindestens einer Ventildurchgangsöffnung auf. Die Fluidführung umfasst eine Ventilkammer,
in welcher der Ventilkörper mit seinem Ringflansch axialbeweglich geführt ist, sowie
mindestens eine in die Ventilkammer einmündende Ventileinlassöffnung und mindestens
eine aus der Ventilkammer ausmündende Ventilauslassöffnung. Der Ventilkörper verkleinert
mit seinem Ringkragen einen Durchlassquerschnitt der mindestens einen Ventilauslassöffnung
in der Überdruckstellung verglichen mit der Normalstellung. Der Ringkragen dient somit
in dieser Ausführung als eine Art beweglicher Ventilschließkörper, der die mindestens
eine Ventilauslassöffnung freilässt, wenn sich der Ventilkörper in seiner Normalstellung
befindet, und die Ventilauslassöffnung mindestens teilweise, d.h. vollständig oder
partiell, blockiert bzw. verschließt, wenn sich der Ventilkörper in der Überdruckstellung
befindet.
[0013] In einer Ausgestaltung der Erfindung verläuft die mindestens eine Ventileinlassöffnung
axial, ebenso die mindestens eine Ventildurchgangsöffnung. In der Normalstellung des
Ventilkörpers fluchtet die Ventildurchgangsöffnung mit der Ventileinlassöffnung. Dies
stellt eine konstruktiv und strömungstechnisch vorteilhafte Realisierung für die Fluidführung
in diesem Bereich dar.
[0014] In einer Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet der Brausekopf im Brausekopfgehäuse
einen hohlzylindrischen Ventilsitzkörper, an dem der Ventilkörper geführt beweglich
gehalten ist und in dem sich die Ventilkammer befindet. Die mindestens eine Ventilauslassöffnung
erstreckt sich mit radialer Richtungskomponente, optional zusätzlich mit axialer Richtungskomponente,
nach außen durch einen Zylindermantelabschnitt des Ventilsitzkörpers hindurch. Auch
diese Konstruktionsmaßnahme ist strömungstechnisch und funktionell für das Überdruckventil
von Vorteil.
[0015] In einer Weiterbildung der Erfindung beinhaltet der Brausekopf eine den Brausestrahlaustritt
bildende Strahlscheibe, und der Ventilkörper befindet sich auf einer gleichen Seite
des Brausekopfgehäuses wie die Strahlscheibe. Da die Strahlscheibenseite eines Brausekopfs
üblicherweise diejenige Seite des Brausekopfs darstellt, die dem Benutzer im Betrieb
zugewandt ist oder die er jedenfalls leicht einsehen kann und die für ihn leicht zugänglich
ist, hat diese Maßnahme den Vorteil, dass der Benutzer den Ventilkörper und seine
jeweilige momentane Stellung gut erkennen und ihn bei Bedarf, z.B. zum Zurückbewegen
von seiner Überdruckstellung in seine Normalstellung, leicht handhaben kann.
[0016] In einer Ausgestaltung der Erfindung steht der Ventilkörper in der Überdruckstellung
von der Außenseite der Strahlscheibe vor, während er in der Normalstellung nicht von
der Außenseite der Strahlscheibe vorsteht, d.h. mit dieser fluchtet oder alternativ
gegenüber dieser zurückgesetzt ist. Dadurch kann der Benutzer sehr einfach an der
Stellung des Ventilkörpers relativ zur Strahlscheibe erkennen, ob ein Überdruckfall
vorliegt oder nicht.
[0017] In einer Weiterbildung der Erfindung umfasst das Überdruckventil eine Magnetanordnung,
die den Ventilkörper durch eine Magnetkraft in der Normalstellung hält, wobei die
Magnetkraft von einem Überdruck in der Fluidführung überwunden werden kann, hingegen
nicht von den Druckkräften etwaiger normaler Fluiddruckschwankungen in der Fluidführung
im normalen, fehlerfreien Betrieb des Brausekopfs. Dabei nimmt die Magnetkraft in
ihrer Stärke mit zunehmender Entfernung des Ventilkörpers von der Normalstellung bis
auf einen Irrelevanzwert in der Überdruckstellung ab. Mit dem Begriff Irrelevanzwert
ist hierbei vorliegend gemeint, dass der Wert der Magnetkraft in der Überdruckstellung
gleich null oder jedenfalls so gering ist, dass die Magnetkraft auch dann nicht mehr
in der Lage ist, den Ventilkörper unter Überwindung üblicher Reibungskräfte und etwaiger
restlicher Fluiddruckkräfte selbsttätig von seiner Überdruckstellung in seine Normalstellung
zurückzubewegen, wenn der Überdruckfall nicht mehr vorliegt, d.h. der Überdruck in
der Fluidführung abgebaut ist. Mit anderen Worten hat die Magnetkraft keine Relevanz
für die Rückbewegung des Ventilkörpers von seiner Überdruckstellung in die Normalstellung.
Der Benutzer kann daher selbst entscheiden, wann er den Ventilkörper wieder in seine
Normalstellung zurückbewegen will, wozu er diesen entsprechend betätigen kann. In
der Normalstellung hält der Ventilkörper dann wieder durch die Wirkung der Magnetkraft.
[0018] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden nachfolgend beschrieben, wobei zusätzlich weitere vorteilhafte erfindungsgemäße
Ausführungsformen erwähnt und erläutert werden. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine Längsschnittansicht eines Brausekopfs,
- Fig. 2
- eine Detaillängsschnittansicht eines mittigen Bereichs des Brausekopfs von Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Längsschnittansicht eines im Brausekopf von Fig. 1 verwendbaren Überdruckventils
mit einem Ventilkörper in Normalstellung,
- Fig. 4
- eine Perspektivansicht des Überdruckventils von Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Detailansicht eines Bereichs V in Fig. 3,
- Fig. 6
- die Ansicht von Fig. 3 mit dem Ventilkörper in Überdruckstellung und
- Fig. 7
- eine Seitenansicht des Überdruckventils in der Überdruckstellung von Fig. 6.
[0019] Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Brausekopf umfasst ein Brausekopfgehäuse 1, einen
Fluideinlass 2 in das Brausekopfgehäuse 1, einen Brausestrahlaustritt 3 aus dem Brausekopfgehäuse
1, eine Fluidführung 4 im Brausekopfgehäuse vom Fluideinlass 2 zum Brausestrahlaustritt
3 sowie ein Überdruckventil 5. Das Überdruckventil 5 ist an die Fluidführung 4 druckangekoppelt,
d.h. ein Fluiddruck, der in der Fluidführung 4 in einem entsprechenden Bereich herrscht,
an den das Überdruckventil 5 wirktechnisch angekoppelt ist, wirkt auf das Überdruckventil
5. Das in den Brausekopf der Fig. 1 und 2 eingebaute Überdruckventil 5 ist in den
Fig. 3 bis 7 näher veranschaulicht. Es versteht sich, dass dieses Überdruckventil
auch in anderen Brauseköpfen verwendet werden kann.
[0020] Das Überdruckventil 5 beinhaltet einen beweglichen Ventilkörper 6, der sich bei einem
Überdruck in der Fluidführung 4 von einer Normalstellung N
S, wie sie in den Fig. 3 bis 5 gezeigt ist, in eine Überdruckstellung U
S bewegt, wie sie in den Fig. 6 und 7 sowie im Einbauzustand der Fig. 1 und 2 gezeigt
ist.
[0021] In entsprechenden Ausführungsformen der Erfindung ist der Ventilkörper 6 derart ausgeführt,
dass er in der Überdruckstellung U
S selbsthaltend verbleibt und nutzerbetätigt in die Normalstellung N
S rückbewegt werden kann. Dies bedeutet, dass der Ventilkörper 5, wenn er aufgrund
eines Überdrucks in der Fluidführung 4 seine Überdruckstellung eingenommen hat, in
der Überdruckstellung U
S verbleibt, bis der Benutzer ihn wieder in die Normalstellung N
S zurückbewegt, auch wenn zwischenzeitlich der Überdruck in der Fluidführung 4 nicht
mehr vorliegt.
[0022] Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Überdruckventil 5 hierzu eine Magnetanordnung
7 auf, die den Ventilkörper 6 durch eine Magnetkraft F
M, die von einem Überdruck von der Fluidführung 4 überwindbar ist, in der Normalstellung
N
S hält, wobei die Magnetkraft F
M in ihrer Stärke mit zunehmender Entfernung des Ventilkörpers 6 von der Normalstellung
N
S bis auf einen Irrelevanzwert in der Überdruckstellung Us abnimmt. In alternativen
Ausführungsformen beinhaltet das Überdruckventil anstelle einer solchen Magnetanordnung
eine andere herkömmliche Haltekraftquelle, die den Ventilkörper in der Normalstellung
N
S mit einer vom Überdruck in der Fluidführung 4 überwindbaren Haltekraft beaufschlagt,
die in der Überdruckstellung Us nicht mehr auf den Ventilkörper 6 wirkt oder jedenfalls
nicht so stark ist, dass sie den Ventilkörper 6 selbst bei nicht mehr vorhandenem
Überdruck in die Normalstellung N
S zurückbewegen könnte.
[0023] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Magnetanordnung 7 von zwei zusammenwirkenden
Magneten 7a, 7b gebildet, von denen ein erster Magnet 7b im bzw. am Ventilkörper 6
und ein zweiter Magnet 7a in oder an einem stationär bleibenden Teil des Überdruckventils
5 angeordnet ist. Die beiden Magnete 7a, 7b können z.B. Permanentmagnete sein und
die Magnetkraft F
M als eine magnetische Anziehungskraft zwischen den beiden Magneten 7a, 7b bereitstellen,
die wie üblich mit wachsendem Abstand der beiden Magnete 7a, 7b in ihrer Stärke rasch
abnimmt. Die Magnete 7a, 7b sind passend so gewählt, dass sie in der Normalstellung
N
S des Ventilkörpers 6, in der sie ihren geringsten Abstand haben, die Magnetkraft F
M in der zum Halten des Ventilkörpers 6 in seiner Normalstellung N
S erforderlichen Stärke bereitstellen, während die Magnetkraft F
M in der Überdruckstellung U
S des Ventilkörpers 6, in der die beiden Magnete 7a, 7b ihren maximalen Abstand haben,
praktisch auf null oder jedenfalls so weit abgefallen ist, dass sie nicht mehr in
der Lage ist, den Ventilkörper 6 gegen allfällige Reibungskräfte und ggf. vorliegende
Fluiddruckkräfte in die Normalstellung N
S zurückzubewegen.
[0024] In entsprechenden Ausführungsformen der Erfindung wirkt der Ventilkörper 6 stellungsabhängig
auf einen Durchlassquerschnitt D
Q der Fluidführung 4 dahingehend, dass er den Durchlassquerschnitt D
Q in der Überdruckstellung U
S verglichen mit der Normalstellung N
S verkleinert.
[0025] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Ventilkörper 6 zylindrisch und in Axialrichtung
A
R im Brausekopfgehäuse 1 beweglich ausgeführt, wobei unter Axialrichtung A
R wie üblich die zu einer Längsmittenachse des zylindrischen Ventilkörpers 6 parallele
Richtung zu verstehen ist, ebenso deren entgegengesetzte Richtung. Der Ventilkörper
6 weist einen radial abstehenden Ringkragen 8 mit mindestens einer Ventildurchgangsöffnung
9 auf. Die Fluidführung 4 umfasst eine Ventilkammer 10, in welcher der Ventilkörper
6 mit seinem Ringkragen 8 beweglich geführt ist. Außerdem weist die Fluidführung 4
mindestens eine in die Ventilkammer 10 einmündende Ventileinlassöffnung 11 und mindestens
eine aus der Ventilkammer 10 ausmündende Ventilauslassöffnung 12 auf. Der Ventilkörper
6 verkleinert mit seinem Ringkragen 8 den Durchlassquerschnitt D
Q der mindestens einen Ventilauslassöffnung 12, wenn sich der Ventilkörper 6 in der
Überdruckstellung U
S befindet, verglichen mit dem Betriebszustand, wenn sich der Ventilkörper 6 in der
Normalstellung N
S befindet. Mit anderen Worten verkleinert der Ventilkörper 6 im gezeigten Beispiel
den Durchlassquerschnitt D
Q der Fluidführung 4 im Bereich der wenigstens einen Ventilauslassöffnung 12. In alternativen
Ausführungen wirkt der Ventilkörper an einer anderen Stelle der Fluidführung 4 auf
deren Durchlassquerschnitt D
Q im Sinn einer Verkleinerung bei auftretendem Überdruck ein. Die Verkleinerung kann
darin bestehen, dass der Durchlassquerschnitt D
Q vollständig abgesperrt, d.h. auf null reduziert, wird oder alternativ auf einen gewünschten
anderen reduzierten Querschnittswert zwischen dem Wert null und einem maximalen Wert,
den der Durchlassquerschnitt D
Q an der betreffenden Stelle der Fluidführung 4 besitzt, wenn sich der Ventilkörper
6 in der Überdruckstellung Us befindet.
[0026] Die Ventilkammer 10, die mindestens eine Ventileinlassöffnung 11 und die mindestens
eine Ventilauslassöffnung 12 können z.B. sämtlich am Überdruckventil 5 ausgebildet
sein. Im gezeigten Beispiel ist die Ventilkammer 10 von ringzylindrischer Form, alternativ
kann sie eine andere Form besitzen, z.B. eine vollzylindrische Form. In entsprechenden
Ausführungen sind jeweils eine Mehrzahl von Ventileinlassöffnungen 11 und Ventildurchgangsöffnungen
9 vorgesehen, z.B. jeweils in Umfangsrichtung äquidistant angeordnet.
[0027] In entsprechenden Ausführungen verlaufen sowohl die mindestens eine Ventileinlassöffnung
11 als auch die mindestens eine Ventildurchgangsöffnung 9 rein axial, d.h. parallel
zur Axialrichtung A
R, wobei die mindestens eine Ventildurchgangsöffnung 9 fluchtend zur mindestens einen
Ventileinlassöffnung 11 verläuft, wenn sich der Ventilkörper 6 in der Normalstellung
N
S befindet. In alternativen Ausführungen verläuft die mindestens eine Ventileinlassöffnung
und/oder die mindestens eine Ventildurchgangsöffnung mindestens abschnittsweise schräg
oder senkrecht zur Axialrichtung A
R. Der fluchtende Übergang von der jeweiligen Ventileinlassöffnung 11 zur jeweiligen
Ventildurchgangsöffnung 9 ermöglicht es dem Fluid, in der Normalstellung N
S des Ventilkörpers 6 über die mindestens eine Ventileinlassöffnung 11 ungehindert
durch die mindestens eine Ventildurchgangsöffnung 9 hindurch in die Ventilkammer 10
zu gelangen.
[0028] Im gezeigten Beispiel liegt der Ventilkörper 6 in der Normalstellung N
S mit seiner jeweiligen Ventildurchgangsöffnung 9 ohne oder mit allenfalls geringem
Abstand der jeweiligen Ventileinlassöffnung 11 in einem zugehörigen Stirnendbereich
der Ventilkammer 10 gegenüber. Im Überdruckzustand U
S befindet sich der Ventilkörper 6 mit seinem Ringkragen 8 im anderen Stirnendbereich
der Ventilkammer 10 und folglich mit merklichem Abstand von der oder den Ventileinlassöffnungen
11 entfernt, so dass auch im Überdruckfall die eine oder mehreren Ventileinlassöffnungen
11 vom Ventilkörper 6 nicht abgesperrt werden.
[0029] In entsprechenden Ausführungsformen beinhaltet das Überdruckventil 5 einen hohlzylindrischen
Ventilsitzkörper 13, an dem der Ventilkörper 6 geführt gehalten ist und in dem sich
die Ventilkammer 10 befindet. Dabei erstreckt sich die mindestens eine Ventilauslassöffnung
12 mit radialer Richtungskomponente nach außen durch einen Zylindermantelabschnitt
13a des Ventilsitzkörpers 13 hindurch.
[0030] Im gezeigten Beispiel ist der Ventilsitzkörper 13 aus mehreren zusammengefügten Teilen
gefertigt, in alternativen Ausführungen ist er einteilig gefertigt. Im gezeigten Beispiel
ist er in einem Stirnendbereich mit einem Außengewinde 14 versehen, mit der er in
ein Innengewinde einer Gelenkhülse 15 des Brausekopfs 1 eingeschraubt sein kann, wie
gezeigt. Weiter besitzt der Ventilsitzkörper 13 im gezeigten Beispiel in einem axial
mittigen Bereich ein Außengewinde 16, an dem ein Brauseaustrittsteil 1a des Brausekopfgehäuses
1 angeschraubt ist. In alternativen Ausführungen ist der Ventilsitzkörper 13 in einer
anderen herkömmlichen Weise mit dem Brausekopfgehäuse verbindbar.
[0031] Im gezeigten Beispiel ist der Brauseaustrittsteil 1a in einer Flachbrausen-Bauweise
gefertigt, wodurch sich der Brausekopf der Fig. 1 und 2 insbesondere als flache Kopfbrause
eignet, wie sie zur Verwendung in sanitären Duschräumen bzw. Duscheinrichtungen an
sich bekannt ist. Der Brauseaustrittsteil 1a ist über ein Kugelgelenk 16 an einen
Brausekopfanschlussteil 1b gelenkig angekoppelt, über den der Brausekopf an eine Fluidzuführung
angeschlossen werden kann und der den Fluideinlass 2 bildet. In alternativen Ausführungen
ist der Brausekopf nicht in dieser Flachbauweise konfiguriert, sondern von einer anderen
herkömmlichen Bauart, z.B. einer glockenförmigen Bauart. Optional ist, wie gezeigt,
im Fluidführungsabschnitt des Brausekopfanschlussteils 1b zwischen dem Fluideinlass
2 und der wenigstens einen Ventileinlassöffnung 11 ein Siebelement 17 als Schmutz-/Partikelsieb
angeordnet.
[0032] Der Brauseaustrittsteil 1a besitzt einen abgesehen vom Überdruckventil 5 an sich
bekannten Aufbau, der fluidaustrittsseitig mit einer den Brausestrahlaustritt 3 bildenden
Strahlscheibe 18 abschließt, die mit einer oder meist einer Vielzahl von Strahlaustrittsöffnungen
19 versehen ist, die in einer vorgebbaren Konfiguration über eine beispielsweise kreisrunde
oder viereckige Austrittsfläche der Strahlscheibe18 hinweg angeordnet sind.
[0033] In entsprechenden Ausführungsformen weist die Fluidführung 4, wie im gezeigten Beispiel,
stromaufwärts der Strahlaustrittsöffnungen 19 eine Verteilkammer 20 auf, aus der die
Strahlaustrittsöffnungen 19 ausmünden und in welche die mindestens eine Ventilauslassöffnung
12 einmündet. Somit wirkt bei diesem Brausekopf der Ventilkörper 6 auf den Durchlassquerschnitt
D
Q der Fluidführung 4 zwischen dem Fluideinlass 2 und der Verteilkammer 20, hier speziell
zwischen der Ventilkammer 10 und der Verteilkammer 20.
[0034] In entsprechenden Ausführungsformen befindet sich der Ventilkörper 6 auf einer gleichen
Seite des Brausekopfgehäuses 1 wie die den Brausestrahlaustritt 3 bildende Strahlscheibe
18. Im gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich der Ventilkörper 6 speziell in
einem Mittenbereich der Strahlscheibe 18. In alternativen Ausführungen ist der Ventilkörper
6 bezüglich der Strahlscheibe 18 außermittig angeordnet.
[0035] In entsprechenden Ausführungen steht der Ventilkörper 6 in der Überdruckstellung
Us von der Außenseite der Strahlscheibe 18 vor. In diesem Zustand ist der Brausekopf
in den Fig. 1 und 2 gezeigt. In der Normalstellung N
S steht der Ventilkörper 6 nicht von der Außenseite der Strahlscheibe 18 vor, d.h.
er ist gegenüber dieser zurückgesetzt im Inneren des Brausekopfgehäuses 1 positioniert
oder schließt im Wesentlichen bündig mit der Außenseite der Strahlscheibe 18 ab. Letzteres
ist im gezeigten Beispiel realisiert, d.h. in der Normalstellung N
S fluchtet eine Außenseite 6a des Ventilkörpers 6 mit einer Außenseite 13b des Ventilsitzkörpers
13, die ihrerseits im Wesentlichen fluchtend mit der Außenseite der Strahlscheibe
18 abschließt.
[0036] Wie insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich, ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel am
Ventilsitzkörper 13 ein Mittenzapfen 13c ausgebildet, der die ringförmige Ventilkammer
10 radial nach innen begrenzt und als zusätzliche Führungshilfe für den Ventilkörper
6 fungieren kann, wozu der Ventilkörper 6 in einem zugehörigen Abschnitt 6c axial
zwischen seinem fußseitigen Ringkragen 8 und einem mit der Außenseite 6a abschließenden
Kopfabschnitt 6b korrespondierend hohlzylindrisch ausgebildet ist. Zwischen diesem
hohlzylindrischen Abschnitt 6c des Ventilkörpers 6 und dem Mittenzapfen 13c des Ventilsitzkörpers
13 ist ein Druckkanal 21gebildet, der mit der Ventilkammer 10 in Fluidverbindung steht
und axial nach vorne bis zu einer Stirnfläche 22 des Ventilkörper-Kopfabschnitts 6b
führt.
[0037] In entsprechenden Ausführungen beinhaltet der Druckkanal 21einen oder mehrere axial
bzw. mit axialer Richtungskomponente verlaufende Radialspalte, die z.B. jeweils durch
eine axiale bzw. mit axialer Richtungskomponente verlaufende Nut an der Außenseite
des Mittenzapfens 13c und/oder an der Innenseite des hohlzylindrischen Ventilkörperabschnitts
6c gebildet sein können. Alternativ kann ein in Umfangsrichtung durchgehender Ringspalt
als Druckkanal 21 vorgesehen sein, oder es können axial bzw. mit axialer Richtungskomponente
verlaufende Abstandsstege an mindestens einer dieser beiden sich gegenüberstehenden
Flächen vorgesehen sein, zwischen denen dann den Druckkanal 21 bildende Zwischenräume
vorliegen.
[0038] Im gezeigten Ausführungsbeispiel dient der Mittenzapfen 13c gleichzeitig zur Halterung
des zweiten Magneten 7a, während der erste Magnet 7b im Kopfabschnitt 6b des Ventilkörpers
6 angeordnet ist. Die Magnete 7a, 7b können dort in entsprechende Bohrungen eingefügt
sein, die seitens des Mittenzapfens 13c beispielhaft mit einer Dichtschraube 23 und
seitens des Ventilkörpers 6 mit einer die Außenseite 6a des Ventilkörpers 6 definierenden
Abdeckkappe 24 verschlossen sein können. Alternativ können diese Magneteinsatzbohrungen
unverschlossen bleiben oder in anderer Weise abgeschlossen sein.
[0039] Im gezeigten Ausführungsbeispiel mündet die jeweilige Ventilauslassöffnung 12 in
einem in den Figuren unteren Bereich der Ventilkammer 10 aus dieser aus und erstreckt
sich radial nach außen und axial nach vorn bzw. außen, d.h. in den Figuren nach unten,
durch den betreffenden Zylindermantelabschnitt 13a des Ventilsitzkörpers 13 hindurch,
der in diesem Bereich z.B. konisch verjüngt gestaltet sein kann, wie gezeigt. Im gezeigten
Beispiel sind mehrere Ventilauslassöffnungen 12 in Umfangsrichtung äquidistant verteilt
vorgesehen. Die Anzahl der Ventilauslassöffnungen 12 kann der Anzahl an Ventildurchgangsöffnungen
9 entsprechen oder von dieser verschieden sein.
[0040] Im Normalzustand N
S befindet sich der Ventilkörper 6 mit seinem Ringkragen 8 am inneren bzw. hinteren,
d.h. in den Figuren oberen, Endbereich der Ventilkammer 10, wobei die jeweilige Ventildurchgangsöffnung
9 fluchtend der zugeordneten Ventileinlassöffnung 11 gegenüberliegt und in diesem
Bereich der Druckkanal 21 mündet. Die Ventilauslassöffnungen 12 sind vollständig freigegeben,
ohne dass der Ventilkörper 6 den von der Gesamtkonfiguration des Brausekopfs bestimmten
Durchlassquerschnitt D
Q der Fluidführung 4 beschränkt. Über den Fluideinlass 2 zugeführtes Fluid gelangt
folglich in diesem Normalbetrieb des Brausekopfs über die Fluidführung 4 zum Brausestrahlaustritt
3, wo es als entsprechender Brausestrahl austritt. Genauer strömt hierbei das Fluid
über die Ventileinlassöffnungen 11 und die Ventildurchgangsöffnungen 9 in die Ventilkammer
10 und von dort über die Ventilauslassöffnungen 12 in die Verteilkammer 20, von wo
es sich auf die Strahlaustrittsöffnungen 19 verteilt.
[0041] Solange das Fluid im Wesentlichen unbehindert bzw. störungsfrei strömen kann, tritt
in der Fluidführung 4 kein Überdruck auf. Da der Druckkanal 21 nicht im Hauptstrom
der Fluidführung 4 liegt, ist er im Normalbetrieb des Brausekopfs nicht mit einem
merklichen Fluiddruck belastet, und in jedem Fall bleibt eine dadurch ggf. auf den
Ventilkörper 6 an seiner Stirnfläche 22 des Kopfabschnitts 6b in Richtung nach außen
bzw. in den Figuren nach unten ausgeübte Fluiddruckkraft kleiner als die anziehende,
gegenhaltende Magnetkraft F
M der beiden Magnete 7a, 7b. Insbesondere nach längerer Betriebsdauer des Brausekopfs
kann es durch kleinere Partikel und/oder durch Kalkablagerungen zu Verengungen bis
hin zu Verstopfungen in der Fluidführung 4 und insbesondere im Bereich des Brausestrahlaustritts
3 kommen. Dies gilt besonders für Brauseköpfe, bei denen die Strahlaustrittsöffnungen
19 nur relativ geringe Durchlassquerschnitte besitzen, wie dies z.B. bei Sanitärbrausen
der Fall ist, die einen sogenannten Fein- bzw. Nadelstrahl als Brausestrahl abgeben.
Dadurch kann in der Fluidführung 4 ein Überdruck auftreten, d.h. ein zu hoher, überhöhter
Fluiddruck, der höher ist als der Fluiddruck im normalen Brausebetrieb einschließlich
üblicher Druckschwankungen z.B. bedingt durch schwankende Druckverhältnisse in einer
vorgelagerten Fluidversorgung. Ein derartiger Überdruck ist unerwünscht und kann Schädigungen
im Brausekopfgehäuse 1 verursachen. Dies wird durch das Überdruckventil 5 verhindert.
[0042] Wenn in der Fluidführung 4 ein Überdruck auftritt, beispielsweise in der Verteilkammer
20, führt dies zu einem entsprechenden Überdruck in der Ventilkammer 10 des an die
Fluidführung 4 druckangekoppelten Überdruckventils 5. Der Überdruck in der Ventilkammer
10 drückt das Fluid auch in den Druckkanal 21, wodurch das Fluid mit dem entsprechenden
Überdruck gegen die Stirnfläche 22 des Ventilkörpers 6 andrückt. Die Magnetanordnung
7 ist so ausgelegt, dass die von ihr in der Normalstellung N
S des Ventilkörpers 6 bereitgestellte Magnetkraft F
M kleiner ist als die entgegengesetzt wirkende Fluidüberdruckkraft, die das unter Überdruck
stehende Fluid auf den Ventilkörper 6 an dessen Stirnfläche 22 ausübt. Dadurch löst
sich der Ventilkörper 6 entgegen der Magnetkraft F
M aus seiner Normalstellung N
S und bewegt sich der Fluidüberdruckkraft folgend axial nach vorn bzw. außen, d.h.
in den Figuren nach unten, bis zu seiner Überdruckstellung U
S, welche die der Normalstellung N
S gegenüberliegende Endstellung des Ventilkörpers 6 darstellt. Diese Ausfahrbewegung
des Ventilkörpers 6 entgegen der Magnetkraft F
M sowie entgegen etwaiger Reibungskräfte und entgegen des auf die Außenseite 6a des
Ventilkörpers 6 wirkenden Umgebungsdrucks kann bei entsprechender Systemauslegung
zusätzlich durch einen Mitreißeffekt einer Restströmung an Fluid in der Ventilkammer
10 unterstützt werden. Es versteht sich, dass das Überdruckventil 5 auch dann anspricht,
wenn der Brausekopf an eine Fluidversorgung angeschlossen wird, deren Fluidversorgungsdruck
größer ist als derjenige, für den der Brausekopf ausgelegt ist.
[0043] In der Überdruckstellung U
S versperrt der Ventilkörper 6 mit seinem Ringkragen 8 die jeweilige Ventilauslassöffnung
12 vollständig oder alternativ partiell, wie dies z.B. in den Fig. 2 und 5 zu erkennen
ist. Dadurch verringert der Ventilkörper 6 in dieser Überdruckstellung U
S den Durchlassquerschnitt D
Q der Fluidführung 4 an dieser Stelle auf null oder jedenfalls auf einen gegenüber
dem effektiven Durchlassquerschnitt der Fluidführung 4 im Normalbetrieb geringeren
Wert. Dies hat zur Folge, dass sich der Volumenstrom des Fluids am Brauseaustritt
3 entsprechend stark verringert. Für den Benutzer ist dies leicht daran erkennbar,
dass der Brausestrahl stoppt oder der Brausekopf am Brauseaustritt 3 nur noch tropft.
Zudem kann der Benutzer den eingetretenen Überdruckfall daran erkennen, dass sich
der Ventilkörper 6 in seine ausgefahrene Überdruckstellung U
S bewegt hat und daher nach vorn bzw. außen von der Außenseite der Strahlscheibe 18
vorsteht. Optional kann der Ventilkörper 6 zumindest in seinem von der Strahlscheibe
18 vorstehenden Bereich farblich vom umgebenden Strahlscheibenbereich abgesetzt gefertigt
sein. Dies kann dem Benutzer das Erkennen noch leichter machen, dass das Überdruckventil
5 angesprochen hat.
[0044] Durch das mindestens teilweise Blockieren des bzw. der Ventilauslassöffnungen 12
kann in der Überdruckstellung Us des Ventilkörpers 6 das Fluid nicht mehr oder jedenfalls
nicht mehr in signifikanter Menge in die Verteilkammer 20 strömen, so dass sich dort
anfangs vorhandener Überdruck durch Austreten des restlichen Fluids am Brauseaustritt
3 abbauen kann. Der Benutzer kann nun die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, beispielsweise
den Brausekopf insgesamt oder zumindest am Brauseaustritt 3 reinigen, d.h. die Ursache
für den eingetretenen Überdruckfall beseitigen. Der Ventilkörper 6 bleibt hierbei
zunächst in seiner Überdruckstellung Us, da die beiden Magneten 7a, 7b nun so weit
voneinander entfernt sind, dass sie keine oder jedenfalls keine nennenswerte Magnetkraft
mehr auf den Ventilkörper 6 ausüben, d.h. die Magnetanordnung 7 ist nicht in der Lage,
den Ventilkörper 6 selbsttätig in die Normalstellung N
S zurückzuziehen. Nachdem der Benutzer die Ursache für den Fluidüberdruck beseitigt
hat, drückt er den Ventilkörper 6 wieder in seine Normalstellung N
S zurück, z.B. indem er mit einem Finger gegen die Außenseite 6a des Ventilkörpers
6 drückt. Mit anderen Worten bildet der Ventilkörper 6 im gezeigten Beispiel mit seinem
Kopfabschnitt 6b quasi einen Ventilstift, den der Benutzer von der ausgefahrenen Überdruckstellung
Us wieder in die eingefahrene Normalstellung N
S zurückdrücken kann.
[0045] Die Magnetanordnung 7 hält dann mit ihrer Magnetkraft F
M den Ventilkörper 6 wieder in seiner Normalstellung N
S. Der Ventilkörper 6 gibt in der Normalstellung N
S den Durchlassquerschnitt D
Q der Fluidführung 4 wieder vollständig frei, im gezeigten Beispiel durch vollständiges
Freigeben der Ventilauslassöffnungen 12. Damit ist der Brausekopf wieder einsatzbereit.
[0046] Wie die gezeigten und oben erwähnten Ausführungsbeispiele deutlich machen, stellt
die Erfindung einen Brausekopf mit einer vorteilhaften Überdruckventilfunktion zur
Verfügung. Schädigungen des Brausekopfs können durch das integrierte Überdruckventil
vermieden werden. Das Überdruckventil kann in entsprechenden Realisierungen des Brausekopfs
für eine Verringerung des Fluidvolumenstroms sorgen, so dass sich der Überdruck durch
restliches Austreten von Fluid aus dem Brausekopf abbauen kann, vorzugsweise über
den Brausestrahlaustritt, ohne dass am Überdruckventil selbst Fluid austritt. Der
Benutzer kann in entsprechenden Realisierungen des Brausekopfs einen Überdruckfall
leicht erkennen, die Ursachen für den Überdruck beseitigen und danach in eigener Kontrolle
den Ventilkörper wieder von seiner Überdruckstellung in seine Normalstellung bringen.
[0047] Es versteht sich, dass der erfindungsgemäße Brausekopf sowohl für beliebige Typen
von Sanitärbrausen verwendbar ist als auch für nicht-sanitäre Brausen, wenn und insoweit
Bedarf besteht, den Brausekopf vor einem etwaigen Fluidüberdruck in der Fluidführung
zu schützen.
1. Brausekopf, insbesondere für eine Sanitärbrause, mit
- einem Brausekopfgehäuse (1),
- einem Fluideinlass (2) in das Brausekopfgehäuse,
- einem Brausestrahlaustritt (3) aus dem Brausekopfgehäuse,
- einer Fluidführung (4) im Brausekopfgehäuse vom Fluideinlass zum Brausestrahlaustritt
und
- einem an die Fluidführung druckangekoppelten Überdruckventil (5) mit einem beweglichen
Ventilkörper (6), der sich bei einem Überdruck in der Fluidführung von einer Normalstellung
(NS) in eine Überdruckstellung (US) bewegt, dadurch gekennzeichnet, dass
- der Ventilkörper (6) in der Überdruckstellung (US) selbsthaltend und nutzerbetätigt in die Normalstellung (NS) rückbewegbar ausgeführt ist und/oder
- der Ventilkörper (6) stellungsabhängig auf einen Durchlassquerschnitt (DQ) der Fluidführung (4) wirkt, wobei er den Durchlassquerschnitt in der Überdruckstellung
(US) gegenüber der Normalstellung (NS) verkleinert.
2. Brausekopf nach Anspruch 1, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Brausestrahlaustritt eine Mehrzahl von Strahlaustrittsöffnungen (19) beinhaltet,
- die Fluidführung eine Verteilkammer (20) stromaufwärts der Strahlaustrittsöffnungen
aufweist und
- der Ventilkörper auf den Durchlassquerschnitt der Fluidführung zwischen dem Fluideinlass
und der Verteilkammer wirkt.
3. Brausekopf nach Anspruch 1 oder 2, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Ventilkörper zylindrisch und in Axialrichtung (AR) im Brausekopfgehäuse beweglich ausgeführt ist und einen radial abstehenden Ringkragen
(8) mit mindestens einer Ventildurchgangsöffnung (9) aufweist und
- die Fluidführung eine Ventilkammer (10), in welcher der Ventilkörper mit seinem
Ringkragen axialbeweglich geführt ist, mindestens eine in die Ventilkammer einmündende
Ventileinlassöffnung (11) und mindestens eine aus der Ventilkammer ausmündende Ventilauslassöffnung
(12) aufweist,
- wobei der Ventilkörper mit seinem Ringkragen einen Durchlassquerschnitt der mindestens
einen Ventilauslassöffnung in der Überdruckstellung gegenüber der Normalstellung verkleinert.
4. Brausekopf nach Anspruch 3, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Ventileinlassöffnung axial verläuft und die mindestens eine Ventildurchgangsöffnung
axial und in der Normalstellung des Ventilkörpers fluchtend zur mindestens einen Ventileinlassöffnung
verläuft.
5. Brausekopf nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Überdruckventil einen hohlzylindrischen Ventilsitzkörper (13) aufweist, an dem
der Ventilkörper geführt gehalten ist und in dem sich die Ventilkammer befindet, wobei
sich die mindestens eine Ventilauslassöffnung mit radialer Richtungskomponente nach
außen durch einen Zylindermantelabschnitt (13a) des Ventilsitzkörpers hindurch erstreckt.
6. Brausekopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, weiter dadurch gekennzeichnet, dass er eine den Brausestrahlaustritt bildende Strahlscheibe (18) aufweist und sich der
Ventilkörper auf einer gleichen Seite des Brausekopfgehäuses befindet wie die Strahlscheibe.
7. Brausekopf nach Anspruch 6, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper in der Überdruckstellung von der Außenseite der Strahlscheibe vorsteht
und in der Normalstellung nicht von der Außenseite der Strahlscheibe vorsteht.
8. Brausekopf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, weiter dadurch gekennzeichnet, dass das Überdruckventil eine Magnetanordnung (7) aufweist, die den Ventilkörper durch
eine von einem Überdruck in der Fluidführung überwindbare Magnetkraft (FM) in der Normalstellung hält, wobei die Magnetkraft in ihrer Stärke mit zunehmender
Entfernung des Ventilkörpers von der Normalstellung bis auf einen Irrelevanzwert in
der Überdruckstellung abnimmt.